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Die
vorliegende Erfindung betrifft pharmazeutische Zusammensetzungen,
die einen hygroskopischen und/oder zerfließenden Arzneistoff, der aus
S-[2-[(1-Iminoethyl)amino]ethyl]-2-methyl-L-cystein und dessen Dihydrochloridsalz
ausgewählt
ist, umfassen, insbesondere derartige Zusammensetzungen, die als
Zwischenprodukte zur weiteren Verarbeitung geeignet sind.
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Hintergrund
der Erfindung
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Die
Sorption von Feuchtigkeit durch Arzneistoffe kann signifikante Probleme
hervorrufen. In Gegenwart von Feuchtigkeit kann eine feste Arzneistoffsubstanz
hydratisiert werden und/oder sich in eine neue Kristallform umwandeln.
Die Feuchtigkeitssorption kann auch die Freisetzungsrate einer Substanz
aus einer Formulierung, die Haltbarkeit einer Formulierung und die
Handhabungs- und Verarbeitungseigenschaften der Substanz selbst
nachteilig beeinflussen. Hygroskopische und/oder zerfließende Arzneistoffe
neigen per Definition dazu, diese nachteiligen Wirkungen zu zeigen,
wenn sie Umgebungen mit selbst mäßiger Feuchtigkeit ausgesetzt
werden. Daher ist es üblicherweise
zwingend, die Feuchtigkeitssorption während der Formulierung und
Lagerung zu kontrollieren.
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Herstellungsanlagenveränderungen,
wie die Installation von Geräten
zur Verringerung der Luftfeuchtigkeit innerhalb einer Herstellungsanlage,
wurden zur Beschränkung
des Einwirkens von feuchten Bedingungen auf hygroskopische und/oder
zerfließende
Arzneistoffe während
der Herstellung und Verpackung verwendet. Jedoch sind derartige
Veränderungen
insofern nachteilig, als sie kostenaufwendig und bezüglich der Wirksamkeit
unzuverlässig
sind. Ferner tragen Veränderungen
der Herstellungsbedingungen sehr wenig zum Schützen eines hygroskopischen
und/oder zerfließenden
Arzneistoffs während
der anschließenden
Lagerung und des Transports bei.
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Hygroskopische
und/oder zerfließende
Arzneistoffe ergeben ferner Probleme, die nicht direkt von Wechselwirkungen
mit feuchten Umgebungen herrühren.
Beispielsweise berichtet das US-Patent 5 037 698 von Brunel, dass,
wenn ein hygroskopischer und/oder zerfließender Arzneistoff in eine
Gelatinekapsel, eine häufig
verwendete Dosierungsform, eingearbeitet wird, der Arzneistoff dazu
neigt, Feuchtigkeit aus der Kapselwand zu absorbieren, was die Kapsel
in einem spröden
oder verformten Zustand zurücklässt, der
für Brechen
und Leckbildung empfindlich ist.
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Das
US-Patent 5 225 204 von Chen et al. beschreibt Zusammensetzungen,
die einen Komplex des hygroskopischen Arzneistoffs Levothyroxin-Natrium
und eines wasserlöslichen
Polyvinylpyrrolidons umfassen, wobei der Komplex an einer Celluloseverbindung
adsorbiert ist. Derartige Zusammensetzungen sollen unter feuchten
Bedingungen stabil sein.
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Das
US-Patent 4 223 006 von Taskis offenbart Teilchen, die aus der hygroskopischen
Verbindung Clavulansäure
bestehen, die in einer Lösung
eines nicht-wässrigen
Lösemittels
und eines polymeren Bindemittels (beispielsweise Ethylcellulose
und Polyvinylacetatphthalat einer niedrigen Wasserdampfdurchlässigkeit)
dispergiert sind. Die Teilchen werden durch Abscheidung eines Bindemittels
auf dem Salz von Calvulansäure
unter im Wesentlichen wasserfreien Bedingungen hergestellt und es
wird angegeben, dass sie signifikant weniger Feuchtigkeit bei Einwirken
von feuchten Bedingungen als nicht-formulierte Clavulansäureteilchen
absorbieren. Das oben angeführte
US-Patent 4 223 006 lehrt, dass ein Desintegrationsmittel, wie mikrokristalline Cellulose,
mit den Teilchen nach der Bildung der Dispersion gemischt werden
kann.
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Das
US-Patent 6 204 255 von Klokkers offenbart nicht-zerfließende feste Dispersionen, die
aus dem hygroskopischen und zerfließenden Arzneistoff Natriumvalproat
und teuren Cyclodextrinen bestehen. Zwar absorbierten die offenbarten
Dispersionen, wenn sie feuchten Bedingungen unterzogen wurden, weniger Feuchtigkeit
als nicht-formuliertes Natriumvalproat, doch zeigten die Dispersionen
immer noch signifikante Feuchtigkeitsabsorption bei 75% relativer
Luftfeuchtigkeit.
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Daher
besteht Bedarf an akzeptabel nicht-hygroskopischen festen Zusammensetzungen,
die einen hygroskopischen und/oder zerfließenden Arzneistoff umfassen,
die ohne weiteres als passende Dosierungsformen formuliert werden
können
und zur Herstellung in großem
Maßstab
geeignet sind.
