DE69826484T2

DE69826484T2 - Verbesserter wundverband

Info

Publication number: DE69826484T2
Application number: DE69826484T
Authority: DE
Inventors: E. Donald BUGLINO; Barry Constantine; C. Joanne HUDAK; A. Marjory KADASH
Original assignee: Bristol Myers Squibb Co
Current assignee: Convatec Technologies Inc
Priority date: 1997-07-31
Filing date: 1998-07-31
Publication date: 2005-09-22
Anticipated expiration: 2018-08-01
Also published as: ES2227867T3; ATE276774T1; DE69826484T3; AU8682698A; EP0999858B2; ES2227867T5; WO1999006077A1; DE69826484D1; DK0999858T3; DK0999858T4; JP2001511396A; CA2297021C; NZ502417A; MXPA00000865A; PT999858E; US6011194A; CA2297021A1; MX239571B; EP0999858A4; EP0999858B1

Description

Gebiet der Erfindung
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf einen Wundverband, der zur Behandlung von Wunden nützlich ist.
Hintergrund der Erfindung
Im Zusammenhang mit der Pflege und Behandlung von Wunden soll der Begriff "Wunde" Verbrennungen, Druckwunden, Punktionen, Geschwüre und dergleichen einschließen. Lange Zeit war ein kritischer Gesichtspunkt der Wundpflege die Berücksichtigung der Anforderungen des Epithels, d. h. des Bereiches des neuen Zellwachstums direkt am Rand der Wunde, welches während des Heilungsprozesses gebildet wird, so dass die Heilung erleichtert wird.
Seit man erkannt hat, dass die Heilung der Wunde in einer Richtung mit der Wanderung des Epithels vom Rand weg nach innen erfolgt, wurde darauf geachtet, diesen neuen Bereich des Wachstums oder bestehendes, beeinträchtigtes, die Wunde umgebendes Gewebe nicht unnötig zu beschädigen oder zu reizen.
Bei vielen Verbänden können Probleme beim Verbandwechsel auftreten. Dies trifft besonders dort zu, wo der Verband am Epithel haftet oder wo Granulationsgewebe und neues Zellwachstum sich mit der Matrix des Verbandes verflechten. Unter diesen Umständen besteht das Risiko, dass das Entfernen des Verbandes das empfindliche Gewebe und das Neuwachstum am Rand der Wunde beschädigt, wodurch eine Rückentwicklung im Fortschritt der Wundheilung verursacht wird.
Eine weitere Überlegung in der Wundpflege ist die Häufigkeit des Verbandwechsels. Der Zeitrahmen für das Wechseln der Verbände hängt von vielen Belangen ab, und es weichen daher die Meinungen darüber, wie oft Verbände gewechselt werden sollen, drastisch voneinander ab.
Noch eine weitere wichtige Überlegung in der Wundpflege betrifft die Bedürfnisse der umgebenden, nicht verwundeten Haut. Die nicht verwundete Haut jenseits des Epithels steht gewöhnlich in Kontakt mit einem Teil des Wundverbandsystems, welches den Verband auf der Wunde in Position hält. Die umgebende Haut kann beispielsweise während längerer Zeiträume mit einer Umwicklung und/oder Klebstoff bedeckt sein, um den Verband an Ort und Stelle zu halten. Viele derartige Verbände können diese umgebende Haut reizen und dem Patienten Probleme bereiten. Dies trifft besonders auf dem Gebiet von Ulcis cruris zu, wo die umgebende Haut durch starke Medikamente leicht sensibilisiert werden kann und oft durch Abblättern, Abschuppung und Ekzeme geplagt wird.
Eine Art von gegenwärtig angewandter Behandlung umfasst, speziell für Ulcus cruris, die Anwendung von Gaze auf dem Geschwür und die Verwendung einer Kompressionsumwicklung, um die Gaze auf dem Geschwür zu sichern. Da sich die Gaze schnell sättigt, sind häufige Wechsel nötig, und es kann Schaden am Epithel und der umgebenden Haut auftreten. Falls die Gaze für einen zu langen Zeitraum dort belassen wird, kann darüber hinaus das Exsudat beginnen, die umgebende Haut des Patienten übermäßig zu hydratisieren und aufzuweichen.
