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Die Erfindung betrifft Hochdurchsatzverfahren
zur Identifikation der Funktion von Nukleinsäureproben und ihrer Produkte.
Die Erfindung wird beispielhaft durch die Verwendung der E1-komplementierenden
adenoviralen Verpackungszelllinie PER.C6 in Kombination mit einem
E1-deletierten, plasmid-basierten
Generierungssytem zur Herstellung rekombinanter Adenovirus-Vektoren
in einem Hochdurchsatzaufbau dargestellt, um die Funktion des Produkts
einer Nukleinsäureprobe
zu ermitteln.
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Das letztendliche Ziel des Humanen
Genom-Projekts ist die Sequenzierung des gesamten humanen Genoms.
Das erwartete Ergebnis dieser Bestrebung ist eine präzise Karte
der 70.000–100.000
Gene, die im Menschen exprimiert werden. Eine ziemlich vollständige Bestandsaufnahme
der humanen kodierenden Sequenzen wird jedoch höchstwahrscheinlich früher öffentlich
verfügbar
werden. Seit den frühen
1980ern wurde sowohl durch Regierungs- als auch durch private Forschungsorganisationen
eine große
Zahl von Expressed Sequence Tags (ESTs; partielle DNA Sequenzen,
die von den Enden von cDNA Molekülen
gelesen werden) erhalten. Ein Kennzeichen dieser Bestrebungen, die
mit Hilfe einer Kollaboration zwischen dem Washington University
Genome Sequencing Center und Mitgliedern des IMAGE (Integrated Molecular
Analysis of Gene Expression)-Konsortiums (http://www-bio.llnl.gov/bbrp/image/image.html)
durchgeführt
wurde, war die schnelle, öffentlich
zugängliche
Hinterlegung der Sequenzen und die gleichzeitige Verfügbarkeit
der sequenz-markierten
("tagged") cDNA Klone von
mehreren Verteilern (Marra et al. (1988) Trends Genet. 14(1): 4–7). Gegenwärtig nimmt
man an, dass die Kollektion of cDNAs annähernd 50.000 verschiedene humane
Gene repräsentiert,
die in einer Vielzahl von Geweben exprmiert werden, einschließlich Leber,
Hirn, Milz, B-Zellen, Niere, Muskel, Herz, Verdauungskanal, Retina,
und Hypothalamus, und die Zahl wächst
täglich.
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Neue Initiativen wie die des Cancer
Genome Anatomy Projekts unterstüzen
eine Bestrebung, bis zum Jahr 1999 vollständige ("full-length") Sequenzen von Klonen im Unigene Set
(eine Zusammenstellung von cDNA Klonen, die öffentlich verfügbar ist)
zu erhalten. Zur gleichen Zeit schlugen kommerzielle Instanzen vor, bis
1999 40.000 vollständige
cDNA Klone zu validieren (resequenzieren), und die einzelnen Klone
für jede
interessierte Partei verfügbar
sein werden. Die Geschwindigkeit, mit der die kodierenden Sequenzen
neuer Gene identifiziert werden, steht in scharfem Kontrast zur
Rate, mit der die Funktion dieser Gene aufgeklärt wird. Die Zuordnung von
Funktionen zu den cDNAs in den Datenbanken, oder funktionelle Genomanalyse ("functional genomics"), ist heute eine
große
Herausforderung in der Biotechnologie.
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Über
Jahrzehnte wurden neue Gene als Ergebnis einer Forschung identifiziert,
die angelegt war, einen biologischen Prozess oder eine Erbkrankheit
zu erklären,
und die Funktion des Gens ging seiner Identifikation voraus. Bei
der funktionellen Genomanalyse werden die kodierenden Sequenzen
der Gene zuerst kloniert und sequenziert, und im Anschluss werden
die Sequenzen verwendet, um die Funktionen zu finden. Obwohl andere
Organismen, wie zum Beispiel Drosophila, C. elegans und Zebrafisch,
für die
Analyse grundlegender Gene sehr dienlich sind, sind für komplexe
physiologische Eigenschaften von Säugern (Blutzucker, kardiovaskuläre Erkrankung,
Entzündung)
Tiermodellsysteme unumgänglich.
Die niedrige Fortpflanzungsrate und die hohen Kosten für die Unterbringung
von Tiermodellen sind jedoch die Hauptlimitierung für die Hochdurchsatz-Funktionsanalyse
von Genen. Obwohl arbeitsintensive Bestrebungen unternommen wurden,
um in einer Suche nach Phänotypen
Bibliotheken von Mauslinien mit chemisch oder genetisch mutierten
(markierten) Genen zu etablieren, welche die Aufklärung von
Genfunktionen erlauben oder welche mit humanen Erkrankungen zusammenhängen, ist
eine systematische Analyse des kompletten Spektrums an Säugergenen,
sei es Mensch oder Tier, eine bedeutende Aufgabe.
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Um mit dem Umfang an Sequenzdaten
Schritt zu halten, bedarf das Gebiet der funktionellen Genomanalyse
der Fähigkeit,
Hochdurchsatzanalysen der genauen Genfunktion durchzuführen. Kürzlich wurde
eine Reihe von Techniken entwickelt, die angelegt sind, um gewebe-
und zellspezifische Genexpression mit der Genfunktion zu verbinden.
Diese umfassen cDNA-Mikroarrayanalysen und die Genchip-Technologie
und differentielles mRNA-Display. Serial Analysis of Gene Expression
(SAGE) oder differentielles Display von messenger-RNA können Gene
identifizieren, die in Tumorgewebe exprimiert werden, aber in entsprechendem
normalem oder gesundem Gewebe fehlen. Auf diese Weise können potentielle
Gene mit regulatorischen Funktionen aus dem Übermaß ubiquitär exprimierter Gene selektiert
werden, die eine geringere Wahrscheinlichkeit aufweisen, für das Screening
kleiner Arzneimittelsubstanzen oder Gentherapieprojekte dienlich
zu sein. Die Genchip-Technologie hat das Potential, die Kontrolle
der Genexpression einer großen
Zahl von Genen durch Messen der mRNA-Expressionsniveaus in Zellen
in nur wenigen Stunden zu ermöglichen.
Zellen, die unter einer Vielzahl von Bedingungen kultiviert wurden,
können
hinsichtlich ihrer mRNA-Expressionsmuster
analysiert und verglichen werden. Gegenwärtig werden DNA Mikroarray-Chips
mit 40.000 nicht-redundanten
humanen Genen hergestellt und es ist geplant, dass sie 1999 auf
dem Markt sind (Editorial (1998) Nat. Genet. 18(3): 195–197). Diese
Techniken sind jedoch in erster Linie für das Screening von Krebszellen
angelegt und nicht für
das Screening nach spezifischen Genfunktionen.
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Ferner werden Two- oder Three-Hybrid-Systeme
verwendet, um funktionelle Daten zu genomischen Datenbanken hinzuzufügen. Diese
Verfahren untersuchen Protein/Protein-, Protein/RNA oder Protein/DNA-Wechselwirkungen
in Hefe oder Säugetierzellen
(Brent & Finley
(1997) Annu. Rev. Genet. 31: 663–704). Dieses Verfahren stellt
jedoch kein Mittel bereit, um eine große Zahl anderer Genfunktionen
zu untersuchen, wie zum Beispiel Differenzierung, Motilität, Signalübertragung,
Enzym- und Transportaktivität.
Es wurden Hefe-Expressionssysteme entwickelt, die verwendet wurden,
um natürlicherweise
segregierte sowie Membranproteine von Säugetieren zu screenen (Klein
et al. (1996) Proc. Natl. Acad. Sci. USA 93(14): 7108–7113).
Dieses System ermöglicht
es ferner, große
Bibliotheken in Bibliotheken mit bestimmten Eigenschaften zu zerlegen,
die bei der Identifikation spezifischer Gene und Genprodukte helfen.
Ein Nachteil dieses Systems ist es, dass hauptsächlich Gene selektiert werden,
die segregierte Proteine kodieren. Zweitens basiert diese Technik
auf Hefe als heterologes Expressionssystem, und daher gibt es in
nicht geeigneter Weise gefaltete Genprodukte, was eine unausgewogene
Bibliothek zur Folge hat.
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Andere aktuelle Strategien umfassen
die Erzeugung von transgenen Mäusen
oder von Knockout-Mäusen.
Ein erfolgreiches Beispiel der Entdeckung eines Gens mit Hilfe einer
solchen Vorgehensweise ist die Identifikation des Osteoprotegeringens.
DNA Datenbanken wurden gescreent, um ESTs mit Merkmalen zu selektieren,
welche darauf hindeuten, dass die verwandten Gene segregierte Proteine
kodieren. Die biologischen Funktionen dieser Gene wurden beurteilt,
indem die entsprechenden vollständigen
cDNAs unter die Kontrolle eines leberspezifischen Promotors gebracht
wurden. Transgene Mäuse,
die mit jedem dieser Konstrukte erzeugt wurden, haben folglich hohe
Plasma-Konzentrationen des relevanten Proteins. Anschließend wurden die
transgenen Tiere einer Reihe qualitativer und quantitativer phänotypischer
Untersuchungen unterzogen. Eines dieser Gene, das in Mäuse transfiziert
wurde, führte
zu Mäusen
mit einer erhöhten
Knochendichte, was in der Folge zur Entdeckung eines potenten Anti- Osteoporosefaktors
führte
(Simonet et al. (1997) Cell 89(2): 309–319). Ein solches Verfahren
weist die Nachteile auf, dass es teuer und zeitaufwendig ist.
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Die Herausforderung in der funktionellen
Genomanalyse ist es, all die oben beschriebenen Techniken zu entwickeln
und zu verfeinern und ihre Ergebnisse mit den bestehenden Daten
in eine gut entwickelte Datenbank zu integrieren, die für die Entwicklung
eines Bildes sorgt, wie die Genfunktion zellulären Metabolismus konstituiert,
und eines Mittels für
dieses Wissen, um es in der Entwicklung neuer medizinischer Produkte
zu verwenden. Die gegenwärtigen
Techniken weisen Beschränkungen
auf und führen
nicht notwendigerweise zu genauen funktionellen Daten. Daher besteht
ein Bedarf für
ein Verfahren das die direkte Messung der Funktion eines einzelnen
Gens aus einer Kollektion von Genen (Genpools oder individuelle
Klone) in einem Hochdurchsatzaufbau in geeigneten in vitro Untersuchungssystemen
und Tiermodellen ermöglicht.
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Die Entwicklung von Hochdurchsatzscreens
wird in Jayawickreme und Kost (Curr. Opin. Biotechnol. (1997) 8:
629–634)
diskutiert. Ein Hochdurchsatzscreen für selten transkribierte, differentiell
exprimierte Gene ist in von Stein et al. (Nucleic Acids Res. (1997)
35: 2598–2602)
beschrieben. Hochdurchsatz-Genotypisierung wird in Hall et al. (Genome
Res. (1996) 6: 781–790)
offenbart. Verfahren zum Screening transdominanter intrazellulärer Effektorpeptide
und mRNA-Moleküle
sind in Nolan, WO 97/27212 und WO 97/27213, offenbart.
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Verfahren und Zusammensetzungen zur
Verwendung darin zum direkten, schnellen und eindeutigen Messen
der Funktion von Nukleinsäureproben
in einem Hochdurchsatzaufbau unter Verwendung eines plasmid-basierten,
E1-deletierten adenoviralen Vektorsystems und einer E1-komplementierenden
Wirtszelle werden bereitgestellt. Das Verfahren umfasst die Schritte
der Konstruktion eines Sets von Adapterplasmiden mittels Insertion
eines Sets von cDNAs, DNAs, ESTs, Genen, synthetischen Oligonukleotiden
oder einer Bibliothek von Nukleinsäuren in E1-deletierte Adapterplasmide,
Cotransfektion einer E1-komplementierenden Zelllinie mit dem Set
oder der Bibliothek von Adapterplasmiden und eines Plasmids (Plasmiden),
das homologe Sequenzen zu Sequenzen in dem Set von Adapterplasmiden
aufweist und das ferner alle adenoviralen Gene umfasst, welche nicht
von der komplementierenden Zelllinie oder den Adapterplasmide bereitgestellt
werden, die für
die Replikation und Verpackung notwendig sind, um ein Set oder eine
Bibliothek von rekombinanten adenoviralen Vektoren herzustellen,
vorzugsweise in einem miniaturisierten Hochdurchsatzaufbau. Zur
Identifikation und Zuordnung einer Funktion zu einem Produkt (Produkten),
das von den Nukleinsäureproben
kodiert wird, wird der Wirt in einem Hochdurchsatzaufbau mit den
rekombinanten adenoviralen Vektoren transduziert, die das Produkt(e)
der Nukleinsäureproben
exprimieren und dadurch einen Phänotyp
eines Wirts verändern. Der
veränderte
Phänotyp
wird identifiziert und als Grundlage verwendet, um dem durch die
Nukleinsäureproben
kodierten Produkt(en) eine Funktion zuzuordnen. Das plasmid-basierte
System wird verwendet, um schnell Adenovirusvektor-Bibliotheken
herzustellen, die für
das Hochdurchsatzscreening vorzugsweise RCA-frei sind. Jeder Schritt
des Verfahrens kann in einem Multiwell-Format und automatisiert
durchgeführt werden,
um die Kapazität
des Systems weiter zu verbessern. Dieses Hochdurchsatzsystem erleichtert
die Expressionsanalyse einer großen Zahl von Nukleinsäureproben
vom Menschen oder anderen Organismen sowohl in vitro als auch in
vivo und stellt eine signifikante Verbesserung gegenüber anderen
verfügbaren
Techniken auf dem Gebiet dar.
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Kurze Beschreibung
der Figuren
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1:
Konstruktion von pBS.PGK.PCRI. pBS.PGK.PCRI kodiert den humanen
Phosphoglyceratkinase (PGK)-Promotor, der operativ mit den Adenovirus
5 (Ad5) E1-Nukleotiden 459–916
verknüpft
ist. Um dieses Plasmid zu konstruieren, wurden die Ad5 Nukleotide
459–916
mittels PCR mit den Primern Ea-1 (SEQ ID NO: 27) und Ea-2 (SEQ ID
NO: 28) amplifiziert, mit ClaI verdaut und in die ClaI-EcoRV Schnittstellen
von pBluescript (Stratagene) kloniert, was in pBS.PCRI resultiert.
Der PGK-Promotor
wurde aus pTN durch vollständigen Verdau
mit ScaI und partiellen Verdau mit EcoRI ausgeschnitten und in die
korrespondierenden Schnittstellen von pBS.PCRI kloniert, was pBS.PGK.PCRI
ergibt.
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2:
Konstruktion von pIG.E1A.E1B.X. pIG.E1A.E1B.X kodiert Ad5 Nukleotide
459–5788
(E1A und E1B Regionen), die operativ mit dem humanen PGK-Promotor
verknüpft
sind. pIG.E1A.E1B.X kodiert ferner das Ad5 pIX Protein. pIG.E1A.E1B.X
wurde durch Ersetzen des ScaI-BspEI Fragments von pAT-X/S mit dem entsprechenden
Fragment von pBS.PGK.PCR1.
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3A:
Konstruktion von pAT-PCR2-NEO. Um dieses Plasmid zu konstruieren,
wurden der E1B-Promotor und das Initiationscodon (ATG) des 21 kDa
E1B Proteins mittels PCR mit den Primern Ea-3 (SEQ ID NO: 29) und
Ep-2 (SEQ ID NO: 30) amplifiziert, wobei Ep-2 an der Initiationsstelle
des 21 kDa Proteins eine NcoI Schnittstelle (5'-CCATGG) einführt. Das PCR Produkt (PCRII)
wurde mit HpaI und NcoI verdaut und in die korrespondierenden Schnittstellen
von pAT-X/S ligiert, was pAT-X/S-PCR2 erzeugt. Das NcoI-StuI Fragment
von pTN, welches das Neon und einen Teil der HBV Poly(A)-Region
enthält,
wurde in die NcoI-NruI Schnittstellen von pAT-X/S-PCR2 ligiert,
was pAT-PCR2-NEO erzeugt.
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3B:
Konstruktion von pIG.E1A.NEO. pIG.E1A.NEO kodiert die Ad5 Nukleotide
459-1713, die operativ mit dem humanen PGK-Promotor verknüpft sind.
Ebenfalls kodiert ist der E1B-Promotor, der funktionell mit dem
Neomycin-Resistenzgen (Neon) und dem Hepatitis B Virus (HBV) Poly(A)-Signal
verknüpft
ist. In diesem Konstrukt fungiert das AUG Codon des 21 kDA E1B Proteins
als das Initiationscodon von Neon. Das HBV Poly(A)-Signal von pAT-PCR2-NEO
(siehe 3A) wurde durch
Ersetzen des ScaI-SalI Fragments von pAT-PCR2-NEO mit dem entsprechenden
Fragment von pTN vervollständigt,
was pAT.PCR2.NEO.p(A) erzeugt, und Ersetzen des ScaI-XbaI Fragments
von pAT.PCR2.NEO.p(A) mit dem entsprechenden Fragment von pIG.E1A.E1B.X,
was pIG.E1A.NEO erzeugt.
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4:
Konstruktion von pIG.E1A.E1B. pIG.E1A.E1B enthält die Ad5 Nukleotide 459-3510
(E1A und E1B Proteine), die operativ mit dem PGK-Promotor und dem
HBV Poly(A)-Signal verknüpft
sind. Dieses Plasmid wurde durch PCR-Amplifikation der N-terminalen
Aminosäuren
des 55 kDA E1B Proteins mit dem Primern Eb-1 (SEQ ID NO: 31) und
Eb-2 (SEQ ID NO: 32), welcher eine XhoI Schnittstelle einführt, konstruiert,
mit BgIII verdaut und in die BgIII-NruI Schnittstellen von pAT-X/S
kloniert, was pAT-PCR3 erzeugt. Das XbaI-XhoI Fragment von pAT-PCR3
wurde mit dem XbaI-SalII Fragment (das die HBV Poly(A)-Stelle enthält) von pIG.E1A.NEO
ersetzt, um pIG.E1A.E1B zu erzeugen.
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5:
Konstruktion von pIG.NEO. pIG.NEO enthält das NeoR operativ
mit dem E1B-Promotor verknüpft.
pIG.NEO wurde konstruiert durch Ligation des HpaI-ScaI Fragment
von pIG.E1A.NEO, das den E1B-Promotor und NeoR enthält, in die
EcoRV-ScaI Schnittstellen von pBS.
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6:
Transformation primärer
Babyratten-Nierenzellen (BRK) mit Hilfe von Adenovirus-Verpackungskonstrukten.
Subkonfluente Schalen mit BRK Zellen wurden mit 1 oder 5 μg von entweder
pIG.NEO, pIG.E1A.NEO, pIG.E1A.E1B, pIG.E1A.E1B.X, pAd5XhoIC oder
pIG.E1A.NEO plus pDC26, welches das Ad5 E1B Gen unter der Kontrolle
des SV40 Early-Promotors exprimiert, transfiziert. Drei Wochen nach
Transfektion, Foci waren sichtbar, wurden die Zellen fixiert, mit
Giemsa gefärbt
und die Fokusse gezählt.
Die dargestellten Ergebnisse zeigen die Durchschnittszahl an Foci
pro fünf
replizierten Schalen.
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7:
Western Blot-Analyse von mit pIG.E1A.NEO transfizierten A549 Klonen
und humanen embryonalen Retinoblasten (HER Zellen), die mit pIG.E1A.E1B
transfiziert wurden (PER Klone). Die Expression der Ad5 E1A und
E1B 55 kDa und 21 kDa Proteine in den transfizierten A549 und PER
Zellen wurde mittels Western Blot mit monoklonalen Maus-Antikörpern (Mab)
M73, der E1A Genprodukte erkennt, und Mabs AIC6 und C1G11 bestimmt,
welche die E1B 55 kDa bzw. 21 kDa Proteine erkennen. Die Mab-Bindung
wurde unter Verwendung eines Meerrettich Peroxidase-markierten Ziege
anti-Maus Antikörpers
und verstärkter
("enhanced") Chemilumineszenz
visualisiert. 293 und 911 Zellen dienten als Kontrollen.
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8:
Southern Blot-Analyse von 293, 911 und PER Zelllinien. Zelluläre DNA wurde
extrahiert, mit HindIII verdaut, mittels Elektrophorese aufgetrennt
und auf Hybond N+ Membranen (Amersham) transferiert. Die
Membranen wurden mit radioaktiv markierten Sonden hybridisiert,
welche durch Random Priming des SspI-HindIII Fragments von pAd5.SalB
(Ad5 Nukleotide 342–2805)
generiert wurden.
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9:
Transfektionseffizienz von PER.C3, PER.C5, PER.C6 und 911 Zellen.
Die Zellen wurden in 6-Well Platten kultiviert und je zweimal mit
5 μg pRSV.lacZ
mittels Calciumphosphat-Koprezipitation transfiziert. 48 Stunden
nach Transfektion wurden die Zellen mit X-Gal gefärbt, und
die blauen Zellen wurden gezählt. Die
dargestellten Ergebnisse zeigen den mittleren Prozentanteil an blauen
Zellen pro Well.
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10:
Konstruktion des Adenovirusvektors pMLPI.TK. pMLPI.TK wurde so konzipiert,
dass er keinen Sequenzüberlapp
mit dem Verpackungskonstrukt pIG.E1A.E1B aufweist. pMLPI.TK wurde
aus pMLP.TK durch Deletion der Region mit Sequenzüberlapp
mit pIG.E1A.E1B und Deletion der nicht kodierenden von lacZ stammenden
Sequenzen abgeleitet. Sie SV40 Poly(A)-Sequenzen wurden mittels
PCR mit den Primern SV40-1 (SEQ ID NO: 33), der eine BamHI Schnittstelle
einführt,
und SV40-2 (SEQ ID NO: 34) amplifiziert, welcher eine BgIII Schnittstelle
einführt.
Die pMLP.TK Ad5 Sequenzen 2496 bis 2779 wurden mittels PCR mit den Primern
Ad5-1 (SEQ ID NO: 35), der eine BgIII Schnittstelle einführt, und
Ad5-2 (SEQ ID NO: 36) amplifiziert. Beide PCR Produkte wurden mit
BgIII verdaut, ligiert und mittels PCR mit den Primern SV40-1 und
Ad5-2 amplifiziert. Dieses dritte PCR-Produkt wurde mit BamHI und
AflIII verdaut und in die korrespondierenden Schnittstellen von
pMLP.TK ligiert, was pMLPI.TK erzeugt.
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11A:
Das neue Adenovirus-Verpackungskonstrukt pIG.E1A.E1B hat keinen
Sequenzüberlapp
mit dem neuen Adenovirus-vektor pMLPI.TK. Die Regionen mit Sequenzüberlapp
zwischen dem Verpackungskonstrukt pAd5XhoIC, exprimiert in 911 Zellen,
und dem Adenovirus-Vektor pMLP.TK sind dargestellt, die eine homologe
Rekombination und die Bildung eines replikationskompetenten Adenovirus
zur Folge haben können. Im
Gegensatz dazu gibt es keine Regionen mit Sequenzüberlapp
zwischen dem neuen Verpackungskonstrukt pIG.E1A.E1B, exprimiert
in PER.C6 Zellen, und dem neuen Adenovirus-Vektor pMLPI.TK.
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11B:
Das neue Adenovirus-Verpackungskonstrukt pIG.E1A.NEO hat keinen
Sequenzüberlapp mit
dem neuen Adenovirusvektor pMLPI.TK. Es gibt keine Region mit Sequenzüberlapp
zwischen dem neuen Verpackungskonstrukt pIG.E1A.NEO und dem neuen
Adenovirus-Vektor pMLPI.TK, die eine homologe Rekombination und
die Bildung eines replikationskompetenten Adenovirus zur Folge haben
kann.
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12:
Generierung des rekombinanten Adenovirus IG.Ad.MLPI.TK. Das rekombinante
Adenovirus IG.Ad.MLPI.TK wurde mittels Cotransfektion von 293 Zellen
mit SalI-linearisiertem pMLPI.TK und dem rechten Arm der mit ClaI
verdauten Wildtyp Ad5-DNA generiert. Homologe Rekombination zwischen
dem linearisierten pMLPI.TK und der Wildtyp Ad5-DNA erzeugt IG.Ad.MLPI.TK
DNA, die eine E1-Deletion der Nukleotide 459– 3510 enthält. 293 Zellen transkomplementieren
das deletierte Ad5 Genom, wodurch die Replikation der IG.Ad.MLPI.TK
DNA und deren Verpackung in Viruspartikel ermöglicht wird.
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13:
Grundprinzip für
das Design von adenovirus-abgeleiteten
rekombinanten DNA-Molekülen, welche
in Zellen duplizieren und replizieren, die Adenovirus-Replikationsproteine
exprimieren. Ein Schema des doppelsträngigen Adenovirus DNA-Genoms,
das die ungefähren
Orte der E1, E2, E3, E4 und L Regionen bezeichnet, ist dargestellt.
Das terminale Polypeptid (TP), das an die 5'-Termini
angeheftet ist, ist mit geschlossenen Kreisen bezeichnet. Der rechte
Arm des Adenovirus-Genoms kann durch Entfernen des linken Arms mittels
Restriktionsenzymverdau gereinigt werden. Nach Transfektion des
rechten Arms in 293 oder 911 Zellen erzeugt die adenovirale DNA-Polymerase
(weißer
Pfeil), die auf dem rechten Arm kodiert ist, nur einzelsträngige Formen.
Weder die doppelsträngige
noch die einzelsträngige
DNA können
replizieren, da ihnen ein ITR an einem Terminus fehlt. Versorgen
der einzelsträngigen
DNA mit einer Sequenz, die am 3'-Terminus
eine Hairpin (Haarnadel)-Struktur
ausbilden kann, welche als Substrat für die DNA Polymerase dienen
kann, wird die Hairpin-Struktur entlang der gesamten Länge des
Moleküls
verlängern.
Dieses Molekül
kann ebenfalls als Substrat für
eine DNA Polymerase dienen, aber das Produkt ist ein dupliziertes
Molekül
mit ITRs an beiden Termini, welches in der Gegenwart von adenoviralen
Proteinen replizieren kann.
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14:
Adenovirus-Genomreplikation. Das Adenovirus-Genom ist oben links gezeigt. Die Replikationsursprünge ("origins of replication") liegen zwischen
den linken und rechten ITRs an den Enden des Genoms. DNA-Replikation
erfolgt in zwei Stufen. Die Replikation schreitet von einem ITR
voran, wobei sie einen Tochter-Duplex und einen verdrängten elterlichen
Einzelstrang generiert, der mit einem Adenovirus DNA-Bindeprotein
(DBP, offene Kreise) umgeben ist und durch Hybridisieren der ITR
Sequenzen an beiden Termini eine Pfannenstiel-Struktur ("panhandle structure") ausbilden kann.
Der Pfannenstiel ist ein Substrat für die DNA-Polymerase (Pol:
weiße
Pfeile), um doppelsträngige
genomische DNA zu erzeugen. Alternativ schreitet die Replikation
von beiden ITRs voran, wobei zwei Tochtermoleküle generiert werden, wodurch
das Erfordernis einer Pfannenstiel-Struktur vermieden wird.
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15:
Potentielle Hairpin-Konformation eines einzelsträngigen DNA-Moleküls, das
die HP/asp Sequenz (SEQ ID NO: 47) enthält. Asp718I-Verdau von pICLha,
das die klonierten Oligonukleotide HP/asp1 und HP/asp2 enthält, ergibt
eine lineare doppelsträngige
DNA mit einem Ad5 ITR an einem Terminus und der HP/asp Sequenz am
anderen Terminus. In zellen, welche die Adenovirus E2-Region exprimieren,
wird eine einzelsträngige
DNA mit einem Ad5 ITR am 5'-Terminus
und der Hairpin-Konformation am 3'-Terminus produziert. Einmal ausgebildet,
kann der Hairpin als Primer für
eine zelluläre
und/oder Adenovirus DNA-Polymerase dienen, um die einzelsträngige DNA
in doppelsträngige
DNA umzuwandeln.
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16:
Darstellung von pICLhac. pICLhac enthält all die Elemente von pICL
(19), aber enthält zusätzlich in
der Asp718I Schnittstelle die HP/asp Sequenz in einer Orientierung,
welche die in 15 gezeigte
Hairpin-Struktur erzeugt, nachfolgend der Linearisierung durch Asp718
Verdau und Transfektion in Zellen, die Adenovirus E2 Proteine exprimieren.
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17:
Darstellung von pICLhaw. pICLhaw ist identisch zu pICLhac (16) mit der Ausnahme, dass die
inserierte HP/asp Sequenz in der entgegengesetzten Orientierung
vorliegt.
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18:
Schematische Darstellung von pICLI. pICLI enthält all die Elemente von pICL
(19) aber zusätzlich in
der Asp718I Schnittstelle ein Ad5 ITR.
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19:
Darstellung von pICL. pICL ist abgeleitet wie folgt: (i) Nukleotide
1-457, Ad5 Nukleotide 1-457 einschließlich des linken ITR, (ii)
Nukleotide 458-969, humaner CMV-Enhancer und Immediate Early-Promotor, (iii)
Nukleotide 970-1204, SV40 19S Exon und trunkiertes 16/19S Intron,
(iv) Nukleotide 1218-2987, Glühwürmchen ("firefly") Luziferase-Gen,
(v) Nukleotide 3018-3131, SV40 Tandem-Polyadenylierungssignale des Late-Transkripts,
(vi) Nukleotide 3132-5620, pUC12 Sequenzen einschließlich einer
Asp718 Schnittstelle und (vii) Ampicillin-Resistenzgen in reverser
Orientierung.
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20:
Zeigt eine schematische Übersicht über die
Adenovirus-Fragmente, die in pBR322 (Plasmid) oder pWE15 (Cosmid)
abgeleitete Vektoren kloniert wurden. Die obere Linie stellt das
vollständige
Adenovirus-Genom flankiert von seinen ITRs (gefüllte Rechtecke) und mit einigen
bezeichneten Restriktionsschnittstellen dar. Die den Restriktionsschnittstellen
folgenden Nummern bezeichnen die ungefähren Verdaustellen (in kb)
im Ad5 Genom.
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21:
Zeichnung des Adapterplasmids pAd/L420-HSA.
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22:
Zeichnung des Adapterplasmids pAd/Clip.
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23:
Schematische Darstellung der Generierung rekombinanter Adenoviren
unter Verwendung eines plasmidbasierten Systems. Oben ist die Genomorganisation
von Ad5 angegeben, wobei gefüllte
Boxen die verschiedenen frühen
und späten
Transkriptionsregionen und die flankierenden ITRs darstellen. In
der Mitte sind die beiden DNAs dargestellt, die für eine singuläre homologe
Rekombination verwendet wurden und nach Transfektion in Verpackungszellen
zum rekombinanten Virus führten
(unten dargestellt).
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24:
Zeichnung des adenoviralen Minimalvektors pMV/L420H.
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25:
Helferkonstrukt für
die Replikation und Verpackung adenoviraler Minimalvektoren. Schematische
Darstellung der Klonierungsschritte für die Generierung des Helferkonstrukts
pWE/Ad.Δ5'.
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26:
Beweis für
die SV40-LargeT/Ori-vermittelte Replikation großer adenoviraler Konstrukte
in COS-1 Zellen.
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26A zeigt
eine schematische Darstellung des Konstrukts pWE/Ad.Δ5'. Die Lage der SV40
Ori-Sequenz und der Fragmente, die zur Herstellung von Sonden verwendet
wurden, sind angegeben. Beweis für
die SV40-LargeT/Ori-vermittelte Replikation großer adenoviraler Konstrukte
in COS-1 Zellen. 26B zeigt
ein Autoradiogramm des Southern-Blots, der mit der Adenovirus Sonde
hybridisiert wurde. 26C zeigt
ein Autoradiogramm des Southern-Blots, der mit der pWE Sonde hybridisiert
wurde. Spur 1, Markerspur: λ DNA,
verdaut mit EcoRI und HindIII. Spur 4 ist leer. Die Spuren 2, 5,
7, 9, 11, 13, 15 und 17 enthalten unverdaute DNA und die Spuren
3, 6, 8, 10, 12, 14, 16 und 18 enthalten MboI-verdaute DNA. Alle
Spuren enthalten DNA aus COS-1 Zellen, wie im Text beschrieben transfiziert
mit: pWE.pac (Spuren 2 und 3), pWE/Ad.Δ5' Konstrukt #1 (Spuren 5 und 6), #5 (Spuren
7 und 8) und #9 (Spuren 9 und 10), pWE/Ad.AflII-rITR (Spuren 11
und 12), pMV/CMV-LacZ (Spuren 13 und 14), pWE.pac verdaut mit PacI
(Spuren 15 und 16) oder pWE/Ad.AflII-rITR verdaut mit PacI (Spuren
17 und 18). Pfeile deuten auf das erwartete positive Signal von
1416 bp (26B) und 887
bp (26C).
-
27:
Produktion von E1/E2A-deletierten adenoviralen Vektoren und deren
Effizienz in einem miniaturisierten PER.C6/E2A-basierten Produktionssystem
(Beispiel 10):
-
28:
Durschnittliche, in einer 96-Well Platte erzeugte Titer, wie gemessen,
unter Verwendung eines PER.C6/E2A-basierten Plaque-Assays (Beispiel
11).
-
29:
Genauigkeit des miniaturisierten PER.C6/E2A-basierten Produktionssystems zur Herstellung adenoviraler
Vektoren für
eine Reihe von Marker und humanen cDNA Transgenen (Beispiel 12).
-
30:
Relative Anzahl an Wells mit CPE nach Transfektion von PER.C6/E2A
Zellen mit pCLIP-LacZ, das nach sechs verschiedenen Protokollen
gereinigt wurde (Beispiel 13). Qiagen: Standard alkalische Lyse, gefolgt
von Qiagen Plasmidreinigung; AlkLys: alkalische Lyse, gefolgt von Isopropanolpräzipitation
und Solubilisierung in TE-Puffer; AL+RNase: alkalische Lyse, gefolgt
von Isopropanol-Präzipitation
und Solubilisierung in TE-Puffer, der 10 μg/ml RNase enthält; AL+R+Phenol:
alkalische Lyse, gefolgt von Isopropanolpräzipitation und Solubilisierung
in TE-Puffer, der 10 μg/ml
RNase enthält,
gefolgt von Phenol/Chloroform-Extraktion
und Ethanolpräzipitation;
CTAB: Standard CTAB-Plasmidisolation;
CTAB+Phenol: Standard CTAB-Plasmidisolation, aber Solubilisierung
in TE-Puffer, der 10 μg/ml
RNase enthält,
gefolgt von Phenol/Chloroform-Extraktion.
-
31:
Einfluss der Verwendung von verdautem Plasmid ohne Phenol-Chloroform-Reinigung
zur Transfektion (Beispiel 14). Die Ergebnisse aller Experimente
sind dargestellt und ausgedrückt
als Prozentanteil der Wells, die CPE-Bildung zeigen. A) LacZ-Adapter
DNA wurde unter Verwendung von sechs verschiedenen Isolationsmethoden
isoliert (siehe Beispiel 13); 1: Qiagen, 2: Alkalische Lyse, 3:
Alkalische Lyse + RNase-Behandlung,
4: Alkalische Lyse + RNase-Behandlung + P/C Reinigung der DNA vor
der Linearisierung, 5: CTAB (Cetyltrimethylammoniumbromid), 6: CTAB
+ P/C Reinigung der DNA vor der Linearisierung, rITR wurde P/C gereinigt.
B) Gereinigte und ungereinigte EGFP- und EYFP-Adapter DNA, rITR
wurde P/C gereinigt. C) EGFP-Adapter DNA und rITR wurden gereinigt
und ungereinigt getestet; 1: sowohl Adapter als auch rITR gereinigt
(Kontrolle), 2: rITR gereinigt, Adapter DNA ungereinigt, 3: rITR
und Adapter ungereinigt.
-
32:
Stabilität
adenoviraler Vektoren, die in miniaturisiertem Format hergestellt
und für
bis zu drei Wochen bei drei verschiedenen Temperaturen inkubiert
wurden, welche unter Verwendung eines Plaque-bildenden Assays für adenovirale
Vektoren gemessen wurde (Beispiel 15).
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33:
Effizienzen der Virusgenerierung in Prozent CPE nach Virusgenerierung
mehrerer Adenoviren (E1 und E2Adeletiert), die cDNAs in antisense
Orientierung (AS) enthalten (Beispiel 16).
-
34A–M: Plasmidkarten adenoviraler Adapterplasmide
(Beispiel 17). Diese adenoviralen Adapterplasmide sind insbesondere
der Konstruktion von Expressionsbibliotheken in adenoviralen Vektoren
dienlich, wie zum Beispiel der gegenstand dieser Anmeldung. Sie
haben sehr seltene Restriktionsschnittstellen für die Linearisierung von Adaptern
und Bibliotheken von Adaptern (mit inserierten Transgenen) und inaktivieren
den Adapter nicht durch Verdau der Inserts.
-
34M:
Das Cosmid, das von pIPspAdapt5- oder pCLIP-IppoI-polynew abstammende adenovirale DNA
enthält,
kann für
in vitro Ligationen verwendet werden. Doppelsträngige Oligonukleotide, die
kompatible Überhänge enthalten,
werden zwischen die I-CeuI und PI-SceI Schnittstellen, zwischen
I-CeuI und PI-PpoI, zwischen
I-SceI und PI-SceI und zwischen I-SceI und PI-PpoI ligiert. Anschließend wird
die PacI Restriktionsendonuklease nicht nur verwendet, um das Konstrukt
nach der Ligation zu linearisieren und dadurch die linken und rechten
ITRs freizusetzen, sondern auch um Nicht-Rekombinante zu eliminieren.
-
34N:
relative Anzahl an Wells mit CPE nach Transfektion von PER.C6/E2A
zellen mit pCLIP-LacZ und dem Adapterplasmid pIPspAdapt2.
-
35:
(Beispiel 19) Prozentanteil der virusproduzierenden Wells (CPE positiv)
in einer 96-Well Platte von CER.C6 Zellen nach propagieren der mittels
Frieren/Tauen transfizierten Zelllysaten. Die zur Cotransfektion
verwendeten Helfermoleküle
waren (1) pWE/Ad.AflII-rITRsp, (2) pWE/Ad.AflII-rITRsp.dE2A, (3) pWE/Ad.AflII-rITRsp.dXba
und (4) pWE/Ad.AflII-rITR.
-
36:
(I und II)(Beispiel 20) Schematische Übersicht über die Konstruktion einer
adenoviralen cDNA-Expressionsbibliothek
in Arrayanordnung.
-
37:
(Beispiel 21) Vergleich der Cotransfektionen verschiedener Adapterplasmide
und pWE/Ad.AflII-rITRsp.dE2A auf 384-Well Platten mit Cotransfektionen
auf 96-Well Platten.
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Gezeigt ist der Prozentanteil der
virusproduzierenden Wells (CPE positive Wells), die zu verschiedenen
Zeitpunkten, wie angezeigt, nach Propagieren der mittels Frieren/Tauen
transfizierten Zellen zu neuen PER.C6/E2A fünf Tage nach Transfektion (oberes
Panel) oder sieben Tage nach Transfektion (unteres Panel) gezählt wurden.
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38A, B ,C: (Beispiel
22) Prozentanteil der virusproduzierenden Wells (CPE positive Wells),
die zu verschiedenen Zeitpunkten, wie angezeigt, nach Wechsel des
Mediums der transfizierten Zellen sieben Tage nach Transfektion
(A); ohne Mediumwechsel (B) und nach Standard-Propagieren der mittels Frieren/Tauen transfizierten
Zellen zu neuen PER.C6/E2A gezählt
wurden.
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39:
(Beispiel 23) Prozentanteil der virusproduzierenden Wells (CPE positive
Wells), die nach Propagieren der mittels Frieren/Tauen transfizierten
Zellen zu neuen PER.C6/E2A in drei unterschiedlichen Experimenten
unter Verwendung von PER.C6/E2A für die Transfektionen, die zum
Zeitpunkt der Transfektion die angegebene Konfluenz hatten, gezählt wurden.
Die Legende der Figur bezieht sich auf Tabelle 9, in der die absoluten
Zellzahlen jeder Flasche in jedem Experiment gezählt wurden. Die Zellen dieser
Flaschen wurden verwendet, um 96-Well Platten für die Transfektion mit adenoviralen
Adapter- und Helfer-DNA Molekülen
auszusäen.
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40:
Die Verwendung adenoviraler Expressionsvektoren als semi-stabiles
Expressionssystem für Assays
mit einem verzögerten
Auslesen ("readout") des Phänotyps nach
Infektion mit einer adenoviralen Expressionsbibliothek (Beispiel
24). Verwendetes Transgen: Green Fluorescent Protein (EGFP, Clontech).
Ein PER.C6/E2A Produktionsrohlysat wurde bei einer MOI von etwa
500–1000
verwendet.
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41:
Die Verwendung von PEI zum Generieren adenoviraler Vektoren in miniaturisiertem
Format (Beispiel 25). Transfektionseffizienz, Virusbildung (CPE)
und Proliferation (Toxizität)
sind dargestellt.
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42:
Einfluss der Temperatur PEI zum Zeitpunkt der Transfektionen auf
die CPE Effizienz (Beispiel 25). W: Warm (Raumtemperatur) und C:
Kalt (4°C).
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43:
Einfluss des PEI Transfektionsvolumens auf die Transfektionseffizienzen
(Beispiel 25).
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44:
Waschen der PER.C6/E2A Zellen mit serumfreiem Medium vor Applikation
des Lipofektamin/DNA-Komplexes kann weggelassen werden (Beispiel
26).
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In einem Aspekt schafft die Erfindung
eine Bibliothek, wie in Anspruch 1 definiert. Ein Vorteil dieser Bibliothek
ist es, dass diese Bibliothek sehr effizient in Zellen eingeführt werden
kann. Ein weiterer Vorteil dieser Bibliothek ist es, dass sie eine
Vielzahl von Kompartimenten umfasst, von denen jedes zumindest eine
Nukleinsäure
umfasst. Diese Bibliothek kann vorzugsweise verwendet werden, um
den Effekt einer exprimierten Nukleinsäure in einer Zelle zu studieren.
Eine Bibliothek mit dieser Architektur kann vorzugsweise verwendet werden,
um diejenigen Kompartimente schnell zu selektieren, die zumindest
eine Nukleinsäure
umfassen, welche einen bestimmten Effekt ausübt, wenn sie in Zellen exprimiert
ist. Wenn ein Kompartiment nur eine Nukleinsäure umfasst, dann ist bekannt,
dass diese Nukleinsäure
den Effekt bewirkt. Wenn ein Kompartiment mehr als eine Nukleinsäure umfasst,
dann ist bekannt, dass zumindest eine dieser mehr als eine Nukleinsäuren den
Effekt bewirkt. Der Vorteil zu wissen, welches Kompartiment die
Nukleinsäure
umfasst, welche einen bestimmten Effekt ausüben kann, ist größer, wenn
dieses Kompartiment relativ wenige verschiedene Nukleinsäuren umfasst,
und dieser Effekt ist am größten, wenn
dieses Kompartiment nur eine Nukleinsäure umfasst. Es ist weiterhin
von Vorteil, die Anzahl an verschiedenen Nukleinsäuren pro
Kompartiment genau zu kennen, insbesondere in großen Bibliotheken.
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Eine zu exprimierende Nukleinsäure kann
eine beliebige exprimierbare Nukleinsäure sein, wie zum Beispiel
eine Nukleinsäure,
für ein
proteinöses
Molekül,
ein RNA-Molekül
oder ein DNA-Molekül
kodiert.
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Eine Zelle kann jede beliebige Art
von Zelle sein. Wenn zum Beispiel die Bibliothek nach dem Vorhandensein
von Nukleinsäuren
mit potentiell therapeutischem Wert gescreent wird, ist besagte
Zelle vorzugsweise eine eukaryontische Zelle, vorzugsweise eine
Säugetierzelle.
