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TECHNISCHES
GEBIET DER ERFINDUNG
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Die vorliegende Erfindung betrifft
Vektoren, die in einer prokaryontischen Zelle hergestellt sind,
zur Verwendung beim Gentransfer in eukaryontische Zellen, Vektoren,
die zur Herstellung eukaryontischer Gentransfervektoren nützlich sind
und Verfahren zur Herstellung derselben.
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HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
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Der Gentransfer in eukaryontische
Zellen hat sowohl in vivo wie in vitro-Verwendungen. Wie wohl bekannt
ist, kann in vivo-Gentrans in eukaryontische Zellen verwendet werden,
um einen Wirt zu immunisieren, für
therapeutischen Gentransfer in einen Wirt, und um die Biologie transferierter
Gene in vivo zu untersuchen. In vitro-Gentransfer in eukaryontische
Zellen kann verwendet werden, um einfache und komplexe biologische Phenomena
wie Proteinfunktion, Proteinhalbwärtszeit und Genprotein-Wechselwirkungen
zu untersuchen. Ein bevorzugtes Verfahren zum Transferieren von
Genen in eukaryontische Zellen ist die Verwendung rekombinanter
eukaryontischer Viren. Obwohl Wissenschaftler oder Kliniker die
vielen Vorteile rekombinanter eukaryontischer Viren zum Gentransfer
in eukaryontische Zelle schätzen
lernten, hat die Schwierigkeit der Herstellung dieser Viren die
Geschwindigkeit, mit der neue und nützliche Gentransferexperimente
und Protokolle entwickelt wurden, behindert.
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Bedingt durch ihre große Größe werden
viele rekombinante eukaryontische Viren über homologe Rekombination
hergestellt. Konventioneller Weise hat die zur Herstellung großer viraler
Vektoren verwendete homologe Rekombination in einer eukaryontischen
Wirtszelle stattgefunden, die das Wachstum des rekombinanten Virus
erlaubt (siehe, z. B. Berkner, BioTechniques, 6, 616–628 (1988)).
Die homologe Rekombination in eukaryontischen Zellen hat jedoch
mindestens zwei hauptsächliche
Nachteile. Das Verfahren ist zeitaufwendig und viele bevorzugte
rekombinante eukaryontische virale Konstruktionen haben einen deutlichen
Nachteil gegenüber
den vorausgegangenen eukaryonti schen Viren, aus denen sie erhalten
wurden. Daher ist ein Fachmann, der versucht, einen neuen rekombinanten
Virus durch das langwierige Verfahren der homologen Rekombination
in einer rekombinanten Zelle zu kreieren und dahingehend versagt,
den gewünschten
Virus herzustellen, oft nicht in der Lage, zwischen der Notwendigkeit
der Abwandlung der Konstruktionstechnik oder der Möglichkeit,
dass der gewünschte
Virusvektor nicht in der Wirtszelle lebensfähig ist, zu unterscheiden.
Dementsprechend gibt es einen Bedarf an neuen Verfahren zur Herstellung
eukaryontischen Gentransfervektoren.
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Bisherige Verbesserungen zur Herstellung
von Gentransfervektoren umfassten die Verwendung Hefe-basierender
Systeme (Ketner et. al., Proc. Natl. Acad. Sci. (USA, 91, 6168–6190 (1994)),
Plasmid-basierender Systeme (Chartier et al., J. Virology, 70, 4805 –4810 (1996);
Crouzet et al., WO 96/25506) und Cosmid-basierender Systeme (Miyake
et al., Proc. Natl. Acad, Sci. (USA), 93, 1320–1324 (1996)). Während diese
Systeme die Herstellung neuer rekombinanter eukaryontischer Viren
zulassen, sind eine zusätzliche
Flexibilität
und ein Selektionsdruck wünschenswert.
Die vorliegende Erfindung stellt ein schnelles und flexibles Verfahren
zur Herstellung neuer Vektoren zur Verfügung, die zum Gentransfer in
eukaryontische Zellen in vitro und in vivo verwendet werden können. Die
vorliegende Erfindung stellt auch Vektoren zur Verfügung, die
zur Verwendung im eukaryontischen Gentransfer modifiziert sind sowie
Verfahren und Systeme zur Verwendung derselben. Diese und andere
Vorteile der vorliegenden Erfindung sowie zusätzliche erfindungsgemäße Merkmale
werden sich aus der hierin zur Verfügung gestellten Beschreibung
der Erfindung ergeben.
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ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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Die vorliegende Erfindung stellt
einen DNA-Vektor zur Verfügung,
umfassend einen Teil eines eukaryontischen viralen Genoms, umfassend
einen ITR, ein regulierbares negatives Selektionsgen (NSG) oder
ein stringent reguliertes Wachstumsdiskriminierungsgen (SRG) und
eine Phagen-Verpackungssignalsequenz. Der vorliegende erfindungsgemäße Vektor
umfasst vorzugsweise ein vollständiges
eukaryontisches (z. B., adenovirales) Amplikon. Zudem ist das regulierbare
negative Selektionsgen oder Wachstumsdiskriminierungsgen vorzugsweise
in dem Teils des eukaryontischen viralen Genoms des vorliegenden
erfindungsgemäßen Vektors
so eingebettet, dass ein Doppelrekombinations vorgang mit einem zweiten
DNA-Vektor das regulierbare negative Selektionsgen oder Wachstumsdiskriminierungsgen
zur gleichen Zeit entfernt, zu dem eine DNA von Interesse in den
vorliegenden erfindungsgemäßen Vektor
transferiert wird. In einer anderen Ausführungsform des vorliegenden
erfindungsgemäßen Vektors
liegt ein positives Selektionsgen proximal zu dem NSG, was eine
duale Selektionskassette (DSC) ausbildet. Die Kombination von negativen
und positiven Selektionsgenen bildet eine duale Selektionskassette
(DSC) aus, die den Fachmann mit einer hervorragenden Kontrolle des
homologen Kombinationssystems ausstattet. Das SRG kann entweder
einer negativen oder positiven Selektionsfunktion oder beiden dienen.
Entsprechend ist es nützlich,
ein SRG proximal zu entweder einem PSG oder einem NSG zu haben.
SRGs, die benachbart oder proximal zu einem anderen Selektionsgen
liegen, werden duale Diskriminierungskassetten genannt. Natürlich kann
der vorliegende erfindungsgemäße Vektor
auch andere genetische Elemente umfassen, wie ein unabhängiges positives
Selektionsgen, das in seiner Position nicht mit dem NSG, DSC oder
SRG und einem bakteriellen Replikationsursprung assoziiert ist.
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Der vorliegende erfindungsgemäße Vektor
umfasst optional zusätzliche
vorteilhafte Elemente. Zum Beispiel umfasst der vorliegende erfindungsgemäße Vektor
optional einen defizitären
oder bedingungsabhängig
defizitären
lambdoiden Replikationsvorsprung, welcher die Wirksamkeit der doppelten
homologen Rekombination verstärkt.
Der vorliegende erfindungsgemäße Vektor
ist vorzugsweise derart konfiguriert, dass die Phagen-Verpackungssequenz
proximal zu einem ITR eines eukaryontischen viralen Amplikons liegt,
was die direkte Herstellung eines Amplikons erlaubt, wenn der vorliegende
erfindungsgemäße Vektor
verkapselt und in eine geeignete eukaryontische Zelle transduziert
oder infiziert wird.
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Die vorliegende Erfindung stellt
auch eine Bibliothek zur Verfügung,
umfassend oder bestehend aus einer Vielzahl des vorliegenden erfindungsgemäßen Vektors,
der eine Vielzahl genetischer Elemente umfasst, die gleich oder
verschieden sein können.
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Die vorliegende Erfindung stellt
auch ein System zur Herstellung von rekombinanten DNA-Vektoren zur
Verfügung.