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Zur
Erläuterung
besteht ein derartiger Bedarf, wenn der Arzneistoff ein Inhibitor
von induzierbarer Stickoxidsynthase (im Folgenden als "iNOS-Inhibitor" bezeichnet) ist,
eine Klasse therapeutischer Mittel, die bei der Behandlung eines
breiten Bereichs entzündlicher
Zustände
und anderer Störungen,
die durch iNOS vermittelt werden, verwendbar sind. Insbesondere
besteht ein derartiger Bedarf, wenn der Arzneistoff ein bevorzugter,
selektiver oder spezifischer iNOS-Inhibitor ist, d. h. eine signifikant
größere Hemmwirkung
auf induzierbare Formen des Stickoxidsynthaseenzyms als konstitutive
Formen des Enzyms aufweist, beispielsweise ein Arzneistoff, der
aus S-[2-[(1-Iminioethyl)amino]ethyl]-2-methyl-L-cystein und dessen Dihydrochloridsalz ausgewählt ist.
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Zusammenfassung der Erfindung
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Entsprechend
stellt die vorliegende Erfindung eine feste teilchenförmige Zusammensetzung
bereit, die einen hygroskopischen und/oder zerfließenden Arzneistoff,
der aus S-[2-[(1-Iminoethyl)amino]ethyl]-2-methyl-L-cystein und
dessen Dihydrochloridsalz ausgewählt
ist, und mindestens ein nicht-hygroskopisches Cellulosepolymer umfasst,
wobei der Arzneistoff und das Polymer in inniger Verbindung stehen
und die Zusammensetzung akzeptabel nicht-hygroskopisch ist.
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Vorzugsweise
ist die Zusammensetzung fließfähig und/oder
komprimierbar.
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Optional
umfasst die Zusammensetzung einen Füllstoff, wobei der Füllstoff
vorzugsweise hygroskopisch und/oder zerfließend ist.
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Der
Arzneistoff ist ein iNOS-Inhibitor.
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In
einer Ausführungsform
kann die feste teilchenförmige
Zusammensetzung der vorliegenden Erfindung durch Sprühtrocknen
einer wässrigen
Flüssigkeit,
die den Arzneistoff und das mindestens eine Polymer darin dispergiert
aufweist, hergestellt werden.
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Der
hierin verwendete Ausdruck "hygroskopisch" bezeichnet Materialien,
wie Arzneistoffe oder pharmazeutische Streckmittel, die signifikante
Mengen der atmosphärischen
Feuchtigkeit absorbieren, wenn sie Bedingungen einer normalen relativen
Luftfeuchtigkeit (RH) der Umgebung, beispielsweise 10–50% RH,
ausgesetzt werden. Der Ausdruck "zerfließend" bezeichnet Arzneistoffe
oder Streckmittel, die dazu neigen, eine allmähliche Auflösung und/oder Verflüssigung
aufgrund der Anziehung und/oder Absorption von Feuchtigkeit aus
der Luft, wenn sie diesen Bedingungen ausgesetzt werden, zu erfahren.
Dem Fachmann ist klar, dass über den üblichen
Bereich von Umgebungstemperaturen, die bei Arzneistoffformulierung
verwendet werden, die Hygroskopie und der Zustand des Zerfließens in
großem
Maße temperaturunabhängig sind
und variierende Grade der Hygroskopie und Zerfließbarkeit
bestehen. Daher stehen beispielsweise Adverbien wie "sehr", "etwas" oder "extrem" manchmal vor den
Worten "hygroskopisch" oder "zerfließend" in Beschreibungen
von Arzneistoffen oder Streckmitteln, um die Feuchtigkeitsmenge,
die ein spezieller Arzneistoff oder ein spezielles Streckmittel
in feuchtem Klima zu absorbieren neigt, oder den Grad, in dem sich
ein spezieller Arzneistoff oder Streckmittel aufgrund der Anziehung
und/oder Absorption von Feuchtigkeit aus feuchter Luft aufzulösen und/oder
zu verflüssigen
neigt, anzugeben. Der hierin verwendete Ausdruck "hygroskopisch" bezeichnet Arzneistoffe
oder Streckmittel, die zumindest etwas hygroskopisch sind. In ähnlicher
Weise bezeichnet der Ausdruck "zerfließend" hierin Arzneistoffe
oder Streckmittel, die zumindest etwas zerfließend sind.
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Der
Ausdruck "akzeptabel
nicht-hygroskopisch" in
Bezug auf eine feste teilchenförmige
Zusammensetzung der Erfindung, die einen ansonsten hygroskopischen
und/oder zerfließenden
Arzneistoff umfasst, bedeutet, dass die Zusammensetzung keine wesentlichen
Mengen Feuchtigkeit absorbiert, wenn sie relativ feuchten Bedingungen,
beispielsweise 40–70%
RH, ausgesetzt wird. Infolgedessen werden Haltbarkeit, Fließ-, Handhabungs-
und Verarbeitungseigenschaften der Zusammensetzung allgemein durch
Einwirken derartiger Bedingungen nicht wesentlich beeinflusst.
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Zusammensetzungen
der Erfindung ergeben eine überraschend
wirksame Lösung
des Feuchtigkeitssorptionsproblems, das mit hygroskopischen und/oder
zerfließenden
Arzneistoffen verbunden ist. Es ist insbesondere überraschend,
dass derartige hygroskopische und/oder zerfließende Arzneistoffe zu akzeptabel nicht-hygroskopischen
Formulierungszwischenprodukten durch ein wässriges Sprühtrocknungsverfahren verarbeitet
werden können.
