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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine kationisch polymerisierbare
Klebstoffzusammensetzung und eine anisotrop elektrisch leitfähige Klebstoffzusammensetzung.
Die vorliegende Erfindung betrifft ferner einen Klebefilm und einen
anisotrop elektrisch leitfähigen
Klebefilm.
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Kationisch
polymerisierbare Zusammensetzungen, die von der kationischen Polymerisation
Gebrauch machen, werden breit verwendet, zum Beispiel auf den Gebieten
der Beschichtungsmaterialien, der Farbstoffe und der Klebstoffe.
Insbesondere bei der Verwendung für einen Klebstoff ist die kationisch
polymerisierbare Zusammensetzung vorteilhaft wegen ihrer hohen Härtungsgeschwindigkeit
und ihrer Freiheit von Sauerstoffbehinderung. Es wird jedoch ein
Katalysator für
die kationische Polymerisation benötigt, um die kationische Polymerisationsreaktion
auszulösen.
Außerdem
treten in einer Zusammensetzung, in welcher eine kationisch polymerisierbare
Verbindung und ein Katalysator für
die kationische Polymerisation nebeneinander vorliegen, insofern
Probleme auf, als während
der Lagerung aufgrund ihrer hohen Reaktivität eine Gelierung erfolgt und die
Gebrauchsdauer verringert wird.
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Als
ein Mittel, um diese Probleme zu lösen, ist die kationisch polymerisierbare
Verbindung bislang unmittelbar vor der Verwendung des Katalysators
für die
kationische Polymerisation verwendet worden. In diesem Fall ist
die Verarbeitung kompliziert, da die Zusammensetzung vom Zweikomponententyp
ist und die Komponenten unmittelbar vor der Verwendung vermischt
werden müssen.
Es besteht auch die Einschränkung, dass
die Zusammensetzung bei niedriger Temperatur gelagert und transportiert
werden muss und innerhalb einer vorgegebenen Zeitdauer nach der
Herstellung aufgebraucht werden muss. Deswegen besteht die Nachfrage
nach einer kationisch polymerisierbaren Zusammensetzung, welche
bei normaler Temperatur als Einkomponentensystem für lange
Zeit gelagert werden kann, und verschiedene Verfahren zur Lagerung
der Zusammensetzung sind untersucht worden.
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Um
die Lagerungsstabilität
der kationisch polymerisierbaren Zusammensetzung zu verbessern,
sind bislang zum Beispiel Stabilisatoren verwendet worden. Der Stabilisator
in der kationisch polymerisierbaren Zusammensetzung ist im Allgemeinen
eine Elektronen-donierende Lewis-Base. Eine starke Lewis-Base ersetzt die
Gegen-Anionen des
Katalysators für
die kationische Polymerisation, wodurch die Aktivität des Katalysators verringert
wird. Andererseits fängt
eine vergleichsweise schwache Lewis-Base eine Lewis-Säure, die
von dem Katalysator erzeugt wird, und kationische Teilchen während der
Polymerisation ein, wodurch die Reaktion verzögert wird. Durch die Wahl einer
solchen Lewis-Base als Stabilisator und Zugabe dieser zu der kationisch
polymerisierbaren Zusammensetzung erhält man die gewünschte Reaktivität, und die
Lagerungsstabilität
wird verbessert (Ungeprüfte
Japanische Patentanmeldung (Kokai) Nr. 4-227625; Japanische Nationale
Veröffentlichung
(Kohyo) Nr. 8-511572; Ungeprüfte
Japanische Patentanmeldung (Kokai) Nr. 5-262815).
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Die
Ungeprüften
Japanischen Patentanmeldungen (Kokai) Nr. 7-90237 und 9-291260 beschreiben
die Technik der Verwendung eines Sulfoniumsalzes und eines Epoxidharzes
als Härter
für die
kationische Polymerisation. Ferner wird ein Verfahren untersucht,
unter Anwendung einer physikalischen Technik zum Zweck der Verbesserung
der Lagerungsstabilität
einen Katalysator für
die kationische Polymerisation latent zu machen. Dabei handelt es
sich zum Beispiel um das Verfahren des Formens zu Mikrokapseln (Ungeprüfte Japanische
Patentanmeldung (Kokai) Nr. 6-73163), wobei eine organische Phosphanverbindung
in Form von Partikeln mit einem Polymer umschlossen wird, und das
Verfahren des Erreichens der Lagerungsstabilität als Einkomponentensystem
durch Adsorption auf einer Verbindung mit Poren wie Zeolith.
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Ferner
beschreibt die Ungeprüfte
Japanische Patentanmeldung (Kokai) Nr. 2000-230038 einen kationischen
Polymerisationskatalysator, welcher durch Erhitzen oder Abkühlen reversibel
aufgelöst
oder abgeschieden werden kann.
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Alle
Zusammensetzungen, bei welchen diese Katalysatortypen verwendet
werden, weisen jedoch eine geringe Reaktivität und schlechte Lagerungsstabilität auf. Außerdem haben
sie den Nachteil, dass zusätzliche Operationen
erforderlich sind, um sie einzukapseln. In einem Klebefilm, der
aus diesen Verbindungen gebildet wird, muss eine Belichtung, welche
den Katalysator aktiviert, verhindert werden, um zu verhindern,
dass der Katalysator aktiviert wird, bis er tatsächlich verwendet wird, und
deswegen ist es erforderlich, die Lagerungsstabilität zu verbessern.
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In
US-A-5,486,655 ist ein Klebstoff für Vielfach-Verdrahtungsplatten
beschrieben, welcher bestimmte Mengen (a) eines Epoxidharzes mit
einem Molekulargewicht von 5000 oder mehr, welches bei Raumtemperatur
fest ist, (b) eines polyfunktionellen Epoxidharzes mit mindestens
drei Epoxygruppen, (c) eines intramolekular epoxidmodifizierten
Polybutadiens mit mindestens zwei Epoxygruppen, (d) eines kationischen
Photopolymerisationsinitiators und (e) einer Zinnverbindung aufweist.
US-A-5,362,421 offenbart eine spezielle anisotrop leitfähige Klebstoffzusammensetzung,
welche (a) ein kationisch polymerisierbares Monomer; (b) ein thermoplastisches
Harz, im Wesentlichen frei von nukleophilen oder metallkomplexbildenden
Gruppen; (c) gegebenenfalls ein alkoholhaltiges Material; (d) ein
spezifisches Thermoinitiatorsystem; (e) leitfähige Partikel und (f) gegebenenfalls
einen Silan-Haftvermittler aufweist.