Jegliche Ausführungsform
des vorliegenden erfindungsgemäßen Vektors
kann einen Teil des vorliegenden erfindungsgemäßen Systems darstellen. Die
das vorliegende erfindungsgemäße System
umfasst mindestens eine zweite DNA, die zwei DNA-Segmente umfasst,
von denen jedes eine ausreichende Homologie zum efindungsgemäßen Vektor
aufweist, um eine homologe Rekombination zu vermitteln und welche eine
DNA flankieren oder umgeben, von der es wünschenswert ist, sie in den
vorliegenden erfindungsgemäßen Vektor
oder in einen Teil der eukaryontischen viralen DNA oder des Amplikons,
das einen Teil des vorliegenden erfindungsgemäßen Vektors darstellt, einzubauen.
Bestimmte Ausführungsformen
des vorliegenden erfindungsgemäßen Systems
umfassen eine dritte DNA, die ein Defizit in einem lambdoiden Replikationsursprung
in trans komplementieren kann, und optional eine vierte DNA, die
eine Quelle eines Phagenkapsids exprimiert, das intermediäre oder
Produktvektoren verkapselt, die den Phagen-Replikationsursprung
umfassen. Eine oder beide der dritten und vierten DNAs des erfindungsgemäßen Systems
können
optional in das Genom einer bakteriellen Zelle eingebracht werden.
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Die vorliegende Erfindung stellt
auch ein Verfahren zur Herstellung und Verpackung eines DNA-Vektors
zur Verfügung.
Das erfindungsgemäße Verfahren
umfasst das Transfizieren einer bakteriellen Zelle mit zwei DNA-Vektoren,
die eine homologe Rekombination durchlaufen, um einen gewünschten
DNA-Vektor herzustellen. Ein Vektor umfasst eine Phagen-Verpackungssequenz
und ein NSG, DSC oder SRG, die von zwei DNA-Segmenten flankiert
ist, die einen doppelten homologen Rekombinationsvorgang mit dem
zweiten Vektor, der in dem System eingesetzt wird, vermitteln. Der
doppelte homologe Rekombinationsvorgang platziert eine DNA in den
ersten Vektor und entfernt gleichzeitig das NSG, DSC oder SRG und
führt eine
DNA von dem zweiten Vektor in den ersten Vektor ein. Das Verfahren
umfasst auch die Verwendung von in vivo-Bedingungen, die das doppelt homolog
rekombinierte Produkt in ein Phagenkapsid verkapseln, das eine Phagen-Verpackungssequenz
enthält.
Das vorliegende erfindungsgemäße Verfahren
kann auch das Infizieren des verkapselten Produktvektors in ein
Zellpopulation unter solchen Bedingungen umfassen, dass das negative
Selektionsgen vor dem Ernten des Produktvektors aus einem Lysat
der zweiten Zellen aktiv ist, was der Eliminierung von Zellen dient,
die unerwünschte
DNA-Konstrukte aus der Zellpopulation enthalten, aus denen der Produktvektor
isoliert wird.
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Das vorliegende erfindungsgemäße Verfahren
setzt optional einen ersten Vektor ein, umfassend einen defizitären oder
bedingungsabhängig
defizitären
lambdoiden Replikationsursprung, ein. In dieser Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung werden die Defizite in dem lambdoiden
Replikationsursprung in trans während
des Zeitraums komplementiert, in welchem der homologe Rekombinationsvorgang
vorkommt, was die Effizienz des Verfahrens aus verschiedenen Gründen verbessert.
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Die vorliegende Erfindung stellt
auch ein verbessertes Verfahren zum Gentransfer in eukaryontische Zellen
zur Verfügung.
Dieses verbesserte Verfahren umfasst die Verwendung eines lambdiden
Vektors (unten definiert), um neue rekombinante Vektoren herzustellen,
einschließlich
rekombinanter eukaryontischer viraler Vektoren, die in der Lage
sind, Gene in eukaryontische Zellen zu transferieren. Lambdide Vektoren
oder Teile davon können
auch in eukaryontische Zellen ohne die Hilfe von (eukaryontischen
viralen oder Phagen-) Kapsidproteinen transduziert werden. Lambdide
Vektoren, die in eukaryontische Zellen transduziert sind, können neue
rekombinante eukaryontische virale Vektoren herstellen, die heterologe
Genexpression dirigieren oder für
andere Zwekke verwendet werden. Zusätzlich können lambdide Vektoren in lambdoide
Kapside verkapselt werden, umfassend chimere lambdoide Kapsidproteine,
die in der Lage sind, an eukaryontische Zellen zu binden. Diese
lambdiden Vektoren, die in ein rekombinantes Kapsid verkapselt sind,
können
verwendet werden, um eukaryontische Zellen direkt zu transduzieren.
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Diese und andere Merkmale der vorliegenden
Erfindung werden unten noch weiter beschrieben.
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KURZE BESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNGEN
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1 zeigt
den lambdiden Vektor LOIQVXB (SpeCC).
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2 zeigt
den lambdiden Vektor LIQVXB (Spe).
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3 zeigt
den lambdiden Vektor LGV11VXB.
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4 zeigt
die Struktur von verschiedenen DNA-Vektoren, die im Kontext der
vorliegenden Erfindung nützlich
sind, insbesondere L-sel. 4 zeigt
auch das Verhältnis
der DNA-Konstrukte untereinander, wenn sie in einer Ausführungsform
des vorliegenden erfindungsgemäßen Verfahrens
verwendet werden.
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5 zeigt
den lambdiden Vektor LOIQVX-AdGV-VEGF121.10.
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Dieser Vektor kann in ein Gen D-modifiziertes
Lambdakapsid verkapselt werden, um einen verkapselten DNA-Vektor
herzustellen, der einen DNA-Virus umfasst, der eine Expressionskassette
für VEGV121 trägt. Der
verkapselte Vektor kann mit einer eukaryontischen Zelle mit einem
Rezeptor oder Liganden in Kontakt gebracht werden, der spezifisch
für das
chimäre
Gen D-Mantelprotein ist. Die eukaryontische Zelle wird dann den verkapselten
Vektor aufnehmen. Wenn die eukaryontische Zelle die Replikation
des adenoviralen Vektors erlaubt, der ein Teil des verkapselten
lambdoiden Vektors ist, dann kann eine Stammlösung von adenoviralen Vektoren
aus dieser Zelle erhalten werden. Unabhängig von der Fähigkeit
des DNA-Vektors, in der eukaryontischen Zellen zu replizieren, kann
das VEGV121-Passagiergen trotzdem in der
Zelle exprimiert werden.
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6 zeigt
eine Ausführungsform
des Vektors 7, einem lambdiden Vektor der vorliegenden Erfindung.
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7 zeigt
eine Ausführungsform
von Vector 9.
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Vektor 8 kann in Kombination mit
Vektor 7 verwendet werden (siehe Beispiel 8 unten).
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8 zeigt
eine Ausführungsform
von Vektor 9.
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Vektor 9 ist eines der wünschenswerten
Produkte, die durch homologe Rekombination zwischen Vektor 7 und
Vektor 8 erhalten werden können.
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9 zeigt
einige der Nebenprodukte der homologen Rekombination zwischen Vektor
7 und Vektor 8. Beispiel 8 illustriert ein nützliches Verfahren zur Herstellung
und Isolierung von Vektor 9 aus den Vektoren 7 und 8 und die Vektoren,
die in 9 dargestellt
werden.
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10 zeigt
eine bevorzugte Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung. In 10 durchlaufen
ein erster Vektor und ein zweiter Vektor eine doppelte homologe
Rekombination um einen Produktvektor auszubilden. Der Produktvektor
wird aus den anderen Vektorformen durch die Anwendung positiven
und negativen Selektionsdrucks und der Verwendung der Phagenverkapselung
und Infektion isoliert.