Sprühtrocknen
ist als solches und von sich aus insofern vorteilhaft, als es kontinuierliche
Verarbeitungs- und Produktionsbedingungen bietet. Ferner ist Sprühtrocknen
unter Verwendung einer wässrigen
Dispersion (im Gegensatz zu nicht-wässrigen Lösemitteln) besonders vorteilhaft
insofern, als es eine potentielle chemische Wechselwirkung zwischen
einem nichtwässrigen
Lösemittel
und einem Arzneistoff vermeidet und die mit vielen nicht-wässrigen
Lösemitteln
verbundenen potentiellen Toxizitäten
eliminiert.
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Kurze Beschreibung
der Zeichnungen
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1 zeigt eine Feuchtigkeitssorptionsisotherme
der hygroskopischen Verbindung 1.
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2 zeigt die Gleichgewichtswasseraufnahme
(Hygroskopieprofil) durch feste teilchenförmige Zusammensetzungen SP2–SP6 von
Beispiel 2 bei Aufbewahrung in einer Feuchtigkeitskammer während eines Zeitraums
von 120 h.
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3 zeigt die Gleichgewichtswasseraufnahme
durch feste teilchenförmige
Zusammensetzungen SP8 und SP10–SP14
von Beispiel 2 bei Aufbewahrung in einer Feuchtigkeitskammer über einen
Zeitraum von 120 h.
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4 zeigt die Gleichgewichtswasseraufnahme
durch feste teilchenförmige
Zusammensetzungen SP15–SP17
von Beispiel 5 und übereinstimmender
Placebozusammensetzungen P1–P3
von Beispiel 5 bei Aufbewahrung in einer Feuchtigkeitskammer über einen
Zeitraum von mindestens 400 h.
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5 zeigt die Gleichgewichtswasseraufnahme
durch feste teilchenförmige
Zusammensetzungen SP18–SP22
von Beispiel 6 bei Aufbewahrung in einer Feuchtigkeitskammer über einen
Zeitraum von 120 h.
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Detaillierte Beschreibung
der Erfindung
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Hygroskopischer und/oder
zerfließender
Arzneistoff
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Eine
Zusammensetzung der Erfindung umfasst einen hygroskopischen und/oder
zerfließenden
Arzneistoff. S-[2-[(1-Iminoethyl)amino]ethyl]-2-methyl-L-cystein
ist der in einer Zusammensetzung der Erfindung verwendete Arzneistoff.
Dieser Arzneistoff, der in der internationalen Patentveröffentlichung
WO 01/72703 offenbart ist, ist ein Stickoxidsynthase(NOS)inhibitor
und es wird angenommen, dass er von Nutzen bei beispielsweise der
Behandlung einer Entzündung
und von anderen NOS-vermittelten Störungen, wie Schmerz, Kopfschmerz
und Fieber, ist. S-[2-[(1-Iminoethyl)amino]ethyl]-2-methyl-L-cystein
zur Verwendung hierin kann durch jedes geeignete Mittel hergestellt
werden, das Verfahren gemäß der Beschreibung
in der oben angeführten
internationalen Patentveröffentlichung
WO 01/72703 umfasst. Diese Verbindung kann in der Form von deren
freier Base oder als pharmazeutisch akzeptables Salz, beispielsweise
das Dihydrochloridsalz, verwendet werden.
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Es
wurde nun ermittelt, dass S-[2-[(1-Iminoethyl)amino]ethyl]-2-methyl-L-cystein
und dessen Dihydrochloridsalz extrem hygroskopisch und zerfließend sind.
Es ist insbesondere überraschend,
dass ein derartiger hygroskopischer und zerfließender Arzneistoff gemäß der vorliegenden
Erfindung als akzeptabel nicht-hygroskopische Zusammensetzung formuliert
werden kann.
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S-[2-[(1-Iminoethyl)amino]ethyl]-2-methyl-L-cystein
und dessen Dihydrochloridsalz sind in einer Zusammensetzung der
Erfindung vorzugsweise in einer Menge von mindestens etwa 5 Gew.-%,
noch günstiger mindestens
etwa 10 Gew.-%, noch besser mindestens etwa 15 Gew.-% und noch besser
mindestens etwa 20 Gew.-% der Zusammensetzung vorhanden. Beispielsweise
sind S-[2-[(1-Iminoethyl)amino]ethyl]-2-methyl-L-cystein und dessen
Dihydrochloridsalz in der vorliegenden Zusammensetzung in einer
Menge von 10 bis 80 Gew.-%, noch günstiger 15 bis 60 Gew.-% und
noch besser 20 bis 40 Gew.-% der Zusammensetzung vorhanden.
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Nicht-hygroskopisches
Polymer
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Die
vorliegende Zusammensetzung umfasst mindestens ein nicht-hygroskopisches
Polymer.
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Der
Ausdruck "nicht-hygroskopisches
Polymer" hierin
bedeutet, dass das Polymer eine Gleichgewichtsfeuchtigkeitsaufnahme
bei 40% RH von nicht mehr als etwa 8%, vorzugsweise nicht mehr als
etwa 7% und noch besser nicht mehr als etwa 6%, beispielsweise etwa
1% bis etwa 5%, zeigt. Das nicht-hygroskopische
Polymer ist ein Cellulosepolymer, beispielsweise Hydroxypropylmethylcellulose
(HPMC), Hydroxypropylcellulose (HPC), Hydroxyethylcellulose, Methylcellulose
und/oder Ethylcellulose.