Eine zweite Art der Behandlung, die auch speziell für Ulcus cruris verwendet wird, ist der "Unna's Boot" (im Handel von Biersdorf, Inc. erhältlich), welcher eine Zinkpaste enthaltende Binde umfasst, die um den Fuß des Patienten von oberhalb der Zehen bis unterhalb des Knies gewickelt wird. Andere "Unna's Boot"/mit Zink imprägnierte Behandlungen sind von Miles und Graham Field erhältlich. Diese Verbände werden typischerweise jeweils eine Woche an Ort und Stelle belassen, und adsorbierende Kissen müssen außen an den Verbänden im Bereich des Geschwürs aufgebracht werden, um überschüssiges Exsudat zu absorbieren. Durchsickern des Exsudats durch die Binde ist häufig, und ein Schaden an der Haut und am Epithel ist unvermeidbar.
Eine weitere Art von Wundverband ist in U.S. Patent 5,106,362 von Gilman offenbart. Dieser Verband ist mit einer Trägerschicht zum Kontakt mit der Haut des Patienten ausgestattet. Die Trägerschicht hat eine Öffnung zur Platzierung über der Wunde. Der Verband hat einen Auslass, um regulierten Ablauf der Flüssigkeit entlang eines Weges von der Wunde durch die Öffnung der Trägerschicht zur Verfügung zu stellen. Der Auslass ist so gestaltet, dass eine Regulierung des Wundablaufs entlang eines "verschlungenen Weges" von der Wunde durch die Öffnung der Trägerschicht zur Verfügung gestellt wird.
Eine Modifizierung des Verbandes in U.S. Patent Nr. 5,106,362 ist in U.S. Patent Nr. 5,056,510, ebenfalls von Gilman, offenbart. Das Patent'510 offenbart einen Verband mit Auslass, wobei der Stoffspeicher für den Wundausfluss innerhalb einer Kammer enthalten ist. Die Wände der Kammer sollen eine Barriere für bakterielle und andere Verunreinigungen zur Verfügung stellen. Die Wände der Kammer sollen auch luftdurchlässig sein, um den Austritt von Luft aus den Hohlräumen des Stoffspeichers zu erlauben. Diese Verbände von Gilman sprechen insbesondere die Probleme des Epithels und der umgebenden Haut nicht an.
U.S. Patent Nr. 4,909,243 von Frank et al., das vom Rechtsinhaber der vorliegenden Erfindung gehalten wird, offenbart einen zweiteiligen Wundverband, der eine Trägerplatte mit einer haftenden Oberfläche zum Kontakt mit umgebender Haut umfasst. Die Trägerplatte weist eine Öffnung auf, die sich vollständig durch die Trägerplatte hindurch und um die Wunde herum erstreckt, über die ein Wundkissen aus einem gewünschten Wundverbandmaterial gelegt werden kann. Zweck der Öffnung ist das Ermöglichen des Betrachtens der Wunde.
U.S. Patent Nr. 4,485,809 von Dellas bezieht sich auf einen Fensterfolienverband. Es gibt einen zentralen Bereich, der durch Perforationslinien festgelegt ist, welcher am Patienten angebracht wird. Der Rand oder der Fensterrahmen, der für das Ermöglichen einfacherer Handhabung verwendet wird, wird anschließend entfernt.
Unter Anbetracht der verschiedenen Arten von Wunden, der zahlreichen erhältlichen Verbände und der verschiedenen Stufen der Heilung ist es offensichtlich, dass noch stets ein enormer Bedarf bezüglich eines Verbandes besteht, der besser als die gegenwärtigen Verbände funktioniert, besonders hinsichtlich des Verhinderns von Schaden an umgebender Haut, Gewebe und neuem Zellwachstum. Insbesondere ein Wundverbandsystem, welches das Epithel und die umgebende, nicht verwundete Haut schützt, welches Feuchtigkeit aus dem Wundgebiet saugt, und welches nicht vorsätzlich an der Wunde oder dem umgebenden Gebiet haftet, wäre eine nützliche Ergänzung im Fachgebiet der Wundpflege. Ein Verband für Patienten, bei denen schwache Haut eine Wunde umgibt, wäre besonders vorteilhaft.
Zusammenfassung der vorliegenden Erfindung
Im Fachgebiet wurde erkannt, dass die gegenwärtigen Verbände wie vorstehend beschrieben für zahlreiche Wunden ungenügend sein können. Auf einem Ulcus cruris aufgebrachte und mit einer Kompressionsumwicklung an Ort und Stelle gehaltene Gaze erfordert beispielsweise zu viele Verbandswechsel. Der zweiteilige, bei Frank et al. (U.S. Patent Nr. 4,909,243) beschriebene Verband hat sich in der Praxis auch als ungenügend erwiesen.