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Andererseits
sind in einer Flüssigkristall-Anzeigevorrichtung
der Elektrodenteil eines Glas-Anzeigefeldes und eine flexible Schaltung,
die als TCP (Tape Carrier Package) bezeichnet wird, auf welcher
ein Treiber-IC befestigt ist, der zum Betätigen des Anzeigefeldes erforderlich
ist, durch Thermokompressionskleben unter Einschaltung eines anisotrop
elektrisch leitfähigen
Klebefilms verbunden. Der Verbindungsabstand hierbei beträgt gewöhnlich von
100 μm bis
200 μm.
wenn der Anzeigeteil jedoch hochauflösend wird, wird der Verbindungsabstand
feiner, und in den letzten Jahren wird ein Verbindungsabstand von
50 μm oder
weniger gefordert. Dieser feinere Verbindungsabstand verursacht
das Problem des Abstandsschlupfes durch das Ausdehnungs- und Schrumpfverhalten
von TCP aufgrund der Wärme
an der Thermokompressionsverklebung. Um dieses Problem zu lösen, wird
ein anisotrop elektrisch leitfähiger
Klebefilm benötigt,
der zum Thermokompressionskleben bei einer niedrigeren Temperatur
geeignet ist. Ferner wird zur Verbesserung der Produktivität auch ein
anisotrop elektrisch leitfähiger
Klebefilm benötigt,
der zum Thermokompressionskleben in kürzerer Zeit geeignet ist. Um
diesem Bedarf zu entsprechen, ist ein anisotrop elektrisch leitfähiger Klebefilm
vorgeschlagen worden, welcher einen kationischen Polymerisationsmechanismus
verwendet und eine hohe Reaktivität aufweist.
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Die
Ungeprüfte
Japanische Patentanmeldung (Kohyo) Nr. 8-511570 beschreibt zum Beispiel
eine anisotrop elektrisch leitfähige
Klebstoffzusammensetzung, welche ein härtbares Epoxidharz, ein thermoplastisches
Harz, ein organisches Metallkomplex-Kation, einen stabilisierenden
Zusatz, einen Härtungsbeschleuniger
und elektrisch leitfähige
Partikel aufweist, und dort wird angegeben, dass eine Wärmehärtung bei
einer Temperatur von 120 °C
bis 125 °C
erreicht werden kann. Solch eine anisotrop elektrisch leitfähige Klebstoffzusammensetzung
war jedoch in der Lagerungsstabilität nicht zufriedenstellend.
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In
einer Ausführungsform
gemäß der vorliegenden
Erfindung wird in einer kationisch polymerisierbaren Klebstoffzusammensetzung,
umfassend (A) ein kationisch polymerisierbares Monomer, ausgewählt aus
einem Epoxymonomer, einem Vinylethermonomer oder einem Gemisch davon;
(B) einen Katalysator für
die kationische Polymerisation, welcher ein Eisen-Aren-Komplex mit
einem Absorptions-Peak in einem Bereich des sichtbaren Lichts von
360 bis 380 nm ist; und (C) ein Lösungsmittel für den Katalysator
für die
kationische Polymerisation, als Lösungsmittel (C) ein Gemisch
aus einem guten Lösungsmittel
und einem schlechten Lösungsmittel
für den
Katalysator für
die kationische Polymerisation verwendet, wobei ein gutes Lösungsmittel ein
Lösungsmittel
ist, in welchem der Katalysator für die kationische Polymerisation
bei Raumtemperatur eine Löslichkeit
von 5 % oder mehr aufweist, ein schlechtes Lösungsmittel ein Lösungsmittel
ist, in welchem der Katalysator für die kationische Polymerisation
bei Raumtemperatur eine Löslichkeit
von weniger als 5 % aufweist, und wobei ein Gewichtsverhältnis des
guten Lösungsmittels
zu dem schlechten Lösungsmittel
innerhalb eines Bereichs von 5:95 bis 60:40 liegt.
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung wird auch eine anisotrop elektrisch leitfähige Klebstoffzusammensetzung
bereitgestellt, welche die oben beschriebene kationisch polymerisierbare
Klebstoffzusammensetzung und elektrisch leitfähige Partikel umfasst.
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung wird auch ein Klebefilm bereitgestellt, welcher durch
Aufbringen der oben beschriebenen kationisch polymerisierbaren Klebstoffzusammensetzung
oder der anisotrop elektrisch leitfähige Klebstoffzusammensetzung
auf ein Trennmedium und Trocknen des Beschichtungsfilms gebildet
wird.
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Wie
oben beschrieben, ist die kationisch polymerisier bare Klebstoffzusammensetzung
der vorliegenden Erfindung aufgebaut aus (A) einem kationisch polymerisierbaren
Monomer; (B) einem kationischen Polymerisationskatalysator und (C)
einem Lösungsmittel
für den
Katalysator für
die kationische Polymerisation. Im Folgenden werden entsprechende
Aufbaukomponenten beschrieben.
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Das
kationisch polymerisierbare Monomer ist ausgewählt aus einem Epoxymonomer,
einem Vinylethermonomer oder einem Gemisch davon. Beispiele für das Epoxymonomer
sind 1,2-cyclische Ether, 1,3-cyclische Ether und 1,4-cyclische Ether,
welche jeder eine kationisch polymerisierbare funktionelle Gruppe
aufweisen, das Epoxymonomer ist jedoch auf Monomere begrenzt, welche
keine Gruppe aufweisen, die die kationische Polymerisation hemmt,
zum Beispiel eine funktionelle Gruppe, die Amin, Schwefel oder Phosphor
enthält.
Dieses Epoxymonomer ist vorzugsweise ein alicyclisches Epoxidharz
oder ein Epoxidharz, welches eine Glycidylgruppe enthält.
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Das
alicyclische Epoxidharz ist eine Verbindung mit durchschnittlich
zwei oder mehr alicyclischen Epoxygruppen im Molekül, und Beipiele
dafür sind
jene mit zwei Epoxygruppen im Molekül, wie Vinylcyclohexendioxid
(zum Beispiel ERL-4206, hergestellt von Union Carbide Japan); 3,4-Epoxycyclohexylmethyl-3,4-epoxycyclohexancarboxylat
(zum Beispiel UVR-6105 und UVR-6110, hergestellt von Union Carbide
Japan); Bis(3,4-epoxycyclohexyl)adipat (zum Beispiel UVR-6128, hergestellt
von Union Carbide Japan); 2-(3,4-Epoxycyclohexyl-5,5-spiro-3,4-epoxy)
cyclohexan-metadioxan (zum Beispiel ERL-4234, hergestellt von Union
Carbide Japan); und polyfunktionelle alicyclische Epoxidharze mit
3, 4 oder mehr Epoxidgruppen im Molekül (zum Beispiel Epolide GT,
hergestellt von Daicel Chemical Industries, Ltd.).