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In einer Ausführungsform umfasst das zumindest
eine Kompartiment zumindest zwei adenovirale Vektoren. Speziell
bei, aber nicht beschränkt
auf große
Bibliotheken kann es vorteilhaft werden, die Anzahl der Kompartimente
zu reduzieren, um zumindest teilweise die Anzahl von Sreening-Assays, die durchgeführt werden
müssen,
zu vermindern. Zum Beispiel können
in solchen Fällen
Bibliotheken bereitgestellt werden, die mehr als einen Vektor umfassen.
Wenn anschließend
an einen Screening-Assay ein bestimmter Effekt mit einem bestimmten
Kompartiment korreliert werden kann, kann der Vektor im besagten
Kompartiment getrennt in einem zusätzlichen Screening-Assay analysiert
werden, um den Vektor zu selektieren, der Nukleinsäure umfasst,
deren Expression den Effekt bewirkt. Auf der anderen Seite kann
es jedoch in einem anderen Aufbau vorteilhaft sein, mehr als einen
adenoviralen Vektor in einem Kompartiment zu haben, zum Beispiel
wenn eine Bibliothek, die einen adenoviralen Vektor pro Kompartiment
enthält,
nach Nukleinsäuren
gescreent wird, die in der Lage sind, einen Effekt in Kombination
mit einer bestimmten anderen Nukleinsäure zu bewirken. Die andere
Nukleinsäure
kann im Anschluss durch Hinzufügen
eines Vektors, der die bestimmte andere Nukleinsäure umfasst, zu allen Kompartimenten
vor Durchführung
des Sreening-Assays der Zelle bereitgestellt werden. In ähnlicher
Weise kann der zumindest eine Vektor zumindest zwei Nukleinsäuren umfassen.
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In einer bevorzugten Ausführungsform
umfasst die Nukleinsäure,
die von einem Adenovirus abgeleitet ist, eine Nukleinsäure, die
ein spätes
Adenovirus-Protein oder einen funktionellen Teil, ein Derivat und/oder
ein Analog davon umfasst. Ein spätes
Adenovirus-Protein, z. B. von Adenovirus Fiber-Protein, kann vorzugsweise verwendet
werden, um den zumindest einen Vektor genau zu einer bestimmten
Zelle zu führen
oder eine verbesserte Zufuhr des zumindest einen Vektors zu dieser
Zelle zu induzieren. Vorzugsweise kodiert die von einem Adenovirus
abstammende Nukleinsäure
im Wesentlichen alle späten
Adenovirus-Proteine, welche die Ausbildung des gesamten Adenovirus-Capsids
ermöglichen,
oder funktionelle Teile, Analoga und/oder Derivate davon. Vorzugsweise
umfasst die von einem Adenovirus abstammende Nukleinsäure eine
Nukleinsäure,
die das Adenovirus E2A oder einen funktionellen Teil, ein Derivat
und/oder ein Analog davon kodiert. Vorzugsweise umfasst die von
einem Adenovirus abstammende Nukleinsäure eine Nukleinsäure, die
zumindest ein E4-Regionprotein oder einen funktionellen Teil, ein
Derivat und/oder ein Analog davon kodiert, und somit zumindest zum
Teil die Replikation einer von einem Adenovirus abstammenden Nukleinsäure in einer
Zelle erleichtert.
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In einer Ausführungsform umfasst die von
einem Adenovirus abgeleitete Nukleinsäure eine Nukleinsäure, die
zumindest ein E1-Regionprotein oder einen funktionellen Teil, ein
Derivat und/oder ein Analog davon kodiert. Die Gegenwart einer Adenovirus-Nukleinsäure, die
ein E1-Regionporotein kodiert, erleichtert zumindest teilweise die
Replikation der Nukleinsäure
in einer Zelle. Eine solche Replikationskapazität wird bei bestimmten Anwendungen
bevorzugt, zum Beispiel wenn das Screening nach exprimierbaren Nukleinsäuren durchgeführt wird,
die in der Lage sind, Tumorzellen auszurotten. In solchen Fällen kann
die Replikation einer Adenovirus Nukleinsäure, die zur Amplifikation
des Vektors beispielsweise in einem Säugetier führt, welches Tumorzellen umfasst,
zur Ausrottung auch von metastasierender Tumorzellen führen. Auf
der anderen Seite kann die Gegenwart einer Adenovirus Nukleinsäure, die
ein E1-Regionprotein kodiert, zum Beispiel zumindest teilweise die
Amplifikation der Nukleinsäure
in einer Zelle erleichtern, z. B. die Amplifikation von Vektoren,
welche die Adenovirus Nukleinsäure
umfassen.
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In einer Ausführungsform umfasst der Vektor
zusätzlich
eine Nukleinsäure,
die ein Adeno-assoziiertes Virus Terminal Repeat oder einen funktionellen
Teil, ein Derivat und/oder ein Analog davon umfasst, und somit die
Integration der zumindest einen Nukleinsäure in einer Zelle erlaubt.
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In einer Ausführungsform umfasst das virale,
von einem Adenovirus abgeleitete Element ein Adenoviruscapsid oder
einen funktionellen Teil, ein Derivat und/oder ein Analog davon.
Die Biologie von Adenoviren ist vergleichsweise auch auf der molekularen
Ebene gut bekannt. Viele Werkzeuge für Adenovirusvektoren wurden
und werden entwickelt, und machen damit ein Adenoviruscapsid zu
einem bevorzugten Vehikel der Wahl zum Einbau in eine Bibliothek
der Erfindung. Ein Adenovirus ist in der Lage, eine Vielzahl von
Zellen zu infizieren. Verschieden Adenovirus-Serotypen weisen jedoch
verschiedene Präferenzen
für Zellen
auf. Um die Zielzellpopulation, in die ein Adenoviruscapsid der
Erfindung eindringen kann, zu kombinieren und zu erweitern, umfasst
in einer bevorzugten Ausführungsform
das Vehikel Adenovirus-Fiberproteine
aus zumindest zwei Adenoviren.
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In einem weiteren Aspekt schafft
die Erfindung ein Verfahren zur Messung der Funktion einer singulären Nukleinsäure (Nukleinsäuren), wie
in Anspruch 28 definiert. Gegenwärtig
ist eine wachsende Zahl von Nukleinsäuren sequenziert und kloniert.
Die Klonierung und Sequenzierung von Nukleinsäuren schreitet in der Tat in
solch einer Rate voran, dass von den meisten der neu klonierten
und sequenzierten Nukleinsäuren
die Funktion nicht bekannt ist. Ferner sind von Nukleinsäuren mit
einer bekannten Funktion nicht alle Funktionen bekannt. Es ist ein
Ziel der Erfindung, ein Verfahren zur Bestimmung der Funktion einer
Nukleinsäure
bereitzustellen. In einem Aspekt stellt die Erfindung daher ein
Verfahren zum Sreening einer Bibliothek der Erfindung in einem Screening-Assay
bereit, wobei eine Funktion einer Nukleinsäure beurteilt werden kann.
In einem derartigen Assay ist die Funktion zentral. Eine Bibliothek
der Erfindung wird nach dem Vorhandensein einer exprimierbaren Nukleinsäure gescreent,
die in der Lage ist, zumindest teilweise die Funktion zu beeinflussen.
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In einer bevorzugten Ausführungsform
wird die Vielzahl an Zellen über
eine Anzahl von Kompartimenten verteilt, von denen jedes zumindest
einen Vektor umfasst, der zumindest eine Nukleinsäure der
Bibliothek umfasst. Die Anzahl der Kompartimente entspricht vorzugsweise
der Vielzahl von Kompartimenten der Bibliothek. In einer bevorzugten
Ausführungsform
umfasst das Verfahren zusätzlich
die Selektion des Vektors, der eine gewünschte Funktion umfasst.
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In einem weiteren Aspekt schafft
die Erfindung ein Verfahren zur Herstellung einer Bibliothek, wie
in Anspruch 18 definiert. Für
die Expression einer Nukleinsäure
ist eine ganze Reihe gut bekannter molekularer Elemente erforderlich
und/oder kann verwendet werden, wie beispielsweise aber nicht beschränkt auf
Promotoren, Enhancer, Polyadenylierungssignale, Translationsstart-
und -stoppsignale etc.
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Die Rekombination kann durch jedes
beliebige Mittel erfolgen, wie zum Beispiel durch die Mittel des molekularen
Klonierens und/oder Polymerase-vermittelte Amplifikationstechiken,
wie etwa PCR und NASBA. Die Rekombination umfasst jedoch vorzugsweise
homologe Rekombination zwischen zumindest teilweise überlappenden
Sequenzen in einem Nukleinsäurevehikel
und der zumindest einen Nukleinsäure.
Besonders für
die Generierung großer,
von Viren abstammender Nukleinsäuren
wird die homologe Rekombination bevorzugt. Vorzugsweise umfasst
das Nukleinsäurevehikel
und/oder die zumindest eine Nukleinsäure eine Adenovirus Nukleinsäure oder
einen funktionellen Teil, ein Derivat und/oder ein Analog davon.
In einem Beispiel umfasst die Adenovirus Nukleinsäure eine
Mutation im Wirtsbereich, die es dem Adenovirus ermöglicht,
in nicht humanen Primatenzellen zu replizieren.
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Die Erfindung stellt ferner die Verwendung
einer mittels eines Verfahrens der Erfindung erhältlichen Bibliothek zur Bestimmung
zumindest einer Funktion zumindest einer Nukleinsäure bereit,
welche in der Bibliothek der Erfindung vorhanden ist.
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Die Erfindung stellt ferner ein Verfahren
zur Amplifikation eines Vehikels bereit, dass in der Bibliothek der
Erfindung vorhanden ist, welches umfasst: Versorgen der Zelle mit
dem Vehikel, Kultivieren der Zelle, was die Amplifikation des Vehikels
ermöglicht,
und Ernten der durch die Zelle amplifizierten Vehikel. Vorzugsweise ist
die Zelle eine Primatenzelle, und ermöglicht somit die Amplifikation
von Vehikeln, die virale Elemente umfasst, welche die Replikation
des Nukleinsäurevehikels
ermöglichen.
Vorzugsweise umfasst die Zelle eine Nukleinsäure, die ein Adenovirus E1-Regionprotein
kodiert, und somit unter anderem die Amplifikation von Vehikeln
erlaubt, die virale Elemente umfassen, welche von einem Adenovirus
abgeleitet sind, der eine Adenovirus Nukleinsäure aufweist, die eine funktionelle
Deletion zumindest eines Teils der E1-Region aufweist. Vorzugsweise
ist die Zelle eine PER.C6 Zelle (ECACC Hinterlegungsnummer 96022940)
oder ein funktionelles Derivat und/oder ein Analog davon. Eine PER.C6
Zelle oder ein funktionelles Derivat und/oder Analog davon ermöglicht die
Replikation der Adenovirus Nukleinsäure mit einer Deletion der
E1-kodierenden Region ohne gleichzeitige Herstellung eines replikationskompetenten
Adenovirus in den Fällen,
in denen die Adenovirus Nukleinsäure
und die chromosomale Nukleinsäure
in der PER.C6 Zelle oder einem funktionellen Derivat und/oder Analog
davon keinen Sequenzüberlapp
aufweisen, der eine homologe Rekombination zwischen der Adenovirus
und chromosomalen Nukleinsäure
erlaubt, die zur Ausbildung eines replikationskompetenten Adenovirus führt.
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Vorzugsweise umfasst die Zelle zusätzlich eine
Nukleinsäure,
die Adenovirus E2A und/oder ein Adenovirus E4-Regionprotein oder einen funktionellen
Teil, ein Derivat und/oder ein Analog davon kodiert, und somit die
Replikation der Adenovirus Nukleinsäure mit funktionellen Deletionen
der Nukleinsäure
erlaubt, die Adenovirus E2A und/oder ein Adenovirus E4-Regionprotein
kodieren, wodurch die Replikation der Adenovirus Nukleinsäure in einer
Zelle inhibiert wird, welche die Nukleinsäure nicht umfasst, die Adenovirus
E2A und/oder ein Adenovirus E4-Regionprotein oder einen funktionellen
Teil, ein Derivat und/oder ein Analog davon kodiert, zum Beispiel
eine Zelle, die in der Lage ist, eine bestimmte Funktion auszuüben.
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In einem Beispiel umfasst das Nukleinsäurevehikel
keinen Sequenzüberlapp
mit einer anderen, in der Zelle vorhandenen Nukleinsäure, was
zur Ausbildung eines Nukleinsäurevehikels
führt,
das in der Lage ist, bei Fehlen der E1-Region kodierten Proteine
zu replizieren.
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Die Erfindung stellt weiterhin eine
Bibliothek gemäß der Erfindung
oder ein Verfahren gemäß der Erfindung
bereit, wobei die Vielzahl von Kompartimenten ein Multiwell-Format
aufweist. Ein Multiwell-Format ist für die automatisierte Durchführung zumindest
eines Teils der Verfahren der Erfindung sehr geeignet.
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In einem Aspekt stellt die Erfindung
eine Bibliothek bereit, wobei die zumindest eine Nukleinsäure ein Produkt
unbekannter Funktion kodiert.
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Die Bibliothek der Erfindung und/oder
die Verfahren der Erfindung werden vorzugsweise in einem zumindest
im Wesentlichen automatisierten Aufbau verwendet oder durchgeführt.
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Die Erfindung stellt zusätzlich eine,
Vielzahl von Zellen bereit, die eine Bibliothek gemäß der Erfindung umfassen.
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Die Erfindung verwendet die Hochdrucksatzgenerierung
rekombinanter adenoviraler Vektor-Bibliotheken, die ein oder mehr
Nukleinsäureproben
enthalten, gefolgt vom Hochdrucksatzscreening der adenoviralen Vektor-Bibliotheken
in einem Wirt, um den Phänotyp
eines Wirts zu verändern
als ein Mittel der Zuordnung einer Funktion zu einem Expressionsprodukt(en)
von Nukleinsäureproben.
Bibliotheken von E1-deletierten Adenoviren werden in einem Hochdrucksatzaufbau
unter Verwendung von Nukleinsäurekonstrukten
und transkomplementären
Verpackungszellen generiert. Die Bibliotheken von Nukleinsäureproben
können
ein Set von verschiedenen definierten oder undefinierten Sequenzen
sein oder können
ein Pool aus undefinierten oder definierten Sequenzen sein. Das
erste Nukleinsäurekonstrukt
ist ein relativ kleines und einfach zu manipulierendes Adapterplasmid,
dass in einer operablen Konfiguration zumindest ein linkes ITR,
ein Verpackungssignal und eine Expressionskassette mit den Nukleinsäureproben
enthält.
Das zweite Nukleinsäurekonstrukt
enthält ein
oder mehr Nukleinsäuremoleküle, die
partiell miteinander und/oder mit Sequenzen ersten Konstrukts überlappen,
und enthält
zumindest all diejenigen Adenovirus-Sequenzen, die für die Replikation und Verpackung eines
rekombinanten Adenovirus notwendig sind, und die vom Adapterplasmid
oder den Verpackungszellen nicht bereitgestellt werden. Das zweite
Nukleinsäurekonstrukt
ist in E1-Regionsequenzen
und optional in anderen E2B-Regionsequenzen, als denen, die für die Virusgenerierung
benötigt
werden, und/oder E2A-, E3- und/oder E4-Regionsequenzen deletiert.
Cotransfektion des ersten und des zweiten Nukleinsäurekonstrukts in
die Verpackungszellen führt
zur homologen Rekombination zwischen überlappenden Sequenzen im ersten und
zweiten Nukleinsälurekonstrukt
und innerhalb des zweiten Nukleinsäurekonstrukts, wenn dieses
aus mehr als einen Nukleinsäuremolekül besteht.
Im Allgemeinen bestehen die überlappenden
Sequenzen aus nicht mehr als 5000 bp und beinhalten E2B-Regionsequenzen,
die für
Virusproduktion essentiell sind. Es wird eine rekombinante virale
DNA mit einer E1-Deletion generiert, die in der Lage ist, in den
E1-komplementierenden Verpackungszellen
zu replizieren und zu propagieren, um eine rekombinante Adenovirus
Vektor-Bibliothek zu produzieren. Die Adenovirus Vektor-Bibliothek
wird in einem Hochdurchsatzaufbau in einem Wirt eingeführt, der
angezogen wurde, um die ausreichende Expression des Produkts (der
Produkte) zu gewährleisten,
welche von den Nukleinsäureproben
kodiert werden, um die Detektion und Analyse seiner biologischen
Aktivität
zu ermöglichen.
Der Wirt können
in vitro kultivierte Zellen oder ein Tier oder ein Pflanzenmodell
sein. Eine ausreichende Expression des Produkts (der Produkte) welche
durch die Nukleinsäureproben
kodiert werden, verändert
den Phänotyp
des Wirts. Unter Verwendung einer beliebigen Anzahl von in vitro
oder in vivo Assays für die
biologische Aktivität
wird der veränderte
Phänotyp
identifiziert und analysiert und die Funktion dabei dem Produkt
(Produkten) der Nukleinsäureproben
zugeordnet. Die plasmid-basierten Adenovirus Vektorsysteme, die
hier beschrieben sind, sind für
die Erzeugung großer
Gentransfer-Bibliotheken vorgesehen, die für das Sreening nach neuen,
für humane
Erkrankungen maßgeblichen
in Genen verwendet werden können.
Die Identifikation eines nützlichen
oder vorteilhaften biologischen Effekts einer bestimmten adenovirus-vermittelten Transduktion
kann ein nützliches
gentherapeutisches Produkt oder ein Target für ein Arzneimittel bestehend aus
einem kleinen Molekül
zur Behandlung humaner Erkrankungen zur Folge haben.
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Die Erfindung weist gegenüber den
gegenwärtig
verfügbaren
Techniken mehrere Vorteile auf. Der gesamte Prozess eignet sich
für die
Automatisierung, insbesondere wenn er in einem 96-Well oder anderen
Multiwell-Formaten realisiert wird. Das Hochdurchsatzscreening unter
Verwendung einer Reihe verschiedener in vitro Assays stellt ein
Mittel bereit, um effizient und in relativ kurzer Zeit Funktionsinformationen
zu erhalten. Das Mitglied (die Mitglieder) der rekombinanten adenoviralen
Bibliotheken, die in einem Wirt in vitro oder in situ einen gewünschten
Phänotyp
zeigen der indizieren, werden identifiziert, um die Bibliotheken
in eine zu handhabende Zahl von rekombinanten Adenovirus-Vektoren
oder Klonen zu zerlegen, die in vitro in einem Tiermodell getestet
werden können.
-
Ein weiterer deutlicher Vorteil der
Erfindung liegt darin, dass die Verfahren RCA-freie Adenovirus Bibliotheken
erzeugen. Eine RCA-Kontamination in den Bibliotheken könnte ein
größeres Hindernis
werden, insbesondere wenn die Bibliotheken für die Verwendung in multiplen
Screening-Programmen
kontinuierlich amplifiziert werden. Ein weiterer Vorteil der Erfindung
liegt in der Minimierung der Anzahl der in dem Verfahren involvierten
Schritte. Die Verfahren der Erfindung erfordern kein Klonieren jedes
einzelnen Adenovirus vor Verwendung in einem Hochdurchsatzscreening-Programm.
Andere Systeme schließen
einen oder mehrere Schritte in E. coli ein, um eine homologe Rekombination
für verschiedene
adenovirale Plasmide zu erhalten, die für die Vektorgenerierung notwendig
sind (Chartier at al. (1996) J. Virol. 70(7): 4805–4810; Crouzet
et al. (1997) Proc. Natl. Acad. Sci. USA 94(4): 1414–1419; He
et al. (1998) Proc. Natl.
-
Acad. Sci. USA 95(5): 2509–2514).
Ein weiteres Plasmidsystem, das für adenovirale Rekombination und
die Generierung adenoviraler Vektoren verwendet wurde, und das auf
homologer Rekombination in humanen Zellen passiert, ist die pBHG
Serie von Plasmiden. Wird diese jedoch in 293 Zellen verwendet,
weisen die Plasmide einen Überlapp
mit E1-Sequenzen auf, und das Plasmid pBHG enthält zwei eng beieinanderliegende
ITRs, was zusammen zur Instabilität des Plasmids führt. All
diese Merkmale sind nicht erwünscht
und führen
zur RCA-Produktion oder einer auf anderer Weise fehlerhaften Produktion
von Adenovirus-Vektoren (Bett et al. (1994) Proc. Natl. Acad. Sci.
USA 91(19): 8802–8806).
Die rekombinanten Nukleinsäuren
der Erfindung werden konzipiert, um Konstrukte mit diesen unerwünschten
Merkmalen zu vermeiden.
-
Ein weiterer Vorteil der Erfindung
liegt in der Fähigkeit
rekombinanter Adenoviren, rekombinante Gene in vitro und in vivo
in einer Vielzahl von Säugetierzellen
und Geweben effizient zu transferieren und zu exprimieren, was die
hohe Expression der transferierten Nukleinsäureproben zur Folge hat. Die
Fähigkeit
zur produktiven Infektion ruhender Zellen dehnt die Nützlichkeit
der rekombinanten Adenovirus Bibliotheken weiter aus. Zusätzlich sichern
hohe Expressionsniveaus, dass das Produkt (die Produkte) der Nukleinsäureproben
in ausreichenden Mengen produziert werden, um eine Veränderung
im Phänotyp
eines Wirts zu indizieren, die detektiert werden kann und es erlaubt,
die Funktion des (der) von den Nukleinsälureproben kodierten Produkts (Produkte)
zu bestimmen.
-
Die Nukleinsäureproben können genomische DNA, cDNA,
früher
klonierte DNA, Gene, ESTs, synthetische doppelsträngige Oligonukleotide
oder Zufallssequenzen sein, die von einer oder multiplen verwandten oder
nicht verwandten Sequenzen abgeleitet sind, und die direkt als Polypeptid,
antisense-Nukleinsäure oder genetisches
Suppressorelement (GSE) exprimiert werden können. Die Sequenzen der Nukleinsäureproben können von
jedem beliebigen Organismus erhalten werden einschließlich Säugetieren
(zum Beispiel Mensch, Affe, Maus), Fisch (zum Beispiel Zebrafisch,
Kugelfisch, Lachs), Nematoden (zum Beispiel C. elegans), Insekten
(zum Beispiel Drosophila), Hefen, Pilze, Bakterien und Pflanzen.
Alternativ werden die Nukleinsäureproben unter
Verwendung kommerziell verfügbarer
DNA-Synthesegeräte
und Kits als synthetische Oligonukleotide hergestellt. Der Strang,
der den offenen Leserahmen des Polypeptids oder Produkts der Nukleinsäureprobe kodiert,
und der komplementäre
Strang werden einzeln hergestellt und hybridisiert, um doppelsträngige DNA auszubilden.
Spezielle Hybridisierungsbedingungen sind nicht erforderlich. Die
Sequenzen der Nukleinsäureproben
können
durch Mutagenisieren oder Verfahren, welche die Rekombination fördern, verzufälligt werden oder
nicht. Die Nukleinsäurproben
kodieren für
ein Produkt (Produkte), für
das eine biologische Aktivität
nicht bekannt ist. Der Ausdruck "biologische
Aktivität" soll eine Aktivität bezeichnen,
die entweder in situ, in vivo oder in vitro detektierbar oder messbar
ist. Beispiele einer biologischen Aktivität schließen ein, sind aber nicht beschränkt auf
veränderte
Lebensfähigkeit,
morphologische Veränderungen,
Apoptose-Induktion, DNA Synthese, Tumorentstehung, Prädisposition
für Erkrankungen
oder Arzneimittel, chemische Empfindlichkeit oder Sekretion und
Proteinexpression.
-
Die Nukleinsäureproben enthalten vorzugsweise
kompatible Enden, um die Ligation mit dem Vektor in der korrekten
Orientierung zu erleichtern und die Nukleinsäureproben operativ mit einem
Promotor zu verknüpfen.
Zum Beispiel können
bei der Ligation synthetischer doppelsträngiger Oligonukleotide die
zum Vektor kompatiblen Enden in den Oligonukleotiden konzipiert
sein. Wenn die Nukleinsäureprobe
ESTs, genomische DNA, cDNA, Gene oder eine bereits zuvor klonierte
DNA darstellt, können
die kompatiblen Enden durch Verdau mit Restriktionsenzymen oder
die Ligation von Linkern an die DNA, welche die geeigneten Restriktionsenzym-Schnittstellen enthält, ausgebildet
werden. Alternativ kann der Vektor durch die Verwendung von Linkern modifiziert
werden. Die Schnittstellen für
Restriktionsenzyme werden derart ausgewählt, dass die Transkription der
Nukleinsäureprobe
von dem Vektor das gewünschte
Produkt erzeugt, zum Beispiel ein Polypeptid, eine antisense Nukleinsäure oder
ein GSE.
-
Der Vektor, in den die Nukleinsäureproben
vorzugsweise eingebracht werden, enthält in operabler Konfiguration
ein ITR, zumindest eine Klonierungsstelle oder vorzugsweise eine
multiple Klonierungsstelle zur Insertion einer Bibliothek aus Nukleinsäureproben
sowie transkriptionelle regulatorische Elemente zur Abgabe an und
Expression von Nukleinsäureproben
in einem Wirt. Im allgemeinen enthält er keine E1-Regionsequenzen,
andere E2B-Regionsequenzen als diejenigen, die für die späte Genexpression benötigt werden,
E2A-Regionsequenzen,
E3-Regionsequenzen oder E4-Regionsequenzen. Der E1-detektierte Abgabevektor
oder das Adapterplasmid wird mit den geeigneten Restriktionsenzymen
verdaut, entweder gleichzeitig oder sequenziell, um die für das gerichtete
Klonieren der Nukleinsäureprobe
geeigneten Enden zu erzeugen, unabhängig davon ob es sich um doppelsträngige Oligonukleotide,
genomische DNA, cDNA, ESTs oder eine zuvor klonierte DNA handelt.
Der Verdau mit Restriktionsenzymen wird routinemäßig unter Verwendung kommerziell
verfügbarer Reagenzien
gemäß den Empfehlungen
der Hersteller durchgeführt
und variiert entsprechend der ausgewählten Restriktionsenzyme. Eine
ausgeprägtes
Set oder ein Pool von Nukleinsäureproben
wird in das E1-deletierte Adapterplasmid inseriert, um ein entsprechendes
Set oder eine Bibliothek von Plasmiden für die Herstellung von Adenovirus-Vektoren
zu erzeugen. Ein Beispiel für
ein Adapterplasmid ist pMLPI.TK, das aus den Adenovirus Nukleotiden
1-458 besteht, gefolgt vom Adenovirus Major Late-Promotor, der funktionell mit dem Thymidinkinase-Gen
des Herpes Simplex-Virus verknüpft
ist, und gefolgt von den Adenovirus Nukleotiden 3511-6095. Weitere
Beispiele für
Adapterplasmide sind pAd/L420-H5A (21)
und pAd/Clip (22). pAd/L420-HSA
enthält
die Adenovirus Nukleotide 1-454, den L420-Promotor, der mit dem
Maus HSA-Gen verknüpft
ist, ein Poly A-Signal, gefolgt von den Adenovirus Nukleotiden 3511-6095. pAd/CLIP wurde
aus pAd/L420-HSA durch Ersetzen der Expressionskassette (L420-HSA)
mit dem CMV-Promotor, einer multiplen Klonierungsstelle, einem Intron
und einem Poly A-Signal
hergestellt.
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Nach dem Verdau werden der Vektor
und die Nukleinsäureproben
mittels Gelelektrophorese gereinigt. Die Nukleinsäuren können aus
verschiedenen Gelmatrices zum Beispiel durch Agaraseverdau, Elektroelution, Schmelzen
oder Hochsalzextraktionen extrahiert werden. In Kombination mit
diesen Verfahren oder alternativ können die verdauten-Nukleinsäuren auch
durch Chromatographie (z. B. Quiagen oder äquivalente DNA-bindende Harze)
oder Phenol/Chloroform-Extraktion
und Ethanol-Präzipitation
gereinigt werden. Die optimale Reinigungsmethode hängt von
der Größe und vom
Typ des Vektors und der Nukleinsäureproben
ab. Beide können
ohne Reinigung verwendet werden. Im Allgemeinen enthalten die Nukleinsäureproben
5'-Phosphatgruppen,
und der Vektor wird mit alkalischer Phosphatase behandelt, um Nukleinsäure-Vektor
Ligation zu fördern
und Vektor-Vektor Ligation zu verhindern. Falls die Nukleinsäureprobe
ein synthetisches Oligonukleotid ist, werden 5'-Phosphatgruppen mittels chemischer
oder enzymatischer Mittel hinzugefügt. Bei der Ligation reichen
die molaren Verhältnisse
von Nukleinsäureproben
(Insert) zur Vektor-DNA von annähernd
10 : 1 bis 0.1 : 1. Die Ligationsreaktion wird unter Verwendung
von T4 DNA-Ligase, oder einem anderen Enzym durchgeführt, das
die doppelsträngige
DNA-Ligation katalysiert. Reaktionsdauer und -temperatur können von
etwa 5 Minuten bis 18 Stunden bzw. von etwa 15°C bis Raumtemperatur variieren.
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Das Ausmaß der Expression kann durch
Verwendung von Promotoren (CMV Immediately Early-Promotor, SV40-Promotor,
Retrovirus LTRs) moduliert werden, die in ihren transkriptionellen
Aktivitäten
differieren. Operatives Verknüpfen
der Nukleinsäureprobe
mit einem starken Promotor, wie beispielsweise dem CMV Immediately
Early-Promotor, und optional mit einem oder mehreren Enhancer-Elementen
hat eine höhere
Expression zu Folge, die es erlaubt, eine geringere Infektionsmultiplizität ("multiplicity of infection") zu verwenden, um
den Phänotyp
eines Wirt zu verändern.
Die Option der Verwendung einer geringeren Infektionsmultiplizität erhöht die Anzahl,
wie oft eine Bibliothek in situ, in vitro und in vivo verwendet
werden kann. Je geringer außerdem
die Infektionsmultiplizität
der Virusbibliothek und die in den Screening-Programmen, Assays
und Tiermodellen verwendeten Dosierungen sind, desto geringer ist
die Möglichkeit,
im transduzierten Wirt toxische Effekte auszulösen, was wiederum die Zuverlässigkeit
des Systems gemäß der Erfindung
erhöht.
Ein anderer Weg, um mögliche
toxische Effekte zu reduzieren, welche die Expression der Bibliothek
betreffen, ist die Verwendung eines regulierbaren Promotors, insbesondere
eines Promotors, der während
der Virusproduktion reprimiert ist, der aber während des-funktionellen Screenings
mit der adenoviralen Bibliothek angeschaltet werden kann oder aktiv
ist, um eine zeitliche und/oder Zelltyp-spezifische Kontrolle während des
Screeningassays bereitzustellen. Auf diese Weise können Nukleinsälureproben,
die Mitglieder der Bibliothek sind, und die toxisch oder inhibitorisch
für die
komplementierende Zelllinie sind oder die in einer anderen Weise
mit der Adenovirus Replikation und -produktion interferieren, weiterhin
als ein adenoviraler Vektor produziert werden (siehe WO97/20943).
Beispiele für
diesen Typ von Promotor sind die AP1-abhängigen Promotoren, die durch
adenovirale E1-Genprodukte
reprimiert werden, was ein Abschalten der Expression der Nukleinsäureproben
während
der Produktion der adenoviralen Bibliothek zur Folge hat (siehe
van Dam et al. (1990) Mol. Cell. Biol. 10(11): 5857–5864).
Ein derartiger Promotor kann durch kombinatorische Techniken hergestellt
werden oder es können
natürliche
oder adaptierte Formen von Promotoren eingeschlossen werden. Beispiele
für AP1-abhängige Promotoren
sind die Promotoren für
die Collagenase, c-myc, Monozyten Chemoattractant-Protein (JE oder
mcp-1/JE) und Stromelysin Gene (Hagmeyer et al. (1993) EMBO J. 12(9):
3559–3572;
Offringa et al. (1990) Cell 62(23): 527–538; Offringa et al. (1988)
Nucleic Acids Res. 16(23): 10973–10984; van Dam et al. (1989)
Oncogene 4(10): 1207–1212).
Alternativ können
andere spezifische, aber stärkere
Promotoren verwendet werden, insbesondere wenn komplexe in vitro
Screenings durchgeführt
werden, oder wenn in vivo Modelle verwendet werden und eine geweberegulierte
Expression gewünscht
wird. Jedes Promotor/Enhancer-System, das im gewählten Wirt funktionell ist,
kann verwendet werden. Beispiele für geweberegulierte Promotoren schließen die
Promotoren mit spezifischer Aktivität oder erhöhter Aktivität in Leber
ein, wie z. B. den Albumin-Promotor
(Tronche et al. (1990) Mol. Biol. Med. 7(2): 173–185). Ein weiterer Ansatz
zur Erhöhung
der Expression ist die Erhöhung
der Halbwertzeit der mRNA, die von den Nukleinsäureproben transk-ribiert wird, durch
Einbau von stabilisierenden Sequenzen in die 3'-untranslatierte Region. Ein zweites
Nukleinsäurekonstrukt,
ein Helferplasmid mit Sequenzen, die homolog zu Sequenzen in den
E1-deletierten Adapterplasmiden sind, das alle notwendigen adenoviralen
Gene enthält,
die für
Replikation und Verpackungen erforderlich sind wird ebenfalls hergestellt.
Vorzugsweise weist das Helferplasmid keine komplementierenden Sequenzen
auf, die von den Verpackungszellen exprimiert werden, was zur Herstellung
eines replikationskompetenten Adenovirus führen würde. Zusätzlich weisen die Helferplasmide,
das Adapterplasmid und die Verpackungszelle vorzugsweise keinen
Sequenzüberlapp
auf, der zu homologer Rekombination und RCA-Bildung führen würde.
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Die Region an Sequenzüberlapp,
die dem Adapterplasmid und dem Helferplasmid gemeinsam ist, erlaubt
homologe Rekombination und die Ausbildung eines E1-deletierten,
replikationsdefekten, rekombinanten Adenovirusgenoms. Im Allgemeinen
umfasst die Region des Überlapps
die E2B-Regionsequenzen, die für
die späte
Genexpression erforderlich sind. Das Ausmaß des Überlapps, der die höchste Effizienz
ohne nennenswerte Verringerung der Größe des Inserts der Bibliothek
bereitstellt, kann in empirisch ermittelt werden. Der Sequenüberlapp
liegt im Allgemeinen zwischen 10 bp und 5000 bp, vorzugsweise zwischen
200 bp und 3000 bp.
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Die Größe der Nukleinsäurproben
oder DNA-Inserts in einer gewünschten
Adenovirus Bibliothek kann zwischen mehreren Hundert Basenpaaren
(zum Beispiel Sequenzen, die Neuropeptide kodieren) bis zu mehr als
30 kbp (etwa Titin) variieren. Die Klonierungskapazität der unter
Verwendung von Adapterplasmiden hergestellten adenoviralen Vektoren
kann durch Deletion eines zusätzlichen
(zusätzlicher)
adenoviralen (adenoviraler) Gens (Gene) erhöht werden, welche im Anschluss
einfach durch ein Derivat einer E1-komplementierenden Zelllinie
komplementiert werden können.
Als ein Beispiel umfassen Kandidatengene für die Deletion E2, E3 und/oder
E4. Beispielsweise können
Regionen, die für
die Adenovirus-Replikation und -verpackung essentiell sind, aus
den Adapter- und Helferplasmiden deletiert und beispielsweise durch
eine komplementierende Zelllinie exprimiert werden. Für E3-Deletionen
brauchen für
in vitro Modelle Gene in dieser Region nicht in der Verpackungszelle
komplementiert zu werden, und für
in vivo Modelle kann der Einfluss auf die Immunogenität des rekombinanten
Virus auf einer ad hoc Basis beurteilt werden.
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Das Set oder die Bibliothek spezifischer
Adapterplasmide oder der (die) Pool(s) von Adapterplasmiden werden
in ein Set oder einer Bibliothek adenoviraler Vektoren umgewandelt.
Die Adapterplasmide, welche die Nukleinsäureproben enthalten, werden
linearisiert und in eine E1-komplementierende Zelllinie transfiziert,
welche vorzugsweise in Mikrotiter-Gewebekulturplatten mit 96, 384, 1536
oder mehr Wells pro Platte ausgesät wird, zusammen mit Helferplasmiden,
welche Sequenzen homolog zu Sequenzen im Adapterplasmid aufweisen
und alle adenoviralen Gene enthalten, die für die Replikation und Verpackung
notwendig sind. Rekombination zwischen den homologen Sequenzen,
welche den Adapter- und Helferplasmiden gemeinsam sind, um ein E1-deletiertes,
replikationsdefektes Adenovirusgenom zu generieren, das repliziert
und verpackt wird, vorzugsweise in einer E1-komplementierenden Zelllinie.
Falls mehr als ein Helferplasmid verwendet wird, hat die Rekombination
zwischen den homologen Regionen, die den Helferplasmiden untereinander
gemeinsam sind, auf der einen Seite und die homologe Rekombination
mit dem Adapterplasmid auf der anderen Seite die Bildung eines replikationsdefekten,
rekombinanten Adenovirusgenoms zur Folge. Die Regionen an Sequenzüberlapp
zwischen den Adapter- und Helferplasmiden können zwischen einigen Hundert
Nukleotiden oder mehr variieren. Die Rekombinationseffizienz erhöht sich
durch Erhöhung
der Größe des Überlapps.
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Die E1-Funktionen, die von der transkomplementierenden
Verpackungszelle bereitgestellt werden, erlauben die Replikation
und Verpackung des E1-deltierten rekombinierten Adenovirusgenoms.
Die Adapter- und/oder Helferplasmide weisen vorzugsweise keinen
Sequenzüberlapp
untereinander oder mit den komplementierenden Sequenzen in den Verpackungszellen
auf, der zur Bildung eines replikationskompetenten Adenovirus (RCA)
führen
kann. Vorzugsweise ist zumindest eines der ITRs auf den Adapter-
und Helferplasmiden von einer Restriktionsenzymerkennungssequenz
flankiert, welche in den adenoviralen Sequenzen oder der Expressionskassette
nicht vorhanden ist, sodass das ITR durch Verdau der DNA mit diesem
Restriktionsenzym aus den Vektorsequenzen freigesetzt wird. Auf
diese Weise erfolgt die Initiation der Replikation effizienter. Um
die Effizienz der Generierung rekombinanter Adenoviren zu erhöhen, kann
ein höherer
Durchsatz erhalten werden, indem Mikrotiter-Gewebekulturschalen
mit 96, 384 oder 1536 Wells pro Platte anstelle von großen Gewebekulturflaschen
oder -schalen verwendet werden. E1-komplementierende Zelllinien
werden in Mitrotiterplatten angezogen und mit den Bibliotheken aus
Adapterplasmiden und einem Helferplasmid (Helferplasmiden) cotransfiziert.
Eine Automatisierung des Verfahrens beispielsweise durch Verwenden
von Robotern kann die Anzahl von Adenovirusvektoren, die hergestellt
werden können,
zusätzlich
erhöhen
(Hawkins et al., (1997) Science 276 (5320): 1887–9; Houston (1997) Methods
Find. Exp. Clin. Pharmacol. 19 Suppl. A: 43–5).
-
Als Alternative zu den Adapterplasmiden
können
die Nukleinsäureproben
in "minimale" Adenovirus Vektorplasmide
ligiert werden. Die sogenannten "minimalen" Adenvovirusvektoren
gemäß der Erfindung
behalten zumindest einen Teil des viralen Genoms zurück, der
für die
Verpackung des Genoms in Viruspartikel (das Verpackungssignal) erforderlich
ist sowie zumindest eine Kopie von zumindest einen funktionellen
Teil oder einem Derivat des Inverted Terminal Repeat (ITR), d. h.
DNA-Sequenzen, die von den Termini des linearen Adenovirusgenoms
abgeleitet sind, und die für
die Replikation erforderlich sind. Die minimalen Vektoren werden
vorzugsweise für
die Generierung und Produktion von Helfer- und RCA-freien Stocks
(Beständen)
rekombinanter Adenovirusvektoren verwendet und können bis zu 38 kb fremder DNA
aufnehmen. Die Helferfunktionen für die minimalen Adenovirusvektoren
werden vorzugsweise in trans über
verpackungsdefekte, replikationskompetente DNA-Moleküle bereitgestellt,
die all die viralen Gene enthalten, welche die erforderliche Genprodukte
kodieren, mit Ausnahme derjenigen Gene, die in der komplementierenden
Zelle vorhanden sind, oder der Gene, die sich im Vektorgenom befinden.
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Die Verpackung des "minimalen" Adenovirusvektors
wird durch Cotransfektion einer E1-komplementierenden Zelllinie
mit einem Helfervirus oder alternativ mit einem verpackungsdefizienten
replizierenden Helfersystems erreicht. Vorzugsweise wird das verpackungsdefiziente
replizierende Helfersystem nach der Transfektion amplifiziert und
exprimiert die Sequenzen, die für
die Replikation und Verpackung der minimalen Adenovirusvektoren
erforderlich sind, und die von der Verpackungszelllinie nicht exprimiert
werden. Der verpackungsdefiziente replizierende Helfer wird nicht
in die Adenoviruspartikel verpackt, da seine Größe die Kapazität des Adenovirusvirions übersteigt
und/oder da ihm ein funktionelles Verpackungssignal fehlt. Der verpackungsdefiziente
replizierende Helfer, der minimale Adenovirusvektor und die komplementierende
Zelle weisen vorzugsweise keine Region an Sequenzüberlapp
auf, welche die RCA-Bindung erlaubt.
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Das replizierende verpackungsdefiziente
Helfermolekül
enthält
immer alle Adenovirus kodierenden Sequenzen, welche die für die Replikation
und Verpackung notwendigen Proteine produzieren mit oder ohne diejenigen,
die von der Verpackungszelllinie bereitgestellt werden. Die Replikation
des besagten Helfermoleküls
selbst kann oder kann nicht durch Adenovirusproteine und ITRs vermittelt
werden Helfermoleküle,
die über
die Aktivität
von Adenovirusproteinen replizieren (d. h. E2-Genprodukte, welche
zusammen mit zellulären Proteine
agieren), enthalten zumindest ein vom Adenovirus abgeleitetes ITR.
Die E2-Genprodukte können durch
einen E1-abhängigen
oder ein E1-unabhängigen
Promotor exprimiert werden. Wo nur ein ITR von einem Adenovirus
abstammt, enthält
das Helfermolekül
ebenfalls vorzugsweise eine Sequenz, die in intramolekularer Weise
hybridisiert, um eine Hairpin (Haarnadel)-ähnliche Struktur auszubilden.
-
Nach der Expression des E2-Genprodukts
erkennt die Adenovirus DNA-Polymerase das ITR auf dem Helfermolekül und erzeugt
eine einzelsträngige
Kopie, und der 3'-Terminus hybridisiert
intramolekular, wobei eine Hairpin-ähnliche Struktur ausgebildet
wird, die als Primer für
die Synthese des reversen Strangs dient. Das Produkt der Synthese
des reversen Strangs ist ein doppelsträngiger Hairpin mit einem ITR
an einem Ende. Dieses ITR wird von der Adenovirus DNA-Polymerase
erkannt, die ein doppelsträngiges
Molekül
mit einem ITR an beiden Enden erzeugt (siehe zum Beispiel 13), das zweimal so lang
wird als das transfizierte Molekül (in
unserem Beispiel dupliziert es von 35 kb zu 70 kb). Die Duplikation
der Helfer-DNA erhöht
die Produktion ausreichender Mengen an Adenovirusproteinen. Vorzugsweise übersteigt
die Größe des duplizierten
Moleküls die
Verpackungskapazität
des Adenovirusvirions und wird daher nicht in Adenoviruspartikel
verpackt. Das Fehlen eines funktionellen Verpackungssignals im Helfermolekül sichert
weiterhin, dass das Helfermolekül
verpackungsdefizient ist. Die erzeugten adenoviralen Proteine vermitteln
Replikation und Verpackung der cotransfizierten oder coinfizierten
minimalen Vektoren.