Es war insbesondere die Trägerplatte unhandlich. Der Markt verlangt nach einem absorbierenden Verband, der einfach zu handhaben ist, nicht an der eine Wunde umgebenden Haut haftet und keinen häufigen Wechsel erfordert. Die vorliegende Erfindung stellt einen derartigen Verband zur Verfügung.
Erfindungsgemäß wird somit ein verbesserter Wundverband zur Verfügung gestellt. In einer bevorzugten Ausführungsform umfasst der Verband eine absorbierende Schicht, die ein oder mehrere absorbierende und/oder superabsorbierende Materialien einschließt; eine poröse, nicht-haftende Schicht oder Folie, die größer als die absorbierende Schicht ist und die auf einer zur Wunde gerichteten Oberfläche der absorbierenden Schicht so aufliegt, dass ein Teil der nicht-haftenden Schicht sich über die Länge und Breite der absorbierenden Schicht hinaus erstreckt; eine schützende Deckschicht, wobei die schützende Deckschicht größer als die absorbierende Schicht, aber im Allgemeinen nicht größer als die nicht-haftende Schicht ist; und eine kohäsive Schicht aus einem haftenden Material, die im Allgemeinen im Wesentlichen die Größe und Form der schützenden Deckschicht aufweist, wobei die schützende Deckschicht an einer nicht zur Wunde gerichteten Oberfläche der kohäsiven Schicht haftet und wobei die kohäsive Schicht die absorbierende Schicht und den sich darüber hinaus erstreckenden Teil der nicht-haftenden Schicht an einer zur Wunde gerichteten Oberfläche der kohäsiven Schicht haften hat, wodurch ein im Wesentlichen nicht haftender Verband zur Verfügung gestellt wird.
Kurzbeschreibung der Abbildungen
1 ist eine Querschnittsansicht einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung.
2 ist eine Ansicht einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung von oben.
3 ist eine perspektivische Ansicht einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung.
4 ist eine Ansicht einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung von unten.
5 ist eine Querschnittsansicht einer zweiten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung.
Detaillierte Beschreibung der Erfindung
Bezüglich der 1 und 5 wird gezeigt, dass zwei Ausführungsformen des Wundverbandes 10 der vorliegenden Erfindung eine absorbierende Schicht einschließlich eines Absorptionsmittels oder eines Wundkissens 14 aufweisen, das so gestaltet ist, dass es über die Wunde passt (nicht gezeigt). Der Wundverband 10 umfasst weiterhin eine kohäsive Schicht 18, eine schützende Trägerdeckschicht 20, welche auf der kohäsiven Schicht 18 liegt und eine poröse, nicht-haftende Schicht oder Folie 22.
Die kohäsive Schicht 18 umfasst jedwede Acrylklebstoffe oder andere Haftklebstoffe, welche zur Verwendung für Wundverbände geeignet sind. Die kohäsive Schicht 18 kann eine Klebstoffmasse eines Klebstoffmaterials umfassen. In einer anderen Ausführungsform können auf dem Fachgebiet zur Behandlung von Exsudat absondernden Wunden bekannte mit Flüssigkeiten wechselwirkende Klebstoffe verwendet werden, und diese umfassen typischerweise in einer Polymermatrix dispergierte Hydrokolloide. Das Klebstoffmaterial kann darüber hinaus eines sein, das zur Haftung auf feuchten Oberflächen geeignet ist. Klebstoffzusammensetzungen, die auf dem Fachgebiet zur Verwendung in Hautschutzplatten für die Stomaversorgung und Anwendungen für männliche Inkontinenz bekannt sind, können zur Verwendung in der vorliegenden Erfindung sehr gut geeignet sein. Es sind jedoch keine besonderen Eigenschaften des Klebstoffes erforderlich. Er muss einfach die anderen Schichten zusammenhalten.
Einige Klebstoffe, die in Wundverbänden verwendet wurden, schließen die in U.S. Patent Nr. 3,339,545 von Chen ein. Chen offenbart einen Klebstoff, der eine Mischung aus einem oder mehreren wasserlöslichen oder in Wasser quellbaren Hydrokolloiden und einem viskosen Stoff, wie Polyisobutylen, umfasst. Eine Folie eines wasserunlöslichen Materials, im vorliegenden Fall dem Trägerfolie entsprechend, ist an einer Oberfläche des Klebstoffes befestigt. Der Gegenstand ist als Stomahesive TM und Durahesive von ConvaTec im Handel erhältlich.
