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Fachgebiet
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Die
Erfindung bezieht sich auf das Gebiet der Biotechnologie im Allgemeinen
und insbesondere auf komplementierende Zelllinien auf Adenovirusbasis.
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Hintergrund
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Typischerweise
müssen
Vektor und Verpackungszellen aneinander angepasst werden, so dass
sie alle notwendigen Elemente aufweisen, aber sie haben keine überlappenden
Elemente, die durch Rekombination zu replikationskompetenten Viren
führen.
Daher können
die für
eine ordentliche Transcription des Verpackungskonstrukts notwendigen
Sequenzen heterologe regulatorische Sequenzen sein, die zum Beispiel
von anderen Human-Adenovirus(Ad)-Serotypen, nichthumanen Adenoviren,
anderen Viren, wie unter anderem SV40, Hepatitis-B-Virus (HBV),
Rous-Sarkom-Virus (RSV), Cytomegalievirus (CMV) usw., oder von höheren Eukaryonten,
wie Säugern,
abgeleitet sind. Im Allgemeinen umfassen diese Sequenzen einen Promotor,
Enhancer und Polyadenylierungssequenzen.
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PER.C6
(ECACC-Hinterlegungsnummer 96 022 940) ist ein Beispiel für eine Zelllinie
ohne Sequenzüberlappung
zwischen dem Verpackungskonstrukt und dem adenoviralen Vektor (Fallaux
et al., 1998). Rekombinante Viren auf der Basis von Untergruppe-C-Adenoviren,
wie Ad5 und Ad2, können
auf diesen Verpackungszellen effizient vermehrt werden. Die Erzeugung
und Vermehrung von Adenoviren aus anderen Serotypen, wie Untergruppe-B-Viren,
hat sich auf PER.C6-Zellen als schwieriger erwiesen. Wie jedoch
in der Europäischen
Patentanmeldung 00 201 738.2 beschrieben ist, können rekombinante Viren auf
der Basis von Untergruppe-B-Virus Ad35 durch Cotransfektion eines
Expressionskon strukts, das die Sequenzen des frühen Bereichs 1 von Ad35 (Ad35-E1)
enthält,
hergestellt werden. Weiterhin wurde gezeigt, dass auf Ad35 basierende Viren,
deren E1A-Sequenzen deletiert wurden, auf PER.C6-Zellen effizient
replizieren. Die E1A-Proteine von Ad5 komplementieren also Ad35-E1A-Funktionen,
während
wenigstens ein Teil der E1B-Funktionen von Ad35 notwendig sind.
Diese Serotyp-Spezifität
in E1B-Funktionen wurde vor kurzem auch für rekombinante Ad7-Viren beschrieben.
In einem Versuch, von Untergruppe-B-Virus Ad7 abgeleitete rekombinante
Adenoviren zu erzeugen, waren Abrahamsen et al. (1997) nicht in
der Lage, E1-deletierte Viren auf 293-Zellen ohne Kontaminierung
mit Wildtyp(wt)-Ad7 zu erzeugen. Bei Viren, die nach der Plaquereinigung
auf 293-ORF6-Zellen (Brough
et al., 1996) herausgesucht wurden, wurde gezeigt, dass sie Ad7-E1B-Sequenzen
durch nichthomologe Rekombination eingebaut haben. Die effiziente
Vermehrung von rekombinanten Ad7-Viren erwies sich also nur in Gegenwart
von Ad7-E1B-Expression und Ad5-E4-ORF6-Expression als möglich. Die
E1B-Proteine wechselwirken bekanntlich mit zellulären sowie
viralen Proteinen (Bridge et al., 1993; White, 1995). Möglicherweise
ist der zwischen dem E1B-55K-Protein und E4-ORF6 gebildete Komplex,
der notwendig ist, um den mRNA-Export von viralen Proteinen zu erhöhen und
den Export der meisten zellulären
mRNAs zu hemmen, entscheidend und in irgendeiner Weise serotypspezifisch.
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Beschreibung
der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung stellt neue Verpackungszelllinien bereit,
die auf anderen Serotypen als Viren der Untergruppe C, wie Serotypen
aus der Untergruppe B, basierende rekombinante Adenoviren, wie Adenovirus
Typ 35, komplementieren können.
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In
einem Aspekt stellt die Erfindung Verpackungszelllinien bereit,
die auf einem Serotyp der Untergruppe B, vorzugsweise des Serotyps
35, basierendes rekombinantes Adenovirus komplementieren können. Der Ausdruck "auf einem Adenovirus
basierend oder davon abgeleitet" bedeutet,
dass eine Nucleinsäure
verwendet wird, die einer Nucleinsäure entspricht, die man in
diesem Serotyp findet. Die verwendete Nucleinsäure kann durch PCR-Klonierung
oder andere in der Technik bekannte Verfahren abgeleitet sein.
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In
einem Aspekt der Erfindung sind die neuen Verpackungszellen von
primären
diploiden humanen Zellen abgeleitet, wie unter anderem primären humanen
Retinoblasten, primären
humanen embryonalen Nierenzellen oder primären humanen Amniocyten. Eine
Transfektion von primären
Zellen oder Derivaten davon mit dem Adenovirus-E1A-Gen allein kann
eine unbeschränkte
Vermehrung (Immortalisierung) induzieren, führt aber nicht zu einer vollständigen Transformation.
Die Expression von E1A führt
jedoch in den meisten Fällen zu
einer Induktion von programmiertem Zelltod (Apoptose), und gelegentlich
wird eine Immortalisierung erhalten (Jochemsen et al., 1987). Eine
Coexpression des E1B-Gens
ist erforderlich, um eine Induktion der Apoptose zu verhindern,
und damit eine vollständige
morphologische Transformation stattfindet (Übersicht bei White, 1995).
Daher werden in einem Aspekt der Erfindung primäre humane Zellen oder Derivate
davon durch Expression von Adenovirus-E1-Proteinen einer anderen
Untergruppe als Untergruppe C, vorzugsweise Untergruppe B, besonders
bevorzugt Adenovirus Typ 35, transformiert. Die kombinierte Aktivität der E1A-
und E1B-Proteine etabliert ein unbestimmtes Wachstum der Zellen
und ermöglicht
eine Komplementierung von rekombinanten Adenoviren.
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Die
vollständige
morphologische Transformation von primären Zellen durch Adenovirus-E1-Gene
ist das Ergebnis der kombinierten Aktivitäten der Proteine, die von den
E1A- und E1B-Bereichen codiert werden. Die Rollen der verschiedenen
E1-Proteine bei der lytischen Infektion und bei der Transformation
wurden ausführlich
untersucht (Übersicht
bei Zantema und van der Eb, 1995; White, 1995, 1996). Die Adenovirus-E1A-Proteine
sind für
die Transformation von primären
Zellen wesentlich. Die E1A-Proteine üben diese Wirkung durch eine
direkte Wechselwirkung mit mehreren zellulären Proteinen aus, die an der
Regulation der Transcription beteiligt sind. Dazu gehören die
pRB-Proteinfamilie, p300/CBP und TATA-Bindungsprotein. Außerdem erhöht E1A die
Konzentration an p53 in den Zellen. In Abwesenheit von Adenovirus-E1B-Aktivität führt der Anstieg
der p53-Konzentrationen zur Induktion von Apoptose. Beide Proteine,
die vom E1B-Bereich codiert werden, wirken durch verschiedene Mechanismen
der Induktion von Apoptose entgegen. E1B-21K scheint der Apoptose
in ähnlicher
Weise wie Bcl-2 über
eine Wechselwirkung mit den Effektorproteinen, die im Apoptoseweg
nachgeschaltet sind, entgegenzuwirken (Han et al., 1996), während E1B-55K über eine
direkte-Wechselwirkung mit p53 funktioniert. Es ist wichtig, dass
der molekulare Mechanismus, durch den die E1B-55K-Proteine von Ad2
und 5 (Untergruppe C) und Ad12 (Untergruppe A) in der Fähigkeit,
p53 zu neutralisieren, funktionieren, unterschiedlich sein kann.
Während
Ad5-E1B-55K stark an p53 bindet und der Komplex sich im Cytoplasma
lokalisiert, bindet Ad12-E1B-55K nur schwach an p53, und beide Proteine
sind im Zellkern lokalisiert (Zantema et al., 1985; Grand et al.,
1999). Beide Proteine hemmen jedoch die Transaktivierung anderer
Gene durch p53 (Yew und Berk, 1992).
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In
Nagerzellen ist die Aktivität
von E1A zusammen mit entweder E1B-21K oder 55K für eine volle Transformation
ausreichend, obwohl die Expression beider E1B-Proteine zusammen
doppelt so effizient ist (Rao et al., 1992). Bei menschlichen Zellen
jedoch scheint die Aktivität
des E1B-55K-Proteins wichtiger zu sein, da man beobachtet, dass
E1B-55K für
die Etablierung von transformierten Zellen unverzichtbar ist (Gallimore,
1986). Beispiel 6 dieses Patents beschreibt die Bildung von pIG270.
In diesem Konstrukt werden die Ad35-E1-Gene ausgehend vom hPGK-Promotor
exprimiert, und die Transcription wird durch HBVpA abgebrochen.
Der hPGK-Promotor bildet ein HincII-EcoRI-Fragment der von Singer-Sam et al. (1984)
beschriebenen Promotorsequenz. Das HBVpA befindet sich in einem
BamHI-BglII-Fragment des Hepatitis-B-Virus-Genoms (Simonsen und
Levinson, 1583; siehe auch Genbank HBV-AF090841). Wie bereits erwähnt, können die
Promotor- und Polyadenylierungssequenzen der in dieser Erfindung
beschriebenen E1-Expressionskonstrukte auch aus anderen Quellen
stammen, ohne von der Erfindung abzuweichen. Außerdem können auch andere funktionelle
Fragmente der oben erwähnten
hPGK- und HBVpA-Sequenzen verwendet werden.
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Die
Funktionalität
von pIG270 wurde durch Transformation von primären Babyratten-Nierenzellen (BRK-Zellen)
gezeigt. Ein Vergleich mit einem äquivalenten Ad5-E1-Expressionskonstrukt
lehrte, dass Ad35-E1-Gene bei der Transformation dieser Zellen weniger
effizient sind. Dasselbe zeigte sich bei den E1-Genen von Ad12 (Bernards
et al., 1982).
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Es
ist unklar, welches oder welche E1-Proteine den Unterschied in der
Transformationseffizienz von E1-Sequenzen bestimmt, den man bei
Adenoviren aus verschiedenen Untergruppen beobachtet. Im Falle von Ad12
ließen
Transfektionsstudien mit chimärischen
E1A/E1B-Genen vermuten, dass die Effizienz der Transformation von
BRK-Zellen durch die E1A-Proteine bestimmt wird (Bernards et al.,
1982). Im Folgenden wird gezeigt, dass das E1B-55K-Protein serotypspezifische
Funktionen enthält,
die für
die Komplementierung von E1-deletierten Adenoviren notwendig sind.
Wenn diese Funktionen mit der Regulation der mRNA-Verteilung oder
einer anderen späten
viralen Funktion zusammenhängen,
ist es unwahrscheinlich, dass diese an der Transformationseffizienz
beteiligt sind.
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Eine
Analyse der funktionellen Domänen
in den Ad2- oder Ad5-E1B-55K-Proteinen unter Verwendung von Insertionsmutanten
hat gezeigt, dass Funktionen, die mit der viralen Replikation, späten Proteinsynthese und
dem Ausschalten von Wirtsproteinen zusammenhängen, nicht auf spezifische
Domänen
beschränkt,
sondern entlang dem Protein verteilt sind (Yew et al., 1990). Unter
Verwendung derselben Gruppe von Mutanten zeigte sich, dass die für die Wechselwirkung
mit p53 und E4-Orf6 wichtigen Domänen restringierter sind. Neben
einem gemeinsamen Bindungsbereich (Aminosäuren 262 bis 326) wurde die
p53-Bindung durch die Mutationen bei Aminosäure 180 beeinflusst, und die
E4-Orf6-Bindung wurde durch Mutationen bei Aminosäure 143
beeinflusst (Yew und Berk, 1992; Rubenwolf et al., 1997).
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Insgesamt
weisen diese Ergebnisse darauf hin, dass es schwierig ist, die mit
der Transformation (p53-Bindung) und der späten Proteinsynthese (Orf6-Bindung)
zusammenhängenden
E1B-55K-Funktionen zu trennen.
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Die
Erfindung offenbart neue E1-Konstrukte, die die hohe Effizienz der
Transformation von einem Serotyp mit der serotypspezifischen Komplementierungsfunktion
eines anderen Serotyps kombiniert. Diese neuen Konstrukte werden
verwendet, um primäre
humane embryonische Retinoblastenzellen und humane Amniocyten zu
transformieren.
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In
einem anderen Aspekt der Erfindung sind die transformierenden E1-Sequenzen
von verschiedenen Serotypen abgeleitet. Wie in der Europäischen Patentanmeldung
00201738.2 offenbart ist, sind Ad35-E1-Sequenzen in der Lage, Babyrattennieren(BRK)-Zellen
zu transformieren, wenn auch mit einer geringeren Effizienz, als
man sie bei Ad5-E1-Sequenzen beobachtet. Dies wurde auch für die E1-Sequenzen
von Ad12 beobachtet (Bernards et al., 1982). Daher werden in diesem
Aspekt der Erfindung primäre
diploide humane Zellen oder ihre Derivate mit einem chimärischen
E1-Konstrukt transformiert, das aus einem Teil der E1-Sequenzen eines Serotyps,
der eine effiziente Transformation von primären humanen Zellen oder Derivaten
davon ermöglicht,
und einem Teil der E1-Sequenzen
eines anderen Serotyps besteht, wobei die E1-Sequenzen für die serotypspezifischen
E1B-Funktionen sorgen, die eine effiziente Vermehrung von E1-deletierten
Viren dieses Serotyps ermöglichen.
In einer bevorzugten Ausführungsform
dieses Aspekts der Erfindung ist der E1A-Bereich von einem Untergruppe-C-Adenovirus
abgeleitet, wie unter anderem Ad5, und die E1B-codierenden Sequenzen
sind von einem alternativen Adenovirus, insbesondere von einem Adenovirus
der Untergruppe B, insbesondere von Adenovirus Typ 35, abgeleitet.
E1B-21K-codierende Sequenzen können
auch chimärisch
sein und sowohl Untergruppe C als auch Untergruppe B codierende
Sequenzen umfassen. Vorzugsweise umfassen alle oder die meisten
E1B-21K Untergruppe-C-codierende Sequenzen. In einer besonders bevorzugten Ausführungsform
sind die E1A-codierenden Sequenzen und die E1B-21K-codierenden Sequenzen
von einem Untergruppe-C-Adenovirus,
wie unter anderem Ad5, abgeleitet. In einer Ausführungsform umfasst die Zelle weiterhin
E1B-55k-codierende Sequenzen, die vorzugsweise, sofern sie nicht
mit den 21K-codierenden Sequenzen überlappen, von einem Adenovirus
der Untergruppe B, insbesondere von Adenovirus Typ 35, abgeleitet sind.
In einer ganz besonders bevorzugten Ausführungsform sind alle E1-codierenden
Sequenzen von einem Untergruppe-C-Adenovirus, wie unter anderem
Ad5, abgeleitet, abgesehen von wenigstens dem Teil der E1B-55K-codierenden
Sequenzen, der für
die serotypspezifische Komplementierung einer alternativen Adenovirus-Untergruppe,
insbesondere Adenovirus-Untergruppe B, insbesondere Adenovirus Typ
35, notwendig ist. Die Erfindung stellt auch eine Verpackungszelllinie
bereit, bei der die primären
diploiden humanen Zellen oder Derivate davon mit einem chimärischen
Adenovirus-E1-Konstrukt transformiert sind, das einen Teil einer
ersten Adenovirus-E1-codierenden Sequenz eines ersten Adenovirus-Serotyps,
die eine effiziente Transformation von primären humanen Zellen und Derivaten
davon ermöglicht,
und einen Teil einer zweiten Adenovirus-E1-codierenden Sequenz eines zweiten
Adenovirus-Serotyps umfasst, wobei die zweite Adenovirus-E1-codierende
Sequenz für
die serotypspezifische Adenovirus-E1B-Funktionen sorgt, die eine effiziente Vermehrung
von rekombinanten Adenovirus-E1-deletierten Viren des zweiten Adenovirus-Serotyps
ermöglichen.
Vorzugsweise ist der erste Adenovirus-Serotyp ein Untergruppe-C-Adenovirus,
und der zweite Adenovirus-Serotyp ist ein Untergruppe-B-Adenovirus,
insbesondere Adenovirus Typ 35. In einer Ausführungsform umfasst die Verpackungszelllinie
der Erfindung bovines Adenovirus E1B-55k. Eine solche, bovines E1B-55k exprimierende
Zelllinie ist besonders gut geeignet, um hohe Ausbeuten eines komplementierten
bovinen rekombinanten Adenovirus zu erhalten.
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Die
primären
diploiden humanen Zellen oder ihre Derivate werden durch Adenovirus-E1-Sequenzen transformiert,
die entweder funktionell mit einem DNA-Molekül verknüpft sind oder sich auf zwei
getrennten DNA-Molekülen
befinden. In letzterem Fall trägt
ein DNA-Molekül
wenigstens einen Teil der E1-Sequenzen des Serotyps, der die effiziente
Transformation ermöglicht,
und das zweite DNA-Molekül trägt wenigstens
einen Teil der Sequenzen, die für
die serotypspezifische Komplementierung notwendig sind. Bereitgestellt
wird auch ein Hybridkonstrukt, das E1-Sequenzen des Serotyps, der
die effiziente Transformation ermöglicht, und E1-Sequenzen eines
anderen Serotyps, der für
die serotypspezifische Komplementierung notwendig ist, umfasst.
Die Sequenzen, die für
eine serotyp spezifische Komplementierung sorgen, können selbstverständlich auch
weitere Aktivitäten
enthalten, die zur Transformation beitragen. Vorzugsweise umfassen
die Sequenzen, die eine effiziente Transformation ermöglichen,
E1A. Vorzugsweise umfassen diese Sequenzen und die Sequenzen, die
für die
serotypspezifische Komplementierung notwendig sind, vorzugsweise
E1B-Sequenzen. Besonders bevorzugt umfassen die Sequenzen, die eine
effiziente Transformation ermöglichen,
E1A- und E1B-21K-Sequenzen, und die Sequenzen, die für die serotypspezifische
Komplementierung notwendig sind, umfassen E1B-55K-Sequenzen. Bereitgestellt
werden auch Zellen, die mit einem solchen Hybridkonstrukt transformiert
sind. Solche Zellen können
günstigerweise
für die
Vermehrung von rekombinantem E1-deletiertem Adenovirus des anderen
Serotyps verwendet werden. Selbstverständlich ist es auch möglich, beide
Funktionen von E1-Sequenzen auf getrennten Konstrukten bereitzustellen.
In allen Aspekten sind die Sequenzen funktionell mit regulatorischen
Sequenzen verknüpft,
die die Transcription und Translation der codierten Proteine ermöglichen.
Vorzugsweise umfasst eine Verpackungszelle der Erfindung weiterhin
eine DNA, die wenigstens E4-orf6 eines Adenovirus der Untergruppe
B, vorzugsweise Adenovirus Serotyp 35, codiert. Vorzugsweise ist
das E4-orf6 von dem anderen Serotyp abgeleitet. Vorzugsweise umfasst
die Zelle E1B-55K und E4-orf6 desselben Serotyps wie der rekombinante
Vektor, der vermehrt/komplementiert oder in anderer Weise produziert
werden soll.
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In
einem anderen Aspekt der Erfindung werden neue Verpackungszellen
beschrieben, die von PER.C6 (ECACC-Hinterlegungsnummer 96022940;
Fallaux et al., 1998) abgeleitet sind und Ad35-E1-Sequenzen enthalten,
die in ihr Genom integriert sind. Diese Ad35-E1-Sequenzen befinden
sich in einer funktionellen Expressionscassette, enthalten aber
vorzugsweise keine Sequenzen, die mit Sequenzen überlappen, welche in dem rekombinanten
viralen Vektor vorhanden sind. Vorzugsweise besteht die funktionelle
Expressionscassette aus einem heterologen Promotor und einem Polyadenylierungssignal,
das funktionell mit Ad35-E1-Sequenzen verknüpft ist. Insbesondere sind
die Ad35-E1-codierenden Sequenzen funktionell mit dem humanen Phosphoglycerat-Gen-Promotor
(hPGK) und Hepatitis-B-Virus-Polyadenylierungssignal (HBV-pA) verknüpft. Vorzugsweise
umfassen Ad35-E1-codierende Sequenzen die codierenden Bereiche der
E1A-Proteine und
die E1B-Promotorsequenzen, die mit den E1B-codierenden Sequenzen
bis einschließlich
dem Stopcodon des E1B-55K-Proteins verknüpft sind. Vorzugsweise umfassen
die Ad35-E1-Sequenzen Nucleotid 468 bis Nucleotid 3400 der Ad35-Wildtypsequenz.
Um transfizierte Zellen selektieren zu können, muss ein dominanter Selektionsmarker,
wie zum Beispiel das neor-Gen, in den Expressionsvektor
eingebaut werden, oder der Ad35-Expressionsvektor wird mit einem
getrennten Expressionsvektor, der die Expression des Selektionsmakers
vermittelt, cotransfiziert. In beiden Fällen wird der Selektionsmarker
in das zelluläre
Genom integriert. Es können
auch andere Ad5-E1-transformierte Zelllinien, wie 293 (Graham et
al., 1977) und 911 (Fallaux et al., 1996), oder etablierte humane
Zelllinien, wie A549-Zellen, verwendet werden, ohne von der vorliegenden
Erfindung abzuweichen.
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In
einem anderen Aspekt der Erfindung werden von PER.C6 abgeleitete
Zellen beschrieben, die funktionelle Ad35-E1B-Sequenzen exprimieren.
In einer Ausführungsform
werden die Ad35-E1B-codierenden Sequenzen vom E1B-Promotor angetrieben
und durch ein heterologes Polyadenylierungssignal, wie unter anderem
HBVpA, terminiert. In einer bevorzugten Ausführungsform werden die Ad35-E1B-codierenden
Sequenzen von einem heterologen Promotor, wie unter anderem dem
hPGK-Promotor oder dem Promotor des Verlängerungsfaktors 1α (EF-1α), angetrieben
und durch ein heterologes pA-Signal, wie unter anderem HBVpA, terminiert.
Diese Ad35-E1B-Sequenzen umfassen vorzugsweise die codierenden Bereiche
des E1B-21K- und des E1B-55K-Proteins, die sich zwischen den Nucleotiden
1611 und 3400 der Wildtyp(wt)-Ad35-Sequenz befinden. Besonders bevorzugt
umfassen die Ad35-E1B-Sequenzen die Nucleotide 1550 bis 3400 der
wt-Ad35-Sequenz. In einer ganz besonders bevorzugten Ausführungsform
umfassen die E1B-Sequenzen die codierenden Sequenzen des E1B-55K-Gens, die sich
zwischen den Nucleotiden 1916 und 3400 der wt-Ad35-Sequenz befinden.
In einer ganz besonders bevorzugten Ausführungsform fehlt einer Verpackungszelllinie
oder einer Zelllinie der Erfindung eine funktionelle codierende
Sequenz für
E1B-21k. Solche Zelllinien produzieren im Allgemeinen signifikant
mehr rekombinantes Adenovirus als E1B-21K-positive Zelllinien.
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Die
Erfindung stellt weiterhin ein Verfahren zum Komplementieren eines
rekombinanten Adenovirus bereit, wobei das Verfahren das Bereitstellen
einer Verpackungszelllinie oder einer Zelllinie gemäß der Erfindung
mit dem rekombinanten Adenovirus und das Kultivieren der Zelle,
um eine Komplementierung zu ermöglichen,
umfasst. In einer bevorzugten Ausführungsform umfasst das Verfahren
weiterhin das Ernten des komplementierten rekombinanten Adenovirus.