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Wenn die Replikation des Helfermoleküls von Adenovirus
E2-Proteinen unabhängig
ist, enthält
das Helferkonstrukt vorzugsweise einen von SV40 abstammenden Origin
of Replication. Die Transfektion dieser DNA zusammen mit dem minimalen
adenoviralen Vektor in eine E1-enthaltende Verpackungszelllinie,
die ferner das SV40 Large T-Protein induzierbar exprimiert oder
so viele von SV40 abgeleitete Proteine wie für eine effiziente Replikation
notwendig sind, führt
zur Replikation des Helferkonstrukts und Expression der adenoviralen
Proteine. Diese initiieren dann die Replikation und Verpackung der
cotransfizierten oder coinfizierten minimalen adenoviralen Vektoren.
Vorzugsweise gibt es keine Regionen an Sequenzüberlapp, die den replikationsdefizienten
Verpackungskonstrukten, den minimalen Adenovirusvektoren und komplementierenden
Zelllinien gemeinsam sind, die zur Generierung von RCA führen können.
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Es ist selbstverständlich,
dass während
der Propagation der minimalen adenoviralen Vektoren eine Transfektion
eines beliebigen der beschriebenen Helfermoleküle einem jeden Amplifikationsschritt
in E1-komplementierenden Zellen vorangeht, da die minimalen Vektoren
selbst nicht in E1-komplementierenden
Zellen replizieren können.
Alternativ kann eine Zelllinie verwendet werden, die alle für die Replikation
und Verpackung notwendigen adenoviralen Gene stabil im Genom integriert
enthält,
und die ausgeschnitten und konditional repliziert werden können (Valerio
und Einerhand PCT/NL 9800061).
-
Die Transfektion der Nukleinsäuren in
Zellen ist für
die Verpackung der rekombinanten Vektoren in Viruspartikel erforderlich
und kann von einer Vielzahl von Chemikalien vermittelt werden einschließlich Liposomen,
DEAE-Dextran, Polybren und Phosphazenen oder Phosphazenderivaten
(WO 97/07226). Liposomen sind von einer Reihe von kommerziellen
Herstellern verfügbar
und umfassen DOTAP® (Boehringer-Mannheim), Tfx®-50,
Transfectam®,
ProFection® (Promega,
Madison, WI), und LipofectAmin®, Lipofectin®, LipofectAce®,
(GibcoBRL, Gaithersburg, MD). In Lösung bilden die Lipide Vesikel
aus, die mit der Nukleinsäure
assoziieren und ihren Transfer in Zellen durch Fusion der Vesikel
mit den Zellmembranen oder durch Endocytose erleichtern. Andere
Transfektionsverfahren schließen
Elektroporation, Kalziumphosphat-Copräzipitation und Mikroinjektion
ein. Falls die Transfektionsbedingungen für eine gegebene Zelllinie noch
nicht etabliert wurden oder unbekannt sind, können diese empirisch bestimmt
werden (Maniatis et al. Moleular Cloning, Seite 16.30–16.55).
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Die Ausbeute an rekombinanten Adenovirusvektoren
kann durch Denaturieren der doppelsträngigen Plasmid-DNAs vor Transfektion
in eine E1-komplementierende Zelllinie erhöht werden. Die Denaturierung kann
unter Verwendung verschiedener Verhältnisse von Adapter- und Helferplasmiden,
die überlappende
Sequenzen aufweisen, durch Schmelzen der doppelsträngigen DNA
zum Beispiel bei 95–100°C, gefolgt
von schnellem Abkühlen
erreicht werden. Ferner kann ein PER.C6 Derivat, welches das E2A-
(DNA-bindendes Protein) und/oder E2B-Gen (pTP-Polymerase) stabil
oder transient exprimiert, verwendet werden, um mittels Erhöhung der
Replikationsrate pro Zelle die Adenovirusproduktion pro Well zu
erhöhen.
Alternativ kann eine Cotransfektion von Rekombinase-Protein en)
oder Rekombinase DNA-Expressionskonstrukt(en), i. e. Rekombinase
von Kluyveromyces waltii (Ringrose et al. (1997) Eur. J. Biochem.
248(3): 903–912)
oder jedes andere Gen oder Gene, die Faktoren kodieren, welche die
Effizienz homologer Rekombination erhöhen, verwendet werden. Die
Zugabe von 0.1–100
mM Natriumbutyrat während
der Transfektion und/oder Replikation in den Verpackungszellen kann
die Virusproduktion erhöhen.
Diese Verbesserungen haben eine erhöhte Virusausbeute pro Mikrotiter-Well
zur Folge, und somit erhöhen
sich Zahl und Typ der Tests, die mit einer einzelnen Bibliothek
durchgeführt
werden können,
und können
die Variabilität
zwischen den verschiedenen Genen oder Nukleinsäureproben in einer Bibliothek
bewältigen.
-
Die für die Produktion von Adenovirusvektoren,
welche die E1-Region Produkte exprimieren, verwendeten Zelllinien
schließen
zum Beispiel 293 Zellen, PER.C6 (ECACC 96022940) oder 911 Zellen
ein. Jede dieser Zelllinien wurde mit Nukleinsäuren transfiziert, welche die
Adenovirus E1-Region kodieren. Diese Zellen exprimieren die E1-Region
Genprodukte stabil, und es wurde gezeigt, dass sie E1-deletierte
rekombinante Adenovirusvektoren verpacken. Die Ausbeuten der in
PER.C6 Zellen erhaltenen rekombinanten Adenoviren sind höher als
die in 293 Zellen erhaltenen.
-
Jede dieser Zelllinien schafft die
Basis für
das Einführen
von zum Beispiel E2B- oder E2A-Konstrukten (zum Beispiel ts125E2A
und/oder hrE2A) oder E4 etc., welche die Propagation von Adenovirusvektoren
erlauben, die Mutationen, Deletionen oder Insertionen in den entsprechenden
Genen aufweisen. Diese Zellen können
modifiziert werden, um durch die Einführung rekombinanter Nukleinsäuren, welche
die geeigneten Adenovirusgene stabil exprimieren, zusätzliche
Adenovirusgenprodukte zu exprimieren, oder rekombinante Nukleinsäuren können eingeführt werden
welche das (die) geeigneten Gen(e) transient exprimieren, zum Beispiel verpackungsdefiziente
replizierende Helfermoleküle
oder Helferplasmide.
-
Alle oder beinahe alle transkomplementierenden
Zellen, die in Mikrotiterplatten-Wells (96, 384, 1536 oder mehr
Wells) angezogen werden, produzieren nach Transfektion entweder
mit dem Adapterplasmid oder der minimalen Adenovirus Plasmidbibliothek
und dem (den) geeigneten Helfermolekül(en) rekombinante Adenoviren.
Eine große
Zahl an Adenovirus-Gentransfervektoren
oder eine Bibliothek, jede(r) experimiert ein singuläres Gen,
kann somit einfach in einem Maßstab
produziert werden, der die Analyse der biologischen Aktivität des bestimmten
Genprodukts sowohl in vitro als auch in vivo ermöglicht. Aufgrund des weit reichenden Gewebetropismus
adenoviraler Vektoren ist eine große Anzahl an Zell- und Gewebetypen
mit einer adenoviralen Bibliothek transduzierbar.
-
Bibliotheken von Genen oder Nukleinsäureproben
werden vorzugsweise unter Verwendung der obigen Verfahren in RCA-freie adenovirale
Bibliotheken umgewandelt. Die adenoviralen Bibliotheken von Genen oder
Nukleinsäureproben
mit unbekannter Funktion werden im Anschluss verwendet, um ein Hochdurchsatzscreening
durchzuführen,
welches eine Reihe von in vitro Assays einschließt, wie zum Beispiel immunologische
Assays einschließlich
ELISAs, Proliferationsassays, Arzneimittelresistenzassays, Enzymaktivitätsassays,
Organkulturen, Differenzierungsassays und Cytotoxizitätsassays.
Adenovirale Bibliotheken können
an Geweben oder Gewebesektionen oder an von Geweben abgeleiteten
kurzlebigen primären
Zellkulturen getestet werden einschließlich primärer endothelialer und Glattmuskelzellkulturen
(Wijnberg et al. (1997) Thromb. Haemost. 78(2): 880–886), Koronararterienbypass-Transplantatbibliotheken,
(Vassalli et al. (1997) Cardiovasc. Res. 35(3): 459–469; Fuster
and Chesebro (1985) Adv. Prostaglandin Thromboxane Leukot. Res.
13: 285–299),
Nabelschnurgewebe einschließende
HUVEC (Gimbrone (1976) Prog. Hemost. Thromb. 3: 1–28; Striker
et al. (1980) Methods Cell. Biol. 21A: 135–151), "couplet" Hepatozyten (Graf et al. (1984) Proc.
Natl. Acad. Sci. USA 81(20): 6516–6520) und epidermale Kulturen
(Fabre (1991) Immunol. Lett. 29(1–2): 161–165; Phillips (1991) Transplantation
51(5): 937–941).
Pflanzenzellkulturen einschließlich
Suspensionskulturen können
ebenfalls als Wirtszellen für
adenovirale Bibliotheken verwendet werden, welche eine beliebige
DNA-Sequenz tragen einschließlich
von Menschen abgeleitete DNA Sequenzen und von Pflanzen abgeleitete
Sequenzen (de Vries et al. (1994) Biochem. Soc. Symp. 60: 43–50; Fukada
et al. (1994) Int. J. Devel. Biol. 38(2): 287–299; Jones (1983) Biochem.
Soc. Symp. 48: 221–232;
Kieran et al. (1997) J. Biotechnol. 59(1–2): 39–52; Stanley (1993) Curr. Opin.
Genet. Dev. 3(1): 91–96;
Taticek et al. (1994) Curr. Opin. Biotechnol. 5(2): 165–174).
-
Abhängig von der Größe der initialen
unselektierten Bibliothek können,
wenn eine adenovirale Bibliothek von Genen durch in vitro Assays
in einer handhabbare Zahl von Kandidaten zerlegt wurde, die Adenoviren in
geeigneten Tiermodellen getestet werden. Beispiele von Tiermodellen,
die verwendet werden können,
umfassen Modelle für
die Alzheimer-Erkrankung, Arteriosklerose, transgene Tiere, die
eine veränderte
Expression von endogenen oder exogenen Genen aufweisen, einschließlich von
Mäusen
mit (einem) Gen(en), die inaktiviert wurden, Tiere mit Krebsformen,
die an spezifischen Stellen implantiert wurden, Krebsmetastasemodelle,
Modelle für
die Parkinson-Erkrankung, chimäre
Knochenmarksmäuse,
wie zum Beispiel NOD-SCID Mäuse
und dergleichen. Wenn eine zusätzliche Untersuchung
erforderlich ist können
die Stocks an Kandidaten-Adenoviren
durch Passage der Adenoviren unter geeigneten transkomplementierenden
Bedingungen erweitert werden.
-
Abhängig vom verwendeten Tiermodell
können
die adenoviralen Vektoren oder die Mischungen vorselektierter Pools
adenoviraler Vektoren an geeigneten Stellen im gewünschten
Tier eingeflößt oder
appliziert oder verabreicht werden, wie zum Beispiel Lunge (Sene
et al. (1995) Hum. Gene Ther. 6(12): 1587–1593) in nicht-humanen Primaten,
Hirn von normalen und apoE-defizienten Mäusen (Robertson et al. (1998)
Neuroscience 82(1): 171–180),
für Modelle
der Alzheimer-Erkrankung
(Walker et al. (1997) Brain Res. Brain Res. Rev. 25(1): 70–84) und
Parkinson-Erkrankung (Hockman et al. (1971) Brain Res. 35(2): 613–618; Zigmond
and Stricker, (1984) Life Sci. 35(1): 5–18.), injiziert in den Blutstrom
(zum Beispiel intravenös)
für Modelle
von Lebererkrankungen einschließlich
Leberversagen und Wilson-Krankheit (Cuthbert (1995) J. Investig.
Med. 43(4): 323–336;
Karrer et al. (1984) Curr. Surg. 41(6): 464–467) und Tumormodelle einschließlich Metastasemodelle (Esandi
et al. (1997) Gene Ther. 4(4): 280–287; Vincent et al. (1996)
J. Neurosug. 85(4): 648–654;
Vincent et al. (1996) Hum. Gene Ther. 7(2): 197–205), Injektion ausgewählter adenoviraler
Vektoren direkt in das Knochenmark humaner chimerer NOD-SCID Mäuse (Dick
et al. (1997) Stem Cells 15 Suppl. 1: 199–203; Mosier et al. (1988)
Nature 335(6187): 256–259).
Schließlich
können
ausgewählte
Adenoviren lokal zum Beispiel in das erkrankte vaskulare Gewebe
von Restenose Tiermodellen appliziert werden (Karas et al. (1992)
J. Am. Coll. Cardiol. 20(2): 467–474).
-
Zusätzlich können die Laboruntersuchungen
durch Verwenden einer elektronischen Version der Sequenzdatenbank,
auf der die adenovirale Bibliothek aufgebaut ist, ergänzt werden.
Dies ermöglicht
zum Beispiel die Suche nach Proteinmotiven und damit die Verknüpfung neuer
Mitglieder einer Familie zu bekannten Mitgliedern mit bekannter
Funktion derselben Familie. Die Verwendung von 'Hidden Markow Modellen' (HMMs) (Eddy (1996)
Proc. Natl. Acad. Sci. USA 94(4): 1414–1419) ermöglicht die Etablierung neuer
Familien durch Herausfiltern essentieller Merkmale einer Familie
und Aufbau eines Modells, wie deren Mitglieder aussehen sollten.
Schließlich
kann dies mit strukturellen Daten unter Verwendung des "roter Faden-Ansatzes" (threading approach)
kombiniert werden, der eine bekannte Struktur als den roten Faden
(thread) verwendet und versucht, eine mutmaßliche Struktur zu finden ohne
die tatsächliche
Struktur des neuen Proteins bestimmt zu haben (Rastan and Beeley
(1997) Curr. Opin. Genet. Dev. 7(6): 777–783). Naturgemäß bilden
die funktionellen Daten, die unter Verwendung der entsprechend der
in dieser Anmeldung offenbarten Verfahren hergestellten adenoviralen
Bibliotheken erhalten wurden, die Grundlage des Bemühens, neue
Gene mit erwarteten oder erwünschten
Funktionen zu finden, und stellt den Kern der funktionellen Genomanalyse
dar. Schließlich ist
es, wenn die Zahl der Adenvirusvektoren ein Niveau erreicht hat,
an dem Tierexperimente durchgeführt
werden können,
eine weitere Ergänzung
des Verfahrens dar, die Selektion der Kandidaten-Adenovirusvektoren, welche
die Kandidatengene beinhalten, anzuziehen. Daran kann sich dann
eine Reinigung der Klone anschließen, beispielsweise durch-Verwenden
eines Adenovirus, der in der Hi-Schleife (loop) der knob-Domäne der Fiber
markiert ist. Alternativ kann eine HPLC-Analyse im Großmaßstab in
einer semipräparativen
Art und Weise durchgeführt
werden, um partiell gereinigte Adenovirusproben für Tierexperimente
oder in vitro Screenings zu erhalten, in denen gereinigtere Adenoviruspräparationen
wünschenswert
sind. Deshalb ermöglichen
das beschriebene Verfahren und die Reagenzien die schnelle Übertragung
einer Kollektion von Genen in in vivo Studien an einer begrenzten
Zahl von Tieren, die auf andere Weise nicht möglich wären. Die Automatisierung eines
jeden Schritts des Verfahren unter Verwendung von Robotern wird
die Anzahl von Genen und Nukleinsäureproben, deren Funktion bestimmt
werden kann, weiter erhöhen.
-
In einem Aspekt stellt die Erfindung
ein Verfahren zur Produktion einer rekombinanten Adenovirus Vektorbibliothek
bereit, wobei das Verfahren umfasst:
Anziehen einer Zellkultur,
die eine Mehrzahl von Zellen enthält, welche Adenovirus E1-komplementierende
Sequenzen umfassen mit:
- (i) einer Adapterplasmid-Bibliothek,
die ein Adapterplasmid umfasst, das basiert auf oder abgeleitet
ist von einem Adenovirus, der keine E1-Regionsequenzen aufweist,
die mit E1-Regionsequenzen in der Mehrzahl von Zellen überlappen,
oder eine rekombinante, in die Verpackungszelle zu inserierende
Nukleinsäure
und zur Generierung von replikationskompetenten Adenoviren in der
Mehrzahl von Zellen führen
würde,
und keine anderen E2B-Regionsequenzen als essentielle E2B-Sequenzen,
keine E2A-Regionsequenzen, keine E3-Regionsequenzen und keine E4-Regionsequenzen,
und in operativer Konfiguration ein funktionelles Inverted Terminal
Repeat aufweist, ein funktionelles Verpackungssignal und ausreichende
adenovirale Sequenzen, welche die homologe Rekombination mit der
rekombinanten Nukleinsäure
ermöglichen,
und eine Bibliothek von Nukleinsäureproben,
die in das Adapterplasmid in operativer Verknüpfung mit einem Promoter inseriert
sind; und
- (ii) eine rekombinante Nukleinsäure, die basiert auf oder abgeleitet
ist von einem Adenovirus, wobei die rekombinante Nukleinsäure in operabler
Konfiguration ein funktionelles Inverted Terminal Repeat und ausreichende
Adenovirussequenzen zur Replikation umfasst, wobei die rekombinante
Nukleinsäure
partiell mit der Adapterplasmid-Bibliothek überlappt, was eine homologe
Rekombination erlaubt und zu einem replikationsdefekten rekombinanten
Adenovirus führt;
unter
Bedingungen, unter denen eine rekombinante Adenovirusvektor Bibliothek
produziert wird.
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Vorzugsweise werden zumindest die
Adapterplasmid-Bibliothek
oder die rekombinante Nukleinsäure hitzedenaturiert,
bevor die Mehrzahl von Zellen oder die Vorläufer der Mehrzahl von Zellen
transfiziert werden.
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Vorzugsweise weisen die Adenovirus
E1-komplementierenden Sequenzen, die Adapterplasmid-Bibliothek und
die rekombinante Nukleinsäure
keine überlappenden
Sequenzen auf, die homologe Rekombination ermöglichen und in einer Zelle,
in die sie transferiert wurden, zu einem replikationskompetenten
Virus führen.
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In einem weiteren Aspekt stellt die
Erfindung ein Verfahren zur Produktion einer rekombinanten Adenovirus
Vektorbibliothek bereit, wobei das Verfahren umfasst:
Anziehen
einer Zellkultur, die eine Mehrzahl von Zellen enthält, die
Adenovirus E1-komplementierende Sequenzen umfassen, mit:
- (i) einer rekombinanten Nukleinsäurebibliothek,
die eine erste rekombinante Nukleinsäure umfasst, die basiert auf
oder abgeleitet ist von einem Adenovirus, die in operativer Konfiguration
zwei funktionelle Inverted Terminal Repeats und ein funktionelles
Verpackungssignal umfasst, und keine funktionellen Adenovirusgene
aufweist, und eine Bibliothek von Nukleinsäureproben, die in die erste
rekombinante Nukleinsäure
in operativer Verknüpfung
zu einem Promoter inseriert sind; und
- (ii) eine zweite rekombinante Nukleinsäure, die basiert auf oder abgeleitet
ist von einem Adenovirus, die in operativer Konfiguration zwei funktionelle
Inverted Terminal Repeats und ausreichende Adenovirussequenzen zur
Replikation aufweist, wobei die zweite rekombinante Nukleinsäure eine Deletion
von zumindest der E1-Region und dem Verpackungssignal des Adenovirus
umfasst;
unter Bedingungen, unter denen eine rekombinante
Adenovirus Vektorbibliothek produziert wird.
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Vorzugsweise liegt die Zellkultur
in einem Multiwell-Format
vor.
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Vorzugsweise besitzen die Adenovirus
E1-komplementierenden
Sequenzen, die erste rekombinante Nukleinsäure und die zweite rekombinante
Nukleinsäure
keine überlappenden
Sequenzen, die eine homologe Rekombination ermöglichen und in Zellen, in die
sie transferiert wurden, zu einem replikationskompetenten Virus
führen.
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Vorzugsweise ist die Zellkultur eine
PER.C6 Zellkultur. In einem Beispiel enthält das Wachstumsmedium der
Zellkultur Natriumbutyrat in einer ausreichenden Menge, um die Produktion
der rekombinanten Adenovirus Vektorbibliothek zu steigern.
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Vorzugsweise umfasst die Mehrzahl
von Zellen zusätzlich
zumindest ein Adenovirus präterminales Protein
und eine Polymerase-komplementierende Sequenz.
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Vorzugsweise umfasst die Mehrzahl
der Zellen zusätzlich
eine Adenovirus E2-komplementierende Sequenz. Vorzugsweise ist die
E2-komplementierende Sequenz eine E2A-komplementierende Sequenz
oder eine E2B-komplementierende Sequenz.
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In einem Aspekt umfasst die Mehrzahl
der Zellen ferner ein Rekombinase-Protein, wobei die homologe Rekombination,
die zu rekombinationsdefekten rekombinanten Adenoviren führt, erhöht ist.
Vorzugsweise ist das Rekombinase-Protein eine Kluyveromyces waltii
Rekombinase.
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In einem weiteren Aspekt umfasst
die Mehrzahl von Zellen zusätzlich
eine Nukleotidsequenz, die für ein
Rekombinase- Protein
kodiert. Vorzugsweise ist das Rekombinase-Protein Kluyveromyces
waltii Rekombinase.
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In einem Aspekt sind die Mitglieder
der rekombinanten Adenovirus Vektorbibliothek identisch.
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In einem Aspekt ist der Promotor
ein induzierbarer Promotor. Vorzugsweise ist der Promotor durch
ein Adenvirus E1-Genprodukt reprimiert oder nach unten reguliert.
In einem Aspekt umfasst der Promotor einen AP1-abhängigen Promotor.
Vorzugsweise ist der AP1-abhängige
Promotor von einem Collagenase, einem c-myc, einem Monozyten Chemoattractant-Protein oder einem
Stromelysin Gen abgeleitet.
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In einem Aspekt kodieren die Nukleinsäureproben
für ein
Produkt unbekannter Funktion.
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In einem weiteren Aspekt werden die
Nukleinsäureproben
aus der Gruppe ausgewählt,
die aus synthetischen Oligonukleotiden, DNAs, cDNAs, Genen, ESTs,
antisense Nukleinsäuren
oder genetischen Suppressorelementen besteht.
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In einem Aspekt stellt die Erfindung
ein Verfahren zur Zuordnung einer Funktion zu Produkten, die von Nukleinsäureproben
kodiert werden, bereit, wobei das Verfahren umfasst:
Anziehen
einer Wirtszelle, die eine rekombinante Adenovirus Vektorbibliothek
enthält,
welche gemäß dem Verfahren
der Erfindung hergestellt wurde, wobei die Produkte, die von den
Nukleinsäureproben
kodiert werden, exprimiert werden, um zumindest einen veränderten
Phänotyp
in der Wirtszelle zu erzeugen; und
Identifizieren des zumindest
einen veränderten
Phänotyps,
wobei den Produkten, die von den Nukleinsäureproben kodiert werden, eine
Funktion zugeordnet wird.
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Die Wirtszelle ist vorzugsweise eine
Pflanzenzelle oder eine tierische Zelle. Vorzugsweise ist die tierische
Zelle eine humane Zelle. In einem Aspekt ist die Wirtszelle ein
Mitglied einer Zellkultur. Vorzugsweise liegt die Zellkultur in
einem Mulitwell-Format vor.
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Vorzugsweise ist das Verfahren der
Erfindung automatisiert.
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Die Erfindung stellt ferner ein Verfahren
zur Produktion einer rekombinanten Adenovirus Vektorbibliothek bereit,
wobei das Verfahren umfasst:
Anziehen einer Zellkultur, die
eine Mehrzahl von Zellen enthält,
welche Adenovirus E1-Reionsequenzen exprimieren und ein oder mehr
funktionelle Genprodukte exprimieren, welche von zumindest einer
Adenovirus Region kodiert werden, die aus der E2A-Region und einer
E4-Region ausgewählt
wird, mit:
- (i) einer Adapterplasmid-Bibliothek,
die ein Adapterplasmid umfasst, das basiert auf oder abgeleitet
ist von einem Adenovirus, der keine E1-Regionsequenzen aufweist,
die mit E1-Regionsequenzen in der Mehrzahl von Zellen überlappen,
oder eine rekombinante in die Verpackungszelle zu inserierende Nukleinsäure, und keine
anderen E2B-Regionsequenzen
als essentielle E2B-Sequenzen, keine E2A-Regionsequenzen, keine E3-Regionsequenzen
und keine E4-Regionsequenzen,
und in operabler Konfiguration ein funktionelles Inverted Terminal
Repeat, ein funktionelles Verpackungssignal und ausreichend adenovirale
Sequenzen aufweist, die eine homologe Rekombination mit der rekombinanten
Nukleinsäure
ermöglichen,
und eine Bibliothek von Nukleinsäureproben,
welche in das Adapterplasmid operativ verknüpft mit einem Promotor inseriert
werden; und
- (ii) eine rekombinante Nukleinsäure, die basiert auf oder abgeleitet
ist von einem Virus, der keine E1-Regionsequenzen aufweist, die
mit E1-Sequenzen in der Mehrzahl von Zellen überlappen, und keine E2A-REgionsequenzen
oder E4- Regionsequenzen
aufweist, was zur Produktion eines replikationskompetenten Adenovirus
führen
würde,
und in operabler Konfiguration ein funktionelles Adenovirus Inverted
Terminal Repeat und ausreichend adenovirale Sequenzen zur Replikation
in der Mehrzahl von Zellen aufweist, wobei die rekombinante Nukleinsäure einen
ausreichenden Überlapp
mit dem Adapterplasmid aufweist, um für eine homologe Rekombination
zu sorgen, die zur Herstellung eines rekombinanten Adenovirus in
der Verpackungszelle führt;
unter
Bedingungen, unter denen eine rekombinante Adenovirus Vektorbibliothek
in der Mehrzahl von Zellen produziert wird.
-
Vorzugsweise weist die rekombinante
Nukleinsäure
ferner keine E3-Regionsequenzen auf.
-
Vorzugsweise exprimiert die Mehrzahl
von Zellen zumindest ein funktionelles E2A-Genprodukt.
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Vorzugsweise ist das zumindest eine
funktionelle E2A-Genprodukt,
ein mutiertes Genprodukt. Das mutierte Genprodukt ist vorzugsweise
temperatursensitiv.
-
Vorzugsweise werden zumindest die
Adapterplasmid-Bibliothek
oder die rekombinante Nukleinsäure vor
der Transfektion der Mehrzahl von Zellen oder der Vorläufer der
Mehrzahl von Zellen hitzedenaturiert.
-
Vorzugsweise exprimiert die Mehrzahl
von Zellen ein oder mehr funktionelle Genprodukte, die von E2B-Regionsequenzen
kodiert werden, wobei die anderen E2B-Regionsequenzen für die funktionellen E2B-Region
Genprodukte als diejenigen, die für die Virusgenerierung erforderlich
sind, aus der rekombinanten Nukleinsäure deletiert werden, und optional
bis zu den vollständigen
E2B-Genregionsequenzen aus dem Adapterplasmid deletiert sind.
-
Die Zellkultur ist vorzugsweise eine
PER.C6 Zellkultur. Der Promotor ist vorzugsweise ein induzierbarer
Promotor.
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In einem Aspekt stellt die Erfindung
eine Mehrzahl von Zellen bereit, die eine rekombinante, replikationsdefekte
Adenovirus Vektorbibliothek enthält,
wobei die rekombinante replikationsdefekte Adenovirus Vektorbibliothek
gemäß einem
Verfahren der Erfindung hergestellt ist. Die Mehrzahl der Zellen
sind vorzugsweise PER.C6 Zellen.
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Die Erfindung stellt ferner eine
rekombinante Nukleinsäure
bereit, die umfasst:
eine Nukleinsäure, die basiert auf oder abgeleitet
ist von einem Adenovirus, der keine E1-Regionsequenzen aufweist,
die in einer Verpackungszelle, in welche er eingebracht wurde, zur
Produktion replikationskompetenter Adenoviren führen würde, und in operativer Konfiguration
ein funktionelles Adenovirus Inverted Terminal Repeat und ausreichende
Adenovirussequenzen zur Replikation in der Verpackungszelle aufweist,
wobei die Nukleinsäure
einen ausreichenden Überlapp
mit einem Adapterplasmid aufweist, um für homologe Rekombination zu
sorgen, die zur Produktion eines rekombinanten Adenovirus in der
Verpackungszelle führt.
Vorzugsweise weist die rekombinante Nukleinsäure zumindest entweder keine
E2A-Regionsequenzen oder keine E4-Regionsequenzen auf, welche in der Verpackungszelle
exprimiert werden und zur Herstellung eines rekombinanten Adenovirus
in der Verpackungszelle führen
würden.
Vorzugsweise weist die rekombinante Nukleinsäure keine anderen E2B-Regionsequenzen
auf, als die für
die Virusgenerierung essentiellen E2B-Regionsequenzen, die in der Packungszelle
exprimiert werden. Vorzugsweise weist die rekombinante Nukleinsäure keine
E3-Regionsequenzen
auf. Vorzugsweise liegt der ausreichende Überlapp zwischen etwa 10 bp
und etwa 5000 bp. Vorzugsweise liegt der ausreichende Überlapp
zwischen etwa 2000 bp bis etwa 3000 bp. Vorzugsweise umfasst der
ausreichende Überlapp
E2B-Regionsequenzen,
die für
die Virusgenerierung essentiell sind.
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Die Erfindung stellt ferner ein Adapterplasmid
bereit, das umfasst:
eine Nukleinsäure, die basiert auf oder abgeleitet
ist von einem Adenovirus, der keine E1-Regionsequenzen aufweist,
die mit E1-REgionsequenzen in einer Verpackungszelle, in welche
er eingebracht wird, überlappen und
zur Produktion replikationskompetenter Adenoviren führen würde, und
keine anderen E2B-Regionsequenzen als die essentiellen E2B-Sequenzen, keine
E2A-REgionsequenzen, keine E3-Regionsequenzen und keine E4-Regionsequenzen,
die mit einer anderen Nukleinsäure,
welche in die Verpackungszelle zu inserieren oder in der Verpackungszelle
enthalten ist, aufweist, und in operativer Konfiguration ein funktionelles
Inverted Terminal Repeat, ein funktionelles Verpackungssignal und
ausreichend adenovirale Sequenzen aufweist, die eine homologe Rekombination
mit der anderen Nukleinsäure
ermöglichen
und zu einem replikationsdefekten rekombinanten Adenovirus führen würde, und
eine Klonierungsstelle oder eine multiple Klonierungsstelle. Vorzugsweise
ist die Klonierungsstelle oder die multiple Klonierungsstelle operativ
mit einem Promotor verknüpft. Vorzugsweise
ist der Promotor ein induzierbarer Promotor. Vorzugsweise ist der
Promotor durch ein Adenovirus E1-Genprodukt reprimiert oder nach
untern reguliert. Vorzugsweise umfasst der Promotor einen AP1-abhängigen Promotor.
Vorzugsweise ist der AP1-abhängige
Promotor von einem Collagenase Gen, einem c-myc Gen, einem Monozyten
Chemoattractant-Protein Gen oder einem Stromelysin Gen abgeleitet.
Vorzugsweise wird die Bibliothek von Nukleinsäureproben in die multiple Klonierungsstelle
inseriert.
-
Das Verfahren der Erfindung ist vorzugsweise
automatisiert.
-
BEISPIELE
-
Beispiel 1
-
Generierung von Zelllinien,
die zur Transkomplementierung von E1-defekten rekombinanten Adenovirusvektoren
in der Lage sind
-
911 Zelllinie
-
Eine Zelllinie, welche die E1-Sequenzen
des Adenovirus Typ 5 enthält
und zur Transkomplementierung von E1-deletierten rekombinanten Adenoviren
in der Lage ist, wurde hergestellt (Fallaux et al, (1996) Hum. Gene
Ther. 7: 215–222).
Diese Zelle wurde durch Transfektion diploider humaner embryonaler
Retinoblasten (HER) mit pAd5XhoIC erhalten, das die Nt. 80-5788 von Ad 5 enthält; einer
der resultierenden Transformanten wurde mit 911-bezeichnet. Es wurde
gezeigt, dass diese Zelllinie nützlich
für die
Propagation eines E1-defekten rekombinanten Adenovirus ist. Es wurde
gefunden, dass sie 293 Zellen überlegen
ist. Ungleich 239 Zellen fehlt 911 Zellen ein vollständiger transformierter
Phänotyp,
was höchstwahrscheinlich
der Grund für die
bessere Eignung als Adenovirus Verpackungszelllinie ist:
Plaque-Assays
können
schneller durchgeführt
werden (4–5
Tage anstelle von 8–14
Tagen bei 293);
Monolayer von 911 Zellen überleben unter einem Agar-Overlay, wie er für Plaque-Assays
erforderlich ist, besser;
höhere
Amplifikation von E1-deltierten Vektoren.
-
Ferner wurden 911 Zellen, ungleich
293 Zellen, die mit einer gescherten Adenoviralen DNA transifiziert wurden,
unter Verwendung eines definierten Konstrukts transfiziert. Die
Transfektionseffizienzen von 911 Zellen sind mit denen von 293 vergleichbar.
-
Neue Verpackungskonstrukte
-
Ursprung der Adenovirussequenzen
-
Die Adenovirussequenzen stammen entweder
von pAd5.SalB, das die Nt. 80-9460 des menschlichen Adenovirus Typ
5 (Bernards et al, (1983) Virology 127: 45–53) enthält, oder von Wildtyp Ad5 DNA.
pAd5.SalB wurde mit SalI und XhoI verdaut, das große Fragment
wurde religiert, und dieser neue Klon wurde mit pAd5.X/S bezeichnet.
Das pTN Konstrukt (konstruiert von Dr. R. Vogels, IntroGene, Niederlande)
wurde als Ursprung für
den humanen PGK-Promotor und das NEO-Gen verwendet.
-
Humaner PGK Promotor mit
NEOR-Gen
-
Die Transkription der E1A-Sequenzen
in den neuen Verpackungskonstrukten wird vom humanen PGK-Promotor
angetrieben (Michelson et al, (1983) Proc. Natl. Acad. Sci. USA
80: 472–476;
Singer-Sam et al. (1984) Gene 32: 409–417), der vom Plasmid pTN
(erhalten von R. Vogels) stammt, welches pUC119 (Vieira et al, (1987)
pp. 3–11:
Methods in Enzymology, Acad. Press Inc.) als Grundgerüst verwendet.
Dieses Plasmid wurde ebenfalls als Ursprung für das NEO-Gen verwendet, das
mit dem Hepatitis B Virus (HBV)-Polyadenylierungssignal fusioniert
ist.
-
Fusion des PGK-Promotors
mit E1-Genen (1)
-
Um die E1-Sequenzen von Ad5 (ITR,
Origin of Replication und Verpackungssignal) durch heterologe Sequenzen
zu ersetzen, haben wir die E1-Sequenzen (Nt. 459 bis Nt. 960) von
Ad5 mittels PCR unter Verwendung der Primer Eal (SEQ ID NO: 27)
und Ea2 (SEQ ID NO: 28)(siehe Tabelle I) amplifiziert. Das erhaltene PCR
Produkt wurde mit ClaI verdaut und in pBluescript (Strategene) ligiert,
welches zuvor mit ClaI und EcoRV verdaut wurde, was das Konstrukt
pBS.PCRI ergab.
-
Vektor pTN wurde mit den Restriktionsenzymen
EcoRI (partiell) und ScaI verdaut, und das DNA Fragment, das die
PGK Promotorsequenzen enthält,
wurde in pBS.PCRI ligiert, das mit ScaI und EcoRI verdaut wurde.
Das erhaltene Konstrukt pBS.PGK.PCRI enthält den humanen PGK-Promotor,
der operativ mit den Ad5 E1-Sequenzen von Nt. 459 bis Nt. 916 verknüpft ist.
-
Konstruktion von pIG.E1A.E1B
(2)
-
pIG.E1A.E1B.X enthält E1A und
E1B kodierenden Sequenzen unter der Kontrolle des PGK-Promotors.
Da die Ad5 Sequenzen von Nt. 459 bis Nt. 4788 in diesem Konstrukt
enthalten sind, wird auch das PIX Protein des Adenovirus von diesem
Plasmid kodiert. pIG.E1A.E1B.X wurde durch Ersetzen des Scal-BspEI Fragments
von pAT-X/S mit dem korrespondierenden Fragment von pBS.PGK.PCRI
(das den PGK-Promotor verknüpft
mit E1A-Sequenzen enthält)
hergestellt.
-
Konstruktion von PIG.E1A.NEO
(3)
-
Um den vollständigen E1B-Promotor einzubringen
und diesen Promotor derart zu fusionieren, dass das AUG Codon von
E1B 21 kD exakt als das AUG-Codon von NEOR fungiert,
wurde der E1B-Promotor
unter Verwendung der Primer Ea3 (SEQ ID NO: 29) und Ep2 (SEQ ID
NO: 30) amplifiziert, wobei Primer Ep2 eine NcoI Schnittstelle in
das PCR Fragment einführt.
Das resultierende PCR Fragment, das als PCRII bezeichnet wird, wurde
mit HpaI und NcoI verdaut und in p.AT-X/S ligiert, welches zuvor
mit HpaI und mit NcoI verdaut wurde. Das erhaltene Plasmid wurde
als pAT-X/S-PCR2 bezeichnet. Das NcoI-StuI Fragment von pTN, welches
das NEO Gen und einen Teil des Hepatitis B Virus (HBV) Polyadenylierungssignals
enthält,
wurde in pAT-X/S-PCR2 kloniert, welches mit NcoI und NruI verdaut
wurde. Das erhaltene Konstrukt war pAT-PCR2.NEO. Das Polyadenylierungssignal
wurde durch Ersetzen des ScaI-SalI Fragments von pAT-PCR2.NEO mit
dem korrespondierenden Fragment von pTN vervollständigt, was
in pRT.PCR2.NEO.p(A) resultiert. Das ScaI-XbaI Fragment von pAT.PCR2.NEO.p(A)
wurde mit dem korrespondierenden Fragment von pIG.E1A.E1B-X ersetzt,
welches den PGK-Promotor in Verknüpfung mit E1A-Genen enthält. Das
erhaltene Konstrukt wurde als pIG.E1A.NEO bezeichnet, und enthält folglich
Ad5 E1-Sequenzen (Nt. 459 bis Nt. 1713) unter Kontrolle des humanen
PGK-Promotors.
-
Konstruktion von pIG.E1A.E1B
(4)
-
pIG.E1A.E1B enthält die Nt. 459 bis Nt. 3510
von Ad5, welche die E1A- und E18-Proteine kodieren. Die E1B-Sequenzen
werden an der Splice-Akzeptorstelle an Nt. 3511 begrenzt. In diesem
Konstrukt sind keine pIX Sequenzen vorhanden.
-
pIG.E1A.E1B wurde wie folgt hergestellt:
Die Sequenzen, welche die N-terminalen Aminosäuren des E1B 55 kD kodieren,
wurden unter Verwendung der Primer Eb1 (SEQ ID NO: 31) und Eb2 (SEQ.
ID NO: 32), der eine XhoI Schnittstelle einführt, amplifiziert. Das erhaltene
PCR Fragment wurde mit BgIII verdaut und in BgIII/NruI von pAT-X/S
kloniert, wodurch pAT-PCR3
erhalten wurde. Die HBV Poly (A)-Sequenzen von pIG.E1A.NEO wurden
unterhalb (downstream) der E1B-Squenzen von pAT-PCR3 durch Austausch
des XbaI-SalI Fragments von pIG.E1A.NEO und des XbaI-XhoI Fragments
von pAT.PCR3 eingeführt.
-
Konstruktion von pIG.NEO
(5)
-
Dieses Konstrukt ist von Nutzen,
wenn etablierte Zellen mit E1A.E1B-Konstrukten transfiziert werden und
eine NEO-Selektion
erforderlich ist. Da die NEO Expression vom E1B-Promotor kontrolliert wird, wird erwartet,
dass die NEOresistenten Zellen E1A coexprimieren, was auch für die Erhaltung
hoher Expressionslevel von E1A während
der Langzeitkultur der Zellen vorteilhaft ist. pIG.NEO wurde erzeugt
durch Klonieren des HpaI-ScaI Fragments von pIG.E1A.NEO, welches
das NEO-Gen unter der Kontrolle des Ad5 E1B-Promotors enthält, in pBS,
das mit EcoRV und ScaI verdaut wurde.
-
Test der Konstrukte
-
Die Integrität der Konstrukte pIG.E1A.NEO,
pIG.E1A.E1B.X und pIG.E1A.E1B wurde mittels Restriktionsenzymkartierung
beurteilt. Weiterhin wurden Teile der Konstrukte, die mittels PCR
Analyse erhalten wurden, durch Sequenzanalyse bestätigt. Keine
Veränderungen
der Nukleotidsequenz wurden gefunden.
-
Die Konstrukte wurden in primäre BRK (Baby
Rat Kidney)-Zellen
transfiziert und auf ihre Fähigkeit
zur Immortalisierung (pIG.E1A.NEO) oder vollständigen Transformation (pAd5.XhoIC,
pIG.E1A.E1B.X und pIG.E1A.E1B) dieser Zellen getestet. Nieren von
sechs Tage alten WAG-Rij Ratten wurden isoliert, homogenisiert und
trypsiniert. Subkonfluente Schalen (Durchmesser 5 cm) von BRK Zellkulturen
wurden mit 1 μg
oder 5 μg
von pIG.NEO, pIG.E1A.NEO, pIG.E1A.E1B, pIG/E1A.E1B.X, pAdSXhiIC
oder mit pIG.E1A.NEO zusammen mit PDC26 (Elsen et al. (1983) Virology
128: 377– 390),
welches das Ad5.E1B Gen unter der Kontrolle des SV40 Early-Promoters
trägt,
transfiziert. Drei Wochen nach Transfektion, wenn Foci sichtbar
waren, wurden die Schalen fixiert, mit Giemsa gefärbt, und
die Foci wurden gezählt.
-
Ein Überblick über die erzeugten Adenovirus
Verpackungskonstrukte und deren Fähigkeit, BRK zu transformieren,
ist in 6 gezeigt. Die
Ergebnisse zeigen, dass die Konstrukte die pIG.E1A.E1B und pIG.E1A.E1B.X
in der Lage sind, BRK Zellen in dosis-abhängiger Weise zu transformieren.
Die Transformationseffizienz ist für beide Konstrukte ähnlich und
vergleichbar zu dem, was mit dem Konstrukt gefunden wurde, welches
zur Herstellung der 911 Zellen verwendet wurde, nämlich pAd5.XhoIC.
-
Wie erwartet, war pIG.E1A.NEO kaum
in der Lage, BRK zu immortalisieren. Eine Cotransfektion eines E1B-Expressionskonstrukts
(PDC26) ergab jedoch eine signifikante Erhöhung der Anzahl von Transformatten (18
versus 1), was zeigt, dass E1A, welches von pIG.E1A.NEO codiert
wurde, funktionell ist. Wir schlussfolgern daher, dass die neu erzeugten
Verpackungskonstrukte für
die Generierung neuer Adenovirus Verpackungszelllinien geeignet
sind.
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Generierung von Zelllinien
mit neuen Verpackungskonstrukten, Zelllinien und Zellkultur
-
Humane A540 bronchiale Karzinomzellen
(Shapiro et al. (1978) Biochem. Biophys. Acta 530: 197–207), humane
embryonale Retinoplasten (HER), Ad5-E1-transformierte humane embryonale
Nierenzellen (HEK)(293; Graham et al. (1977) J. Gen. Virol. 36:
59–72)
und Ad5-transformierte HER Zellen (911; Fallaux et al. (1996) Hum.