In U.S. Patent Nr. 4,551,990 offenbaren Doyle et al. einen für medizinische Zwecke geeigneten Haftklebstoff, umfassend 5 bis 30 Gew.-% eines oder mehrerer Polyisobutylene oder ein Gemisch aus einem oder mehreren Polyisobutylenen und Butylkautschuk, 3 bis 20 Gew.-% eines oder mehrerer Styrol-Stern- oder Blockcopolymere, 8 bis 40 Gew.-% Mineralöl, 15 bis 65 Gew.-% eines oder mehrerer wasserlöslicher Hydrokolloid-Gummiharze, bis zu 15 Gew.-% eines oder mehrerer in Wasser quellender kohäsiver Verstärkungsmittel mit der Maßgabe, dass die Hydrokolloid-Gummiharze und die Verstärkungsmittel zusammen in einer Menge zwischen etwa 15 und 65 Gew.-% vorhanden sind, und 7,5 bis 15 Gew.-% eines Klebrigmachers.
In U.S. Patent Nr. 4,393,080 ist von Pawelchak et al. eine Klebstoffzusammensetzung offenbart, umfassend 30 bis 70 Gew.-% eines viskosen Haftklebstoffmaterials und gegebenenfalls eines thermoplastischen Elastomers. Das Haftklebstoffmaterial ist ausgewählt aus Naturkautschuk, Silikonkautschuk, Acrylnitrilkautschuk, Polyurethankautschuk und Polyisobutylenen. Das Elastomer kann ein Polyisobutylen mittlerer Molmasse, Butylkautschuk oder Styrol-Copolymere sein. Dieses Klebstoffmaterial schließt außerdem 3 bis 60 Gew.-% an Materialien oder synthetischen Polymeren ein, welche beispielsweise Gluten und langkettige Polymere von Methylvinylether/Maleinsäure sein können, die in der Lage sind, bei Hydratisierung elastomere Eigenschaften zu entwickeln.
Von Nutzen in der kohäsiven Schicht 18 sind Klebstoffe von Doyle et al., wie diejenigen als Durahesive oder DuoDermCGF^® im Handel erhältlichen. Während die vorstehend genannten Klebstoffe sehr gut zur Verwendung in der vorliegenden Erfindung geeignet sind, sind sie dennoch lediglich als Beispiele bestimmt. Jeder geeignete, dem Fachmann bekannte Klebstoff kann angewendet werden, einschließlich hautverträglicher Klebstoffe und mit Flüssigkeiten wechselwirkender Klebstoffe.
Die kohäsive Schicht ist bevorzugt von der Ausdehnung her größer als die absorbierende Schicht und insbesondere von gleicher Größe wie die poröse, nicht-haftende Schicht oder Folie und von gleicher Größe wie die schützende Abdeckung (welche alle nachstehend beschrieben werden).
In einer Ausführungsform der Erfindung kann das Klebstoffmaterial des Wundverbandes außerdem einen Hilfsstoff, wie ein antimikrobielles oder wundenheilendes Mittel enthalten. Andere, typischerweise in der Wundpflege verwendete Mittel können darüber hinaus eingeschlossen werden. Beispielsweise kann zwischen etwa 2 und 20 Gew.-%, und bevorzugt etwa 10 Gew.-% Zinkoxid in das Klebstoffmaterial eingeschlossen werden.