Vorzugsweise ist das rekombinante Adenovirus von Adenovirus Untergruppe
B abgeleitet. Besonders bevorzugt ist das rekombinante Adenovirus
von Adenovirus Serotyp 35 abgeleitet.
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In
einem andren Aspekt stellt die Erfindung ein rekombinantes Adenovirus
bereit, das durch ein Verfahren der Erfindung oder mit einer Verpackungszelle
der Erfindung erhalten wird. Ein solches Adenovirus kann im Wesentlichen
frei von kontaminierendem Wildtyp-Adenovirus oder replikationskompetentem
Adenovirus erhalten werden. Solche rekombinanten Adenoviruspräparate sind
sehr gut für
die Verabreichung von therapeutischen Sequenzen an somatische Gewebe
in vivo zum Beispiel in einer gentherapeutischen Situation geeignet.
Bevorzugt sind rekombinante Adenoviren, die eine Deletion von Nucleinsäure umfasst,
welche wenigstens ein Protein des E1-Bereichs codiert. Vorzugsweise
umfasst ein solches Adenovirus weiterhin eine Deletion einer Nucleinsäure, die
wenigstens ein Protein des E3-Bereichs codiert. Vorzugsweise umfasst
ein solches Adenovirus weiterhin eine Deletion einer Nucleinsäure, die
wenigstens ein Protein des E4-Bereichs codiert. Vorzugsweise umfasst
ein solches Adenovirus weiterhin eine Deletion einer Nucleinsäure, die
wenigstens ein E4-Orf6-Protein
codiert. Aus diesem Grund gibt die Erfindung auch die Verwendung
eines rekombinanten Adenovirus der Erfindung für die Herstellung eines Medikaments
an.
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Der
hier verwendete Ausdruck "E1B-55K-Protein" bedeutet das Protein,
das vom E1B-Bereich in einem Adenovirus-Serotyp codiert wird, der
in diesem Serotyp eine ähnliche
Funktion aufweist, wie sie vom E1B-55K-Protein von Ad5 ausgeübt wird.
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Der
hier verwendete Ausdruck "E1B-21K-Protein" bedeutet das Protein,
das vom E1B-Bereich in einem Adenovirus-Serotyp eingeschlossen wird,
der in diesem Serotyp eine ähnliche
Funktion aufweist, wie sie vom E1B-19K-Protein von Ad5 ausgeübt wird.
Dieselbe Terminologie gilt für
die Sequenzen, die diese Proteine codieren. Wenn von Ad35-E1-Sequenzen
von einem angegebenen Nucleotid bis zu Nucleotid 3400 die Rede ist,
ist "bis einschließlich Nucleotid
3400" gemeint.
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Zelllinien,
die den Gegenstand dieser Erfindung bilden, sind unter anderem für die Produktion
von rekombinanten Adenoviren geeignet, die für die Gentherapie und Impfung
vorgesehen sind. Die Zelllinien, die von Zellen menschlichen Ursprungs
abgeleitet sind, eignen sich auch für die Herstellung von humanen
rekombinanten therapeutischen Proteinen, wie unter anderem humanen
Wachstumsfaktoren, humanen Antikörpern. Außerdem eignen
sich die Zelllinien auch für
die Herstellung von anderen humanen Viren als Adenovirus, wie unter
anderem Influenzavirus, Herpes-simplex-Virus, Rotavirus, Masernvirus.
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Ein
bevorzugtes Derivat von primären,
diploiden humanen Zellen ist die PER.C6-Zelllinie (ECACC-Hinterlegungsnummer
960022940).
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Es
unterliegt dem Können
des Fachmanns, für
Proteine zu sorgen, die eine gleichartige Funktion haben wie das
Adenovirus-E1-Protein, von dem in diesem Dokument die Rede ist.
Zum Beispiel kann ein funktioneller Teil bereitgestellt werden,
und/oder ein- Derivat mit einer gleichartigen, wenn auch nicht unbedingt gleich
intensiven Funktion kann bereitgestellt werden.
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Kurzbeschreibung
der Figuren
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1:
Balkendiagramm, das den Prozentsatz von Serumproben zeigt, die bei
jedem getesteten humanen Wildtyp-Adenovirus positiv in Bezug auf
Neutralisati on reagierten (siehe Beispiel 1 wegen einer Beschreibung
des Neutralisationsassays).
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2:
Graphik, die das Fehlen einer Korrelation zwischen dem VP/CCID50-Verhältnis und
dem Prozentsatz der Neutralisation zeigt.
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3:
Balkendiagramm, das den Prozentsatz von Serumproben zeigt, die eine
neutralisierende Aktivität
gegenüber
einer Auswahl von Adenovirus-Serotypen zeigt. Die Seren stammten
von gesunden Freiwilligen aus Belgien und dem Vereinigten Königreich.
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4:
Balkendiagramm, das den Prozentsatz von Serumproben zeigt, die eine
neutralisierende Aktivität
gegenüber
den Adenovirus-Serotypen 5, 11, 26, 34, 35, 48 und 49 zeigt. Die
Seren stammten aus fünf verschiedenen
Orten in Europa und den Vereinigten Staaten.
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5: Sequenz von humanem Adenovirus Typ
35.
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6: Karte von pAdApt35IP1.
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7:
Schematische Darstellung der zum Aufbau von pWE.Ad35.pIX-rITR unternommenen
Schritte.
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8: Karte von pWE.Ad35.pIX-rITR.
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9: Karte von pRSV.Ad35-E1.
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10: Karte von PGKneopA.
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11: Karte von pRSVpNeo.
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12: Karte von pRSVhbvNeo.
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13: Karte von pIG.E1A.E1B.
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14: Karte von pIG135.
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15: Karte von pIG270.
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16: Karte von pBr.Ad35.leftITR-pIX.
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17: Karte von pBr.Ad35.leftITR-pIXΔE1A.
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18: Karte von pBr.Ad35.Δ21K.
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19: Karte von pBr.Ad35.Δ55K1.
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20: Karte von pBr.Ad35ΔSM.
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21: Schematische Darstellung von Ad35-E1A/E1B-Deletionskonstrukten.
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22: Karte von pIG.35BL.
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23: Karte von pRSVneo4.
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24: Karte von pIG35Bneo.
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25: Karte von pIG35.55K.
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26: Karte von pIG535.
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27: Karte von pIG635.
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28: Karte von pIG735.
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29: Karte von pCC271.
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30: Karte von pCC535s.
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31: Karte von pCR535E1B.
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32: Karte von pCC2155s.
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33: Karte von pCC536s.
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34: Karte von pIG536.
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35: Karte von pBr.Ad35.PRn.
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36: Karte von pBr.Ad35.PRnΔE3.
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37: Karte von pWE.Ad35.pIX-rITRΔE3.
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38: Ausrichtung der Aminosäuresequenzen
von E1B-21K (A) und E1B-55K (B) in pCC536s mit wtAd5- und wtAd35-Sequenzen.
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Ausführliche
Beschreibung der Erfindung
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Die
Erfindung wird unter Verwendung der folgenden veranschaulichenden
Beispiele näher
erläutert.
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Beispiele
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Beispiel 1
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Hochdurchsatz-Assay
zum Nachweis einer neutralisierenden Wirkung in humanem Serum
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Um
ein Screening einer großen
Menge an humanem Serum auf das Vorhandensein neutralisierender Antikörper gegen
alle Adenovirus-Serotypen zu ermöglichen,
wurde ein automatisierter Assay für 96 Näpfe entwickelt.
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Humane Seren
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Eine
Gruppe von 100 Personen wurde ausgewählt. Freiwillige (50% männlich,
50% weiblich) waren gesunde Individuen mit einem Alter zwischen
20 und 60 und ohne Einschränkungen
hinsichtlich der Rasse. Alle Freiwilligen unterschrieben ein Einverständnisformular.
Personen, die berufsmäßig mit
der Adenovirus-Forschung
zu tun haben, wurden ausgeschlossen.
-
Etwa
60 ml Blut wurde in trockene Röhrchen
abgezogen. Innerhalb von 2 h nach der Probennahme wurde das Blut
10 min lang mit 2500 U/min zentrifugiert. Etwa 30 ml Serum wurden
in Polypropylenröhrchen übertragen
und gefroren bei –20 °C bis zur
Weiterverwendung aufbewahrt.
-
Serum
wurde aufgetaut und 10 min lang bei 56 °C durch Wärme inaktiviert und dann aliquot
aufgeteilt, um wiederholte Gefrier-/Tau-Zyklen zu vermeiden. Ein
Teil wurde zur Herstellung von fünf
Stufen von zweifachen Verdünnungen
in einem Medium (DMEM, Gibco BRL) in einer Menge, die zum Füllen von
etwa 70 Platten mit je 96 Näpfen
ausreichend war, verwendet. Aliquote Teile von unverdünnten und
verdünnten
Seren wurden in Platten mit tiefen Näpfen (Format mit 96 Näpfen) pipettiert
und unter Verwendung eines programmierten PlateMate als aliquote
100-μl-Teile
Platten mit 96 Näpfen
zudosiert. Auf diese Weise wurden die Platten nach dem unten aufgeführten Schema
mit acht verschiedenen Seren in duplo (100 μl/Napf) beladen:
-
Während S1/2
bis S8/2 in den Spalten 1 und 6 ein Mal verdünnte Seren darstellen, stellen
Sx/4, Sx/8, Sx/16 und Sx/32 die zweifachen seriellen Verdünnungen
dar. Die letzten Platten enthielten auch vier Näpfe, die mit 100 μl fetalem
Kalbsserum als Negativkontrolle befüllt waren. Die Platten wurden
bis zur Weiterverwendung bei –20 °C gehalten.
-
Herstellung
von humanem Adenovirus-Ausgangsmaterial
-
Prototypen
aller bekannten humanen Adenoviren wurden in T25-Kolben, die mit
PER.C6-Zellen (Fallaux et al., 1998) beimpft waren, inokuliert und
nach vollständiger
CPE (cytopathischer Wirkung) geerntet. Nach einem Gefrieren/Auftauen
wurden 1–2
ml der rohen Lysate zum Inokulieren eines T80-Kolbens mit PER.C6-Zellen verwendet,
und das Virus wurde bei vollständiger
CPE geerntet. Der Zeitrahmen zwischen der Inokulierung und dem Auftreten
der CPE sowie die Virusmenge, die zum Reinfizieren einer neuen Kultur
erforderlich war, variierte zwischen den Serotypen. Adenovirus-Ausgangsmaterialien
wurden durch Gefrieren/Auftauen hergestellt und zum Inokulieren
von 3–4
T175-cm2-Dreischichtkolben
mit PER.C6-Zellen verwendet. Beim Auftreten der CPE wurden Zellen
durch ein Rütteln
des Kolbens geerntet, sedimentiert, und Virus wurde isoliert und
mittels eines zweistufigen CsCl-Gradienten wie folgt gereinigt.
Zellsedimente wurden in 50 ml eines Puffers aus 10 mM NaPO4 (pH-Wert 7,2) gelöst und bei –20 °C eingefroren. Nach Auftauen
bei 37 °C
wurden 5,6 ml Natriumdeoxycholat (5% Gew./Vol.) zugegeben. Die Lösung wurde
vorsichtig gemischt und 5–15
min lang bei 37 °C
inkubiert, um die Zellen vollständig
zu lysieren. Nach einem Homogenisieren der Lösung wurden 1875 μl 1 M MgCl2 zugegeben. Nach der Zugabe von 375 μl DNase (10
mg/ml) wurde die Lösung
30 min lang bei 37 °C
inkubiert. Zellrückstände wurden
durch ein 30minütiges,
bei RT ohne Bremse erfolgendes Zentrifugieren bei 1880 × g entfernt.
Der Überstand
wurde anschließend
durch Extraktion mit Freon (3x) von Proteinen gereinigt. Der geklärte Überstand
wurde auf einen mit 1 M Tris/HCl gepufferten Cäsiumchlorid-Blockgradienten (Bereich:
1,2/1,4 g/ml) aufgegeben und 2,5 h lang bei 10 °C mit 21 000 U/min zentrifugiert.
Die Virusbande wird isoliert, wonach eine zweite Reinigung mittels
eines mit 1M Tris/HCl gepufferten kontinuierlichen Gradienten von
1,33 g/ml Cäsiumchlorid
durchgeführt
wurde. Das Virus wurde dann 17 h lang bei 10 °C mit 55 000 U/min zentrifugiert.
Die Virusbande wird isoliert, und Saccharose (50% Gew./Vol.) wird
bis zu einer Endkonzentration von 1% zugegeben. Überschüssiges Cäsiumchlorid wird durch Dialyse
(drei Mal 1 h bei Raumtemperatur) in Dialyse-Objektträgern (Slide-a-lizer,
Ausschlussgrenze 10 000 kDa, Pierce, USA) gegen 1,5 l PBS, ergänzt mit CaCl2 (0,9 mM), MgCl2 (0,5
mM) und eine steigende Saccharosekonzentration (1, 2, 5%) entfernt.
Nach der Dialyse wird das Virus aus dem Slide-a-lizer entfernt,
wonach es in Portionen von 25 und 100 μl aliquot aufgeteilt wird, wonach
das Virus bei –85 °C aufbewahrt
wird.
-
Zur
Bestimmung der Anzahl Viruspartikel pro Milliliter werden 50 μl der Viruscharge
gemäß der Beschreibung
von Shabram et al. (1997) in einen Hochdruck-Flüssigchromatographen
(HPLC) aufgegeben. Viren wurden unter Verwendung eines von 0 bis
600 mM reichenden NaCl-Gradienten eluiert. Wie in Tabelle I gezeigt,
variierte die NaCl-Konzentration, bei der die Viren eluiert wurden,
signifikant zwischen den Serotypen.
-
Die
meisten humanen Adenoviren vermehrten sich in PER.C6-Zellen mit
einigen Ausnahmen gut. Die Adenovirustypen 8 und 40 wurden in 911-E4-Zellen
(He et al., 1998) gezüchtet.
Gereinigte Ausgangsmaterialien enthielten zwischen 5 × 1010 und 5 × 1012 Viruspartikel/ml
(VP/ml; siehe Tabelle I).
-
Titration
von gereinigten humanen Adenovirus-Ausgangsmaterialien
-
Adenoviren
wurden in PER.C6-Zellen titriert, um die Virusmenge zu bestimmen,
die erforderlich ist, um einen vollen CPE innerhalb von 5 Tagen,
der Zeitdauer des Neutralisationsassays, zu erhalten. Dazu wurden 100 μl Medium
in jeden Napf von Platten mit 96 Näpfen dosiert. 25 μl Adenovirus-Ausgangsmaterialien,
die um 104, 105,
106 oder 107 Mal
vorverdünnt
waren, wurden in die 2. Längsreihe
einer Platte mit 96 Näpfen
gegeben und durch ein 10maliges Herauf- und Herunterpipettieren
vermischt. Dann wurden 25 μl
von der 2. Längsreihe in
die 3. Längsreihe übertragen
und erneut vermischt. Dies wurde bis zur 11. Längsreihe wiederholt, wonach 25 μl aus der
11. Längsreihe
verworfen wurden. Auf diese Weise wurden ausgehend von einem vorverdünnten Ausgangsmaterial
serielle Verdünnungen
in 5er-Schritten erhalten. Dann wurden 3 ×104 PER.C6-Zellen (ECACC-Hinterlegungsnummer
96022940) in einem 100-μl-Volumen
zugegeben, und die Platten wurden fünf oder sechs Tage lang bei
37 °C, 5%
CO2 inkubiert. Die CPE wurde mikroskopisch überwacht.
Zur Berechnung der eine 50-%ige
Hemmung der Zellkultur bewirkenden Dosis (CCID50) wurde das Verfahren
von Reed und Muensch verwendet.
-
Parallel
wurden identische Platten eingerichtet, die mittels des MTT-Assays
(Promega) analysiert wurden. Bei diesem Assay werden lebende Zellen
durch eine kolorimetrische Färbung
quantifiziert. Dazu wurden 20 μl
MTT (7,5 mg/ml in PBS) in die Näpfe
gegeben und 2 h lang bei 37 °C,
5% CO2, inkubiert. Der Überstand wurde entfernt, und
100 μl einer
20:1-Lösung
von Isopropanol/Triton-X100
wurden in die Näpfe
gegeben. Die Platten wurden 3–5
min lang auf einen Schüttler
für 96
Näpfe gegeben,
um ausgefallenes angefärbtes
Material löslich
zu machen. Die Extinktion wurde bei 540 nm und bei 690 nm (Hintergrund)
gemessen. Mit diesem Assay können
Näpfe mit
fortschreitender CPE oder voller CPE unterschieden werden.
-
Neutralisationsassay
-
Platten
mit 96 Näpfen
mit verdünnten
Proben von humanem Serum wurden bei 37 °C, 5% CO2 aufgetaut.
Adenovirus-Ausgangsmaterial, das auf 200 CCID50 pro 50 μl verdünnt war,
wurde hergestellt, und 50-μl-Aliquote
wurden zu den Längsreihen
1–11 der
Platten mit Serum gegeben. Die Platten wurden 1 h lang bei 37 °C, 5% CO2, inkubiert. Dann wurden allen Näpfen 50 μl PER.C6-Zellen
mit 6 × 105/ml zudosiert und 1 d lang bei 37 °C, 5% CO2, inkubiert. Der Überstand wurde mit frischen
Pipettenspitzen für
jede Querreihe entfernt, und 200 μl
frisches Medium wurde allen Näpfen
zugegeben, um toxische Wirkungen des Serums zu vermeiden. Platten
wurden weitere 4 Tage lang bei 37 °C, 5% CO2,
inkubiert. Darüber
hinaus wurden parallele Kontrollplatten mit verdünnten positiven Kontrollseren,
die in Kaninchen erzeugt wurden und für jeden zu testenden Serotyp
spezifisch waren, in Duplikat in den Längsreihen A und B und mit dem
negativen Kontrollserum (FCS) in den Längsreihen C und D eingerichtet.
Auch in jeder der Längsreihen
E–H wurde
eine Titration wie oben beschrieben in Schritten von fünffachen
Verdünnungen
durchgeführt,
wobei mit 200 CCID50 eines jeden zu testenden Virus begonnen wurde.
Am 5. Tag wurde eine der Kontrollplatten mikroskopisch und mit dem MTT-Assay
analysiert. Der experimentelle Titer wurde anhand der mikroskopisch
betrachteten Kontroll-Titrationsplatte
berechnet. Wenn gefunden wurde, dass die CPE vollständig war,
d.h. die erste Verdünnung
in dem mittels MTT analysierten Kontroll-Titrationsexperiment zeigt
einen klaren Zelltod, wurden alle Assayplatten verarbeitet. War
dies nicht der Fall, wurde der Assay für einen bis mehrere Tage fortgesetzt,
bis vollständige
CPE erkennbar war, wonach alle Platten verarbeitet wurden. In den
meisten Fällen
wurde der Assay am 5. Tag beendet. Bei Ad1, 5, 33, 39, 42 und 43
wurde der Assay sechs Tage lang und bei Ad2 acht Tage lang stehen gelassen.
-
Eine
Serumprobe wird als nicht neutralisierend betrachtet, wenn bei der
höchsten
Serumkonzentration im Vergleich zu den Kontrollen ohne Serum ein
maximaler Schutz von 40% zu sehen ist.
-
Die
Ergebnisse der Analyse von 44 Prototyp-Adenoviren gegen Serum von
100 gesunden Freiwilligen sind in 1 dargestellt.
Wie erwartet, war der Prozentwert der Serumproben, die neutralisierende
Antikörper gegen
Ad2 und Ad5 enthielten, sehr hoch. Dies galt auch für die meisten
der Adenoviren mit kleineren Nummern. Überraschenderweise enthielt
keine der Serumproben neutralisierende Antikörper geben den Adenovirus-Serotypen
35. Auch die Zahl der Personen mit neutralisierenden Antikörper-Titern
gegenüber
den Serotypen 26, 34 und 48 war sehr niedrig. Daher weisen rekombinante,
E1-deletierte Adenoviren auf der Grundlage von Ad35 oder einem der
anderen, oben erwähnten
Serotypen im Vergleich zu rekombinanten Vektoren auf der Grundlage
von Ad5 mit Bezug auf die Clearance der Viren durch neutralisierende
Antikörper
einen wichtigen Vorteil auf.
-
Darüber hinaus
werden Vektoren auf der Grundlage von Ad5, bei denen (Teile der)
Kapsidproteine, die in die immunogene Antwort des Wirts einbezogen
sind, durch die entsprechenden (Teile der) Kapsidproteine von Ad35
oder einen der anderen Serotypen ersetzt sind, weniger oder sogar
gar nicht von der großen
Mehrheit der humanen Seren neutralisiert.
-
Wie
aus Tabelle I hervorgeht, war das VP/CCID50-Verhältnis, das aus den Viruspartikeln
pro ml und dem für
jedes Virus in den Experimenten erhaltene CCID50 hochgradig variabel
und reichte von 0,4 bis 5 log. Dies wird wahrscheinlich durch verschiedene
Infektionseffizienzen von PER.C6-Zellen (ECACC-Hinterlegungsnummer 96022940) und Unterschiede
der Replikationseffizienz der Viren verursacht. Weiterhin können Unterschiede
bei Chargenqualitäten
eine Rolle spielen. Ein hohes VP/CCID50-Verhältnis bedeutet, dass zum Erhalt
eines CPE in 5 Tagen mehr Virus in die Näpfe gegeben wurde. Folglich
kann das Ergebnis der Neutralisationsuntersuchung einen systematischen
Fehler aufweisen, weil mehr (inaktive) Viruspartikel die Antikörper abschirmen
könnten.
Um zu überprüfen, ob
dieses Phänomen
aufgetreten war, wurde das VP/CCID50-Verhältnis
gegen den Prozentwert der im Assay als positiv ermittelten Serumproben
aufgetragen (2). Das Diagramm zeigt klar,
dass es keine negative Korrelation zwischen der Menge der Viren
im Assay und der Neutralisation im Serum gibt.
-
Beispiel 2
-
Die Prävalenz der Neutralisierungsaktivität (NA) auf
Ad35 ist in humanen Seren von verschiedenen geographischen Orten
gering
-
In
Beispiel 1 haben wir die Analyse der Neutralisierungsaktivität (NA) in
humanen Seren aus einem Ort in Belgien beschrieben. Bemerkenswerterweise
wurde bei einer Testgruppe von 44 untersuchten Adenovirus-Serotypen
ein Serotyp, Ad35, bei keinem der untersuchten 100 Seren neutralisiert.
Darüber
hinaus wurde gefunden, dass wenige Serotypen, Ad26, Ad34 und Ad48,
bei 8 % oder weniger der getesteten Seren neutralisiert wurden.
Diese Analyse wurde weiterhin auf andere Serotypen von Adenoviren
ausgedehnt, die zuvor nicht untersucht wurden, und wurde unter Verwendung
einer Auswahl von Serotypen aus dem ersten Screening auch auf Seren
von verschiedenen geographischen Orten ausgedehnt.
-
Dazu
wurden Adenoviren vermehrt, gereinigt und in dem in Beispiel 1 beschriebenen
CPE-Inkubationstest auf Neutralisation getestet. Unter Verwendung
der Seren aus derselben Charge wie in Beispiel 1 wurden die Adenovirus-Serotypen
7B, 11, 14, 18 bzw. 44/1876 auf Neutralisation getestet. Es wurde
gefunden, dass diese Viren in 59, 13, 30, 98 bzw. 54 % der Seren
neutralisiert wurden. Somit wird aus dieser Serie Ad11 mit einer
relativ niedrigen Häufigkeit
neutralisiert.
-
Weil
bekannt ist, dass die Häufigkeit
der Isolierung von Adenovirus-Serotypen aus menschlichem Gewebe
sowie die Prävalenz
der NA gegenüber
Adenovirus-Serotypen
an verschiedenen geographischen Orten verschieden sein kann, haben
wir weiterhin eine Auswahl der Adenovirus-Serotypen gegen Seren
von verschiedenen Orten untersucht. Humane Seren wurden von zwei
zusätzlichen
Orten in Europa (Bristol, GB, und Leiden, Niederlande) und von zwei
Orten in den Vereinigten Staaten (Stanford, CA, und Great Neck,
NY) erhalten. Adenoviren, bei denen festgestellt wurde, dass sie
in 20 % oder weniger der Seren des ersten Screenings neutralisiert
wurden, sowie Ad2, Ad5, Ad27, Ad30, Ad38, Ad43 wurden auf die Neutralisierung
in Seren aus GB getestet. Die Ergebnisse dieser Experimente sind
in 4 aufgeführt.