Gene. Ther. 7: 215–222)
und PER Zellen wurden in Dulbecco's Modified Eagle Medium (DMEM), das
mit 10% fötalem
Kälberserum
(FCS) und Antibiotika supplementiert war, in einer 5%igen CO2 Atmosphäre
bei 37°C
angezogen. Zellkulturmedien, Reagenzien und Seren wurden von Gibco
Laboratories (Grand Island, NY) bezogen. Zellkultur-Kunststoffbedarf
wurde von Greiner (Nürtingen,
Deutschland) und Corning (Corning, NY) bezogen.
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Viren und Virentechniken
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Die Konstruktion der rekombinanten
adenoviralen Vektoren IG.Ad.MLP.nls.lacZ, IG.Ad.MLP.luc, IG.Ad.MLP.TK
und IG.Ad.CMV.Tk ist im Detail in der Patentanmeldung
EP 95202213 beschrieben. Der rekombinante
adenovirale Vektor IG.Ad.MLP.nls.lacZ enthält das E. coli lacZ Gen, das β-Galaktosidase kodiert,
unter der Kontrolle des Ad2 Major Late-Promotors (MLP). IG.Ad.MLP.luc enthält das Leuchtkäfer (firefly)
Luciferase-Gen, das von Ad2 MLP angetrieben wird, und die adenoviralen
Vektoren IG.Ad.MLP.TK und IG.Ad.CMV.TK enthalten das Herpes Simplex
Virus Thymidinkinase (TK)-Gen unter der Kontrolle von Ad2 MLP bzw.
dem Cytomegalovirus (CMV) Enhancer/Promotor.
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Transfektionen
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Alle Transfectionen wurden mittels
Calciumphosphat DNA-Präzipitation
(Graham et al. (1973) Virology 52: 456–467) mit dem GIBCO Calcium
Phosphate Transfection System (GIBCO BRL Life Technologies, Inc., Gaithersburg,
USA) gemäß dem Protokoll
des Herstellers durchgeführt.
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Western Blot
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Subkonfluente Kulturen exponentiell
wachsender 293, 911 und Ad5-E1-transformierter A549 und PER Zellen
wurden mit PBS gewaschen und in Fos-RIPA Puffer (10 mM Tris (pH
7.5), 150 mM NaCl, 1% NP40, 0.01% Natriumdodecylsulfat (SDS), 1%
Na-DOC, 0,5 mM Phenylmethylsulfonylflurid (PMSF), 0.5 mM Trypsin-Inhibitor, 50 mM
NaF und 1 mM Natriumvanadat). Nach 10 min. bei Raumtemperatur wurden
die Lysate durch Zentrifugation geklärt. Die Proteinkonzentrationen
wurden mit dem BioRad Protein Assay Kit gemessen, und 25 μg zelluläres Gesamtprotein
wurden auf ein 12.5% SDS-PAA Gel geladen. Nach der Elektrophorese wurden
die Proteine auf Nitrozellulose transferiert (1 Stunde bei 300 mA).
Parallel dazu wurden vorgefärbte Standards
(Sigma, USA) aufgetrennt. Die Filter wurden mit 1% Rinderserumalbumin
(BSA) in TBST (10 mM Tris, pH 8.0, 15 mM NaCl und 0.05% Tween-20)
für 1 Stunde
geblockt. Primäre
Antikörper
waren der monoklonale Maus anti-Ad5-E1B-kDA Antikörper A1C6
(Zantema et al., unpubliziert), der monoklonale Ratten anti-Ad5-E1B-221-kDa
Antikörper
C1G11 (Zantema et al. (1985) Virology 142: 44–58). Der zweite Antikörper war ein
Meerrettich Peroxidase-markierter Ziege anti-Maus Antikörper (Promega).
Die Signale wurden mittels verstärkter
Chemilumineszenz visualisiert (Amersham Corp. UK).
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Southern Blot-Analyse
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Hochmolekulare DNA wurde isoliert,
und 10 μg
davon wurden vollständig
verdaut und auf einem 0.7% Agarosegel fraktioniert. Southern Blot-Transfer
auf Hybond N+ (Amersham, UK) wurde mit einer
0.4 M NAOH, 0.6 M NaCl Transfer-Lösung (Church und Gilbert, 1984)
durchgeführt.
Die Hybridisierung wurde mit einem 2463 Nt. SspI-HindIII Fragment
von pAd5.SalB (Bernards et al. (1983) Virology 127: 45–53) durchgeführt. Dieses
Fragment besteht aus dem Ad5 bp 342-2805. Das Fragment wurde unter
Verwendung von random hexanucleotid-Primern und Klenow DNA-Polymerase
mit α32p-dCTP radioaktiv markiert. Die Southern
Blots wurden auf einem Kodak XAR-5 Film bei –80°C und einem Phosphor-Imager
Screen exponiert, der mit Hilfe der B&L Systems Molecular Dynamics Software
analysiert wurde.
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A549
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Ad5-E1-transformierte A549 humane
bronchiale Karzinomzelllinien wurden mittels Transfektion mit pIG.E1A.NEO
und Selektion auf G418-Resistenz generiert. 31 G418-resistente Klone
wurden etabliert. Cotransfektion am pIG.E1A.E1B mit pIG.NEO ergab
sieben G418-resistente Zellinien.
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PER
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Ad5-E1-transfomierte humane embryonale
Retinazellen (HER) wurden durch Transfektion von primären HER
Zellen mit dem Plasmid pIG.E1A.E1B generiert. Transformierte Zellinien
wurden von gut separierten Foci etabliert. Wir waren in der Lage,
sieben klonale Zellinien zu etablieren, die wir als PER.C1, PER.C3, PER.C4,
PER.C5, PER.C6, PER.C8 und PER.C9 bezeichneten. Einer dieser PER
Klone, nämlich
PER.C6, wurde bei der ECACC mit der Nummer 96022940 hinterlegt.
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Expression der Ad5 E1A-
und E1B-Gene in transformierten A549 und PER Zellen
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Die Expression der Ad5 E1A- und der
55 kDa- und 12 kDa-E1B-Proteine
in den etablierten A549 und PER Zellen wurde mittels Western Blot
unter Verwendung von monoklonalen Antikörpern (mAb) untersucht. mAb
M73 erkennt die E1A-Produkte,
während
die mAbs AIC6 und C1G11 gegen die 55 kDa- bzw. 12 kDa-E1B-Proteine gerichtet
sind. Die Antikörper
erkannten keine Proteine in den Extrakten der elterlichen A549 oder
der primären
HER Zellen (Daten nicht gezeigt). Keiner der A549 Klone, die mittels
Cotransfektion von pIG.NEO und pIG.E1A-E1B generiert wurden, exprimierten
detektierbare Mengen der E1A- oder E1B-Proteine (nicht gezeigt).
Einige der A549 Klone, die durch Transfektion mit pIG.E1A.NEO erzeugt
wurden, exprimierten die Ad5 E1A-Proteine (7), aber die Mengen waren wesentlich
geringer als diejenigen, die in Proteinlysaten von 293 Zellen detektiert
wurden. Die steadystate (Gleichgewichts) E1A-Spiegel, die in den
Proteinextrakten von PER Zellen detektiert wurden, waren wesentlich
höher als
jene, die in Extrakten von A549-abgeleiteten
Zellen detektiert wurden. Alle PER Zelllinien exprimierten ähnliche
Niveuas an E1A-Proteinen (7).
Die Expression der E1B-Proteine, insbesondere im Fall des E1B 55
kDa, war variabler. Verglichen mit 911 und 293, exprimiert die Mehrheit
der PER Klone hohe Spiegel an E1B 55 kDa und 21 kDa. Der steady state-Spiegel
von E1B 21 kDa war am höchsten
in PER.C3. Keiner der PER Klone zeigte einen Verlust der Expression
Ad5 E1-Gene nach wiederholter Passage der Zellen (nicht gezeigt).
Wir fanden, dass das E1-Expressionsniveau in PER Zellen für zumindest
100 Verdopplungszeiten der Population konstant blieb. Wir entschieden
uns, die PER Klone detaillierter zu charakterisieren.
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Southern-Analyse von PER
Klonen
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Um die Anordnung der Ad5 E1-kodierten
Sequenzen in den PER Klonen zu untersuchen, führten wir Southern-Analysen
durch. Zelluläre
DNA wurde von allen PER Klonen und von 293 und 911 Zellen extrahiert. Die
DNA wurde mit HindIII verdaut, welches in der Ad5 E1-Region einmal
schneidet. Southern-Hybridisierung der
HindIII verdauten DNA unter Verwendung einer radioaktiv markierten
Ad5 E1-spezifischen Sonde ergab die Präsenz von mehreren integrierten
Kopien von pIG.E1A.E1B im Genom der PER Klone. 8 zeigt das Verteilungsmuster der E1-Sequenzen
in der hochmolekularen DNA verschiedener PER Zelllinien. Die Kopien sind
in einer einzelnen Bande konzentriert, was suggeriert, dass sie
als Tandem Repeats integriert sind. Im Falle von PER.C3, C5, C6
und C9 fanden wir zusätzliche
Hybridisierungsbanden mit geringem Molekulargewicht, die das Vorhandensein
verkürzter
Kopien von pIG.E1A.E1B anzeigen. Die Kopienzahl wurde mit Hilfe eines
Phospho-Imagers ermittelt. Wir schätzten, dass PER.C1, C3, C4,
C5, C6, C8 bzw. C9 2, 88, 5, 4, 5, 5 bzw. 3 Kopien der Ad5 E1-kodierenden Region
enthalten, und dass die 911 bzw. 293 Zellen eine bzw. vier Kopien
der Ad5 E1-Sequenzen enthalten.
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Transfektionseffizienz
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Rekombinate Adenovektoren werden
mittels Cotransfektion von Adapterplasmiden und dem großen ClaI-Fragment
von Ad5 in 293 Zellen generiert (EP Anmeldung 95202213). Die rekombinante
Virus-DNA wird durch homologe Rekombination zwischen den homologen
viralen Sequenzen, die in der Plasmid- und der Adenovirus-DNA enthalten
sind, ausgebildet. Die Effizienz dieses Verfahrens sowie diejenige
alternativer Strategien hängt
stark von der Transfektabilität
der Helferzellen ab. Daher verglichen wir die Transfektionseffizienz einiger
PER Klone mit 911 Zellen unter Verwendung des E. coli β-Galactosidase-kodierenden
lacZ Gens als Reporter (9).
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Produktion eines rekombinanten
Adenovirus
-
Die Ausbeuten an rekombinanten Adenoviren,
welche nach Inokulation von 293, 911, PER.C3, PER.C5 und PER.C6
mit verschiedenen Adenovirusvektoren erhalten wurden, sind in Tabelle
II dargestellt.
-
Die Ergebnisse zeigen, dass die Ausbeuten
an rekombinanten Adenovirusvektoren, die mit PER Zellen erhalten
wurden, sind zumindest gleich hoch sind als jene, die mit den bestehenden
Zelllinien erhalten wurden. Zusätzlich
sind die Ausbeuten des neuen Adenovirusvektors IG.Ad.MLPI.TK ähnlich oder
höher als
die Ausbeuten, die für
andere gerade Vektoren in allen getesteten Zelllinien erhalten wurden.
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Generierung neuer Adenovirusvektoren
(10)
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Aus den verwendeten rekombinanten
Adenovirusvektoren (siehe Patenanmeldung
EP 95202213 ) wurden die E1-Sequenzen
von Nt. 459 bis Nt. 3328 deletiert. Da das Konstrukt pE1A.E1B Ad5-Sequenzen zwischen
Nt. 459 bis Nt. 3510 enthält,
besteht ein Sequenzübrlapp
von 183 Nt. zwischen den E1B-Sequenzen in dem Verpackungskonstrukt
pIG.E1A.E1B und den rekombinanten Adenoviren, wie zum Beispiel IG.Ad.MLP.TK.
Die übrlappenden
Sequenzen wurden aus dem neuen Adenovirusvektoren deletiert. Zusätzlich wurden
nicht-kodierende, von lacZ abgeleitete Sequenzen, die in den ursprünglichen
Konstrukten enthalten sind, ebenfalls deletiert. Dies wurde durch
PCR Amplification der SV40 Poly(A)-Sequenzen von pMLP.TK unter Verwendung
der Primer SV40-1 (SEQ ID NO: 33)(führt eine BamHI-Schnittstelle
ein) und SV40-2 (SEQ ID NO: 34)(führt eine BgIII-Schnittstelle ein)
erreicht (siehe
10).
Zusätzlich
wurden die Ad5-Sequenzen, die in diesem Konstrukt enthalten sind,
von Nt. 2496 (Ad5, führt
eine BgIII-Schnittstelle ein) bis zu Nt. 2779 (Ad5-2) amplifiziert.
Beide PCR Fragmente wurden mit BgIII verdaut und ligiert. Das Ligationsprodukt
wurde mittels PCR unter Verwendung der Primer SV40-1 und Ad5-2 (SEQ
ID NO: 36) amplifiziert. Das so erhaltene PCR Produkt wurde mit
BamHI und AflII geschnitten und in pMLP.TK ligiert, welches mit
den selben Enzymen vorverdaut wurde. Das resultierende Konstrukt,
das als pMLPI.TK bezeichnet wird, enthält eine Deletion in dem Adenovirus
E1-Sequenzen von Nt. 459 bis Nt. 3510.
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Verpackungssystem
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Die Kombination des neuen Verpackungskonstrukts
pIG.E1A.E1B und des rekombinanten Adenovirus pMLPI.TK, die keinen
Sequenzüberlapp
aufweisen, sind in 11 dargestellt.
In dieser Figur ist auch die ursprüngliche Situation dargestellt,
in der ein Sequenzüberlapp
angezeigt ist. Das Fehlen überlappender
Sequenzen zwischen pIG.E1A.E1B und pMLP.TK (11a) schließt die Möglichkeit homologer Rekombination zwischen
dem Verpackungskonstrukt und dem rekombinanten Virus aus und ist
daher, verglichen mit der ursprünglichen
Situation, eine signifikante Verbesserung in der Produktion rekombinanter
Adenoviren.
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In 11b ist
die Situation für
pIG.E1A.NEO und IG.Ad.MLPI.TK dargestellt. Es sollte erwartet werden,
dass pIG.E1A.NEO bei Transfektion in etablierte Zellen ausreichend
ist, um die Propagation E1-deletierter rekombinanter Adenoviren
zu unterstützen.
Diese Kombination weist keinerlei Sequenzüberlappung auf, was die Generierung
von RCA durch homologe Rekombination verhindert. Zusätzlich erlaubt
dieses zweckmäßige Verpackungssystem
die Propagation von rekombinanten Adenoviren, bei denen nur die
E1A-Sequenzen und nicht die E1B-Sequenzen deletiert wurden.
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Rekombinante Adenoviren, die bei
Fehlen von E1A E1B exprimieren, sind reizvoll, da das E1B-Protein,
insbesondere E1B 19 kDa, in der Lage ist, die Lyse infizierter humaner
Zellen durch Tumor-Nekrose-Faktor (TNF)(Gooding et al. (1991) J.
Virol. 65: 3083–3094)
zu verhindern.
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Generierung rekombinanter
Adenoviren, die von pMLPI.TK abgeleitet sind
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Ein rekombinantes Adenovirus wurde
mittels Cotransfection von 293 Zellen mit SalI linearisierter pMLPI.TK
DNA und ClaI linearisierter Ad5 Wildtyp DNA erzeugt. Das Verfahren
ist schematisch in 12 dargestellt.
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Beispiel 2
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Plasmid-basiertes System
zur schnellen RCA-freien Generierung rekombinanter adenoviraler
Vektoren
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Konstruktion von Adenovirus
Klonen
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pBr/Ad.-Bam-rITR (ECACC
Hinterlegungsnummer P97082122)
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Um die Klonierung glatter (blunt)
Enden von ITR-Sequenzen zu erleichtern, wurde humane Wildtyp Adenovirus
Typ 5 (Ad5) DNA mit Klenow-Enzym in der Gegenwart eines Überschusses
von dNTPs behandelt. Nach Inaktivierung des Klenow-Enzyms und Reinigung
mittels Phenol/Chloroform-Extraktion, gefolgt von Ethanol-Prezipitation,
wurde die DNA mit BamHI verdaut. Diese DNA Präparation wurde ohne weitere
Reinigung in einer Ligationsreaktion mit von pBR322 abstammender
Vektor-DNA verwendet, welche wie folgt hergestellt wurde: pBR322
DNA wurde mit EcoRV und BamHI verdaut, durch Behandlung mit TSAP
Enzym (Life Technologies) dephosphoryliert und auf einem LMP Agarosegel(SeaPlaque
GTG) gereinigt. Nach Trsnformation in kompetente E. coli DH5α (Life Technologies)
und Analyse Ampicillin-resistenter Kolonien wurde ein Klon selektiert,
der ein Restriktionsmuster zeigt, wie es für ein Insert erwartet wird,
das sich von der BamHI-Schnittstelle in Ad5 zum rechten ITR erstreckt.
Eine Sequenzanalyse der Klonierungsgrenze am rechten ITR zeigte, dass
der am meisten 3' stehende
G-Rest des ITRs fehlte, das übrige
ITR jedoch korrekt war. Der fehlende G-Rest wird durch das andere
ITR während
der Replikation komplementiert.
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pBr/Ad.Sal-rITR (ECACC
Hinterlegungsnummer P97082119)
-
pBr/Ad.Bam-rITR wurde mit BamHI und
SalI verdaut. Das Vektorfargment einschließlich des Adenovirus-Inserts
wurde aus LMP Agarose (SeaPlaque GTG) isoliert und an ein 4.8 kb
SalI-BamHI Fragment
ligiert, das von Windtyp Ad5 DNA erhalten und mit dem Geneclean
II Kit (Bio 101, Inc.) gereinigt wurde. Ein Klon wurde ausgewählt, und
die Integrität
der Ad5-Sequenzen wurde mittels Restriktionsenzymanalyse bestimmt.
Klon pBr/Ad.Sal-rITR enthält
Adeno Typ 5-Sequenzen von der SalI Schnittstelle an bp 16746 bis
zu und einschließlich
des rITR (wobei der am meisten 3' G
Rest fehlt).
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pBr/Ad.Cla-Bam (ECACC
Hinterlegungsnummer P97082117)
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Wildtyp Adeno Typ 5 DNA wurde mit
ClaI und BamHI verdaut, und das 20.6 kb Fragment wurde aus dem Gel
mittels Elektroelution isoliert. pBR322 wurde mit den gleichen Enzymen
verdaut und aus dem Agarosegel mittels Geneclean gereinigt. Beide
Fragemente wurden ligiert und in kompetente DH5α Zellen transformiert. Der erhaltene
Klon pBr/Ad.Cla-Bam wurde mittels Restriktionsenzym-Verdau analysiert,
und es wurde gezeigt, dass er ein Insert mit Adenovirussequenzen
von bp 919 bis bp 21566 enthält.
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pBr/Ad.AflII-Bam (ECACC
Hinterlegungsnummer P97082114)
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Klon pBr/Ad.Cla-Bam wurde mit EcoRI
linearisiert (in pBR322) und partiell mit AflII verdaut. Nach Hitzeinaktivierung
von AflII für
20 Minuten bei 65°C
wurden die Enden des Fragments mit Klenow Enzym aufgefüllt. Die
DNA wurde im Anschluß an
einen doppelsträngigen
Oligo-Linker mit glatten Enden ligiert, der eine PacI Schnittstelle
(5'-AATTGTCTTAATTAACCGCTTAA-3')(SEQ ID NO: 1) enthält. Dieser
Linker wurde durch Hybridisieren der folgenden beiden Oligonukleotide
hergestellt: 5'-AATTGTCTTAATTAACCGC-3' (SEQ ID NO: 2) und
5'-AATTGCGGTTAATTAAGAC-3' (SEQ ID NO: 3),
gefolgt vom Auffüllen
der Enden mit Klenow Enzym. Nach Präzipitation der ligierten DNA,
um den Puffer zu wechseln, wurden die Ligationen mit einem Überschuss an
PacI Enzym verdaut, um Concatamere des Oligos zu entfernen. Das
22016 bp partielle Fragment, das Ad5-Sequenzen von bp 3534 bis zu
bp 21566 und die Vektorsequenzen enthält, wurde in LMP Agarose (SeaPlaque
GTG) isoliert, religiert und in kompetente DH5α Zellen transormiert. Ein Klon,
bei dem gefunden wurde, dass er die PacI Schnittstelle enthält und das
große
Adeno-Fragment zurückbehalten
hat, wurde selektiert und am 5' Ende
sequenziert, um die korrekte Insertion des PacI-Linkers in die (verlorengegangene)
AflII Schnittstelle zu verifizieren.
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pBr/Ad.Bam-rITRpac#2 (ECACC
Hinterlegungsnummer P97082120) und pBr/Ad.Bam-rITR#8 (ECACC Hinterlegungsnummer
P97082121)
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Um die Insertion einer PacI-Schnittstelle
nahe des ITR von Ad5 in Klon pBr/Ad.Bam-rITR zu erlauben, wurden
ungefähr
190 Nt. zwischen der ClaI Schnittstelle im pBR322 Grundgerüst und dem
Start der ITR-Sequenz entfernt. Dies wurde wie folgt bewerkstelligt:
pBr/Ad.Bam-rITR wurde mit ClaI verdaut und für unterschiedliche Zeitperioden
(2 min., 5 min., 10 min. und 15 min.) mit der Nuklease Bal31 behandelt.
Das Ausmaß der
Entfernung von Nukleotiden wurde unter Verwendung identischer Puffer
und Bedingungen durch separate Reaktionen mit pBR322 DNA (ebenfalls
an der ClaI Schnittstelle verdaut) verfolgt. Das Bal31 Enzym wurde durch
Inkubation bei 75°C
für 10
Minuten inaktiviert, die DNA wurde präzipitiert und in einem kleineren
Volumen TE-Puffer resuspendiert. Um glatte Enden sicherzustellen,
wurden die DNAs zusätzlich
mit T4 DNA-Polymerase
in Gegenwart eines Überschusses
an dNTPs behandelt. Nach Verdau der (Kontroll) pBR322 DNA mit SalI
wurde in den Proben, die für
10 Minuten oder 15 Minuten behandelt wurden, eine zufriedenstellende Degradation
(~150 bp) beobachtet. Die für
10 Minuten oder 15 Minuten behandelten pBr/Ad.Bam-rITR Proben wurden
im Anschluss an die oben beschriebenen PacI-Linker mit glatten Enden (siehe pBr/Ad.AflII-Bam)
ligiert. Die Ligationen wurden mittels Präzipitaion gereinigt, mit einem Überschuss
an PacI verdaut und auf einem LMP Agarosegel von den Linkern getrennt.
Nach Religation wurden die DNAs in kompetente DH5α Zellen transformiert
und die Kolonien analysiert. Es wurden 10 Klone selektiert, die
eine Deletion von ungefähr
der erwarteten Länge
zeigten, und diese wurden ferner durch T-Track Sequenzierung (T7
Sequencing Kit, Pharmacia Biotech) analysiert. Es wurden zwei Klone
gefunden, bei denen der PacI Linker gerade unterhalb (downstream)
des rITR inseriert war. Nach Verdau mit PacI wies Klon #2 28 bp
und Klon #8 27 bp auf, die an das ITR angeheftet waren.
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pWE/Ad.AflII-rITR (ECACC
Hinterlegungsstelle P97082116)
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Der Cosmid Vektor pWE15 (Clontech)
wurde verwendet, um größere Ad5
Inserts zu klonieren. Zunächst
wurde ein Linker, der die singuläre
PacI Schnittstelle enthält
in die EcoRI Schnittstellen von pWE15 inseriert, um pWE.pac zu erzeugen.
Dazu wurde das doppelsträngige
PacI Oligo, wie für
pBr/Ad.AflII-BamHI verwendet, nun aber mit seinen EcoRIüberhängenden
Enden. Im Anschluss wurden die folgenden Fragmente mittels Elektroinduktion
aus einem Agarosegel isoliert: pWE.pac verdaut mit PacI, pBr/AflII-Bam
verdaut mit PacI und BamHI und pBr/Ad.Bam-rITR#2 verdaut mit BamHI
und PacI. Diese Fragmente wurden miteinander ligiert und unter Verwendung
des λ Phage
Packaging Extracts (Stratagene) entsprechend der Herstelleranweisungen
verpackt. Nach Infektion von Wirtsbakterien wurden Kolonien auf
Platten angezogen und auf Vorhandensein des vollständigen Inserts
analysiert. pWE/Ad.AflII-rITR enthält alle Adenovirus Typ 5 Sequenzen
von bp 3534 (AflII Schnittstelle) bis zu und einschließlich des
rechten ITR (wobei der am meisten 3' stehende G-Rest fehlt).
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Wildtyp Adeno 5-DNA wurde mit Klenow
Enzym in der Gegenwart eines Überschusses
an dNTPs behandelt und anschließend
mit SalI verdaut. Zwei der erhaltenen Fragmente, die mit linkes
ITR-Sal(9.4) bzw. Sal(16.7)-rechtes ITR bezeichnet wurden, wurden
aus LMP Agarose (SeaPlaque GTG) isoliert. pBR322 DNA wurde mit EcoRV
und SalI verdaut und mit Phosphatase (Life Technologies) behandelt.
Das Vektorfragment wurde mittels des Geneclean-Verfahrens (BIO 101,
Inc.) isoliert und an die Ad5 SalI-Fragmente ligiert. Nur die Ligation
mit dem 9.4 kb Fragmente ergab Kolonien mit einem Insert. Nach Analyse
und Sequenzierung der Klonierungsrenze wurde ein Klon ausgewählt, der
die vollständige
ITR-Sequenz enthält
und sich von der SalI Schnittstelle an bp 9462 erstreckt.
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pBr/Ad.lITR-Sal (16.7)(ECACC
Hinterlegungsnummer P97082118)
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pBr/Ad.lITR-Sal (9.4) wurde mit SalI
verdaut und dephosphoryliert (TSAP, Life Technologies). Um diesen
Klon bis zur dritten SalI Schnittstelle in Ad5 auszudehnen, wurde
pBr/Ad.Cla-Bam mit BamHI linearisiert und partiell mit SalI verdaut.
Ein 7.3 kb SalI-Fragment, das Adenovirus-Sequenzen von bp 9462 bis
bp 16746 enthält,
wurde aus einem LMP Agarose Gel isoliert und an das mit SalI verdaute
pBr/Ad.lITR-Sal (9.4)-Vektorfragment ligiert.
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pWE/Ad.AflII-EcoRI
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pWE.pac wurde mit ClaI verdaut, und
die 5' überhängenden
Enden wurden mittels Klenow Enzym aufgefüllt. Anschließend wurde
DNA mit PacI verdaut und aus einem Agarosegel isoliert. pWE/AflII-rITR
wurde mit EcoRI verdaut und nach Behandlung mit Klenow Enzym mit
PacI verdaut. Das große
24 kb Fragment, das die adenoviralen Sequenzen enthält, wurde
aus einem Agarosegel isoliert und an den mit ClaI verdauten Vektor
pWE.pac, dessen Enden aufgefüllt
wurden (blunted vector), unter Verwendung des Ligation ExpressTM Kit von Clontech ligiert. Nach Transformation
ultracompetenter XL10-Gold Zellen von Stratagene wurden Klone identifiziert,
welche das erwartete Insert enthielten. pWE/AflII-EcoRI enthält Ad5-Sequenzen
von bp 3534 bis bp 27336.
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Konstruktion neuer Adapter
Plasmide
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Das Fehlen eines Sequenzüberlapps
zwischen dem rekombinanten Adenovirus und den E1-Sequenzen in der
Verpackungszelllinie ist essentiell für eine sichere, RCA-freie Generierung
und Propagation neuer rekombinanter Viren. Das Adapterplasmid pMLPI.TK
(10) ist ein Beispiel
eines Adapterplasmids, das für die
Verwendung gemäß der Erfindung
in Kombination mit verbesserten Verpackungszellenlinien der Erfindung konzipiert
wurde. Dieses Plasmid wurde als Ausgangsmaterial verwendet, um einen
neuen Vektor herzustellen, in dem Nukleinsäuremoleküle leicht ausgetauscht werden
können,
welche spezifische Promotor- und Gensequenzen umfassen.
-
Zunächst wurde ein PCR Fragment
aus pZipΔMo+PyF101(N–)
Template DNA (beschrieben in PCT/NL96/00195) mit den folgenden Primern
erzeugt: LTR-1: 5'-CTG
TAC GTA CCA GTG CAC TGG CCT AGG CAT GGA AAA ATA CAT AAC TG-3' (SEQ ID NO: 4) und
LTR-2: 5'-GCG GAT
CCT TCG AAC CAT GGT AAG CTT GGT ACC GCT AGC GTT AAC CGG GCG ACT
CAG TCA ATC G-3' (SEQ
ID NO: 5). Pwo DNA-Polymerase (Boehringer Mannheim) wurde gemäß dem Protokoll
des Herstellers mit den folgenden Temperaturzyklen verwendet: einmal
5 Minuten bei 95°C,
3 Minuten bei 55°C,
und 1 Minute bei 72°C;
und 30 Zyklen bestehend aus 1 Minute bei 95°C, 1 Minute bei 60°C, 1 Minute
bei 72°C,
gefolgt von einmal 10 Minuten bei 72°C. Das PCR Produkt wurde im
Anschluß mit
BamHI verdaut und in einen pMLP10 Vektor ligiert (Levrero et al. (1991)
Gene 101: 195–202),
der mit PvuII und BamHI verdaut wurde, wodurch Vektor pLTR10 erzeugt
wurde. Dieser Vektor enthält
adenovirale Sequenzen von bp 1 bis zu bp 554, gefolgt von einem
Promotor, der einen Teil des Mo-MuLV LTR aufweist, in welchem die
Wildtyp Enhancer-Sequenzen durch den Enhancer eines mutierten Polyomavirus
(PyF101) ersetzt sind. Das Promotorfragment wurde als L420 bezeichnet.
-
Als nächstes wurde die kodierende
Region des Maus HSA-Gens
inseriert. pLTR10 wurde mit BstBI verdaut, gefolgt von Klenow-Behandlung
und Verdau mit NcoI. Das HSA-Gen wurde mittels PCR Amplifikation aus
pUC18-HSA (Kay et al. (1990) J. Immunol. 145: 1952–1959) unter
Verwendung der folgenden Primer erhalten: HSA1, 5'-GCG CCA CCA TGG
GCA GAG CGA TGG TGG C-3' (SEQ
IN NO: 6) und HSA2, 5'-GTT AGA
TCT AAG CTT GTC GAC ATC GAT CTA CTA ACA GTA GAG ATG TAG AA-3' (SEQ ID NO: 7).
Das amplifizierte 259 bp Fragment wurde unter Verwendung der NcoI
und BgIII Schnittstellen in einen Shuttle-Vektor subkloniert. Eine
Sequenzierung bestätigte
den Einbau der korrekten kodierenden Sequenz des HSA-Gens, allerdings
mit einer zusätzlichen
TAG-Insertion unmittelbar nach dem TAG Stopp-Codon. Die kodierende Region des HSA-Gens
einschließlich
der TAG-Duplikation wurde anschließend als NcoI(überhängend) (sticky)-SalI(glatt)(blunt)
Fragment ausgeschnitten und in das 3.5 kb NcoI(sticky)-SalI(blunt)
Fragment von pLTR10 kloniert, was pLTR-HSA10 ergab.
-
Schließlich wurde pLTR-HSA10 mit
EcoRI und BamHI verdaut. Anschließend wurde das Fragment, welches
das linke ITR, das Verpackungssignal, den L420-Promotor und das
HSA-Gen enthält,
in den Vektor pMLPI.TK ligiert, das mit den selben Enzymen verdaut
wurde, wobei der Promotor und die Gensequenzen ersetzt wurden. Dies
ergab ein neues Adapterplasmid pAd/L420-HSA (19), das zweckmäßige Erkennungssequenzen für verschiedene
Restriktionsschnittstellen um die Promotor- und Gensequenzen enthält. SnaBI und
AvrII können
mit HpaI, NheI, KpnI und HindIII kombiniert werden, um Promotorsequenzen
auszutauschen, während
die letzeren Schnittstellen mit ClaI oder BamHI Schnittstellen 3' der HSA-kodierenden
Region kombiniert werden können,
um Gene in diesem Konstrukt zu ersetzen.
-
Ein weiteres Adapterplasmid, das
konzipiert wurde, um den einfachen Austausch von Nucleinsäuremolekülen zu ermöglichen,
wurde durch Ersetzen der Promotor-, Gen- und Poly(A)-Sequenzen in pAd/L420-HSA
mit dem CMV-Promotor, einer multiplen Klonierungsstelle, einem Intron
und einem Poly(A)-Signal hergestellt. Zu diesem Zweck wurde pAd/L240-HSA
mit AvrII und BgIII verdaut, gefolgt von einer Behandlung mit Klenow
Enzym, um glatte Enden zu erhalten. Das 5.1 kb Fragment mit dem
pBR322 Vektor und den adenoviralen Sequenzen wurde isoliert und
an ein 1570 bp Fragment mit glatten Enden aus pcDNA1/amp (Invitrogen)
ligiert, welches durch Verdau mit HhaI und AvrII, gefolgt von Behandlung
mit T4 DNA-Polymerase erhalten wurde. Dieses Adapterplasmid wurde
als pCLIP (20) bezeichnet.
-
Generierung rekombinanter
Adenoviren
-
E1-deletierte Rekombinante
Adenoviren mit Wiltyp E3-Sequenzen
-
Um mit dem neuen plasmid-basierten
System E1-deletierte rekombinante Adenoviren zu erzeugen, wurden
die folgenden Konstrukte hergestellt: ein Adapterkonstrukt, das
die Expressionskassette mit dem interessierenden Gen enthält, welches
mit einem Restriktionsenzym linearisiert wurde, das an der 3' Seite des überlappenden
adenoviralen Genomfragments schneidet, und vorzugsweise keine pBR322
Vektorsequenzen enthält;
und ein komplementierendes adenovirales Genomkonstrukt, pWE/Ad.AflII-rITR,
verdaut mit PacI.
-
Diese beiden DNA-Moleküle werden
weiterhin mittels Phenol/Chloroform-Extraktion und Ethanol-Präzipitation
gereinigt. Cotransfektion dieser Plasmide in eine Adenovirus Verpackungszellinie,
vorzugsweise eine Zelllinie gemäß der Erfindung,
erzeugt mit Hilfe einer Ein-Schritt homologen Rekombination zwischen
dem Adapter- und dem komplementierenden Konstrukt rekombinante replikationsdefekte
Adenoviren ( 21). Alternativ
können
an Stelle von pWE/Ad.AflII-rITR andere Fragmente verwendet werden,
zum Beispiel können pBr/Ad.Cla-Bam, verdaut mit
EcoRI und BamHI, oder pBr/Ad.AflII-BamHI, verdaut mit PacI und BamHI,
mit pBr/Ad.Sal-rITR, verdaut mit SalI, kombiniert werden. In diesem
Fall werden drei Plasmide kombiniert und es werden zwei homologe
Rekombinationen benötigt,
um einen rekombinanten Adenovirus zu erhalten ( 22). Es ist selbstverständlich,
dass Fachleute andere Kombinationen aus Adapter- und komplementierenden
Plasmiden verwenden können,
ohne von der Erfindung abzuweichen.
-
Ein allgemeines Protokoll, wie unten
dargestellt und als nicht limitierendes Beispiel der Erfindung zu verstehen,
wurde durchgeführt,
um mehrere rekombinante Adenoviren unter Verwendung verschiedener
Adapterplasmide und des Ad.AflII-rITR Fragments herzustellen. Adenovirus
Verpackungszellen (PER.C6) wurden in ~25 cm2 Flaschen
ausgesät
und am nächsten
Tag bei Erreichen von ungefähr
80% Konfluenz mit einem Gemisch aus DNA und Lipofectamin Reagenz
(Life Technologies) transfiziert, wie vom Hersteller beschrieben. Routinemäßig wurden
40 μl Lipofectamin,
4 μg Adapterplasmid
und 4 μg
des komplementierenden Adenovirus Genomfragments AflII-rITR (oder
2 μg aller
drei Plasmide für
die zweifache homologe Rekombination) verwendet. Unter diesen Bedingungen
wurden transiente Transfektioneffizienz von ungefähr 50% (48
Stunden nach Transfektion) erhalten, wie durch Kontrolltransfektionen
unter Verwendung eines pAd/CMV-LacZ Adapters bestimmt wurde. Zwei
Tage später
wurden die Zellen auf ~80 cm2 Flaschen passagiert
und weiter kultiviert. Ungefähr
fünf Tage
(für die
einzelne homologe Rekombination) bis 11 Tage (für die zweifache homologe Rekombination)
später
wurde ein cytopathischer Effekt (CPE) beobachtet, was die Ausbildung
eines funktionellen Adenovirus anzeigt. Nach Erreichen des vollständigen CPE
wurden Zellen und Medium geerntet und das rekombinante Virus durch
Frieren-Tauen freigesetzt. Ein zusätzlicher Amplifikationsschritt
in einer 80 cm2 Flasche wurde routinemäßig durchgeführt, um
die Ausbeute zu erhöhen,
da in der initialen Phase die Titer trotz Erreichen vollständigen CPE
variabel waren. Nach der Amplifikation wurden die Viren geerntet
und die Plaques auf PER.C6 Zellen gereinigt. Einzelne Plaques wurden
auf Viren mit aktiven Transgenen getestet.
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Mit diesen Protokoll wurden vier
verschiedene rekombinante Adenoviren hergestellt, die das humane Interleukin
3-Gen (siehe 1, WO
88/04691), das humane endotheliale Stickstoffoxid-Gen (Janssens
et al. (1992) J. Biol. Chem. 267: 14519–14522), das Tc1A Transposase-Gen
(Vos et al. (1993) Genes Dev. 7: 1244–1253)oder das bakterielle
LacZ-Gen (Kalderin et al. (1984) Cell 39: 499–509) enthalten. In allen
Fällen wurden
funktionelle Adenoviren gebildet, und alle isolierten Plaques enthielten
Viren mit einem aktiven Transgen.
-
E1-deletierte rekombinante
Adenoviren mit Modifikationen in dem E3- oder E4 Regionen
-
Abgesehen von Austauschen in der
E1-Region ist es möglich,
die E3-Region zu deletieren oder einen Teil der E3-Region im Adenovirus
zu ersetzen, da E3-Funktionen für
die Replikation, Verpackung und Infektion eines rekombinanten Virus
nicht erforderlich sind. Dies bietet die Möglichkeit, ein größeres Insert
zu verwenden oder mehr als ein Gen zu inserieren, ohne die maximale
verpackbare Größe zu übersteigen
(ungefähr 105%
der Wildtyp Genomlänge).
Dies kann zum Beispiel durch Deletieren eines Teil der E3-Region
im pBr/Ad.Bam-rITr Klon durch Verdau mit XbaI und Religation-erreicht
werden. Dies entfernt Ad5 Wildtyp Sequenzen 28592 bis 30470 einschließlich aller
bekannten E3-kodierenden Regionen. Ein weiteres Beispiel ist der
präzise
Austausch der kodierenden Region von gp19K in der E3-Region mit
einem Polylinker, der die Insertion neuer Sequenzen erlaubt. Dies
lässt alle
anderen kodierenden Regionen intakt, umgeht den Bedarf für einen
heterologen Promotor, weil das Transgen vom E3-Promotor und den
pA-Sequenzen angetrieben wird, was mehr Raum für kodierende Sequenzen lässt, und
sehr hohe Expressionsraten des Transgens zur Folge hat, zumindest
so gut wie in einem Kontroll E1-Austauschvektor.
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Dazu wurde das 2.7 kb EcoRI Fragment
von Wildtyp Ad5, welches den 5' Teil
der E3-Region enthält, in
die EcoRI Schnittstelle von pBluescript (KS–)(Stratagene)
kloniert. Als nächstes
wurde die HindIII Schnittstelle im Polylinker durch Verdau mit EcoRV
und HincII und anschließende
Religation entfernt. Der resultierende Klon pBS.Eco-Eco/ad5ΔHIII wurde
verwendet, um die gp19K kodierende Region zu deletieren. Primer
1 (5'-GGG TAT TAG
GCC AAA GGC GCA-3')(SEQ
ID NO: 8) und Primer 2 (5'-GAT
CCC ATG GAA GCT TGG GTG GCG ACC CCA GCG-3')(SEQ
ID NO: 9) wurden verwendet, um eine Sequenz aus pBS.Eco-Eco/ad5ΔHIII zu amplifizieren,
welche der Sequenz 28511 bis 28734 in der Wildtyp Ad5 DNA entspricht.
Primer 3 (5'-GAT
CCC ATG GGG ATC CTT TAC TAA GTT ACA AAG CTA-3')(SEQ ID NO: 10) und Primer 4 (5'-GTC GCT GTA GTT
GGA CTG G-3')(SEQ
ID NO: 11) wurden mit der gleichen DNA verwendet, um Ad5-Sequenzen von 29217
bis 29476 zu amplifizieren. Die beiden resultierenden PCR Fragmente
wurden mittels der neu eingeführten
NcoI Schnittstelle ligiert und anschließend mit XbaI und MunI verdaut.
Dieses Fragment wurde im Anschluß in einen pBS.Eco-Eco/ad5ΔHIII Vektor
ligiert, der partiell mit XbaI und MunI verdaut wurde, was pBS.Eco-Eco/ad5ΔHIII.Δgp19K erzeugt.
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Um die Insertion fremder Gene in
die HindIII und BamHI Schnittstellen zu ermöglichen, wurde eine XbaI Deletion
in pBS.Eco-Eco/ad5ΔaIII.Δgp19K eingeführt, um
die BamHI Schnittstellen im Buescript-Polylinker zu entfernen. Das
resultierende Plasmid pBS.Eco-Eco/ad5ΔHIIIΔgp19KΔXbaI enthält singuläre HindIII und BamHI Schnittstellen,
welche den Sequenzen 28733 (HindIII) und 29218 (BamHI) in Ad5 entsprechen.
Nach Einbringen eines fremden Gens in diese Schnittstellen wird
entweder das deletierte XbaI Fragment wieder eingeführt oder
das Insert wird unter Verwendung von HindIII und zum Beispiel MunI
in pBS.Eco-Eco/ad5ΔhIII.Δgp19K erneut
kloniert. Mit diesem Verfahren haben wir Plasmide erzeugt, die HSV-TK (McKnight
(1980) Nucl. Acids Res. 8: 5949–5964
und Vincent et al. (1996) Hum. Gene Ther. 7: 197–205), hIL-1α (Esandi
et al. (1998) Gene Therapy 5: xxx-yyy), Ratten IL-3β (Esandi
et al. (1998) Gene 11242: xxx-yyy), Luciferase (DeWit et al. (1987)
Mol. Cell Biol. 7: 725–737)
or LacZ exprimieren. Die singulären
SrfI und NotI Schnittstellen im Plasmid pBS.Eco-Eco/ad5ΔHIII.Dgp19k
(mit oder ohne einem inserierten Gen von Interesse) werden verwendet,
um die Region, welche das Gen von Interesse enthält in die entsprechende Region
von pBR/Ad.Bam-rITR zu transferieren, was zum Konstrukt pBr/Ad.Bam-rITRDgp19K
(mit oder ohne einem inserierten Gen von Interesse) führt. Dieses
Konstrukt wird wie oben beschrieben verwendet, um rekombinante Adenoviren
herzustellen. Im viralen Kontext wird die Expression des Gens von
Interesse vom Adenovirus E3-Promotor angetrieben.
-
Rekombinante Viren, die sowohl E1-
als auch E3-deletiert sind, werden mit Hilfe eines Verfahrens mit zweifacher
homologer Rekombination wie oben für E1-Austauschvektoren beschrieben
unter Verwendung eines plasmid-basierten Systems hergestellt, welches
umfasst: Ein Adapterplasmid zum Austausch von E1 gemäß der Erfindung
mit oder ohne Insertion eines ersten Gens von Interesse, das PWE/Ad.AflII-EcoRI
Fragment und das pBR/Ad.Bam-rITRΔgp19K
Plasmid mit oder ohne Insertion eines zweiten Gens von Interesse.