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Hydroxyethycellulose
ist ein weiteres bevorzugtes Cellulosepolymer. Beispiele für Hydroxyethylcellulosen,
die in der Erfindung verwendbar sind, umfassen diejenigen mit einer
niedrigen dynamischen Viskosität in
wässrigen
Medien, vorzugsweise unter etwa 400 cP, beispielsweise unter etwa
150 cP, die in einer 2%igen wässrigen
Lösung
bei 25°C
ermittelt wurde. Hydroxyethylcellulose ist beispielsweise unter
den Handelsnamen CellosizeTM (Amerchol)
und NatrusolTM (Aqualon) erhältlich.
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Vorzugsweise
beträgt
das Gewichtsverhältnis
von dem gesamten Polymer zu S-[2-[(1-Iminoethyl)amino]ethyl]-2-methyl-L-cystein
und dessen Dihydrochloridsalz etwa 1:5 bis etwa 5:1, noch günstiger
etwa 1:3 bis etwa 3:1, noch besser etwa 1:2 bis etwa 2:1 und noch
besser etwa 1:1,5 bis etwa 1,5:1. Ein besonders bevorzugtes Polymer/Arzneistoff-Gewichtsverhältnis beträgt etwa
1:1 bis etwa 1:1,5.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung ist das nicht-hygroskopische Polymer in der Zusammensetzung
in einer Gesamtmenge von etwa 10 bis etwa 85 Gew.-%, noch günstiger
etwa 30 bis etwa 80 Gew.-% und noch besser etwa 40 bis etwa 75 Gew.-%
der Zusammensetzung vorhanden.
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Hydroxypropylmethylcellulose
(HPMC) ist ein besonders bevorzugtes Cellulosepolymer. Ein bevorzugtes
HPMC ist eines mit einer niedrigen scheinbaren dynamischen Viskosität, vorzugsweise
unter etwa 100 cP, die bei 20°C
für eine
2%ige wässrige
Lösung
ermittelt wurde, noch günstiger
unter etwa 50 cP und noch besser unter etwa 20 cP, beispielsweise
3 oder 5 cP. HPMC, das eine Qualität mit einer scheinbaren dynamischen
Viskosität
von 3 cP umfasst, ist beispielsweise unter dem Handelsnamen PharmacoatTM 603 (Shin-Etsu) erhältlich.
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Innige Verbindung zwischen
dem Arzneistoff und dem Polymer
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Ohne
durch eine Theorie gebunden zu sein, ist die Zusammensetzung der
vorliegenden Erfindung überraschenderweise
nicht-hygroskopisch, was teilweise auf der innigen Verbindung zwischen
dem hygroskopischen und/oder zerfließenden Arzneistoff und dem
mindestens einen nicht-hygroskopischen Polymer beruht. Der hierin
verwendete Ausdruck "innige
Verbindung" ist
eine Verbindung, die beispielsweise aus der Codispersion des Arzneistoffs
und des Polymers in einer wässrigen
Flüssigkeit
und der anschließenden
Entfernung der Flüssigkeit
(beispielsweise durch Sprühtrocknung,
Verdampfen, Gefriertrocknung und dergleichen) unter Bildung einer
festen teilchenförmigen
Zusammensetzung resultiert.
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Füllstoffe
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Zusammensetzungen
der Erfindung umfassen optional einen oder mehrere Füllstoffe.
Der hierin verwendete Ausdruck "Füllstoff" bezeichnet inerte
Materialien, die zum Erhöhen
der Masse und/oder Schüttdichte einer
Zusammensetzung der Erfindung dienen, so dass beispielsweise die
Zusammensetzung relativ leicht in eine herkömmliche Dosierungsform, beispielsweise
eine Tablette oder Kapsel, eingearbeitet werden kann. Vorzugsweise
beeinflusst der verwendete Füllstoff
die Stabilität
und/oder Lösungseigenschaften
der Dispersion nicht.
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Der
Füllstoff
selbst kann nicht-hygroskopisch oder hygroskopisch und/oder zerfließend sein.
Füllstoffe der
vorliegenden Erfindung können
Cellulose- oder Nichtcellulosematerialien sein. Für den Zweck
der Klarheit können
die vorliegenden Füllstoffe
(1) Cellulosematerialien und nicht-hygroskopisch, (2) Nichtcellulosematerialien
und nicht-hygroskopisch,
(3) Nichtcellulosematerialien und hygroskopisch und/oder zerfließend oder
(4) Cellulosematerialien und hygroskopisch und/oder zerfließend sein.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
ist der Füllstoff
hygroskopisch und/oder zerfließend.
Hygroskopische und/oder zerfließende
Füllstoffe
umfassen beispielsweise mikrokristalline Cellulose, Tricalciumphosphat,
wasserfreies Calciumsulfat, Carboxymethylcellulosecalcium, Carboxymethylcellulosenatrium,
wasserfreie Dextrose, Fructose, wasserfreie Lactose, wasserfreies
Magnesiumstearat, Magnesiumtrisilicat, Maltodextrin, Methylcellulose,
pulverförmige
Cellulose, vorgelatinisierte Stärke,
Stärke,
sterilisierbare Maisstärke, komprimierbaren
Zucker, Staubzucker und dergleichen.
