DE60130993T2 - Wundverband - Google Patents
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Description
- GEBIET DER ERFINDUNG
- Die Erfindung betrifft einen Wundverband und insbesondere einen Wundverband, der sich zur Versorgung exsudierender Wunden eignet.
- HINTERGRUND DER ERFINDUNG
- Wundverbände mit Schichten zur Absorption von Körperflüssigkeiten sind im Stand der Technik bekannt. Absorptionsschichten sind zur Aufnahme von Körperflüssigkeiten, insbesondere Wundexsudat, vorgesehen, sodass der Wundverband über der Wundstelle eine konstante feuchte Umgebung aufrechterhalten kann und gleichzeitig eine Mazeration der die Wunde umgebenden Haut verhindert.
- Zur Erhöhung der Aufnahmerate und der Aufnahmekapazität von Wundverbänden und insbesondere der Absorptionsschicht zur Aufnahme von Körperflüssigkeiten wurden zahlreiche Anstrengungen unternommen. Absorptionsschichten in Wundverbänden enthielten Hydrokolloide, Superabsorbentien, Schäume und synthetische Materialien, die eine sehr hohe Kapazität zur Absorption von Körperflüssigkeiten aufweisen, speziell von Wundexsudat.
- Eine Erhöhung der Kapazität und der Rate der Flüssigkeitsaufnahme in einem Wundverband kann allerdings Probleme verursachen, und zwar sowohl hinsichtlich der Sicherstellung, dass die Körperflüssigkeiten nicht aus dem Wundverband durch Migration nach außen gelangen, als auch bei der Sicherstellung, dass die Wunde nicht austrocknet.
- Hydrokolloidverbände gehören zu den wirksamsten und am meisten verwendeten Verbänden, da sie hautfreundlich, absorbierend und befähigt sind, feuchte Wundheilungsbedingungen zu erzeugen. Allerdings besteht bei der Verwendung auf manchen exsudierenden Wunden die Tendenz, dass die Absorptionsrate zu klein ist. Die Vorteile des Hydrokolloidverbands bestehen in der Fähigkeit, dass eine feuchte Wundheilungsumgebung erzeugt wird und der Verband als Barriere gegen Bakterien wirkt.
- Ein häufiges Problem bei der Behandlung exsudierender Wunden ist die Mazeration. Üblicherweise ist der absorbierende Teil des Verbandes auf eine im Wesentlichen vertikale Absorption hin optimiert, sodass die die Wunde umgebende Haut nicht mit dem Exsudat in Berührung kommt, um eine Mazeration dieser gesunden, aber empfindlichen Haut zu vermeiden. Diese Eigenschaften begrenzen allerdings die Absorptionskapazität des Verbandes auf den Teil des absorbierenden Materials, der sich direkt über der Wunde befindet. Zur Vermeidung einer Mazeration kann eine Barrierecreme/Hautkonditionierungspaste, wie etwa Zinkpaste, auf der umgebenden Haut verwendet werden, jedoch inhibiert die Paste in vielen Fällen das Klebevermögen des Verbandes wie auch seine Fähigkeit, Exsudat zu absorbieren.
- Stark exsudierende Wunden werden oft mit Schäumen oder mit Alginat behandelt, die befähigt sind, große Mengen an Exsudat zu absorbieren, wobei jedoch ein zusätzlicher Deckverband erforderlich ist und das Risiko einer Mazeration hoch ist. Das Rückhaltevermögen des Schaums ist nur gering, was ein Problem sein kann, wenn der Schaum auf Körperteilen verwendet wird, die einem Druck ausgesetzt sind.
- Eine Möglichkeit zur Lösung der Probleme hinsichtlich der begrenzten Absorptionskapazität besteht darin, einen Verband mit hoher Permeabilität zu erzeugen. Dies geschieht üblicherweise durch Verwendung einer Rückschicht, die gegenüber Dampf durchlässiger ist, aber noch für Flüssigkeit und Bakterien undurchlässig ist. Bei Verwendung eines solchen Films steigt die Absorptionskapazität an, wenn die Permeabilität ansteigt, was die Absorptionskapazität des Verbandes erhöht. Die Kapazität wird auf Grund der Verdampfung von Feuchtigkeit durch die Rückschicht hindurch erhöht.