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Das
alicyclische Epoxidharz weist gewöhnlich ein Epoxy- Äquivalent von 90 bis 500 auf,
vorzugsweise von 100 bis 400, insbesondere von 120 bis 300, am besten
von 210 bis 235. Wenn das Epoxy-Äguivalent
weniger als 90 beträgt,
dann können
die Festigkeit nach der Warmaushärtung
und das Haftvermögen
verringert sein, was einen Rückgang
der Zuverlässigkeit
der Verbindung verursacht, während
dann, wenn das Epoxy-Äquivalent
500 übersteigt,
die Viskosität
des gesamten Systems zu sehr vergrößert wird, und sich als Ergebnis
ein schlechtes Fließvermögen an der
Thermokompressionsverklebung zeigen kann oder die Reaktivität verringert
sein kann, wodurch die Zuverlässigkeit
der Verbindung verringert wird.
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Das
Epoxidharz, welches Glycidylgruppen enthält, ist eine Verbindung mit
durchschnittlich zwei oder mehr Glycidylgruppen im Molekül, und Beipiele
dafür sind
Glycidylether des Bisphenol-A-Typs (zum Beispiel Epikote 828, hergestellt
von Yuka Shell Epoxy K.K.) und Epoxidharze des Phenol-Novolak-Typs
(zum Beispiel Epikote 154, hergestellt von Yuka Shell Epoxy K.K.).
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Das
Epoxidharz, welches Glycidylgruppen enthält, weist gewöhnlich ein
Epoxy-Äquivalent
von 170 bis 5.500 auf, vorzugsweise von 170 bis 1.000, insbesondere
von 170 bis 500, am besten von 175 bis 210. wenn das Epoxy-Äquivalent weniger als 170 beträgt, dann
können
die Festigkeit nach der Warmaushärtung
und das Haftvermögen
verringert sein, während
dann, wenn das Epoxy-Äquivalent
5.500 übersteigt,
die Viskosität
des gesamten Systems zu sehr vergrößert wird, und sich als Ergebnis
ein schlechtes Fließvermögen an der
Thermokompressionsverklebung zeigt, oder die Reaktivität verringert
sein kann, wodurch die Zuverlässigkeit
der Verbindung verringert wird.
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Das
Vinylethermonomer weist eine hohe Doppelbindungs-Elektronendichte auf und bildet ein
sehr stabiles Carbokation, deswegen weist dieses Monomer eine hohe
Reaktivität
bei der kationischen Polymerisation auf. Um die kationische Polymerisation
nicht zu hemmen, sind die Vinylethermonomere auf jene beschränkt, die
keinen Stickstoff enthalten, Beispiele dafür sind Methylvinylether, Ethylvinylether,
tert.Butylvinylether, Isobutylvinylether, Triethylenglykoldivinylether
und 1,4-Cyclohexandimethanoldivinylether. Bevorzugte Beispiele für das Vinylethermonomer
sind Triethylenglykoldivinylether (zum Beispiel Rapi-Cure DVE.3,
hergestellt von ISP Japan K.K.) und Cyclohexandimethanoldivinylether
(zum Beispiel Rapi-Cure
CHVE, hergestellt von ISP Japan K.K.).
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Diese
Epoxymonomere und Vinylethermonomere können einzeln oder als Gemisch
verwendet werden. Eine Vielzahl von Epoxymonomeren oder Vinylethermonomeren
kann verwendet werden. Insbesondere wird vorzugsweise ein Gemisch
aus einem alicyclischen Epoxidharz und einem Glycidylgruppen-haltigen
Epoxidharz verwendet. Das alicyclische Epoxidharz hat die Wirkung,
die schnelle Härtbarkeit
und die Härtbarkeit der
Klebstoffzusammensetzung bei niederen Temperaturen zu verbessern,
und hat wegen seiner geringen Viskosität auch die Wirkung, die Haftung
der Klebstoffzusammensetzung an einer Klebfläche zu verbessern. Auf der
anderen Seite hat das Glycidylgruppen-haltige Epoxidharz die Wirkung,
die Gebrauchsdauer der Klebstoffzusammensetzung nach der Aktivierung
zu verlängern.
Dementsprechend kann durch Verwendung des alicyclischen Epoxidharzes
und des Glycidylgruppen-haltigen Epoxidharzes in Kombination die
erhaltene Klebstoffzusammensetzung in guter Balance sowohl die schnelle
Härtbarkeit
des alicyclischen Epoxidharzes bei niederen Temperaturen als auch
die lange Lagerungsstabilität
des Glycidylgruppen-haltigen Epoxidharzes bei Raumtemperatur aufweisen.
Das Mischungsverhältnis
alicyclisches Epoxidharz/Glycidylgruppen-haltiges Epoxidharz beträgt gewöhnlich 5:95
bis 98:2, vorzugsweise 40:60 bis 94:6, insbesondere 50:50 bis 90:10,
am besten 50:50 bis 80:20. Wenn die Menge des alicyclischen Epoxidharzes
weniger als 5 Gewichts-% beträgt, basierend
auf der Gesamtmenge des alicyclischen Epoxidharzes und des Glycidylgruppen-haltigen Epoxidharzes,
können
die Härtungseigenschaften
bei niederen Temperaturen verschlechtert sein, so dass keine ausreichend
hohe Haftfähigkeit
oder Zuverlässigkeit
der Verbindung bereitgestellt wird, während dann, wenn die Menge
des alicyclischen Epoxidharzes 98 Gewichts-% überschreitet, die Härtungsreaktion
schon nahe Raumtemperatur leicht voranschreitet, und deswegen die
Gebrauchsdauer nach der Aktivierung verkürzt sein kann. Die Menge des
vermischten kationisch polymerisierbaren Monomers beträgt vorzugsweise
10 bis 90 Teile je 100 Gewichtsteilen der Gesamtzusammensetzung.