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Besonders
bevorzugt ist der Füllstoff
ein hygroskopisches und/oder zerfließendes Cellulosepolymer, beispielsweise
mikrokristalline Cellulose, Carboxymethylcellulosenatrium, Carboxymethylcellulosecalcium, Methylcellulose
oder pulverförmige
Cellulose. Besonders bevorzugt ist der Füllstoff mikrokristalline Cellulose, die
beispielsweise unter dem Handelsnamen AvicelTM (FMC)
in verschiedenen Qualitäten
erhältlich
ist.
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Füllstoffe,
die zur Verwendung in der vorliegenden Erfindung betrachtet werden,
umfassen zur Erläuterung
mikrokristalline Cellulose, Lactose, Calciumcarbonat, Carboxymethylcellulosecalcium,
Carboxymethylcellulosenatrium, Dicalciumhydrogenphosphatdihydrat,
Tricalciumphosphat, Calciumsulfat, Dextrose, Ethylcellulose, Fructose,
Kaolin, Magnesiumcarbonat, Magnesiumstearat, Magnesiumtrisilicat,
Maltol, Maltodextrin, Mannit, Methylcellulose, pulverförmige Cellulose,
vorgelatinisierte Stärke,
Stärke,
sterilisierbare Maisstärke, komprimierbaren
Zucker, Staubzucker und dergleichen.
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Der
Füllstoff
ist vorzugsweise in einer so ausreichenden Menge vorhanden, dass
es möglich
ist, dass die Zusammensetzung, sobald sie gebildet ist, in einem
fließförmigen Zustand,
beispielsweise ein Pulver, ist, das ohne weiteres in herkömmliche
Dosierungsformen, wie Tabletten und Kapseln, eingearbeitet werden
kann. Der Füllstoff
ist noch besser in einer so ausreichenden Menge vorhanden, dass
es möglich
ist, dass die Zusammensetzung, sobald sie gebildet ist, in sowohl
einem fließfähigen als
auch einem komprimierbaren Zustand, beispielsweise ein Pulver, ist,
das ohne weiteres in herkömmliche
Dosierungsformen, wie Tabletten und Kapseln, eingearbeitet werden
kann. Entsprechend ist der Füllstoff
allgemein in einer Menge von etwa 1 bis etwa 95 Gew.-%, vorzugsweise
etwa 5 bis etwa 30 Gew.-% der Zusammensetzung vorhanden. Die Erfinder der
vorliegenden Erfindung ermittelten, dass hygroskopische und/oder
zerfließende
Cellulosepolymere, wie mikrokristalline Cellulose, in einer Menge
von etwa 20 bis etwa 30 Gew.-% der Zusammensetzung für die vorliegende
Erfindung besonders gut geeignet sind.
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Verschiedene
Verfahren sind dem Fachmann zur Detektion oder Ermittlung der Feuchtigkeitsabsorption
durch eine Zusammensetzung bekannt. Ein Beispielverfahren, das geeignet
und in den meisten Situationen leicht anzuwenden ist, ist die Beobachtung
und/oder Messung der Zunahme der Masse einer Zusammensetzung bei
Einwirken von Luftfeuchtigkeit. Eine Zusammensetzung der Erfindung
zeigt vorzugsweise eine Zunahme der Masse von nicht mehr als etwa
10%, noch günstiger
nicht mehr als etwa 7% und noch besser nicht mehr als etwa 6%, wenn
sie den Bedingungen einer relativen Luftfeuchtigkeit von 40% und
Umgebungstemperaturen (21–23°C) über 24 h
und/oder einen ausreichenden Zeitraum, um im Wesentlichen Gleichgewicht zu
erreichen, d. h. einen Zeitraum, nach dem keine weitere signifikante
Zunahme der Masse beobachtet wird, ausgesetzt wird.
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Feuchtigkeitssorption
und Handhabungseigenschaften
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Zusätzlich ist
eine Zusammensetzung der Erfindung vorzugsweise in der Form eines
frei fließenden Pulvers,
wenn sie unter den Bedingungen einer relativen Luftfeuchtigkeit
von 40% und Umgebungstemperatur gehalten wird.
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Teilchengrößenverteilung
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Eine
Zusammensetzung der Erfindung ist vorzugsweise in der Form eines
fließfähigen Pulvers,
das Teilchen oder Granulatkörnchen
umfasst. Vorzugsweise weisen derartige Teilchen oder Granulatkörnchen eine D90-Größe, bezogen
auf das Volumen, von etwa 20 μm
bis etwa 800 μm,
vorzugsweise etwa 40 μm
bis etwa 500 μm
und noch besser etwa 50 μm
bis etwa 300 μm
auf.
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Verfahren zur Herstellung
einer akzeptabel nicht-hygroskopischen Zusammensetzung
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Eine
Zusammensetzung der Erfindung kann durch jedes geeignete Verfahren,
das den Arzneistoff und das nicht-hygroskopische Polymer in innige Verbindung
bringt, herge stellt werden. Ein besonders bevorzugtes Verfahren
zur Herstellung einer Zusammensetzung der Erfindung umfasst die
Codispersion des hygroskopischen und/oder zerfließenden Arzneistoffs
und des nicht-hygroskopischen Polymers in einer wässrigen
Flüssigkeit
und dann das Entfernen der Flüssigkeit
durch beispielsweise Sprühtrocknen,
Verdampfung, Gefriertrocknung und dergleichen. In einer besonders
bevorzugten Ausführungsform
wird die Flüssigkeit
durch Sprühtrocknen
entfernt.