Die Adenovirus-Serotypen 2 und 5 wurden wiederum in einem hohen
Prozentsatz humaner Seren neutralisiert. Weiterhin werden einige
der Serotypen, die bei einem niedrigen Prozentsatz von Seren im
ersten Screening neutralisiert wurden, bei einem höheren Prozentsatz
von Seren aus GB neutralisiert, z.B. Ad26 (7 % im Vergleich zu 30
%), Ad28 (13 % im Vergleich zu 50 %), Ad34 (5 % im Vergleich zu
27 %) und Ad48 (8 % im Vergleich zu 32 %). Eine Neutralisierungsaktivität gegenüber Ad11
bzw. Ad49, die beim ersten Screening bei einem relativ niedrigen
Prozentsatz von Seren festgestellt wurde, wurde bei diesem zweiten
Screening bei sogar noch einem niedrigeren Prozentsatz ermittelt
(13 % im Vergleich zu 5 % bzw. 20 % im Vergleich zu 11 %). Jetzt
wurde festgestellt, dass der Serotyp Ad35, der bei keinem der Seren
des ersten Screenings neutralisiert wurde, bei einem niedrigen Prozentsatz
(8 %) von Seren aus GB neutralisiert wurde. Die Prävalenz der
NA in humanen Seren aus GB ist gegenüber den Serotypen Ad11 und
Ad35 am niedrigsten.
-
Zur
weiteren Analyse wurden Seren aus zwei Orten in den US (Stanford,
CA und Great Neck, NY) und aus den Niederlanden (Leiden) erhalten.
In 5 ist eine Übersicht von Daten aufgeführt, die
mit diesen Seren und den bisherigen Daten erhalten wurden. Mit Ausnahme
von Ad5, Ad11 und Ad35 wurden nicht alle Viren in allen Seren getestet.
Die allgemeine Folgerung aus diesem umfassenden Screening von humanen
Seren besteht darin, dass in westlichen Ländern die Prävalenz der
Neutralisationsaktivität
gegenüber
Ad35 von allen Serotypen am niedrigsten ist: Durchschnittlich 7
% der humanen Seren enthalten eine Neutralisationsaktivität (5 verschiedene
Orte). Ein anderer Adenovirus der B-Gruppe, Ad11, wird ebenfalls
von einem niedrigen Prozentsatz von humanen Seren (durchschnittlich
11 % in Seren aus 5 verschiedenen Orten) neutralisiert. Der Adenovirus-Typ
5 wird in 56 % der humanen Seren, die an 5 verschiedenen Orten erhalten
wurden, neutralisiert. Obwohl der Serotyp 49 der D-Gruppe nicht
in allen Seren getestet wurde, wird er ebenfalls mit einer relativ
geringen Häufigkeit
in Proben aus Europa und von einem Ort in den US neutralisiert (Mittelwert
14 %).
-
Bei
den oben beschriebenen Neutralisierungsexperimenten wird ein Serum
als nicht neutralisierend bewertet, wenn in dem Napf mit der höchsten Serumkonzentration
der maximale Schutz des CPE im Vergleich zu den Kontrollen ohne
Serum 40 % beträgt.
Der Schutz wird wie folgt berechnet:
-
Gemäß der Beschreibung
in Beispiel 1 wird das Serum in fünf verschiedenen, von 4x bis
64x reichenden Verdünnungen
ausplattiert. Daher ist eine Unterscheidung zwischen niedrigen NA-Titern
(d.h. einer Neutralisation nur bei den höchsten Serumkonzentrationen)
und hohen NA-Titern (d.h. auch einer Neutralisation in Näpfen mit
der niedrigsten Serumkonzentration) möglich. Es stellte sich heraus,
dass von den in unserem Screening eingesetzten humanen Seren, von
denen festgestellt wurde, dass sie eine Neutralisierungsaktivität gegenüber Ad5
aufweisen, 70 % hohe Titer aufwiesen, während nur 15 % derjenigen Seren,
die eine NA gegenüber
Ad35 aufwiesen, hohe Titer aufwiesen. Von den Seren, die hinsichtlich
der NA auf Ad11 positiv waren, hatten nur 8 % hohe Titer. Für Ad49 betrug
dieser Wert 5 %. Daher ist nicht nur die Häufigkeit einer NA gegenüber Ad35,
Ad11 und Ad49 im Vergleich zu Ad5 viel niedriger, sondern die überwiegende
Mehrzahl der Seren, die eine NA gegenüber diesen Viren aufweist,
enthält
niedrige Titer. Daher haben adenovirale Vektoren auf der Grundlage
von Ad11, Ad35 oder Ad49 einen klaren Vorteil gegenüber Vektoren
auf der Grundlage von Ad5, wenn sie als Vehikel für die Gentherapie
oder Impfvektoren in vivo oder in einer beliebigen Anwendung eingesetzt
werden, bei der die Infektionseffizienz durch eine Neutralisierungsaktivität behindert
wird.
-
In
den folgenden Beispielen wird die Konstruktion eines Vektorsystems
zur Erzeugung von sicheren, von RCA freien Vektoren auf der Grundlage
von Ad35 beschrieben.
-
Beispiel 3
-
Sequenz des humanen Adenovirus-Typs
35
-
Ad35-Viren
wurden auf PER.C6-Zellen vermehrt, und DNA wurde gemäß der Beschreibung
in Beispiel 4 isoliert. Die Gesamtsequenz wurde von Qiagen Sequence
Services (Qiagen GmbH, Deutschland) erzeugt. Die gesamte virale
DNA wurde durch eine Ultraschallbehandlung geschert, und die Enden
der DNA wurde mittels T4-DNA-Polymerase glatt gemacht. Gescherte
glatte Fragmente wurden auf Agarosegelen nach der Größe getrennt,
und es wurden Gelscheiben erhalten, die DNA-Fragmenten mit 1,8 bis
2,2 kb entsprachen. DNA wurde mittels des QIA Gelextraktionsprotokolls
von den Gelscheiben gereinigt und in eine Shotgun-Bank von pUC19-Plasmid
klonierenden Vektoren subkloniert. Ein Array von Klonen in Platten
mit 96 Näpfen,
die die Ziel-DNA 8 (+/– 2)
Mal abdeckten, wurde zur Erzeugung der gesamten Sequenz verwendet.
Die Sequenzierung erfolgte in Thermocyclern 9700 von Perkin-Eimer
unter Verwendung der BigDyeTerminator-Chemie und AmpliTaq-FS-DNA-Polymerase,
gefolgt von einer Reinigung mittels Sequenzierungsreaktionen unter
Verwendung der DyeEx-96-Technologie von QIAGEN. Sequenzierungs-Reaktionsprodukte
wurden dann einer automatisierten Trennung und Detektion der Fragmente
auf Sequenzern mit 96 Spuren unterzogen. Die Contig-Sequenz der
und Lücken
in der anfänglichen
Sequenz wurden durch ein Lesen von Walking Primern der Ziel-DNA oder
durch ein direktes Sequenzieren von PCR-Produkten gefüllt. Es
stellte sich heraus, dass die Enden des Virus höchstwahrscheinlich aufgrund
von Klonierungsschwierigkeiten, die aus den pTP-Aminosäuren, die nach
dem mittels Proteinase K erfolgenden Aufschluss der viralen DNA
an den ITR-Sequenzen gebunden blieben, resultierten, in der Shotgun-Bank
fehlten. Durch zusätzliche
Sequenzläufe
an viraler DNA wurden die meisten Sequenzen in diesen Bereichen
gelöst,
wobei es jedoch schwierig war, eine klare Sequenz der terminalsten Nucleotide
zu erhalten. Bei der am 5'-Ende
erhaltenen Sequenz handelte es sich um 5'-CCAATAATATACCT- 3' (SEQ ID Nr. _), während es sich bei der am 3'-Ende erhaltenen Sequenz um 5'-AGGTATATTATTGATGATGGG-3' (SEQ ID Nr. _) handelte.
Die meisten humanen Adenoviren weisen eine terminate Sequenz 5'-CATCATCAATAATATACC-3' (SEQ ID Nr. _) auf. Darüber hinaus
stellte sich auch heraus, dass ein Klon, der das 3'-Ende der DNA von
Ad35 darstellte, die nach dem Klonieren des terminalen Ad35-EcoRI-Fragments
mit 7 kb in pBr322 erhalten wurde (siehe Beispiel 4) ebenfalls die
typische CATCATCAATAAT...-Sequenz
aufwies. Daher kann Ad35 die typische Endsequenz aufweisen, und
die Schwierigkeiten, die beim direkten Sequenzieren an der viralen
DNA auftraten, sind auf Artefakte zurückzuführen, die mit Run-off-Sequenzläufen und
dem Vorhandensein von restlichen Aminosäuren von pTP zurückzuführen sind.
-
Die
Gesamtsequenz von Ad35 mit korrigierten terminalen Sequenzen ist
in 5 aufgeführt. Auf der Grundlage der
Sequenzhomologie mit Ad5 (Genbank-Nr. M72360) und Ad7 (partielle
Sequenz Genbank Nr. X03000) und der Position der offenen Leseraster
ist die Organisation des Virus mit der allgemeinen Organisation
der meisten humanen Adenoviren, insbesondere derjenigen von Viren
der Untergruppe B, identisch. Die Gesamtlänge des Genoms beträgt 34 794
Basenpaare.
-
Beispiel 4
-
Konstruktion eines Vektorsystems
auf der Grundlage eines Plasmids zur Erzeugung rekombinanter Viren
auf der Grundlage von Ad35.
-
Ein
funktionelles Vektorsystem auf der Grundlage eines Plasmids zur
Erzeugung rekombinanter adenoviraler Vektoren umfasst die folgenden
Komponenten:
- 1. Ein Adapterplasmid, umfassend
eine linke ITR und Verpackungssequenzen, die von Ad35 und wenigstens
einer Restriktionsstelle stammen, zur Insertion einer heterologen
Expressionskassette und fehlenden E1-Sequenzen. Weiterhin enthält das Adapterplasmid
Ad35-Sequenzen in Richtung des 3'-Endes
der E1B-Kodierungsbereichs einschließlich des pIX-Promoters und Kodierungssequenzen,
die ausreichend sind, um eine homologe Rekombination des Adapterplasmids
mit einem zweiten Nucleinsäuremolekül zu vermitteln.
- 2. Ein zweites Nucleinsäuremolekül, umfassend
Sequenzen, die zum Adapterplasmid homolog sind, und Ad35-Sequenzen,
die zur Vermehrung und zum Verpacken des rekombinanten Virus erforderlich
sind, d.h. frühe,
intermediäre
und späte
Gene, die in der Verpackungszelle nicht vorhanden sind.
- 3. Eine Verpackungszelle, die wenigstens funktionelle E1-Proteine
verfügbar
macht, die dazu fähig
sind, die E1-Funktion von Ad35 zu komplementieren.
-
Andere
Verfahren zur Erzeugung von rekombinanten Adenoviren in komplementierenden
Verpackungszellen sind im Fachgebiet bekannt und können auf
Ad35-Viren angewandt
werden, ohne von der Erfindung abzuweichen. Als Beispiel wird die
Konstruktion eines Systems auf der Grundlage eines Plasmids nachfolgend
ausführlich
beschrieben.
-
1) Konstruktion eines
Ad35-Adapterplasmids.
-
Dazu
wurde das Adapterplasmid pAdApt (beschrieben in der Internationalen
Patentanmeldung WO 99/55132) zuerst so modifiziert, dass Adapterplasmide
erhalten wurden, die verlängerte
Polylinker enthalten und zweckmäßige einzigartige
Restriktionsstellen aufweisen, die die linke ITR und die Adenovirus-Sequenz am
3'-Ende flankieren,
um die Freisetzung des Adenovirus-Inserts von Plasmidvektorsequenzen
zu ermöglichen.
Die Konstruktion dieser Plasmide wird nachfolgend ausführlich beschrieben:
Das
Adapterplasmid pAdApt wurde mit SalI aufgeschlossen und zur Verminderung
einer erneuten Ligation mit Shrimp-Alkalischer-Phosphatase behandelt.
Ein Linker, der aus den folgenden beiden phosphorylierten und einem
Annealing unterzogenen Oligonucleotiden
ExSalPacF 5'- TCG ATG GCA AAC
AGC TAT TAT GGG TAT TAT GGG TTC GAA TTA ATT AA-3' (SEQ ID Nr. _) und
ExSalPacR 5'- TCG ATT AAT TAA
TTC GAA CCC ATA ATA CCC ATA ATA GCT GTT TGC CA-3' (SEQ ID Nr. _) bestand, wurde direkt
in das aufgeschlossene Konstrukt ligiert, wodurch die SalI-Restriktionsstelle
durch Pi-PspI, SwaI und PacI ersetzt wurde. Dieses Konstrukt wurde
als pADAPT+ExSalPac-Linker bezeichnet. Weiterhin wurde ein Teil
der linken ITR von pAdApt unter Verwendung der folgenden Primer
mittels PCR amplifiziert:
PCLIPMSF: 5'- CCC CAA TTG GTC GAC CAT CAT CAA TAA
TAT ACC TTA TTT TGG-3' (SEQ
ID Nr. _) und pCLIPBSRGI: 5'-GCG
AAA ATT GTC ACT TCC TGT G-3' (SEQ
ID Nr. _). Das amplifizierte Fragment wurde mit MunI und BsrGI aufgeschlossen
und in mit EcoRI teilweise aufgeschlossenes pAdS/Clip (beschrieben
in der Internationalen Patentanmeldung WO 99/55132) kloniert und
nach der Reinigung mit BsrGI aufgeschlossen, wodurch die linke ITR
und das Verpackungssignal wieder insertiert wurden. Nach einer Analyse
mittels Restriktionsenzymen wurde das Konstrukt mit ScaI und SgrAI
aufgeschlossen, und ein Fragment mit 800 bp wurde aus dem Gel isoliert
und in einen mit ScaI/SgrAI aufgeschlossenen pADAPT+ExSalPac-Linker
ligiert. Das resultierende Konstrukt mit der Bezeichnung pIPspSalAdapt
wurde mit SalI aufgeschlossen, dephoshporyliert und in den oben
erwähnten
phosphorylierten, doppelsträngigen
Linker ExSalPacF/ExSalPacR ligiert. Ein Klon, bei dem sich die PacI-Stelle
der ITR am nächsten
befand, wurde durch Restriktionsanalyse identifiziert, und die Sequenzen
wurden durch Sequenzanalyse bestätigt.
Dieses neue pAdApt-Konstrukt mit der Bezeichnung pIPspAdapt (8) erntet somit zwei ExSalPac-Linker,
die Erkennungssequenzen für
PacI, PI-PspI und BstBI enthalten, die den adenoviralen Teil des
adenoviralen Adapterkonstrukts umgeben und die zur Linearisierung der
Plasmid-DNA vor der Cotransfizierung mit adenoviralten Helferfragmenten
verwendet werden können.
-
Um
transgene Klonierungspermutationen weiter zu verstärken, wurde
eine Reihe von Polylinkervarianten auf der Grundlage von pIPspAdapt
konstruiert. Zu diesem Zweck wurde pIPspAdapt zuerst mit EcoRI aufgeschlossen
und dephosphoryliert. Ein Linker, der aus den beiden folgenden phosphorylierten
und einem Annealing unterzogenen Oligonucleotiden:
Ecolinker+:
5'-AAT TCG GCG CGC
CGT CGA CGA TAT CGA TAG CGG CCG C-3' (SEQ ID Nr. _) und
Ecolinker–: 5'-AAT TGC GGC CGC TAT CGA TAT CGT CGA
CGG CGC GCG G-3' (SEQ
ID Nr. _) bestand, wurde in dieses Konstrukt ligiert, wodurch Restriktionsstellen
für AscI,
SalI, EcoRV, ClaI und NotI erzeugt wurden. Beide Orientierungen
dieses Linkers wurden erhalten, und Sequenzen wurden durch Restriktionsanalyse und
Sequenzanalyse bestätigt.
Das Plasmid, das den Polylinker in der Reihenfolge 5'-HindIII, KpnI, AgeI,
EcoRI, AscI, SalI, EcoRV, ClaI, NotI, NheI, HpaI, BamHI und XbaI
enthielt, wurde als pIPspAdapt1 bezeichnet, wogegen das Plasmid,
das den Polylinker in der Reihenfolge HindIII, KpnI, AgeI, NotI,
ClaI, EcoRV, SalI, AscI, EcoRI, NheI, HpaI, BamHI und XbaI enthielt,
als pIPspAdapt2 bezeichnet wurde.
-
Zur
Erleichterung des Klonierens von Konstrukten mit einem anderen Sinn
oder Antisense-Konstrukten wurde ein Linker konstruiert, der aus
den beiden folgenden Oligonucleotiden bestand:
pIPspAdapt:
HindXba + 5'-AGC
TCT AGA GGA TCC GTT AAC GCT AGC GAA TTC ACC GGT ACC AAG CTT A-3' (SEQ ID Nr. _) und
HindXba– 5'-CTA GTA AGC TTG
GTA CCG GTG AAT TCG CTA GCG TTA ACG GAT CCT CTA G-3' (SEQ ID Nr. _),
um den Polylinker von pIPspAdapt zu reversieren. Dieser Linker wurde
in mit HindIII/XbaI aufgeschlossenes pIPspAdapt ligiert, und das
richtige Konstrukt wurde isoliert. Die Bestätigung erfolgte durch Restriktionsenzym-Analyse und Sequenzierung.
Dieses neue Konstrukt, pIPspAdaptA, wurde mit EcoRI aufgeschlossen, und
der oben erwähnte
Ecolinker wurde in dieses Konstrukt ligiert. Beide Orientierungen
dieses Linkers wurden erhalten, was zu pIPspAdapt3 führte (10), das den Polylinker in der Reihenfolge
XbaI, BamHI, HpaI, NheI, EcoRI, AscI, SalI, EcoRV, ClaI, NotI, AgeI,
KpnI und HindIII enthält.
Alle Sequenzen wurden durch Restriktionsenzymanalyse und Sequenzierung
bestätigt.
-
Adapterplasmide
auf der Grundlage von Ad35 wurden wie folgt konstruiert:
Das
linke ITR und die Verpackungssequenz, die den Nucleotiden 1 bis
464 der Wildtyp-Ad35-Sequenzen entsprichi (5),
wurden mittels PCR unter Verwendung der folgenden Primer an wtAd35-DNA
amplifiziert:
1Primer 35F1:
25'-CGG AAT TCT TAA TTA ATC GAC ATC ATC
AAT AAT ATA CCT TAT AG-3' (SEQ
ID Nr. _)
Primer 35R2:
5'-GGT GGT CCT AGG CTG ACA CCT ACG TAA
AAA CAG-3' (SEQ
ID Nr. _)
-
Durch
die Amplifizierung wird eine PacI-Stelle am 5'-Ende und eine AvrII-Stelle am 3'-Ende der Sequenz
eingeführt.
-
Zur
Amplifizierung wurde das Platinum-Pfx-DNA-Polymeraseenzym (LTI)
gemäß den Anweisungen des
Herstellers, aber mit 0,6 μM
Primern und mit DMSO, das bis zu einer Endkonzentration von 3 %
zugegeben wurde, verwendet. Das Amplifizierungsprogramm war wie
folgt: 2 min bei 94 °C
(30 s bei 94 °C,
30 s bei 56 °C,
1 min bei 68 °C)
für 30
Zyklen, gefolgt von 10 min bei 68 °C.
-
Das
PCR-Produkt wurde mittels eines PCR-Reinigungskits (LTI) gemäß den Anweisungen
des Herstellers gereinigt und mit PacI und AvrII aufgeschlossen.
Das aufgeschlossene Fragment wurde dann mittels des Geneclean-Kits
(Bio 101, Inc.) vom Gel gereinigt. Das Adapterplasmid auf der Grundlage
von AdS, pIPspAdApt-3 (10) wurde mit
AvrII aufgeschlossen und dann teilweise mit PacI aufgeschlossen,
und das Fragment von 5762, bp wurde in einer Gelscheibe aus LMP-Agarose
isoliert und mit dem oben erwähnten PCR-Fragment
ligiert, das mit denselben Enzymen aufgeschlossen und in elektrokompetente
DH10B-Zellen (LTI) transformiert worden war. Der resultierende Klon
hat die Bezeichnung pIPspAdApt3-Ad35lITR.
-
Parallel
wurde ein zweites Stück
Ad35-DNA unter Verwendung der folgenden Primer amplifiziert:
335F3:
5'-TGG TGG AGA TCT
GGT GAG TAT TGG GAA AAC-3' (SEQ
ID Nr. _)
435R4: 5'-CGG
AAT TCT TAA TTA AGG GAA ATG CAA ATC TGT GAG G-3' (SEQ ID Nr. _)
-
Die
Sequenz dieses Fragments entspricht den Nucl. 3401 bis 4669 von
wtAd35 (5) und enthält 1,3 kb
Sequenzen, die in Richtung des 3'-Endes
direkt von der E1B 55k kodierenden Sequenz starten. Die Amplifizierung
und Reinigung erfolgte gemäß der obigen
Beschreibung für
das die linke ITR und die Verpackungssequenz enthaltende Fragment.
Das PCR-Fragment wurde dann mit PacI aufgeschlossen und in den Vektor
pNEB193 (New England Biolabs) subkloniert, der mit SmaI und PacI
aufgeschlossen worden war. Die Integrität der Sequenz des resultierenden
Klons wurde durch Sequenzanalyse überprüft. pNEB/Ad35pF3R4 wurde dann
mit BglII und PacI aufgeschlossen, und der Ad35-Insert wurde mittels des QIAExII-Kits
(Qiagen) vom Gel isoliert. pIPspAdApt3-Ad35lITR wurde mit BglII und dann teilweise
mit PacI aufgeschlossen. Das Fragment von 3624 bp (das Vektorsequenzen,
die Ad35-ITR- und Verpackungssequenzen sowie den CMV-Promoter, eine
Mehrfach-Klonierungsregion und ein polyA-Signal enthielt), wurde
ebenfalls mittels des QIAExII-Kits (Qiagen) isoliert. Beide Fragmente
wurden ligiert und in kompetente DH10B-Zellen (LTI) trans formiert.
Der resultierende Klon, pAdApt35IP3 (11)
weist die Expressionskassette von pIPspAdApt3 auf, enthält aber
die linke ITR und Verpackungssequenzen von Ad35 und ein zweites,
Nucl. 3401 bis 4669 von Ad35 entsprechendes Fragment. Eine zweite
Version des Ad35-Adapterplasmids mit der Mehrfach-Klonierungsstelle
in der gegenüberliegenden
Orientierung wurde wie folgt angefertigt:
pIPspAdapt1 wurde
mit NdeI und BglII aufgeschlossen, und das Band von 0,7 kbp, das
einen Teil des CMV-Promotors, das MCS und SV40-polyA enthielt, wurde
isoliert und in die entsprechenden Stellen von pAdApt35IP3 insertiert,
wodurch pAdApt35IP1 erzeugt wurde (6).
-
Dann
wurden die Adapterplasmide pAdApt35.LacZ und pAdApt35.Luc erzeugt,
indem die Transgene von pcDNA.LacZ (mit KpnI und BamHI aufgeschlossen)
und pAdApt.Luc (mit HindIII und BamHI aufgeschlossen) in die entsprechenden
Stellen in pAdApt35IP1 insertiert wurden. Die Erzeugung von pcDNA.LacZ
und pAdAptLuc ist in WO99/55132 beschrieben.