- Es sind bereits verschiedene absorbierende Verbände bekannt:
Aus der internationalen PatentanmeldungWO A 99/08724 - Das Patent
US 5086764 offenbart einen Wundverband mit einem Kleber-Basisfilm auf der zur Haut hin liegenden Seite, auf dem ein absorbierendes Pad vorgesehen ist, wobei die obere Oberfläche des Pads eine hydrophobe Rückschicht aufweist. Der Basisfilm besitzt eine zentrale Öffnung über der Wundstelle, um eine schnelle Aufnahme von Wundexsudat in das absorbierende Pad zu erlauben. - Auf dem absorbierenden Pad kann ein oberer Film zur Befestigung vorgesehen sein. Es ist möglich, den oberen film zu entfernen und das absorbierende Pad zu wechseln, ohne den Basisfilm von der Haut abzunehmen. Der Verband liegt damit in Form eines Aufbaus vor. Die hydrophobe Rückschicht des absorbierenden Pads stellt eine bakteriensichere Barriere dar. Diese Druckschrift enthält keine Angaben in Bezug auf die Dampfdurchlässigkeit dieser Barriere. Die hydrophobe Beschichtung ist vorzugsweise ein Fluorkohlenstoff wie ScotchGard, der eine geringe Dampfdurchlässigkeit aufweist.
-
EP 206 646 - Die europäische Patentanmeldung
EP A1 641 553 - In der internationalen Patentanmeldung
WO 911706 - Die europäische Patentanmeldung
EP A1 236 104 - Die internationale Patenanmeldung
WO A 98/31402 - Die internationale Patentanmeldung
WO A 97/07759 - Bei der Verwendung von hochpermeablen Filmen in Verbanden werden die verschiedenen Teile des Verbandes, üblicherweise durch vollständiges oder teilweises Beschichten der Rücksicht mit einem Kleber, miteinander verbunden, um den Verband zusammenzuhalten. Die Kleberbeschichtung verringert allerdings die Permeabilität des Films in signifikanter Weise. Eine andere Möglichkeit zur Herstellung eines solchen Verbandes besteht in der Verbindung der Schichten des Verbandes durch Laminieren. Die Hitze und der Druck des Laminierprozesses können allerdings die Permeabilitätseigenschaften der Rückschicht verändern; ferner kann die Struktur der absorbierenden Schicht zerdrückt werden.
- Die Flexibilität eines Verbandes, bei dem die Schichten mit einem Kleber oder durch Laminieren miteinander verbunden sind, kann ebenfalls verringert sein, wodurch das Risiko von Problemen bei der Handhabung und das Risiko der Leckbildung bei der Verwendung auf gekrümmten Körperteilen erhöht wird.
- Es besteht daher weiterhin ein Bedürfnis nach einem flexiblen, hochabsorbierenden Wundverband, der in der Lage ist, große Mengen an Wundexsudat zu absorbieren, ohne dass Mazeration auftritt.
- KURZE BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
- Die vorliegende Erfindung betrifft einen Wundverband, der eine Rückschicht, eine zur Haut hin liegende Schicht und eine Absorptionsschicht zwischen den Rückschicht und der zur Haut hin liegenden Schicht aufweist.
- KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNG
- Die Erfindung wird unter Bezug auf die Zeichnung näher erläutert; es zeigen:
-
1 einen Querschnitt einer Ausführungsform der Erfindung, -
3 eine Draufsicht auf eine zweite Ausführungsform der Erfindung, -
4 eine Draufsicht auf eine dritte Ausführungsform der Erfindung, -
5 eine Draufsicht auf eine vierte Ausführungsform der Erfindung, -
6 einen Querschnitt einer fünften Ausführungsform der Erfindung. - DETAILLIERTE BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
- Die vorliegende Erfindung betrifft einen Wundverband in Form einer einzigen Einheit, die eine Rückschicht (
1 ), eine zur Haut hin liegende Schicht (3 ) und eine Absorptionsschicht (2 ) zwischen der Rückschicht (1 ) und der zur Haut hin liegenden Schicht (3 ) aufweist, wobei die zur Haut hin liegende Schicht (3 ) die Absorptionsschicht (2 ) mit der Rückschicht (1 ) verbindet, die zur Haut hin liegende Schicht in mindestens einer Zone unterbrochen ist, in der mindestens ein Teil der mit der Haut in Kontakt kommenden Oberfläche der Absorptionsschicht freiliegt und wobei mindestens ein Teil der Rückschicht (1 ) und der Absorptionsschicht (2 ) gegeneinander verschiebbar sind. - Der Verband gemäß der Erfindung liegt somit in Form einer einzigen Einheit und nicht in Form eines Aufbaus vor. Der Verband ergibt auf Grund des direkten Kontakts zwischen der Wunde und dem absorbierenden Pad eine hohe anfängliche Absorption sowie eine hohe Absorptionskapazität auf Grund des Fehlens von Kleber oder des Fehlens einer Laminierung zwischen der Rückschicht und der Absorptionsschicht, die mit der Rückschicht mit hoher Permeabilität kombiniert ist. Ein Verband in Form einer einzigen Einheit vermindert das Risiko der Leckbildung im Vergleich zu zusammengebauten oder wieder zu öffnenden Verbanden. Der Kleber ergibt einen dichten Sitz des Verbandes auf der Haut und schützt gleichzeitig die umgebende Haut vor Mazeration durch die Wunde, während die Absorptionsschicht Wundexsudat absorbiert und es durch Verdampfung aus der Oberseite des Verbandes wegtransportiert.
- Durch die Anordnung der Rückschicht und der Absorptionsschicht in Nachbarschaft zueinander und in gegenseitiger Verschiebbarkeit wird eine größere Flexibilität und Permeabilität erzielt. Die Flexibilität wird durch die höhere Verbiegungs- und Verwindungsflexibilität erhöht, wobei ferner, wenn die Absorptionsschicht Exsudat absorbiert und sich dadurch ausdehnt, die freie Bewegung der Rückschicht mehr Raum über dem sich ausdehnenden Bereich der Absorptionsschicht zulässt und damit eine größere Verdampfungsoberfläche ermöglicht.
- Wenn die Rückschicht ganz oder teilweise mit einem Kleber beschichtet wird, wird die Permeabilität der Rückschicht verringert.
- Wenn anstatt dessen eine Laminierung angewandt wird, kann der Einfluss der Hitze und/oder des Drucks die Permeabilitätseigenschaften der Rückschicht verschlechtern; ferner kann das Absorptionsmittel, das oft eine fragile Matrixstruktur besitzt, geschädigt werden.
- Die höchstmögliche Permeabilität der Rückschicht wird erzielt, wenn zwischen der Rückschicht und der Absorptionsschicht kein Kleber vorgesehen wird. Durch Vermeidung oder Verminderung der Verwendung eines Klebers oder einer Laminierung wird eine maximale Permeabilität für Feuchtigkeit von der Absorptionsschicht zur Umgebung erzielt.
- Bei einer Ausführungsform der Erfindung grenzt die gesamte nicht der Haut zugewandte Oberfläche der Absorptionsschicht an die Rückschicht an.
- Die Rückschicht und die Absorptionsschicht können Verbindungspunkte oder Verbindungslinien aufweisen. Die Punkte oder Linien können durch Punkte oder Linien von Kleber erzielt oder durch Verschweißen erzeugt werden. Es ist bevorzugt, wenn die Punkte oder Linien so angeordnet sind, dass mindestens ein Teil der Rückschicht und der Absorptionsschicht noch gegeneinander verschiebbar ist.
- Die zur Haut hin liegende Schicht kann mindestens einen Teil der der Haut zugewandeten Oberfläche der Absorptionsschicht abdecken. Die zur Haut hin liegende Schicht kann die der Haut zugewandte Oberfläche der Absorptionsschicht vollständig abdecken, oder die Schicht kann in einem Muster oder mit einer oder mehreren Öffnungen oder einem oder mehreren Schlitzen aufbeschichtet sein.