Die schützende Trägerdeckschicht 20 des Wundverbandes deckt die kohäsive Schicht wie vorstehend beschrieben ab. Sie ist bevorzugt ein geeignetes polymeres Material. Sie kann aus jedwedem auf dem Fachgebiet bekannten Kunststoff, einer Polymerfolie, einem Vliesmaterial, gewobenem Material oder dergleichen, oder einer Kombination von diesen bestehen. Geeignete Beispiele schließen Polyesterfasern, Polypropylenfasern, Nylonfasern, Olefin-Verbundfasern und Zellulosefasern ein. Andere polymere Trägerfolien können aus verschiedenen gewöhnlich in der Stomaversorgung und medizinischen Geräten angewendeten Materialien ausgewählt werden. Es können beispielsweise Polyolefine, wie Polypropylen, Ethylen-Acrylsäuren, Ethylen-Vinylacetate, Polyvinylchloride, Polyethersulfone, Polyetherketone, Polyetherurethane, Polyurethane, usw. verwendet werden. Die Trägerschicht wird bevorzugt aus einem dünnen, flexiblen, gleichförmigen, elastischen, geschmeidigen, biegsamen oder dünnen Material hergestellt, das sich krümmen oder biegen kann, um sich an unregelmäßige Oberflächen oder Umrisse, wie diejenigen anatomischer Körperteile, anzupassen. Die schützende Trägerdeckschicht 20 kann transparent sein, um Betrachtung zu ermöglichen, oder kann undurchsichtig sein. Die schützende Trägerdeckschicht 20 kann luftdurchlässig sein, um das Eindringen von Sauerstoff in den Verband zu ermöglichen, sowie durchlässig für Wasserdampf, um das Entweichen von Feuchte aus der Hautoberfläche durch den Verband zu ermöglichen. Zusätzlich kann die schützende Trägerdeckschicht 20 undurchlässig für Flüssigkeiten, Luft oder Bakterien sein, wie vom Fachmann für die Behandlung einer speziellen Wunde oder Oberfläche ausgewählt. Polyurethanfolien werden bevorzugt, wie elastische, silikonbeschichtete Polyurethanpolymere. Es können auch geprägte Polyethylenfolien verwendet werden.
Die absorbierende Schicht, die ein Absorptionsmittel oder ein Wundkissen umfasst, kann auch aus jedem geeigneten Material oder Materialien sein, wie sie als Wundverband im Fachgebiet der Wundpflege verwendet werden. Typische Materialien schließen nicht einschränkend ein: natürliche und synthetische polymere Absorptionsmittel, Hydrokolloid/Polysaccharid-Absorptionsmittel, Zelluloseabsorptionsmittel, Kautschuk- und Harzabsorptionsmittel, anorganische Absorptionsmittel, gelbildende mit Flüssigkeit wechselwirkende haftende Verbände, Wolle, Baumwolle, Mull und Superabsorptionsmittel, d. h. in Wasser quellbare Polymere typischerweise in Form von fasrigem oder flockigem Material. Die Struktur des Absorptionsmittels oder des Wundkissens kann einen vollständig laminierten Verband umfassen, z. B. den von Pawelchak et al. in U.S. Patent Nr. 4,538,603 beschriebenen, worin ein von ConvaTec im Handel erhältlicher, unter DuoDerm TM bekannter Okklusivverband offenbart wird. Pawelchak et al. beschreiben Verbände, die eine haftende Schicht eines halboffenporigen Polymerschaums und/oder eine Polymerfolie als Trägerschicht umfassen. Der Verband kann auch eine zweite haftende Schicht enthalten, um die Kohäsion zu verstärken. In ähnlicher Weise ist in U.S. Patent Nr. 4,793,337 ein Verband ähnlich der doppelt haftenden Struktur von Pawelchak et al. beschrieben, welcher jedoch ferner eine Schicht Calciumalginatwolle oder – fasern zwischen die haftende Schicht gelegt einschließt. Zusätzlich kann das Absorptionsmittel aus dem gleichen Material wie der Klebstoff in der kohäsiven Schicht 18 sein, wenn es dem Fachmann geeignet erscheint.
Diese oder jede andere im Fachgebiet bekannte Auflage, Gaze oder Wundfolie, z. B. Materialien aus dem Fachgebiet von Windeln oder der Inkontinenz, können auch als Absorptionsmittel oder Wundkissen verwendet werden. Speziell geeignete Verbände schließen Sunbeam Process absorbierende Materialien (Gelman Technology), das Composite Air Laid Superabsorbent Pad (Dry Forming Processes) und Polysteen Superabsorbent Fiber Flock SAFF (Hanfspinnerei Steen & Co.) ein. Am meisten für Absorptionszwecke oder als Wundkissen 14 bevorzugt wird eine fasrige Matrix eines absorbierenden und/oder superabsorbierenden Materials. Eine ein Superabsorptionsmittel, z. B. Carboxymethylzellulose, enthaltende Zellulosematrix kann verwendet werden. Besonders bevorzugt wird Natriumpolyacrylat, und speziell in granulierter oder pulvriger Form. Eine geeignete Schicht enthält Salsorb^® (Superabsorptionsmittel) in einer Air-laid Fasermatrix, welche von Gelok International Laminate vertrieben wird. Ein derartiges Superabsorptionsmittel kann etwa 30 Gew.-% des Absorptionsmittels oder des Wundkissens 14 umfassen. "Superabsorptionsmittel" sind wasserunlösliche Materialien, welche im Vergleich zu ihrem Eigengewicht große Mengen Wasser oder andere wässrige Flüssigkeiten absorbieren und zurückhalten können. Unter Verwendung von Superabsorptionsmitteln hergestellte Wegwerfgegenstände können komfortabler, weniger massig und haltbarer sein als ähnliche, mit herkömmlichen Absorptionsmitteln wie Zellulosefasern hergestellte Produkte sein. Im Unterschied zu einem Schwamm bindet Flüssigkeit selbst unter Druck an das Superabsorptionsmittel (zum Beispiel wenn eine Wunde so liegt, dass ein Patient die Möglichkeit hat, auf dem Verband zu sitzen).