-
2) Konstruktion des Cosmids
pWE.Ad35.pIX-rITR
-
In 7 sind
die verschiedenen Schritte veranschaulicht, die zur Konstruktion
des Cosmidklons unternommen wurden, der die Ad35-Sequenzen von bp
3401 bis 34 794 (Ende der rechten ITR), die ausführlich unten beschrieben sind,
enthält.
-
Ein
erstes PCR-Fragment (pIX-NdeI) wurde unter Verwendung des folgenden
Primersatzes erzeugt:
535F5: 5'-CGG AAT TCG CGG CCG CGG TGA GTA TTG
GGA AAA C-3' (SEQ
ID Nr. _)
63586: 5'-CGC
CAG ATC GTC TAC AGA ACA G-3' (SEQ
ID Nr. _)
-
Die
DNA-Polymerase Pwo (Roche) wurde gemäß den Anweisungen des Herstellers
verwendet, wobei jedoch eine Endkonzentration von 0,6 μM der beiden
Primer und 50 ng wt Ad35 DNA als Matrize verwendet wurden. Die Amplifizierung
wurde wie folgt durchgeführt:
2 min bei 94 °C,
30 Zyklen von 30 s bei 94 °C,
30 s bei 65 °C
und 1 min 45 s bei 72 °C,
gefolgt von 8 min bei 68 °C.
Zur Ermöglichung
einer Klonierung in den TA-Klonierungsvektor PCR2.1 wurde eineletzte
Inkubierung mit 1 Einheit superTaq-Polymerase (HT Biotechnology
LTD) für
10 min bei 72 °C
durchgeführt.
-
Das
amplifizierte Fragment mit 3370 bp enthält Ad35-Sequenzen von bp 3401
bis 6772 mit einer NotI-Stelle, die am 5'-Ende hinzugefügt wurde. Fragmente wurden
unter Verwendung des PCR-Reinigungskits (LTI) gereinigt.
-
Ein
zweites PCR-Fragment (NdeI-rITR) wurde unter Verwendung der folgenden
Primer erzeugt:
735F7: 5'-GAA
TGC TGG CTT CAG TTG TAA TC-3' (SEQ
ID Nr. _)
835R8: 5'-CGG
AAT TCG CGG CCG CAT TTA AAT CAT CAT CAA TAA TAT ACC-3' (SEQ ID Nr. _)
-
Die
Amplifizierung erfolgte mit pfx-DNA-Polymerase (LTI) gemäß den Anweisungen
des Herstellers, aber mit 0,6 μM
der beiden Primer und 3 % DMSO, wobei 10 ng wtAd35-DNA als Matrix
verwendet wurden. Das Programm war wie folgt: 3 min bei 94 °C und 5 Zyklen
von 30 s bei 94 °C,
45 s bei 40 °C,
2 min 45 s bei 68 °C,
gefolgt von 25 Zyklen von 30 s bei 94 °C, 30 s bei 60 °C, 2 min
45 s bei 68 °C.
Zur Ermöglichung
einer Klonierung in den TA-Klonierungsvektor PCR2.1 wurde eine letzte
Inkubierung mit 1 Einheit superTaq-Polymerase für 10 min bei 72 °C durchgeführt. Das
amplifizierte Fragment mit 1,6 kb, das von Nucl. 33 178 bis zum Ende
der rechten ITR von Ad35 reichte, wurde mittels des PCR-Reinigungskits (LTI)
gereinigt.
-
Beide
gereinigten PCR-Fragmente wurden in den PCR2.1-Vektor des TA-Klonierungskits
(Invitrogen) ligiert und in STBL-2-kompetente Zellen (LTI) transformiert.
Klone, die den erwarteten Insert enthielten, wurden sequenziert,
wodurch die richtige Amplifizierung bestätigt wurde. Als nächstes wurden
beide Fragmente durch einen Aufschluss mit NotI und NdeI aus dem
Vektor herausgeschnitten und mittels des Geneclean-Kits (BIO 101,
Inc.) vom Gel gereinigt. Der Cosmidvektor pWE15 (Clontech) wurde
mit NotI aufgeschlossen, dephosphoryliert und auch vom Gel gereinigt.
Diese drei Fragmente wurden ligiert und in STBL2-kompetente Zellen (LTI) transformiert.
Einer der richtigen Klone, der beide PCR-Fragmente enthielt, wurden dann mit
NdeI aufgeschlossen, und das lineare Fragment wurde mittels des
Geneclean-Kits vom Gel gereinigt. Ad35-wtDNA wurde mit NdeI aufgeschlossen,
und das Fragment von 26,6 kb wurde mittels Agarase-Enzym (Roche)
gemäß den Anweisungen
des Herstellers vom LMP-Gel gereinigt. Diese Fragmente wurden zusammenligiert
und unter Verwendung von Verpackungsextrakten des λ-Phagen (Stratagene)
gemäß dem Protokoll
des Herstellers verpackt. Nach der Infektion in STBL-2-Zellen wurden
Kolonien auf Platten gezogen und auf das Vorhandensein des kompletten
Inserts analysiert. Ein Klon, bei dem das große Fragment nach Aufschlüssen mit
drei Enzymen (NcoI, PvuII und ScaI) in der richtigen Orientierung
und mit den richtigen Restriktionsmustern insertiert war, wurde
ausgewählt.
Dieser Klon hat die Bezeichnung pWE.Ad35.pIX-rITR. Er enthält die Ad35-Sequenzen
von bp 3401 bis zum Ende und ist von NotI-Stellen flankiert (14).
-
3) Erzeugung von rekombinanten
Viren auf der Grundlage von Ad35 in PER.C6
-
Ad35-Wildtyp-Virus
kann in PER.C6-Verpackungszellen mit sehr hohen Titern gezüchtet werden.
Es ist jedoch unbekannt, ob die Ad5-E1-Region, die in PER.C6 vorhanden
ist, dazu fähig
ist, E1-deletierte, rekombinante Ad35-Viren zu komplementieren.
Um dies zu testen, wurden PER.C6-Zellen mit dem oben beschriebenen
Adapterplasmid pAdApt35.LacZ und dem großen Rückgrat-Fragment pWE.Ad35.pIX-rITR cotransfiziert.
Zuerst wurde pAdApt35.LacZ mit PacI aufgeschlossen, und pWE.Ad35.pIX-rITR
wurde mit NotI aufgeschlossen.
-
Ohne
weitere Reinigung wurden 4 μg
eines jeden Konstrukts mit DMEM (LTI) vermischt und in PER.C6-Zellen
transfiziert, und ein T25-Kolben wurde am Vortag mit einer Dichte
von 5 × 106 Zellen beimpft, wobei Lipofectamin (LTI)
gemäß den Anweisungen
des Herstellers verwendet wurde. Als positive Kontrolle wurden 6 μg pWE.Ad35.pIX-rITR-DNA,
die mit PacI aufgeschlossen war, mit einem NheI-Fragment von 6,7
kb cotransfiziert, das aus Ad35-wt-DNA isoliert worden war, die
das linke Ende des die E1-Region enthaltenden viralen Genoms enthielt.
Am nächsten
Tag wurde das Medium (DMEM mit 10 % FBS und 10 mM MgCl2)
aufgefrischt, und Zellen wurden weiter inkubiert. Am 2. Tag nach
der Transfektion wurden Zellen mit Trypsin behandelt und in T80-Kolben übertragen.
Der Kolben mit der positiven Kontrolle wies an fünf Tagen nach der Transfektion
CPE auf, was zeigt, dass das Konstrukt pWE.Ad35.pIX-rITR wenigstens
in Gegenwart von Ad35-E1-Proteinen funktionell ist. Die Transfektion
mit dem Adapterplasmid Ad35LacZ und pWE.Ad35.pIX-rITR ergab kein
CPE. Diese Zellen wurden am 10. Tag im Medium geerntet und ein Mal
gefroren/aufgetaut, um das Virus aus den Zellen freizusetzen. 4
ml des geernteten Materials wurden zu einem T80-Kolben mit PER.C6-Zellen
(bei einer Konfluenz von 80 %) gegeben und für weitere fünf Tage inkubiert. Diese Ernte/Reinfektion
wurde zwei Mal wiederholt, aber es gab keinen Hinweis auf einen
virusassoziierten CPE.
-
Aus
diesem Experiment scheint sich zu ergeben, dass die Ad5-E1-Proteine
nicht oder nicht gut genug dazu fähig sind, Ad35-rekombinante
Viren zu komplementieren, es kann aber sein, dass die Sequenzüberlappung
des Adapterplasmids und des Rückgrat-Plasmids
pWE.Ad35.pIX-rITR nicht groß genug
ist, um effektiv zu rekombinieren und zu einem rekombinanten Virusgenom
zu führen.
Die positive Kontrolltransfektion erfolgte mit einem Fragment vom
linken Ende mit 6,7 kb, und daher betrug die Sequenzüberlappung
etwa 3,5 kb. Das Adapterplasmid und das Fragment pWE.Ad35.pIX-rITR
weisen eine Sequenzüberlappung
von 1,3 kb auf. Um zu prüfen,
ob die Sequenzüberlappung
von 1,3 kb zu klein für
eine effiziente homologe Rekombination ist, wurde eine Cotransfektion
mit pWE.Ad35.pIX-rITR, das mit PacI aufgeschlossen war, und einem
PCR-Fragment von
Ad35 wtDNA, die mit dem oben erwähnten
35F1 und 35R4 erzeugt worden war, wobei dieselben Verfahren verwendet
wurden, die oben erwähnt
sind. Das PCR-Fragment enthält
somit Sequenzen des linken Endes bis zu bp 4669 und hat daher dieselben Überlappungssequenzen
mit pWE.Ad35.pIXrITR wie das Adapterplasmid pAdApt35.LacZ, verfügt aber über Ad35-E1-Sequenzen. Nach der
PCR-Säulenreinigung
wurde die DNA mit SalI aufgeschlossen, um mögliche intakte Matrixsequenzen
zu entfernen. Eine Transfektion mit dem aufgeschlossenen PCR-Produkt
allein diente als negative Kontrolle. Vier Tage nach der Transfektion transfizierte
in den Zellen vorliegendes CPE mit dem PCR-Produkt und dem Fragment
Ad35 pIX-rITR und nicht in der negativen Kontrolle. Dies zeigt,
dass überlappende
Sequenzen von 1,3 kb ausreichend sind, um in Gegenwart der Ad35.E1-Proteine
Viren zu erzeugen. Wir schließen
aus diesen Experimenten, dass das Vorhandensein wenigstens eines
der Ad35.E1-Proteine zur Erzeugung von rekombinanten Vektoren auf
der Grundlage von Ad35 aus Plasmid-DNA in Ad5 komplementierenden
Zelllinien notwendig ist.
-
Beispiel 5
-
1) Konstruktion von Ad35.E1-Expressionsplasmiden
-
Weil
Ad5-E1-Proteine in PER.C6 nicht zur effizienten Komplementierung
von rekombinanten Ad35-Viren fähig
sind, müssen
Ad35.E1-Proteine in Ad5 komplementierenden Zellen (z.B. PER.C6)
exprimiert werden, oder eine neuen, Ad35.E1-Proteine exprimierende
Verpackungszelllinie muss hergestellt werden, wobei entweder von
diploiden, primären
humanen Zellen oder etablierten, Adenovirus-E1-Proteine nicht exprimierenden Zelllinien
ausgegangen werden muss. Um sich der ersten Möglichkeit zu widmen, wurde
die Ad35-E1-Region gemäß der Beschreibung
unten in Expressionsplasmiden geklont.
-
Zunächst wurde
die Ad35-E1-Region von bp 468 bis bp 3400 aus wtAd35-DNA amplifiziert,
wobei der folgende Primersatz verwendet wurde:
135F11: 5'-GGG GTA CCG AAT
TCT CGC TAG GGT ATT TAT ACC-3' (SEQ
ID Nr. _)
235F10: 5'-GCT
CTA GAC CTG CAG GTT AGT CAG TTT CTT CTC CAC TG-3' (SEQ ID Nr. _)
-
Diese
PCR führt
eine KpnI- und eine EcoRI-Stelle am 5'-Ende und eine SbfI- und eine XbaI-Stelle
am 3'-Ende ein.
-
Eine
Amplifizierung an 5 ng Matrix-DNA wurde mit Pwo-DNA-Polymerase (Roche)
unter Befolgung der Anweisungen des Herstellers durchgeführt, wobei
aber beide Primer mit einer Endkonzentration von 0,6 μM verwendet
wurden. Das Programm war wie folgt: 2 min bei 94 °C, 5 Zyklen
von 30 s bei 94 °C,
30 s bei 56 °C und
2 min bei 72 °C,
gefolgt von 25 Zyklen zu 30 s bei 94 °C, 30 s bei 60 °C und 2 min
bei 72 °C,
gefolgt von 10 min bei 72 °C.
Das PCR-Produkt wurde mittels eines PCR-Reinigungskits (LTI) gereinigt
und mit KpnI und XbaI aufgeschlossen. Das aufgeschlossene PCR-Fragment
wurde dann an den Expressionsvektor pRSVhbvNeo (siehe unten) ligiert,
der ebenfalls mit KpnI und XbaI aufgeschlossen war. Ligationen wurden
gemäß den Anweisungen
des Herstellers in kompetente STBL-2-Zellen (LTI) transformiert,
und Kolonien wurden auf die richtige Insertion von Ad35E1-Sequenzen
in den Polylinker zwischen dem RSV-Promoter und HBV-polyA analysiert.
-
Der
resultierende Klon wurde als pRSV.Ad35-E1 bezeichnet (9). Die Ad35-Sequenzen in pRSV.Ad35-E1 wurden durch
Sequenzanalyse überprüft.
-
pRSVhbvNeo
wurde wie folgt erzeugt: pRc-RSV (Invitrogen) wurde mit PvuII aufgeschlossen,
mit dem TSAP-Enzym (LTI) dephosphoryliert, und das Vektorfragment
mit 3 kb wurde in Agarose mit einem niedrigen Schmelzpunkt (LMP)
isoliert. Das Plasmid pPGKneopA (10;
beschrieben in WO96/35798) wurde mit SspI vollständig aufgeschlossen, um das
Plasmid zu linearisieren und einen partiellen Aufschluss mit PvuII
zu erleichtern. Nach dem partiellen Aufschluss mit PvuII wurden
die resultierenden Fragmente auf einem LMP-Agarosegel getrennt,
und das PvuII-Fragment mit 2245 bp, das den PGK-Promoter, das Resistenz
gegen Neomycin verleihende Gen und HBVpolyA enthielt, wurde isoliert.
Beide isolierten Fragmente wurden ligiert, wodurch der Expressionsvektor
pRSV-pNeo erhalten wurde, bei dem jetzt die ursprüngliche
Expressionskassette SV40promneo-SV40polyA durch eine Kassette PGKprom-neo-HBVpolyA
ersetzt war ( 11). Dieses Plasmid
wurde zum Ersatz von BGHpA mit HBVpA weiter wie folgt modifiziert:
pRSVpNeo wurde mit ScaI linearisiert und weiter mit XbaI aufgeschlossen.
Das Fragment mit 1145 bp, das einen Teil des Amp-Gens und die RSV-Promotersequenzen
und die Polylinker-Sequenz enthielt, wurde mittels des GeneClean-Kits
(Bio Inc. 101) vom Gel isoliert. Als nächstes wurde pRSVpNeo mit ScaI
linearisiert und weiter mit EcoRI partiell aufgeschlossen, und das
Fragment mit 3704 bp, das die PGKneo-Kassette und die Vektorsequenzen
enthielt, wurde wie oben aus dem Gel isoliert. Ein drittes Fragment,
das die durch XbaI bzw. EcoRI am 5'- bzw. am 3'-Ende flankierte HBV-polyA-Sequenz enthielt,
wurde dann durch PCR-Amplifizierung in pRSVpNeo erzeugt, wobei der
folgende Primersatz verwendet wurde:
3HBV-F: 5'-GGC TCT AGA GAT
CCT TCG CGG GAC GTC-3' (SEQ
ID Nr. _) und
4HBV-R: 5'-GGC
GAA TTC ACT GCC TTC CAC CAA GC-3' (SEQ
ID Nr. _)
-
Die
Amplifizierung erfolgte mit dem Elongase-Enzym (LTI) gemäß den Anweisungen
des Herstellers unter den folgenden Bedingungen: 30 s bei 94 °C, dann 5
Zyklen zu 45 s bei 94 °C,
1 min bei 42 °C
und 1 min bei 68 °C,
gefolgt von 30 Zyklen von 45 s bei 94 °C, 1 min bei 65 °C und 1 min
bei 68 °C,
gefolgt von 10 min bei 68 °C.
Das PCR-Fragment mit 625 bp wurde dann mittels des Qiaquick-PCR-Reinigungskits
gereinigt, mit EcoRI und XbaI aufgeschlossen und mittels des Geneclean-Kits
aus Gel gereinigt. Die drei isolierten Fragmente wurden ligiert
und in DH5a-kompetente Zellen (LTI) transformiert, wodurch das Konstrukt
pRSVhbvNeo (12) erhalten wurde. Bei
diesem Konstrukt sind die transkriptionsregulierenden Regionen der
RSV-Expressionskassette und des Neomycin-Selektionsmarkers modifiziert,
um eine Überlappung
mit adenoviralen Vektoren, die oft die Transkription von CMV und
SV40 regulierende Sequenzen enthalten, zu vermindern.
-
2) Erzeugung von Ad35-rekombinanten
Viren in PER.C6-Zellen, die mit einem Ad35-E1-Expressionskonstrukt cotransfiziert
sind.
-
Ein
T25-Kolben wurde mit einer Dichte von 5 × 106 Zellen
mit PER.C6-Zellen beimpft, und am nächsten Tag wurden die Zellen
mit einer DNA-Mischung transfiziert, die Folgendes enthielt:
- – 1 μg pAdApt35.LacZ,
mit PacI aufgeschlossen;
- – 5 μg pRSV.Ad35E1,
nicht aufgeschlossen;
- – 2 μg pWE.Ad35.pIX-rITR,
mit NotI aufgeschlossen.
-
Die
Transfizierung erfolgte mit Lipofectamine gemäß den Anweisungen des Herstellers.
5 h nach der Zugabe der Transfektionsmischung zu den Zellen wurde
das Medium entfernt und durch frisches Medium ersetzt. Nach zwei
Tagen wurden Zellen in T80-Kolben überführt und weiter kultiviert.
Eine Woche nach der Transfizierung wurde 1 ml des Mediums zu A549-Zellen
gegeben, und an den folgenden Tagen wurden Zellen auf die Expression
von LacZ gefärbt.
Blaue Zellen waren nach einem zweistündigen Färben klar sichtbar, was darauf
hindeutet, dass rekombinante, LacZ exprimierende Viren erzeugt wurden.
Die Zellen wurden weiter kultiviert, wobei ein klares Auftreten
von CPE aber nicht beobachtet wurde. Nach 12 Tagen erschienen aber
Zellklumpen in der Einzelzellschicht, und 18 Tage nach der Transfektion
wurden Zellen abgetrennt. Dann wurden die Zellen und das Medium
geerntet, ein Mal gefroren/aufgetaut, und 1 ml des rohen Lysats
wurde zur Infizierung von PER.C6-Zellen in einer Platte mit 6 Näpfen verwendet.
Zwei Tage nach der Infektion wurden Zellen auf eine LacZ-Aktivität gefärbt. Nach
2 h waren 15 % der Zellen blau gefärbt. Um auf das Vorhandensein
von wt und/oder replikationskompetenten Viren zu testen, wurden
A549-Zellen mit diesen Viren infiziert und weiter kultiviert. Es
wurden keine Anzeichen von CPE gefunden, was auf das fehlen von
replikationskompetenten Viren hindeutet. Diese Experimente zeigen,
dass rekombinante AdApt35.LacZ-Viren in PER.C6-Zellen erzeugt wurden,
die mit einem Ad35-E1-Expressionskonstrukt
cotransfiziert waren.
-
Rekombinante
Ad35-Viren entgehen der Neutralisation in humanem Serum, das eine
neutralisierende Wirkung gegenüber
Ad5-Viren enthält.
-
Die
AdApr35.LacZ-Viren wurden dann zur Untersuchung der Infektion in
Gegenwart von Serum untersucht, das eine neutralisierende Wirkung
gegenüber
Ad5-Viren enthält. Gereinigte
LacZ-Viren auf der Grundlage von Ad5 dienen als positive Kontrolle
für NA.
Dazu wurde eine Platte mit 24 Näpfen
mit PER.C6-Zellen mit
einer Dichte von 2 × 105 Zellen/Napf beimpft. Am nächsten Tag
wurde eine humane Serumprobe mit einer hohen neutralisierenden Aktivität gegenüber Ad5
in fünf
Stufen von fünffachen
Verdünnungen
im Kulturmedium verdünnt.
0,5 ml verdünntes
Serum wurden dann mit 4 × 106 Viruspartikeln des Virus AdAprt.LacZ in
0,5 ml Medium vermischt, und nach 30 min einer Inkubierung bei 37 °C wurden
0,5 ml der Mischung in doppelter Ausführung zu PER.C6-Zellen gegeben.
Für die
AdApr35.LacZ-Viren wurden 0,5 ml der verdünnten Serumproben mit 0,5 ml
rohem, das AdApt35.LacZ-Virus enthaltenden Lysat vermischt, und
nach der Inkubation wurden 0,5 ml dieser Mischung in Duplikat zu
PER.C6-Zellen gegeben.
Als positive Kontrolle für
die Infektion wurden Virusproben verwendet, die in Medium ohne Serum
inkubiert worden waren. Nach 2 h bei einer Infektion bei 37 °C wurde Medium
zugegeben, wodurch ein Endvolumen von 1 ml erreicht wurde, und die
Zellen wurden weiter inkubiert. Zwei Tage nach der Infektion wurden
Zellen auf die LacZ-Aktivität
gefärbt.
Die Ergebnisse sind in Tabelle II aufgeführt. Aus diesen Ergebnissen
geht klar hervor, dass, während
AdApt5-LacZ-Viren effizient neutralisiert werden, AdApt35.LacZ-Viren
unabhängig
vom Vorhandensein von humanem Serum infektiös bleiben. Dies beweist, dass
rekombinante Viren auf der Grundlage von Ad35 der Neutralisation
in humanen Seren, die NA gegen Viren auf der Grundlage von Ad5 enthalten,
entgehen.
-
Beispiel 6
-
Erzeugung von Zelllinien,
die zur Komplementierung von E1-deletierten Ad35-Viren fähig sind
-
Erzeugung von pIG135 und
pIG270
-
Das
Konstrukt pIG.E1A.E1B (13) enthält Sequenzen
der E1-Region von Ad5, die den Nucleotiden 459 bis 3510 der wt-Ad5-Sequenz
(Genbank-Zugangsnummer
M72360) entsprechen, die mit dem humanen Phosphoglycerat-Kinase-Promotor
(PGK) und den polyA-Sequenzen des Hepatitis-B-Virus operativ verbunden
sind. Die Erzeugung dieses Konstrukts ist in WO97/00326 beschrieben.
Die E1-Sequenzen von Ad5 wurden wie folgt durch entsprechende Sequenzen
von Ad35 ersetzt. pRSV.Ad35-E1 (in Beispiel 5 beschrieben) wurde
mit EcoRI und Sse8387I aufgeschlossen, und das den E1-Sequenzen
von Ad35 entsprechende Fragment mit 3 kb wurde aus Gel isoliert.
Das Konstrukt pIG.E1A.E1B wurde mit Sse8387I vollständig und
mit EcoRI teilweise aufgeschlossen. Das Fragment von 4,2 kb, das
Vektorsequenzen ohne den E1-Bereich von Ad5 entsprach, aber noch
den PGK-Promotor aufwies, wurde auf LMP-Agarosegel von den anderen Fragmenten abgetrennt,
und das richtige Band wurde aus dem Gel herausgeschnitten. Beide
erhaltenen Fragmente wurden ligiert, was zu pIG.Ad35-E1 führte.