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11 zeigt
eine bevorzugte Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung. Die Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung, die in 11 gezeigt
wird, ist nahezu identisch mit der Ausführungsform, die in 10 gezeigt wird, außer dass
in 11 ein ITR eines
eukaryontischen viralen Genoms in dem ersten Vektor residiert und
ein anderes ITR eines eukaryontischen Genoms in einem zweiten Vektor
residiert und die doppelte homologe Rekombination das ITR des zweiten
Vektors in den Produktvektor transferiert, um ein eukaryontisches
virales Amplikon herzustellen.
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12 zeigt
p15E1 (z). p15E1 (z) ist ein zweiter Vektor der vorliegenden Erfindung.
Das Plasmid umfasst das p15 ori und ein Kanamycin-Resistenzgen,
das aus pACYC177 erhalten wurde. Das bla-Gen aus pACYC177 wurde
mit den Ad5-Sequenzen 1 bis 5788 ersetzt. Die adenoviralen Sequenzen
356 bis 3327 wurden mit einer Expressionskassette ersetzt, umfassend
den CMV-Promotor, der operabel an das Lac Z-Gen und ein SV40 Polyadenylierungssignal
gebunden wurde.
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13 zeigt
pAdE1 (BN); E310BR und ist ein pSelect der vorliegenden Erfindung.
Die Sty I-Sequenz von pBR322 wurde in Pac I geändert. Die Lac IQ Expressionskassette
und eine cos-Stelle wurden in die Pac I-Stelle eingefügt. Benachbart
zu der cos-Stelle sind adenovirale Sequenzen 1 bis 35,935, in welchen
die Sequenzen 356 bis 4122 mit einem DSC ersetzt werden und die
Sequenzen 28,592 bis 30,470 (Xba I bis Xba I) deletiert werden.
Der EM-7-Promotor des DSC ist zum linken ITR hin orientiert. Der
rechte ITR ist benachbart zu der Pac I-Stelle, die am nächsten zum
Tetracyclinresistenzgen liegt.
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14 zeigt
pAdE1 (Z) E3 (10) BR, welches ein pDesired-Vektor der vorliegenden
Erfindung ist.
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pAdE1 (Z) E3 (10) BR ist isogen mit
pAdE1 (BN) E310BR, außer
dass die Lac Z-Expressionskassette von
p15E1 (Z) und die adenoviralen Sequenzen 3328 bis 4122 das DSC ersetzt
haben.
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15 zeigt
ein pAdE1 (Z) E3/4 (B) IQCos, welches ein erster Vektor (oder pSelect)
der vorliegenden Erfindung ist, der ein SRG umfasst. Dieser Vektor
umfasst ein Serotyp 5 adenovirales Genom, das durch (i) das Ersetzen
der Koordinaten 356 bis 2,787 mit einer Expressionskassette, umfassend
den CMV-Promotor, der an das Lac Z-Gen operativ gebunden ist und
eine SV40 Polyadenylierungssequenz und (ii) das Ersetzen der Koordinaten
27,084 bis 35,564 mit einem SRG, modifiziert ist.
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DETAILLIERTE
BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Definitionen
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Bestimmte Begriffe werden mit einer
bestimmten Bedeutung verwendet oder zum ersten Mal in dieser Beschreibung
der vorliegenden Erfindung definiert. Für die Zwecke der vorliegenden
Erfindung werden die folgenden Begriffe durch ihre im Stand der
Technik akzeptierten Definitionen definiert, wenn solche existieren, außer wenn
solche Definitionen mit den unten aufgeführten Definitionen in Konflikt
oder teilweise in Konflikt stehen. In dem Fall eines Konflikts in
einer Definition wird die Bedeutung der Begriffe zuerst durch die
unten aufgeführten
Definitionen definiert.
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Transfiziert bedeutet jegliches geeignetes
Verfahren zum Transfer einer DNA aus dem Äußeren einer Zelle in das Innere
einer Zelle, so dass die Zelle biologisch lebensfähig bleibt.
Geeignete Verfahren zur Transfektion umfassen, sind aber nicht eingeschränkt auf,
Infektion, chemische Transformation, Elektroportion, Mikropartikelbombardierung
und andere auf dem Gebiet bekannte Techniken.
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Der Begriff lambdoid ist ein auf
dem Gebiet akzeptiertes Adjektiv, das bedeutet, dass der Begriff,
den es modifiziert, von einem Phagen stammt, der einen hohen Grad
an Ähnlichkeit
mit dem Bakteriophagen Lambda aufweist. Im Gegensatz dazu bezeichnet
der Begriff lambdider Vektor bestimmte Ausführungsformen des vorliegenden
erfindungsgemäßen DNA-Vektors.
Lambdide Vektoren werden so genannt, weil sie ein Operon umfassen,
das einen lambdoiden Replikationsursprung umfasst. Eine bevorzugte
Ausführungsform
eines lambdiden Vektors wird im Detail im Beispiel 8 unten beschrieben.
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Ein Amplikon ist ein Vektor, der
zur Replikation und zum Verpacktwerden in der Lage ist, wenn jegliche defizitären essenziellen
Genfunktionen in trans zur Verfügung
gestellt werden. Ein eukaryontisches virales Amplikon umfasst mindestens
einen Teil von jedem terminalen Repeat, das notwendig ist, um die
Replikation der viralen DNA zu unterstützen und die DNA, die notwendig
ist, um das Genom in ein virales Kapsid zu verkapseln. Eukaryontische
virale Aplikons umfassen vorzugsweise mindestens 90% der gesamten
ITR-Sequenz.
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In bestimmten Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung werden Bakterien aus einem Flüssigkulturmedium
auf ein festes Kulturmedium in einer solchen Weise transferiert
("plattiert"), dass individuelle Bakterien
wachsen, um klonale Kolonien eines einzelnen Bakteriums aus der
Flüssigkultur
auszubilden. Der Fachmann weiß,
das Kolonien zu verschiedenen Zeiten aufkommen, wenn eine Bakterienmischung
plattiert wird und einige Bakterien einen Wachstumsvorteil gegenüber anderen
Bakterien in der Kultur aufweisen. Diese Bakterien, die schnell
wachsen und sichtbare Kolonien von mindestens 2 mm Durchmesser ausbilden,
bevor andere Kolonien aufkommen, werden primäre Kolonien genannt. Kolonien
die nicht klar mit dem nackten Auge nach mindestens ungefähr zwölf Stunden
und vorzugsweise nach mindestens ungefähr 30 Stunden nach dem eindeutigen
Erscheinen primärer
Kolonien sichtbar sind, werden als sekundäre Kolonien bezeichnet.
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Ein stringenter Promotor ist einer,
der nicht durch eine E. coli- oder andere bakterielle Wirts- RNA-Polymerase
erkannt wird, sondern eher durch eine Polymerase, die nur eine kleine
Familie homologer DNA-Sequenzen erkennt. Stringente Promotoren sind
typischerweise Phagenpromotoren, z. B., der T7 Promotor, der T3
Promotor und der sp6 Promotor.
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Die Abkürzungen NSG, DSC, SRG, PSG
und DDC werden hierin verwendet, um ein negatives Selektionsgen,
eine duale Selektionskassette, ein stringent reguliertes Gen, ein
positives Selektionsgen und eine duale Diskriminierungskassette
zu bezeichnen. Diese Begriffe werden unten definiert.
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Der Begriff anti-selektives Gen umfasst
NSGs und SRGs, welche im Wesentlichen das Wachstum von Zellen hemmen,
die diese umfassen, wenn das Gen aktiviert ist. DSCs umfassen NSGs
und umfassen daher auch anti-selektive Gene.
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Der Begriff umfassend wird in der
Beschreibung der Erfindung und in den Ansprüchen verwendet, um "einschließlich, aber
nicht notwendigerweise darauf eingeschränkt" zu bedeuten.