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Der
Katalysator für
die kationische Polymerisation ist eine Verbindung, die auf Bestrahlung
mit ultravioletten Strahlen oder unter Erwärmung ein kationisch aktives
Teilchen, wie z.B. eine Lewis-Säure,
erzeugt und eine ringöffnende
Reaktion des Epoxyrings katalysiert. Bei dem Katalysator für die kationische
Polymerisation handelt es sich um einen Eisen-Aren-Komplex. Eisen-Aren-Komplexe weisen
thermische Stabilität
auf, und spezielle Beispiele dafür
sind Xylol-Cyclopentadienyl-Eisen(II)tris(trifluormethylsulfonyl)methid,
Cumol-Cyclopentadienyl-Eisen(II)hexafluorphosphat,
Bis(etamesitylen)-Eisen(II)tris(trifluormethylsulfonyl)methid und Bis(eta-mesitylen)-Eisen(II)hexafluorantimonat.
Der Klebefilm der vorliegenden Erfindung kann Lagerstabilität sogar
im sichtbaren Bereich (von 360 nm bis 830 nm) aufweisen. Der Katalysator
für die
kationische Polymerisation weist eine Absorptionswellenlänge in diesem
sichtbaren Bereich auf. Andere Beispiele für Katalysatoren für die kationische
Polymerisation sind jene, die in der Japanischen Nationalen Veröffentlichung
(Kohyo) Nr. 8-511572, der Japanischen Nationalen Veröffentlichung
(Kohyo) Nr. 11-501909 und der Ungeprüften Japanischen Patentanmeldung
(Kokai) Nr.59-108003 offenbart sind.
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Die
Menge des verwendeten Katalysators für die kationische Polymerisation
beträgt
gewöhnlich
von 0,05 bis 10,0 Gewichtsteilen, vorzugsweise von 0,075 bis 7,0
Gewichtsteilen, insbesondere von 0,1 bis 4,0 Gewichtsteilen, am
besten von 1,0 bis 2,5 Gewichtsteilen, je 100 Gewichtsteilen des
kationisch polymerisierbaren Monomers. Wenn die verwendete Menge
weniger als 0,05 Gewichtsteile beträgt, können die Härtungseigenschaften bei niedrigen
Temperaturen derart verschlechtert sein, dass kein ausreichendes
Haftvermögen
oder keine ausreichende Zuverlässigkeit
der Verbindung bereitgestellt wird, während dann, wenn sie 10,0 Gewichtsteile überschreitet,
eine Härtungsreaktion
sogar nahe Raumtemperatur leicht voranschreitet und die Lagerstabilität bei Raumtemperatur
sich deswegen verschlechtern kann.
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Das
Lösungsmittel
für den
Katalysator für
die kationische Polymerisation enthält ein gutes Lösungsmittel
und ein schlechtes Lösungsmittel
für diesen
Katalysator für
die kationische Polymerisation. Wie er hier verwendet wird, bedeutet
der Begriff „gutes
Lösungsmittel" ein organisches
Lösungsmittel,
in welchem sich der Katalysator für die kationische Polymerisation
auflösen
kann, während
der Begriff „schlechtes
Lösungsmittel" ein organisches
Lösungsmittel
bedeutet, in welchem sich der Katalysator für die kationische Polymerisation nicht
auflösen
kann. Die Beurteilung der Auflösung
kann durch die Tatsache bestätigt
werden, dass in einer vermischten Lösung eines organischen Lösungsmittels
und eines Katalysators kein Niederschlag beobachtet wird, und wird
anhand des Kriteriums vorgenommen, ob das Lösungsmittel bei Raumtemperatur
etwa 5 % des Katalysators für
die kationische Polymerisation auflösen kann. Wenn die Löslichkeit
5 % oder mehr beträgt, dann
handelt es sich um ein gutes Lösungsmittel.
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Das
gute Lösungsmittel
und das schlechte Lösungsmittel
können
nach dem oben beschriebenen Kriterium abhängig vom verwendeten Katalysator
für die
kationische Polyme risation entsprechend ausgewählt werden. Wenn man zum Beispiel
Bis(eta-mesitylen)eisen(II)-tris(trifluormethylsulfonyl)methid als
Katalysator für
die kationische Polymerisation verwendet, können als Kombinationen des
guten Lösungsmittels
und des schlechten Lösungsmittels
zum Beispiel Aceton und Toluol, Methylethylketon und Toluol oder
Aceton und Xylol verwendet werden.
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Der
Katalysator weist eine resultierende Partikelgröße von nicht mehr als 5 Mikrometern
und am besten eine Partikelgröße von mehr
als 0 Mikrometern bis 0,1 Mikrometern in dem Klebefilm auf, welcher
durch die vorliegende Erfindung bereitgestellt wird.
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Das
gute Lösungsmittel
und das schlechte Lösungsmittel
werden in einem Gewichtsverhältnis
innerhalb eines Bereichs von 5:95 bis 60:40 verwendet, vorzugsweise
von 10:90 bis 50:50. Wenn die Menge des guten Lösungsmittels gering ist, dann
wird der Katalysator für
die kationische Polymerisation in Form von groben Partikeln mit
einem Partikeldurchmesser von 5 μm
oder mehr abgeschieden, womit es unmöglich gemacht wird, eine einheitliche
kationische Polymerisation durchzuführen. Wenn andererseits die
Menge des schlechten Lösungsmittels
gering ist, dann wird die Lagerungsstabilität nicht verbessert. Das gute
Lösungsmittel
weist vorzugsweise eine Verdampfungsgeschwindigkeit auf, die höher ist
als die des schlechten Lösungsmittels. Diese
organischen Lösungsmittel
können
allein verwendet werden, oder es kann ein Gemisch dieser organischen
Lösungsmittel
verwendet werden. Auch wenn das gute Lösungsmittel allein nicht als
gutes Lösungsmittel
für den
Katalysator für
die kationische Polymerisation dienen kann, kann ein Gemisch aus
dem guten Lösungsmittel
und einem sogenannten Co-Lösungsmittel
als das gute Lösungsmittel
verwendet werden.
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Durch
Vermischen der kationisch polymerisierbaren Monomere, der Katalysatoren
für die
kationische Polymerisation und der Lösungsmittel kann die kationisch
polymerisierbare Klebstoffzusammensetzung der vorliegenden Erfindung
erhalten werden. Die anisotrop elektrisch leitfähige Klebstoffzusammensetzung
kann durch Zugabe elektrisch leitfähiger Partikel zu dieser Klebstoffzusammensetzung
erhalten werden.