- Die zur Haut hin liegende Schicht kann eine Öffnung in dem Bereich aufweisen, in dem sie die Absorptionsschicht überdeckt. Die Öffnung kann insbesondere zentral über der Wunde angeordnet sein und ermöglicht eine schnelle Absorption, da die Absorptionsschicht in direktem Kontakt mit dem Exsudat steht, da das Exsudat nicht zuerst durch die zur Haut hin liegende Schicht hindurchtreten muss.
- Die Öffnungen können in Form eines Musters von kleineren oder größeren Öffnungen vorliegen. Die Öffnungen befinden sich bevorzugt in dem Bereich der zur Haut hin liegenden Schicht unter der Absorptionsschicht.
- Die Öffnung hat vorzugsweise etwa die gleichen Abmessungen wie die Wunde. Dies fördert die Absorptionsrate über der Wunde, während die empfindliche Haut in der Nähe der Wunde durch die zur Haut hin liegende Schicht geschützt wird.
- Die Öffnung in der zur Haut hin liegenden Schicht kann vergrößert werden, um sie an die Größe der Wunde anzupassen. Die Vergrößerung kann mit einer Schere oder unter Verwendung vorgeschnittener Linien in der zur Haut hin liegenden Schicht erfolgen, was eine leichte Entfernung von überschüssiger zur Haut hin liegender Schicht vor der Anwendung ermöglicht. Diese vorgeschnittenen Linien können z. B. in Form von konzentrischen Kreisen, von Quadraten oder in Form einer Spirale vorliegen.
- Die zur Haut hin liegende Schicht kann eine Verstärkungsschicht aufweisen. Die Verstärkungsschicht kann in Form eines Gewebes oder Netzes oder eines Vlieses, in Form von Fasern, etc. vorliegen. Die Verstärkungsschicht kann die Handhabung beim Aufbringen und bei der Abnahme erleichtern sowie die Festigkeit des Verbandes erhöhen. Wenn die Absorptionsschicht Exsudat absorbiert, wird die zur Haut hin liegende Schicht nicht nur von der der Haut zugekehrten Seite her, sondern auch von der Oberseite her durch absorbiertes Exsudat von der Absorptionsschicht befeuchtet. Dies kann die Festigkeitseigenschaften der zur Haut hin liegenden Schicht andern und eine Verfestigungsschicht erfordern.
- Die Absorptionsschicht kann ein Exsudat verteilendes Material enthalten. Zur vollständigen Ausnutzung des absorbierenden Materials in der Absorptionsschicht kann eine Flüssigkeitsverteilungsschicht, die als Docht wirkt, in den Verband eingebracht werden. Die als Docht wirkende Schicht ermöglicht es, die Bereiche der Absorptionsschicht auszunutzen, die sich nicht genau oberhalb der Wunde befinden, wobei zugleich die befeuchtete Oberfläche der Absorptionsschicht vergrößert und damit die Verdampfung durch die Rückschicht gefördert wird.
- Die Absorptionsschicht kann in Form von einer oder mehreren Schichten, z. B. als Multilayer-Anordnung, vorliegen, die Schichten unterschiedlicher Absorptionseigenschaften aufweist, um die Absorptionskapazität der Absorptionsschicht zu optimieren.
- Die Absorptionsschicht kann in Form einer Matrixstruktur, beispielsweise mit darin eingebrachten Partikeln, vorliegen.
- Wenn die Absorptionsschicht ein Material enthält, das befähigt ist, das absorbierte Exsudat zu verteilen, kann eine vollständige Ausnutzung der Absorptionskapazität im Verband erzielt werden.
- Die Absorptionsschicht kann ein beliebiges, per se bekanntes Absorptionsmaterial enthalten, das sich zur Verwendung in Wundversorgungsvorrichtungen eignet, z. B. Polyacrylat, CMC, Cellulose oder Cellulosederivate, Gummen, einen Schaum oder Alginat.
- Ein Material, das befähigt ist, die Flüssigkeit zurückzuhalten und/oder zu verteilen, ist bevorzugt.
- Die Absorptionsschicht kann superabsorbierende Partikel (SAP) und/oder superabsorbierende Fasern (SAF) enthalten.
- Die Absorptionsschicht kann eine horizontal ausbreitende/absorbierende Schicht aufweisen.