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Der Begriff eingebettet, wenn auf
DNA-Vektoren angewendet, wird verwendet, um Sequenzen zu bezeichnen,
die in oder anstatt der Sequenz, in welche sie eingebettet werden,
eingefügt
werden. Eingebettete Sequenzen können
benachbart zu Spacersequenzen sein. Spacersequenzen, die einen Teil
einer eingebetteten Sequenz ausbilden, haben vorzugsweise weniger
als ungefähr
250 Basenpaaren in Länge
und vorzugsweise kodieren sie nicht für eine biologische Funktion.
Der Begriff benachbart, wenn er auf DNA-Vektoren angewendet wird,
bezieht sich auf Sequenzen, die durch weniger als ungefähr 30 Basenpaare
getrennt sind. Benachbarte Sequenzen sind vorzugsweise durch weniger
als ungefähr
12 Basenpaare getrennt.
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Die Erfindung
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Eine doppelte homologe Rekombination
wurde konventioneller Weise verwendet, um große DNA-Vektoren herzustellen.
Die vorliegende Erfindung stellt inter alia einen DNA-Vektor und
ein System zur Herstellung eines rekombinanten DNA-Vektors zur Verfügung, das
die vorliegende erfindungsgemäße Verfahren
ermöglicht,
welches die Verwendung einer doppelten homologen Rekombination umfasst,
die in Bakterien mit nicht zuvor gekannter Leichtigkeit stattfindet
und mit einer Fähigkeit
zur bestätigenden
Kontrolle der Reaktion, die den gewünschten Vektor herstellt.
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Die vorliegende Erfindung stellt
ein Verfahren zur Herstellung und Verpackung eines rekombinanten DNA-Vektors
dar. Das erfindungsgemäße Verfahren
umfasst das Transfizieren einer bakteriellen Zelle mit zwei DNA-Vektoren,
die eine homologe Rekombination durchführen, um einen gewünschten
DNA-Vektor auszubilden. Ein Vektor (d. h., der Akzeptor oder erste
Vektor) umfasst eine Phagen-Verpackungssignalsequenz und ein antiselektives
Gen (ein NSG, SRG, DSC oder DDC), das durch zwei DNA-Segmente flankiert
ist, die einen doppelten homologen Rekombinationsvorgang mit dem
zweiten Vektor, der im dem System eingesetzt wird, vermitteln. Der
doppelte homologe Rekombinationsvorgang produziert einen gewünschten
Produktvektor durch das Einführen
einer DNA aus dem zweiten Vektor in den ersten Vektor und das gleichzeitige
Transferieren des antiselektiven Gens aus dem ersten Vektor in den
zweiten Vektor. Der Produktvektor umfasst vorteilhafterweise eine
Phagen-Verpackungssequenz. In dieser Hinsicht umfasst das Verfahren
vorzugsweise die Verwendung von in vivo Bedingungen, die den Produktvektor,
der durch die doppelte homologe Rekombination hergestellt wurde,
in ein Phagenkapsid verkapseln. Das vorliegende erfindungsgemäße Verfahren
wird durch das Infizieren des verkapselten Produktvektors in eine
Zellpopulation unter Bedingungen weitergeführt (wobei die Zellpopulation
sich von der Zelle unterscheidet, in welcher die homologe Rekombination
vorkommt), so dass das antiselektive Gen vor dem Ernten des Produktvektors
aus dem Lysat der zweiten Zelle aktiv ist, was der Eliminierung
von Zellen dient, die unerwünschte
DNA-Konstrukte aus der Population der Zellen aufweisen, aus denen
der Produktvektor isoliert wird.
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Das vorliegende erfindungsgemäße Verfahren
setzt einen ersten Vektor ein, der einen lambdoiden Replikationsursprung
umfassend. Der lambdoide Replikationsursprung ist vorzugsweise ein
defizitärer
oder bedingungsabhängig
defizitärer
lambdoider Replikationsursprung. Jedoch wird der Vorteil des lambdoiden
Replikationsursprungs hauptsächlich
aus seiner Funktion während
der doppelten homologen Rekombination des vorliegenden erfindungsgemäßen Verfahrens
abgeleitet. Diese Replikation verstärkt die Effizienz des Verfahrens
durch das zur Verfügung
stellen einer beschleunigten homologen Rekombinationsgeschwindigkeit
und durch das zur Verfügung
stellen größerer DNA-Mengen. Diese Defizite
in dem lambdoiden Replikationsursprung werden in trans während dem
Zeitraum komplementiert, in welchem der homologe Rekombinationsvorgang
stattfindet. Verschiedene defizitäre lambdoide Replikationsursprünge sowie
Verfahren zur Aktivierung dieser Ursprünge werden hierin hiernach
beschrieben. Zudem ist es, wie unten diskutiert, vorteilhaft, die
lambdoide Replikation während
der verbleibenden Zeit des vorliegenden erfindungsgemäßen Verfahrens
zu verhindern. Entsprechend stellt der Einsatz eines defizitären oder
bedingungsabhängig
defizitären
lambdoiden Replikationsursprung eine bevorzugte Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung dar.
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Verschiedene Ausführungsformen und Verbesserungen
des vorliegenden erfindungsgemäßen Verfahrens
existieren und sind teilweise von dem Design des vorliegenden erfindungsgemäßen Vektors
entweder allein oder in Kombination mit dem Design des zweiten erfindungsgemäßen Vektors
abhängig.
Andere Ausführungsformen
des vorliegenden erfindungsgemäßen Verfahrens
sind abhängig
von dem Einsatz eines Helferphagen oder Lysogens und von den Eigenschaften
der Zelle oder der Zellpopulation, die verwendet wird, um das vorliegende
erfindungsgemäße Verfahren
durchzuführen.
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Der vorliegende erfindungsgemäße DNA-Vektor
(d. h., der erste oder Akzeptorvektor) umfasst (i) einen Teil eines
eukaryontischen viralen Genoms, umfassend ein ITR, (ii) ein regulierbares
negatives Selektionsgen (NSG) oder ein stringent reguliertes Wachstumsdiskriminierungsgen
(SRG) und (iii) eine Phagen-Verpackungssignalsequenz. Der vorliegende
erfindungsgemäße Vektor
umfasst vorzugsweise auch mindestens einen Replikationsursprung,
der in einer bakteriellen Zelle operativ ist. Dieser Ursprung kann
jeder geeignete Ursprung sein, ist jedoch vorzugsweise von Nichtphagenursprung
und geringer Kopienzahl, um die Stabilität des Vektors zu verbessern.
Ein bevorzugter bakterieller Ursprung ist der pBR322-Ursprung. Andere
geeignete Ursprünge
umfassen, sind aber nicht eingeschränkt auf, p15A, pSC101 und RK2.
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Der Teil des eukaryontischen viralen
Genoms des ersten Vektors kann auch ein zweites ITR enthalten, welches
ein Amplikon, das keine Packungssequenz aufweist, herstellt. Stattdessen
oder zusätzlich
zu einem zweiten ITR kann der Teil des eukaryontischen viralen Genoms
auch eine eukaryontische virale Verpackungssignalsequenz umfassen.
Somit enthält
der erste Vektor optional ein eukaryontisches virales Amplikon.
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Der vorliegende erfindungsgemäße Vektor
ist vorzugsweise zirkulär,
weil solche Vektoren im Allgemeinen leichter zu vermehren und in
Bakterien zu halten sind.
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Wie oben gesagt, umfasst der vorliegende
erfindungsgemäße Vektor
ein antiselektives Gen, welches entweder ein regulierbares NSG oder
ein SRG sein kann. In bestimmten Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung
ist das antiselektive Gen innerhalb des Teils eines eukaryontischen
Vektors des ersten Vektors eingebettet. Dieses ist besonders nützlich,
wenn ein terminaler Teil der eukaryontischen viralen Genoms nicht durch
den doppelten homologen Rekombinationsvorgang ersetzt werden soll,
so dass, wenn der doppelte homologe Rekombinationsvorgang stattfindet,
das antiselektive Gen aus dem Produktvektor entfernt wird. Jedoch
muss das antiselektive Gen nicht innerhalb des eukaryontischen viralen
Genoms in solchen Fällen
eingebettet sein, in denen eine Region außerhalb des eukaryontischen
viralen Genoms des ersten Vektors an der homologen Rekombination
teilnimmt. In jeder der Ausführungsformen
ist der vorliegende erfindungsgemäße Vektor so konstruiert, dass
der doppelte Rekombinationsvorgang mit einem zweiten DNA-Vektor
das antiselektive Gen zur gleichen Zeit entfernt, zu der eine DNA
von Interesse in den vorliegenden erfindungsgemäßen Vektor transformiert wird,
um den Produktvektor auszubilden.