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Verwendbarkeit
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Zusammensetzungen
der vorliegenden Erfindung sind zur Bereitstellung eines hygroskopischen und/oder
zerfließenden
Arzneistoffs in einer pharmazeutisch akzeptablen nicht-hygroskopischen Formulierung für diesen
benötigende
Subjekte verwendbar.
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Der
hygroskopische Arzneistoff ist ein iNOS-Inhibitor. Pharmazeutisch akzeptable
Zusammensetzungen der Erfindung sind zur Behandlung von unter anderem
einer Entzündung
bei einem Subjekt oder zur Behandlung von anderen Stickoxidsynthase-vermittelten
Störungen,
wie Schmerz, Kopfschmerzen oder Fieber, verwendbar. Beispielsweise
sind derartige Zusammensetzungen zur Behandlung von Arthritis, die,
ohne hierauf beschränkt
zu sein, rheumatoide Arthritis, Spondyloarthropathien, Gichtarthritis,
Osteoarthritis, systemischen Lupus erythematodes, juvenile Arthritis,
akute rheumatische Arthritis, enteropathische Arthritis, neuropathische
Arthritis, Arthritis psoriatica und pyogene Arthritis umfasst, verwendbar.
Zustände,
bei denen die Zusammensetzungen der vorliegenden Erfindung einen
Vorteil der Hemmung der NOS-Produktion aus L-Arginin ergeben, umfassen
Arthritiszustände.
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Derartige
Zusammensetzungen sind ferner bei der Behandlung von Asthma, Bronchitis,
Menstruationskrämpfen
(bei spielsweise Dysmenorrhoe), vorzeitigen Wehen, Tendonitis, Bursitis,
die Haut betreffenden Zuständen,
wie Psoriasis, Ekzem, Verbrennungen, Sonnenbrand, Dermatitis, Pankreatitis,
Hepatitis und aufgrund einer postoperativen Entzündung einschließlich einer
Augenoperation, wie eine Operation von grünem Star und eine Refraktionsoperation,
verwendbar. Derartige Zusammensetzungen sind auch zur Behandlung von
Gastrointestinalzuständen,
wie entzündliche
Darmerkrankung, Morbus Crohn, Gastritis, Reizdarmsyndrom und ulzeröse Kolitis,
verwendbar. Derartige Zusammensetzungen sind zur Prävention
oder Behandlung von Krebs, wie kolorektalem Krebs und Brustkrebs,
Lungenkrebs, Prostatakrebs, Blasenkrebs, Gebärmutterhalskrebs und Hautkrebs,
verwendbar. Derartige Zusammensetzungen sind bei der Behandlung
einer Entzündung
und Gewebeschädigung
bei derartigen Erkrankungen, wie Gefäßerkrankungen, Migränekopfschmerzen, Periarteriitis
nodosa, Thyroiditis, aplastischer Anämie, Hodgkin-Krankheit, Skleroderm,
rheumatisches Fieber, Typ-I-Diabetes, einer Erkrankung der neuromuskulären Verbindungsstelle,
die Erb-Goldflam-Syndrom
umfasst, einer Erkrankung der Substantia alba, die Multiple Sklerose
umfasst, Sarkoidose, nephrotischem Syndrom, Behcet-Syndrom, Polymyositis,
Gingivitis, Nephritis, Hypersensibilität, nach einer Läsion auftretender Schwellung,
Myokardischämie
und dergleichen verwendbar. Derartige Zusammensetzungen sind bei
der Behandlung von ophthalmologischen Erkrankungen, wie Glaukom,
Retinitis, Retinopathien, Uveitis, okularer Photophobie und einer
Entzündung
und Schmerzen in Verbindung mit einer akuten Läsion des Augengewebes verwendbar.
Von besonderem Interesse von den Verwendungsmöglichkeiten der vorliegenden
erfindungsgemäßen Zusammensetzung
ist die Behandlung von grünem
Star, insbesondere wenn die Symptome von grünem Star durch die Produktion
von Stickoxid, beispielsweise bei einer Stickoxid-vermittelten Nervenschädigung,
verursacht sind. Derartige Zusammensetzungen sind bei der Behandlung
einer Lungenentzündung,
beispielsweise einer, die mit Virusinfektionen und Muskoviszidose
in Verbindung steht, verwendbar. Derartige Zusammenset zungen sind
zur Behandlung bestimmter Zentralnervensystemstörungen, beispielsweise kortikalen Demenzerkrankungen,
die Alzheimer-Krankheit umfassen, und einer Zentralnervensystemschädigung infolge von
Schlaganfall, Ischämie
und Trauma, verwendbar. Derartige Zusammensetzungen sind als entzündungshemmende
Mittel, beispielsweise zur Behandlung von Arthritis, mit dem zusätzlichen
Vorteil, dass sie signifikant weniger schädliche Nebenwirkungen aufweisen,
verwendbar. Diese Zusammensetzungen sind bei der Behandlung von
allergischer Rhinitis, Atemnotsyndrom, Endotoxinschocksyndrom und
Atherosklerose verwendbar. Derartige Zusammensetzungen sind auch
bei der Behandlung von Schmerz, der jedoch nicht auf postoperative
Schmerzen, Zahnschmerzen, Muskelschmerzen und Schmerzen infolge
von Krebs beschränkt ist,
verwendbar. Derartige Zusammensetzungen sind zur Prävention
von Demenzerkrankungen, wie Alzheimer-Krankheit, verwendbar.