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In einem nicht einschränkenden
Beispiel beschreiben wir die Erzeugung und Funktionalität eines
rekombinanten Adenovirus, welcher das Maus-HSA-Gen in der E1-Region
und das Leuchtkäfer
(firefly)-Luciferasegen in der gp19K-Region enthält. Das Luciferasegen wurde
als ein HindIII-BamHI Konstrukt aus pAd/MLP-Luc (beschrieben in
EP 0707071 ) ausgeschnitten
und in die HindIII-BamHI Schnittstellen von pBS.Eco-Eco/ad5ΔHIIIΔgp19KΔXbaI kloniert.
Im Anschluss wurde das MscI-MunI Fragment, welches das Luciferasegen
enthält,
in die korrespondierenden Schnittstellen von pBS.Eco-Eco/ad5Δgp19K kloniert,
wodurch pBS.Eco-Eco/ad5Δgp19K.luc
erzeugt wird. Dies stellt das Eco-Eco Fragment wieder her, nun aber
mit dem Luciferasegen an Stelle von gp19K.
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Um die weitere Manipulation zu vereinfachen,
wurden die internen EcoRI Schnittstellen im Luciferase-Insert mutiert,
ohne die Aminosäuresequenz
des Luciferasegens zu verändern.
Eine EcoRI Schnittstelle flankierte die HindIII Schnittstelle im
5' nicht-kodierenden
Bereich des Luciferase-Inserts, und die andere lag 588 bp 3' des ATG-Starts.
Ein 695 bp PCR Produkt wurde mit den folgenden Primern erzeugt:
5'-CGA TAA GCT TAA
TTC CTT TGT GTT T-3' (SEQ
ID NO: 12) und 5'-CTT
AGG TAA CCC AGT AGA TCC AGA GGA GTT CAT-3' (SEQ ID NO: 13) und mit HindIII und
BstEIII verdaut. Dieses Fragment wurde anschließend an mit HindIII-BstEII
verdautem pBS.Eco-Eco/ad5Δgp19K.luc
ligiert, und dadurch das entsprechende Insert in diesem Vektor ersetzt.
Das erhaltene Konstrukt wird als pBS.Eco-Eco/ad5Δgp19K.luc2 bezeichnet.
Das Luciferasegen und ein Teil der E3-Region wurde im Anschluß aus diesem
Klon mit SrfI und NotI ausgeschnitten und in die entsprechenden
Schnittstellen von pBr/Ad.Bam-rITR eingebracht, wodurch Klon pBr/Ad.Bam-rITRΔgp19K/luc2 erzeugt wurde.
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Das Adapterplasmid pAd5/51800HSA,
das zum Ersetzen von E1 im Virus mit dem zweifachen Insert verwendet
wurde, enthält
das Maus-HSA-Gen unter Kontrolle eines Retrovirus LTR-basierten Promotors.
Dieses Adapterplasmid wurde aus dem nachfolgend beschriebenen Konstrukt
pAd5/L420-HSA durch Ersetzen der Promotorsequenz erzeugt. Zunächst wurde
unter Verwendung der gleichen Primer wie für die Amplifikation des L420
Promotorfragments (nachfolgend beschrieben) ein PCR Produkt eines
retroviralen Vektors erzeugt, welcher auf dem in WO 95/3469 beschriebenen
Vektor MFG-S basiert. Diese PCR amplifiziert die Sequenzen, welche
dem Basenpaar 453 bis 877 im Vektor MFG-S entsprechen. Der L-420-Promotor
in Ad5/L420-HSA (21) wurde im Anschluss
unter Verwendung der singulären
AvrII und HindIII Schnittstellen gegen das PCR Fragment ausgetauscht.
Das erhaltene Konstrukt pAd5/5430-HSA wurde anschließend mit
NheI und ScaI verdaut, und das 4504 bp Fragment, welches das HSA-Gen,
die pA-Sequenzen, die Ad5-Sequenzen
und die Vektorsequenzen bis zur ScaI Schnittstelle im Ampicillingen
enthält,
wurde isoliert.
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Das Konstrukt pAd5/5430-HSA wurde
ebenfalls mit XbaI und ScaI verdaut, und das 1252 bp Fragment (dwelches
das verbliebene Ampicillingen, das linke ITR und das Verpackungssignal
des Adenovirus und den 5' Anteil
des S430-Promotors
enthält)
wurde isoliert. Ein drittes Fragment mit 1576 bp wurde nach XbaI-Verdau von
dem MFG-S basierten retroviralen Vektor isoliert und enthält die MFG-S
Sequenzen, die den bp 695 bis 2271 entsprechen.
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Das Adapterplasmid pAd5/51800-HSA
wurde durch Ligieren der drei isolierten Fragmente konstruiert. Das
Virus Ad5/51800-HSA.E3luc mit dem doppelten Insert wurde (wie oben
beschrieben). durch Transfektion des folgenden DNA-Fragments in
PER.C6 Zellen generiert: pAd5/51800-HSA, verdaut mit EcoRI und SalI
(2 μg).
Bei Vorliegen von CPE wurde das Virus geerntet und durch serielle
Passagen in PER.C6 Zellen amplifiziert. Die Aktivität dieses
HSA-luc Virus wurde mit ΔE1-Viren
mit einzelnem Insert, welche entweder die 51800-HSA oder die CMVluc
Transkriptionseinheiten in der E1-Region enthalten, verglichen.
A549 Zellen wurden in einer Dichte von 2 × 105 Zellen
pro Well ausgesät
und 5 Stunden später
mit verschiedenen Mengen des Virus infiziert. Zwei Tage später wurde
die Expression des Transgens gemessen. Die Luciferase-Aktivität wurde
unter Verwendung eines Luciferase Assay-Systems (Promega) gemessen, und die
Expression des murinen HSA-Gens wurde mittels eines α-HSA Antikörpers (M1/69,
Pharmingen) gemessen. Die Ergebnisse sind in Tabelle III aufgelistet.
-
Dieses Experiment zeigt, dass durch
die Verwendung des plasmid-basierten Rekombinationssystems Viren
mit zweifachem Insert hergestellt werden können, und dass beide Inserts
funktionell sind. Weiterhin ist die Luciferase-Aktivität der Viren
mit zweifachem Insert vergleichbar zur CMV-kontrollierten Luciferase-Aktivität des Kontrollvirus.
Daraus schließen
wir, dass der E3-Promotor in A549 Zellen hochaktiv ist, selbst bei
Fehlen von E1A-Proteinen.
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Zusätzlich zu Manipulationen in
der E3-Region können
in pBr/Ad.Bam-rITR einfach Veränderungen von
(Teilen) der E4-Region
erhalten werden. Die Generierung und Propagation eines derartigen
Virus erfordert in einigen Fällen
jedoch die Komplementation in trans.
-
Beispiel 3
-
Nachweis der Kompetenz
einer synthetischen DNA-Sequenz, die in der Lage ist, eine Hairpin-Struktur
auszubilden, als Primer zur Synthese des reversen Stranges für die Generierung
doppelsträngiger
DNA-Moleküle
in Zellen zu dienen, welche Adenovirusgene enthalten und exprimieren
-
Namenskonvention der verwendeten
Plasmide:
P: Plasmid
I: ITR (Adenovirus Inverted Terminal
Repeat)
C: Cytomegalovirus (CMV) Enhancer/Promotor Kombination
L:
Leuchtkäfer
(Firefly) Luciferase kodierende Sequenz
hac, haw: potentieller
Hairpin, der nach Verdau mit der Restriktionsendenuklease Asp718
in der korrekten beziehungsweise in der reversen Orientierung ausgebildet
werden kann (15).
-
Die Namenskonvention wird an folgendem
Beispiel veranschaulicht. pICLhaw ist ein Plasmid, das die Adenovirus
ITR, gefolgt vom CMV-kontrollierten Luciferasegen und dem Asp718
Hairpin in der reversen (nicht funktionellen) Orientierung enthält. Die
Plasmide pICLhac, pICLhaw, pICLI und pICL wurden mit Hilfe von Standardverfahren
erzeugt. Eine schematische Darstellung dieser Plasmide ist in den 16 bis 19 gezeigt.
-
Das Plasmid pICL stammt von den folgenden
Plasmiden ab:
Nt.
1-457: | pMLP10
(Levrero et al. (1991) Gene 101: 195-202) |
Nt.
458-1218: | pCMVß (Clontech,
EMBL Bank Nr. U02451) |
Nt.
1219-3016: | pMLP.luc
(IntroGene, unveröffentlicht) |
Nt.
3017-5620: | pBLCATS
(Stein et al. (1989) Mol. Cell. Biol. 9: 4531–4534). |
-
Das Plasmid wurde wie folgt konstruiert:
Das tet-Gen des Plasmids pMLP10 wurde durch Deletion des BamHI-SalI
Fragments inaktiviert, um pBLP10ΔSB
zu erzeugen. Unter Verwendung des Primer-Sets PCR/MLP1 (SEQ ID NO:
37) und PCR/MLP3 (SEQ ID NO: 38) und pMLP10-DNA als Template wurde
ein 210 bp Fragment amplifiziert, welches das Ad5-ITR flankiert
von einer synthetischen SalI Restriktionsschnittstelle enthält. Das
PCR Produkt wurde mit den Enzymen EcoRI und SgrAI verdaut, um ein
196 bp Fragment zu erzeugen. Das Plasmid pMLP10ΔSB wurde mit EcoRI und SgrAI
verdaut, um das ITR zu entfernen. Dieses Fragment wurde mit dem
EcoRI-SgrAI behandelten PCR Fragment ersetzt, um pMLP/SAL zu erzeugen.
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Das Plasmid pCMV-Luc wurde mit PvuII
vollständig
verdaut und rezirkuliert, um das von SV40 abstammende Polyadenylierungssignal
und die Ad5-Sequenzen mit Ausnahme des linken Ad5-Terminus zu entfernen.
Im erhaltenen Plasmid pCMV-lucΔAd wurde
durch Austausch der XmnI-SacII Fragmente das Ad5 ITR durch das mit
einer SalI Schnittstelle flankierte ITR von Plasmid pMLP/SAL ersetzt.
Aus dem so erhaltenen Plasmid pCMV-lucΔAd/SAL
wurden der linke Ad5-Terminus und das CMV-kontrollierte Luciferasegen als SalI-SmaI
Fragment isoliert und in das mit SalI und HpaI verdaute Plasmid
pBLCATS inseriert, um Plasmid pICL zu bilden. Das Plasmid pICL ist
in 19 dargestellt.
Seine Sequenz ist in 20 dargestellt.
-
Das Plasmid pICL enthält die folgenden
Merkmale:
Nt.
1-457: | Ad5
left terminus (Sequence 1-457 of human adenovirus type 5) |
Nt.
458-969: | Humaner
Cytomegalovirus Enhancer und Immediate Early Promotor (Boshart et
al. (1985) Cell 41: 521–530)(aus
Plasmid pCMVß,
Clontech, Palo Alto, USA) |
Nt.
970-1204: | SV40
19S Exon and trunkiertes 16/19S Intron (aus Plasmid pCMVß) |
Nt.
1218-2987: | Leuchtkäfer Luciferasegen
(aus pMLP.luc) |
Nt.
3018-3131: | SV40
Tandem Polyadenylierungssignale des späten Transcripts, abgeleitet
von Plasmid pBLCAT5) |
Nt.
3132-5620: | pUC12
Grundgerüst
(abgeleitet von Plasmid pBLCAT5) |
Nt.
4337-5191: | β-Lactamasegen
(Amp-Resistenzgen, reverse Orientierung) |
-
Plasmide pICLhac und pICLhaw
-
Die Plasmide pICLhac und pICLhaw
wurden von Plasmid pICL durch Verdau von pICL mit dem Restriktionsenzym
Asp718 abgeleitet. Das linearisierte Plasmid wurde mit alkalischer
Phosphatase aus Kälberdarm
behandelt, um die 51 Phosphatgruppen zu entfernen. Die teilweise
komplementären
synthetischen einzelsträngigen
Oligonukleotide Hp/aspI (SEQ ID NO: 39) und Hp/asp2 (SEQ ID NO:
40) wurden hybridisiert und an ihren 5' Enden mit Hilfe von T4-Polynukleotidkinase
phosphoryliert.
-
The phosphorylierten doppelsträngigen Oligomere
wurden mit dem dephosphorylierten pICL Fragment gemischt und ligiert.
Klone, welche im Plasmid inseriert eine singuläre Kopie des synthetischen
Oligonukleotids enthielten, wurden isoliert und mit Hilfe von Restriktionsenzymverdaus
charakterisiert. Die Insertion des Oligonukleotids in die Asp718
Schnittstelle erzeugt an einer Grenze erneut eine Asp718 Erkennungsstelle, während die
Erkennungsstelle an der anderen Grenze zerstört wird. Die Orientierung und
die Integrität
des inserierten Oligonukleotids wurden in ausgewählten Klonen mit Hilfe von
Sequenzanalysen verifiziert. Ein Klon, der das Oligonukleotid in
der korrekten Orientierung (die Asp718 Schnittstelle nahe der 3205
EcoRI Schnittstelle) enthält,
wurde als pICLhac bezeichnet. Ein Klon mit dem Oligonukleotid in
der reversen Orientierung (die Asp718 Schnittstelle nahe dem von
SV40 abgeleiteten Polyadenylierungssignal) wurde als pICLhaw bezeichnet.
Die Plasmide pICLhac und pICLhaw sind in den 16 und 17 dargestellt.
-
Plasmid pICLI wurde aus Plasmid pICL
durch Insertion des SalI-SgrAI Fragments aus pICL, welches das Ad5-ITR
enthält,
in die Asp718 Schnittstelle von pICL erzeugt. Das 194 bp SalI-SgrAI Fragment wurde
aus pICL isoliert, und die kohäsiven
Enden wurden mit Hilfe von E. coli DNA Polymerase I (Klenow Fragment)
und dNTPs in glatte (blunt) Enden umgewandelt. Die Asp718 kohäsiven Enden
wurden durch Behandlung mit Nuklease aus Mungbohnen in glatte Enden
umgewandelt. Durch Ligation wurden Klone erzeugt, welche das ITR in
der Asp718 Schnittstelle des Plasmids pICL enthalten. Ein Klon,
welcher das ITR-Fragment in der korrekten Orientierung enthält, wurde
mit pICLI bezeichnet (18).
-
Generierung des Adenovirus Ad-CMV-hcTK.
Das rekombinante Adenovirus wurde entsprechend dem Verfahren konstruiert,
welches in der Patentanmeldung 95202213 beschrieben ist. Zwei Komponenten
sind erforderlich, um ein rekombinantes Adenovirus zu erzeugen.
Zunächst
ein Adapterplasmid, das den linken Terminus des Adenovirs Genoms
enthält,
welcher das ITR und das Verpackungssignal, eine Expressionskassette mit
dem Gen von Interesse und einen Teil des Adenovirusgenoms enthält, der
für die
homologe Rekombination verwendet werden kann. Zusätzlich wird
Adenovirus DNA für
die Rekombination mit dem zuvor erwähnten Adapterplasmid benötigt. Im
Falle von Ad-CMV-hcTK wurde das Plasmid pCMV.TK als Basis verwendet.
Dieses Plasmid enthält
die Nt. 1-455 des Adenovirus Typ 5 Genoms, Nt. 456-1204 abgeleitet von
pCMVß (Clontech, das
PstI-StuI Fragment, welches den CMV Enhancer/Promotor und das 16S/19S
Intron des Simian Virus 40 enthält),
das Herpes Simplex Virus Thymidinkinasegen (beschrieben in der Patentanmeldung
EP 95202213.5 ) das von
SV40 abgeleitete Polyadenylierungssignal (Nt. 2533-2668 der SV40
Sequenz), gefolgt vom BgIII-ScaI Fragment von Ad5 (Nukleotide 3328-6092
der Ad5-Sequenz). Diese Fragmente sind in einem von pMLP10 (Levero
et al. (1991) Gene 101: 195-202) abgeleiteten Grundgerüst vorhanden.
Um Plasmid pAD-CMVhc-TK zu erzeugen, wurde Plasmid pCMV.TK mit ClaI
(die singuläre
ClaI Schnittstelle liegt gerade oberhalb des offenen Leserahmens
von TK) verdaut und mit alkalischer Phosphatase aus Kälberdarm
dephosphoryliert. Um eine Hairpin-Struktur zu erzeugen, wurden die
synthetischen Oligonukleotide HP/clal (SEQ ID NO: 41) und HP/cla2
(SEQ ID NO: 42) hybridisiert und an ihren 5'-OH Gruppen mit T4-Polynukleotidkinase
und ATP phosphoryliert. Das doppelsträngige Oligonukleotid wurde
mit dem linearisierten Vektorfragment ligiert und zur Transformation
des E. coli Strammes SURE verwendet. Die Insertion des Oligonukleotids
in die ClaI Schnittstelle zerstört
die ClaI Erkennungssequenzen. Das Oligonukleotid enthält eine
neue ClaI Schnittstelle nahe einem ihrer Termini. In ausgewählten Klonen
wurde die Orientierung und die Integrität des inserierten Oligonukleotids
durch Sequenzanalysen verifiziert. Ein Klon, welcher das Oligonukleotid
in der korrekten Orientierung (die ClaI Schnittstelle an der ITR-Seite)
enthält,
wurde als pAd-CMV-hcTK
bezeichnet. Dieses Plasmid wurde mit ClaI verdauter Wildtyp Adenovirus
Typ 5 DNA in 911 Zellen cotransfiziert. Ein rekombinantes Adenovirus, in
dem die CMV-hcTK Expressionskassette die E1-Sequenzen ersetzt, wurde
isoliert und mit Hilfe von Standardverfahren propagiert.
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Um zu untersuchen, ob der Hairpin
als Primer zur Synthese des reversen Stranges am verdrängten Strang
verwendet werden kann, nachdem die Replikation am ITR gestartet
ist, wurde das Plasmid pICLhac in 911 Zellen eingebracht, i. e.
in humane embryonale Retinoblasten, die mit der Adenovirus E1-Region
transformiert wurden. Das Plasmid pICLhaw diente als Kontrolle:
Es enthält
das Oligonukleotidpaar Hp/asp 1 (SEQ ID NO: 39) und 2 (SEQ ID NO:
40) in reverser Orientierung, ist aber ansonsten vollständig identisch
zum Plasmid pICLhac. In diese Studien wurden ferner die Plasmide
pICLI und pICL eingeschlossen. Im Plasmid pICLI ist der Hairpin
durch ein Adenovirus ITR ersetzt. Plasmid pICL enthält weder
einen Hairpin noch eine ITR-Sequenz. Diese Plasmide dienten als
Kontrollen, um die Effizienz der Replikation aufgrund der terminalen
Hairpin-Struktur zu. bestimmen. Um die viralen Produkte außer den
E1-Proteinen (diese werden von den 911 Zellen produziert) bereitzustellen,
welche für
die DNA Replikation erforderlich sind, wurden die Kulturen nach
der Transfektion mit dem Virus IG.Ad.MLPI.TK infiziert. Mehrere
Parameter wurden untersucht, um die genaue Replikation der transfizierten
DNA-Moleküle
nachzuweisen. Als erstes wurde die DNA, die aus den Zellkulturen extrahiert
wurde, welche mit den zuvor erwähnten
Plasmiden transfiziert und dem Virus IG.Ad.MLPI.TK infiziert wurden,
mittels Southern Blotting auf das Vorhandensein der erwarteten Replikationsintermediate
sowie das Vorhandensein der duplizierten Genome untersucht. Weiterhin
wurde aus den transfizierten und mit IG.Ad.MLPI.TK infizierten Zellpopulationen
das Virus isoliert, das ein Luciferase-Markergen in Luciferase-negative
Zellen transferieren und es exprimieren kann.
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Die Plasmid-DNA der Plasmide pICLhac,
pICLhaw, pICLI und pICL wurde mit Restriktionsendonuklease SalI
verdaut und mit Nuklease aus Mungbohnen behandelt, um die vier Nukleotide
lange einzelsträngige Extension
des resultierenden DNA Fragments zu entfernen. Auf diese Weise wurde
in dem DNA Fragment ein natürlicher
Adenovirus 5'ITR-Terminus
erzeugt. Anschließend
wurde sowohl das Plasmid pICL hac als auch das Plasmid pICL haw
mit der Restriktionsendonuklease Asp718 verdaut, um den Terminus
zu generieren, der zur Ausbildung einer Hairpin-Struktur in der
Lage ist. Die verdauten Plasmide wurden mittels Standard Kalziumphosphat-Copräzipitation
in 911 Zellen eingebracht, und zwar vier Schalen für jedes
Plasmid. Während
der Transfektion wurden für
jedes Plasmid zwei der Kulturen mit dem Virus IG.Ad.MLPI.TK infiziert,
und zwar unter Verwendung von 5 infektiösen Partikeln von IG.Ad.MLPI.TK
pro Zelle. 24 Stunden nach Transfektion und 48 Stunden nach Transfektion
wurde eine der Ad.TK-Virus-infizierten und eine der uninfizierten
Kulturen verwendet, um mit Hilfe des von Hirt entwickelten Verfahrens
(wie beschrieben in Einerhand et al. (1995) Gene Therapy 2: 336–343) niedermolekulare
DNA zu isolieren. Aliquots der isolierten DNA wurden für eine Southern-Analyse
verwendet. Nach Verdau der Proben mit der Restriktionsendonuklease
EcoRI unter Verwendung des Luciferasegens als Sonde wurde nur in
den Proben der Adenovirus-infizierten Zellen, welche mit dem Plasmid
pICLhac transfiziert wurden, ein hybridisierendes Fragment von ungefähr 2.6 kb
detektiert. Die Größe dieses
Fragments stand im Einklang mit der erwarteten Duplikation des Luciferase-Markergens. Dies
unterstützt
die Schlussfolgerung, dass der inserierte Hairpin in der Lage ist,
als Primer zur Synthese des reversen Stranges zu dienen. Das hybridisierende
Fragment fehlte, wenn der Virus IG.Ad.MLPI.TK weggelassen wurde, oder
wenn das Hairpin-Oligonukleotid in der reversen Orientierung inseriert
wurde.
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Die Restriktionsendonuklease DpnI
erkennt die Tetranukleotid-Sequenz 5'-GATC-3', schneidet aber nur methylierte DNA
(das heißt,
nur Plasmid-DNA, die propagiert wird in und abstammt von E. coli,
nicht aber DNA, die in Säugetierzellen
repliziert wurde). Die Restriktionsendonuklease MboI erkennt die
gleichen Sequenzen, schneidet aber nur unmethylierte DNA (namentlich
DNA, welche in Säugetierzellen
propagiert wurde). DNA Proben, die aus den transfizierten Zellen
isoliert wurden, werden mit MboI und DpnI inkubiert und mittels
Southern-Blots analysiert. Diese Ergebnisse wiesen nach, dass nur
in den mit den Plasmiden pICLhac und pICLI transfizierten Zellen
große
DpnI-resistente Fragmente vorhanden waren, welche in den mit MboI
behandelten Proben fehlten. Diese Daten zeigten, dass nur nach Transfektion
der Plasmide pICLI und pICLhac Replikation und Duplikation der Fragmente
erfolgt.
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Diese Daten zeigen, dass in Adenvirus-infizierten
Zellen lineare DNA Fragmente, die an einem Terminus ein von einem
Adenovirus abgeleitetes Inverted Terminal Repeat (ITR) und am anderen
Terminus eine Nukleotidsequenz aufweisen, welche an Sequenzen auf
dem gleichen Strang hybridisieren kann, wenn in einzelsträngiger Form
vorliegend, und dadurch eine Hairpin-Struktur generieren kann und in Strukturen
umgewandelt wird, die Inverted Terminal Repeat-Sequenzen an beiden
Enden aufweisen. Die erhaltenen DNA-Moleküle replizieren über den
gleichen Mechanismus wie die Wildtyp Adenovirusgenome.
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Beispiel 4
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Demonstration, dass die
DNA-Moleküle,
die ein Luciferase-Markergen,
eine singuläre
Kopie des ITRs, das Verpackungssignal und eine synthetische DNA-Sequenz
enthalten, welche zur Ausbildung einer Hairpin-Struktur in der Lage
ist, ausreichend sind, um DNA-Moleküle zu erzeugen, die in Virione
verpackt werden können
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Um nachzuweisen, dass die in Beispiel
3 erzeugten DNA-Moleküle, die
zwei Kopien des CMV-luc Markergens enthalten, in Virione verpackt
werden können,
wurde das Virus der verbliebenen beiden Kulturen via drei Zyklen
des Frieren-Tauen-Aufbrechens
(freeze-thaw crushing) geerntet und zur Infektion von Maus-Fibroblasten
verwendet. 48 Stunden nach Infektion wurden die infizierten Zellen
auf Luciferase-Aktivität untersucht. Um
die Möglichkeit
auszuschließen,
dass die Luciferase-Aktivität
eher durch den Transfer freier DNA als über die Viruspartikel induziert
wurde, wurden die Virusbestände
mit DNase I behandelt, um DNA-Kontaminanten zu entfernen. Als zusätzliche
Kontrolle wurden weiterhin Aliquots der Virusstocks 60 Minuten bei
56°C inkuziert.
Die Hitzebehandlung beeinträchtigt
nicht die kontaminierende DNA, inaktiviert aber die Viren. Eine
signifikante Luciferase-Aktivität wurde
nach Infektion mit den Virusstocks nur in den Zellen gefunden, die
von IG.Ad.MLPI.TK-infizierten Zellen abgeleitet waren, welche mit
den Plasmiden pICLhac und pICLI transfiziert wurden. Weder in den
nicht infizierten Zellen noch in den infizierten Zellen, die mit
den Plasmiden pICLhaw und pICL transfiziert wurden, konnte eine
signifikante Luciferase-Aktivität
nachgewiesen werden. Hitzeinaktivierung, aber nicht DNAse I-Behandlung
eliminierte die Luciferase-Expression
vollständig,
was zeigte, dass Adenoviruspartikel und nicht freie (kontaminierende)
DNA-Fragmente für
den Transfer des Luciferase-Reportergens verantwortlich waren.
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Diese Ergebnisse zeigen, dass diese
kleinen viralen Genome in Adenoviruspartikel verpackt werden können, und
suggerieren, dass das IPR und das Verpackungssignal für die Verpackung
linearer DNA-Fragmente in Adenoviruspartikel ausreichend sind. Diese
Adenoviruspartikel können
für einen
effizienten Gentransfer verwendet werden. Wenn in Zellen eingebracht,
die zumindest einige der Adenovirus-Gene (namentlich E1, E2, E4,
L und VA) enthalten und exprimieren, haben rekombinante DNA-Moleküle, die
zumindest ein ITR, zumindest einen Teil des Verpackungssignals sowie
eine synthetischen DNA-Sequenz umfassen, die zur Ausbildung einer
Hairpin-Struktur in der Lage ist, die intrinsische Kapazität, autonom
rekombinante Genome zu generieren, die in Virione verpackt werden
können.
Solche Genome und Vektorsysteme können zum Gentransfer verwendet
werden.
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Beispiel 5
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Nachweis, dass DNA-Moleküle, welche
die Nukleotide 3510 bis 35953 (namentlich 9.7–100 map units) des Adenovirus
Typ 5 Genoms (dem folglich die E1-Protein kodierenden Regionen,
das rechte ITR und die Verpackungssequenzen fehlen) und eine terminale
DNA-Sequenz enthalten, welche komplementär zu einem Teil des gleichen
Strangs des DNA-Moleküls
ist, wenn sie anderes als das ITR in einzelsträngiger Form vorliegt, und als
Ergebnis zur Bildung einer Hairpin-Struktur in der Lage ist, in
911 Zellen replizieren können
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Um ein replizierendes DNA-Molekül zu entwickeln,
das die Adenovirus-Produkte bereitstellen kann, die erforderlich
sind, um die Verpackung des oben erwähnten pICLhac Vektorgenoms
und ähnlicher
minimaler Adenovektoren mit Hilfe von Helferzellen in Adenoviruspartikel
zu ermöglichen,
wurde der adenovirale Vektor Ad-CMV-hcTK entwickelt. Zwischen der
CMV Enhancer/Promoter-Region und dem Thymidinkinasegen wurde das
hybridisierte Oligonukleotidpaar (Tabelle I) HP/clal und 2 inseriert.
Der Vektor Ad-CMV-hcTK wurde mit Hilfe von Standardverfahren in
911 Zellen propagiert und produziert. Dieser Vektor wurde exklusiv
als DNA Quelle für
die Transfektion angezogen und propagiert. Die DNA des Adenvirus
Ad-CMV-hcTK wurde aus Viruspartikeln isoliert, die unter Verwendung
von CsC1 Dichtegradienten-Zentrifugation mit Hilfe von Standardverfahren gereinigt
wurden. Die Virus-DNA wurde mit der Restriktionsendonuklease ClaI
verdaut. Die verdaute DNA wurde auf einem 0.7%igen Agarosegel der
Größe nach
fraktioniert, und das große
Fragment wurde isoliert und für weitere
Experimente verwendet. Kulturen aus 911 Zellen wurden mit dem großen ClaI-Fragment
der Ad-CMV-hcTK DNA unter Verwendung von Standard-Calciumphosphat-Gopräzipitationsverfahren
transfiziert. Sehr ähnlich
den vorangegangenen Experimenten mit dem Plasmid pICLhac repliziert
Ad-CMV-hc ausgehend vom rechten ITR. Ist der 1-Strang einmal verdrängt, kann am linken Terminus
des Fragments ein Hairpin ausgebildet werden. Dies erleichtert die
DNA-Polymerase Elongation
der Kette hin zur rechten Seite. Der Prozess schreitet voran, bis
der verdrängte
Strang vollständig
in seine doppelsträngige
Form überführt ist.
Schließlich wird
wiederum das rechte ITR ausgebildet, und an dieser Stelle erfolgt
normalerweise die Adenovirus Replikationsinitiation und -Elongation.
Die Polymerase liest über
den Hairpin, wodurch das Molekül
dupliziert wird. Das DNA-Ausgangsmolekül von 33250 bp, das auf der
einen Seite eine Adenovirus ITR-Sequenz
und auf der anderen Seite eine DNA-Sequenz aufweist, welche die
Kapazität
zur Ausbildung einer Hairpin-Struktur besitzt, wird dupliziert,
sodass beide Enden eine ITR-Sequenz enthalten. Das resultierende
DNA-Molekül
besteht aus einer Palindrom-Struktur von ungefähr 66500 bp.
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Diese Struktur wird in niedermolekularer
DNA, die aus transfizierten Zellen extrahiert wurde, mit Hilfe einer
Southern-Analyse detektiert. Die palindromische Natur des DNA Fragments
kann durch Verdau der niedermolekularen DNA mit geeigneten Restriktionsendonukleasen
und Southern Blot mit dem HSV-TK-Gen als Sonde nachgewiesen werden.
Dieses Molekül
kann sich aufgrund der Adenovirus-Genprodukte, welche in den Zellen
vorhanden sind, in den transfizierten Zellen selbst replizieren.
Zum Teil werden die Adenovirus-Gene von Templates exprimiert, die
im Genom der Zielzellen integriert sind (namentlich die E1-Genprodukte),
die anderen Gene sitzen im replizierenden DNA-Fragment selbst. Dieses
lineare DNA-Fragment
kann nicht in Virione verpackt werden. Ihm fehlen nicht nur alle
DNA-Sequenzen, die zur Verpackung notwendig sind, sondern seine
Größe ist auch
viel zu groß zur
Verpackung.
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Beispiel 6
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Nachweis, dass DNA-Moleküle, welche
die Nukleotide 3503-35953, (namentlich 9.7 bis 100 map units) des Adenovirus
Typ 5 Genoms (dem folglich die E1-Protein kodierenden Regionen,
das rechte ITR und die Verpackungssequenzen fehlen) und eine terminale
DNA Sequenz enthalten, welche zu einem anderen Teil als der ITR
des selben Stranges des DNA-Moleküls komplementär ist, und
als Ergebnis zur Ausbildung einer Hairpin-Struktur in der Lage ist,
in 911 Zellen replizieren können
und die Helferfunktionen bereitstellen können, welche zur Verpackung
der von pICLI und pICLhac abgeleiteten DNA-Fragmente erforderlich
sind
-
Der Zweck der folgenden Serie von
Experimenten ist der Nachweis, dass das in Beispiel 5 beschriebene
DNA-Molekül
verwendet werden kann, um die minimalen Adenovektoren, die in den
Beispielen 3 und 4 beschrieben sind, zu verpacken.
-
Das große Fragment, welches nach Verdau
von Ad-CMV-hcTK DNA mit der Endonuklease ClaI isoliert wurde, wurde
zusammen mit dem mit der Endonuklease SalI, der Nuklease aus Mungbohnen
und der Endonuklease Asp718 behandelten Plasmid pICLhac oder als
Kontrolle dem ähnlich
behandelten Plasmid pICLhaw, in 911 Zellen eingebracht. Nach 48
Stunden wurde das Virus mit Hilfe des Frieren-Tauen-Aufbrechens aus
der transfizierten Zellpopulation isoliert. Die Viruspräparation
wurde mit DNAse I behandelt, um kontaminierende freie DNA zu entfernen.
Das Virus wurde nachfolgend zur Infektion von Ratten 2-Fibroblasten verwendet.
48 Stunden nach Infektion wurden die Zellen auf Luciferase-Aktivität untersucht.
Signifikante Luciferase-Aktivität
wurde nur in den Zellen nachgewiesen, die mit dem Virus infiziert
waren, welches aus Zellen isoliert wurde, die mit dem Plasmid pICLhac
und nicht mit dem Plasmid pICLhaw transfiziert waren. Hitzeinaktivierung
des Virus vor der Infektion hemmte die Luciferase-Aktivität vollständig, was
den Transfer des Luciferasegens durch ein virales Partikel anzeigt.
Die -Infektion von 911 Zellen mit dem Virusstock hatte keine cytopathologischen
Effekte zur Folge, was nachweist, dass pICLhac ohne jedes infektiöse Helfervirus,
das in 911 Zellen propagiert wird, hergestellt wurde. Diese Ergebnisse
zeigen, dass das vorgeschlagene Verfahren verwendet werden kann,
um Stocks von minimalen adenoviralen Vektoren herzustellen, die
vollständig
frei von infektiösen
Helferviren sind, und die zur autonomen Replikation in Adenovirus-transformierten humanen
Zellen oder nicht Adenovirus-transformierten
humanen Zellen in der Lage sind.
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Beispiel 7
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Konstruktion von Plasmiden
für die
Generierung und Produktion minimaler adenoviraler Vektoren
-
Ein minimaler Adenovirusvektor enthält als operativ
verknüpfte
Komponenten die von einem Adenovirus abstammenden cis- Elemente, die für die Replikation
und Verpackung erforderlich sind, mit oder ohne zu transferierende
fremde Nukleinsäuremoleküle. Vor
kurzem wurde das untere Limit für
die effiziente Verpackung adenoviraler Vektoren mit 75% der Genomlänge bestimmt
(Parks und Graham, 1997). Um die flexible Inkorporation verschiedener
Längen
von Füllfragmenten
zu ermöglichen,
wurde eine multiple Klonierungsstelle (MCS) in einen minimalen adenoviralen
Vektor eingebracht. Um einen minimalen adenoviralen Vektor entsprechend
der Erfindung zu erhalten, wurden die folgenden Konstrukte hergestellt:
pAd/L420-HHSA (19) wurde
mit BgIII und SalI verdaut, und das Vektor-enthaltende Fragment
wurde isoliert. Dieses Fragment enthält das linke ITR und das Verpackungssignal
von Ad5 und das Maus-HSA-Gen unter Kontrolle eines modifizierten
retroviralen LTR. Das rechte ITR des Adenovirus wurde aus pBr/Ad.BamHI-rITR
Template-DNA unter Verwendung der folgenden Primer mittels PCR amplifiziert:
PolyL-ITR: 5'-AAC
TGC AGA TCT ATC GAT ACT AGT CAA TTG CTC GAG TCT AGA CTA CGT CAC
CCG CCC CGT TCC-3' (SEQ
ID NO: 14) und ITR-BSN: 5'-CGG
GAT CCG TCG ACG CGG CCG CAT CAT CAA TAA TAT ACC-3' (SEQ ID NO: 15).
Das amplifizierte Fragment wurde mit PstI und BamHI verdaut und
in das mit den selben Enzymen verdauten pUC119 kloniert. Nach Sequenzbestätigung der
korrekten Amplifikation des ITR und der MCS wurde ein BgIII-SalI
Fragment isoliert und in das oben beschriebene mit BgIII-SalI verdaute
pAd/L420-HSA Fragment kloniert. Der resultierende Klon wurde als
pAd/L420-HSA.ITR bezeichnet.
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Um in der Lage zu sein, Konstrukte
mit Längen
größer als
10 kb zu manipulieren, wurde der minimale adenovirale Vektor pAd/L420-HSA.ITR
in einen Cosmidvektor-Hintergrund subkloniert. Dazu wurde der Cosmidvektor
pWE15 modifiziert, um Restriktionsschnittstellen im Grundgerüst zu entfernen.
pWE15 wurde mit PstI verdaut, und Fragmente mit 4 kb und 2.36 kb
wurden aus einem Agarosegel isoliert und ligiert. Der erhaltene
Klon, aus dem der SV40 Ori/Early-Promoter und die Neomycinresistenz-kodierende
Sequenz entfernt wurden, wurde als pWE20 bezeichnet. Anschließend wurde
pWE20 mit ClaI und HindIII verdaut, und die überhängenden Enden wurden mit Klenow
Enzym aufgefüllt.
Das 6354 bp Fragment mit glatten Enden wurde an einen phosphorylierten
NsiI-Linker mit der folgenden Sequenz ligiert: 5'-CGATGCATCG-3' (SEQ ID NO: 16). Die ligierte DNA wurde
mit Phenol/Chloroform extrahiert, mit Ethanol präzipitiert, um die Puffer zu
wechseln, und mit einem Überschuss
NsiI verdaut. Die verdaute DNA wurde mittels Elektrophorese von
den Linkern getrennt, isoliert und religiert. Der erhaltene Klon
wurde als pWE25 bezeichnet. Die korrekte Insertion des NsiI-Linkes
wurde mittels-Restriktionsenzymverdau
und Sequenzierung bestätigt.
Um den minimalen afenoviralen Vektor zu konstruieren, wurde pAd/L420-HSA.ITR mit ScaI
und NotI verdaut, und das 2 kb Fregment, das einen Teil des Ampicillingens
und die Adeno ITRs enthält,
wurde in das mit ScaI und NotI verdaute pWE25 kloniert. Der resultierende
Klon wurde pMV/L420H (24)
genannt. Dieser Klon erlaubt die einfach Manipulation, um den Promoter
und/oder das Gen auszutauschen, und erlaubt ferner die Insertion
von DNA-Fragmenten mit Längen,
die in normale Plasmid-Grundgerüste nicht
einfach zu klonieren sind.
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Das Plasmid pMV/CMV-LacZ wurde hergestellt
durch Austausch des L420-HSA Fragments (SnaBI-BamHI) gegen ein Fragment
aus pcDNA3-nlsLacZ (NruI-BamHI), welches den CMV-Promotor und die LacZ kodierenden Sequenzen
enthält.
pcDNA3-nlsLacZ wurde
durch Insertion eines KpnI-BamHI Fragments, das nach PCR Amplifikation
der nlsLacZ kodierenden Sequenzen erhalten wurde, in pcDNA3 (Invitrogen)
konstruiert, das mit KpnI und BamHI verdaut wurde. Die PCR-Reaktion
wurde mit pMLP.nlsLacZ Template-DNA unter Verwendung der Primer
1: 5'-GGG GTG GCC AGG GTA
CCT CTA GGC TTT TGC AA-3' (SEQ
ID NO: 17) und 2: 5'-GGG
GGG ATC CAT AAA CAA GTT CAG AAT CC-3' (SEQ ID NO: 18) durchgeführt. Die
korrekte Amplifikation und Klonierung wurden durch Bestimmen der β-Galactosidase-Expession in
einem transienten Transfektionsexperiment mit 911 Zellen bestätigt.
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Der Vektor pAd/MLPnlsLacZ wurde wie
folgt hergestellt: pMLP10 (Levrero et al. (1991) Gene 101: 195–202) wurde
mit HindIII und BamHI verdaut und in einer Drei-Teile Ligation an
ein 3.3 kb AvrII-BamHI Fragment aus L7RHbgal (Kalederon et al. (1984)
Cell 499–509)
und an einem synthetischen Linker mit HindIII und XbaI Überhang
ligiert. Der Linker wurde hergestellt durch Hybridisieren von zwei
Oligonukleotiden mit der Sequenz 5'-AGC TTG AAT TCC CGG GTA CCT-3' (SEQ ID NO: 19)
and 5'-CTA GAG GTA
CCC GGG AAT TCA-3' (SEQ
ID NO: 20). Der erhaltene Klon wurde als pMLP.nlsLacZ/-Ad bezeichnet.
Als nächstes
wurde pMLP-nlaLacZ/-Ad mit BamHI und NruI verdaut, und das Vektor-enthaltende
Fragment wurde an ein 2766 bp BgIII-ScaI Fragment aus pAd5SalB (Bernards
et al. (1982) Virology 120: 422–432)
ligiert. Dies ergab das Adapterplasmid pMLP.nlsLacZ (beschrieben
in
EP 0 707 071 ).
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Die Propagation eines minimalen adenoviralen
Vektors kann nur durch Expression der Adenovirus-Genprodukte erreicht
werden. Die Expression der Adenovirus-Genprodukte auf Niveaus, die
hoch genug sind, um die Herstellung großer Mengen an Virus sicherzustellen,
erfordert die Replikation des kodierenden Nukleinsäuremoleküls. Üblicherweise
werden dafür
replizierende Helferviren verwendet, um die minimalen adenoviralen
Vektoren zu komplementieren. Die Erfindung stellt jedoch Verpackungssysteme
für minimale adenovirale
Vektoren ohne die Verwendung von Helferviren bereit. Eines der Verfahren
der Erfindung verwendet ein replizierendes DNA-Molekül, welches
das 5'-ITR und alle
adenoviralen Sequenzen zwischen bp 3510 und 35938 enthält, i. e.
das komplette adenovirale Genom ausgenommen die E1-Region und das
Verpackungssignal. Konstrukt pWE/Ad.Δ5' (23)
ist ein Beispiel eines replizierenden Moleküls gemäß der Erfindung, welches zwei
adenovirale ITRs enthält.
pWE/Ad.Δ5' wurde in einem Cosmidvektor-Hintergund
aus drei Fragmenten hergestellt. Zunächst wurde das 5'ITR von Ad5 unter
Verwendung der folgenden Primer amplifiziert: ITR-EPH: 5'-CGG AAT TCT TAA
TTA AGT TAA CAT CAT CAA TAA TAT ACC-3' (SEQ ID NO: 21) und ITR-pIX: 5'-ACG GCG CGC CTT
AAG CCA CGC CCA CAC ATT TCA GTA CGT ACT AGT CTA CGT CAC CCG CCC
CGT TCC-3' (SEQ
ID NO: 22). Das erhaltene PCR Fragment wurde mit EcoRI und AscI
verdaut und in den mit den gleichen Enzymen verdauten Vektor pNEB193
(New England Biolabs) kloniert. Das resultierende Konstrukt wurde
als pNEB/ITB-pIX bezeichnet. Eine Sequenzierung bestätigte die
korrekte Amplifikation der Ad5-Sequenzen
im linken ITR (Ad5-Sequenzen 1 bis 103), verküpft mit dem pIX-Promoter (Ad5-Sequenzen
3511 bis 3538), mit Ausnahme einer einzelnen Fehlpaarung mit der
erwarteten Sequenz gemäß GenBank
(Hinterlegungsnummer: M73260/M29978), i. e. ein extra C-Rest wurde
gerade oberhalb der AflII Schnittstelle gefunden. Dieses IPR-pIX
Fragment wurde mit EcoRI und AflII isoliert und an ein EcoRI-AflII
Vektorfragment ligiert, welches die Ad5-Sequenzen 3539-21567 enthält. Das
letztere Fragment wurde durch Verdau von pBr/Ad.Cla-Bam (siehe oben)
mit EcoRI und partiell mit AflII erhalten. Der resultierende Klon
wurde als pAd/LITR(Δ5')-BamHI bezeichnet.