- Das Merkmal einer horizontalen Absorption und/oder Ausbreitung des Exsudats steht im Gegensatz zu der üblichen Praxis bei absorbierenden Wundverbänden, da das Konzept eines guten Verbandes in der vertikalen Absorption liegt, um zu vermeiden, dass die die Wunde umgebende Haut dem Exsudat ausgesetzt wird. Bei dem Verband der vorliegenden Erfindung stellt die horizontale Ausbreitung kein Problem dar, da die umgebende Haut durch die zur Haut hin liegende Schicht geschützt ist.
- Bei einer Ausführungsform der Erfindung kann die Absorptionsschicht Kügelchen oder Einschlüsse von absorbierendem Material in einer Struktur wie Perlen in einer Kette enthalten. Zwischen den Perlen befindet sich ein Material, das befähigt ist, das Wundexsudat zu verteilen.
- Die der Haut zugewandte Oberfläche der Absorptionsschicht kann mit einer Sperrschicht überzogen sein, um zu verhindern, dass irgendwelche Flecken oder Flocken von der Absorptionsschicht in die Wunde gelangen. Die Sperrschicht kann aus einem beliebigen im Stand der Technik bekannten Material bestehen, das befähigt ist, Absorptionsmaterial zurückzuhalten, wie etwa ein Gewebe oder ein Netz, ein Vlies oder einen perforierten Polymerfilm, Gewirke, PP, PE, Polyester oder Lycra.
- Die Absorptionsschicht kann geprägt oder vorgeschnitten sein, um die Flexibilität des Verbandes zu erhöhen.
- Die Rückschicht kann flüssigkeitsundurchlässig, jedoch dampfdurchlässig sein oder von dem Typ sein, der eine höhere Wasserdurchlässigkeit besitzt, wenn er mit flüssigem Wasser in Kontakt steht, als dann, wenn er nicht mit Wasser in Kontakt steht. Die Rückschicht kann aus einem beliebigen per se zur Verwendung bei der Herstellung von Wundverbänden bekannten Material bestehen, z. B. einem Schaum, einem Vlies oder einem Film aus Polyurethan, Polyethylen, Polyester oder Polyamid.
- Ein geeignetes Material zur Verwendung als Rückschicht ist ein Polyurethan. Ein bevorzugtes Filmmaterial mit geringer Reibung ist in dem Patent
US 5 643 187 offenbart. - Die zur Haut hin liegende Schicht kann eine Schicht aus einem Kleber, aus Hydrokolloid, einem Hydrogel, einem Schaum, einem Polymergel, aus Alginat oder einem beliebigen anderen hautfreundlichen Material sein. Die Schicht kann die gesamte mit der Haut in Kontakt stehende Oberfläche oder nur einen Teil davon darstellen. Andere geeignete Materialien können Vliese, Gewirke, PP, PE, Polyester, Lycra oder Materialien sein, die befähigt sind, SAP aufzunehmen.
- Bei einer bevorzugten Ausführung der Erfindung umfasst die zur Haut hin liegende Schicht einen Kleber.
- Der Kleber kann ein beliebiger per se bekannter hautfreundlicher Kleber sein, z. B. ein Kleber, der Hydrokolloide oder andere feuchtigkeitsabsorbierende Bestandteile enthält, um die Anwendungsdauer zu verlängern. Der Kleber kann geeigneterweise von dem Typ sein, wie er offenbart ist in dem Patent
GB 1 280 631 DK 127 578 DK 148 408 DK 154 806 DK 147 226 DK 154 747 EP 0 097 846 undEP 0 415 183 , der veröffentlichten AnmeldungSE 365 410 WO 88/06894 US 4 867 748 und in der veröffentlichten Anmeldung NO 157 686. Speziell bevorzugt sind die Kleber, die in den PatentenUS 4 367 732 undUS 5 051 259 sowie der PatentschriftDK 169 711 - Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung umfasst der Kleber einen Hydrokolloidkleber. Die Verwendung eines Hydrokolloidklebers kann einen exzellenten Schutz der die Wunde umgebenden Haut ergeben, indem eine feuchte Wundheilungsumgebung erzielt wird, wodurch eine Mazeration verhindert wird.