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Beispiele
für die
elektrisch leitfähigen
Partikel, welche verwendet werden können, sind elektrisch leitfähige Partikel
wie Kohlenstoffpartikel und Metallpartikel aus Kupfer, Nickel, Gold,
Zinn, Zink, Platin, Palladium, Eisen, Wolfram, Molybdän, Lötmittel
oder Ähnlichem.
Diese Partikel können
auch verwendet werden, nachdem man die Oberfläche der Partikel weiter mit
einer elektrisch leitfähigen
Beschichtung aus einem Metall oder Ähnlichem überzogen hat. Ferner können auch
nicht elektrisch leitfähige
Partikel aus Glaskügelchen,
Siliciumdioxid, Graphit, Keramik oder einem Polymer wie Polyethylen,
Polystyrol, Phenolharz, Epoxidharz, Acrylharz und Benzoguanaminharz
verwendet werden, deren Oberfläche
mit einer elektrisch leitfähigen
Beschichtung aus einem Metall oder Ähnlichem überzogen ist. Die Form der
elektrisch leitfähigen
Partikel unterliegt keinen besonderen Beschränkungen, aber gewöhnlich wird
eine nahezu kugelförmige
Form bevorzugt. Diese Partikel können
eine leicht raue oder gespickte Oberfläche aufweisen. Die Form kann
auch entweder ellipsoid oder langgestreckt zylindrisch sein.
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Die
mittlere Partikelgröße der verwendeten
elektrisch leitfähigen
Partikel kann in Abhängigkeit
von der Breite der für
die Verbindung verwendeten Elektrode und von dem Abstand zwischen
benachbarten Elektroden variieren. Zum Beispiel liegt in dem Fall,
dass die Elektrodenbreite 50 μm
und der Abstand zwischen benachbarten Elektroden 50 μm beträgt (der
Mittenabstand der Elektroden also 100 μm beträgt), die mittlere Partikelgröße geeigneterweise
in der Größenordnung
von 3 bis 20 μm.
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Durch
Verwendung eines anisotrop elektrisch leitfähigen Klebefilms mit darin
dispergierten elektrisch leitfähigen
Partikeln mit einer mittleren Partikelgröße in diesem Bereich können ausreichende
elektrische Leitfähigkeitseigenschaften
erhalten werden, und gleichzeitig kann ein Kurzschluss zwischen
benachbarten Elektroden in zufriedenstellender Weise vermieden werden.
Da der Mittenabstand der Elektroden, die für die Verbindung der Schaltkreis-Substrate
miteinander verwendet werden, gewöhnlich von 50 bis 1.000 μm beträgt, beträgt die mittlere
Partikelgröße der elektrisch
leitfähigen
Partikel vorzugsweise von 2 bis 40 μm. Wenn die mittlere Partikelgröße weniger
als 2 μm
beträgt,
vergraben sich die Partikel in Löchern
auf der Elektrodenoberfläche
und können
nicht als elektrisch leitfähige
Partikel fungieren, während
dann, wenn diese 40 μm überschreitet,
leicht Kurzschlüsse
zwischen benachbarten Elektroden verursacht werden.
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Die
Menge der zugegebenen elektrisch leitfähigen Partikel kann in Abhängigkeit
von der verwendeten Elektrodenfläche
und der mittleren Partikelgröße der elektrisch
leitfähigen
Partikel variiert werden. Man erhält gewöhnlich eine zufriedenstellende
Verbindung, wenn einige wenige (zum Beispiel 2 bis 10) elektrisch
leitfähige
Partikel je Elektrode vorliegen. Im Fall der weiteren Verringerung
des elektrischen Widerstandes können die
elektrisch leitfähigen
Partikel derart in den Klebstoff gemischt werden, dass von 10 bis
300 elektrisch leitfähige
Partikel vorliegen. Ferner kann in dem Fall, dass zum Zeitpunkt
des Thermokompressionsklebens ein hoher Druck angelegt wird, die
Zahl der elektrisch leitfähigen
Partikel auf der Elektrode auf 300 bis 1.000 erhöht werden, um den Druck zu
verteilen und dadurch eine zufriedenstellende Verbindung zu erreichen.
Die Menge an elektrisch leitfähigen
beträgt
gewöhnlich
von 0,1 bis 30 Volumen-%, vorzugsweise von 0,5 bis 10 Volumen-%,
insbesondere von 1 bis 5 Volumen%, basierend auf dem Gesamtvolumen
des Klebstoffs ohne die elektrisch leitfähigen Partikel. wenn die Menge
weniger als 0,1 Volumen-% beträgt,
befinden sich zum Zeitpunkt des Klebens möglicherweise keine elektrisch
leitfähigen
Partikel auf der Elektrode, und die Zuverlässigkeit der Verbindung kann
zurückgehen,
während
dann, wenn die Menge 30 Volumen-% überschreitet, leicht Kurzschlüsse zwischen
benachbarten Elektroden verursacht werden.
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Die
kationisch polymerisierbare Klebstoffzusammensetzung und die anisotrop
elektrisch leitfähige Klebstoffzusammensetzung
der vorliegenden Erfindung können
zusätzlich
zu den oben beschriebenen Komponenten gemäß der Endverwendung andere
Zusätze
und Modifikationsmittel enthalten. Beispiele für Zusätze, die den Klebstoffzusammensetzungen
zugegeben werden können,
sind ein Beschleuniger für
die kationische Polymerisation (zum Beispiel Di-tert-butyloxalat),
ein Antioxidationsmittel (zum Beispiel ein sterisch gehindertes
Antioxidationsmittel auf Phenolbasis), ein Haftvermittler (zum Beispiel
ein Silan-Haftvermittler wie γ-Glycidoxypropyltrimethoxysilan
und β-(3,4-Epoxycyclohexyl)ethyltrimethoxysilan)
und ein Stabilisator. Der Stabilisator unterdrückt oder hemmt die kationische
Polymerisationsreaktion durch Einfangen der Lewis-Säure oder
etwas ähnlichem,
was als kationische aktives Teilchen bei der kationischen Polymerisation
dient, und spezielle Beispiele dafür sind Kronenether wie 15-Krone-5,
1,10-Phenanthrolin und Derivate davon, Toluidine wie N,N,-Diethyl-meta-toluidin,
Phosphane wie Triphenylphosphan, 2,2'-Dipyridyl und Säureamide.