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In einer anderen Ausführungsform
des vorliegenden erfindungsgemäßen Vektors
wird ein positives Selektionsgen (PSG) proximal zu oder benachbart
zu dem antiselektiven Gen platziert. Die Kombination von negativen
und positiven Selektionsgenen bildet eine doppelte Selektionskassette
(DSC), die dem Fachmann eine hervorragenden Kontrolle des homologen
Rekombinationssystems zur Verfügung
stellt. Zum Beispiel, kann das positive Selektionsgen in dem Verfahren
der Ausbildung des vorliegenden erfindungsgemäßen Vektors verwendet werden,
um Kolonien von Bakterien zu selektieren, die das PSG enthalten
und daher das DSC, dass das NSG umfasst. Zusätzlich kann das PSG des DSC
verwendet werden, um selektiven Druck gegen Vektorformen aufzubauen,
die falsch rekombinieren oder sich anderweitig verändern, um
das NSG zu eliminieren. In jeder dieser Ausführungsformen kann ein SRG gegen
ein NSG des DSC substituiert werden.
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Natürlich kann der erfindungsgemäße Vektor
auch andere genetische Elemente umfassen, wie ein unabhängiges positives
Selektionsgen, das nicht positional mit dem NSG, DSC oder SRG und
einem bakteriellen Replikationsursprung assoziiert ist. Ein unabhängiges positives
Selektionsgen wird nicht aus dem erfindungsgemäßen vorliegenden Vektor durch
den doppelten homologen Rekombinationsvorgang entfernt. Vorzugsweise
ist das unabhängige
PSG nicht innerhalb des Teils des eukaryontischen viralen Genoms
eingebettet, der in dem vorliegenden erfindungsgemäßen Vektor
vorliegt. Das unabhängige
PSG ist inter alia nützlich
für das
zur Verfügung
stellen eines positiver Selektionsdrucks auf Bakterien, die einen
gewünschten
Produktvektor enthalten, der aus einer homologen Rekombination zwischen
einem Vektor, umfassend ein NSG oder DSC und einem anderen Vektor
erhalten wird.
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Das PSG des DSC (wenn anwendbar)
und das unabhängige
PSG können
jegliches geeignetes Gen sein. Ein PSG umfasst eine DNA, kodierend
ein RNA oder ein Protein, das einen selektiven Wachstumsvorteil für Bakterien
zur Verfügung
stellt, die das positive Selektionsgenprodukt unter definierten
Bedingungen exprimieren. Antibiotische Resistenzgene und Auxotrophy-komplementierende
Gene sind Beispiele von positiven Selektionsgenen, die zur Verwendung
in der vorliegenden Erfindung geeignet sind. Geeignete PSGs, die
antibiotische Resistenz auf eine Wirtszelle vermitteln, umfassen,
sind aber nicht eingeschränkt
auf, Kanamycin-, Ampicillin-, Tetracyclin- und Zeocin-Resistenzgene. Tetracyclin-
und Zeocin-Gene funktionieren besser als andere PSGs in einigen
Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung und funktionieren so gut wie andere PSG,
die in anderen Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung untersucht wurden. Das bedeutet, dass bakterielle
Zellen, die DNA-Vektoren der vorliegenden Erfindung enthalten, weniger
anfällig
dafür sind,
mukoidal zu werden und sie sind anfälliger für das NSG, wenn die Gene, die
Resistenz gegen Tetracyclin und/oder Zeocin kodieren, in den vorliegenden
endungsgemäßen Vektor
eingebracht werden, als Gene, die Ampicillin- oder Kanamycin-Resistenz
kodieren, wenn diese in den vorliegenden erfindungsgemäßen Vektor
eingebracht werden.
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Daher ist es oft bevorzugt, Tetracyclin-
und Zeocin-Resistenzgene für
die PSG(s) der vorliegenden Erfindung zu verwenden.
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Der positive Selektionsgenpromotor
kann jeglicher geeignete Promotor sein, aber es ist von Bedeutung,
dass ein konstitutiver Promotor für viele Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung vorteilhaft ist, zumindest dahingehend,
dass der Fachmann sich dann nicht um die Funktion des positiven
Selektionsgenpromotor kümmern
muss. In einem DSC ist der positive Selektionsgenpromotor vorzugsweise
so positioniert und/oder orientiert, dass er die Transkription einer
RNA nicht unterstützt,
die das negative Selektionsgenprodukt kodiert (d. h., er unterstützt die
Transkription eines Sense-Stranges der RNA des negativen Selektionsgens
nicht). Dieses kann inter alia dadurch erzielt werden, dass die
positiven und negativen Genpromotoren in einer 5'- bis 5' (oder Rücken an Rücken)-Orientierung platziert
werden, so dass die Transkription bei jedem Promotor beginnt und
weg von dem anderen erfolgt, wie es in Beispiel 6 gezeigt wird.
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Zusätzlich kann der zweite Vektor
der vorliegenden Erfindung ein PSG umfassen. Das PSG des zweiten
Vektors unterscheidet sich vorzugsweise von dem DSC-assoziierten
PSG (wenn vorhanden) oder dem unabhängigen PSG des vorliegenden
erfindungsgemäßen Vektors.
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Das NSG der vorliegenden Erfindung
umfasst eine DNA, die ein negatives Selektionsgenprodukt kodiert
und operativ daran gebunden ist, einen negativen Selektionsgenpromotor
sowie andere Elemente, die zur Transkription und Translation (falls
vorgesehen) eines negativen Selektionsgenprodukts benötigt werden.
Das negative Selektionsgenprodukt ist jegliche RNA oder Protein,
die oder das einen starken Wachstumsnachteil für eine Wirtszelle vermitteln
kann, die diese exprimiert oder vorzugsweise, die den Tod einer
Wirtszelle bewirkt, die dieses unter definierten Bedingungen exprimiert.
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Geeignete negative Selektionsgene
umfassen, sind aber nicht eingeschränkt auf, NP-1, sacB, ccd-Gene
(z. B., ccdB), ein Tetracyclingen (tetR),
par-Gene (z. B., parD) und Kid. Geeignete NSGs umfassen auch Fusionsproteine
dieser Gene (z. B., Gene, die Teile dieser Gene umfassen, die mit
Teilen der Gene, die Thioredoxin, β-Galactosidase, die OmpA-Signalsequenz,
Luciferase, Protein A oder andere geeignete Fusionspartner kodieren,
fusioniert sind. Geeignete NSGs umfassen auch aktive Varianten der
zuvor genannten Gene, die Deletionen, Mutationen und andere Modifikationen
umfassen können.
Kurz gesagt, ein geeigntes NSG stellt den Tod oder eine substantielle
Verringerung der Wachstumsgeschwindigkeit eines Bakteriums zur Verfügung, das
dieses exprimiert. Eine Diskussion von NSGs kann in Kapitel 22 von
Escherichia coli und Salmonella, 2 Ed., (1996) Niedhardt ed., ASM
Press, insbesondere auf den Seiten 2317–2318 gefunden werden.
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Im Wege einer weiteren Illustrierung
und nicht Einschränkung
wird festgestellt, dass die DNA, die ein OmpA FLAG/NP-1 Fusionsprotein
kodiert, illustrativ für
ein NSG ist, das im Kontext der vorliegenden Erfindung nützlich ist.