- Wenn Exsudat in der Absorptionsschicht verteilt wird, führt dies ferner zu einer Befeuchtung der Kleberschicht von der der Haut gegenüberliegenden Seite. Wenn der Hydrokolloidkleber feucht wird, verliert er Klebevermögen. Daher führt die Befeuchtung des Klebers von der Rückseite zu einer schwächeren Klebeverbindung, d. h., die Haftung auf der Haut wird verringert oder einfach aufgehoben, wobei das Ausmaß des Verlustes an Klebevermögen von der Menge an Exsudat abhängt. Auf diese Weise wird eine leichte Entfernung des Verbandes ohne Belastung der Wunde und der Haut erleichtert.
- Die zur Haut hin liegende Schicht kann ferner auch andere Kleber umfassen, die in einem weiten Bereich unterschiedlicher Klebertypen ausgewählt sind, z. B. unter den Acryltypen und von PIB, Polyurethanen, EVA-Verbindungen, APAOs, Siliconen, Polyvinylether, etc., abgeleiteten Typen.
- Ein Verband der Erfindung kann abgeschrägte Kanten aufweisen, um das Risiko des "Aufrollens" der Kante des Verbandes zu vermindern, das die Tragedauer verringert und so die Heilung von Wunden oder z. B. Rissen, die normalerweise auf Grund der physikalischen Belastung langsam heilen, stört und verlängert. Eine Abschrägung kann diskontinuierlich oder kontinuierlich in an sich bekannter Weise durchgeführt werden, wie z. B. in dem Patent
EP 0 264 299 oder dem PatentUS 5 133 821 beschrieben ist. - Die Kleberoberfläche des Verbandes kann vor der Anwendung mit einer Schutzabdeckung oder einer Abziehfolie geschützt werden. Die Schutzabdeckung oder die Abziehfolie sind typischerweise siliconisierte thermoplastische Filme, beispielsweise auf der Basis von Polyolefinen, wie Polyethylen, Polypropylen oder dergleichen, oder bestehen aus siliconisiertem Papier.
- Der erfindungsgemäße Verband kann einen Wirkstoff enthalten.
- Der erfindungsgemäße Wundverband kann einen oder mehrere Wirkstoffe, z. B. ein pharmazeutisches Arzneimittel, enthalten. Dies eröffnet die Möglichkeit einer kombinierten medizinischen Behandlung einer Wunde, wobei der Verband Wundexsudat absorbiert und die pharmazeutischen Arzneimittel in die Wunde gebracht werden. Die pharmazeutischen Arzneimittel werden entweder in den Wundverband eingebracht oder wandern zur Wundoberfläche und fördern seine Funktion.
- Beispiele für solche pharmazeutischen Arzneimittel sind ein Cytokin, wie ein Wachstumshormon oder ein Polypeptid-Wachstumsfaktor wie TFF, FGF, PDGF, EGF, IGF-1, IGF-2, ein Koloniestimulierender Faktor, ein Transformierender Wachstumsfaktor, ein Nervenstimulierender Wachstumsfaktor und dergleichen, wobei solche Wirkstoffe in einer Form eingebracht werden, die sich zur lokalen Anwendung in einer Wunde eignet, in der das Arzneimittel seine Wirkung auf die Wunde ausüben kann; ferner können andere Arzneimittel verwendet werden, wie bakteriostatische oder bakterizide Verbindungen, z. B. Iod, Iod-Povidon-Komplexe, Chloramin, Chlorhexidin, Silbersalze, wie Sulfadiazin, Silbernitrat, Silberacetat, Silberlactat, Silbersulfat, Natriumsilberthiosulfat oder Silberchlorid, Zink oder Zinksalze, Metronidazol, Sulfa Drugs und Penicilline, die Gewebeheilung fördernde Mittel, z. B. RGD-Tripeptide und dergleichen, Proteine, Aminosäuren, wie Taurin, Vitamine, wie Ascorbinsäure, Enzyme zur Wundreinigung, z. B. Pepsin, Trypsin und dergleichen, Proteinaseinhibitoren oder Metalloproteinaseinhibitoren, wie Illostat oder Ethylendiamintetraessigsäure, cytotoxische Mittel und Proliferationsinhibitoren zur Verwendung beispielsweise beim chirurgischen Einbringen des Produkts in Krebsgewebe, und/oder andere therapeutische Mittel, die wahlweise zur topischen Anwendung verwendet werden können, schmerzlindernde Mittel, wie Lidocain oder Cinchocain, Emollientien, Retinoide oder Mittel, die einen Kühlungseffekt bewirken, die ebenfalls einem Aspekt der Erfindung entsprechen.