-
Dieser
Vektor wurde weiter dahingehend modifiziert, dass die im pUC119-Vektorrückgrat vorhandenen LacZ-Sequenzen
entfernt wurden. Dazu wurde der Vektor mit BsaAI und BstXI aufgeschlossen,
und das große Fragment
wurde vom _ Gel isoliert. Ein doppelsträngiges Oligonucleotid wurde
hergestellt, indem die beiden folgenden Oligonucleotide einem Annealing
unterzogen wurden:
1BB1: 5'-GTG
CCT AGG CCA CGG GG-3' (SEQ
ID Nr. _) und
2BB2: 5'-GTG
GCC TAG GCA C-3' (SEQ
ID Nr. _)
-
Die
Ligation des Oligonucleotids und des Vektorfragments führte zum
Konstrukt pIG135 (14). Die richtige
Insertion des Oligonucleotids stellt die Stellen BsaAI und BstXI
wieder her und führt
eine einzigartige AvrII-Stelle ein. Als Nächstes führten wir eine einzigartige
Stelle am 3'-Ende
der Ad35-E1-Expressionskassette in
pIG135 ein. Dazu wurde das Konstrukt mit SapI aufgeschlossen, und
die am 3'-Ende hervorstehenden
Enden wurden -durch eine Behandlung mit T4-DNA-Polymerase glatt
gemacht. Das so behandelte lineare Plasmid wurde weiter mit BsrGI
aufgeschlossen, und das große,
den Vektor enthaltende Fragment wurde vom Gel isoliert. Zur Wiederherstellung
des 3'-Endes der HBVpolyA-Sequenz
und zur Einführung
einer einzigartigen Stelle wurde ein PCR-Fragment mit den folgenden
Primern erzeugt:
3270F: 5'-CAC
CTC TGC CTA ATC ATC TC-3' (SEQ
ID Nr. _) und
4270R: 5'-GCT
CTA GAA ATT CCA CTG CCT TCC ACC-3' (SEQ ID Nr. _)
-
Die
PCR wurde mit pIG.Ad35.E1-DNA unter Verwendung von Pwo-Polymerase
(Roche) gemäß den Anweisungen
des Herstellers durchgeführt.
Das erhaltene PCR-Produkt wurde mit BsrGI aufgeschlossen und mittels
des Tsap-Enzyms (LTI) dephosphoryliert, wobei Letzteres die Dimerisierung
des Inserts an der BsrGI-Stelle
verhindert. Das PCR-Fragment und das Vektorfragment wurden ligiert,
wodurch das Konstrukt pIG270 erhalten wurde (15).
-
E1-Sequenzen von Ad35
sind dazu fähig,
primäre
Rattenzellen zu transformieren
-
Neugeborene
WAG/RIJ-Ratten wurden in der 1. Trächtigkeitswoche getötet, und
die Nieren wurden isoliert. Nach sorgfältiger Entfernung der Kapsel
wurden die Nieren durch mehrere Inkubationsrunden in Trypsin/EDTA
(LTI) bei 37 °C
und eine Isolierung von schwimmenden Zellen in kaltem, 1 % FBS enthaltenden
PBS zu einer einzelligen Suspension zerkleinert. Wenn der Hauptteil
der Niere mit Trypsin behandelt war, wurden alle Zellen in DMEM
resuspendiert, das um 10 % FBS ergänzt war, und durch sterile
Gaze filtriert. Von einer Niere erhaltene Baby-Rattennierenzellen
wurden in 5 Schalen (Greiner, 6 cm) ausplattiert. Wenn eine Konfluenz
von 70–80
% erreicht war, wurden die Zellen mit 1 oder 5 μg DNA/Schale transfiziert, wobei
der CaPO4-Ausfällungskit (LTI) gemäß den Anweisungen
des Herstellers verwendet wurde. Die folgenden Konstrukte wurden
in getrennten Transfektionen verwendet: pIG.E1A.E1B (die Ad5-E1-Region exprimierend), pRSV.Ad35-E1,
pIG.Ad35-E1 und pIG270 (wobei Letzteres die Ad35-E1 exprimiert).
Zellen wurden bei 37 °C, 5
% CO2 inkubiert, bis Herde von transformierten
Zellen erschienen. In Tabelle IV ist die Anzahl von Herden aufgeführt, die
aus mehreren Transfektionsexperimenten unter Verwendung von zirkularer
oder linearer DNA resultierten. Wie erwartet transformierte die
E1-Region von Ad5 BRK-Zellen effizient. Herde erschienen auch in
der mit E1 von Ad35 transfizierten Zellschicht, wenngleich mit geringerer
Effizienz. Die durch Ad35 transformierten Herde erschienen zu einem
späteren
Zeitpunkt: etwa 2 Wochen nach der Transfektion, verglichen mit 7–10 Tagen
für Ad5-E1.
Diese Experimente zeigen klar, dass die E1-Gene des B-Gruppenvirus
Ad35 dazu fähig
sind, primäre
Nagerzellen zu transformieren. Dadurch werden die Funktionalität der Ad35-E1-Expressionskonstrukte
bewiesen und früher
Befunde der Transformationskapazität der B-Gruppen-Viren Ad3 und
Ad7 bestätigt
(Dijkema, 1979). Um zu testen, ob es die Zellen im Herd tatsächlich transformiert
waren, wurden einige Herde abgeimpft und expandiert. Es stellte
sich heraus, dass von den 7 abgeimpften Herden wenigstens 5 als etablierte
Zelllinien wuchsen.
-
Erzeugung neuer, von primären humanen
Amniozyten stammenden Verpackungszellen
-
Nach
einer Amniozentese isolierte Amnionflüssigkeit wurde zentrifugiert,
und Zellen wurden in AmnioMax-Medium (LTI) resuspendiert und in
Gewebekulturkolben bei 37 °C
und 10 % CO2 kultiviert. Wenn Zellen gut
wuchsen (etwa eine Zellteilung/24 h), wurde das Medium durch eine
1:1-Mischung des vollständigen
AmnioMix-Mediums und DMEM-Medium mit niedrigem Glucosegehalt (LTI),
das um Glutamax I (Endkonzentration 4 mM, LTI) und Glucose (Endkonzentration
4,5 g/l, LTI) und 10 % FBS (LTI) ergänzt war, ersetzt. Zur Transfizierung
wurden ~5 × 105 Zellen in Gewebekulturschalen von 10 cm
ausplattiert. Am nächsten
Tag wurden Zellen mit 20 μg
zirkularem pIG270/Schale transfiziert, wobei der CaPO4-Transfektionskit
(LTI) gemäß den Anweisungen
des Herstellers verwendet wurde, und Zellen wurden über Nacht
mit dem DNA-Präzipitat
inkubiert. Am nächsten
Tag wurden Zellen zur Entfernung des Präzipitats 4 Mal mit PBS gewaschen
und für über drei Wochen
weiter inkubiert, bis Herde aus transformierten Zellen erschienen.
Ein Mal pro Woche wurde das Medium durch frisches Medium ersetzt.
Andere Transfektionsmittel wie, ohne darauf beschränkt zu sein,
LipofectAmine (LTI) oder PEI (Polyethylenimin, hohe Molmasse, wasserfrei,
Aldrich) wurden verwendet. Von diesen drei Mitteln erreichte PEI
bei primären
humanen Amniozyten die beste Transfektionseffizienz: ~1 % blaue
Zellen in 48 h nach der Transfektion von pAdApt35.LacZ.
-
Herde
werden wie folgt isoliert. Das Medium wird entfernt und durch PBS
ersetzt, wonach Herde isoliert werden, indem die Zellen mittels
einer 50-200-μl-Gilson-Pipette mit
einer Einweg-Filterspitze vorsichtig abgekratzt werden. In 10 μl PBS enthaltene
Zellen wurden in eine Platte mit 96 Näpfen überführt, die 15 μl Trypsin/EDTA
(LTI) enthielt, und eine Einzellensuspension wurde durch Herauf-
und Herunterpipettieren und eine kurze Inkubation bei Raumtemperatur
erhalten. Nach der Zugabe von 200 μl der oben beschriebenen 1:1-Mischung
aus kompletten AmnioMax-Medium und DMEM mit Ergänzungen und 10 % FBS wurden
Zellen weiter inkubiert. Klone, die weiterwuchsen, wurden ausgestrichen,
und ihre Fähigkeit
zum Komplementieren des Wachstums von E1-deletierten adenoviralen Vektoren verschiedener
Untergruppen, insbesondere denjenigen, die von Viren der B-Gruppe,
insbesondere von Ad35 oder Ad11 stammen, wurde analysiert.
-
Bildung neuer
Verpackungszelllinien aus HER-Zellen
-
HER-Zellen
werden isoliert und in DMEM-Medium kultiviert, das um 10 % FBS (LTI)
ergänzt
war. Am Tag vor der Transfektion wurden ~5 × 105 Zellen
in 6-cm-Schalen
ausplattiert und über
Nacht bei 37 °C
und 10 % CO2 kultiviert. Die Transfektion
erfolgt unter Verwendung des CaPO4-Ausfällungskits
(LTI) gemäß den Anweisungen
des Herstellers. Jede Schale wird 8–10 μg pIG270-DNA entweder als zirkuläres Plasmid
oder als gereinigtes Fragment transfiziert. Zum Erhalt des gereinigten
Fragments wurde pIG270 mit AvrII und XbaI aufgeschlossen, und das
der Ad35-E1-Expressionskassette entsprechende Fragment mit 4 kb
wurde durch Agarase-Behandlung (Roche) vom Gel isoliert. Am folgenden
Tag wird das Präzipitat
vorsichtig durch vier Waschvorgänge
mit sterilem PBS weggewaschen. Dann wird frisches Medium zugegeben,
und transfizierte Zellen werden weiter kultiviert, bis Herde von
transformierten Zellen erscheinen. Wenn die Herde groß genug
sind (>100 Zellen),
werden sie abgeimpft und in die oben beschriebenen Platten mit 96
Näpfen überführt. Klone
von transformierten humanen embryonischen Retinoblasten, die weiter
wachsen, werden ausgestrichen und auf ihre Fähigkeit zur Komplementierung
des Wachstums von E1-deletierten
adenoviralen Vektoren verschiedener Untergruppen, insbesondere denjenigen,
die von Viren der Gruppe B, insbesondere von Ad35 oder Ad11, stammen,
getestet.
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Neue, von PER.C6 stammende
Verpackungszelllinien
-
Gemäß der Beschreibung
in Beispiel 5 ist es möglich,
E1-deletierte Ad35-Viren mit einer Cotransfektion eines Ad35-E1-Expressionskonstrukts,
z.B. pRSV.Ad35.E1, in PER.C6-Zellen zu erzeugen und zu ziehen. Eine
im großen
Maßstab
erfolgende Erzeugung von rekombinanten Adenoviren unter Verwendung
dieses Verfahrens ist aufwendig, weil für jeden Amplifizierungsschritt
eine Transfektion des Ad35-E1-Konstrukts erforderlich ist. Dadurch
wird bei diesem Verfahren die Gefahr einer nichthomologen Rekombination
zwischen dem Plasmid und dem Virusgenom mit hohen Wahrscheinlichkeiten
für die
Bildung von rekombinanten, E1-Sequenzen umfassenden Viren erhöht, was
zu replikationskompetenten Viren führt. Um dies zu vermeiden,
muss die Expression von Ad35-E1-Proteinen in PER.C6 durch integrierte
Kopien des Expressionsplasmids im Genom vermittelt werden. Weil
PER.C6-Zellen bereits transformiert sind und Ad5-E1-Proteine exprimieren,
kann eine Ergänzung
um eine zusätzliche
Expression von Ad35-E1 für
die Zellen toxisch sein, wobei es jedoch nicht unmöglich ist,
transformierte Zellen mit E1-Proteinen stabil zu transfizieren,
weil AD5-E1 exprimierende Ad549-Zellen erzeugt worden sind.
-
In
einem Versuch, vom Virus 7 der Untergruppe B rekombinante Adenoviren
zu erzeugen, waren Abrahamsen et al. (1997) nicht in der Lage, in
293-Zellen E1-deletierte
Viren ohne eine Kontaminierung von wt Ad7 zu erzeugen. Es zeigte
sich, dass Viren, die nach einer Plattenreinigung in 293-ORF6-Zellen
abgeimpft wurden (Brough et al., 1996), durch eine nicht homologe
Rekombination eingearbeitete Ad7-E1B-Sequenzen enthielten. Somit
erwies sich, dass eine effiziente Fortpflanzung von Ad7-rekombinanten
Viren nur in Gegenwart einer Ad7-E1B-Expression und einer Ad5-E4-ORF6-Expression
möglich
war. Es ist bekannt, dass die E1B-Proteine sowohl mit zellulären als
auch mit viralen Proteinen wechselwirken (Bridge et al., 1993; White, 1995).
Möglicherweise
ist der zwischen dem E1B-55K-Protein und E4-ORF6 gebildete Komplex,
der zur Verstärkung
des mRNA-Exports von viralen Proteinen und zur Hemmung des Exports
der meisten zellulären mRNA
erforderlich ist, kritisch und in gewisser Weise serotypenspezifisch.
Das obige Experiment lässt
vermuten, dass die E1A-Proteine
von Ad5 dazu fähig
sind, eine Ad7-E1A-Deletion zu komplementieren und dass eine Expression
von Ad7-E1B in Adenovirus-Verpackungszellen an sich nicht ausreichend
ist, um eine stabile, komplementierende Zelllinie zu erzeugen. Um
zu testen, ob eines der Ad35-E1B-Proteine oder beide der einschränkende Faktor
bei einer effizienten Fortpflanzung des Ad35-Vektors in PER.C6-Zellen
ist bzw. sind, haben wird ein Ad35-Adapterplasmid erzeugt, dass
den E1B-Promotor und E1B-Sequenzen enthält, dem aber der Promotor und
die kodierende Region für
E1A fehlt. Dazu wurde das linke Ende von wtAd35-DNA mittels der
Primer 35F1 und 35R4 (beide in Beispiel 7 beschrieben) mit Pwo-DNA-Polymerase
(Roche) gemäß den Anweisungen
des Herstellers amplifiziert. Das PCR-Produkt mit 4,6 kb wurde mittels
des PCR-Reinigungskits (LTI) gereinigt und mit den Enzymen SnaBI
und ApaI aufgeschlossen. Das resultierende Fragment von 4,2 kb wurde
dann mittels des QIAExII-Kits (Qiagen) vom Gel gereinigt. Als Nächstes wurde
pAdApt35IP1 (Beispiel 4) mit SnaBI und ApaI aufgeschlossen, und
das den Vektor mit 2,6 kb enthaltende Fragment wurde mittels des GeneClean-Kits
(BIO 101, Inc.) vom Gel gereinigt. Beide isolierten Fragmente wurden
ligiert, wodurch pBr/Ad35.leftITR-pIX erhalten wurde (16). Die richtige Amplifizierung während der
PCR wurde wie folgt durch einen Funktionalitätstest verifiziert:
Die
DNA wurde mit BstBI aufgeschlossen, um den Ad35-Insert von Vektorsequenzen
zu befreien, und 4 μg dieser
DNA wurden mit 4 μg
pWE/Ad35.pIX-rITR (Beispiel 4), das mit NotI aufgeschlossen war,
in PER.C6-Zellen cotransfiziert. Die transfizierten Zellen wurden
am 2. Tag in T80-Kolben überführt, und
wiederum zwei Tage später
hatten sich CPE gebildet, wodurch gezeigt wird, dass die neue pBr/Ad35.leftITR-pIX-Konstruktion
funktionelle E1-Sequenzen enthält.
Das pBr/Ad35.leftITR-pIX-Konstrukt wurde dann wie folgt weiter modifiziert. Die
DNA wurde mit SnaBI und HindIII aufgeschlossen, und der HindII-Überhang
am 5'-Ende wurde
mittels des Klenow-Enzyms aufgefüllt.
Die erneute Ligation der aufgeschlossenen DNA und die Transformation
in kompetente Zellen (LTI) ergab den Konstrukt pBr/Ad35leftITR-pIXΔE1A (17). Dieses letztere Konstrukt enthält das linke
Ende von Ad35 mit 4,6 kb mit Ausnahme der E1A-Sequenzen zwischen
bp 450 und 1341 (Nummerierung gemäß wtAd35, 5),
und somit fehlt ihr der E1A-Promotor und die meisten E1A-kodierenden
Sequenzen. pBr/Ad35.leftITR-pIXΔE1A
wurde dann mit BstBI aufgeschlossen, und 2 μg dieses Konstrukts wurden mit
6 μg pWE/Ad35.pIX-rITR
(Beispiel 4), das mit NotI aufgeschlossen war, in PER.C6-Zellen
cotransfiziert. Eine Woche nach der Transfektion hatten sich in
den transfizierten Zellen vollständige
CPE gebildet.
-
Dieses
Experiment zeigt, dass die Ad35-E1A-Proteine durch eine Expression
von Ad5-E1A in PER.C6 funktionell komplementiert werden und dass
wenigstens eines der Ad35-E1B-Proteine durch eine Expression von
Ad5-E1 in PER.C6 nicht komplementiert werden kann. Es zeigt weiterhin,
dass es möglich
ist, eine komplementierende Zelllinie für E1-deletierte Ad35-Viren
herzustellen, indem Ad35-E1B-Proteine in PER.C6 exprimiert werden.
Eine stabile Expression von Ad35-E1B-Sequenzen aus integrierten
Kopien im Genom von PER.C6-Zellen kann vom E1B-Promotor angetrieben
und von einem heterologen Polyadenylierungssignal wie, ohne darauf
beschränkt
zu sein, HBVpA, terminiert werden. Das heterologe pA-Signal ist
erforderlich, um eine Überlappung
zwischen dem E1B-Insert
und dem rekombinanten Vektor zu verhindern, weil die natürliche E1B-Terminierung sich
in der pIX-Transkriptionseinheit befindet, die im adenoviralen Vektor
vorhanden sein muss. Alternativ kann die E1B-Sequenz von einem heterologen
Promotor wie, ohne darauf beschränkt
zu sein, den humanen PGK-Promotor
oder von einem induzierbaren Promotor wie, ohne darauf beschränkt zu sein, den
7xtetO-Promotor (Gossen und Bujard, 1992) getrieben werden. Auch
in diesen Fällen
wird die Transkription durch eine heterologe pA-Sequenz, z.B. HBV-pA,
vermittelt werden. die Ad35-E1b-Sequenzen umfassen zumindest einen
der kodierenden Bereiche der Proteine E1B 21K und E1B 55K, die sich
zwischen den Nucleotiden 1611 und 3400 der wt-Ad35-Sequenz befinden.
Der Insert kann auch (einen Teil der) Ad35-E1B-Sequenzen zwischen
den Nucleotiden 1550 und 1611 der wt-Ad35-Sequenz einschließen.
-
Beispiel 7
-
Viren
auf Ad35-Basis, bei denen die E1A- und E1B-21K-Gene deletiert wurden,
vermehren sich effizient auf Ad5-komplementierenden Zelllinien.
-
Die
Erzeugung von auf Ad35 basierenden Viren, bei denen E1A deletiert
ist und der volle E1B-Bereich erhalten bleibt, ist in Beispiel 6
dieser Anmeldung beschrieben. Solche Viren können auf der Ad5-komplementierenden
Zelllinie PER.C6 erzeugt und vermehrt werden. Der E1B-Bereich umfasst
partiell überlappende
codierende Sequenzen für
die beiden Hauptproteine 21K und 55K (Bos et al., 1981). Während der
produktiven wt-adenoviralen Infektion sind zwar sowohl 21K als auch
55K am Entgegenwirken der apoptoseinduzierenden Wirkungen von E1A-Proteinen
beteiligt, doch wurde vorgeschlagen, dass das E1B-55K-Protein zusätzliche Funktionen
während
der späten
Phase der Virusinfektion hat. Dazu gehören die Akkumulation von viralen mRNAs,
die Steuerung der Expression von späten viralen Genen und das Ausschalten
der meisten Wirts-mRNAs auf dem Niveau des mRNA-Transports (Babiss
et al., 1984, 1985; Pilder et al., 1986). Ein zwischen E1B-55K und
dem ORF6-Protein, das vom frühen
Adenovirus-Bereich 4 codiert wird (Leppard und Shenk, 1989; Bridge
und Ketner, 1990), gebildeter Komplex übt wenigstens einen Teil dieser
Funktionen aus.
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Um
zu analysieren, welche der E1B-Proteine für die Vermehrung von Ad35-E1A-deletierten rekombinanten
Viren auf PER.C6-Verpackungszellen erforderlich sind, wurde weiterhin
der E1B-Bereich im Konstrukt pBr.Ad35.leftITR-pIXΔE1A (siehe
Beispiel 6 und 17) deletiert. In einem
ersten Konstrukt, pBr.Ad35Δ21K, bleibt
die volle E1B-55K-Sequenz erhalten und sind E1A sowie E1B-21K deletiert.
Dazu wurde pBr.Ad35.leftITR-pIXΔE1A
mit NcoI und BspE1 verdaut, und das 5-kb-Vektorfragment wurde aus
Agarose-Gel isoliert, wobei der Geneclean-Kit (BIO 101, Inc.) gemäß den Anweisungen
des Herstellers verwendet wurde. Dann wurde ein PCR-Fragment mit
pBr.Ad35.leftITR-pIXΔE1A
als Matrizen-DNA unter Verwendung der folgenden Primer erzeugt:
135D21:
S'-TTA GAT CCA TGG
ATC CCG CAG ACT C-3' (SEQ
ID Nr. _) und
235B3: 5'-CCT
CAG CCC CAT TTC CAG-3' (SEQ
ID Nr. _).
-
Eine
Amplifikation erfolgte unter Verwendung von Pwo-DNA-Polymerase (Roche)
gemäß den Empfehlungen
des Herstellers unter Zugabe von DMSO (Endkonzentration 3%) in das
Reaktionsgemisch. Das PCR-Programm war wie folgt: 2 min bei 94 °C, dann 30
Zyklen mit 30 s bei 94 °C,
30 s bei 58 °C
und 45 s bei 72 °C
und ein letzter Schritt von 8 min bei 68 °C, um glatte Enden zu gewährleisten.
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Durch
diese PCR werden Ad35-E1B-Sequenzen von Nucleotid 1908 bis 2528
(Sequenz Ad35, 5) amplifiziert und
eine NcoI-Stelle am Startcodon des E1B-55K-codierenden Sequenz (halbfett
im Primen 35D21) eingeführt.
Das 620-bp-PCR-Fragment
wurde unter Verwendung des PCR-Reinigungskits (Qiagen) gereinigt
und dann mit NcoI und BspEI verdaut, wie oben ausgehend von einem
Agarose-Gel gereinigt und mit dem oben beschriebenen NcoI/BspE1-verdauten
Vektorfragment ligiert, was pBr.Ad35Δ21K ergab (18).
-
Da
die codierenden Bereiche des 21K- und des 55K-Proteins überlappen,
ist es nur möglich,
einen Teil der 55K-codierenden Sequenzen zu deletieren, während 21K
erhalten bleibt. Dazu wurde pBr.Ad35.leftITR-pIXΔE1A mit BglII verdaut, und das
Vektorfragment wurde religiert, was pBr.Ad35Δ55K1 ergab (19). Diese
Deletion entfernt E1B-codierende Sequenzen von Nucleotid 2261 bis
3330 (Ad35-Sequenz in 5). In diesem
Konstrukt bleiben die N-terminalen 115 Aminosäuren erhalten und werden mit
21 zusätzlichen
Aminosäuren
aus dem richtigen Leseraster fusioniert, bevor ein Stopcodon auftritt.
Der 21K-codierende Bereich ist im Konstrukt pBr.Ad35Δ55K1 intakt.