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Als
Modifikationsmittel können
Diole (zum Beispiel Bis(phenoxyethanol)fluoren), ein Klebrigmacher, ein
thermoplastisches Elastomer oder Harz, ein Füllstoff (zum Beispiel pyrogenes
Siliciumdioxid) und ein Schlagfestigkeits-Modifikationsmittel zugegeben
werden. Der Klebrigmacher-Effekt der Klebstoffzusammensetzung kann
wirksam verbessert werden durch die Verwendung von Quarzglas, dessen
Oberfläche
mit einer Trimethylsilylgruppe hydrophobisiert ist, unter pyrogenem
Siliciumdioxid. Es können
als Schlagfestigkeits-Modifikationsmittel auch sogenannte Kern-Schale-Partikel verwendet
werden, in welchen eine äußere Schale
aus einem Polymer mit guter Kompatibilität mit einem wärmehärtbaren
Harz wie einem Epoxidharz hergestellt ist und ein Kernmaterial aus
einer Kautschuk-Komponente
hergestellt ist.
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Das
thermoplastische Elastomer oder Harz wird vorzugsweise eingebaut,
wenn die kationisch Polymerisierbare Klebstoffzusammensetzung der
vorliegenden Erfindung zu einem Klebefilm geformt wird. Das thermoplastische
Elastomer oder Harz erhöht
die Filmformbarkeit des Klebefilms und verbessert gleichzeitig die
Schlagfestigkeit des Klebefilms, reduziert die Eigenspannungen,
die durch die Härtungsreaktion
erzeugt werden, und erhöht
die Zuverlässigkeit
der Verbindung. Das thermoplastische Elastomer gehört zu einer
Art der Polymerverbindungen, die gewöhnlich als thermoplastische
Elastomere bezeichnet werden, welche zusammengesetzt sind aus einem
harten Segment als eingeschlossene Phase und einem weichen Segment, welches
bei einer bestimmten Temperatur oder darunter Gummielastizität aufweist.
EinBeispiel für
dieses Elastomer ist ein thermoplastisches Elastomer auf Styrolbasis.
Das Elastomer auf Styrolbasis ist ein Blockcopolymer, welches zum
Beispiel eine Styroleinheit im harten Segment und eine Polybutadien-
oder Polyisopreneinheit im weichen Segment enthält. Typische Beispiele dafür sind ein
Styrol-Butadien-Styrol-Blockcopolymer (SBS)
und ein Styrol-Isopren-Styrol-Blockcopolymer
(SIS) und außerdem
ein Styrol-(Ethylen-Butylen)-Styrol-Blockcopolymer (SEBS) und ein
Styrol-(Ethylen-Propylen)-Styrol-Blockcopolymer (SEPS), wo die Dien-Komponente
im weichen Segment hydriert ist. Ferner können auch thermoplastische
Elastomere auf Styrolbasis verwendet werden, welche eine reaktive
Gruppe aufweisen, wie z.B. ein Elastomer, welches durch Glycidylmethacrylat
epoxymodifiziert ist, und ein Elastomer, in welchem die ungesättigte Bindung
des konjugierten Diens epoxidiert ist. Das Elastomer, welches eine
reaktive Gruppe aufweist, weist wegen der hohen Polarität der reaktiven
Gruppe eine erhöhte
Kompatibilität
mit dem Epoxidharz auf und kann daher breiter mit Epoxidharz vermischt
werden, und gleichzeitig ist die Widerstandsfähigkeit gegen Hitze und Feuchtigkeit
nach der Härtung
sichergestellt, da die reaktive Gruppe durch die Vernetzungsreaktion
mit Epoxidharz in die vernetzte Struktur eingebaut wird, und dadurch
kann die Zuverlässigkeit
der Verklebung verbessert werden. Ein Beispiel für das epoxidierte Elastomer
auf Styrolbasis ist Epofriend A1020 (hergestellt von Daicel Chemical
Industries, Ltd.).
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In
der vorliegenden Erfindung kann statt des thermoplastischen Elastomers
auch ein thermoplastisches Harz verwendet werden. Der Klebstoff
muss an der Thermokompressionsverklebung des Klebefilms durch Fluidisierung
beseitigt werden, so dass zwischen Schaltungen auf den verklebten
Substraten eine gute elektrische Verbindung erhalten werden kann.
Deswegen weist das thermoplastische Harz vorzugsweise eine Tg der Thermokompressionsklebetemperatur (zum
Beispiel von 100 °C
bis 130 °C)
oder weniger auf. Ein solches thermoplastisches Harz ist auf jene
beschränkt,
welche keine Gruppe aufweisen, die die kationische Polymerisationsreaktion
hemmt, zum Beispiel eine funktionelle Gruppe, die Amin, Schwefel
oder Phosphor enthält.
Ferner wird insbesondere ein thermoplastisches Harz bevorzugt, welches
in dem verwendeten organischen Lösungsmittel
lösbar
ist und eine gute Kompatibilität
mit dem kationisch polymerisierbaren Monomer aufweist. Beispiele
für ein
solches thermoplastisches Harz sind Polyvinylacetalharz, Polyvinylbutyralharz, Acrylharz,
Methacrylharz, Polyesterharz, Phenoxyharz, Novolakharz, Polystyrolharz,
Polycarbonatharz, Polysulfonharz und eine Kombination daraus.
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Die
Menge des thermoplastischen Elastomers oder Harzes beträgt gewöhnlich von
10 bis 900 Gewichtsteilen, vorzugsweise von 20 bis 500 Gewichtsteilen,
insbesondere von 30 bis 200 Gewichtsteilen, am besten von 40 bis
100 Gewichtsteilen je 100 Gewichtsteilen des kationisch polymerisierbaren
Monomers. Wenn die Menge weniger als 10 Gewichtsteile beträgt, kann
die Filmformbarkeit der Klebstoffzusammensetzung verschlechtert
sein, während
dann, wenn die Menge 900 Gewichtsteile überschreitet, das Fließvermögen bei
niedriger Temperatur der Klebstoffzusammensetzung als ganze verringert
wird, und es ergibt sich ein schlechter Kontakt zwischen den elektrisch
leitfähigen
Partikeln und dem Schaltungssubstrat an der Verklebung, was eine
Vergrößerung des
elektrischen Widerstandes oder einen Rückgang der Zuverlässigkeit
der Verbindung und manchmal auch eine Verringerung des Klebevermögens bewirkt.
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Es
kann auch ein wärmeleitfähiger Klebefilm
erhalten werden, indem der kationisch polymerisierbaren Klebstoffzusammensetzung
der vorliegenden Erfindung wärmeleitfähige Füllstoffe
zugegeben werden, zum Beispiel Teilchen aus Aluminiumoxid, Siliciumdioxid,
Bornitrid, Magnesiumoxid und Kohlefasern.