- Der Wirkstoff kann ferner auch ein geruchskontrollierendes oder geruchsverminderndes Material umfassen.
- Die zur Haut hin liegende Schicht kann mit Zinkpaste oder anderen hautkonditionierenden oder die Heilung fördernden Materialien imprägniert sein.
- Die zur Haut hin liegende Schicht kann zur Adsorption oder Absorption und Retention hochmolekularer Anteile des Wundexsudats, z. B. von Proteinen, befähigt sein. Der Vorgang kann bestehen in einem mechanischen Sammeln des Wundexsudats z. B. in einem dreidimensionalen Vliesmaterial, einem lose gewirkten oder gewebten Material, einem Fleece-Material, einem Material mit einer gewellten Oberfläche oder einem faserförmigen Material wie einem Rya-Material, oder er kann chemisch ablaufen durch Bindung der hochmolekularen Anteile des Wundexsudats oder enzymatisch durch Abbau der hochmolekularen Anteile des Wundexsudats.
- Die zur Haut hin liegende Schicht kann ferner auch nicht-proteinbindende Zonen aufweisen, durch die hindurch die Flüssigkeit ohne durch Proteine bedingtes Verstopfen absorbiert wird.
- Die Absorptionsschicht kann durch Einbringen von Glycerin weichgemacht werden.
- DETAILLIERTE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
- In
1 ist eine Ausführungsform der Erfindung dargestellt. Der Verband umfasst eine Rückschicht1 , die einer Absorptionsschicht2 benachbart ist, und eine zur Haut hin liegende Schicht3 , die mindestens einen Teil der der Haut zugewandten Oberfläche des Verbandes abdeckt. Ein Teil der der Haut zugewandten Oberfläche der Absorptionsschicht ist ohne zur Haut liegende Schicht gelassen, um eine rasche Aufnahme von Exsudat aus der Wunde zu erleichtern. -
2 zeigt eine andere Ausführungsform der Erfindung in der Draufsicht von oben, wobei sich die zur Haut hin liegende Oberfläche oben befindet. Die zur Haut hin liegende Schicht3 befindet sich an der der Haut zugewandten Oberfläche der Rückschicht und erstreckt sich über den Randbereich der Absorptionsschicht2 . Die Mitte der zur Haut hin liegenden Schicht definiert eine Öffnung unter der Absorptionsschicht. Die Größe der Öffnung kann vergrößert werden, z. B. durch Schneiden mit einer Schere, um die Größe der Öffnung anwenderspezifisch an die Größe der Wunde anzupassen. Wenn die zur Haut hin liegende Schicht einen Kleber umfasst, kann sich eine Zwischenschicht mit etwa gleicher Größe wie die Absorptionsschicht zwischen der Kleberschicht und der Absorptionsschicht befinden. Die Zwischenschicht verhindert, dass der Kleber an der Absorptionsschicht haftet, was es ermöglicht, überschüssige Kleberschicht zu entfernen, ohne die Absorptionsschicht zu beschädigen. Diese Zwischenschicht kann aus einem beliebigen geeigneten Material bestehen, z. B. aus einem Vlies, einem durchlässigen Film oder einem Schaum. - Eine dritte Ausführungsform der Erfindung ist in
3 dargestellt. Die zur Haut hin liegende Schicht3 bedeckt die der Haut zugewandete Oberfläche des Verbandes. In dem Teil der zur Haut hin liegenden Schicht, der die Absorptionsschicht bedeckt, sind vorgeschnittene Linien4 vorgesehen, die den mittleren Teil der zur Haut hin liegenden Schicht in vorgeschnittene konzentrische Kreise aufteilen. Vor dem Aufbringen des Verbandes wird eine geeignete Anzahl der vorgeschnittenen konzentrischen Kreise der zur Haut hin liegenden Schicht hin entfernt, um die Größe der Öffnung an die Größe der Wunde anzupassen. -
4 zeigt eine vierte Ausführungsform der Erfindung. Der mittlere Teil der zur Haut hin liegenden Schicht3 ist zu einer Spirale4 vorgeschnitten. Vor dem Aufbringen wird das Zentrum der Spirale ergriffen und hochgezogen, bis die Größe der Öffnung auf die Größe der Wunde passt. Die überschüssige zur Haut hin liegende Schicht der Spirale wird entfernt. - In