Das OmpA FLAG/NP-1 Genprodukt ist ein Rattendefensinfusionsprotein,
dem es an seiner Erkennungssignalsequenz mangelt und das des Weiteren
die OmpA Signalsequenz und einen Flag M1® oder
Flag M2® Antikörper (Eastman
Kodak) umfasst. Die Herstellung eines OmpA FLAG/NP-1 Fusionsproteins
in einem Bakterium macht das Bakterium nicht überlebensfähig. Während es nicht vorgesehen ist,
an eine bestimmte Theorie gebunden zu sein, ist eine Erklärung für die negative
Selektionswirkung von OmpA FLAG/Np-1, dass das OmpA-Signal den NP-1-Teil
des Proteins in oder proximal zu einer bakteriellen Membran derart
lokalisiert, dass der NP-1-Anteil des Proteins Poren in dieser Membran
ausbildet und die Überlebensfähigkeit
der Wirtszelle zerstört.
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Das sacB-Gen ist illustrativ für ein anderes
NSG, das im Kontext der vorliegenden Erfindung nützlich ist. Das sacB-Genprodukt
wandelt Sukrose (wenn diese im Wachstumsmedium zur Verfügung gestellt
wird) in Triebmittel. Triebmittel ist hoch toxisch für Bakterien.
Das sacB-NSG kann durch das zur Verfügung stellen oder Zurückhalten
von Sukrose aus einem bakteriellen Wirt reguliert werden, der konstitutiv
sacB exprimiert.
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Der negative Selektionsgenpromotor
kann stark regulierbar sein (d. h., induzierbar, supprimierbar oder sowohl
induzierbar wie auch supprimierbar), so dass er eine Kontrolle über den
negativen Selektionsdruck zur Verfügung stellt, den das NSG bewirkt.
Alternativ dazu, wenn der NSG-Promotor nicht regulierbar ist, dann muss
ein geeignetes Mittel zur Verhinderung der Funktion des negativen
Selektionsgens verwendet werden. Geeignete Mittel zur Kontrolle
der Funktion eines NSG umfassen, sind aber nicht eingeschränkt auf,
das Zurückhalten
oder zur Verfügung
stellen eines Substrats, das das NSG-Produkt in ein Toxin umwandelt
(z. B., Sucrose für
das sacB-Gen) oder das in trans zur Verfügung stellen eines starken
Regulators des negativen Selektionsgenprodukts oder Promotors (z.
B., T7 RNA-Polymerase).
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Der Tac-Promotor (ein Trp- und Lac-Hybridpromotor,
der auf dem Gebiet wohl bekannt ist) ist durch das Lac I-Protein
reprimierbar und durch IPTG indizierbar und ist für einen
geeigneten negativen Selektionsgenpromotor beispielhaft, der besonders
nützlich
ist, wenn die Aktivität
des NSG-Produkts nicht regulierbar ist (z. B., mit OmpA FLAG/NP-1).
Um einen ausreichenden Grad der Kontrolle über den Tac-Promotor zu erhalten, ist
es bevorzugt, diesen Promotor in Kombination mit einem bakteriellen
Stamm zu verwenden, der das Repressorprotein (z. B., ein LacIQ-Stamm) überexprimiert
oder das LacIQ-Gen auf einem Vektor in der bakteriellen Zelle
zur Verfügung
stellt.
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Der stringente Promotor, der operativ
an ein offenes Leseraster gebunden ist, das eine starke Signalsequenz
zur Einleitung der Translation umfasst, dient in gleicher Funktion
wie das NSG von anderen Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung. Wenn der stringente Promotor aktiviert
wird, z. B., durch das Platzieren desselben in eine Zelle, die eine
stringente Polymerase exprimiert, dann bewirkt das stringent regulierte Gen
einen starken Druck auf die Wirtszelle. Als Konsequenz werden ausplattierte
Kolonien dieser Zelle wesentlich in ihrem Wachstum zurückgehalten.
Wenn eine Wirtszelle, die ein aktiviertes stringent reguliertes
Gen umfasst, aus einer Kultur plattiert wird, die identische oder
fast identische Zellen umfasst, die kein aktives stringent reguliertes
Gen umfassen, dann wird diese Wirtszelle entweder keine Kolonien
ausbilden oder nur sekundäre
Kolonien bilden, die leicht von solchen Zellen abgetrennt werden
können,
die primäre
Kolonien ergeben. Dieses ist Routine für den Fachmann auf dem Gebiet.
Zum Beispiel können
die primären
Kolonien erneut plattiert oder auf einem zweiten festen Wachstumsmedium
ausgestrichen werden, so dass individuelle Kolonien auf dem zweiten
Wachstumsmedium nur solche Zellen umfassen, die primäre Kolonien
ergeben. Optional können
zusätzliche
Routineschritte durchgeführt
werden, um die Wahrscheinlichkeit der Kontaminierung von Kulturen,
die primären
Kolonien ausbilden, mit Sekundärkolonien-unterstützenden
Zellen zu verringen. Dieses Routineverfahren ist besser bekannt
als Reinkultivierung.
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Vorteilhafterweise kann ein SRG sowohl
als ein selektives wie auch antiselektives (als Dualdiskriminierungsgen)
fungieren. Zum Beispiel kann ein Gen, das einen EM-7-Promotor umfasst
und ein Zeocinresistenzprotein kodiert oder ein lacZ-Zeocinresistenzfusionsprotein
kodiert, in den vorliegenden erfindungsgemäßen Vektor aufgenommen werden.
Das DNA-Fragment, das den EM-7-Promotor umfasst, enthält tatsächlich zwei
Promotoren. Ein Promotor ist ein konstitutiver Promotor, der durch
bakterielle Wirtszellpolymerasen erkannt wird. Eingebettet innerhalb
des DNA-Fragments, das den EM-7-Promotor
umfasst, ist ein T7-Promotor, der nur durch T7-RNA-Polymerase erkannt
wird. In einer Zelle, der es an der T7-RNA-Polymerase mangelt, stellt
dieses SRG einen starken positiven Selektionsdruck in der Gegenwart
von Zeocin oder Zeocinanaloga zur Verfügung. Somit ist das SRG ein
PSG. Jedoch bewirkt die SRG-Expression, wenn dieses SRG in eine Zelle
platziert wird, die T7-RNA-Polymerase exprimiert, dass die Zelle
sehr langsam wächst
oder stirbt. T7-Polymerase kann konstitutiv oder induktiv aus dem
bakteriellen Genom oder einem Plasmid in der Zelle exprimiert werden
oder kann durch Superinfektion mit einem Phagen zur Verfügung gestellt
werden. Somit kann dieses SRG verwendet werden, um Zellen zu selektieren,
die das SRG umfassen, und zwardurch den Zusatz von Zeocin oder einem
Zeocinanalogon zum Wachstumsmedium und es kann verwendet werden,
um Zellen zu antiselektieren, die das SRG umfassen, und zwar durch
das Sicherstellen, dass T7-RNA-Polymerase in den Zellen exprimiert
wird. Während
die Anmelder es nicht wünschen,
an irgendeine bestimmte Theorie gebunden zu sein, wird angenommen,
dass die stringente RNA-Polymerase eine wesentlich höhere Affinität für Nukleotide als
die Wirts-RNA-Polymerasen aufweist und dass, wenn die T7-RNA-Polymerase
die Exprimierung des SRG dirigiert, die metabolischen Wirtszell
prozesse derart ausgelaugt werden, dass die Wachstumsgeschwindigkeit der
Zelle stark attenuiert ist. Diese Wirkung scheint noch viel stärker zu
sein, wenn das RNA-Transkript der T7-Polymerase die Translation
eines wesentlichen offenen Leserasters (open reading frame, ORF)
(mindestens ungefähr
15 Aminosäuren
in Länge,
aber vorzugsweise mehr als ungefähr
30 oder 100 Aminosäuren
in Länge)
dirigiert, und wenn der ORF eine starke Shine-Dalgarno-Sequenz vorgelagert
ist.