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Außer der
Verwendbarkeit zur Behandlung von Menschen sind diese Zusammensetzungen
auch zur veterinärmedizinischen
Behandlung von Begleitertieren, exotischen Tieren und Huftieren,
die Säugetiere,
Nagetiere und dergleichen umfassen, verwendbar. Die bevorzugten
Tiere umfassen Pferde, Hunde und Katzen.
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Beispiele
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Die
Erfindung wird durch S-[2-[(1-Iminoethyl)amino]ethyl]-2-methyl-L-cysteindihydrochlorid,
das hierin als "Verbindung
1" identifiziert
wird, erläutert.
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Beispiel 1
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Die
Verbindung 1 wurde nach Verfahren gemäß der Beschreibung in WO 01/72703
hergestellt. Eine Probe der Verbindung 1 in im Wesentlichen trockener
amorpher Form wurde einer Feuchtigkeitssorptionsanalyse unterzogen.
Dynamische Dampfsorption (DVS) wurde zur Bestimmung der Massenzunahme (bezogen auf
die trockene Masse), die über
einen Adsorptionsbereich von 10–70%
relativer Luftfeuchtigkeit (RH) in Inkrementen von 10% überwacht
wurde, verwendet. Wie durch die in 1 dargestellte
Feuchtigkeitssorptionsisotherme gezeigt wurde, ist die Verbindung
1 hygroskopisch.
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Beispiel 2
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Chargen
von 14 festen teilchenförmigen
Zusammensetzungen SP1–SP14,
die jeweils die in Tabelle 1 angegebene Zusammensetzung aufwiesen,
wurden gemäß dem folgenden
Verfahren hergestellt. Mehrere Zwischenlösungen wurden durch Lösen der
Verbindung 1 in Form der freien Base in Wasser mit einer Konzentration
von 318,4 mg/ml gestellt. Ein oder mehrere Streckmittel wurden zu
jeder der Zwischenlösungen
unter Bildung der Endlösungen
gegeben. Jede Endlösung
wurde dann individuell unter Verwendung eines Yamato Pulvis Basic
Unit, Modell GB-21 (Yamato Scientific America, Inc.)-Sprühtrockners
unter den folgenden Bedingungen: (a) Einlasstemperatur: 135°C, (b) Auslasstemperatur:
75°C, (c)
Zerstäubungsluft:
0,75 Kgf/cm2, (d) Trocknungsluft: Einstellung
Nr. 4, (e) Zufuhrrate: 5–7
ml/min, (f) Zufuhrgesamtfeststoffkonzentration: 15–21 Gew.-%
sprühgetrocknet,
wobei die festen teilchenförmigen
Zusammensetzungen SP1–SP14
gebildet wurden.
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Tabelle
1. Zusammensetzung fester teilchenförmiger Zusammensetzungen SP1–SP14
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Beispiel 3
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Die
Hygroskopie der festen teilchenförmigen
Zusammensetzungen SP1–SP14
von Beispiel 2 wurde nach dem folgenden Verfahren getestet. Proben
(40–60
mg) jeder Zusammensetzung wurden kontrollierten Umgebungsbedingungen
einer Luftfeuchtigkeit von 40% (Hygrometermessung) und Umgebungstemperatur (d.
h. 21–23°C) unter
Verwendung einer geschlossenen Feuchtigkeitskammer über einer
gesättigten
Kaliumcarbonatlösung
(theoretische RH ~ 44%) ausgesetzt. An verschiedenen Zeitpunkten
während
120 h Lagerung wurde jede Probe gewogen und die Wasseraufnahme als
Maß der
Probenmassenzunahme (%) bestimmt. Wie in 1 und 2 gezeigt ist, lag die Gleichgewichtswasseraufnahme
für alle
getesteten Zusammensetzungen im Bereich von 2–8%. Die Zusammensetzungen
SP4, SP7, SP8, SP13 und SP14 bildeten kuchenähnliche klebrige Massen innerhalb
von 12 h nach Be ginn der Feuchtigkeitsbehandlung. Die Zusammensetzungen
SP2, SP5, SP11 und SP12 blieben durchgängig während der Untersuchung frei
fließende
Pulver.
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Beispiel 4
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Die
Arzneistoffmenge, die in jeder der Zusammensetzungen SP2, SP5, SP6,
SP10, SP12 und SP14 von Beispiel 3 vorhanden war, wurde unter Verwendung
von Hochleistungsflüssigchromatographie
(HPLC) bestimmt. Die in Tabelle 2 gezeigten Daten stellen einen
Mittelwert von 3 bis 5 Proben dar; die relative Standardabweichung
wird auch für
jede analysierte Charge angegeben.
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Tabelle
2. Vorhandene Arzneistoffmenge in SP2, SP5, SP6, SP10, SP12 und
SP14
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Diese
Daten zeigen, dass jede getestete Zusammensetzungscharge eine relativ
hohe Arzneistoffbeladung und gute Homogenität (die durch eine niedrige
Standardabweichung gezeigt wird) zeigte.