Ungeachtet des ausgewählten Materials sollte die absorbierende Schicht einschließlich eines Absorptionsmittels oder eines Wundkissens 14 in der Lage sein, mit den Wundflüssigkeiten fertig zu werden, um die Wunde und umgebende Bereiche von deren schädlichen Auswirkungen zu schützen. Das kann beispielsweise durch die Fähigkeit des Absorptionsmittels oder des Wundkissens, die Flüssigkeiten von den Wunden zu entfernen oder wegzusaugen, erreicht werden.
Wie vorstehend erwähnt, kann das Absorptionsmittel oder das Wundkissen 14 auch eine Gaze oder ein zusammengesetztes Kissen sein. Unter diesen Umständen kann das Absorptionsmittel oder Wundkissen ferner eine Umwicklung, z. B. eine Polyestervliesumwicklung (z. B. die von Kendall, Fasson, Semex erhältlichen und dergleichen), und einen auf dem Fachgebiet bekannten, nicht-haftenden Überzug einschließen.
Besonders bevorzugt wird ein superabsorbierendes Pulver aus Natriumpolyacrylat, das zwischen zwei Schichten Zellulosegewebe eingelegt ist.
Die poröse, nicht-haftende Schicht oder Folie, die auf einer zur Wunde gerichteten Oberfläche der absorbierenden Schicht 22 aufliegt, ist in einigen Abbildungen gezeigt. Diese Schicht ist typischerweise ein Vlies oder eine gelochte Folie. Die nicht-haftende Schicht selbst enthält normalerweise keine Hydrokolloide, sondern vielmehr basiert der vorliegende Verband auf Hydrokolloiden, die in der absorbierenden Schicht enthalten sein können, falls eine Hydrokolloid-Umgebung gewünscht wird. In einer anderen Ausführungsform kann diese Schicht beispielsweise aus Zellulosezellstoff (z. B. 85 g/m²) und Polyolefinfasern (22 g/m²) hergestellt und auf der Ober- und Unterseite durch eine Vliesdeckschicht (20 g/m²) bedeckt sein. Die Vliesdeckschicht kann Zellwolle, Polyester oder bevorzugt Polypropylen nach dem Air-laid-, Wet-laid- oder Spun-laid-Verfahren sein. Ein derartiges Kissen ist in gefertigtem Zustand von Cellosoft Co. aus Schweden erhältlich und wird unter Katalognummer 202.150 vertrieben. In einer anderen Ausführungsform kann ein Kissen mit einem durch das Kissen hindurch geformten Lochmuster und umfassend eine Kombination aus Polypropylen und Gewebe verwendet werden. Das Kissen schließt eine Abdeckung aus Polypropylenvlies an der Ober- und Unterseite ein und ist von IFC Non Woven, Inc. aus Jackson, Florida erhältlich. Noch eine andere Schicht kann beispielsweise fünflagiges gebundenes Polypropylen sein. Jede Polypropylenschicht kann durch Ultraschall ohne Verwendung von Bindemitteln verschweißt werden. Ein Delnet kann verwendet werden. Besonders bevorzugt wird ein Polypropylenvlies.
Während die kohäsive Schicht 18 im Allgemeinen die Komponenten des Verbandes zusammenhält, ist die poröse, nicht-haftende Schicht oder Folie bevorzugt nicht mit der absorbierenden Schicht verbunden. Es wird angenommen, dass dies erhöhte Flexibilität des Verbandes verschaffen kann.