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Kationisch
polymerisierbare Klebstoffzusammensetzungen und anisotrop elektrisch
leitfähige
Klebstoffzusammensetzungen werden vorzugsweise in Form eines Films
verwendet. Dieser Film kann zum Beispiel auf die folgende Weise
hergestellt werden. Zuerst werden ein kationisch polymeriserbares
Monomer und, wenn erforderlich, das oben beschriebene thermoplastische
Harz, welches die Filmformbarkeit verbessern kann, und ein schlechtes
Lösungsmittel
und ein gutes Lösungsmittel
unter Rühren
ausreichend vermischt, um eine Klebstofflösung zu erhalten. Gegebenenfalls
können,
um eine anisotrop elektrisch leitfähige Klebstoffzusammensetzung
zu bilden, der erhaltenen Klebstofflösung elektrisch leitfähige Partikel,
wie zuvor beschrieben, zugegeben werden, wie in Beispiel E1 bis
E5 gezeigt. Davon getrennt werden ein Katalysator für die kationische
Polymerisation und ein gutes Lösungsmittel
vermischt, um eine einheitliche Katalysatorlösung zu erhalten. Diese Lösungen werden
vermischt, um eine Klebstofflösung
herzustellen, und die Klebstofflösung
wird unter Verwendung eines geeigneten Mittels, wie z.B. einer Messerstreichmaschine,
auf ein Trennmedium (zum Beispiel einen silikonbehandelten Polyesterfilm)
aufgebracht, und dann wird der Beschichtungsfilm getrocknet, so
dass man einen Film erhält.
Bei der Trocknungsoperation wird der Polymerisationskatalysator,
der in der Klebstofflösung
gelöst
ist, allmählich
wieder kristallisiert und einheitlich in Form von feinen Partikeln
in dem Film niedergeschlagen. Als Ergebnis sollte die Lagerungsstabilität verbessert
sein. Die Dicke des so gebildeten Films liegt vorzugsweise in einem
Bereich von 5 bis 100 μm,
um notwendig und hinreichend zu füllen, ohne irgendeinen Zwischenraum
im Verbindungsabschnitt zu bilden, wenn die Substrate durch das
Thermokompressionskleben verbunden werden.
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Nach
dem Aufbringen des Klebefilms auf einem Substrat (Vorkleben) wird
das andere zu klebende Substrat durch einen Pressklebekopf über Thermokompression
auf die Klebstoffzusammensetzung geklebt (Endkleben), wodurch die
zwei Substrate verklebt werden.
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Wenn
ein Katalysator für
die kationische Polymerisation mit einer Absorptionswellenlänge in einem Bereich
des Lichts, insbesondere einem sichtbaren Bereich (von 360 nm bis
830 nm), in einem kationisch polymerisierbaren Monomer aufgelöst wird,
dann wird ein Teil der Moleküle
des Katalysators für
die kationische Polymerisation durch Belichtung mit sichtbarem Licht
in einer vorgegebenen Dosis oder mehr zersetzt, um kationische Teilchen
zu bilden, und das kationisch polymerisierbare Monomer wird sogar
bei Raumtemperatur. allmählich
polymerisiert. Deswegen schreitet, wenn ein herkömmlicher kationisch polymerisierbarer
Klebstoff unter einer Fluoreszenzlampe bei Raumtemperatur für einen
Tag belichtet wird, die Reaktion zu stark voran, und die Klebrigkeit
und das Fließvermögen werden
verringert, und somit wird die Funktion als Klebstoff stark verschlechtert.
Wenn jedoch der Klebefilm, der aus der kationisch polymerisierbaren
Zusammensetzung der vorliegenden Erfindung hergestellt ist, unter
denselben Bedingungen für
einen Tag belichtet wird, schreitet die Reaktion langsam voran,
und eine Funktion als Klebstoff kann beibehalten werden.
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BEISPIELE
Herstellung des anisotrop elektrisch leitfähigen Klebefilms
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1,0
g eines alicyclischen Epoxidharzes (Cyracure UVR6128, Handelsbezeichnung,
hergestellt von Union Carbide Japan Ltd., Epoxy-Äguivalent: 200), 5,0 g eines
Glycidylgruppen-haltigen Phenol-Novolak-Epoxidharzes (Epikote 154,
Handelsbezeichnung, hergestellt von Yuka Shell Epoxy Ltd., Epoxy-Äguivalent:
178), 4,0 g eines Phenoxyharzes (PKHC, hergestellt von Phenoxy Associates
Ltd., OH-Äquivalent:
284) und 0,009 g N,N-Dimethyl-m-toluidin
wurden mit 11,0 g eines gemischten organischen Lösungsmittels aus einem guten Lösungsmittel
und einem schlechten Lösungsmittel,
welche in Tabelle 1 dargestellt sind, vermischt, und das Gemisch
wurde gerührt,
bis sich eine einheitliche Lösung
bildete. Dazu wurden elektrisch leitfähige Partikel (erhalten durch
Bereitstellen einer Nickelschicht auf der Oberfläche eines Divinylbenzol-Copolymers
und weiteres Aufschichten von Gold, mittlere Partikelgröße: 5 μm) gegeben,
so dass sie 3 Volumen-% in dem fertigen Feststoff einnahmen, und
kontinuierlich gerührt,
bis die elektrisch leitfähigen
Partikel gründlich
verteilt waren. Davon getrennt wurden 0,06 g eines Katalysators
für die
kationische Polymerisation (Bis(eta-mesitylen)-Ei sen(II)tris(trifluormethylsulfonyl)methid),
0,2 g eines Silan-Haftvermittlers (Silan-Haftvermittler A 187, hergestellt
von Nippon Unicar Co., Ltd., γ-Glycidoxypropyltrimethoxysilan)
und 0,6 g eines guten Lösungsmittels
vermischt und gerührt,
bis sich eine einheitliche Lösung
bildete, und diese Lösung
wurde zu der oben hergestellten Dispersionslösung dazugegeben, gefolgt von
weiterem Rühren.
Die so erhaltene Dispersionslösung
der anisotrop elektrisch leitfähigen
Klebstoffzusammensetzung wurde unter Verwendung einer Messerstreichmaschine
auf einen silikonbehandelten Polyesterfilm als Trennmedium aufgebracht
und dann für
10 Minuten bei 65 °C
getrocknet, um einen anisotrop elektrisch leitfähigen Klebefilm mit einer Dicke
von 25 μm
zu erhalten (E1 bis 5).