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Beispiel 5
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3
teilchenförmige
Zusammensetzungen SP15–SP17,
die jeweils die in Tabelle 2 gezeigte Zusammensetzung aufwiesen, wurden
nach dem folgenden Verfahren hergestellt. Eine Zwischenlösung wurde
durch Auflösen
der Verbindung 1 (in Form der freien Base) in Wasser mit einer Konzentration
von 318,4 mg/ml gestellt. Ein oder mehrere Streckmittel wurden zu
jeder der Zwischenlösungen
unter Bildung der Endlösungen
gegeben. Jede Endlösung
wurde dann individuell unter Verwendung eines Niro Mobile Minor-Sprühtrockners
unter den folgenden Bedingungen: (a) Einlasstemperatur: 135°C, (b) Auslasstemperatur:
75°C, (c)
Zerstäubungsluft: 0,75
Kgf/cm2, (d) Trocknungsluft: Einstellung
Nr. 4, (e) Zufuhrrate: 5–7
ml/min, (f) Zufuhrgesamtfeststoffkonzentration: 15%–21 Gew.-%
sprühgetrocknet,
wobei die festen teilchenförmigen
Zusammensetzungen SP15–SP17
gebildet wurden. 3 übereinstimmende
Placebozusammensetzungen P1–P3
wurden nach einem im Wesentlichen ähnlichen Verfahren hergestellt.
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Tabelle
3. Zusammensetzung fester teilchenförmiger Zusammensetzungen SP15 – SP17
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Hygroskopieprofile
für die
Zusammensetzungen SP15–SP17
und übereinstimmende
Placebozusammensetzungen P1–P3
wurden bei 40% RH nach dem Verfahren gemäß der Beschreibung in Beispiel
3 bestimmt; die Daten sind in 4 angegeben.
Während
alle 3 Placebozusammensetzungen eine niedrigere Gleichgewichtswasseraufnahme
als jede der Zusammensetzungen SP15–SP17 zeigten, zeigte jede
Zusammensetzung von SP15–SP17
weniger als 6% Wasseraufnahme nach 400 h Feuchtigkeitsbehandlung.
Diese Daten zeigen, dass das mit der Verbindung 1 verbundene Hygroskopieproblem
(siehe Beispiel 1) in einem überraschend
wirksamen Ausmaß überwunden
wurde.
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Beispiel 6
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5
feste teilchenförmige
Zusammensetzungen SP18–SP22,
die jeweils die in Tabelle 4 gezeigte Zusammensetzung aufwiesen,
wurden nach dem folgenden Verfahren hergestellt. Eine Zwischenlösung wurde durch
Auflösen
der Verbindung 1 (in Form der freien Base) in Wasser mit einer Konzentration
von 318,4 mg/ml hergestellt. Ein oder mehrere Streckmittel wurden
zu jeder der Zwischenlösungen
unter Bildung der Endlösungen
gegeben. Jede Endlösung
wurde dann individuell unter Verwendung eines Niro Mobile Minor-Sprühtrockners
unter den folgenden Bedingungen: (a) Chargengröße: 220–420 g, (b) Einlasstemperatur:
112–138°C, (c) Auslasstemperatur:
75°C, (d)
Zerstäubungsluft:
300 Hz, (f) Zufuhrrate: 100 ml/min, (g) Zufuhrgesamtfeststoffkonzentration:
30 Gew.-% sprühgetrocknet,
wobei die festen teilchenförmigen
Zusammensetzungen SP18–SP22
gebildet wurden.
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Tabelle
4. Zusammensetzung fester teilchenförmiger Zusammensetzungen SP18–SP23
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Beispiel 7
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Hygroskopieprofile
für die
Zusammensetzungen SP18–SP22
wurden bei 40% RH nach dem Verfahren gemäß der Beschreibung in Beispiel
3 bestimmt. Wie in 5 gezeigt ist,
zeigten alle Zusammensetzungen weniger als 6% Massenzunahme während der
Feuchtigkeitsbehandlung. Ferner blieben die Zusammensetzungen SP18
und SP19 durchgängig
während
der Feuchtigkeitsbehandlung fließfähige Pulver. Die Zusammensetzungen
SP20–SP22
zeigten nach 24 h etwas Kuchenbildung.
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Beispiel 8
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Die
Auflöserate
des Arzneistoffs aus den festen teilchenförmigen Zusammensetzungen SP15–SP17 von
Beispiel 5 wurde in vitro bestimmt. Eine Zusammensetzungsmenge,
die ausreichend war, um eine 100-mg-Dosis eines Arzneistoffs zu
ergeben, wurde individuell in eine Hartgelatinekapsel der Größe 1 gefüllt und
in 900 ml 0,1 N HCl gegeben und mit 50 rpm unter Verwendung einer
Typ-II-Vorrichtung gerührt.
Die Daten sind in Tabelle 5 angegeben. Insgesamt zeigten alle 3
Zusammensetzungen eine Auflösezeit,
die zur Verwendung der Zusammensetzung bei der Herstellung einer
pharmazeutischen Dosierungsform und, falls gewünscht, einer Dosierungsform
mit unmittelbarer Freisetzung geeignet ist.
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Tabelle
5. Prozentsatz der Verbindung 1, der aus den Zusammensetzungen SP15–SP17 an
verschiedenen Zeitpunkten gelöst
ist.