-
Ein
drittes Konstrukt, das eine Deletion von E1A, 21K und des größten Teils
der 55K-Sequenzen aufweist, wurde wie folgt erzeugt. pBr.Ad35.leftITR-pIX
(16) wurde mit SnaBI und MfeI (Isoschizomer
von MunI) verdaut, und der 5'-Überhang, der aus dem MfeI-Verdau
resultiert, wurde mit Hilfe von Klenow-Enzym aufgefüllt. Das 4,4-kb-Vektorfragment
wurde unter Verwendung des Geneclean-Kits (Bio 101, Inc.) gemäß den Anweisungen
des Herstellers aus Gel isoliert und religiert, was das Konstrukt
pBr.Ad35ΔSM
ergab (20). In diesem Konstrukt sind
die Ad35-Sequenzen zwischen Nucleotid 453 und 2804 deletiert, und
somit bleiben 596 Nucleotide des 3'-Endes von E1b-55K erhalten. Eine weitere
Deletion von 55K-Sequenzen erfolgte im Konstrukt pBr.Ad35.ΔE1AΔE1B durch
Verdau von pBr.Ad35.leftITR-pIX mit SnaBI und BglII, Klenow-Fragment zum
Auffüllen
der klebrigen BglII-Enden und Religierung. 21 zeigt
eine schematische Darstellung der oben genannten Konstrukte.
-
Um
zu testen, ob mit diesen Konstrukten Ad35-basierte Viren erzeugt
werden können,
wurde jedes dieser Konstrukte mit NotI-verdautem pWE.Ad35pIX-rITR
(siehe Beispiel 4) auf PER.C6-Zellen cotransfiziert. Dazu wurden
die jeweiligen Fragmente durch PCR unter Verwendung der Primer 35F1
und 35R4 (siehe Beispiel 4) amplifiziert. Diese PCR-Amplifikation
wurde durchgeführt,
da einige der Konstrukte schwierig in ausreichenden Mengen zu isolieren
waren. So wurde eine gleiche Qualität der verschiedenen Adapterfragmente gewährleistet.
Für die
Amplifikation wurde Pwo-DNA-Polymerase (Roche) gemäß den Anweisungen
des Herstellers verwendet, wobei aber DMSO (3% Endkonzentration)
zu dem PCR-Gemisch
gegeben wird. Von jeder Matrize wurden ca. 50 ng DNA verwendet.
Die Bedingungen für
die PCR waren wie folgt: 2 min bei 94 °C, dann 5 Zyklen mit 30 s bei
94 °C, 45
s bei 48 °C
und 4 min bei 72 °C,
danach 25 Zyklen mit 30 s bei 94 °C,
30 s bei 60 °C
und 4 min bei 72 °C,
und ein letzter Schritt von 8 min bei 68 °C.
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PCR-Fragmente
wurden aus pBr.Ad35.leftITR-pIX, pBr.Ad35.leftITR-pIXΔE1A, pBr.Ad35Δ21K, pBr.Ad35Δ55K1, pBr.Ad35ΔSM und pBr.Ad35ΔE1AΔE1B erzeugt.
Alle Fragmente wurden unter Verwendung des PCR-Reinigungskits (Qiagen)
gemäß den Anweisungen
des Herstellers erhalten, und die Endkonzentrationen wurden auf
mit EtBr angefärbtem
Agarose-Gel unter Verwendung des Systems Eagle Eye II Still Video und
EagleSight-Software (Stratagene) mit dem Smart-Ladder-Molekulargewichtsmarker (Eurogentec)
als Referenz abgeschätzt.
PER.C6-Zellen wurden in einer Dichte von 2,5 × 106 Zellen
in einem T25-Kulturkolben in DMEM, das 10% fetales Kälberserum
(FCS) und 10 mM MgSO4 enthielt, ausgesät und in
einem feuchtgehaltenen Inkubator bei 37 °C, 10% CO2 kultiviert.
Am nächsten
Tag wurden jeweils 3 mg der PCR-Fragmente mit 5 μg NotIverdautem pWE.Ad35pIX-rITR
cotransfiziert, wobei man LipofectAmine (GIBCO, Life Technologies Inc.)
gemäß den Anweisungen
des Herstellers verwendete. Zwei Tage nach der Transfektion wuirden
alle Zellen in einen T80-Kolben übergeführt und
weiter kultiviert. Dann wurden die Kulturen bezüglich des Auftretens von CPE überwacht.
Im Einklang mit dem Ergebnis früherer
Experimente, die in den Beispielen 4 und 6 beschrieben sind, zeigten
pBr.Ad35.leftITRpIX und pBr.Ad35.leftITR-pIXΔE1A innerhalb einer Woche nach
der Transfektion eine fast vollständige CPE. Von den Fragmenten
mit verschiedenen E1B-Deletionen
zeigten nur pBr.Ad35Δ21K
zu demselben Zeitpunkt eine CPE wie die obigen beiden Fragmente.
Die Konstrukte pBr.Ad35Δ55K1,
pBr.Ad35ΔSM
und pBr.Ad35ΔE1AΔE1B ergaben überhaupt
keine CPE, auch nicht nach dem Ernten durch Frieren-Tauen und Reinfektion
des rohen Lysats auf frischen PER.C6-Zellen.
-
Aus
diesen Experimenten kann geschlossen werden, dass Ad35-E1B-55K und
nicht E1B-21K für
die Erzeugung und Vermehrung von Viren auf Ad35-Basis auf Ad5-komplementierenden
Zelllinien notwendig ist. Daher können Viren auf Ad35-Basis mit
einer Deletion der E1A- und E1B-21K-Gene, die das E1B-55K-Gen oder ein funktionelles
Fragment davon aufweisen, auf Ad5-komplementierenden Zelllinien
gezüchtet
werden. Alternativ dazu können
Viren auf Ad35-Basis auch auf PER.C6-Zellen gezüchtet werden, die den vollen E1B-Bereich
oder das E1B-55K-Gen oder ein funktionelles Fragment davon stabil
exprimieren. Das Ad35-E1B-55K-Gen oder funktionelle Teile davon
können
ausgehend von einem heterologen Promotor, wie unter anderem dem
humanen PGK-Promotor, dem Immediate-Early-Promotor des humanen Cytomegalievirus (CMV),
dem Rous-Sarkom-Virus-Promotor
usw., exprimiert und von einer heterologen Polyadenylierungssequenz
(pA), wie unter anderem der Hepatitis-B-Virus-Polyadenylierungssequenz
(HBVpA), der Simian-Virus-40-Polyadenylierungssequenz (SV40pA) usw.,
terminiert werden. Als nichteinschränkende Beispiele sind im Folgenden
PER.C6-Zellen, die den Ad35-E1B-Bereich unter der Kontrolle des
E1B-Promotors und HBVpA exprimieren, PER.C6-Zellen, die den Ad35-E1B-Bereich unter der
Kontrolle des humanen PGK-Promotors und HBVpA exprimieren, und PER.C6-Zellen,
die ein funktionelles Fragment von Ad35-E1B-55K unter der Kontrolle
des humanen PGK-Promotors und HBVpA exprimieren, beschrieben.
-
Erzeugung von pIG35BL
und pIG35BS
-
Wir
beschreiben die Erzeugung von zwei Expressionskonstrukten, pIG.35BS
und pIG.35BL, die beide die Ad35-E1B-Gene und einen Neomycin-Selektionsmarker
tragen. Die beiden Konstrukte unterscheiden sich in der Länge des
Fragments, das den E1B-Promotor enthält. In 35BL ist das Promotorfragment
länger
und beinhaltet das 3'-Ende
des E1A-Bereichs (103 Nucleotide codierende Sequenz und pA). Der
E1B-Bereich wird durch HBVPolyA terminiert, das neor-Gen
wird durch eine hPGK-Promotor/HBVpA-Cassette gesteuert.
-
pIG.35BL
wurde wie folgt hergestellt. Das Konstrukt pRSV.Ad35E1 (beschrieben
in Beispiel 5, 9) wurde mit NruI und
HindIII verdaut, und die vorstehenden Enden wurden durch Klenow-Behandlung
aufgefüllt. Das
7-kb-Vektorfragment wurde auf Gel von den kleineren Fragmenten abgetrennt
und mit Hilfe des Geneclean-Kits (BIO 101, Inc.) isoliert. Nach
der Religierung der DNA und Einführung
in kompetente STBL2-Zellen (Gibco, LTI) durch Transformation wurden
korrekte Klone isoliert. pIG.35BL (22)
enthält
273 Nucleotide stromaufwärts
der Startstelle des E1B-21K-codierenden Bereichs.
-
pIG.35BS
wurde in derselben Weise wie pIG.35BL hergestellt, außer dass
pRSV.Ad35R1 mit NruI und HpaI verdaut wurde (bei de Enzyme lassen
glatte Enden zurück),
was zu einem kürzeren
Fragment stromaufwärts
des codierenden Bereichs von E1B-21K von 97 Nucleotiden führt.
-
Um
Ad35-E1B-exprimierende Zellen zu erzeugen, wurden PER.C6-Zellen
in 10-cm-Schalen in einer Menge von 1 × 106 Zellen/Schale
ausgesät.
Zwei Tage später
wurden die Zellen mit ScaI-linearisierten Konstrukten transfiziert.
Vier Schalen wurden mit 1 und vier mit 2 μg DNA (insgesamt 16 Schalen;
Lipofectamin (Gibco, LTI) keine Träger-DNA verwendet) gemäß den Anweisungen
des Herstellers transfiziert. Am nächsten Tag erhielten die transfizierten
Zellen G418-haltiges Medium (0,75 mg/ml). Kontrolltransfektionen
unter Verwendung von LacZ-Expressionskonstrukten (2 μg) wurden
nach 48 h angefärbt
und zeigten eine Transfektionseffizienz von ~25%. Vier Tage nach
der Addition von Selektionsmedium begannen nicht transfizierte Zellen abzusterben,
und wiederum drei Tage später
wurden Klone sichtbar. Eine Woche später wurden die ersten Klone
herausgesucht. Die Transfektion mit 1 μg führte zu weniger und auch anfangs
kleineren Klonen (insgesamt ~20 Klone/Schale gegenüber > 50 Klone/Schale bei
der Transfektion mit 2 μg
DNA). Die positive Kontrolltransfektion unter Verwendung von 2 μg pcDNA3
(Invitrogen) führte
zu ~50 Klonen.
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Insgesamt
wurden 120 Klone herausgesucht, und 107 wurden erfolgreich etabliert
(55 aus pIG35BS und 52 aus pIG35BL).
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Erzeugung von pIG35Bneo
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pIG35Bneo
ist ein Ad35-E1B-Expressionsplasmid, aus dem heraus die E1B-Gene
ausgehend von einem heterologen Promotor (hPGK) exprimiert werden
und das auch eine Neomycin-Resistenz-Expressionscassette enthält. Um eine
Instabilität
des Plasmids aufgrund von Rekombinationsereignissen auf homologe Sequenzen
zu vermeiden, steuert der RSV-Promotor das neor-Gen.
Um dies zu erreichen, wurde das Konstrukt pRSVhbv.Neo (beschrieben
in Beispiel 5, 12) mit ScaI und BamHI
verdaut, und die vorstehenden Enden wurden unter Verwendung von Klenow-Enzym
aufgefüllt.
Das 1070-bp-Fragment, das einen Teil des Ampicillin-Gens und den RSV-Promotor
enthält,
wurde unter Verwendung des Geneclean-Kits (BIO 101, Inc.) aus Gel isoliert.
Dann wurde pRSVhbvNeo mit ScaI und EcoRI verdaut, mit Klenow-Enzym
glatt gemacht, und das 3,2-kb-Fragment, das das neo-Gen, HBVpA,
einen Vektor und einen Teil des Ampicillin-Gens enthält, wurde
wie oben isoliert. Die zwei Fragmente wurden dann ligiert, was pRSVneo4
ergab (23). Dann wurde das Konstrukt
pIG270 (15, beschrieben in Beispiel
6) mit EcoRI und NcoI verdaut, und klebrige Enden wurden mit Klenow-Enzym glatt gemacht.
Das vektorhaltige Fragment wurde aus dem Gel isoliert, wie es oben
beschrieben ist, und religiert, was pIG270delE1A ergab. Dieses Konstrukt
wurde mit AvrII und XbaI verdaut, und die vorstehenden Enden wurden
mit Hilfe von Klenow-Enzym aufgefüllt. Das 2,9-kb-Fragment, das
den hPGK-Promotor und Ad35.E1B-Sequenzen enthielt, wurde wie oben
aus dem Gel isoliert. Dann wurde pRSVneo4 mit BglII verdaut, mit
Klenow-Enzym glatt gemacht, dephosphoryliert und aus dem Gel isoliert. Dann
wurde das glatt gemachte AvrII/XbaI-Ad35.E1B-Fragment mit dem oben
hergestellten pRSVneo4-Vektorfragment
ligiert, und die resultierenden Klone wurden analysiert. Ein Klon,
der beide Expressionscassetten in derselben Orientierung enthielt,
wurde ausgewählt
und pIG35Bneo genannt (24). Eine detaillierte
Analyse dieses Klons zeigte, dass eine zusätzliche BglII-Stelle vorhanden
war, wahrscheinlich aufgrund einer unvollständigen Klenow-Reaktion (BglII-Stelle
bei Nuclotid 2949 in 24).
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Erzeugung von pIG35.55K
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Das
Konstrukt pIG35.55K ist pIG35Bneo ähnlich, doch fehlt ihm der
codierende Bereich von Ad35.E1B-21K. Dazu werden zuerst sowohl die
E1A- als auch die E1B-21K-Sequenzen wie folgt aus pIG270 deletiert:
Das
Konstrukt pIG270 wird mit EcoRI verdaut, mit Klenow-Enzym behandelt
und unter Verwendung eines PCR-Reinigungskits (Qiagen) gemäß den Anweisungen
des Herstellers gereinigt. Dann wird die gewonnene DNA mit AgeI
verdaut, und das ~5 kg große
Vektorfragment wurde wie oben aus dem Gel isoliert. Dann wurden Ad35-E1B-55K-Sequenzen
durch PCR auf pIG270-Matrizen-DNA unter Verwendung der folgenden
Primer amplifiziert:
535D21: 5'-FTA GAT CCA TGG ATC CCG CAG ACT C-3' (SEQ ID Nr. _) und
635B3:
5'-CCT CAG CCC CAT
TTC CAG-3' (SEQ
ID Nr. _).
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Die
für die
Amplifikation verwendeten Bedingungen sind wie oben beschrieben.
Das PCR-Fragment wird unter Verwendung des PCR-Reinigungskits (Qiagen)
gereinigt und mit NcoI verdaut. Nach einer Klenow-Behandlung zum
Auffüllen
der vorstehenden Enden wird die DNA weiter mit AgeI verdaut und
wiederum einer Säulenreinigung
unterzogen. Das so behandelte PCR-Fragment wird dann in das oben
hergestellte EcoRI/AgeI-verdaute Vektorfragment kloniert, was pIG270.ΔE1AΔ21K ergab.
Die letzten Schritte, um pIG35.55K (25)
zu erhalten, sind äquivalent
zu den oben beschriebenen letzten Schritten zur Erzeugung von pIG35Bneo
ausgehend von pIG270.ΔE1AΔ21K anstelle
von pIG270.ΔE1A.
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Dann
wird pIG35.55K mit ScaI linearisiert und verwendet, um PER.C6-Zellen
zu transfizieren, wie es oben beschrieben ist. Klone, die gegen
G418-Selektion resistent sind, werden herausgesucht und auf ihre
Fähigkeit
analysiert, die vermehrung von E1-deletierten Ad35-Viren zu komplementieren.
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Beispiel 8
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Neue
Verpackungszelllinien für
die Erzeugung und Vermehrung von E1-deletierten Vektoren auf Ad35-Basis,
die von primären
humanen Zellen abgeleitet sind
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Die
vollständige
morphologische Transformation von primären Zellen durch Adenovirus-E1-Gene
ist das Ergebnis der kombinierten Aktivitäten der Proteine, die von den
E1A- und E1B-Bereichen codiert werden. Die Rollen der verschiedenen
E1-Proteine bei der lytischen Infektion und bei der Transformation
wurden ausführlich
untersucht (Übersicht
bei Zantema und van der Eb, 1995; White, 1995, 1996). Die Adenovirus-E1A-Proteine
sind für
die Transformation von primären
Zellen wesentlich. Die E1A-Proteine üben diese Wirkung durch eine
direkte Wechselwirkung mit mehreren zellulären Proteinen aus, die an der
Regulation der Transcription beteiligt sind. Dazu gehören die
pRB-Proteinfamilie, p300/CBP und TATA-Bindungsprotein. Außerdem erhöht E1A die
Konzentration an p53 in den Zellen. In Abwesenheit von Adenovirus-E1B-Aktivität führt der
Anstieg der p53-Konzentrationen zur Induktion von Apoptose. Beide
Proteine, die vom E1B-Bereich codiert werden, wirken durch verschiedene
Mechanismen der Induktion von Apoptose entgegen. E1B-21K scheint
der Apoptose in ähnlicher
Weise wie Bcl-2 über
eine Wechselwirkung mit den Effektorproteinen, die im Apoptoseweg
nachgeschaltet sind, entgegenzuwirken (Han et al., 1996), während E1B-55K über eine
direkte Wechselwirkung mit p53 funktioniert. Es ist wichtig, dass
der molekulare Mechanismus, durch den die E1B-55K-Proteine von Ad2
und 5 (Untergruppe C) und Ad12 (Untergruppe A) in der Fähigkeit,
p53 zu neutralisieren, funktionieren, unterschiedlich sein kann.
Während
Ad5-E1B-55K stark an p53 bindet und der Komplex sich im Cytoplasma
lokalisiert, bindet Ad12-E1B-55K nur schwach an p53, und beide Proteine
sind im Zellkern lokalisiert (Zantema et al., 1985; Grand et al.,
1999). Beide Proteine hemmen jedoch die Transaktivierung anderer
Gene durch p53 (Yew und Berk, 1992).
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In
Nagerzellen ist die Aktivität
von E1A zusammen mit entweder E1B-21K oder 55K für eine volle Transformation
ausreichend, obwohl die Expression beider E1B-Proteine zusammen
doppelt so effizient ist (Rao et al., 1992). Bei menschlichen Zellen
jedoch scheint die Aktivität
des E1B-55K-Proteins wichtiger zu sein, da man beobachtet, dass
E1B-55K für
die Etablierung von transformierten Zellen unverzichtbar ist (Gallimore,
1986). Beispiel 6 dieses Patents beschreibt die Bildung von pIG270.
In diesem Konstrukt werden die Ad35-E1-Gene ausgehend vom hPGK-Promotor
exprimiert, und die Transcription wird durch HBVpA abgebrochen.
Der hPGK-Promotor bildet ein HincII-EcoRI-Fragment der von Singer-Sam et al. (1984)
beschriebenen Promotorsequenz. Das HBVpA befindet sich in einem
BamHI-BglII-Fragment des Hepatitis-B-Virus-Genoms (Simonsen und
Levinson, 1983; siehe auch Genbank HBV-AF090841). Wie bereits erwähnt, können die
Promotor- und Polyadenylierungssequenzen der in dieser Erfindung
beschriebenen E1-Expressionskonstrukte auch aus anderen Quellen
stammen, ohne von der Erfindung abzuweichen. Außerdem können auch andere funktionelle
Fragmente der oben erwähnten
hPGK- und HBVpA-Sequenzen verwendet werden.
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Die
Funktionalität
von pIG270 wurde durch Transformation von primären Babyratten-Nierenzellen (BRK-Zellen)
gezeigt. Ein Vergleich mit einem äquivalenten Ad5-E1-Expressionskonstrukt
lehrte, dass Ad35-E1-Gene bei der Transformation dieser Zellen weniger
effizient sind. Dasselbe zeigte sich bei den E1-Genen von Ad12 (Bernards
et al., 1982).
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Es
ist unklar, welches oder welche E1-Proteine den Unterschied in der
Transformationseffizienz von E1-Sequenzen bestimmt, den man bei
Adenoviren aus verschiedenen Untergruppen beobachtet. Im Falle von Ad12
ließen
Transfektionsstudien mit chimärischen
E1A/E1B-Genen vermuten, dass die Effizienz der Transformation von
BRK-Zellen durch die E1A-Proteine bestimmt wird (Bernards et al.,
1982). Im Folgenden wird gezeigt, dass das E1B-55K-Protein serotypspezifische
Funktionen enthält,
die für
die Komplementierung von E1-deletierten Adenoviren notwendig sind.
Wenn diese Funktionen mit der Regulation der mRNA-Verteilung oder
einer anderen späten
viralen Funktion zusammenhängen,
ist es unwahrscheinlich, dass diese an der Transformationseffizienz
beteiligt sind.
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Eine
Analyse der funktionellen Domänen
in den Ad2- oder Ad5-E1B-55K-Proteinen unter Verwendung von Insertionsmutanten
hat gezeigt, dass Funktionen, die mit der viralen Replikation, späten Proteinsynthese und
dem Ausschalten von Wirtsproteinen zusammenhängen, nicht auf spezifische
Domänen
beschränkt,
sondern entlang dem Protein verteilt sind (Yew et al., 1990). Unter
Verwendung derselben Gruppe von Mutanten zeigte sich, dass die für die Wechselwirkung
mit p53 und E4-Orf6 wichtigen Domänen restringierter sind. Neben
einem gemeinsamen Bindungsbereich (Aminosäuren 262 bis 326) wurde die
p53-Bindung durch die Mutationen bei Aminosäure 180 beeinflusst, und die
E4-Orf6-Bindung wurde durch Mutationen bei Aminosäure 143
beeinflusst (Yew und Berk, 1992; Rubenwolf et al., 1997).
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Insgesamt
weisen diese Ergebnisse darauf hin, dass es schwierig ist, die mit
der Transformation (p53-Bindung) und der späten Proteinsynthese (Orf6-Bindung)
zusammenhängenden
E1B-55K-Funktionen zu trennen.
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Die
Erfindung offenbart neue E1-Konstrukte, die die hohe Effizienz der
Transformation von einem Serotyp mit der serotypspezifischen Komplementierungsfunktion
eines anderen Serotyps kombiniert. Diese neuen Konstrukte werden
verwendet, um primäre
humane embryonische Retinoblastenzellen und humane Amniocyten zu
transformieren.
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Die Erzeugung von pIG535,
pIG635 und pIG735
-
Das
Konstrukt pIG535 enthält
den Ad5-E1A-Bereich und E1B-Promotorsequenzen, die mit den Ad35-E1B-Sequenzen
verknüpft
sind. Dazu wurde pIG270 (15; siehe
Beispiel 6) mit EcoRI und NcoI verdaut. Dann wurde das 5,3-kb-Vektorfragment aus
Gel isoliert, wobei der Geneclean-Kit (BIO Inc. 101) gemäß den Anweisungen
des Herstellers verwendet wurde. Dann wurde das Konstrukt pIG.E1A.E1B
(13; siehe Beispiel 6) mit EcoRI und
XbaI verdaut, und das resultierende 890-kb-Fragment wurde wie oben
isoliert. Ein drittes Fragment wurde durch PCR-Amplifikation auf
pIG.E1A.E1B unter Verwendung der folgenden Primer erzeugt:
15E1A-F:
5'-GAG ACG CCC GAC
ATC ACC TG-3' (SEQ
ID Nr. _) und
25E1B-R: 5'-CAA
GCC TCC ATG GGG TCA GAT GTA AC-3' (SEQ
ID Nr. _).
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Das
folgende PCR-Programm wurde verwendet: 2 min bei 94 °C, dann 30
Zyklen mit 30 s bei 94 °C, 30
s bei 60 °C
und 1 min bei 72 °C
und ein letzter Schritt von 10 min bei 72 °C, um glatte Enden zu gewährleisten.
-
Das
resultierende 400-bp-PCR-Fragment wurde mit XbaI und NcoI verdaut.
Nach der Gelisolierung wie oben wurden die drei Fragmente ligiert
und durch Trans formation in STBL-2-Bakterien eingeführt. Eine
Kolonie, die alle drei Fragmente in der richtigen Reihenfolge enthielt,
wurde ausgewählt
und als pIG535 bezeichnet (26).