5 ist eine fünfte Ausführungsform der Erfindung dargestellt, bei der die Absorptionsschicht2 eine Flüssigkeitsverteilungsschicht5 aufweist. Die Verteilungsschicht5 ist durch Kanäle oder Dochte aus flüssigkeitsverteilendem Material mit der mit der Wunde in Kontakt stehenden Oberfläche verbunden, wodurch die Verteilungsschicht in der Lage ist, Flüssigkeit zu absorbieren und die Flüssigkeit in den oberen Teil des Verbandes zu transportieren und dort zu verteilen sowie die Feuchtigkeit auszubreiten, wodurch die Verdampfung durch die Rückschicht hindurch gefördert wird. Auf diese Weise wird die Absorptionskapazität des Verbandes erhöht.
Claims (16)
- Wundverband in Form einer einzigen Einheit, die eine Rückschicht (
1 ), eine zur Haut hin liegende Schicht (3 ) und eine Absorptionsschicht (2 ) zwischen der Rückschicht (1 ) und der zur Haut hin liegenden Schicht (3 ) aufweist, wobei die zur Haut hin liegende Schicht (3 ) die Absorptionsschicht (2 ) mit der Rückschicht (1 ) verbindet, die zur Haut hin liegende Schicht in mindestens einer Zone unterbrochen ist, in der mindestens ein Teil der mit der Haut in Kontakt kommenden Oberfläche der Absorptionsschicht freiliegt und wobei mindestens ein Teil der Rückschicht (1 ) und der Absorptionsschicht (2 ) gegeneinander verschiebbar sind. - Verband nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem die zur Haut hin liegende Schicht (
3 ) an der zur Haut hin liegenden Oberfläche der Rückschicht angeordnet ist und sich über den Randbereich der Absorptionsschicht (2 ) erstreckt. - Verband nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, bei dem die zur Haut hin liegende Schicht mindestens einen Teil der zur Haut hin liegenden Oberfläche der Absorptionsschicht abdeckt.
- Verband nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, bei dem die zur Haut hin liegende Schicht (
3 ) einen Kleber aufweist. - Verband nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, bei dem die zur Haut hin liegende Schicht (
3 ) in dem die Absorptionsschicht (2 ) überdeckenden Bereich eine Öffnung aufweist. - Verband nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die gesamte nicht der Haut zugewandte Oberfläche der Absorptionsschicht (
2 ) an die Rückschicht (1 ) angrenzt. - Verband nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Absorptionsschicht eine Mehrschichtanordnung ist, die Schichten mit unterschiedlichen Absorptionseigenschaften enthält.
- Verband nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, bei dem die Kleberoberfläche durch eine Schutzabdeckung geschützt ist.
- Verband nach Anspruch 8, bei dem die Schutzabdeckung eine Ablösefolie ist.
- Verband nach Anspruch 5, bei dem die Öffnung zur Anpassung an die Größe einer Wunde vergrößerbar ist.
- Verband nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die zur Haut hin liegende Schicht (
3 ) eine Verstärkungsschicht aufweist. - Verband nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Absorptionsschicht (
2 ) ein Exsudat verteilendes Material aufweist. - Verfahren nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Absorptionsschicht (
2 ) eine horizontal verteilende/absorbierende Schicht umfasst. - Verband nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Rückschicht (
1 ) flüssigkeitsundurchlässig, aber dampfdurchlässig ist. - Verband nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Kleber ein Hydrokolloidkleber ist.
- Verband nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass er einen oder mehrere Wirkstoffe enthält.
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8363 | Opposition against the patent |