Das endgültige
Konstrukt pWE/Ad.Δ5' wurde durch Ligieren
des Cosmidvektors pWE15.Pac (siehe oben), der mit PacI verdaut wurde,
an pAd/LITR(Δ5')-BamHI, verdaut
mit PacI/BamHI, und an pBr/Ad.Bam-rITR.pac#2 (siehe oben), verdaut
mit PacI/BamHI, hergestellt (23).
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Ein alternatives Verfahren zur Herstellung
von Verpackungssystemen für
minimale adenovirale Vektoren ohne die Verwendung von Helferviren
gemäß der Erfindung
besteht darin, ein replizierendes DNA-Molekül zu verwenden, welches das
vollständige
adenovirale Genom mit Ausnahme der E1-Region und des Verpackungssignals
enthält,
und in dem eines der ITRs durch ein Fragment ersetzt ist, das eine
DNA-Sequenz komplementär
zu einem anderen Teil als dem ITR des gleichen Stranges enthält, und
das daher zur Ausbildung einer Hairpin-Struktur in der Lage ist (10). In einem nicht einschränkenden
Beispiel ist die DNA Sequenz, die komplementär zu einem anderen Teil als
dem ITR des gleichen Stranges ist, vom Adeno-assoziierten Virus (AAV)
Terminal Repeat abgeleitet. Ein solches replizierendes DNA-Molekül wird nach
der gleichen Klonierungsstrategie hergestellt wie für pWE/Ad.Δ5' beschrieben, aber
nun ausgehend vom AAV Terminal Repeat, das mit einem Teil des adenoviralen
pIX-Promoters verknüpft
ist. Dazu wurden die adenoviralen ITR-Sequenzen zwischen den HpaI
und SpeI Schnittstellen im Konstrukt pNEB/ITR-pIX gegen das AAV
ITR ausgetauscht, und zwar durch Einbringen des PvuII/XbaI Fragments
aus psub201(+), welches das AAV ITR (Samulski et al. (1989) J. Virol.
63: 3822–3828)
enthält.
Dies ergibt das Konstrukt pWE/AAV.Δ5', welches in einer E1-komplimentierenden
Zelllinie repliziert.
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Ein weiteres alternatives Verpackungssystem
für minimale
adinovirale Vektoren wird nachfolgend beschrieben und verwendet
das Replikationssystem von SV40. Ein funktionelles Helfemolekül gemäß diesem Verfahren
enthält
zumindest die adenoviralen Sequenzen, die zur Aufrechterhaltung
der Verpackung eines minimalen Konstrukts notwendig sind, nicht
aber die E1-Sequenzen und das Verpackungssignal, und vorzugsweise
fehlen ihm auch die ITRs. Dieses Adenovirusabgeleitete Gesamtkonstrukt
muss auf einem Vektor vorhanden sein, welcher außer dem für die Propagation in Bakterien
nötigen
Sequenzen auch einen Origin of Replication aus dem SV40 Virus enthält. Die
Transfektion eines derartigen Moleküls zusammen mit dem minimalen
adenoviralen Vektor, wie oben beschrieben, in eine Verpackungszelllinie
(zum Beispiel PER.C6), die außer den
E1-Proteinen SV40-abgeleitete Large T-Antigen-Proteine exprimiert, hat eine
Large T-aghängige
Replikation des Adenovirus-abgeleiteten Helferkonstrukt zu Folge.
Diese Replikation führt
zu hohen Niveaus an adenoviralen Proteinen, die für die Replikation
des minimalen adenoviralen Vektors und das Verpacken in Viruspartikel
erforderlich sind. Auf diese Weise gibt es keinen Sequenzüberlapp,
der zu homologer Rekombination zwischen den minimalen adenoviralen
Vektorkonstrukt und dem Helfermolekül führt. Zusätzlich gibt es keinen Sequenzüberlapp,
der zu homologer Rekombination zwischen dem Helfermolekül und dem
minimalen adenoviralen Vektor auf der einen Seite und der E1-Sequenz in der Verpackungszelllinie
auf der anderen Seite führt.
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Die Replikation eines 40 kb adenoviralen
Konstrukts wurde in Zellen untersucht, die SV40 Large T-Proteine
expimieren. Dazu wurden 2 × 106 Cos-1 Zellen in T25 Flaschen mit den folgende
Konstrukten, die mit Lipofectamin-Reagenz (Life Technologies) komplexiert
waren, transfeziert: Der 8 kb Cosmidvektor pWE.pac, das 40.5 kb
Konstrukt pWE/Ad.AflII-rITR und drei Klone (#1, #5 und #9) des 40.6
kb Konstrukts pWE/Ad.Δ5' (nachfolgend beschrieben).
Kontrolltransfektionen wurden mit den Konstrukten pWE.pac und pWE/Ad.AflII-rITR,
die mit dem Enzym PacI verdaut wurden, und einem CMV-LacZ Expressionsvektor
ohne die SV40 Ori-Sequenz durchgeführt. Die Transfektionseffizienz
lag bei 50%, wie durch eine separate Transfektion unter Verwendung
des CMV-LacZ Vektors und X-Gal Färbung
nach 48 Stunden bestimmt wurde. Alle Zellen wurden 48 Stunden nach
Transfektion geerntet, und die DNA wurde gemäß der Hirt-Prozedur (beschrieben
in Einerhand et al. (1995) Gene Therapy 2: 336–343) extrahiert. Die finalen
Pellets wurden in 50 μl
TE + RNase (20 μg/ml)
resuspendiert, und 10 μl
Proben wurden mit MboI (30 Units über Nacht bei 37°C) verdaut. Unverdaute
Proben (5 μl)
und mit MboI verdaute Proben wurden auf einen 0.8% Agarosegel aufgetrennt,
auf einem Nylonfilter (Amersham) transferiert und entsprechend Standardverfahren
mit radioaktiven Sonden hybridisiert. Eine Probe stammte von einem
887 bp DpnI-Fragment aus dem Cosmidvektor pWE.pac, und eine stammte
von einem 1864 bp BsrGI-BamHI Fragment aus adenoviralen Sequenzen.
Diese Proben hybridisieren mit einer 887 bp Bande bzw. einer 1416
bp Bande in mit MboI verdautem Materiel. Ausgangs-DNA aus bakteriellem
Ursprung wird methyliert und daher mit MboI nicht verdaut. Auf diese
Weise ist es möglich,
spezifisch DNA zu detektieren, welche in eukaryontischen Zellen
repliziert wird. 26A zeigt
eine schematische Darstellung des Konstrukts pWE/Ad.Δ5' und die Positionen
des SV40 Origin of Replication, der pWE-abgeleiteten Sonde und der Adenovirus-abgeleiteten
Sonde. Der untere Teil stellt die Autoradiogramme der Southern Blots
dar, die mit der Adenovirus-Sonde (B) und der pWE-Sonde (C) hybridisiert
wurden. Siehe die Legende für
die Erklärung
des Probenauftrags. Diese Experimente zeigen, dass alle Spuren,
die Material aus Cos-1 Zellen enthalten, welche mit Plasmiden mit
einem Sv40 Ori transfiziert wurden, MboI-sensitive DNA enthalten
und eine spezifische Bande der erwarteten Länge zeigen. Die für die Replikation
spezifischen Banden in den Spuren mit Cos-1 Zellen, welche mit PacI
verdautem Material (Spuren B17/18 und C15–18) transfiziert wurden, resultieren
möglicherweise
aus einem unvollständigen
PacI Verdau. Aus diesen Experimenten kann geschlossen werden, dass
es möglich
ist, große
DNA-Fragmente mit den SV40 Large T/Ori-System in eukaryontischen Zellen
zu replizieren.
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Beispiel 8
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Ein funktionelles Adenovirus Helfermolekül ohne ITR-Sequenzen wurde ausgehend
vom Klon pWE/Ad.Δ5', der oben beschrieben
wurde, konstruiert. pWE/Ad.Δ5' wurde mit Bst1107I
verdaut, und das 17.5 kb Vektor-enthaltende Fragment wurde religiert,
was pWE/Ad.D5'-Bst1107I
ergibt. Dieser Klon wurde im Anschluss verwendet, um den 3' Teil der Adenovirus
Genomsequenzen ohne das rechte ITR zu amplifizieren. Ein 2645 bp
PCR Fragment wurde generiert unter Verwendung der Primer Ad3'/Forw: 5'-CGG AAT TCA GGA
TAG GGC GGT GG-3' (SEQ
ID NO: 23) und Ad3'/Rev:
5'-CGG GAT CCT ATC
GAT ATT TAA ATG TTT TAG GGC GGA GTA ACT TG-3' (SEQ ID NO: 24). Das amplifizierte
Fragment wurde mit EcoRI und BamHI verdaut und in pBR322, das mit
den gleichen Enzymen verdaut wurde, subkloniert. Nach Bestätigung der
korrekten Amplifikation durch Sequenzierung wurde das 2558 bp SbfI-ClaI
Fragment dieses Klons in pWE/Ad.Δ5'-Bst1107I, das mit
den gleichen Enzymen verdaut wurde, kloniert. Dem resultierenden
Kostrukt fehlt das rechte ITR, und es wird als pWE/ΔrI-Bst1104I
bezeichnet. Anschließend
wird in diesem Klon das linke ITR durch einen Linker mit einem Pac2
und AflII Übergang
ersetzt, welcher durch Hybridisieren der folgenden Primer hergestellt
wurde: PA-pIX1: 5'-TAA
GCC ACT AGT ACG TAC TGA AAT GTG TGG GCG TGG C-3' (SEQ ID NO: 25) und PA-Pix2: 5'-TTA AGC CAC GCC
CAC ACA TTT CAG TAC GTA CTA GTG GCT TAA T-3' (SEQ ID NO: 26). Dies entfernte das
linke ITR und stellte die korrekte Sequenz des pIX-Promotors wieder
her. Der Klon wird als pWE/ΔITR-Bst1107I
bezeichnet. Die korrekte Insertion des doppelsträngigen Linkers wurde durch
Sequenzierung bestätigt.
Das deletierte Bst1107I-Fragment wurde im Anschluss zurück in pWE/ΔITR-Bst1107I
kloniert, und die korrekte Orientierung wurde mittels Restriktionsverdau überprüft. Der
resultierende Klon wird mit pWE/Ad-H bezeichnet. Nach Transfektion
dieses DNA-Moleküls
in Verpackungszellen, die adenovirale E1-Proteine und das SV40 Large
T-Antigen exprimieren, erfolgte die Replikation dieses Moleküls, was
hohe Konzentrationen an adenoviralen Proteinen zu Folge hat, welche
von adenoviralen Gesamtkonstrukt in diesem Molekül kodiert werden.
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Beispiel 9
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Miniaturisierte
multiwell-Produktion rekombinanter adenoviraler Vektoren
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Eine 96-Well Mikrotiter Gewebekulturplatte
(Platte 1) (Greiner, Niederlande, Katalog #6555180) wurde zunächst durch
Inkubation eines jeden Wells für
20–120
Minuten bei Raumtemperatur mit Poly-L-Lysin (PLL, 0.1 mg/ml)(Sigma),
gelöst
in sterilem Wasser, beschichtet. Alternativ können vorbeschichtete 96-Wellplatten (Becton
und Dickinson) verwendet werden. Nach der Inkubation mit PLL wurde
jedes Well zweimal mit 100 μl sterilem
Wasser gewaschen und bei Raumtemperatur für zumindest 2 Stunden getrocknet.
Am Tag vor der Transfektion wurden PER.C6 Zellen unter Verwendung
von Trypsin-EDTA geerntet und gezählt. Anschließend wurde
die Zellen zu einer Suspension von 45000 Zellen pro 100 μl verdünnt, gefolgt
vom Aussäen
von 100 μl/Well
der mit PLL beschichteten 96-Wellplatten. An nächsten Tag wurden 2.6 μl der mit
SalI linealisierten pAd/CMV-LacZ und 2.6 μl der mit PacI linearisierten
pWE-Ad.AflII-rITR Plasmid-DNA (beide 1 μg/μl) und 95 μl serum-freies Dulbecco's-Modified Eagles
Medium (DMEM) mit 25.6 μl
Lipofectamin gemischt, welches in 74.4 μl serum-freiem DMEM durch Zugabe
des Lipofectamins zum DNA-Gemisch verdünnt wurde. Die DNA/Lipofectamin-Mischung
wurde 30 Minuten bei Raumtemperatur stehen gelassen, und anschließend wurden
1.3 ml serum-freies Medium hinzugegeben. Das letztere Gemisch wurde
im Anschluss (30 μl/Well)
zu den mit PER.C6 ausgesäten
Wells gegeben, welche vor der Transfektion mit 200 μl DMEM gewaschen
wurden. Nach 3 Stunden in einem belüfteten CO2 Inkubator
(37°C, 10%
CO2) wurden 200 μl DMEM mit 10% fötalem Kälberserum
und 10 mM MgCL2 zu jedem Well gegeben, und
die Platten wurden zurück
in den belüfteten
CO2 Inkubator (37°C, 10% CO2)
gegeben. An nächsten
Tag wurde das Medium eines jeden Wells mit 200 μl DMEM, 10% FCS, 10 mM MgCl2 ersetzt. Die Platten wurden anschließend drei
weitere Tage im belüfteten
CO2 Inkubator belassen, und anschließend wurden
die Wells bei –20°C für zumindest
eine Stunde eingefroren, gefolgt von Auftauen und Resuspendieren
durch wiederholtes Pipettieren unterzogen. Die Transfektionseffizienz
wurde mittels LacZ-Färbung in
zusätzlichen
Platten bestimmt, und es wurde gefunden, dass sie für jedes
transfizierte Well von PER.C6 Zellen bei annähernd 40% lag. Ein 100 μl Aliquot
der gefrorenen/aufgetauten transfizierten Zellen wurden in jedes
Well einer Platte mit neuen PER.C6 Zellen, welche wie oben beschrieben
ohne PLL-beschichtete Platten ausgesät wurden (Platte 2), transferiert.
Die zweite 96-Wellplatte mit PER.C6 Zellen, die mit den gefrorenen/aufgetauten
Zelllysat der ersten transfizierten Platte inkubiert wurde, wurde
auf CPE untersucht. Zumindest 5% der Wells zeigten nach 2 Tagen
klares CPE. Vier Tage nach Infektion mit dem Lysat der ersten Platte
wurde die Platte einem Frieren/Tauen-Zyklus unterzogen, und 10 μl von jedem
lysierten Well wurden zu Wells einer Platte gegeben, auf der A549
Zellen ausgesät
waren (1 × 104 Zellen pro Well, ausgesät in 100 μl DMEM, 10% FCS am Tag zuvor).
Zwei Tage nach Infektion wurden die Wells zur Bestimmung der LacZ-Aktivität gefärbt. Von
den infizierten Wells waren 96% tatsächlich infiziert und blau gefärbt. Alle
gefärbten Wells
und eine große
Anzahl der Wells zeigten 100% Färbung
und damit Transduktion aller Zellen mit dem adenoviralen Vektor,
der LacZ trägt.
Extrapoliert von MOI-Experimenten in Gewebekulturflaschen beträgt der adenovirale
Titer des hergestellten Virus 106 – 107 infektiöse
Einheiten pro ml.
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Die Erfindung offenbart Verfahren
und Zusammensetzungen zur Hochdurchsetzabgabe und -expression einer
Nukleinsäureprobe(n),
die ein Produkt (Produkte) unbekannter Funktion kodieren, in einem
Wirt. Beschrieben sind Verfahren für die Konstruktion komplementierender
Zelllinien, Bibliotheken von Adenovirus-abgeleiteten Plasmiden,
welche Nukleinsäureproben
enthalten, Verpacken der Adenovirus-abgeleiteten Plasmide in Adenovirusvektoren,
Infizieren eines Wirts mit den Adenovirusvektoren, welche das Produkt
(die Produkte) der Nukleinsäureprobe(n)
im Wirt exprimieren, Identifizieren eines veränderten Phänotyps, der durch das Produkt
(die Produkte) der Nukleinsäureproben
im Wirt induziert wird, und dabei die Zuteilung einer Funktion zum
Produkt (Produkten), das durch die Nukleinsäureproben kodiert wird. Die
Nukleinsäureproben
können beispielsweise
synthetische Oligonukleotide, DNAs oder cDNAs sein und können zum
Beispiel Polypeptide, antisense-Nukleinsäuren oder GSEs kodieren. Die
Verfahren können
vollständig
automatisiert und in einem Multiwell-Format durchgeführt werden,
um eine zweckmäßige Hochdurchsatzanalyse
der Bibliotheken von Nukleinsäureproben
zu ermöglichen.
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Beispiel 10
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Miniaturisierte Multiwell-Produktion
von E1- und E2Adeletierten rekombinanten adenoviralen Vektoren,
die therapeutische und Marker-Transgene tragen
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Um die Konstruktion von cDNA-Bibliotheken
mit einem repräsentativen
Repertoire von cDNA-Sequenzen zu ermöglichen, wurde die Klonierungskapazität des miniaturisierten
adenoviralen Produktionssystems, eines Derivats von PER.C6, nämlich PER.C6/E2A,
verwendet. Diese Zelllinie ermöglicht
die Herstellung eines Vektors mit drei Deletionen adenoviraler Expressionskassetten:
E1, E2A und E3. Diese drei Deletionen ermöglichen das theoretische Klonieren
von Vektoren mit Transgen-Größen von
bis zu 10.5 kb. Hier zeigen wir die Produktion von E1- und E2A-deletierten
Vektoren, die eine Vielzahl von humanen und Maus cDNAs sowie zusätzliche
Markergene tragen.
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Am Tag vor der Transfektion wurden
die PER.C6/E2A Zellen unter Verwendung von Trypsin-EDTA geerntet
und gezählt.
Die Zellen wurde anschließend
mit Kulturmedium (DMEM) mit 10% fötalem Kälberserum und 10 mM MaCl2) zu einer Suspension von 22.500 Zellen
pro 100 μl
verdünnt,
gefolgt vom Aussäen
von 100 μl/Well
Poly-L-Lysin (PLL)-beschichteter 96-Wellplatten (Becton und Dickinson).
Am nächsten
Tag wurden 2.6 μg
der linearisierten Adaptermoleküle
und 2.6 μg
der mit PacI linearisierten pWE/Ad.AslII-rITR.deltaE2A Plasmid-DNA
(siehe Beispiel 19) in einem Volumen von 100 μl serum-freiem Dulbecco's Modified Eagles
Medium (DMEM) mit 25.6 μl
Lipofectamin gemischt, welches in 74.4 μl serum-freiem DMEM durch Zugabe
des Lipofectamin-Gemischs zum DNA-Gemisch verdünnt wurde. Das DNA/Lipofectamin-Gemisch
wurde bei Raumtemperatur 30 Minuten stehen gelassen, und anschließend wurden
1.3 ml serum-freies Medium hinzugegeben. Das letztere Gemisch wurde
anschließend
(30 μl/Well)
zu mit PER.C6/E2A ausgesäten
Wells gegeben, die vor der Transfektion mit 200 μl DMEM gewaschen wurden. Nach
drei Stunden in einem belüfteten
CO2 Inkubator (39°C, 10% CO2)
wurden 200 μl
DMEM mit 10% fötalem
Kälberserum
und 10 mM MgCl2 zu jedem Well gegeben, und
die Platten wurden zurück
in den belüfteten
CO2 Inkubator (39°C, 10% CO2)
gegeben. Am nächsten
Tag wurde das Medium jedes Wells mit 200 μl DMEM mit 10% fötalem Kälberserum
und 10 mM MgCl2 ersetzt. Die Platten wurden
anschließend
für weitere
sieben Tage zurück
in den belüfteten
CO2 Inkubator (32°C, 10% CO2)
gegeben, und anschließend
wurden die Wells bei –20°C über Nacht
eingefroren, gefolgt von Auftauen und Resuspension durch wiederholtes
Pipettieren. Ein 100 μl
Aliquot der gefrorenen/aufgetauten transfizierten Zellen wurde in
jedes Well normaler 96-Well Gewebekulturplatten (Platte 2) mit frischen PER.C6/E2A
Zellen gegeben, die wie oben beschrieben ausgesät wurden. Die zweite 96-Wellplatte
mit PER.C6/E2A Zellen, welche inkubiert und somit mit gefrorenem/aufgetautem
Zelllysat der ersten transfizierten Platte infiziert wurden, wurde
auf CPE-Bildung (siehe 27)
untersucht und bei –20°C gelagert.
In 27 ist der Prozentanteil
der virus-produzierenden
Zellen (CPE positive Wells) gezählt
nach Propagation der gefrorenen/aufgetauten transfizierten Zellen
zu neuen PER.C6/E2A Zellen dargestellt. Das miniaturisierte System
dieser Erfindung erlaubt eindeutig die effiziente Produktion von
deltaE1/E2A doppelt deletierten Vektoren mit einer Vielzahl von
Transgen-Inserts.
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Beispiel 11
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Quantifizierung adenoviraler
Vektorpartikel, die im miniaturisierten Produktionssystem unter
Verwendung von PER.C6/E2A hergestellt wurden
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Adenovirale Plaqueassys wurden zur
Bestimmung des Titers adenoviraler Vektoren, die in einem Well einer
96-Well Gewebekulturplatte hergestellt wurden, durchgeführt.
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PER.C6/E2A Zellen wurden unter Verwendung
von Trypsin-EDTA
geerntet und gezählt.
Die Zellen wurden anschließend
mit Kulturmedium (DMEM mit 10% fötalem
Kälberserum
und 10 mM MgCl2) zu einer Suspension von
1.5 × 106 Zellen pro 2 ml verdünnt, gefolgt vom Aussäen von 2
ml pro Well von PLL-beschichteten 6-Well Platten (Becton und Dickinson).
Mikrotiterplatten, welche adenoverale Vektorlysate enthalten, wurden
aufgetaut, und 50 μl
eines zufällig
ausgewählten
Wells jedes Adenovirus wurden verwendet, um zehnfache serielle Verdünnungen
des Adenovirus in Kulturmedium herzustellen. Das Medium der PER.C6/E2A
Zellen, die am selben Tag ausgesät
wurden, wurde mit 2 ml verdünntem
Virus pro Well ersetzt, und der 50–60% Monolayer wurde für ungefähr 16 Stunden
in einem belüfteten
CO2 Inkubator (32°C, 10% CO2)
infiziert. Nach Infektion wurden die Zellen mit 3 ml Agarosemix
(2 × MEM,
2% fötales
Kälberserum,
1 mM MgCl2, PBS und 1% Agarose) pro Well überschichtet
und zurück
in den belüfteten
CO2 Inkubator (32°C, 10% CO2)
gegeben. Nach zwei Wochen wurde neun einzelne Plaques einschließlich einer
Negativkontrolle in 200 μl
Kulturmedium transferiert und bei –20°C gelagert. Ein 25 μl Aliquot
dieses Materials wurde verwendet, um PER.C6/E2A Zellen (2.25 × 104 Zellen pro Well in 100 μl) zu infizieren, ausgesät in 96-Well
Gewebekulturschalen einen Tag vor den Infektionen. Diese wurden
in einem belüfteten
CO2 Inkubator (32°C, 10% CO2)
inkubiert, bis eine vollständige
CPE beobachtet wurde, und anschließend bei –20°C gelagert.
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Der finale Titer der Adenoviren,
welche in einem Well einer 96-Well Gewebekulturplatte hergestellt wurden,
wurde eine Woche nach dem Picken einzelner Plaques bestimmt. In 28 ist der Titer von Adenoviren
in pfu/ml, produziert in einem Well einer 96-Wellplatte, dargestellt.
Durchschnittliche Titer von 0.8 ± 0.7 × 109 pfu/ml
implizieren, dass abhängig
von der in einem speziellen zell-basierten Assay in einem funktionellen Genomanalyse-Screen
unter Verwendung von 384-Wellplatten
benötigten
MOI ausreichend Virus für 400–4000 Assays
(MOIs von 100-10) produziert wird. Dies ermöglicht mehrfache Screens bei
Verwendung einer einzelnen Bibliothek.
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Beispiel 12
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Qualität eines adenoviralen Vektors,
der in einer Mikrotiterplatte auf PER.C6/E2A Zellen produziert wurde
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Um die Funktionalität des produzierten
rekombinanten Adenovirus zu testen, wurden die folgenden funktionellen
Essays in Zellen durchgeführt,
welche mit den entsprechenden adenoviralen Vektoren infiziert wurden:
- – β-Galactosidase-Assay
- – hIL3-Essay
- – Luciferase-Assay
- – ceNOS-Assay
- – GLVR2-Assay
- – EGFP-Asaay
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β-Galactosidase-Assay
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A549 Zellen wurden unter Verwendung
von Trypsin-EDTA geerntet und gezählt. Die Zellen wurden anschließend mit
Kulturmedium (DMEM mit 10% hitzeinaktiviertem FBS) zu einer Suspension
von 10.000 Zellen pro 100 μl
verdünnt,
gefolgt vom Aussäen
von 100 μl
pro Well von 96-Well Gewebekulturplatten. Am nächsten Tag wurden alle CPE-positiven
PER.C6/E2A Wells, die LacZ-transduzierende Adenoviren enthielten,
sowie Negativkontrollen (sowohl primäre Wells als auch Plaques,
welche auf frischen PER.C6/E2A Zellen amplifiziert wurden) zur Infektion
von A549 Zellen verwendet. Zu diesem Zweck wurden die gefrorenen
Zellen aufgetaut, und 20 μl
des gefrorenen/aufgetauten Zelllysats wurden verwendet, um ein Well
der A549 Zellen zu infizieren. Zwei Tage nach Infektion wurde das
Medium der infizierten A549 Zellen entfernt, und jedes Well wurde
zweimal mit 100 μl
PBS (Phosphat-gepufferte Saline) gewaschen. Nach dem Waschen wurden
die Zellen für
fünf Minuten
bei Raumtemperatur durch Zugabe von 100 μl Fixierer (1% Formaldehyd,
0.2% Glutardialdehyd) pro Well fixiert. Nach zweimaligen Waschen
der Zellen mit PBS wurden 100 μl
X-Gal Färbelösung (0.2
M K3Fe(CN)6, 0.2
M K4Fe(CN)6, X-gal
in DMSO und 0.1 M MgCl2) zu jedem Well hinzugegeben.
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Alle Wells, die mit CPE-positiven
Wells infiziert waren, färbten
sich blau. Eine große
Zahl von Wells zeigte 100% Blaufärbung
und somit Transduktion aller Zelle mit dem adenoviralen Vektor,
welcher LacZ trägt (siehe 29).
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hIL3-Essay
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Am Tag vor der Infektion wurden die
A549 Zellen wie oben beschrieben ausgesät. Am nächsten Tag wurden alle CPE-positiven PER.C6/E2A
Wells, die humane Interleukin-3 (hIL-3) transduzierende Adenoviren (sowohl
primäre
Wells als auch Plaques, die auf frischen PER.C3/E2A Zellen amplifiziert
wurden) enthielten, sowie Positiv- und Negativkontrollen zur Infektion
von A549 Zellen verwendet. Zu diesem Zweck wurden die gefrorenen
Zellen aufgetaut, und 20 μl
des gefrorenen/aufgetauten Zelllysats wurde verwendet, um ein Well der
A549 Zellen zu infizieren. Drei Tage nach Infektion wurde die Höhe der hIL-3
Konzentrationen in 100 μl
der Überstände der
infizierten A549 Zellen unter Verwendung des humanen IL-3 Immunoessays
(QuantikineTM) bestimmt.
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Alle Wells, die mit CPE-positiven
Wells infiziert waren, zeigten hohe hIL-3 Konzentrationen (siehe 29).
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Luciferanse-Essay
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Am Tag vor der Infektion wurden die
A549 Zellen wie oben beschrieben ausgesät. An nächsten Tag wurden alle CPEpositiven
PER.C6/E2A Wells, welche Luciferase-transduzierende Adenoviren (sowohl
primäre
Wells als auch Plaques, die auf frischen PER.C6/E2A Zellen amplifiziert
wurden) enthalten, sowie Positiv- und Negativkontrollen zur Infektion
der A549 Zellen verwendet. Zu diesem Zweck wurden die gefrorenen
Zellen aufgetaut, und 20 μl
jedes Wells des gefrorenen/aufgetauten Zelllysats wurden verwendet,
um ein Well der A549 Zellen zu infizieren. Zwei Tage nach der Infektion
wurde das Medium der infizierten A549 Zellen entfernt, und jedes
Well wurde mit 100 μl
PBS gewaschen. Nach Zugabe von 100 μl 1 × Reporter-Lysepuffer (Promega) wurden die Wells
einer Frieren/Tauen-Prozedur
unterzogen, gefolgt vom Messen der Luciferase-Aktivität in 20 μl der gefrorenen/aufgetauten
Zelllysate.
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Alle Wells, die mit CPE-positiven
Wells infiziert waren, zeigten eine hohe Luziferase-Aktivität (siehe 29).
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ceNOS-Essay
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PER.C6/E2A Zellen wurden unter Verwendung
von Trypsin-EDTA
geerntet und gezählt.
Anschließend wurden
die Zellen mit Kulturmedium (DMEM ohne Phenol-Rot mit 10% FBS und
10 mM MgCl2) zu einer Suspension von 22.500
Zellen pro 100 μl
verdünnt,
gefolgt vom Aussäen
von 100 μl
pro Well von 96-Well Gewebekulturplatten. Am nächsten Tag wurden alle CPE-positiven
PER.C6/E2A Wells, welche ceNOS-transduzierende Adenoviren (sowohl
primäre
Wells als auch Plaques, die auf frischen PER.C6/E2A Zellen amplifiziert wurden)
enthalten, sowie Positiv- und Negativekontrollen zur Infektion von
PER.C6/E2A Zellen verwendet. Zu diesem Zweck wurden die gefrorenen
Wells aufgetaut, und 20 μl
jedes Wells des gefrorenen/aufgetauten Zelllysats wurden zur Infektion
eines Wells der PER.C6/E2A Zellen verwendet. Drei Tage nach Infektion
wurden 50 μl
Färbelösung [GreissA
Reagenz (0.1% N-(1-Naphtyl)-Ethylenediamin)
und GreissB-Reagenz (25% Sulfanylamid in 5% Phosphorsäure) in
einem Verhältnis
von 1 : 1] zu 50 μl
der Überstände der
infizierten PER.C6/E2A Zellen hinzugegeben. Nach Zugabe der Färbelösung wurden
die Überstände mit
einer positiven ceNOS-Aktivität
direkt pinkfarben.
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Alle Wells, die mit CPE-positiven
Wells infiziert waren, zeigten eine positive ceNOS-Aktivität (siehe 29).
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GLVR2 Amphotroperrezeptor
Essay
-
Adenovirus-vermittelte Transduktion
von GLVR2, dem Rezeptor für
amphotrophe Retroviren, wurde im wesentlichen wie beschrieben gemessen
(Lieber et al., 1995), mit Ausnahme der Verwendung eines amphotrophen
retroviralen Überstands,
der eine trunkierte Version des-humanen Nervenwachstumsrezeptors
(nerve growth receptor, NGFR) tranferiert. Die retroverale Transduktion
der CHO Zellen, die mit GLVR2 adenoveralem Überstand infiziert wurden,
wurde unter Verwendung von anti-NGFR
Antikörpern
und einem Flusscytometer detektiert.
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Alle Wells, die mit CPE-positiven
PER.C6/E2A Wells infiziert waren, welche GLVR2-transduzierende Adenoviren
(Plaques, die auf frischen PER.C6/E2A Zellen amplifiziert wurden)
enthalten, zeigten eine positive GLVR2-Aktivität (siehe 29).
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EGFP-Essay
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EGPF-Expression wurde mit einem Mikrotiterplatten-Fluorimeter oder
einem Flusscytometer gemessen.
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Als Fazit zeigten sowohl der von
den Wells produzierte Virus als auch der Virus, der von produzierenden
Wells plaquegereinigt (i. e. kloniert) wurde, Transduktion ihrer
entsprechenden Transgene. Das System zeigt daher in der Produktion
funktionaler adenoviraler Vektoren eine hohe Genauigkeit und produziert
keine aberranten Formen der getesteten Transgen-Inserts.
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Beispiel 13
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DNA-Isolationsverfahren
zur Herstellung ausreichend gereinigter Plasmid-DNA für die Produktion
adenoviraler Vektoren in PER.C6 und PER.C6-E2A Zellen
-
Es ist bekannt, dass Plasmid-DNA,
die für
Transfektionsuntersuchungen in eukaryontischen Zellen verwendet
wird, von ausreichender Reinheit und frei von Endotoxinen sein muss,
um hohe Transfektionseffizienzen zu erreichen. Herkömmliche
Verfahren zur Reinigung von Plasmid-DNA aus E. coli umfassen einalkalisches
Lyse-Verfahren (Birnboim, H. C. and Doly, J. (1979) A rapid alkaline
lysis procedure for screeing recombinant plasmid DNA. Nucleic Acid
Res. 7: 1513–1522),
entweder gefolgt vom Auftrennen (banding) der Plasmid-DNA auf Caesiumchlorid
(CsCI)-Gradienten (siehe Sambrook, J. et al., Eds. (1989) Molecular
Cloning: A Laboratory Manual, 2nd Edition,
Cold Spring Harbor Laboratory Press) oder Binden an und Elution
von einem Anionenaustauschharz (siehe z. B. QiagenTM Plasmidreinigungsverfahren
von Qiagen Inc.; und ConcertTM Plasmidreinigungssysteme
von Life Technologies). Alle diese Verfahren sind jedoch für Hochdurchsatz-DNA-Isolationen
ungeeignet, da sie einen beträchtlichen
Zeitaufwand pro Isolation erfordern. Daher und um die Kosten der
Isolation zu reduzieren, wurden andere Verfahren untersucht.
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Verfahren, die unter Verwendung des
mit SalI linearisierten adenoviralen Adapterplasmids pCLIP-SalI-LacZ
und des E2A-deletierten Helferfragments pWE/Ad.AflII-rITR.ΔE2A untersucht
wurden: alkalische Lyse, gefolgt von säulenbasierter Plasmidreinigung
(Qiagen)
- 1. Alkalische Lyse, gefolgt von Isopropanol-Präzipitation
und Solubilisierung in TE-Puffer.
- 2. Alkalische Lyse, gefolgt von Isopropanol-Präzipitation
und Solubilisierung in TE-Puffer, der 10 μg/ml RNAse enthält.
- 3. Alkalische Lyse, gefolgt von Isopropanol-Präzipitation
und Solubilisierung in TE-Puffer, der 10 μg/ml RNAse enthält, gefolgt
von Phenol/Chloroform-Extraktion und Ethanol-Präzipitation.
- 4. Standard Cetyltrimethylammoniumbromid (CTAB) Plasmidisolation
(Nucleic Acids Res. 1620: 1488).
- 5. Standard CTAB-Plasmidisolation, aber Solubilisierung in TE-Puffer,
der 10 μg/ml
RNAse enthält,
gefolgt von Phenol/Chloroform-Extration.
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Gleiche Volumina der erhaltenen Plasmide
wurden mit SalI linearisiert, gefolgt von Phenol/Chloroform-Extraktion
und Ethanol-Präzipitation.
Nach Solubilisierung in TE-Puffer und Überprüfung auf einem Agarosegel wurden
gleiche Mengen DNA (wie durch Ethidiumbromid-Färbung bestimmt) mit Lipofectamin,
wie in den Beispielen 9 und 10 beschrieben, in PER.C6/E2A Zellen
transfiziert. Nach Propagation wurden die Wells hinsichtlich CPE-Bildung
als Maß für die Virusproduktion
untersucht.
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In 30 sind
die relativen Anzahlen von Wells dargestellt, die nach Transfektion
der PER-C6/E2A Zellen, die mit pCLIP-LacZ transfiziert wurden, den
adenoviralen Vektor produzieren (CPE positiv), gereinigt nach 6
verschiedenen Protokollen. Qiagen: Standard alkalische Lyse, gefolgt
von Qiagen Plasmidreinigung; AlkLys: alkalische Lyse, gefolgt von
Isopropanol-Präzipitation
und Solubilisierung in TE-Puffer; AL + RNAse: alkalische Lyse, gefolgt
von Isopropanol-Präzipitation
und Solubilisierung in TE-Puffer der 10 μg/ml RNAse enthält; AL +
R + Phenol: alkalische Lyse, gefolgt von Isopropanol-Präzipitation
und Solubilisierung in TE-Puffer, der 10 μg/ml RNAse enthält, gefolgt
von Phenol/Chloroform-Extraktion
und Ethanol-Präzipitation;
CTAB: Standard CTAB Plasmidisolierung; CTAB + Phenol: Standard CTAB
Plasmidisolierung, aber Solubilisierung in TE-Puffer, der 10 μg/ml RNAse
enthält,
gefolgt von Phenol/Chloroform-Extraktion. Es ist offensichtlich,
dass die Qualität
der DNA keine primäre
Determinante der Transfektion von und Virusproduktion in PER.C6/E2A Zellen
ist, da alle sechs auf unterschiedliche Weise isolierten Plasmide ähnliche
Zahlen an Wells mit CPE erzeugen.
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Schlussfolgerung: Für Hochdurchsatztransfektionen
von und Virusproduktion in PER.C6/E2A Zellen ist es ausreichend,
Plasmid-DNA zu verwenden, die mit 0.6 Volumen Isopropanol nach Standard
alkalischer Lyse, gefolgt von Solubilisierung in TE-Puffer gereinigt
wurde.
-
Bespiel 14
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Verwendung ungereinigter
verdauter adenoviraler Adapter- und Helfer DNA-Moleküle für die Erzeugung
adenoviraler Vektoren in einem miniaturisierten Format.
-
Um die Gesamtkosten und die Chancen
für das
Auftreten von Fehlern im Verfahren zu minimieren, und um den Durchsatz
bei Herstellung rekombinanter Adenoviren in einem Hochdurchsatzaufbau
zu maximieren, ist es wünschenswert,
so viele Schritte wie möglich
wegzulassen. Jede Verbesserung hier ist auch anwendbar, wenn adenovirale
Vektoren in einem kleineren Maßstab
mit geringem Durchsatz erzeugt werden. Der in der Produktion rekombinanter
Adenoviren am schwierigsten zu automatisierende Schritt ist der DNA-Reinigungsschritt
durch Phenol/Chloroform-Extraktion (P/C) vor der Transfektion der
Zellen mit den DNAs. Die DNA wird nach der Linerarisierung gereinigt,
um enzym-freie DNA zu erhalten. Man glaubt, dass dies wichtig ist,
um hohe Prozentsätze
an Virusgenerierung nach Transfektion mit dem Adapter- und Helfer- DNA-Molekülen zu erhalten.
Eine zusätzliche
Motivation zum Weglassen der P/C Reinigungsprozedur ist das Risiko
von Spuren von Phenol und Chloroform in der für die Transfektion verwendeten
DNA, die einen negativen Effekt aus die Generierung von Viren haben
können.
Daher wurde untersucht, ob der komplizierte Schritt der P/C Reinigung
aus dem Protokoll für
die miniaturisierte adenovirale Vektorgenerierung dieser Anmeldung weggelassen
werden könnte.
Dieses Verfahren bildet die Grundlage für die Hochdrucksatzkonstruktion
von Bibliotheken, wie zum Beispiel sense oder antisense cDNA-Expressionsbibliotheken.
Mehrere unabhängige
Experimente wurden durchgeführt,
um den Einfluss des Weglassens des P/C-Schritts auf die Effizienz
der andenoviralen Vektorgenerierung zu untersuchen. Die P/C-Reinigung wurde wie
folgt ausgeführt.
Nach Verdauen der Adapter-DNA und der rITR-DNA mit den geeigneten
Restrektionsenzymen wurde ein Volumen von Phenol und Chloroform
(1 : 1) hinzugegeben, gründlich
vermischt und zentrifugiert (5 min, 14000 rpm). Die wässrige Phase
wurde in ein neues Mikrozentrifugenröhrchen überführt und ein Volumen Chloroform
hinzugegeben. Dieses wurde wiederum gründlich gemischt und zentrifugiert
(5 min, 14000 rpm). Die wässrige
Phase wurde in ein neues Mikrozentrifugenröhrchen transferiert, und 1/10
Volumen 3 M Natriumacetat (pH 5.2) und 2.5 Volumen absoluter Ethanol
wurden hinzugegeben. Dieses wurde für mindestens 20 min bei –20°C gehalten,
anschließend
zentrifugiert (15 min, 14000 rpm), und das Pellet wurde mit 70%igem
Ethanol gewaschen. Die DNA wurde luftgetrocknet, und ein geeignetes
Volumen steriles Wasser wurde hinzugegeben (in einer Sterilbank). Die
Transfektion wurde wie in den Beispielen 9 und folgende beschrieben
unter Verwendung von PER.C6/E2A Zellen durchgeführt. Alle Viren sind E1- und
E2A-deletiert und
wurden in PER.C6/E2A produziert.
-
Im ersten Experiment wurde Adapter-DNA,
die β-Galactosidase (pAd5.ClipSal,LacZ)
enthält,
aus 6 verschiedenen DNA-Isolationsprotokollen (wie im Beispiel 13
beschrieben) analysiert und hinsichtlich ihrer Effizienz in der
Herstellung eines adenoviralen Vektors durch Überwachung der CPE-Bildung
verglichen. Von allen DNA-Proben wurde die Hälfte nach Linearisierung mit
einem geeigneten Restriktionsenzym (SalI) P/C-gereinigt, die andere
Hälfte
wurde nach der Linerarisierung nicht gereinigt. Das Restriktionsenzym
wurde hitzeinaktiviert, da die SalI Schnittstelle im verwendeten
rITRΔE2A-Helferfregment
liegt, um einen versehentlichen Verdau der Helfer-DNA auszuschließen. In
diesem Experiment wurde P/C-gereinigte
rITRΔE2A
Helfer-DNA verwendet. In allen der verwendeten DNA-Isolationsverfahren
wurde effizient CPE ausgebildet (31A).
In einigen Fällen
ergab das Weglassen der Reinigung durch Phenol/Chloroform-Extraktion
höhere
CPE-Effizienzen.
Schlussfolgerung: Adenovirale Adapter-DNA, die mit dem liniearisierenden
Enzym verdaut wurde kann zur Transfektion ohne vorherige Reinigung
verwendet werden.
-
Im zweiten Experiment wurden Reinigung
und Nicht-Reinigung
mit Hilfe von Adapter-DNAs, die das Enhanced Green Fluorescent Protein
(EGEP) und das Enhanced Yellow Fluorescent Protein (EYFP)(pAd5.ClipPac.EGFP
und pAd5.ClipPac.EYFP) enthalten, verglichen. Die Adapterplasmid
DNA wurde mit Hilfe des Qiagen Isolationsverfahrens isoliert. Die
rITR-ΔE2A-DNA
wurde P/C-gereinigt. Die Adapter-DNR wurde mit Hilfe von PacI linearisiert,
das vor der Transfektion nicht hitzeinaktiviert werden musste, da
im rITR keine PacI-Schnittstelle vorhanden ist. In den Prozentanteilen
des beobachteten CPE wurden keine konsistenten Unterschiede beobachtet,
und die Produktion des adenoviralen Vektors war effizient (31B).
-
Das dritte Experiment enthielt eine
zusätzliche
Variable. Das Erfordernis, das rITR zu reinigen, wurde untersucht.
Die verwendete Adapter-DNA enthielt EGFP (pAd5.ClipPac.EGFP) und
wurde mit Hilfe des Qiagen Isolationsverfahrens isoliert (30C). Die Ergebnisse nach
Transfektion und Propagation zeigen, dass die Reinigung sowohl der
Adapter- als auch der rITR-DNA nach Restriktionsenzymverdau nicht
notwendig ist.