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Das
Konstrukt pIG635 enthält
den Ad5-E1A- und einen chimärischen
Ad5-Ad35-E1B-Bereich,
so dass die 21K-Sequenz im Wesentlichen aus Ad5 stammt und mit den
Ad35-E1B-55K-Sequenzen verknüpft
ist, solange sie nicht mit den 21K-Sequenzen überlappt. Zuerst wird ein Teil
der Ad5-E1-Sequenzen durch PCR amplifiziert, wobei man pIG.E1A.E1B
als Matrize und die folgenden Primer verwendet:
45AK: 5'-GAG CGA AGA AAC
CCA TCT GAG-3' (SEQ
ID Nr. _) und
52155R: 5'-GGT
CCA GGC CGG CTC TCG G-3' (SEQ
ID Nr. _).
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Die
Amplifikation wird mit Pwo-DNA-Polymerase (Roche) gemäß den Anweisungen
des Herstellers erreicht. Dann werden die 210-bp-Fragmente unter
Verwendung des PCR-Reinigungskits (Qiagen) aus den Primersequenzen
gereinigt.
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Ein
zweites PCR-Fragment wird aus pIG270-DNA amplifiziert, wie es oben
beschrieben ist, aber mit den folgenden Primern:
62155F: 5'-CCG AGA GCC GGC
CTG GAC-3' (SEQ
ID Nr. _) und
735F10: 5'-GCT
CTA GAC CTG CAG GTT AGT CAG TTT CTT CTC CAC TG-3' (SEQ ID Nr. _).
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Das
amplifizierte 1,3-kb-Fragment wird wie oben gereinigt und in einem
Stoffmengenverhältnis
von 1:1 mit dem ersten PCR-Fragment gemischt. Dann wird das Gemisch
zuerst einer PCR-Reaktion ohne die Zugabe von Primern unterzogen,
wobei Pwo-DNA-Polymerase und das folgende Programm verwendet wurden:
2 min bei 94 °C
und dann 5 Zyklen von 30 s bei 94 °C, 30 s bei 60 °C, 90 s bei
72 °C. Anschließend werden
die Primer 5AK und 35F10 in einer Konzentration von 0,6 μM hinzugefügt, und
danach wird mit einer letzten PCR ein 1,5-kb-Fragment amplifiziert.
Dazu wurde die Temperatur wie folgt eingestellt: 2 min bei 94 °C, dann 30
Zyklen mit 30 s bei 94 °C,
30 s bei 60 °C
und 90 s bei 72 °C,
dann ein letzter Schritt von 10 min bei 72 °C, um glatte Enden zu gewährleisten.
Das resultierende Produkt wird unter Verwendung des PCR-Reinigungskits (Qiagen) wie
oben gereinigt und mit KpnI und SbfI (Isoschizomer von Sse8387I)
verdaut. Dann wird die verdaute DNA unter Verwendung des Geneclean-Kits
(BIO Inc., 101) aus dem Gel isoliert. Das Konstrukt pIG.E1A.E1B
wird mit KpnI und SbfI verdaut, und das vektorhaltige Fragment wird
wie oben aus dem Gel isoliert. Das Fragment wird mit dem oben hergestellten
endgültigen
PCR-Produkt ligiert, und das Ligierungsgemisch wird durch Transformation
(Gibco, LTI) gemäß den Anweisungen
des Herstellers in STBL-2-Zellen eingeführt. Dies ergibt das Konstrukt
pIG635 (27).
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Im
Konstrukt pIG735 befindet sich die Grenze zwischen von Ad5 abgeleiteten
Sequenzen und von Ad35 abgeleiteten Sequenzen weiter in Richtung
3' als bei dem Konstrukt
pIG635. Zuerst wird eine BspEI-Stelle in die Ad5-Sequenz des Konstrukts
pIG.E1A.E1B eingeführt,
ohne die Aminosäuresequenz
zu ändern.
Dazu werden Ad5-Sequenzen aus pIG.E1A.E1B amplifiziert, wobei man
die folgenden PCR-Primer verwendete:
5AK: siehe oben und Bsp-R:
5'-GCT CTA GAC CTG
CAG GGT AGC AAC AAT TCC GGA TAT TTA CAA G-3' (SEQ ID Nr. _). Die Amplifikation wird
unter Verwendung von Pwo-DNA-Polymerase (Roche) gemäß den Anweisungen
des Herstellers erreicht. Das folgende PCR-Programm wird verwendet:
2 min bei 94 °C,
dann 30 Zyklen mit 30 s bei 94 °C,
30 s bei 60 °C
und 30 s bei 72 °C
und ein letzter Schritt von 10 min bei 72 °C, um glatte Enden zu gewährleisten.
Das resultierende 0,6-kb-Fragment wird wie oben gereinigt und mit
KpnI und SbfI verdaut und mit dem oben geschriebenen, mit KpnI/SbfI
verdauten pIG.E1A.E1B-Vektorfragment ligiert. Die Auswahl von Kolonien
nach der Transformation von STBL-2-Bakterien (Life Techn. Inc.)
ergibt das Konstrukt pIG.E1Δ55K.
Dann wird pIG.E1Δ55K
mit SbfI und partiell mit BspEI verdaut. Dann wird das 6,4 kb große, mit
SbfI und partiell mit BspEI verdaute Vektorfragment mit Hilfe des
Geneclean-Kits (BIO 101, Inc.) aus dem Gel isoliert. Dann wird pIG270
mit BspEI und SbfI verdaut, und das resultierende 915-bp- Fragment wird wie oben
aus dem Gel isoliert. Dieses Fragment wird dann mit dem oben hergestellten,
mit SbfI und partiell mit BspEI verdauten pIG.E1Δ55K-Vektorfragment ligiert und durch Transformation
in kompetente STBL-2-Zellen eingeführt. Dies ergibt das Konstrukt
pIG735 (28). Die Klone werden durch
Restriktionsenzymverdau und Sequenzieren analysiert, um die korrekte
Ligierung der Fragmente zu gewährleisten.
Die Konstrukte pIG535, pIG635 und pIG735 können verwendet werden, um komplementierende
Zelllinien aus primären
humanen Zellen zu erzeugen, wie es in Beispiel 6 beschrieben ist.
-
Beispiel 9
-
Auf PER.C6 basierende
komplementierende Zelllinien für
E1-deletierte Ad35-Viren
-
PER.C6-Zellen
wurden in 10-cm-Kulturschalen in einer Dichte von 3 × 106 Zellen/Schale in DMEM (Gibco BRL) ausgesät, das bis
zu 10% mit FBS (Gibco BRL) und 10 mM MgCl2 (4,9
M Stammlösung,
Sigma) ergänzt
war. Zwei Tage später
wurden 9 Schalen mit 1 μg
ScaI-linearisierter pIG35.55K-DNA (siehe Beispiel 7) transfiziert,
und 9 Schalen wurden mit 1,5 μg
ScaI-linearisierter pIG35.55K-DNA transfiziert. Getrennte Kontrollschalen
wurden mit 1 oder 1,5 μg
ScaI-linearisiertem pAdApt35.LacZ zur Überwachung der Transfektionseffizienz
und mit 1 oder 1,5 μg
ScaI-linearisiertem pcDNA.nlsLacZ linearisiert. pcDNA.nlsLacZ ist
ein auf pcDNA3 basierendes Plasmid (invitrogen) mit dem nlsLacZ-Gen
(Bonnerot et al., 1987), das vom CMV-Promotor gesteuert wird. pcDNA.nlsLacZ
enthält
auch eine neor-Expressionscassette. Als
negative Kontrolle wurde eine zusätzliche Schale mit linearisiertem
pAdApt35.LacZ transfiziert, einem Konstrukt, dem das neor-Selektionsgen fehlt. Alle Transfektionen
wurden mit dem LipofectAmin-Transfektionskit (Invitrogen/Life Technologies)
gemäß den Anweisungen
des Herstellers durchgeführt,
wobei 5 ml LipofectAmin-Reagens/μg
DNA verwendet wurden. Die Zellen wurden 4 h lang mit dem Transfektionsgemisch
inkubiert, und danach wurde das Medium durch PER.C6-Kulturmedium
ersetzt. Am nächsten
Tag wurde das Medium durch Kulturmedium, das 0,5 mg/ml G418 (Gibco
BRL) enthält,
ersetzt, außer
bei den beiden Schalen, die mit 1 bzw. 1,5 μg pAdApt35.LacZ transfiziert
wurden. Die letzteren Schalen wurden verwendet, um die LacZ-Expression
zwei Tage nach der Transfektion zu überwachen. Nach der Anfärbung dieser
Kulturen mit X-gal wurde die Transfektionseffizienz auf ungefähr 40% geschätzt, wobei
in der mit 1,5 μg
DNA transfizierten Schale etwas mehr blaue Zellen waren. Das Selektionsmedium
wurde in den übrigen
transfizierten Schalen zweimal pro Woche erneuert. Innerhalb von
zwei Wochen nach der ersten Zugabe von Selektionsmedium waren die
meisten Zellen in der negativen Kontrollschale (transfiziert mit
1,5 μg pAdApt35.LacZ)
tot. In den Schalen, die mit pcDNA.nlsLacZ transfiziert waren, wurden
Zellklone sichtbar. Da die mit pIG35.55K transfizierten Zellen resistenter
gegen G418 zu sein schienen, wurde die Konzentration 3 Wochen nach
der Transfektion auf 0,75 mg/ml erhöht. Drei Tage bzw. sieben Tage
später
wurden insgesamt 196 Zellklone aus den mit pIG35.55K transfizierten
Schalen herausgesucht und in getrennten Näpfen von 96-Napf-Platten ausgesät.
-
Zellen,
die nach dem Heraussuchen von Kolonien aus zwei 10-cm-Schalen der
Transfektion mit 1 μg pIG35.55K-DNA übrig blieben,
wurden trypsinisiert, vereinigt und expandiert, was den Pool PER55K(1.0)
ergab. Dasselbe wurde mit zwei Schalen der 1,5-μg-Transfektion durchgeführt. Der
PER55K(1.0)-Zellpool wurde expandiert und für die Transfektion zum Testen
der Viruserzeugung in vier T25-Kolben in einer Dichte von 3,5 × 106 Zellen/Kolben ausgesät. Außerdem wurden drei T25-Kolben
mit parentalen PER.C6-Zellen mit derselben Dichte ausgesät. pAdApt35.eGFP
(ein Adapterplasmid, das das grüne
fluoreszente Protein als Marker-Gen enthält; siehe Beispiel 4) wurde
mit PacI verdaut, um die adenoviralen Sequenzen aus dem Plasmidgerüst freizusetzen.
pWE.Ad35.pIXrITS (siehe Beispiel 4) wurde mit NotI verdaut, um die
adenoviralen Sequenzen aus dem Cosmid-Rückgrat freizusetzen. Zwei Kolben
mit PER.C6-Zellen und zwei Kolben mit PER55K(1.0)-Zellen wurden
jeweils mit 2 μg
verdautem pAdApt35.eGFP und 6 μg
verdautem pWE.Ad35.pIX-rITR transfiziert. Ein Kolben von jeder Zelllinie
wurde mit 8 μg
pAdApt35.LacZ transfiziert, um die Transfektionseffizienz zu überwachen.
Der verbleibende Kolben mit PER55K(1.0)-Zellen diente als negative
Kontrolle und wurde wie die anderen behandelt, erhielt jedoch nicht
das Transfektionsgemisch. Alle Transfektionen wurden mit LipofectAmin
(Invitrogen/Life Techn.) gemäß den Anweisungen
des Herstellers durchgeführt,
wobei man für
jede Transfektion insgesamt 8 μg
DNA und 40 μl
LipofectAmin-Reagens verwendete. Das Transfektionsgemisch wurde
nach 4 h Inkubation entfernt, und frisches Kulturmedium wurde hinzugefügt. Transfektionen
wurden am Tag nach dem Aussäen
der Zellen durchgeführt,
und wiederum zwei tage später
wurden die Zellen in den T25-Kolben in einen T80-Kolben übergeführt, abgesehen
von den LacZ-Kontrolltransfektionen. Diese wurden nach einer milden
Fixierung mit X-gal-Lösung
angefärbt.
Nach fünf
Stunden Inkubation mit Anfärbungslösung wurde
der Prozentsatz an blauen Zellen in beiden Kolbe auf ungefähr 90% geschätzt, was
zeigte, dass die Transfektion für
beide Zelllinien gut verlief. Vier Tage nach der Passage auf die
T80-Kolben zeigten die transfizierten PER55K(1.0)-Kulturen beginnende
CPE (cytopathogene Wirkung, was eine Virusreplikation anzeigt) mit
ungefähr
100 Ereignissen/Kolben. Die untransfizierten PER55K(1.0)-Zellen
wurden bis zur Konfluenz gezüchtet, ohne
Anzeichen von CPE. Bei den transfizierten PER.C6-Kulturen waren
in der konfluenten Monoschicht von Zellen nur drei CPE-Ereignisse
sichtbar. Wiederum drei Tage später
zeigten die transfizierten PER55K(1.0)-Kulturen eine volle CPE, wobei alle
Zellen abgerundet und in Klumpen abgelöst waren. Dagegen waren die
wenigen CPE-Ereignisse in den PER.C6-Kulturen nicht fortgeschritten,
und die Zellen befanden sich immer noch in einer Monoschicht. Dies
bestätigt
frühere
Beobachtungen, dass die Erzeugung von E1-deletierten, auf Ad35 basierenden
Viren auf PER.C6 sehr ineffizient ist. Außerdem zeigten die untransfizierten PER55K(1.0)-Kulturen,
wie erwartet, eine konfluente Monoschicht ohne CPE. Die Zellen und
das Medium in den PER55K(1.0)-Kolben mit voller CPE wurden geerntet
und zwei Frie/Tau-Zyklen unterzogen, und danach wurden die Zelltrümmer durch
10 Minuten Zentrifugation mit 3000 U/min mit einer Tischzentrifuge
entfernt. Eines der resultierenden rohen Lysate wurde verwendet,
um eine frische Kultur von PER55K(1.0)-Zellen in einem T175-Kolben (1,5 ml/Kolben)
zu infizieren. Zellen und Medium wurden vier Tage später mit
voller CPE geerntet. Dies zeigt, dass sich bei den anfänglichen
Transfektionen infektiöse
Viren gebildet hatten. Die GFP-Expression wurde durch Fluoreszenzmikroskopie
von A549-Zellen, die mit dem rohen Lysat infiziert waren, bestätigt. Dann
wurde das rohe Lysat verwendet, um die Komplementierung dieses E1-deletierten Ad35.AdApt.eGFP-Virus
in den individuellen Klonen zu analysieren, wie im Folgenden beschrieben
ist.
-
Die
oben beschriebenen Klone, die aus den mit pIG35.55K transfizierten
PER.C6-Zellen herausgesucht
worden waren, wurden expandiert und funktionelle auf die Fähigkeit
getestet, die Replikation von Ad35.AdApt.eGFP zu unterstützen. Dazu
wurden die Klone in zwei Dichten in 6-Napf-Platten ausgesät und einen
Tag später
mit 15 ml des oben beschriebenen rohen Lysats infiziert. CPE wurde
am Tag danach überwacht.
Von den so getesteten 146 Klonen ergaben 19 eine volle CPE am Tag
2 oder 3, und 68 ergaben eine volle CPE am Tag 5 oder 6. Die übrigen Klone
wiesen nur eine partielle CPE auf oder zeigten nur wenige, nicht fortschreitende
Ereignisse. Letztere waren von PER.C6-Zellen, die als negative Kontrolle
mitgenommen wurden, nicht zu unterscheiden.
-
Auf
der Basis dieser Ergebnisse wurde eine Auswahl von 24 Klonen getroffen,
die weiter auf die Fähigkeit
durchmustert wurden, nach der Transfektion des pAdApt35.GFP-Adapterplasmids
und des großen pWE.Ad35.pIX-rITR-Cosmidklons
rekombinante E1-deletierte Viren zu erzeugen. Dazu wurden Klone
in T25-Kolben ausgestrichen
und mit 2 μg
des Adapters und 6 μg
des Gerüstplasmids
transfiziert, wobei man LipofectAmin verwendete, wie es oben beschrieben
ist. Zwei Tage nach der Transfektion wurden die Zellen auf T80-Kolben übertragen,
um eine Überkonfluenz
der Kulturen zu verhindern. Fünf
von den 24 Klonen ergaben drei Tage nach der Passage auf T80 eine
volle CPE, und weitere 13 Klone ergab am Tag danach einen Fortschritt
zur vollen CPE. Die übrigen
6 Klone zeigten keine oder nur beginnende CPE. Zum Vergleich: Die
Routineerzeugung von E1-deletierten Ad5-Vektoren auf PER.C6-Zellen
führt im
Allgemeinen vier bis sechs Tage nach der Übertragung auf T80-Kolben zu
voller CPE.
-
Dies
zeigt, dass die neuen Klone E1-deletierte Adenovirus-Vektoren effizient
komplementieren. Einer der oben beschriebenen Klone (Klon Nr. 16)
wurde verwendet, um mehrere Chargen von E1- und E1/E3-deletierten
Ad35-Viren, die verschiedene Transgene enthielten, zu erzeugen und
zu produzieren. Dazu wurden Viren in rohen Lysaten, die aus Transfektionen
gemäß der obigen
Beschreibung, aber unter Verwendung verschiedener Adapterplasmide
resultierten, einer Plaque-Reinigung auf der neuen Zelllinie unterzogen.
Einzelne Plaques wurden auf Transgenaktivität getestet und dann für die Produktion
im mittleren Maßstab
in 4-8-Dreifachschichtkolben (3 × 175 cm/Kolben) amplifiziert.
Die Zellen wurden mit voller CPE geerntet, und das Virus wurde freigesetzt
und gereinigt, wie es routinemäßig für Adenoviren
geschieht und in Beispiel 1 beschrieben ist: Der Extraktionsschritt
mit Freon zur Entfernung von Zelltrümmern wurde jedoch durch einen
Zentrifugationsschritt ersetzt. So wurden die Zelltrümmer nach
der Inkubation mit DNase I in konischen 50-ml-Röhrchen (Greiner) 30 Minuten
lang bei 4 °C
mit 8000 U/min in einer Tischzentrifuge (Beckman Coulter Allegra
21R mit Festwinkelrotor) zentrifugiert. Dieser Schritt wird in einem
frischen 50-ml-Röhrchen
wiederholt, bis der Überstand
klar war (gewöhnlich
einmal). Die Menge an Viruspartikeln wurde durch HPLC bestimmt (Shabram
et al., 1997). Tabelle IV zeigt die Ausbeuten nach der nachgeschalteten
verarbeitung von Produktionen von E1- und E1/E3-deletierten Ad35-Viren
im mittleren Maßstab
auf Dreifachschichtkolben mit PER55K-Klon-Nr.-16-Zellen. Die Menge
der gereinigten Viruspartikel ist mit den Ausbeuten an Vektoren
auf Ad5-Basis auf PER.C6-Zellen vergleichbar.
-
Wir
schließen
daraus, dass wir multiple Zelllinien erzeugt haben, die vollständig E1-deletierte
Vektoren auf Ad35-Basis effizient komplementieren. So erleichtert
die Ad35-E1B-55K-Expression in einer Ad5-komplementierenden Zelllinie
die Replikation von Ad35-Vektoren.
-
Beispiel 10
-
Neue komplementierende
Zelllinien aus primären
Zellen
-
Beispiel
8 beschrieb die Erzeugung des Konstrukts pIG535, eines Hybrid-Ad5E1A-Ad35E1B-Expressionsplasmids.
pCC536s und pIG536 sind ebenfalls Hybrid-Ad5-Ad35-E1-Konstrukte,
aber mit dem E1A-Bereich, dem E1B-Promotor und dem größten Teil
des E1B-19K-Gens, das von Ad5 abgeleitet ist, und dem größten Teil
des E1B-55K-Gens, das von Ad35 abgeleitet ist. Die Konstrukte pCC536s
und pIG536 unterscheiden sich nur in der heterologen Polyadenylierungssequenz,
die das E1B-Transcript terminiert: pIG536 weist die HBV-pA-Sequenz auf, und
pCC536s weist eine synthetische pA-Sequenz (SpA) auf. Die 5pA-Sequenz
besteht aus dem Upstream-Sequenzelement (USE) des humanen C2-Komplement-Gens
(Moreira et al., 1995) und der synthetischen pA-Sequenz (SPA), die
von Levitt et al., 1989, beschrieben wurde.
-
Die
synthetische PolyA-Sequenz wird mit Hilfe der folgenden Oligonucleotide
aufgebaut:
C2SPA-1: 5'-CCC
TGC AGG GAC TTG ACT CAT GCT TGT TTC ACT TTC ACA TGG AAT TTC CCA
GTT ATG AAA TTA ATA AAG-3'
C2SPA-2:
5'-GTC TAG ACA CAC
AAA AAA CCA ACA CAC TAT TGC AAT GAA AAT AAA TTT CCT TTA TTA ATT
TCA TAA CTG-3'
-
Die
Oligonucleotide wurden in einer Konzentration von 10 μM in 1x-Assoziationspuffer
(10 mM Tris-HCl, pH 7,5, 100 mM NaCl, 1 mM EDTA) miteinander gemischt,
und unter Verwendung einer PCR-Maschine wurde die Lösung 5 Minuten
lang auf 94 °C
erhitzt und dann mit 0,5 °C/Sekunde
auf 65 °C
abgekühlt, und
nach 5 Minuten Inkubation bei 65 °C
wurde sie weiter mit 0,05 °C/Sekunde
auf 20 °C
abgekühlt.
Anschließend wurden 10 μl
2 mM dNTPs, 0,5 μl
1 M MgCl2 und 3 μl Klenow-Fragment (New England
Biolabs) zu 87 μl der
assoziierten Probe gegeben, und das Gemisch wurde 30 Minuten lang
bei Raumtemperatur inkubiert. Dann wurde 1 μl der assoziierten und Klenow-behandelten
Probe unter Verwendung der folgenden Primer amplifiziert:
C2for:
5'-CGG GAT CCC CTG
CAG GGA CTT GAC -3' und
SPArev:
5'-TTG CGA CTT AAG
TCT AGA CAC ACA AAA AAC C-3'
-
Dabei
wurde Pwo-DNA-Polymerase (Roche) gemäß den Anweisungen des Herstellers
verwendet, aber unter Zugabe von DMSO (Sigma) bis zu einer Endkonzentration
von 3%. Das PCR-Programm wurde 2 Minuten lang auf 94 °C eingestellt,
und danach folgten 30 Zyklen von 30 s bei 94 °C, 30 s bei 55 °C und 20
s bei 72 °C.
Wenn in diesem Dokument PCR-Programme beschrieben werden, bedeutet "min" die Zeit im Minuten,
und "s" bedeutet die Zeit
in Sekunden. Dann wurde die amplifizierte DNA unter Verwendung des
QIAquick-PCR-Reinigungskits (Qiagen) gereinigt und mit XbaI und
SbfI verdaut. Das Verdauungsprodukt wurde dann erneut mit dem PCR-Reinigungskit
gereinigt, um die kleinen verdauten Enden zu entfernen. Das Konstrukt
pIG270 wurde ebenfalls mit XbaI und SbfI (Isoschizomer von Sse8387I)
verdaut, und das resultierende 5,9-kb-Vektorfragment wurde unter Verwendung
des GeneClean-II-Kits (Bio101, Inc.) aus dem Gel isoliert. Dann
wurden der behandelte Vektor und das PCR-Insert ligiert, was pCC271
ergab (29). pCC271 enthält also
den PGK-Promotor, den Ad35-E1-Bereich (Nucleotide 468 bis einschließlich 3400
aus der Ad35-Sequenz in
Beispiel 3 und FRigur 5) und das synthetische pA (SpA). Dann wurde
die synthetische pA-Sequenz wie folgt ebenfalls in das Konstrukt
pIG535 kloniert.
-
pIG535
wurde mit EcoRI, PstI und ScaI (alles Enzyme von New England Biolabs,
verdaut in NEB-Puffer 3) verdaut, und das 3-kb-Insert, das dem chimärischen
Ad5-Ad35-E1-Bereich entsprach, wurde unter Verwendung des GeneClean-II-Kits (Bio 101, Inc.)
gereinigt. Das Konstrukt pCC271 wurde mit EcoRI und PstI verdaut,
und das 3-kb-Vektorfragment, das das SpA und den PGK-Promotor enbthält, wurde
wie oben isoliert. Beide isolierten Fragmente wurden ligiert und
durch Transformation in kompetente STBL-2-Zellen (Invitrogen/Life Technologies)
eingeführt,
was pCC535s ergab (30). pCC535s enthält dieselben
Ad5-Ad35-E1-Sequenzen
wie pIG535, aber eine andere pA-Sequenz.