2 und 3 stellen eine Ansicht von oben bzw. eine perspektivische Ansicht einer Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Verbandes dar. Es ist der Wundverband 10 gezeigt. Die äußeren Ränder 26 des Wundkissens sowie die obere Folie 20 sind ebenfalls bezeichnet. Der Wundverband 10 und die absorbierende Schicht einschließlich eines Absorptionsmittels oder eines Wundkissens 14 können von jeder geeigneten Größe und Form sein, abhängig von der zu verbindenden Wunde. Sie sind lediglich der Einfachheit halber als konzentrische Quadrate dargestellt.
4 stellt eine Ansicht von unten einer Ausführungsform eines Wundverbandes 10 der vorliegenden Erfindung dar. Ebenfalls abgebildet ist die nicht-haftende Schicht oder Folie 22, welche auf der zur Wunde gerichteten Oberfläche des Absorptionsmittels oder des Wundkissens 14 aufliegt.
Alle Komponenten des Verbandes können jede geeignete Dicke aufweisen, so wie es dem Fachmann bekannt wäre. Beispielsweise kann die kohäsive Schicht 18 jede geeignete Dicke aufweisen. Diese Dicke kann von etwa 0,13 mm bis 1,52 mm (5 bis 60 mils), oder etwa 0,13 mm bis 0,51 mm (5 bis 20 mils), oder etwa 0,25 mm bis 0,41 mm (10 bis 16 mils), oder sogar etwa 0,2 mm bis 0,3 mm (8 bis 12 mils) betragen. Die am meisten bevorzugte Dicke beträgt etwa 0,025 mm (1 mil). Die Schutzfolie ist bevorzugt 0,01 bis 0,07 mm (0,5 bis 3 mils) dick, stärker bevorzugt etwa 0,025 mm (1 mil) dick. Die absorbierende Schicht und die nicht-haftende Schicht oder Folie können jeweils ebenfalls jede geeignete Dicke aufweisen, wie jeweils 1,59 mm (1/16 inch).
Bei dem nicht-haftenden Verband dieser Erfindung wird die Verwendung eines Klebstoffes in direktem Kontakt mit der Wunde oder der umgebenden Haut vermieden. Er weist weiterhin "nicht-haftende" Beschaffenheit insofern auf, als die in der Hautkontaktschicht verwendeten, nicht-haftenden Materialien im Wesentlichen die Haftung des Verbandes an der Wundstelle ausschließen. Falls die Schutzschicht okklusiv oder semi-okklusiv ist, kann, falls gewünscht, eine feuchte Wundumgebung aufrecht erhalten werden. Falls ein Hydrokolloid-haltiges Material in der absorbierenden Schicht verwendet wird, wird eine vorteilhafte Hydrokolloidumgebung zur Verfügung gestellt, ohne die gelartige, die Haut berührende Masse von Hydrokolloid-Verbänden nach dem Stand der Technik.
Es wird somit eine ausgezeichnete Umgebung zur Wundheilung zur Verfügung gestellt, während der Schutz der Wunde und der umgebenden Haut maximiert wird. Verbandwechsel werden durch das vorliegende nicht-haftende Produkt insofern überaus erleichtert, als Schaden an der Wunde im Grunde ausgeschlossen wird. Darüber hinaus können unter Anwendung der vorliegenden Erfindung häufigere Verbandwechsel stattfinden, ohne dass ein zweiteiliges System mit Trägerplatte, wie von Frank et al. in U.S. Patent Nr. 4,909,243 offenbart, benötigt wird.
Die Verbände der Erfindung können durch alle geeigneten Mittel an Ort und Stelle gehalten werden. Sie können beispielsweise mit einem Heftpflaster oder bevorzugt mit einer Umwicklung an Ort und Stelle gehalten werden.
Verfahren zur Wundbehandlung unter Verwendung der vorliegenden Verbände und eines Heftpflasters oder einer Umwicklung, welche bevorzugt eine gewünschte Kompression zur Verfügung stellen, sind ebenfalls wesentliche Bestandteile der vorliegenden Erfindung.
Es sollte für den gewöhnlichen Fachmann selbstverständlich sein, dass die gezeigten Ausführungsformen verändert werden können, ohne vom Wesen und Umfang der Erfindung abzuweichen.