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Zu
Vergleichszwecken wurden auf dieselbe Weise wie bei E1 anisotrop
elektrisch leitfähige
Klebefilme hergestellt, außer
dass das Gewichtsverhältnis
des guten Lösungsmittels
zu dem schlechten Lösungsmittel auf
70:30 verändert
wurde (C1), oder auf dieselbe Weise wie bei E1, außer dass
kein schlechtes Lösungsmittel verwendet
wurde und die Menge des guten Lösungsmittels
auf 100 % verändert
wurde (C2 und C3), oder auf dieselbe Weise wie bei E1, außer dass
kein gutes Lösungsmittel
verwendet wurde und die Menge des schlechten Lösungsmittels auf 100 % verändert wurde
(C4 und C5).
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Die
so hergestellten anisotrop elektrisch leitfähigen Klebefilme, welche jeweils
eine Breite von 2 mm und eine Länge
von 4 cm aufwiesen, wurden auf eine 0,7 mm dicke Glasplatte mit
einem ITO(Indiumzinnoxid)-Film geheftet und durch Thermokompression
bei 60 °C
und einem Druck von 1,0 MPa für
4 Sekunden geklebt, und dann wurde der Trennmedium-Polyesterfilm
abgezogen (Vorkleben). Danach wurde eine flexible Schaltung, welche
einen 25 μm
dicken Polyimidfilm umfasste, auf welchem sich goldplattierte Kupferspuren mit
einem Leiterabstand von 70 μm,
mit einer Leiterbreite von 35 μm
und einer Dicke von 12 μm
befanden, in Position gebracht und auf dem oben vorgeklebten anisotrop
elektrisch leitfähigen
Klebefilm befestigt. Diese wurden unter Verwendung eines gewöhnlichen
Heizkompressors unter solchen Bedingungen heißgepresst, dass der Abschnitt
des anisotrop elektrisch leitfähigen
Klebefilms für
10 bis 20 Sekunden bei 1,5 MPa auf 180 °C erhitzt wurde, wodurch die
Schaltungsverbindung beendet wurde (Endkleben).
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Auswertung
des Haftvermögens
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Die
so durch das Thermokompressionskleben auf eine Glasplatte mit ITO-Film
gebildete flexible Schaltung wurde auf eine Breite von 5 mm geschnitten
und in 90°-Richtung mit einer
Geschwindigkeit von 50 mm/Minute von der Glasplatte mit ITO-Film
abgezogen, und der Maximalwert dabei wurde aufgezeichnet.
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Auswertung der exothermen
Eigenschaft durch DSC (Dynamische Differenzthermoanalyse)
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Wenn
die Klebstoffzusammensetzung eine schlechte Lagerungsstabilität aufweist,
dann schreitet die Härtungsreaktion
während
der Lagerung voran, und in den DSC-Messungen erscheint dies als Steigerung
der exothermen Energie. Demgemäß wurde
die exotherme Energie im Bereich von 50 °C bis 200 °C gemessen. Bei der Messung
war die Temperatursteigerungsrate auf 10°C/Minute eingestellt.
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Auswertung
des Verbindungszustandes
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Der
Verbindungswiderstand zwischen der Glasplatte mit ITO-Film und der
flexiblen Schaltung wurde unter Verwendung eines digitalen Mehrfach-Messinstruments
gemessen.
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Auswertung
der Lagerungsstabilität
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Ein
anisotrop elektrisch leitfähiger
Film auf einem Trennmedium wurde so angeordnet, dass der anisotrop
elektrisch leitfähige
Film einer weißen
Fluoreszenzlampe gegenüberliegt,
und dann für
24 Stunden bei Raumtemperatur stehen gelassen. Die Beleuchtungsstärke auf
der Filmoberfläche
wurde auf 1000 1x eingestellt (nach der Lagerung).
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Die
Auswertungsergebnisse sind in Tabelle 1 und Tabelle 2 dargestellt.
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Zu Tabelle 2:
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Das
Thermokompressionskleben wurde unter denselben Bedingungen von 180°C/10Sekunden/1,5MPa
durchgeführt.
Im Fall von E2 und E4 wurde das Thermokompressionskleben unter den
Bedingungen 180°C/20Sekunden/1,5MPa
durchgeführt.
E3:
Ethylacetat wurde als Co-Lösungsmittel
verwendet, und ein gemischtes Lösungsmittel
aus Acetone (10 %) und Ethylacetat (90 %) wurde als gutes Lösungsmittel
verwendet.
Offen: 30 kΩ oder
mehr
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Wie
aus den oben beschriebenen Tabellen ersichtlich ist, wird in den
Beispielen der vorliegenden Erfindung weder eine Verringerung der
exothermen Energie noch eine große Verschiebung der Temperatur
des exothermen Peaks beobachtet, auch nach der Belichtung unter
einer weißen
Fluoreszenzlampe mit einer Beleuchtungsstärke von 1000 1x bei Raumtemperatur
(25 °C)
(nach der Lagerung), und sowohl der elektrische Verbindungswiderstand
als auch das Abzugs-Haftvermögen
waren zufriedenstellend. Andererseits wurde in den Vergleichsbeispielen
CE1 bis 3 nach der Belichtung unter einer weißen Fluoreszenzlampe für 24 Stunden eine
Verringerung der exothermen Energie beobachtet, obwohl die anfänglichen
Eigenschaften zufriedenstellend waren, und der elektrische Verbindungswiderstand
war hoch (offen). Da in CE4 allein Toluol als Lösungsmittel verwendet wird
und in CE5 allein Xylol als Lösungsmittel
verwendet wird, werden die Bestandteile des Klebstoffs nicht vollständig aufgelöst, und
eine einheitliche Klebstofflösung
und ein einheitlicher Film konnten nicht hergestellt werden. Deswegen
wurden DSC, der Verbindungswiderstand und das Haftvermögen nicht
gemessen. Somit wurde eine gute Wirkung des anisotrop elektrisch
leitfähigen
Klebefilms der vorliegenden Erfindung beobachtet.
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Wie
auf den vorangehenden Seiten bewiesen, kann die kationisch polymerisierbare
Klebstoffzusammensetzung der vorliegenden Erfindung für einen
Klebefilm mit einer ausgezeichneten Lagerungsstabilität sorgen,
welcher keine zu starke Reaktion bewirkt, sogar wenn er mit sichtbarem
Licht belichtet wird, und welcher nicht die Funktion als Klebstoff
verliert.