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Optional können die Ausführungsformen
des vorliegenden erfindungsgemäßen Vektors,
der eine duale Diskriminierungsstelle (wie das EM-7-lacZ-zeo SRG,
das oben diskutiert wurde) umfasst, auch ein PSG oder NSG, das benachbart
oder proximal zu dem SRG lokalisiert ist, umfassen, um ein DNA-Segment
auszubilden, das analog zu dem oben beschriebenen DSC ist. Wenn
ein PSG benachbart zu dem SRG ist, dann kodiert das SRG vorzugsweise
ein antiselektives Genprodukt, ein Markergenprodukt oder andere
Genprodukte von Interesse, da jegliche positive selektive Wirkungen
des SRG lediglich redundant sein würden. Jedoch wird, wenn das
SRG ein Genprodukt kodiert, das positiven Selektionsdruck auf eine
Zelle ausübt,
die es exprimiert, das SRG optimal benachbart zu einem NSG platziert
sein, welches verwendet werden kann, um den negativen Selektionsdruck
auf Zellen zu verstärken,
die das DDC umfassen und exprimieren.
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Der vorliegende erfindungsgemäße Vektor
und zweite Vektor sind vorzugsweise derart konfiguriert, dass die
Phagen-Verpackungssequenz proximal zu einem ITR eines eukaryontischen
viralen Amplikons des Produktvektors liegt. In vielen Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung wird dieses leicht durch das Platzieren
der Phagen-Verpackungssequenz proximal zu dem (ersten) ITR des ersten
(vorliegenden erfindungsgemäßen) Vektors
erzielt. Solch eine Konfiguration ermöglicht die direkte Herstellung
eines Amplikons, wenn der Produktvektor in ein Phagenkapsid verkapselt
wird und in eine geeignete eukaryontische Zelle transduziert oder
infiziert wird. Dieses ist wahr, weil viele Phagen DNA, die verpackt
werden soll, linearisieren, und weil, wenn ein ITR oder LTR geeignet
proximal zu einem freien Terminus einer DNA liegt, die ein eukaryontisches
virales Amplikon umfasst, und die lineare DNA an eine eukaryontische
Zelle geleitet wird, die die Replikation des eukaryontischen Amplikons
erlaubt, dann die Replikation des eukaryontischen viralen Amplikons vorkommen
kann. Unter proximal ist innerhalb von ungefähr 250 Basenpaaren zu verstehen,
vorzugsweise innerhalb ungefähr
100 Basenpaaren und mehr bevorzugt innerhalb ungefähr 25 Basenpaaren.
Mit anderen Worten, die Nähe
eines ITR oder LTR zu einer Verpackungssequenz erlaubt die Replikation
des eukaryontischen viralen DNA/Vektors in einer eukaryontischen
Zellen ohne die Notwendigkeit, die DNA zu linearisieren oder mit
Restriktionsenzymen vor der Transfektion in die eukaryontische Zelle
zu schneiden.
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Die vorliegende Erfindung stellt
auch ein verbessertes Verfahren zum Gentransfer in eukaryontische Zelle
zur Verfügung.
Das verbesserte Verfahren umfasst die Verwendung lambdider Vektoren
(unten definiert) zur Herstellung neuer rekombinanter Vektoren,
einschließlich
rekombinanter eukaryontischer viraler Vektoren, die in der Lage
sind, Gene in eukaryontische Zellen zu transferieren. Lambdide Vektoren
oder Teile davon können
auch in eukaryontische Zellen ohne die Hilfe von (eukaryontischen
viralen oder Phagen) Kapsidproteinen transduziert werden. Lambdide
Vektoren, die in eukaryontische Zellen transduziert werden, können neue
rekombinante eukaryontische virale Vektoren generieren, die heterologe
Genexpression dirigieren oder für
andere Zwecke verwendet werden. Zusätzlich können lambdide Vektoren in lambdoide
Kapside, umfassend chimere lambdoide Kapsidproteine, die in der
Lage sind, an eukaryontische Zellen zu binden, verkapseln. Diese lambdiden
Vektoren, die in rekombinante Kapside verkapselt werden, können verwendet
werden, um eukaryontische Zellen direkt zu transduzieren.
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Eine Ausführungsform des vorliegenden
erfindungsgemäßen Verfahrens
umfasst das Transduzieren eines lambdiden Vektors, der ein negatives
Selektionsgen und Vektor 8 (unten definiert) oder eine andere geeignete
DNA umfasst, in Bakterien, die für
die Infektion durch einen lambdoiden Phagen (z. B. Lambda) anfällig sind,
das Kultivieren der transduzierten Bakterien unter Bedingungen,
die selektiv für
den lambdiden Vektor sind (oder vorzugsweise selektiv für den lambdiden
Vektor und Vektor 8 sind) und das Infizieren der Kultur mit einem
Helferphagen. Die Vektoren rekombinieren homolog, generieren eine
bakterielle Kultur, die Bakterien umfasst, die eine Population von
Vektoren trägt,
einschließlich
der reagierenden Vektoren, der gewünschten Produktvektoren und
unerwünschte
Produktvektoren. Einige dieser Vektoren (innerhalb der Bakterien)
werden in Kapside verpackt. Das vorliegende erfindungsgemäße Verfahren
erleichtert die Isolierung solcher Produktvektoren, die wünschenswert
sind, durch die Anwendung selektiver Mechanismen (z. B., Resistenz
gegen Antibiotika, präferentielle
Kapsidverpakkung, etc.). Obwohl die gewünschten Produktvektoren wahrscheinlich
nur in einer sehr geringen Menge in jeder Population hergestellt
werden, werden Mittel zur automatischen Selektion der gewünschten
Vektoren in das vorliegende erfindungsgemäße Verfahren eingebaut.
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Wie zuvor erwähnt, umfasst der vorliegende
erfindungsgemäße Vektor
optional einen lambdoiden Replikationsursprung, welcher die Wirksamkeit
der doppelten homologen Rekombination verstärkt. Wie auch zuvor erwähnt, wurde,
ist das Operon, das einen lambdoiden Replikationsursprung umfasst,
vorzugsweise bedingungsabhängig
inoperativ. Bedingungsabhängige
Inoperativität
des Replikationsursprungs stellt eine Anzahl von Vorteilen zur Verfügung, einschließlich, aber
nicht eingeschränkt
auf, die Verhinderung einer "überlaufenden" Replikation. In
einer Ausführungsform
des erfindungsgemäßen lambdiden
Vektors kann ein DNA-Segment aus einem lambdoiden Phagen entfernt
werden und derart modifiziert werden, dass mindestens ein wesentlches
Gen, das für
die Reaktion des lambdoiden Replikationsursprungs notwendig ist,
defizitär
ist oder bedingungsabhängig
defizitär
ist. Die defizitäre
wesentliche Genfunktion kann die des Phagen oder des Wirts sein,
ist aber vorzugsweise die des Phagens. Zum Beispiel kann das Operon
ein Gen enthalten, das für ein
wichtiges replikatives Gen kodiert, das zur Funktion des Ursprungs
benötigt
wird (welches in dem Vektor nicht redundant ist). In diesem Fall
kann eine Deletion in einer essentiellen Region der DNA, die eine
replikative Genfunktion kodiert, durchgeführt werden oder es kann eine
Mutation in der DNA, die die Genfunktion kodiert, durchgeführt werden,
die eine Leserahmenmutation in dem amino-terminalen Teil des Genprodukts
kodiert. Alternativ dazu kann eine wesentliche Genfunktion derart
bedingungsabhängig
eliminiert werden, dass der lambdoide Replikationsursprung bedingungsabhängig inoperabel
wird. Das defizitäre
oder bedingungsabhängig defizitäre Gen ist
vorzugsweise eines, das aus dem Phagen abgeleitet ist und am meisten
bevorzugt ein replikatives Gen des Phagen (z. B., O oder P von Lambda),
so dass das Defizit oder das bedingungsabhängige Defizit den normalen
bakteriellen Wirtsmetabolismus, die Vermehrung oder Funktion nicht
wesentlich beeinträchtigt.