Claims

Nicht-haftender Wundverband (10), umfassend eine absorbierende Schicht (14), die ein oder mehrere absorbierende und/oder superabsorbierende Materialien einschließt; eine poröse, nicht-haftende Schicht oder Folie (22), die größer als die absorbierende Schicht ist und die auf einer zur Wunde gerichteten Oberfläche der absorbierenden Schicht so aufliegt, dass ein Teil der nicht-haftenden Schicht sich über die Länge und Breite der absorbierenden Schicht hinaus erstreckt; eine schützende Deckschicht (20), wobei die schützende Deckschicht größer als die absorbierende Schicht, aber nicht größer als die nicht-haftende Schicht ist; und eine kohäsive Schicht (18) aus einem haftenden Material, die im Wesentlichen die Größe und Form der schützenden Deckschicht aufweist, wobei die schützende Deckschicht an einer nicht zur Wunde gerichteten Oberfläche der kohäsiven Schicht haftet und wobei die kohäsive Schicht die absorbierende Schicht und den sich darüber hinaus erstreckenden Teil der nicht-haftenden Schicht an einer zur Wunde gerichteten Oberfläche der kohäsiven Schicht haften hat.
Verband nach Anspruch 1, wobei die kohäsive Schicht ein Hydrokolloid, ein Hydrogel, ein Acrylmaterial oder ein Polyurethan enthält.
Verband nach Anspruch 2, wobei die kohäsive Schicht ein Hydrokolloid enthält.
Verband nach Anspruch 1, wobei die kohäsive Schicht eine Dicke von etwa 0,13 mm (5 mils) bis etwa 1,52 mm (60 mils) aufweist.
Verband nach Anspruch 4, wobei die kohäsive Schicht eine Dicke von etwa 0,25 mm (10 mils) bis etwa 0,41 mm (16 mils) aufweist.
Verband nach Anspruch 1, wobei die kohäsive Schicht einen Haftklebstoff enthält.
Verband nach Anspruch 1, wobei die kohäsive Schicht ein antimikrobielles oder wundenheilendes Mittel enthält.
Verband nach Anspruch 1, wobei die schützende Deckschicht eine Polymerfolie, ein Vliesmaterial oder gewobenes Material oder eine Kombination von diesen ist.
Verband nach Anspruch 8, wobei die schützende Deckschicht eine Polyurethanfolie ist.
Verband nach Anspruch 1, wobei das superabsorbierende Material superabsorbierendes Natriumpolyacrylat-Pulver ist, das zwischen zwei Schichten aus Cellulosegewebe eingebettet ist.
Verband nach Anspruch 1, wobei dier poröse, nicht-haftende Schicht oder Folie ein Polypropylenvlies ist.
Verband nach Anspruch 1, wobei (a.) die absorbierende Schicht superabsorbierendes Natriumpolyacrylat-Pulver, das zwischen zwei Schichten aus Cellulosegewebe eingebettet ist, umfaßt; (b.) die poröse, nicht-haftende Schicht ein Polypropylenvlies umfasst und größer ist als das superabsorbierende Natriumpolyacrylat-Pulver, das zwischen zwei Schichten aus Cellulosegewebe eingebettet ist, und auf einer zur Wunde gerichteten Oberfläche des superabsorbierenden Natriumpolyacrylat-Pulvers, das zwischen zwei Schichten aus Cellulosegewebe eingebettet ist, so aufliegt, dass ein Teil des Polypropylenvlieses sich über die Länge und Breite des superabsorbierenden Natriumpolyacrylat-Pulvers, das zwischen zwei Schichten aus Cellulosegewebe eingebettet ist, hinaus erstreckt; (c.) die schützende Deckschicht eine Polyurethanfolie umfasst, die größer als das superabsorbierende Natriumpolyacrylat-Pulver, das zwischen zwei Schichten aus Cellulosegewebe eingebettet ist, aber im Allgemeinen nicht größer als das Polypropylenvlies ist; und (d.) die kohäsive Schicht einen Hydrokolloidklebstoff umfasst, der im Allgemeinen im Wesentlichen die Größe und Form der Polyurethanfolie aufweist, die an der nicht zur Wunde gerichteten Oberfläche haftet, und der das superabsorbierende Natriumpolyacrylat-Pulver, das zwischen zwei Schichten aus Cellulosegewebe eingebettet ist, und den sich darüber hinaus erstreckenden Teil des Polypropylenvlieses an seiner zur Wunde gerichteten Oberfläche haften hat.
System zum Behandeln einer Wunde, umfassend (a.) einen nicht-haftenden Wundverband nach einem der vorstehenden Ansprüche; und (b.) eine Umwicklung zum Sichern des nicht-haftenden Verbandes auf einer verwundeten Stelle.