-
Unter Berücksichtigen aller Ergebnisse
wird klar, dass der Phenol/Chloroform-Reinigungsschritt der Adapter-DNA
und des rITR nicht obligatorisch ist, um hohe Prozentanteile an
CPE zu enthalten, und daher auch nicht für die Produktion des adenoviralen
Vektors. Die oben beschriebenen Modifikation des Verfahrens wie
zum Beispiel in den Beispielen 9 und 10 beschrieben, hat eine signifikante
Erhöhung
des Durchsatzes zur Folge, wenn adenovirale Vektorbibliotheken in
einem automatisierten Aufbau erzeugt werden, und wenn Vektoren manuell
in kleinerem Maßstab
hergestellt werden.
-
Beispiel 15
-
Produktion adenoviraler
Vektoren in Relation zur Stabilität des produzierten Vektors
-
Die Generierung rekombinanter Adenoviren,
wie in den verschiedenen Beispielen hierin beschrieben, zeigt, dass
ein funktionelles Adenovirus ungefähr 5 bis 11 Tage nach Amplifikation
des Virus gebildet werden kann, das in den transfizierten, in Multiwell-Gewebekulturplatten
angezogenen PER.C6 Zellen (und Derivaten) hergestellt wird. Die
Beobachtung eines cytopathischen Effekts (CPE) zeigt, dass ein funktionelles
Adenovirus gebildet wurde und repliziert. Die Natur der Transgen-Inserts
und Variationen in den experimentellen Bedingungen verursachen variable
Kinetiken der Virusgenerierung. In einem Hochdurchsatzaufbau, in
dem große Anzahlen
von Wells und somit auch Platten gehandhabt werden, die den adenoviralen
Vektor enthalten, ist es wünschenswert,
einen einzigen Zeitpunkt zum Ernten der Platten und Auswerten der
adenoviralen Vektorproduktion zu haben. Die oben erwähnten Variationen
in der Generierung eines adenoviralen Vektors können überwunden werden, indem die
Ernte der Platte solange wie möglich
nach hinten verschoben wird, i. e. bis die langsameren Wells ebenfalls
einen adenoviralen Vektor produziert haben. Dazu wurde die Stabilität des rekombinanten
LacZ Adenovirus (pCLIP-LacZ) untersucht, sobald dieser ausgehend
von geringen Viruszahlen in hohen Viruszahlen hergestellt ist, und
anschließend
wurden die Titer sowie das LacZ Transduktionspotential des Virus
nach bis zu drei Wochen bestimmt (siehe Beispiel 11).
-
PER.C6/E2A Zellen wurden in zwei
Reihen von 96-Well Mikrotiter-Gewebekulturplatten unter Verwendung
von 4 × 104 Zellen/Well ausgesät. Die Platten wurden über Nacht
bei 39°C
inkubiert. Am nächsten
Tag wurden die PER.C6/E2A Zellen mit gereinigtem LacZ-adenoviralen
Vektor des Serotyps 5 infiziert. Die Infektionen wurden mit verschiedenen
MOIs gemäß dem unten
stehenden Schema durchgeführt
(insgesamt 21 Platten).
-
-
Um den Einfluss der Temperatur auf
die Stabilität
der in den Wells produzierten Adenoviren zu bestimmen, wurden 7 Platten
bei 32°C,
7 Platten bei 34°C
und 7 Platten bei 39°C
inkubiert. Am Tag 2, 3, 6, 9, 13, 16 und 21 nach Infektion wurde
jeweils eine Platte entsprechend jeder Inkubationstemperatur eingefroren.
Die Zelllysate wurden in den nachfolgenden Experimenten verwendet.
Um das Transduktionspotential der produzierten Adenoviren zu bestimmen,
wurden A549 Zellen in 96-Well Mikrotiter-Gewebekulturplatten mit 1 × 104 Zellen/Well ausgesät und über Nacht bei 37°C inkubiert.
Im Anschluss wurden die Zellen mit 50 μl Zelllysat infiziert und bei
37°C inkubiert
Nach zwei Tagen wurden die Zellen auf Toxizität untersucht, gefolgt von LacZ-Färbung. Mit
steigender MOI und steigender Infektionszeit wurde ein eindeutiger
toxischer Effekt beobachtet. Die folgende Tabelle ist eine Zusammenfassung,
wenn alle Zellen in allen Wells blau gefärbt sind.
-
-
Drei Wochen nach Infektion sind immer
noch 100% blaue Zellen/Well zu beobachten, und folglich weisen alle
Zellen den adenoviralen Vektor auf, der LacZ trägt. Folglich zeigt sich keine
abfallende Infektivität
nach Inkubation bis zu drei Wochen.
-
Um die Anzahl infektiöser Viruspartikel
im Zelllysat zu bestimmen, wurde ein Titrationsassay mit den Proben,
die 2, 6 und 21 Tage nach Infektion entsprechend der jeweiligen
Inkubationstemperatur und MOI inkubiert wurden, durchgeführt. Drei
Wochen nach Infektion wurde ein durchschnittlicher Titer von 2 × 1010 pfu pro ml beobachtet. Eine Übersicht
der Titer ist in 32 dargestellt.
-
Die oben erwähnten Experimente zeigen, dass
Variationen in der Generierung eines adenoviralen Vektors überwunden
werden können,
indem die Ernte der Platten solange als möglich nach hinten verschoben wird,
i. e. bis die langsameren Wells ebenfalls einen adenoveralen Vektor
erzeugt haben. Obwohl wir mit steigender MOI und steigender Infektionszeit
einen eindeutigen toxischen Effekt sehen, gibt es keine verminderte Infektivität und keinen
Abfall im Titer des produzierten adenoviralen Vektors.
-
Beispiel 16
-
Miniaturisierte Herstellung
adenoviraler Vektoren, die antisense DNA-Sequenzen tragen und antisense mRNA-Sequenzen
exprimieren
-
Eine verminderte endogene Genexpression
in Sceens unter Verwendung von antisense cDNA-Expressionsbibliotheken
ist in funktionellen Genomanalyseprogrammen sehr zweckmäßig. Einzelne
antisense adenovirale Vektoren können
ferner für
die Genvalidierung und die Entwicklung eines antisense Gentherapeutikums
verwendet werden. Ein Beispiel ist die Verwendung von antisense-Vascular
Endothelial Growth Factor (VEGF). VEGF ist ein Schlüsselmolekül in der
Tumorangiogenese, das endoteliales Zellwachstum fördert und eine
wichtige Rolle in der Neovaskularisierung und dem Wachstum von Gliomas
spielt. Das VEGF-antisense Molekül
hemmt Tumorwachstum in vivo (Seock-Ah et al. (1999) Cancer Research
59: 895–900).
Die Konstruktion großer
und komplexer antisense-Bibliotheken in adenoviralen Vektoren ist
nützlich
und sehr hilfreich für Screeningprogramme
in der funktionellen Genomanalyse.
-
PER.C6/E2A Zellen wurden mit linearsisierter
Adapter-DNA, die eine definierte humane cDNA-Sequenz in antisense-Orientierung enthält, und
mit linearisierter rITRΔE2A
Helfer-DNA cotransfiziert,
wie in Beispiel 10 beschrieben. Die in antisense-Orientierung in
der Adapter-DNA klonierten Gene sind in der nachfolgenden Tabelle
beschrieben. Für
pCLIP wurden abhängig
von den Transgen-Inserts zwei Varianten mit SalI oder PacI als Schnittstelle
zur Linearisierung verwendet.
-
-
-
In 33 wird
ein Beispiel einiger der oben erwähnten cDNAs zu Generierung
von antisense adenoviraler cDNA-Vektoren unter Verwendung des miniaturisierten
Produktionssystems dieser Erfindung gegeben. Diese Viren werden
verwendet, um zu versuchen, die endogene Expression der getesteten
Zellen zu vermindern.
-
Beispiel 17
-
Konstruktion von Adapterplasmiden
für die
Generierungung und Produktion rekombinanter Adenoviren, insbesondere
für die
Generierung und Produktion von adenoviralen Expressionsbibliotheken
-
Es wurden adenovirale Adapterplasmide
(kurz: Adapter) konstruiert, die multiple Klonierungsstellen in multiplen
Orientierungen enthalten, welche die effiziente Klonierung von sense
oder antisense cDNA-Sequenzen und die Generierung von Bibliotheken
aus Nukleinsäuren
einschließlich
cDNA-Bibliotheken
in diesen Vektoren ermöglichen.
Zusätzlich
enthalten diese neuen Adapterplasmide neue Restriktionsenzym-Erkennungssequenzen,
welche das linke adenovirale ITR und die Sequenzen bis Nukleotid
6095 des Ad5-viralen Genoms begrenzen, welche mit dem Helferfragment überlappen.
Diese Modifikationen der adenoviralen Adapterproteine erhöhen signifikant
die Möglichkeit,
die Adapterplasmide ohne Verdau der isolierten Transgene oder Transgen-Bibliotheken
zu linearisieren. Nach Cotransfektion mit pWE/Ad.AflII-rITR.ΔE2A hat die
homologe Rekombination zwischen den verbesserten Adapterplasmiden
und dem adenoviralen Cosmid die Generierung funktioneller Adenoviren
zu Folge.
-
Die ersten Adapterkonstrukte pCLIP-IppoI
(34A) und pCLIP-IppoI-polynew
(34B) stammen von pAd5/CLIP-Pac
und enthalten an Position –11
bp vor dem linken ITR eine neue I-PpoI Liearisierungsschnittstelle. Zusätzliche
enthält
pCLIP-IppoI-polynew
eine verbesserte Polylinker-Sequenz unterhalb des CMV-Promotors,
die Restriktionsenzym-Erkennungssequenzen für verschiedene selten schneidende
Restriktionsendonukleasen und Intron-kodierte Endonukleasen umfasst.
Die Erkennungssequenzen für
Intron-kodierte Endonukleasen sind in Genomen einschließlich des
humanen Genoms sehr selten und bestehen aus 11–23 bp. Da diese Intron-kodierten
Endonuklease-Schnittstellen
im adenoviralen Genom fehlen, können
die Sequenzen direkt in ein vollständiges adenovirales Vektorgenom
inseriert werden, welches von einem insertlosen pCLIP-IppoI erhalten
wurde (siehe auch unten).
-
Um dieses Adapterplasmid zu konstruiren,
wurde ein Teil des linke ITRs von Ad5 mittels PCR mit pCLIP-PacI
Template Plasmid-DNA unter Verwendung von Elongase-Polymerase von
Life Technologies (LTI; Breda, Niederlande) und der folgenden Primer
amplifiziert: PCLIPPACIPPO: 5'-TTT
TTA ATT AAT AAC TAT GAC TCT CTT AAG GTA GCC AAA TCA TCA TCA ATA
ATA TAC CTT ATT TTG G-3' und
PCLIPBSRGI: 5'-GCG
AAA ATT GTC ACT TCC TGT G-3'.
Der Primer pCLIP-PacI enthält
eine PacI Schnittstelle 5' von
einer I-PpoI Sequenz. Das amplifizierte Fragment wurde mit PacI
und BsrGI und verdaut, und das erhaltene 255 bp Fragment wurde in
ein Fragment mit 6471 bp kloniert, das von pAd5/CLIP-PacI, verdaut mit
den gleichen Enzymen und isoliert aus einem 1% Agarosegel, erhalten
wurde. Die Nukleotidsequenzen wurden durch Dideoxynukleotid-Sequenzanalyse
bestätigt.
Dieses Konstrukt, das PacI und I-PpoI Erkennunssequenzen 5' des linken ITRs
in einem Abstand von 33 Nukleotiden bzw. 11 Nukleotiden enthält, wurde
als pCLIP-I-PpoI bezeichnet (siehe
-
34A).
Dieses Konstrukt wurde anschließend
mit XbaI und HindIII verdaut, auf einem Gel aufgetrennt und verwendet,
um eine neue synthetische Linker-Sequenz einzufügen. Diese Linker-Sequenz,
die aus den zwei einzelsträngigen
und hybridisierten Oligonukleotiden besteht: LINKERPOLYNEW-S: 5'-AGC TTT AAC TAT AAC GGT CCT AAG GTA
GCG ATT AAT TAA CAG TTT AAT TAA TGG CAA ACA GCT ATT ATG GGT ATT
ATG GGT T-3' und
LINKERPOLYNEW-AS: 5'-CTA
GAA CCC ATA ATA CCC ATA ATA GCT GTT TGC CAT TAA TTA AAC TGT TAA
TTA ATC GCT ACC TTA GGA CCG TTA TAG TTA A-3', wurde direkt in das verdaute Konstrukt
ligiert. Dieses Adapterkonstrukt, das als pCLIP-I-PpoI-polynew bezeichnte
wurde, enthält nun
Erkennungssequenzen für
die Restriktionsenzyme HindIII, I-CeuI, PacI, Pi-PspI und XbaI im
Polylinker (siehe 34B).
Die korrekte Insertion dieses Linkers wurde durch Verdau mit den
entsprechenden Enzymen und Sequenzanalyse bestätigt.
-
Ein anderes Adapterkonstrukt, pADAPT,
das einen stärkeren
CMV-Promotor als pCLIP-basierte adenovirale Adaptoren sowie eine
andere Poly(A)-Sequenz enthält,
wurde als Grundgerüst
zur Konstruktion eines weiteren Sets von Adapterplasmiden verwendet.
Um die Linearisierungsmöglichkeiten
zu erhöhen,
wurde eine Reihe von pADAPT-Derivaten konzipiert und konstruiert.
Zu diesem Zweck wurde die pADAPT Plasmid-DNA mit SalI verdaut und
mit Shrimps Alkalischer-Phosphatase behandelt, um Religation zu
reduzieren. Ein Linker, der aus den folgenden beiden phosphorylierten
und hybridisierten Oligonukleotiden zusammengesetzt ist: ExSalPacF:
5'-TCG ATG GCA AAC
AGC TAT TAT GGG TAT TAT GGG TTC GAA TTA ATT AA-3' und ExSalPacR: 5'-TCG ATT AAT TAA TTC GAA CCC ATA ATA
CCC ATA ATA GCT GTT TGC CA-3',
wurde direkt in das verdaute Konstrukt ligiert, wodurch die SalI-Restriktionsschnittstelle
durch Pi-PspI, SwaI
und PacI ersetzt wurde. Weiterhin wurde ein Teil des linken ITRs
von pADAPT mittels PCR unter Verwendung der folgenden Primer amplifiziert:
PCLIPMSE: 5'-CCC
CAA TTG GTC GAC CAT CAT CAA TAA TAT ACC TTA TTT TGG-3'; und pCLIPBSRGI
(siehe oben). Das amplifizierte Fragment wurde mit MunI und BsrGI
verdaut und in pCLIP-EcoRI kloniert, das partiell mit EcoRI und
nach Reinigung mit BsrGI verdaut wurde. Nach Restriktionsenzymanalyse wurde
das Konstrukt mit ScaI und SgrAI verdaut, und ein 800 bp Fragment
wurde aus dem Gel isoliert und in das mit ScaI-SgrAI verdaute pADAPT+ExSalPac-Linker ligiert. Das
erhaltene Konstrukt, bezeichnet als pIPspSalAdapt (siehe 34C), wurde mit SalI verdaut,
dephosphoryliert und mit dem zuvor erwähnten phosphorylierten doppelsträngigen ExSalPacF/ExSalPacR-Linker
ligiert. Ein Klon, in dem die PacI Schnittstelle am nächsten zum
ITR lag, wurde mittels Restriktionsanalyse identifiziert, und die
Sequenzen wurden mit Hilfe einer Sequenzanalyse bestätigt. Dieses
neue pADAPT-Konstrukt, bezeichnet als pIPspAdapt (siehe 34D) enthält folglich
zwei ExSalPac-Linker, die Erkennungssequenzen für PacI, Pi-PspI und BstBI enthalten,
welche den adenoviralen Anteil des adenoviralen Adapterkonstrukts
umgeben; und die verwendet werden können, um die Plasmid-DNA vor
der Cotransfektion mit dem adenoviralen Helferfragmenten zu linearisieren.
-
Um die Permutationen der Transgen-Klonierung
weiter zu erhöhen,
wurde basierend auf pIPspAdapt eine Reihe von Polylinker-Varianten
konstruiert. Dazu wurde zunächst
pIPspAdapt mit EcoRI verdaut und dephosphoryliert. Ein Linker, bestehend
aus den folgenden beiden phosphorylierten und hybridisierten Oligonukleotiden:
Ecolinker+: 5'-AAT TCG GCG CGC CGT CGA CGA TAT CGA
TAG CGG CCG C-3' und
Ecolinker–: 5'-AAT TGC GGC CGC
TAT CGA TAT CGT CGA CGG CGC GCC G-3', wurde in dieses Konstrukt ligiert,
wodurch Restriktionsschnittstellen für AscI, SalI, EcoRV, ClaI und
NotI erzeugt wurden. Beide Orientierungen dieses Linkers wurden
erhalten, und die Sequenzen wurden durch Restriktionsanalyse und
Sequenzanalyse bestätigt.
Das Plasmid, das den Polylinker in der Orientierung 5' HindIII, KpnI, AgeI,
EcoRI, AscI, SalI, EcoRV, ClaI, NotI, NheI, HpaI, BamHI und XbaI
enthält,
wurde als pIPspAdapt1 (siehe 34)
bezeichnet, während das
Plasmid, das den Polylinker in der Orientierung 5' HindIII, KpnI, AgeI,
NotI, ClaI, EcoRV, SalI, AscI, EcoRI, NheI, HpaI, BamHI und XbaI
enthält,
als pIPspAdapt2 (siehe 34F)
bezeichnet wurde.
-
Fachleute in der Herstellung von
cDNA-Bibliotheken werden erkennen, dass ein zusätzlicher Polylinker, bestehend
aus den Oligonukleotiden GalMlu-F: 5'-CGA TCG GAC CGA CGC GTT CGC GAG C-3' und GalMlu-R: 5'-GGC CGC TCG CGA
ACG CGT CGG TCC GAT-3',
zwischen die ClaI und NotI Schnittstellen von pIPspAdapt1 inseriert
wurde, um pIPspAdapt6 (siehe 34G)
zu erzeugen. pIPspAdapt6 enthält
zusätzliche Restriktionsschnittstellen
für RsrII,
MluI und NruI, die eingeführt
wurden, um den Abstand zwischen der SalI und der NotI Schnittstelle
zu erhöhen,
was den Verdau mit einer Kombination dieser Enyme verbessert. Weiterhin
ermöglichen
sie den Vorverdau und die Dephosphorylierung dieses Vektors vor
der Restriktion mit SalI und NotI, was den Rekombinationshintergrund
im Falle der Klonierung individueller Inserts oder Bibliotheken mit
SalI- und NotI-kompatiblen Überhängen reduziert.
Das GalMlu Oligo wurde ebenfalls in pIPspAdapt2 kloniert, was zu
pIPspAdapt1 (siehe 34H)
führt.
-
Um die Klonierung anderer sense oder
antisense-Konstrukte zu erleichtern, wurde ein Linker bestehend
aus den folgenden beiden Oligonukleotiden konzipiert, um den Polylinker
von pIPspAdapt umzudrehen: HindXba+: 5'-AGC TCT AGA GGA
TCC GTT AAC GCT AGC GAA TTC ACC GGT ACC AAG CTT A-3' und HindXba–:
5'-CTA GTA AGC TTG
GTA CCG GTG AAT TCG CTA GCG TTA ACG GAT CCT CTA G-3'. Dieser Linker wurde in das mit HindIII/XbaI
verdaute pIPspAdapt ligiert, und das korrekte Konstrukt wurde isoliert.
Die Bestätigung
erfolgte durch Restriktionsenzymanalyse und Sequenzierung. Dieses
neue Konstrukt pIPspAdaptA (siehe 34I)
wurde mit EcoRI verdaut, und der oben erwähnte Eco-Linker wurde in dieses
Konstrukt ligiert. Beide Orientierungen dieses Linkers wurden erhalten,
was zu pIPspAdapt3 (siehe 34J)
führt,
das den Polylinker in der Reihenfolge XbaI, BamHI, HpaI, NheI, EcoRI,
AscI, SalI, EcoRV, ClaI, NotI, AgeI, KpnI und HindIII enthält. pIPspAdapt4
enthält
den Polylinker in der Reihenfolge XbaI, BamHI, HpaI, NheI, NotI,
ClaI, EcoRV, SalI, AscI, EcoRI, AgeI, KpnI und HindIII (siehe 34K). Alle Sequenzen wurden
durch Restriktionsenzymanalyse und Sequenzierung bestätigt.
-
Wie oben erwähnt, sind Intron-kodierte Endonukleasen
selten schneidende Enzyme und verdauen das adenovirale Genom nicht.
Fachleute werden erkennen, dass diese Enzyme die direkte Ligation
von Sequenzen in das adenovirale Genom ermöglichen, da sie im adenoviralen
Genom keine Erkennungssequenzen besitzen. Um eine pADAPT-Version
zu erhalten, die Erkennungssequenzen für Intron-kodierte Endonukleasen im
Polylinker enthält,
wurde ein Linker in das mit HindIII/XbaI verdaute pIPspAdapt ligiert,
welcher aus den einzelsträngigen
Sequenzen besteht: 5'-AGC
TTA ACT ATA ACG GTC CTA AGG TAG CGA TAG GGA TAA CAG GGT AAT TAA
TTA ATT TAA ATT AAT TAA TCT ATG TCG GGT GCG GAG AAA GAG GTA ACT
ATG ACT CTC TTA AGG TAG CCA AAT-3', und 5'-CTA GAT TTG GCT ACC TTA AGA GAG TCA
TAG TTA CCT CTT TCT CCG CAC CCG ACA TAG ATT TAA TTT AAA TTA ATT
ATT TAC CCT GTT ATC CCT ATC GCT ACC TTA GGA CCG TTA TAG TTA-3'. Dieser Linker bestand
aus vier Oligonukleotiden: IntrolinkerF1, IntrolinkerF2, IntrolinkerR1
und IntrolinkerR2, und enthält
Erkennungssequenzen für
die Intron-kodierten Endonukleasen I-CeuI, I-SceI, PI-SceI und I-PpoI
und die Endonucleasen PacI und SwaI. Die Korrektheit des Konstruktes
wurde durch Sequenzanalyse bestätigt,
und das Konstrukt wurde als pIPspAdapt5 bezeichnet (siehe 34L).
-
Adenovirale DNA aus Viren, die pIPspAdapt5
oder pCLIP-IppoI-polynew
enthalten, wurde isoliert und in den Cosmidvektor pWE16/SnaBI kloniert.
pWE15/5naBI wurde durch Autohybridisierung des phosphorylierten
Oligonukleotids PacSna: 5'-TAA
TAC GTA TTA AT-3' erzeugt,
und die erhaltene doppelsträngige
Sequenz wurde in mit PacI verdautes und dephosphoryliertes pWe15/Pac
ligiert, ein Derivat von pWE15 (siehe Sambrook, J. et al., Eds.
(1989) Molecuar Cloning: A Laboratory Manual, 2nd edition,
Cold Spring Harbor Laboratory Press). Dies erzeugt eine Restrictionsschnittstelle
für SnaBI,
die von PacI Schnittstellen flankiert ist. Für die Generierung eines adenoviralen
DNA-enthaltenden Cosmids wurde adenovirale DNA mit glatten Enden (bunt-ended)
entsprechend Standard-Laborvorschriften
unter Verwendung von DNAse und Proteinase K isoliert, gefolgt von
der Elution von einer Anionenaustauscherharz-Zentrifugationssäule. Ein
molarer Überschuss der
erhaltenen gereinigten adenoviralen DNA wurde in mit SnaBI verdautes
pWE15/SnaBI ligiert, und das resultierende Ligationsgemisch wurde
in E. coli Stbl2 Zellen (LTI, Breda) transfiziert.
-
Die resultierende Plasmid-DNA wurde
anschließend
in in vitro Ligationen verwendet (siehe 34M). Die Verwendung von pIPspAdapt5
abgeleiteter Cosmid-DNA wird nachfolgend als Beispiel verwendet:
Doppelsträngige
Oligonukleotide, die kompatible Überhänge enthalten,
wurden zwischen die I-CeuI und PI-SceI Schnittstellen, zwischen
I-CeuI und I-PpoI, zwischen I-SceI und PI-SceI und zwischen I-SceI
und I-PpoI ligiert. Die Restriktionsendonuklease PacI wurde anschließend nicht
nur dazu verwendet, das Konstrukt nach Ligation zu linearisieren,
und dabei das linke und rechte ITR freizusetzen, sondern auch zur
Elimination Nicht-Rekombinanter. In diesem Fall können Ligationsgemische
direkt für
Transfektionen in PER.C6/PER.C6/E2A Verpackungszellen oder Varianten
davon verwendet werden, wodurch das Erfordernis für ein Cross-over
oder ein homologes Rekombinationsereignis in der Generierung funktioneller
Adonoviren eliminiert wird.
-
Als Alternative wurden Adapterplasmide
und Cosmide verwendet, die adenovirale DNA aus pIPspAdapt5 oder
pCLIP-IppoI-polynew
enthalten, um Fragmente zu erzeugen, die entweder die Region zwischen
dem linken ITR und dem ersten Teil des Polylinkers umfassen oder
den zweiten Teil des Polylinkers bis zum rechten ITR umfassen. Es
wurde darauf geachtet, dass das linke und das rechte ITR mit verschiedenen und
nicht kompatiblen Restriktionsenzymen linearisiert werden, da anderenfalls
die Ligationseffizienzen drastisch vermindert werden. pIPspAdapt5
abgeleitete Cosmid-DNA wird als Beispiel verwendet: Das Plasmid pIPspAdapt5
wurde entweder mit BstBI und I-CeuI oder BstBI und I-SecI geschnitten,
um ein adenovirales Fragment zu erzeugen, welches das linke ITR
enthält.
Das Cosmid, das die von pIPspAdapt5 abgeleitete adenovirale DNA
enthält,
wurde mit I-PpoI und PacI oder PI-SceI und PacI geschnitten, um das Fragment
zu erzeugen, welches das recht ITR enthält. Die Fragmente, die das
linke bzw. das rechte ITR enthalten, wurden aus einem 0.8%igen Agarosegel
isoliert und mit Hilfe von Anionenaustauscher-Harzen gereinigt. Anschließend wurden
doppelsträngige
Oligonukleotide, die kompertible Überhänge für entweder I-CeuI oder I-SceI
am 5' Ende und I-PpoI
oder PI-SceI am 3' Ende
enthalten, in equimolaren Mengen.. mit den Fragmenten ligiert, die das
linke bzw. das rechte ITR enthalten. Das resultierende Ligationsgemisch
wurde für
eine Transfektion in PER.C6/PER.C6-E2A Verpackungszellen oder Varianten
davon verwendet, wiederum um das Erfordernis für ein Cross-over oder ein homologes
Rekombinationsereignis in der Generierung funktioneller Adenoviren
zu eliminieren.
-
Die direkte Transfektion von in vitro
ligierten Produkten profitiert von einem alternativen Weg, adenovirale
Vektor-DNA zu isolieren. Um die Effizienz der Virusproduktion nach
Transfektion von in vitro Ligationsreaktionen zu verbessern, kann
adenovirale Vektor-DNA aus gereinigten adenoviralen Partikeln isoliert
werden (siehe Pronk, R. et al. (1992) Chromosoma 102: S39–S45). Diese
Virion-DNA enthält
zwei Moleküle
des Terminal-Proteins (TP), das kovalent an die ITR-Sequenzen gebunden
ist. Es ist bekannt, dass TP-DNA die Adenovirus DNA-Replikation
mehr als zwanzigfach verglichen mit Protein-freier DNA stimuliert.
Daher können
von pIPspAdapt5-oder
pCLIP-IppoI-polynew abgeleitete adenovirale DNAs aus Virionen unter
Verwendung von Guanidinium-Hydrochlorid wie beschrieben (Van Bergen,
B. et al. (1983) Nucleic Acids Res. 11: 1975–1989) isoliert werden. Diese
DNA wurde mit einer geeigneten Kombination Intron-kodierter Restriktionsendonukleaen
verdaut und für
in vitro Ligationsreaktionen verwendet. Nach der Ligation wurden
Nicht-Rekombinante durch
Verdau mit PacI entfernt. Das weitere Verfahren erfolgte wie oben
sowie in Beispiel 10 und folgenden beschrieben. pIPspAdapt Adapterplasmide
wurden mit pWE/Ad.AflII-rITRΔE2A
in die PER.C6/E2A Verpackungszellen cotranzfiziert, um rekombinante
Adenoviren zu erzeugen, wie in 34N für pIPspAdapt2
als Beispiel dargestellt.
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Beispiel 18
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E1-deletierte oder E1
+ E2A-deletierte rekombinante Adenoviren mit Deletionen in der E3-Region
zur Klonierung großer
DNA-Inserts im miniaturisierten
adenoviralen Vektorproduktionssystem
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Es ist bekannt, dass keines der E3-kodierten
Proteine für
die adenovirale Replikation, die Verpackung und die Infektion in
kultivierten Zellen erforderlich ist. Dies ermöglicht ein Entfernen der E3-Region
aus rekombinanten Adenoviren, was die Möglichkeit zur Insertion großer Gene
oder komplexer regulatorischer Elemente ohne ein Überschreiten
der maximalen Verpackungskapazität
bietet. Zum Beispiel kann durch Deletion eines XbaI-XbaI Fragments
(entsprechend der Ad5 Wildtypsequenz 28592-30470) ein Teil der E3-Region
entfernt werden. Ein anderes Beispiel ist eine ausgedehnte Deletion
der E3-Region, in der Sequenzen zwischen dem Stop-Codon von pVIII
und dem Translationsinitiations-Codon des Fiber-Proteins (entsprechend
der Ad5 Wildtypsequenz 27865-30995) entfernt wurden.
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Generierung von pWE/Ad.AflII-rITRΔE2A
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Die Deletion der E2A-kodierenden
Sequenzen aus pWE/Ad.AflII-rITR (ECACC Hinterlegungsnummer P97082116)
wurde wie folgt durchgeführt.
Die adenoviralen Sequenzen, welche die E2A-kodierende Region an
der linken und rechten Seite flankieren, wurden aus den Plasmid
pBr/Ad.Sal.rITR (ECACC Hinterlegungsnummer P97082119) in einer PCR-Reaktion
mit dem Expand PCR System (Boehringer) gemäß den Anweisungen des Herstellers
amplifiziert. Die folgenden Primer wurden verwendet:
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Rechte
flankierende Sequenzen (entsprechend den Ad5 Nukleotiden 24033 bis
25180)
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Das amplifizierte DNA-Fragment wurde
mit SnaBI und NsiI verdaut (die NsiI Schnittstelle wird im Primer ΔE2A.DBP-Start
erzeugt, unterstrichen).
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Linke
flankierende Sequenzen (entsprechend den Ad5 Nukleotiden 21557 bis
22242)
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Die amplifizierte DNA wurde mit BamHI
und NsiI verdaut (die NsiI Schnittstelle wird im Primer ΔE2A.DBP-Stop
erzeugt, unterstrichen).
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Anschließend wurden die verdauten DNA-Fragmente
in das mit SnaBI/BamHI verdaute pBr/Ad.Sal-rITR ligiert. Eine Sequenzierung
bestätigte
das genaue Ersetzen der DBPkodierenden Region mit einer singulären NsiI
Schnittstelle im Plasmid pBr/Ad.Sal-rITRΔE2A. Die singuläre NsiI
Schnittstelle kann zum Einführen
einer Expressionskassette für
ein Gen verwendet werden, das durch den rekombinanten Vektor zu transduzieren
ist.
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Die Deletion der E2A-kodierenden
Sequenzen wurde derart durchgeführt,
dass die Splice-Akzeptorstelle des 100 K kodierenden L4-Gens an
Position 24048 im oberen Strang intakt gelassen wurde. Zusätzlich wurden
die Polyadenylierungssignale der ursprünglichen E2A-RNA und der L3-RNA
an der linken Seite der E2A-kodierenden Sequenzen intakt gelassen.
Dies sichert die genaue Expression der L3-Gene und des Gens, welches
das 100 K L4-Protein kodiert, während
des Adenovirus Lebenszyklus.
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Als nächstes wurde das Plasmid pWE/Ad.AflII-rITRΔE2A erzeugt.
Das Plasmid pBr/Ad.Sal-rITRΔE2A wurde
mit BamHI und SpeI verdaut. Das 3.9 kb Fragment, in dem die E2A-kodierende
Region durch die singuläre
NsiI-Schnittstelle ersetzt wurde, wurde isoliert. Das Plasmid pWE/Ad.AflII-rITR
wurde mit BamHI und SpeI verdaut. Das 35 kb DNA-Fragment, aus dem
das die E2A-kodierende
Sequenz enthaltende BamHI/SpeI Fragment entfernt wurde, wurde isoliert.
Die Fragmente wurden ligiert und unter Verwendung des λ Phagen-Verpackungsextrakts
gemäß den Anweisungen
des Herstellers (Strategene) verpackt, was zum Plasmid pWE/Ad.AflII-rITRΔE2R führt.
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Dieser Cosmid-Klon kann verwendet
werden, um durch Cotransfektion von mit PacI verdauter DNA zusammen
mit verdauten Adapterplasmiden in Verpackungszellen, die ein funktionelles
E2A-Genprodukt exprimieren, E2A-deletierte adenovirale Vektoren
zu erzeugen. Beispiele E1-komplementierender
Kennlinien sind nachfolgend beschrieben.
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Generierung von pBr/Ad.Bam-rITRsp
und pWE/Ad.AflII-rITRsp
-
Das 3'ITR im Vektor pWE/Ad.AflII-rITR umfasst
kein terminales G-Nukleotid. Weiterhin liegt die PacI Schnittstelle
beinahe 30 bp vom rechten ITR entfernt. Beide dieser Eigenschaften
können
aufgrund der ineffizienten Initiation der Replikation am 3' ITR die Effizienz
der Virusgenerierung vermindern. Zu beachten ist, dass während der
Virusgenerierung das linke ITR im Adapterplasmid intakt ist und
die Replikation der Virus-DNA nach homologer Rekombination ermöglicht.
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Um die Effizienz der Initiation der
Replikation am 3'ITR
zu verbessern, wurde pWE/Ad.AflII-rITR wie folgt modifiziert: Konstrukt
pBr/Ad.Bam-rITRpac#2 wurde zunächst
mit PacI und anschließend
partiell mit AvrII verdaut, und das 17.8 kb Vektor-enthaltende Fragment
wurde isoliert und unter Verwendung von SAP-Enzym (Boehringer Mannheim)
dephosphoryliert. Diesem Fragment fehlen die adenoviralen Sequenzen
von Nukleotid 35464 bis zum 3'ITR.
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Ein 630 bp PCR-Fragment, das den
3' Ad5 Sequenzen
entspricht, wurde unter Verwendung von DNA von pWE/Ad.AflII-rITR
als Template und der folgenden Primer erzeugt: ITR-EPH: 5'-CGG AAT TCT TAA
TTA AGT TAA CAT CAT CAA TAA TAT ACC-3' und Ad101: 5'-TGA TTC ACA TCG GTC AGT GC-3'. Dieses PCR-Fragment
wurde anschließend
in den Vektor pCR2.1 (Invitrogen) kloniert, und Klone mit dem PCR-Fragment
wurden isoliert und sequenziert, um die korrekte Amplifikation der
DNA zu überprüfen. Der
PCR-Klon wurde im Anschluss mit PacI und AvrII verdaut, und das
0.5 kb Adeno-Insert wurde in das mit PacI/partiell mit AvrII verdaute
pBr/Ad.Bam-rITRpac#2-Fragment
ligiert, um pBR/Ad.Bam-rITRsp zu erzeugen. Als nächstes wurde dieses Konstrukt
verwendet, um einen Cosmid-Klon
mit einem Insert entsprechend den Adenosequenzen 3534 bis 35938
zu erzeugen. Dieser K1on wurde als pWE/AflII-rITRsp bezeichnet.
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Generierung von pBr/Ad.Bam-rITRspΔXba und pWE/Ad.AflII-rITRspΔXba
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Das Plasmid pBr/Ad.Bam-rITRsp wurde
im E. coli Stamm DM1 (dam, dcm) (Life Technologies) propagiert.
Das Plasmid wurde mit XbaI verdaut, wodurch das 1.88 kb XbaI-XbaI
Fragment entfernt wird, und religiert. Der erhaltene K1on pBr/Ad.Bam-rITRspΔXba wurde
verwendet, um das Helfercosmid pWE/Ad.AflII- rITRspΔXba zu konstruieren, wie oben
beschrieben. In Kürze,
die folgenden Fragmente wurden mittels Extraktion aus einem Agarosegel
(QIAGEN) isoliert: pWE.pac, verdaut mit PacI, pBr/AflII-Bam, verdaut
mit PacI und BamHI, und pBr/Ad.Bam-rITRΔXba,
verdaut mit BamHI und PacI. Diese Fragmente wurden ligiert und unter
Verwendung des Lambda Phagen-Verpackungsextrakts
gemäß den Anweisungen
des Herstellers (Strategene) verpackt. Nach Infektion der Wirtsbakterien
und Zusammenbau der Phagen wurden die erhaltenen Kolonien auf die
Präsenz
des intakten Inserts hin untersucht. pWE/Ad.AflII-rITRΔXba enthält Sequenzen,
die identisch zu denen von pWE/Ad.AflII-rITRsp sind, aber mit Deletion
des XbaI-XbaI Fragments.
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Generierung von pBr/Ad.Bam-rITRspΔE2AΔXba und pWE/Ad.AflII-rITRspΔE2aΔXba
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Das Plasmid pBr/Ad.Bam-rITRspΔE2AΔXba wurde
für die
Generierung von E1-deletierten rekombinanten Adenoviren mit einer
dualen Deletion von E2A und E3 konstruiert. Ein SpeI-BamHI Fragment, das
die E2A Deletion enthält,
wurde aus dem Plasmid pBr/Ad.Sal-rITRΔE2A isoliert und in das mit
SpeI-BamHI verdaute pBr/Ad.Bam-rITRspΔXba inseriert, was zum Plasmid
pBr/Ad.Bam-rITRspΔE2AΔXba führt. Dieses
Plasmid wurde verwendet, um mittels einer Drei-Fragment Ligation,
wie oben beschrieben, das Helfercosmid pWE/Ad.AflII-rITRspΔE2AΔXba zu konstruieren.
pWE/Ad.AflII-rITRspΔE2aΔXba enthält Sequenzen,
die identisch zu pWE/Ad.AflII-rITRsp sind, aber mit einer dualen
Deletion der E2A-Region und des XbaI-XbaI-Fragments.
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Generierung von pBr/Ad.Bam-rITRspΔE3 und pWE/Ad.AflIIrITRspΔE3 und von
pBr/Ad.Bam-rITRspΔE2AΔE3 und pWE/Ad.AflII-rITRspΔE2AΔE3
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Um die Insertion selbst größerer DNA-Fragmente
zu ermöglichen,
wurde eine erweiterte Deletion der E3-Region konstruiert, in der
die vollständige
E3-kodierende Region entfernt wurde. Primer 1 (5'-AAA CCG AAT TCT CTT GGA ACA GGC GGC-3')(SEQ ID NO: 1) und
Primer 2 (5'-GCT
CTA GAC TTA ACT ATC AGT CGT AGC CGT CCG CCG-3')(SEQ ID NO: 2) wurden verwendet, um
die Sequenz von pBr/Ad.Bam-rITRsp zu amplifizieren, welche den Sequenzen
27326 bis 27857 im Wildtyp Ad5-Genom entspricht. Primer 3 (5'-GCT CTA GAC CTC
CTG TTC CTG TCC ATC CGC-3')(SEQ
ID NO: 3) und Primer 4 (5'-GTA
TGT TGT TCT GGA GCG GGA GGG TGC-3') (SEQ ID NO: 4) wurden verwendet, um
die Sequenz von gleichen DNA-Template zu amplifizieren, die den
Sequenzen 30994 bis 35502 im Wildtyp Ad5-Genom entspricht. Die Amplifikationsprodukte
wurden mit EcoRI/XbaI bzw. XbaI/AvrII verdaut und ligiert. Das resultierende
EcoRI-AvrII Fragment wurde in die Vektoren pBr/Ad.Bam-rITRsp und
pBr/Ad.Bam-rITRspΔE2A
kloniert, welche mit EcoRI und AvrII verdaut wurden, was zu pBr/Ad.Bam-rITRspΔE3 bzw. pBr/Ad.Bam-rITRspΔE2AΔE3 führt. Diese
beiden Plasmide wurden verwendet, um die Cosmid-Helfermoleküle zu konstruieren
wie oben beschrieben. pWE/Ad.AflII-rITRspΔE3 enthält Sequenzen, die identisch
zu denen von pWE/Ad.AflII-rITRsp sind, aber mit einer Deletion der
E3-Region, welche den Sequenzen 27857-30994 im Wildtyp Ad5-Genom
entspricht, während
pWE/Ad.AflII-rITRspΔE2AΔE3 identisch
zu pWE/Ad.AflII-rITRspΔ3
ist, aber mit einer zusätzlichen
Deletion der E2A-Region.
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Die oben beschriebenen Cosmide sind
vor allem zweckmäßig für die Produktion
adenoviraler Expresssionsbibliotheken, insbesondere für Bibliotheken,
die Kollektionen großer
Inserts tragen. Siehe auch die Beispiele 19 und 20.
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Beispiel 19
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Miniaturisierte Multiwell-Produktion
von E1-, E2A- und E3-deletierten
rekombinanten adenviralen Vektoren, die therapeutische und Marker-Transgene
tragen
-
Wie in Beispiel 10 erwähnt, ermöglicht eine
kombinierte Deletion von E1, E2A und E3 die Klonierung fremder DNA-Sequenzen bis zu
einer Größe von ungefähr 10.5
kb. Hier zeigen wir die Herstellung von E1-, E2A- und E3-deletierter
Vektoren in PER.C6/E2A Zellen, welche humane cDNAs sowie Markergene
tragen.
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Die Zellkultur Bedingungen wurden
im Beispiel 10 beschrieben. Für
die DNA-Transfektion wurden die Adapter- und Helfermoleküle gemäß Beispiel
14 hergestellt. Die linearisierten Adapterplasmide pAD/CLIP-ceNOS
und pAD/CLIP-lacZ
wurden für
die Transfektion in Kombination mit vier verschiedenen mit PacI
linearisierten Helfercosmiden verwendet, nämlich wPE/Ad.AflII-rITRsp,
pWE/Ad.AflII-rITRsp.ΔE2A, pWE/Ad.AflII-rITRsp.ΔXba und pWE/Ad.AflII-rITR.
Das DNA-Transfektionsverfahren war identisch zu dem, das in Beispiel 10
beschrieben wurde. Ein 100 μl
Aliquot der gefrorenen/aufgetauten Lysate wurde zur Infektion einer
zweiten 96-Well Platte mit PER.C6/E2A Zellen verwendet, und die
CPE-Bildung wurde kontrolliert. 35 zeigt
den Prozentanteil virus-produzierender Wells (CPE positiv) in einer
96-Well Platte mit PER.C6/E2A Zellen nach Propagation der gefrorenen/aufgetauten
transfizierten Zellen. Es ist eindeutig möglich, in PER.C6/E2A Zellen E1-
und E3-deletierte rekombinante adenovirale Vektoren zu erzeugen,
welche therapeutische und Marker-Transgene tragen.
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Beispiel 20
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Konstruktion einer sense
oder antisense adenoviralen Expressionsbibliothek in Array-Anordnung
zur Selektion von Phänotypen
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Die Miniaturisierung der adenoviralen
Vektorproduktion ermöglicht
in großem
Maßstab
die Hochdurchsatz-Konstruktion und das Screening geklonter oder
gepoolter Genexpressionsbibliotheken.