-
Für den Aufbau
von pCC536s wurde ein Subklon mit den neuen Hybrid-E1B-Sequenzen hergestellt. Dazu
wurden Ad5-E1A/E1B-21K-Sequenzen unter Verwendung der Primer 5AK:
5'-GAG CGA AGA AAC
CCA TCT GAG-3' und 2155R:
5'-GGT CGA GGC CGG
CTC TCG G-3' mit
pIG.E1A.E1B (siehe Beispiel 6 und 13)
als Matrizen-DNA unter Verwendung von Pwo-Polymerase (Roche) gemäß den Anweisungen
des Herstellers und zusätzlich
einer Endkonzentration von 3% DMSO amplifiziert. Das Programm wurde
eingestellt auf: 2 min bei 94 °C,
dann 30 Zyklen mit 30 s bei 94 °C,
30 s bei 58 °C
und 45 s bei 72 °C
und schließlich
8 min bei 68 °C.
Dies führte
zu einem 210-bp-Fragment, das den Nucleotiden 2022–2233 der
Ad5-Sequenz entsprach. Eine zweite PCR wurde an pCC271 mit den Primern
2155F:
5'-CCG AGA GCC GGC
CTG GAC C-3' und
3510:
5'-GCT CTA GAC CTG
CAG GTT AGT CAG TTT CTT CTC CAC TG-3' durchgeführt.
-
Dasselbe
PCR-Programm wurde verwendet, aber jetzt mit einer Verlängerungszeit
von 90 s. Das resultierende 1,3-kb-FRagment entspricht den Nucleotiden
2112 bis 3400 der Ad35-Sequenz mit einer SbfI-Stelle am 3'-Ende. Man beachte,
dass die Primer 2155 und 2155R vollständig komplementär sind,
was ein Zusammenfügen
der beiden Fragmente wie folgt ermöglicht:
Beide PCR-Fragmente
wurden unter Verwendung des Qiagen-Gel-Extraktionskits aus Gel gereinigt.
Dann wurden Aliquote der gereinigten Proben im äquimolaren Verhältnis gemischt
und als Matrize für
eine Zusammenfügungs-PCR-Amplifikation
mit den Primern 5AK und 3510 mit Pwo-DNA-Polymerase wie oben unter
Verwendung der folgenden Programmeinstellungen verwendet: 2 min
bei 94 °C
und 5 Zyklen von 30 s bei 94 °C, 30
s bei 60 °C
und 2 min bei 72 °C,
gefolgt von 25 Zyklen von 30 s bei 94 °C, 30 s ber 58 °C und 90
s bei 72 °C.
Das resultierende 1,5-kb-Fragment wurde unter Verwendung des QIAquick-Gel-Extraktionskits (Qiagen) aus
Gel gereinigt, mit dem pCR-Script/Amp-Klonierungsvektor (Stratagene)
ligiert und durch Transformation in kompetente DH5a-Zellen (Invitrogen/Life
Technologies) eingeführt,
was zu pCR535E1B führte
(31). Dieses Konstrukt wurde durch
Restriktionsanalyse und Sequenzieren geprüft, um die korrekte Amplifikation der
Zielsequenzen zu bestätigen.
-
Dann
wurde pCR535E1B mit NotI verdaut, und die vorstehenden Enden wurden
mit Klenow-Fragment glatt gemacht. Dann wurde die DNA unter Verwendung
des QIAquick-PCR-Reinigungskits (Qiagen) gereinigt, und die eluierte
DNA wurde mit PstI verdaut. Das 1,5-kb-Fragment, das die chimärischen
E1-Sequenzen aus dem pCR535E1B-Vektor enthielt, wurde unter Verwendung
des Geneclean-Kits (Bio 101, Inc.) aus Gel gereinigt. Dieses Fragment
wurde mit dem mit PvuII und PstI verdauten Vektor pCC535s ligiert
und durch Transformation in kompetente STBL-2-Zellen (Invitrogen/Life
Technologies) eingeführt,
was pCC2155s ergab (32). Zur Vervollständigung
des pCC536s-Konstrukts wurden dann Ad5-E1-Sequenzen in den pCC2155s-Subklon kloniert.
Dazu wurde pIG.E1A.E1B mit EcoRI und KpnI verdaut, und das 1,6-kb-Fragment,
das Ad5-E1A und Ad5-E1B-21K
(Nucleotide 459 bis 2048 der Ad5-Sequenz) entspricht, wurde unter
Verwendung des GeneClean-Kits vom Gel isoliert. pCC2155s wurde mit
EcoRI und KpnI verdaut, und das vektorhaltige Fragment wurde ebenfalls
einer Gelreinigung unterzogen. Die Ligierung der beiden isolierten
Fragmente und die TRansformation von elektrokompetenten DH10B-Zellen
(Invitrogen/Life Technologies) führte
zu pCC536s (33). Die Hybrid-E1B-Sequenzen
sind in 38 ausführlicher gezeigt. 38A zeigt eine Ausrichtung von Proteinsequenzen
von E1B-21K im pCC536s-Konstrukt mit Wildtyp(wt)-Ad35- und -Ad5-Sequenzen.
Wie man sieht, ist der größte Teil
des E1B-21K-Proteins in pCC536s von Ad5 abgeleitet, außer den
6 C-terminalen Aminosäuren, die
mit Ad5-E1B-21K identisch sind. 38B zeigt
dieselbe Ausrichtung für
die E1B-55K-Proteine. In diesem Fall sind die N-terminalen Aminosäuren von
pCC536s mit Ad5 bis zu Aminosäure
65 identisch. Der Rest ist mit Ad35-E1B-55K identisch. Offensichtlich
können
unter Verwendung des oben skizzierten allgemeinen Verfahrens verschiedene
Hybrid-E1B-55K-Konstrukte gestaltet werden, ohne von der Erfindung
abzuweichen.
-
Das
Konstrukt pIG536 wurde hergestellt, indem man ein Fragment mit dem
SpA in pCC536s durch das entsprechende Fragment aus pIG270 (Beispiel
6, 15), das HBVpA enthielt, ersetzte.
Dazu wurde pIG270 mit BamHI und BglI verdaut, und das 1,8-kb-Insert
wurde unter Verwendung des GeneClean-II-Kits (Bio101, Inc.) aus
dem Gel isoliert. pCC536s wurde mit denselben Enzymen verdaut, und
das 4,8-kb-Vektorfragment wurde wie oben aus dem Gel gereinigt.
Die Ligierung beider isolierter Fragmente und die Transformation
von kompetenten STBL-2-Zellen (Invitrogen/Life Technologies) ergab
das Konstrukt pIG536 (34).
-
Die
erzeugten E1-Konstrukte wurden in primären Babyrattennieren(BRK)-Zellen
getestet, wie es in Beispiel 6 beschrieben ist. Die Ergebnisse (Tabelle
V) bestätigen
frühere
Beobachtungen, dass Ad5-E1-Gene primäre BRK-Zellen effizienter transformieren
als Ad35-E1-Gene. Die chimärischen
Ad5-Ad35-E1-Expressionskonstrukte pCC535s und pCC536s produzierten
mehr transformierte Kolonien als die vollen Ad35-E1-Konstrukte pIG270
und pCC271. Weiterhin führte
die Verwendung einer synthetischen Polyadenylierungssequenz in pCC535s
zu etwas mehr Herden im Vergleich zur HBVpA-Variante pIG535.
-
Humane
embryonale Retinoblasten-Zellen (HER-Zellen) wurden aus den Augen
von fehlgeborenen Feten im Alter von 18 und 21 Wochen isoliert.
Die Augen wurden in eine 6-cm-Schale mit PBS gebracht und von dem
umgebenden Gewebe befreit. Ein Einschnitt wurde gemacht, um die
Innenseite zu erreichen, und die graue Zellschicht auf der inneren
Rückseite
der Augen, die die Retinoblasten enthielt, wurde abgekratzt. Diese Schicht
wurde in ein 14-ml-Röhrchen
in 2 ml PBS übergeführt, und
das Gewebe wurde sedimentieren gelassen, und danach wurde das PBS
entfernt. 2 ml Trypsin (0,25%, kein EDTA, GibcoBRL) wurden hinzugefügt, und
es wurde 5 Minuten lang bei 37 °C
unter gelegentlichem Schwenken inkubiert. Man ließ die Gewebestücke sedimentieren,
und 1 ml Trypsin mit Zellen wurde in ein neues Röhrchen übergeführt. Zu diesem Röhrchen wurden
4 ml Kulturmedium (DMEM mit 10% FCS) gegeben, und das Röhrchen wurde
auf Eis gelagert. Die übrigen
Gewebestücke
in Trypsin wurden in eine 6-cm-Schale gebracht und in kleinere Stücke geschnitten. Diese
wurden nach Zugabe von 2 ml frischem Trypsin erneut in einem 14-ml-Röhrchen bei
37 °C unter
gelegentlichem Schwenken inkubiert. Dann wurde dieses Gemisch zu
den ersten isolierten Zellen in Kulturmedium gegeben, und das Ganze
wurde in einer Tischzentrifuge mit 1000 U/min zentrifugiert. Der Überstand
wurde entfernt, und die Zellen wurden in 10 ml Kulturmedium resuspendiert.
Die isolierten HER-Zellen wurden in zwei 6-cm-Schalen ausgestrichen
und bei 37 °C/10%
CO2 inkubiert. Bei 90% Konfluenz wurden
die Kulturen 1:3 aufgeteilt und weiter inkubiert. Dieses Verfahren
wurde wiederholt, bis genügend
Schalen erhalten worden waren, um sie für die Transfektion und weiteres
Kultivieren- zu verwenden. Die Transfektionen erfolgten mit unterschiedlichen
Passagezahlen unter Verwendung des CaPO4-Cotransfektionskits
(Invitrogen/Life Technologies) gemäß den Anweisungen des Herstellers.
Für jede
Schale (50–70%
Konfluenz) wurden 20 μg
DNA verwendet. Die anfänglichen
Transfektionen wurden mit pIG.E1A.E1B, einem Ad5-E1-Expressionskonstrukt,
und mit pIG535, dem Hybrid-Ad5-E1A/Ad35-E1B-Expressionskonstrukt,
durchgeführt.
Zwei bis drei Wochen nach der Transfektion wurden transformierte
Herde in den mit pIG.E1A.E1B transfizierten Schalen sichtbar. Im Durchschnitt
wurden 15–20
Herde/Schale in den Schalen gefunden, die mit pIG.E1A.E1B transfiziert
waren. Über
30 Klone wurden herausgesucht und auf 96-Napf-Platten übertragen.
Nach der Konfluenz wurden die Zellen in größere Kulturplatten oder -kolben übergeführt und
schließlich
aus einem T175-Kolben lebensfähig in
Ampullen in flüssigem
Stickstoff eingefroren. Alle herausgesuchten Klone wurden in dieser
Weise etabliert. Transformierte Herde traten in den Schalen, die
mit pIG535 transfiziert waren, viel später auf, die ersten etwa fünf Wochen
nach der Transfektion. Im Durchschnitt wurden 3–4 Klone pro Schale gefunden.
Insgesamt 46 Klone wurden zwischen 7 Wochen und 3 Monate nach den
Transfektionen herausgesucht, von denen 14 lebensfähig waren
und mehrmals einer Passage unterzogen werden konnten. Von diesen
wurden 2 Klone (Klon Nr. 45 und Nr. 75) bis zu einem T175-Kolben
gezüchtet
und lebensfähig
in Ampullen in flüssigem
Stickstoff eingefroren.
-
Primäre HER-Zellen
wurden auch mit den Konstrukten pCC535s und pCC536s transfiziert.
-
Die
Transfektion von pCC535s führte
zu durchschnittlich 2 Klonen/Schale, und insgesamt 50 Klone wurden
herausgesucht. Von diesen herausgesuchten Klonen konnten 2 etabliert
werden. Von der Transfektion mit pCC536s konnte wenigstens ein Klon
etabliert werden.
-
Die
oben beschriebenen Experimente zeigen, dass primäre HER-Zellen mit Hybrid-Ad5-Ad35-E1-Sequenzen
transformiert werden können.
Die Transformationseffizienz war geringer, als sie mit dem vollständigen Ad5-E1-Bereich
erhalten wurde. Dann testeten wir, ob die neuen Zelllinien rekombinante,
auf Ad35 basierende E1-deletierte Vektoren komplementieren können. Dazu
wurde der Klon Nr. 45, der aus der pIG535-Transfektion erhalten
wurde, in T25-Kolben in einer Dichte von 7 × 106 Zellen/Kolben
ausgesät
und mit Ad35.AdApt.eGFP-Virus
(siehe Beispiel 9) mit einer Infektionsmultiplizität (MOI)
von 5 und 25 Viruspartikeln/Zelle infiziert. Eine volle CPE wurde
an den Tagen 4 und 5 für
die MOI 25 bzw. 5 beobachtet. Zum Vergleich ergaben parallele Kulturen
von Klon-Nr.-45-Zellen,
die mit AdS.AdApt.eGFP-Viren infiziert waren, an den Tagen 7 und
8 für die
MOI 25 bzw. 5 eine volle CPE. Die anfängliche Infektionseffizienz
war für
Ad5- und Ad35-Viren vergleichbar, ca. 80% (MOI = 5) bzw. ca. 95%
(MOI = 25) der Zellen waren einen Tag nach der Infektion mit GFP-Virus
infiziert, was durch Fluoreszenzmikroskopie gemessen wurde. Zellen
vom Klon Nr. 75 wurden in einer 6-Napf-Platte in einer Dichte von
2 × 106 Zellen/Napf ausgesät und mit Ad35.AdApt.eGFP oder AdS.AdApt.eGFP
mit einer MOI von 5 (VP/Zelle) infiziert. Wiederum war die anfängliche
Infektionseffizienz für beide
Viren vergleichbar. Die volle CPE wurde im Falle der Ad35.AdApt.eGFP-Infektion
am Tag 4 beobachtet, während
mit Ad5.AdApt.eGFP infizierte Klon-Nr.-75-Zellen eine volle CPE
am Tag 7 ergaben. Der Unterschied in der Replikationseffizienz auf
Ad35-komplementierenden Zellen zwischen rekombinanten Ad35- und Ad5-Vektoren
ist noch deutlicher, wenn das Virus durch Plasmidtransfektion erzeugt
wird. Dies wird beispielhaft durch das folgende Transfektionsexperiment
veranschaulicht. Klon-Nr.-45-Zellen
wurden in T25-Kolben in einer Dichte von 3,5 × 106 Zellen
ausgesät
und drei Tage später
unter Verwendung von LipofectAmin-Reagens (Invitrogen/Life Technologies)
gemäß den Anweisungen
des Herstellers und der obigen Beschreibung transfiziert. 2 μg pAdApt35.eGFP-Adapterplasmid,
das mit PacI verdaut wurde, wurde mit 6 μg pWE.Ad35.pIX-rITR oder pWE.Ad35.pIXrITRΔE3-Gerüstcosmid,
das mit NotI verdaut wurde, cotransfiziert. 2 μg pAdApt.eGFP (Ad5-Adapterplasmid,
beschrieben in WO 00/70071), das mit PacI verdaut wurde, wurde mit
6 μg pWE.AdS.AflII-rITRsp
(Ad5-Gerüstplasmid,
beschrieben in WO-00/70071), das ebenfalls mit PacI verdaut wurde,
cotransfiziert. Ein T25 wurde nicht transfiziert und diente als
negative Kontrolle. Einen Tag später
wurden die Transfektionseffizienzen durch Fluoreszenzmikroskopie überwacht
und bei allen eGFP-Transfektionen auf 10–15% geschätzt. Drei Tage nach der Transfektion
wurden die Zellen auf T80-Kolben übertragen und bei 37 °C/10% CO2 weiter inkubiert. Wiederum drei Tage später wurden
CPE-Ereignisse in
den Kulturen sichtbar, die mit dem pAdApt35.eGFP und dem pWE.Ad35pIX-rITR+
oder -E3 transfiziert waren. Die Transfektionen mit dem E3-deletierten
Gerüst
enthielten mehr grüne
fluoreszente Zellen und mehr CPE-Ereignisse.
Die Transfektion mit Ad5-Plasmiden zeigte nur etwa 20% grüne fluoreszente
Zellen, von denen die meisten am Sterben waren, und keine CPE-Ereignisse. Zwei
Tage später
war dieser Unterschied größer geworden,
da Kulturen, die mit dem pAdApt35.eGFP und dem pWE.Ad35pIX-rITRΔE3 transfiziert
waren, 80% CPE zeigten und Kulturen, die mit dem pAdApt35.eGFP und
den pWE.Ad35pIX-rITR-Konstrukten transfiziert waren, fortschreitende
CPE-Ereignisse zeigten.
Die mit Ad5 transfizierte Kultur zeigte keinerlei Fortschritt. Tabelle
VI fasst diese Ergebnisse zusammen. Wir schließen daraus, dass die oben beschriebenen
neuen komplementierenden Zelllinien die Replikation von E1-deletierten,
auf Ad35 basierenden Viren effizient unterstützen und dass die Erzeugung
und Replikation von E1-deletierten, auf Ad5 basierenden Viren weniger
effizient ist. Anscheinend bilden auch Ad35-E1B55K-Proteine keinen
funktionellen Komplex mit Ad5-E40rf6-Proteinen. Die Serotypspezifität der Komplementierung
ist jetzt also auch für
rekombinante Ad5-Vektoren auf Ad35-Verpackungszellen gezeigt worden.
-
Beispiel 11
-
Erzeugung von pWE.Ad.pIX-rITRΔE3
-
Der
frühe Bereich
3 von humanen Adenoviren enthält
multiple codierende Bereiche für
Proteine, die die Immunantwort des Wirtes auf die adenovirale Infektion
stören.
Wenn adenovirale Vektoren als Impfstoffträger verwendet werden, ist eine
solche Störung
unerwünscht.
Daher konstruierten wir ein Ad35-Gerüstcosmid, dem
der E3-Bereich fehlt.
-
Dazu
wurde das Konstrukt pBr.Ad35.PRn (
35;
beschrieben in Beispiel 13 in Publikation
EP 1 054 064 A1 ) mit StuI
und MluI verdaut, und das 17,3-kb-Vektorfragment wurde aus Gel mit niedrigem
Schmelzpunkt (LMP) unter Verwendung von Agarase-Enzym (Roche) gemäß den Anweisungen
des Herstellers gereinigt. Dann wurde ein PCR-Fragment auf pBr.Ad35.PRn
unter Verwendung der folgenden Primer erzeugt:
35E3for: 5'-AAT GAC TAA TGC
AGG TGC GC-3' und
35E3rev:
5'-CGA CGC GTT GTA
GTC GTT GAG CTT CTA G-3',
-
Für die Amplifikation
wurde Pwo-DNA-Polymerase (Roche) gemäß den Anweisungen des Herstellers verwendet,
und das Programm wurde eingestellt auf 2 min bei 94 °C, 30 Zyklen
von 30 s bei 94 °C,
30 s bei 58 °C
und 1 min bei 72 °C
und eine letzte Inkubation von 8 min bei 68 °C. Das 833-bp-PCR-Produkt wurde unter
Verwendung des QIAquick-PCR-Reinigungskits (Qiagen) gereinigt und
mit MluI und StuI verdaut. Die verdaute DNA wurde unter Verwendung
des QIAquick-Gel-Extraktionskits (Qiagen) aus dem Gel gereinigt. Beide
isolierten Fragmente wurden ligiert und durch Transformation in
kompetente DH5a-Zellen (Invitrogen/Life Technologies) eingeführt, was
pBr.Ad35.PRnΔE3
ergab (36). Das Plasmid wurde durch
Restriktionsanalyse und Sequenzierung des PCR-amplifizierten Inserts überprüft. Dann
wurde die E3-Deletion in das pWE.Ad35.pIX-rITR-Cosmidgerüst kloniert.
Dazu wurde pWE.Ad35.pIX-rITR (siehe Beispiel 4 und 8)
mit PacI verdaut, und die DNA wurde durch Fällung mit Isopropanol und Waschen
mit 70% EtOH gereinigt. Nach der Resuspension in milliQ-Wasser wurde
die DNA mit SwaI verdaut, und das 22,8-kb- Vektorfragment wurde unter Verwendung
von Agarase-Enzym wie oben aus dem LMP-Gel gereinigt.
-
Das
Konstrukt pBr.Ad35.PRnΔE3
wurde in derselben Weise mit PacI und SwaI verdaut, und das 16,6-kb-Fragtment
wurde ebenfalls unter Verwendung von Agarase-Enzym isoliert. Beide
isolierten Fragmente wurden unter Verwendung von 0,5–0,6 μg jedes Fragments
ligiert. Dann wurden die ligierten Fragmente unter Verwendung von λ-Phage-Verpackungsextrakten
(Stratagene) gemäß den Anweisungen
des Herstellers verpackt und mit STBL-2-Zellen gemischt. Bakterien
wurden auf LB+Amp-Platten ausgestrichen, und die resultierenden
Kolonien wurden auf die Anwesenheit des richtigen Konstrukts analysiert.
Dies ergab das Konstrukt pWE.Ad35.pIX-rITRΔE3 (37).
Die E3-Deletion erstreckt sich von Nucleotid 27648 bis 30320 der
Ad35-Sequenz (Beispiel 3) und überspannt
so einen Bereich von 2,6 kb. Eine Cotransfektion von NotI-verdautem pWE.Ad35.pIX-rITRΔE3 und pIPsp-1-verdautem
pAdApt35.eGFP auf PER55-Klon-Nr.-16-Zellen
(siehe Beispiel 9), wie es oben beschrieben ist, führte zu
GFP-exprimierenden
Viren auf Ad35-Basis. Nach der Isolierung von viraler DNA aus diesen
Viren zeigte eine PCR-Amplifikation des E3-Bereichs, dass die Viren
wie erwartet bezüglich
2,6 kb E3-Sequenzen deletiert waren.
-
-
-
Legende zu Tabelle 1:
-
Alle
humanen Adenoviren, die in den Neutralisationsexperimenten verwendet
wurden, wurden auf PER.C6-Zellen (Fallaux et al., 1998) erzeugt
und auf CsCl gereinigt, wie es in Beispiel 1 beschrieben ist. Die NaCl-Konzentration,
bei der die verschiedenen Serotypen aus der HPLC-Säule eluierten,
ist gezeigt. Die Viruspartikel/ml (VP/ml) wurden anhand eines Ad5-Standards
berechnet. Der Titer in dem Experiment (CCID50) wurde an PER.C6-Zellen
gemäß der Beschreibung
in Beispiel 1 durch Titrationen bestimmt, die parallel zu dem Neutralisationsexperiment
durchgeführt
wurden. Das CCID50 ist für
die 44 Viren, die in dieser Studie verwendet wurden, gezeigt und
spiegelt die Verdünnung
des Virus wider, die notwendig war, um in 50% der Näpfe nach
5 Tagen eine CPE zu erhalten. Das Verhältnis VP/CCID50 ist als log10 angegeben und ist ein Maß für die Infektiosität der verschiedenen
Chargen in Bezug auf PER.C6-Zellen.
-
Tabelle
II. AdApt35.LacZ-Viren entkommen der Neutralisation durch Humanserum
-
Tabelle
III: Die Anzahl der Herde, die mit den verschiedenen E1-Expressionskonstrukten
in BRK-Transformationsexperimenten erhalten wurden Mittlere
Zahl der Herde/Schale:
-
Tabelle
IV: Ausbeuten von E1- und E1/E3-deletierten Ad35-Viren auf Klon-Nr.-16-Zellen, die in
Dreifachschichtkolben produziert wurden.
-
Tabelle
V: Transformationseffizienzen an BRK-Zellen mit verschiedenen Ad-E1-Expressionskonstrukten
-
-
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