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Um eine klonierte cDNA-Expressionsbibliothek
in Array-Anordnung
in einem adenoviralen Vektor-Format, basierend auf dem PER.C6 (und
Derivaten) Produktionssystem, zu konstruieren, wurde mit Hilfe von
Oligo(dT)-Celloluse Poly(A+)-mRNA aus humaner Plazenta isoliert
und unter Verwendung von Materialien und Reagenzien von Herstellern
wie zum Beispiel Life Technologies, Inc. (LTI; Breda, Niederlande)
in cDNA umgewandelt. Die resultierenden doppelsträngigen cDNA-Moleküle enthalten
einen SalI-kompatiblen Überhang am
5' Ende und einen
NotI-kompatiblen Überhang
am 3' Ende. Die
gesamte-cDNA wurde in pIPspAdapt6 (für die sense-Orientierung der
cDNA Inserts) oder in pIPspAdapt7 (für die antisense-Orientierung
der cDNA Inserts) ligiert (siehe Beispiel 17 für die Adapter-Konfigurationen).
Dazu wurden pIPspAdapt6 und pIPspAdapt7 mit der Restriktionsendonuklease
MluI verdaut, gefolgt von der Dephosphorylierung der 5' Überhänge mit Hilfe einer thermosensitiven
alkalischen Phosphatase (LTI). Nach Verdau mit SalI und NotI wurde
das linearisierte Plasmid aus einem 0.8%igen Agarosegel isoliert
und mittels Anionenaustauscher-Chromatographie
gereinigt. Nach Ligation der cDNA-Moleküle in die Plasmide wurde die
resultierende Bibliothek in E. coli DH5α elektrokompetente Bakterien
mit Hilfe von Elektroporation mit einem BTX 600 Elektrozell-Manipulator
oder einem Äquivalent
davon eingebracht. Die nicht amplifizierte Bibliothek wurde aliquotiert
und als Glyzerin-Stock eingefroren.
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Am Tag des Plattierens wurden die
Röhrchen
aufgetaut und auf große
Petrischalen mit LB Medium mit 1.5% Agar und 50 μg/ml Ampicillin ausplattiert.
Um eine gleichmäßige Verteilung
der plattierten Kolonien zu erhalten, wurden während des Plattierens Glasperlen
verwendet. Nach Wachstum über
Nacht bei 37°C
wurden die Agarplatten zu einem automatisierten Kolonien-pickenden Roboter
(Flexys; Genome Solutions) transferiert. Einzelne Kolonien wurden
gepickt und mit Hilfe des Roboters zu Mikrotiterplatten mit 300 μl Terrific Broth-Medium
mit 50 μg/ml
Ampicillin transferiert. Auf diese Weise inokulierte Platten wurden
in Anschluss in mit Sauerstoff belüftete HiGro-Inkubatoren (Genemachines) transferiert
und gemäß den Anweisungen
des Herstellers 12–16
Stunden inkubiert. Anschließend
wurden die einzelnen Plasmide mit Hilfe einer konventionellen alkalischen
Lyse/Plasmid DNA-Isolationsmethode isoliert, wie in Sambrook et
al. beschrieben (Sambrook, J. et al., Eds. (1989) Molecular Cloning:
A Laboratory Manual, 2nd Edition, Cold Spring
Harbor Laboratory Press). Dazu werden die Platten zunächst in
Zentrifugen (zum Beispiel Eppendorf 5810R oder Heraeus Megafuge
2.0) transferiert und die Bakterien 20 Minuten bei 1500 × g pelletiert.
Mit Hilfe eines Flüssigkeiten handhabenden
Roboters wird der Überstand
in den einzelnen Wells der einzelnen Platten entfernt und verworfen.
Die Bakterienpellets werden in 100 μl 25 mM Tris, pH 8.0 mit 50
mM Glukose und 10 mM EDTA resuspendiert und die Bakterien durch
Zugabe von 100 μl
0.2 N NaOH/1% SDS lysiert. Nach Zugabe von 100 μl 5M Kaliumacetat wird durch
Filtration über
eine Multiscreen-NA Lysat Filterplatte (Millipore B. V., Etten-Leur)
oder ein Äquivalent
davon unter Verwendung eines Vakuumblocks ein klares Lysat erhalten.
Die Plasmid-DNA in dem geklärten
Lysat wird anschließend
durch Zugabe von 200 μl
Isopropanol und Zentrifugation bei 4°C und 1500 × g für 30 Minuten präzipitiert.
Das Präzipitat
wird einmal mit 70%igem Ethanol gewaschen und nach Lufttrocknen
in 20 μl
TE aufgenommen.
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Die isolierte Plasmid-DNA in jedem
einzelnen Well wird mit Hilfe des Picogreen DNA Quantification Kits
quantifziert, wie von Molecular Probes (Eugene, Oregon, USA) beschrieben,
indem ein Aliquot der Plasmid-DNA aus jedem Well in frische Platten
mit der geeigneten Verdünnung übertragen
wird. In der Zwischenzeit werden, wie in den anderen Beispielen
für miniaturisierte
Adenovirus-Generierung beschrieben, PER.C6 Zellen oder Derivate
davon, wie zum Beispiel PER.C6/E2A, ausgesät. Für jedes Well werden 55 Nanogramm Plasmid-DNA
in eine neue Platte überführt und
mit PiPspI 60 Minuten bei 65°C
linearisiert. Dieses Plasmid wird im Anschluss mit einem geeigneten
Helfer DNA-Molekül
(z. B. E2A-deletiert, wie zum Beispiel pWE/Ad.AflII-rITR.ΔE2A) oder
E2A/E3-deletiert oder E2A/E3/E4-deletiert, siehe Beispiel 18) in
PER.C6 oder PER.C6/E2A Verpackungszellen cotransfiziert. Die Transfektion
erfolgt ähnlich
den Experimenten und Verfahren, die in den Beispielen 9, 10 oder
25 für
die Adenovirus-Generierung in Mikrotiterplatten beschrieben wurden.
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Die Virusbildung in einzelnen Wells
wird mit Hilfe der CPE-Bildung, blot-basierten Virusassays oder Reportersystemen
quantifiziert. Die Adenovirus-Bibliothek in Array-Anordnung ist
im Anschluss bereit, um im zell-basierten Screens verwendet zu werden,
in denen nach einem bestimmten Phänotyp selektiert werden kann.
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In 36 ist
ein Überblick über ein
Schema einer adenoviralen cDNA-Expressionsbibliothek dargestellt,
die wie oben beschrieben konstruiert und angeordnet wurde. Dieses
Schema beschreibt die Konstruktion von Bibliotheken einzeln klonierter
adenoviraler Vektorbibliotheken in einem Hochdurchsatz-Modus. Die
Verbesserung dieser Strategie gegenüber gepolten Bibliotheken liegt
darin, dass keine Tendenz (bias) für Viren mit einem Wachstumsvorteil
erfolgt. Dies liegt daran, dass die individuellen Mitglieder der
Bibliothek unmittelbar nach dem Plattieren der Bibliothek in Form
individueller Kolonien vorliegen und während aller weiterer Verfahren
belassen werden.
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Die adenovirale Expressionsbibliothek
kann zur Infektion verschiedener Zellen verwendet werden, die für die Selektion
eines bestimmten Phänotyps
geeignet sind, wie zum Beispiel Kapillarbildung, Zellproliferation, Zellmigration
oder Markergenexpression, entweder in einem geeigneten unmodifizierten
Zelltyp oder einer Reporter-Zelllinie, die für diesen Zweck konzipiert wurde.
Die Detektion dieser Phänotypen
kann zum Beispiel mit Hilfe automatisierter Bildanalyse von Veränderungen
in der Morphologie oder Veränderungen
in der intrazellulären
Lokalisation eines Reporterproteins erfolgen. Sobald Treffer selektiert
wurden, ist die klonierte bakterielle DNA-Version unmittelbar in
Form von pIPspAdapt6-oder
pIPspAdapt7-Adapterplasmid, wie in E. coli produziert, für eine Sequenzanalyse
verfügbar.
Dies bedeutet, dass keine Isolation (rescue) notwendig ist, wie
es im Falle von gepoolten retroviralen oder plasmid-basierten Expressionsbibliotheken
der Fall ist.
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Falls erwünscht (zum Beispiel bei Verwendung
von Flüssigkeiten
handhabenden Robotern oder manuell), können vor der Durchführung von
Assays einzelne Wells, die individuelle adenovirale Vektoren enthalten,
in einer Reihe oder einer Spalte oder einer Platte oder vielen Platten
gepoolt werden. Dies ist der Fall, wenn ein gewünschter Assay nicht für Hochdurchsatzanalysen
zugänglich
ist, und die Gesamtzahl an Wells für einen primären Screen
vermindert werden muss. Eine zusätzliche
Verbesserung oder Vorteil gepoolter, aber ursprünglich klonierter adenoviraler
Vektoren liegt darin, dass multigen-abhängige Phänotypen selektierbar sind.
-
Beispiel 21
-
Virusproduktion in Wells
einer 384-Well Gewebekulturplatte
-
Im wesentlichen wurde dieses Experiment
wie im Beispiel 10 beschrieben durchgeführt, mit Ausnahme der folgenden
kleinen Veränderungen.
Am Tag vor der Transfektion wurden die PER.C6/E2A Zellen mit Kulturmedium
(DMEM mit 10% fötalem
Kälberserum
und 10 mM Magnesiumchlorid) zu einer Suspension von 11250 Zellen
pro 25 μl
verdünnt,
gefolgt vom Aussäen
von 25 μl
pro Well einer 384-Well Gewebekulturplatte unter Verwendung einer
16 Kanal-Multikanalpipette (Finn). Nach Zugabe von 1.3 ml serum-freiem
DMEM zum DNA/Lipofektamin-Gemisch
wurden 15 μl
dieses Gemisches pro Well zu den mit PER.C6/E2A ausgesäten Wells
gegeben, welche vor der Transfektion mit 25 μl DMEM gewaschen wurden. Nach
3 Stunden in einem belüfteten
CO2 Inkubator (39°C, 10% CO2)
wurden 50 μl
Kulturmedium zu jedem Well gegeben, und die Platen wurden in den
belüfteten
CO2 Inkubator (39°C, 10% CO2)
zurückgestellt.
Am nächsten
Tag wurde das Medium eines jedem Wells mit 50 μl Kulturmedium ersetzt. Die
Platten wurden anschließend
für weitere
vier Tage in einem belüfteten
CO2 Inkubator (32°C, 10% CO2)
zurückgestellt,
und anschließend
wurden die Wells einer Gefrierprozedur bei –20°C über Nacht, gefolgt vom Auftauen
und Resuspension durch wiederholtes Pipettieren unterzogen. Ein
25 μl Aliquot
der gefrorenen/aufgetauten transfizierten Zellen wurde in jedes
Well einer Platte mit frischen PER.C6/E2A Zellen überführt, welche
wie oben beschrieben auf 384-Well Gewebekulturplatten (Platte 2)
ausgesät
wurden. Die zweite 384-Well Platte mit PER.C6/E2A Zellen, die mit
gefrorenem/aufgetautem Zelllysat der ersten transfizierten Platte
inkubiert und damit infiziert wurden, wurde auf CPE-Bildung hin untersucht
und bei –20°C gelagert.
Das oben erwähnte
Experiment wurde zweimal durchgeführt. In 37 ist der Prozentanteil CPE-positiver
Wells dargestellt, der nach Propagation der gefrorenen/aufgetauten
transfizierten Zellen zu neuen PER.C6/E2A gezählt wurden.
-
Beispiel 22
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Einfluss des Weglassens
der Propagation oder Erneuerung des Kulturmediums anstelle der Propagation
auf die Geschwindigkeit und Produktionseffizienz der Virusbildung
-
Ein Zugänglichmachen des Verfahrens
der miniaturisierten adenoviralen Vektorproduktion für die Automatisierung
erfordert eine Vereinfachung des gesamten Verfahrens. Ein aufwendiger
und zeitraubender Schritt ist die Propagation der Zelllysate von
den transfizierten PER.C6/E2A Zellen auf frische Zellen, und daher
ist das Weglassen dieses Schrittes wünschenswert. Die folgenden
Experimente wurden durchgeführt,
um dieses Ziel zu erreichen. Um den Einfluss des Mediumwechsels
transfizierter Zellen anstelle der Verwendung gefrorener/aufgetauter
transfizierter PER.C6/E2A Zellen (siehe Beispiel 10 und andere)
für die
Infektion neuer PER.C6/E2A Zellen (Propagation) zu bestimmen oder
die Propagation insgesamt wegzulassen, wurde das folgende Experiment
durchgeführt.
Am Tag vor der Transfektion wurden PER.C6/E2A Zellen unter Verwendung von
Trypsin-EDTA geerntet und gezählt.
Anschließend
wurden die Zellen mit Kulturmedien (DMEM mit 10% fötalem Kälberserum
und 10 mM MgCl2) zu einer Suspension von
22500 Zellen pro 100 μl
verdünnt,
gefolgt vom Aussäen
von 100 μl
pro Well der 96-Well Gewebekulturplatten. Am nächsten Tag wurden 2.6 μg der linearisierten
Adaptermoleküle
und 2.6 μg
der mit PacI linearisierten pWE/Ad.AflII-rITRΔE2A Plasmid-DNA in einem Volumen
von 100 μl
serum-freiem Dulbecco's
Modified Eagles Medium (DMEM) mit 26.5 μl Lipofektamin gemischt, welches
in 74.4 μl
serum-freiem DMEM durch Zugabe des Lipofektamin-Gemisches zum DNA-Gemisch
verdünnt
wurde. Das DNA/Lipofektamin-Gemisch wurde 30 Minuten bei Raumtemperatur
belassen, und anschließend
wurden 1.3 ml serum-freies DMEM zugegeben. Das letztere Gemisch
wurde im Anschluss (30 μl
pro Well) zu mit PER.C6/E2A ausgesäten Wells gegeben, die vor
der Transfektion mit 200 μl
DMEM gewaschen wurden. Alle Transfektionen wurden zweimal durchgeführt. Nach
drei Stunden in einem belüfteten
CO2 Inkubator (39°C, 10% CO2)
wurden zu jedem Well 200 μl
Kulturmedium gegeben und die Platten wurden anschließend in
den belüfteten
CO2 Inkubator (39°C, 10% CO2,
zurückgestellt.
Am nächsten
Tag wurde das Medium eines jeden Wells mit 200 μl Kulturmedium ersetzt. Im Anschluss
wurden die Platten zurück
in einen belüfteten
CO2 Inkubator (32°C, 10% CO2)
gestellt. Nach sieben Tagen wurde das Medium einer der beiden transfizierten
Platten mit 200 μl
Kulturmedium ersetzt, und die Platte zurück in einen belüfteten CO2 Inkubator (32°C, 10% CO2)
zurückgestellt,
und anschließend
wurde die CPE-Bildung verfolgt. In 38A ist
der Prozentanteil der virusproduzierenden Zellen (CPE positive Wells),
gezählt
nach Wechsel des Mediums der transfizierten Zellen anstelle der
Propagation und Amplifikation frischer PER.C6/E2A Zellen, dargestellt.
-
Die Wells der zweiten Platte wurden
einer Gefrierprozedur bei –20°C über Nacht,
gefolgt vom Auftauen und Resuspension durch wiederholtes Pipettieren
unterzogen. Ein 100 μl
Aliquot der gefrorenen/aufgetauten transfizierten Zellen wurde in
jedes Well einer Platte mit neuen PER.C6/E2A Zellen (2.25 × 104 Zellen pro Well in 100 μl) überführt, die in 96-Well Gewebekulturplatten
einen Tag vor den Infektionen ausgesät wurden. Diese wurden in einem
belüfteten
CO2 Inkubator (32°C, 10% CO2)
inkubiert, bis das Vorhandensein einer vollständigen CPE beobachtet wurde.
In 38B ist der Prozentanteil
virus-produzierender Zellen (CPE positiver Wells) dargestellt, gezählt nach
Propagation auf frischen PER.C6/E2A Zellen. In allen Experimenten
wurden untransfizierte Wells zur Kontrolle von Kreuzkontaminationen
eingeschlossen. Alle diese Wells blieben hinsichtlich CPE-Bildung
negativ. In 38C sind die
Ergebnisse eines parallelen normalen Verfahrens wie in Beispiel
10 beschrieben dargestellt.
-
Diese Ergebnisse zeigen, dass Ersetzen
des Mediums oder komplettes Weglassen jedweder Handhabung nach der
Transfektion die Reinfektion frischer PER.C6/E2A Zellen mit dem
Lysat von den primär
transfizierten Platten ersetzen kann.
-
Beispiel 23
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Bestimmung des Einflusses
des Zellwachstums von PER.C6/E2A Zellen auf die Geschwindigkeit
und Produktionseffizienz der Virusbildung
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Für
die Konstruktion adenoviraler Genexpressionsbibliotheken müssen die
Bedingungen für
die miniaturisierte Produktion des adenoviralen Vektors optimal
sein. Dazu wurde eine Reihe von Parametern, die Virusgenerierung
beeinflussen können,
variiert und ihr Effekt auf die Produktion adenoviraler Vektoren
gemessen. Um zu bestimmen, wie die Zellkonfluenz der komplementierenden
Zelllinie PER.C6/E2A vor dem Aussäen in Mikrotiterplatten die
Geschwindigkeit der Effizienz der Virusproduktion beeinflusst, wurde
das folgende Experiment durchgeführt.
Am Tag eins wurden die PER.C6/E2A Zellen unter Verwendung von Trypsin-EDTA geerntet
und gezählt,
gefolgt vom Aussäen
von 1/10, 1/5 und 1/2.5 der geernteten Zellen in drei verschiedenen 175
cm2 Gewebekulturflaschen. In Tabelle 9 ist
die Anzahl der Zellen dargestellt, die in jeder 175 cm2 Gewebekulturflasche
in drei verschiedenen Experimenten ausgesät wurden. Vier Tage später wurden
die PER.C6/E2A Zellen von jeder Flasche geerntet, gezählt und
anschließend
mit Kulturmedium (DMEM mit 10% fötalem
Kälberserum
und 10 mM MgCl2) zu einer Suspension von
22500 Zellen pro 100 μl
verdünnt.
Von jeder Zellsuspension wurden zwei 96-Well Gewebekulturplatten
mit 100 μl
Zellsuspension pro Well ausgesät.
Am nächsten
Tag wurden 10.6 μg
von mit SalI linearisierter pAd/Clip-lacZ und 10.6 μg von mit
PacI linearisierter pWE-Ad.AflII-rITRΔE2A Plasmid-DNA in einem Volumen
von 600 μl
serum-freiem Dulbecco's
Modified Eagles Medium (DMEM) mit 153.6 μl Lipofectamin gemischt, welches
in 446.4 μl
Serum-freiem DMEM durch Zugabe des Lipofectamin-Gemischs zum DNA-Gemisch
verdünnt
wurde. Das DNA/Lipofectamin-Gemisch wurde 30 Minuten bei Raumtemperatur
stehen gelassen, und anschließend
wurden 7.8 ml serum-freies DMEM zugegeben. Das letztere Gemisch
wurde im Anschluss (30 μl
pro Well) in mit PER.C6/E2A ausgesäten Wells gegeben, welche vor
der Transfektion mit 200 μl
DMEM gewaschen wurden. Nach drei Stunden in einem belüfteten CO2 Inkubator (39°C, 10% CO2)
wurden 200 μl
mit 10% fötalem
Kälberserum
und 10 mM MgCl2 zu jedem Well gegeben und
die Platten wurden zurück
in den belüfteten
CO2 Inkubator (39°C, 10% CO2)
gestellt. Am nächsten Tag
wurde das Medium eines jeden Wells mit 200 μl DMEM mit 10% fötalem Kälberserum
und 10 mM MgCl2 ersetzt. Die Platten wurden
anschließend
zurück
in den belüfteten
CO2 Inkubator (32°C, 10% CO2)
gestellt. Nach zwei Tagen wurde eine der beiden transfizierten Platten
verwendet, um mit Hilfe von lacZ-Färbung die Transfektionseffizienz
zu bestimmen. In Tabelle 9 ist die Transfektionseffizienz jeder
96-Well Gewebekulturplatte gezeigt, gezählt nach lacZ-Färbung in
drei verschiedenen Experimenten. Die zweite Platte der beiden transfzierten
Platten wurde zur Virusproduktion verwendet. Sieben Tage nach Transfektion
wurden die Wells der zweiten Platte einer Gefrierprozedur bei –20°C über Nacht,
gefolgt von Auftauen und Resuspension durch wiederholtes Pipettieren
unterzogen. Ein 100 μl
Aliquot der gefrorenen/aufgetauten transfizierten Zellen wurden
in jedes Well einer Platte mit neuen PER.C6/E2A Zellen (2.25 × 104 Zellen pro Well in 100 μl) überführt, ausgesät in 96-Well Gewebekulturplatten
am Tag vor den Infektionen. Diese wurden in belüfteten CO2 Inkubator
(32°C, 10%
CO2) inkubiert, bis das Vorhandensein einer
vollständigen
CPE beobachtet wurde. In 39 ist
der Prozentanteil virus-produzierender Zellen (CPE positiver Wells)
dargestellt, gezählt
nach Propagation der gefrorenen/aufgetauten transfizierten Zellen
zu neuen PER.C6/E2A Zellen. Die Ergebnisse zeigen, dass der Konfluenzgrad
der PER.C6/E2A Zellen vor Transfektion mit den adenoviralen Adapter
und Helfer DNA-Molekülen
den letztendlichen Prozentanteil der virus-produzierenden Wells
beeinflusst, wobei je höher
die Konfluenz ist, desto besser ist dies für die absolute Endzahl an virus-produzierenden
Wells und auch für
die Geschwindigkeit, mit der die Virusgenerierung erfolgt.
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Beispiel 24
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Langzeitinkubation mit
adenoviralem Überstand
ermöglicht
die Detektion langsamer Phänotypen
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Die Verwendung adenoviraler Vektorbibliotheken
in der funktionellen Genomanalyse erfordert die Verwendung geeigneter
zell-basierter Assays, die für
HTS und Miniaturisierung zugänglich
sind, zusätzlich
zu einem Phänotyp,
der detektierbar und für
die Gene, die man sucht, relevant ist, wie zum Beispiel die in Beispiel 12
verwendeten. Der Untersuchungszeitraum nach Infektion mit einer
adenoviralen Expressionsbibliothek, zum Beispiel in einem Aufbau
wie in Beispiel 20 beschrieben, ist variabel und hängt von
den Parametern ab, die den zu untersuchenden Phänotyp determinieren. Zum Beispiel
kann die Bildung von Blutkapillargefäßen bei Verwendung einer automatischen
Windanalyse in jedem Well einfach durch Detektion der Bildung der
Kapillargefäße untersucht
werden. Die Ausbildung dieser Strukturen, die Indikativ für Angiogenese
oder Blutgefäßbildung
sind, kann durch Infektion der relevanten Vorläuferzellen reduziert werden.
Solche Zellen können endotheliale
Zellen aus dem Herzen oder aus Tumorgewebe sein, mit einem adenoviralen
Vektor, der ein relevantes Transgen trägt, zum Beispiel einen vaskulären endothelial-ähnlichen Wachstumsfaktor
(VEGF, vascular endothelial-like growth factor). Ein komplexer Phänotyp, wie
zum Beispiel die Bildung von Kapillargefäßen, erscheint jedoch erst nach mehreren Tagen bis
Wochen. Daher muss in einigen Fällen
die Expression der Bibliothek von Genen, vermittelt durch die adenovirale
Expressionskassette, ausreichend lang sein, damit sich der Phänotyp entwickeln
kann. In 40 sind die
Ergebnisse eines Experiments mit einem EGFP-adenoviralen Vektor
gezeigt, der zur Infektion von A549 Zellen in 96-Zellplatten verwendet
wurde. Basierend auf den in Beispiel 15 beschriebenen Stabilitätsmerkmalen
wurde die adenovirale Verdünnung
(in DMEM) nicht entfernt, sondern bis zu zwei Wochen belassen und
die EGFP-Expression in regelmäßigen Abständen gemessen.
Diese Experimente zeigen eindeutig, dass die adenovirale Transfektion
als semistabil angesehen werden kann und sich über die Zeit sogar erhöht, was
suggeriert, dass eine Reinfektion erfolgt und/oder die Infektion
sich neu teilender Zellen. Dies impliziert, dass das transiente
adenovirale Vektorsystem durch Belassen des adenoviralen Überstands
auf den Zellen in den Multiwellplatten (96, 384-Well oder kleiner)
zum Screening nach Phänotypen
verwendet werden kann, deren Entwicklung zwei Wochen oder länger dauert.
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Beispiel 25
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Miniaturisierte Multiwell-Produktion
rekombinanter adenoviraler Vektoren mit Hilfe kostengünstigen
Polyethylenimins (PEI) als DNA-Transfektionsagens
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Zum Zweck der Kostenreduktion und
der Reduktion der variablen Toxizität ist es wünschenswert, das liposomale
Transfektionsreagenz Lipofectamin zu ersetzen. Das kationische Polymer
Polyethylenimin (PEI) wurde für
diesen Zweck in dem miniaturisierten Multiwell (96-Well) adenoviralen
Vektorproduktionssystem getestet. Siehe auch Beispiele 9 und 10.
PEI wurde hinsichtlich der Transfektion der von PER.C6 sowie PER.C6/E2A
Zellen mit verschiedenen Transgen-Inserts im adenoviralen Helferplasmid
getestet: LacZ und EGFP. Verschiedene Parameter wurden untersucht:
PEI/DNA-Verhältnisse,
Inkubationszeiten, Mengen an MEI/DNA-Komplex pro einzelnem Well.
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Untersuchung von PEI mit
verschiedenen PEI/DNA-Verhältnissen
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Die 96-Well Mikrotiterplatten wurden
am Tag vor der Transfektion mit PER.C6 oder PER.C6/E2A Zellen ausgesät, wie in
Beispiel 10 beschrieben. Am nächsten
Tag wurden für
16 Wells (8 Wells zweifach auf verschiedenen Platten) 3 μg mit SalI
linearisiertes pCLIP-LacZ und 3 μg
mit PacI linearisiertes pWE/AflII-rITR für PER.C6 beziehungsweise pWE/AflII-rITRΔE2A für PER.C6/E2A
in 150 μl
150 mM NaCl verdünnt
und 10 Minuten bei Raumtemperatur inkubiert. Eine 20 mM 25 kDA PEI-Lösung wurde
in unterschiedlichen Mengen ebenfalls in 150 μl 150 mM NaCL verdünnt, um
verschiedene PEI/DNA-Verhältnisse
zu haben, und ebenfalls 10 Minuten bei Raumtemperatur inkubiert.
Siehe Tabelle 4.
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Die DNA- und die PEI-Lösung wurden
durch tropfenweises Zugeben von PEI zur DNA gemischt und 10 Minuten
bei Raumtemperatur inkubiert. Die Zellen wurden mit 100 μl serum-freiem Dulbecco's Modified Eagles
Medium (DMEM) pro Well gewaschen. Anschließend wurden 1.3 ml DMEM zu
dem Gemisch gegeben, und 80 μl
pro Well wurden in jedes Well zu den Zellen gegeben. Als Positivkontrolle
wurden die DNA/Lipofectamin-Komplexe
transfiziert (präpariert
entsprechend Beispiel 9). Weitere Kontrollinkubationen umfassten
nur DMEM, nur PEI ohne DNA (Verhältnis
13) und zweimal die Menge von PEI/DNA-Verhältnis
13. Nach vierstündiger
Inkubation bei 37°C
für PER.C6
Zellen und bei 39°C
für PER.C6/E2A
Zellen in einem belüfteten
CO2 Inkubator wurden für die PEI-Transfektionen 80 μl PEIPER.C6
Medium (DMEM mit 20% v/v fötalem
Kälberserum (FCS),
10 mM MgCl2) pro Well zu den Zellen gegeben.
Für die Lipofectamin-Transfektionen
wurden 180 μl DMEM,
10% v/v FCS, 10 mM MgCl2 pro Well zu den
Zellen gegeben, und die Platten wurden in den belüfteten CO2 Inkubator zurückgestellt. Am nächsten Tag
wurde das Medium jedes Wells mit 200 μl DMEM, 10% v/v FCS, 10 mM MgCl2 ersetzt. Die Platten wurden anschließend bei
37°C PER.C6-Platten
und 32°C
für PER.C6/E2A-Platten
in einem belüfteten
CO2 Inkubator belassen. Nach drei Tagen
wurde eine der duplizierten Platten mit X-Gal gefärbt, um
die Transfektionseffizienz zu bestimmen. Die Transfektionseffizienz-Ergebnisse sind
in Tabelle 5 dargestellt. Vier Tage nach der Transfektion wurden
die Platten vier Stunden bei –20°C eingefroren,
gefolgt von Auftauen und Resuspension durch wiederholtes Pipettieren.
Ein 100 μl
Aliquot wurde in eine neue Platte mit PER.C6/E2A Zellen transferiert,
die einen Tag vor Transfektion wie oben beschrieben ausgesät wurden.
Die Platten wurden anschließend
zurück
in die CO2 Inkubatoren erstellt. Vierzehn
Tage nach der Propagation wurde CPE als Indikator für die Virusbildung
ausgezählt,
und die Platten wurden vier Stunden bei –20°C eingefroren, gefolgt von Auftauen
und Resuspension durch wiederholtes Pipettieren. Ein 20 μl Aliquot
wurde in Wells von Platten überführt, die
pro Well einer 96-Wellplatte mit 1 × 104 A549
Zellen in einem Volumen von 100 μl
ausgesät
waren. Zwei Tage nach Infektion wurden die Wells mit X-Gal gefärbt und
auf LacZ Aktivität
untersucht, wie im Beispiel 9 beschrieben. Die Ergebnisse sind in
Tabelle 6 zusammengefasst.
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Untersuchung von PEI mit
verschiedenen PEI/DNA-Verhältnissen
in Kombination mit verschiedenen Mengen des Komplexes pro Well
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Um die optimale absolute Menge an
PEI/DNA-Komplex in zwei Verhältnissen
zu testen, die an Zellen appliziert werden können, ohne toxisch zu sein,
wurden die PEI/DNA-Verhältnisse
5 und 11.7 getestet. Dies wurde an PER.C6/E2A Zellen untersucht.
Die Standardkonzentration (1 X) ist die Konzentration, die in den
vorangegangenen Transfektionsexperimenten beschrieben wurde (siehe
Tabelle 4).
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Um PEI-Lösungen mit PEI-Mengen zwischen
0.9 und 42 μl
herzustellen, wurden in einem finalen Volumen von 300 μl verschiedene
Mengen einer 150 mM NaCl Lösung
zu einer 20 mM 25 kDa PEI-Lösung
(Fluka Katalog Nr. 03880) gegeben. Von dieser Lösung wurden 150 Mikroliter
zum DNA-Gemisch gegeben (siehe Tabelle 7). DNA (50% pCLIP-LacZ und
50% pWE/AflII-rITRdE2A) zu 150 Mikrolitern mit 150 mM NaCl. Die
Transfektionen wurden wie oben beschrieben durchgeführt.
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Lipofectamin wurde als Positivkontrolle
verwendet ebenso wie DNA oder PEI oder DMEM ohne irgendwelche Zusätze. Nach
drei Tagen wurde ein Plattenduplikat hinsichtlich LacZ Expression
gefärbt,
und die Resultate sind in Tabelle 8 dargestellt. Zunächst wurden
die Zellen hinsichtlich Toxizität überprüft. Zwischen den
beiden Verhältnissen
konnte ein Unterschied gesehen werden.. Beim Verhältnis 11.7
ist die doppelte Konzentration (2 X) toxischer, aber die Transfektionseffizienz
ist höher
als bei X. Bei einer Konzentration 0.1 X waren nach Färbung für beide
Verhältnisse
keine blauen Quellen zu sehen, was anzeigt, dass die Zellen nicht transfiziert
wurden.
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Prozessierung, CPE Überwachung,
A549-Transduktion und LacZ-Färbung
wurden wie oben beschrieben ausgeführt.
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Um die Toxizität quantitativ zu testen, wurden
die letzteren Transfektionen wiederholt, und zwei Tage nach dem
Mediumswechsel wurde ein Zellproliferationseffekt (Promega) durchgeführt, um
die Anzahl der lebenden Zellen beziehungsweise die Toxizität der PEI/DNA-Komplexe
zu bestimmen. Die Durchführung
erfolgte gemäß dem Protokoll
des Herstellers. Nach vier Stunden Inkubation bei 37°C wurden
die Platten mit Hilfe eines Mikroplatten-Managers (Bio-Rad) gelesen.
Die Ergebnisse dieses Experiments mit den PEI-Verhältnissen
5 und 11.7 sind in 41 zusammengefasst.
Die Toxizität
ist eindeutig am niedrigsten und die Virusgenerierung optimal beim
Verhältnis
5 (1.5 mal die Standardmenge des Komplexes) und beim Verhältnis 11.7
unter Standardbedingungen (zwischen 0.5 und 1.5 mal die Standardmenge).
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Untersuchung von PEI als
DNA-Träger
mit verschiednen PEI/DNA-Verhältnissen,
mit einem unterschiedlichen Gen und warmem vs. kaltem PEI
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Um zu testen, ob die Temperatur von
PEI die Komplexbildung beeinflusst, wurde das oben beschriebene
Protokoll mit PEI bei 4°C
und bei Raumtemperatur getestet. Zusätzlich wurde ein anderes Transgen-Insert,
EGFP, untersucht. Weiterhin wurden in diesem Transfektionsexperiment
die besten Konzentrationen der beiden Verhältnisse verwendet (450 ng DNA/Well,
PEI/DNA-Verhältnis
5 und 300 ng DNR/Well, PEI/DNA-Verhältnis 11.7). Prozessierung,
CPE Überwachung,
A549-Transduktion und LacZ-Färbung
wurden wie beschrieben durchgeführt,
und wie aus 42 ersichtlich,
gab es keinen signifikanten Unterschied zwischen warmem und kaltem
PEI. Die Virusbildung mit EGFP und PEI funktionierte sehr gut (PEI
Verhältnis
5 warm und die Positivkontrolle Lipofectamin beide 100 CPE).
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Untersuchung von PEI als
DNA-Träger
mit verschiedenen PEI/DNA-Komplexvolumina
pro Well
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Um zu testen, ob das Volumen des
DNA/PEI-Komplexes die Effizienz der Virusgenerierung im oben beschriebenen
Protokoll beeinflusst, wurden verschieden Volumina des PEI/DNA-Komplexes
(Verhältnis
5, 450 ng DNA pro Well, PEI 20 mM 25 kDa Fluka) zu den Zellen hinzugefügt. In diesem
Fall wurden 30, 80 und 120 Mikroliter pro Well hinzugegeben. Prozessierung,
CPE Überwachung,
A549-Transduktion und LacZ-Färbung
wurden wie oben beschrieben durchgeführt. Wie aus 43 ersichtlich, gibt es einen signifikanten
Unterschied in der Transfektionseffienz zwischen der Applikation
von 30 μl,
80 μl und
120 μl.
Bei Verwendung von 30 μl
waren nur 1% der Zellen innerhalb eines Wells blau gefärbt, während bei
80 μl 60%
der Zellen blau gefärbt
waren. Eine Erhöhung
der Menge des Komplexes auf 120 μl
hatte die gleichen Ergebnisse zur Folge wie die Applikation von
80 μl. Bezüglich der
Virusbildung wurde der gleiche Trend beobachtet; kein CPE wurde
bei 30 μl
gefunden, während
80 μl und
120 μl ähnliche
Prozentanteile ergaben (nicht gezeigt). Schlussfolgerung: PEI kann
verwendet werden, um adenovirale Vektoren in einem miniaturisierten
Aufbau zu produzieren.
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Beispiel 26
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Miniaturisierte Multiwell-Produktion
rekombinanter adenoviraler Vektoren ohne einen Zell-Waschschritt
vor der Transfektion
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Zum Zweck der Reduktion von Schritten
in der Automatisierung der miniaturisierten Multiwell-Produktion
rekombinanter adenoviraler Vektoren und der Kostenreduktion wurde
der Waschschritt der PER.C6 oder PER.C6/E2A Zellen oder Derivaten
davon mit serum-freiem Medium (SFM) vor der Transfektion aus dem Standardprotokoll
entfernt. Die Transfektionen wurden wie in Beispiel 10 beschrieben
durchgeführt.
Die Transfektionen wurden mit Hilfe von humanem ceNOS als Transgen-Insert
durchgeführt.
Die Entfernung des Zell-Waschschritts wurde untersucht und mit der
Standardprozedur einschließlich
waschen verglichen. Prozessierung und CPE Überwachung wurden wie beschrieben
durchgeführt,
und wie aus 44 ersichtlich
wurde keine signifikante Reduktion der Virusproduktion beobachtet,
wenn die Zellen vor der Transfektion nicht gewaschen wurden.
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Schlussfolgerung: Die Entfernung
des Zell-Waschschritts zur Entfernung des Großteils der Serumproteine als
Teil des Standard-Transfektionsprotokolls ist ohne Einfluss auf
die CPE-Effizienz möglich.
Letzteres ist sehr zweckmäßig, wenn
die Komplexität
des gesamten Prozesses reduziert werden soll, was zur Automatisierung
der miniaturisierten Multiwell-Produktion rekombinanter adenoviraler
Vektoren wünschenswert
ist.
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Beispiel 27
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Verwendung adenoviraler
Konstrukte zur Modulation der Genexpression in Zebrafisch
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Die Modulation der Genexpression
durch adenovirale Konstrukte in Tieren kann wichtige Informationen über die
Funktion von Genen liefern. Adenovirale Konstrukte, die ein sense
cDNA-Konstrukt exprimieren, welches ein vollständiges Protein kodiert, können zum
Beispiel für
die Überexpression
dieses Proteins in Tiemodellsystemen verwendet werden, während adenovirale
Konstrukte, welche die antisense cDNA exprimieren, verwendet werden
können,
um das Expressionsniveau des endogenen Proteins zu reduzieren. Zusätzlich kann
die Überexpression
eines adenoviral kodierten Proteins einen mutierten Phänotyp retten.
Die adenoviral vermittelte Modulation der Genexpression in Tiermodellen
kann wichtige Informationen über
die Funktion eines Gens liefern.
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In diesem Beispiel wird Zebrafisch,
Danio rerio, als Tiermodellsystem diskutiert, um die Ausführbarkeit des
Ansatzes zu zeigen. Dazu werden Zebrafisch cDNA-Bibliotheken mit
cDNAs gescrennt, die mit Hilfe der in dieser Anmeldung beschriebenen
Verfahren identifiziert und isoliert werden. Die so erhaltenen homologen Zebrafisch
cDNAs, die vollständige
Proteine kodieren, werden isoliert und in beiden Orientierungen,
sense und antisense, in Adapterplasmide der pIPSPAdapt-Serie (siehe
Beispiel 17) kloniert. Diese werden anschließend zur Generierung rekombinanter
Adenoviren verwendet, welche zur Infektion von entweder Wildtyp-
oder mutierter Zebrafischembryos (siehe zum Beispiel Development (1996)
Band 123, Dezember) verwendet werden. Verfahren zur Züchtung von
Zebrafischen sind Fachleuten gut bekannt.
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Der Effekt der Modulation der Genexpression
nach oben oder nach unten kann in Wildtyp- oder in mutierten Embryos
oder in ausgewachsenen Fischen untersucht werden. Embryos werden
wie folgt gesammelt: Zebrafische sind in ihrer Zucht photoperiodisch
und produzieren Embryos jeden Morgen kurz nach Sonnenaufgang. Für die kontinuierliche
Produktion einer relativ kleinen Anzahl von Embryos (30–50 pro
Tank pro Tag) wird eine gleiche Anzahl von Männchen und Weibchen verwendet.
Der Tag-Nacht-Zyklus wird mit Hilfe eines automatischen Timers (14
Stunden Licht/10 Stunden Dunkelheit) kontrolliert. Der Boden des
Tanks ist mit einer einzelnen Schicht aus Murmeln (marbles) bedeckt,
um die Fische vom Auffressen der frisch gelaichten Eier abzuhalten.
Die neu erzeugten Embryos werden jeden Morgen durch Absaugen des
Bodens des Tanks gesammelt und mit dem rekombinanten Adenovirus
infiziert. Dies kann auf mehrere Arten erreicht werden, wie nachfolgend
beschrieben. Die Methode der Wahl hängt vom Expressionsmuster des
Gens ab.
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Das rekombinante Adenovirus kann
direkt in die Chorionflüssigkeit
injiziert werden, und anschließend werden
die Embryos gewaschen und weiter in einem Wassertank kultiviert.
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In ähnlicher weise kann das rekombinante
Adenovirus an spezifischen Stellen in Embryos und erwachsenen Fischen
abgeschieden werden, zum Beispiel durch Injektion in den Blutstrom
oder durch orale oder rektale Administration. Die Injektion kann
durch Halten der Embryos in keilförmigen Mulden erfolgen, welche
mit Kunststoff-Formen in 1.5% Agarose gemacht werden, wobei dann
ihre Chorions nicht entfernt zu werden brauchen. Jede Mulde kann
ungefähr
35 Embryos (mit Chorions) halten. Die Embryos können durch sanftes Nach-Unten-Klopfen
mit einer Pinzette ausgerichtet werden. Die Agarose ist zweckmäßig, da
Pipettenspitzen im allgemeinen nicht brechen, wenn sie unabsichtlich
die Oberfläche
berühren.
Da die Pipette das Chorion durchdringt, wird das Embryo an die vertikale
Rückwand
der Mulde gedrückt.
Die exakte Positionierung der Pipettenspitze innerhalb des Embryos
wird durch geringfügige
Bewegung der Pipette mit Hilfe eines Mikromanipulators oder durch
Bewegung des Podiums erreicht. Alternativ kann das Chorion der Embryos
entfernt werden (siehe untern), und die Embryos werden im Medium,
welches das rekombinante Adenovirus enthält, inkubiert.
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Nach der Injektion werden 25–30 Eier
in 250 ml Bechern abgelagert. Nach dem Ausschlüpfen werden die Larven in einen
neuen Becher transferiert und vollständig von ihren Chorions getrennt.
Die Larven werden unter Standardbedingungen aufgezogen, die Fachleuten
gut bekannt sind.
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Die Überwachung der Veränderungen
der Zebrafische nach adenoviraler Infektion kann bereits im embryonalen
Stadium erfolgen. Einige Beobachtungen der Zebrafisch-Entwicklung
können
direkt durch das Chorion gemacht werden. Für die meisten Verfahren ist
es jedoch besser, das Chorion zu entfernen. Chorions können einfach
mit spitzen Pinzetten entfernt werden. Aufgezogen bei 28.5°C entwickeln
sich Zebrafische außerhalb
ihrer Chorions normal. Embryos, deren Chorions entfernt wurden,
können
durch sanftes Pipettieren mit einer abgeflammten Pasteur-Pipette
oder durch sanftes Umgießen
von einem Container in einen anderen überführt werden. Kleine Petri-Schalen
(35 mm Durchmesser) sind geeignet, in den ersten paar Tagen der
Entwicklung bis zu 25 Embryos aufzunehmen. Die Embryos können durch
sanftes kreisförmiges
Herumwirbeln des Mediums zur Betrachtung in die Mitte der Schale
gebracht werden.
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Larven und ausgewachsene Fische können ohne
zusätzliche
Behandlung überwacht
werden.
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Aufwendigere Analyseverfahren umfassen
die Färbung
von Sektionen mittels klassischer histologischer Verfahren oder
durch die Verwendung spezifischer Methoden, wie zum Beispiel Antisense-Hybridisierung
oder die Inkubation mit Antikörpern,
um nach Unterschieden auf molekularer Ebene zu schauen.
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Die phänotypischen Veränderungen,
die nach Infektion von Zebrafisch mit einem rekombinanten Adenovirus
beobachtet werden, können
wichtige Informationen über
die Funktion der kodierten Gene in vivo geben. Die oben beschriebenen
Verfahren können
auch auf andere Tiermodelle angewandt werden.
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Tabelle
5
Kontrolle der Transfektionseffizienz. X-Gal Färbung
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Tabelle
9
Konfluenz der für
die Transfektion geernteten Zellen
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Transformationseffizienzen
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Alle Publikationen und Patentanmeldungen,
die in dieser Patentschrift erwähnt
sind, sind für
Fachleute auf dem Gebiet diese Erfindung beispielhaft.
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