Zu sätzlich,
kann, wie unten diskutiert wird, der lambdoide Replikationsursprung
bedingungsabhängig durch
das Platzieren desselben unter die Kontrolle eines eng und indizierbar
regulierbaren Promotors inoperabel gemacht werden.
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Wenn es für den lambdoiden Ursprung des
lambdiden Vektors wünschenswert
ist, funktionell zu sein, kann das Defizit oder das bedingungsabhängige Defizit
in der wesentlichen Genfunktion, die zur Funktionalität des Ursprungs
benötigt
wird, in trans komplementiert werden, induzierbar in cis aus einem
getrennten Operon des lambdiden Vektors oder indizierbar in cis
innerhalb des Operons (z. B., durch Änderung der Wachstumsbedingungen,
wie durch das Ändern
der Inkubatortemperatur von restriktiv zu permissiv). Ein Operon
im Kontext der vorliegenden Erfindung ist ein aktiver oder aktivierbarer
Promotor und die DNA-Sequenzen, die die RNA kodieren, die durch
den Promotor transkribiert wird. Die Transkription der RNA ist wichtig,
da sie für
die geeignete wirksame DNA-Replikation benötigt wird, die von dem lambdoiden
Replikationsursprung ausgeht. Jedoch kodiert die aus einem Operon
transkribierte RNA nicht notwendigerweise ein Protein.
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Der lambdoide Replikationsursprung
kann in gleicher Weise aus jedem anderen geeigneten lambdoiden Phagen
entnommen werden oder hoch homolog zu demselben sein. Beispielhafte
lambdoide Phagen umfassen jegliche der Gruppe mit einer Immunität, die durch
die lambdoiden Phagen Lambda 21 ϕ80, ϕ81, 82, 424
und 434 definiert wird. Natürlich
kann der Ursprung auch aus jedem dieser prototypischen Phagen selbst entnommen
werden. Zusätzlich
kann der Replikationsursprung durch Verfahren, die auf dem Gebiet
wohl bekannt sind, synthetisiert werden.
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Der lambdoide Replikationsursprung,
der zur Verwendung im Kontext der vorliegenden Erfindung geeignet
ist, kann aus Lambda sein. Die DNA-Sequenz von Lambda ist öffentlich
in der Genbankdatenbasis (Zugangssymbol LAMCG) und woanders verfügbar. Die
Koordinaten geeigneter DNA-Fragmente von Lambda umfassen (1) 37951–39591 mit
einer Deletion von 38041–38653
(d. h., der PR-Promotor bis Gen 0, wobei Cro-CII
deletiert sind), (2) 38663–39591
(d. h., das gesamte O-Gen und einige flankierende Sequenzen), (3) 39004–39200 (ein
relativ kleiner bedingungsabhängiger
funktionierender Ursprung) und (4) 39004–39173. Der Fachmann ist sich
der O-Proteinbindungsstellen
(Iterons), der A/T-reichen Region und der Dyadensymmetriese quenz
stromabwärts
dieser Stelle bewusst (typischerweise umfasst sie eine Eco RI-Stelle). Man wird
zu schätzen
wissen, dass eine effizientere Durchführung der vorliegenden Erfindung
durch das Aufnehmen eines oder mehrerer Iterons und der Dyadensymmetriesequenz
in dem lambdoiden Ursprung erhalten werden kann, obwohl abhängig von
dem Kontext des DNA-Konstrukts diese Sequenzen deletiert oder verändert werden
können.
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Zusätzlich zu der Wildtyp-Ursprungssequenz
kann auch eine modifizierte Lambdasequenz verwendet werden. Zum
Beispiel können
die Koordinaten 39059–39118
deletiert werden, was den Ursprung bedingungsunabhängig inaktiviert.
Wenn ein "G" Rest in die deletierte
Region eingefügt
wird, und der "A" Rest in Position 39076
deletiert wird, wird die Funktionalität des Ursprungs bedingt durch
die erste Mutation umgekehrt und ein funtionsfähiger modifizierter Lambda-Replikationsursprung
wird erhalten. Mit diesem modifizierten Replikationsursprung, bilden
die folgenden DNA-Sequenzen Replikationsursprünge, die im Kontext der vorliegenden Erfindung
nützlich
sind: (5) 38663–39591
(enthält
das gesamte Gen O und einige flankierenden Sequenzen), (6) 39004–39200 (eine
kleinere DNA, die die gesamten Bindungsstellen und Symmetriesequenzen
des Ursprungs enthalten) und (7) Koordinaten 39004–39,173
(welches ein relativ kleiner Ursprung ist, der die Fähigkeit
beibehält,
auf O und P zu reagieren).
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Andere lambdoide Replikationsursprünge können auch
verwendet werden. Zum Beispiel ist eine DNA, umfassend die Koordinaten
(8) 3253–5159,
wobei die Koordinaten 3355-4148
der Phi80 (Genbankzugangssymbol PB80ER)-Sequenz deletiert wurden,
in dem Kontext der vorliegenden Erfindung nützlich. Diese Sequenz enthält den PR-Promotor bis zum O-Gen, wobei die Sequenzen,
die die Cro- bis zu den CII-Genen umfassen, deletiert sind. Nützliche
kleinere Fragmente dieser Sequenz umfassen die Koordinaten (9) 4188–5159 (das
O-Gen und einige flankierende Sequenzen), (10) 4567–4764 (alle
Ursprungsbindungsstellen stellen einige flankierende Sequenzen)
und (11) 4567–4727
(welches ein relativ kleines Ursprungsfragment ist). Zusätzlich zu
den oben beschriebenen Ursprüngen
kann der Ursprung aus Phi82 abgeleitet sein. Zum Beispiel ist die folgende
Sequenz (12) von Phi82 und in dem Kontext der vorliegenden Erfindung
nützlich.
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Zusätzlich sind die Koordinaten
(13) 235–467
und (14) 235–432
dieser Sequenz auch im Kontext der vorliegenden Erfindung nützlich.
Natürlich
illustrieren die Beispiele, die oben gegeben werden, geeigneten
Replikationsursprünge
der vorliegenden Erfindung, sie sind aber nicht vorgesehen, diese
einzuschränken.
Zusätzlich
umfassen einige dieser Sequenzen den PR-Promotor,
während
andere einen Promotor nicht umfassen. Man wird zu schätzen wissen,
dass jeder dieser Ursprünge
eine Transkription benötigt,
um die DNA-Replikation zu unterstützen und dass ein geeigneter
Promotor zur Verfügung
gestellt werden muss. Weitere Information bezüglich lambdoiden Replikationsursprünge kann
aus Moore et al., "Sequence
organization of the origins of DNA replication in lambdoid coliphages", Gene, 14, 81–101 (1981);
Grosschedl et al., "DNA
sequences and structural homologies of the replication origins of
lambdoid bacteriophages",
Nature, 277, 621 ff, (1979); Moore et al., "Dissection and Comparative Anatomy of
the origins of replication of lambdoid phages", Cold Sprina Harbor Symp. Quant. Biol.,
43 (pt1), 155– 163
(1979); Rybchin, "Genetics
of bacteriophage ϕ80–a review", Gene, 27, 1–11 (1984);
und Campbell, "Comparative
molecular biology of lambdoid phages", Annu. Rev. Microbiol., 48, 193–222 (1994),
erhalten werden.
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Die Phagen-Verpackungssignalsequenz
der vorliegenden Erfindung kann aus jeglichem Phagen stammen. Der
lambdoide Replikationsursprung, wird wenn mitumfasst, vorzugsweise
aus dem gleichen Phagen erhalten, wie die Phagen-Verpackungssequenz,
kann aber auch aus einem anderen lambdoiden Phagen oder einem nicht-lambdoiden
Phagen erhalten werden (z. B., T7). Die Verpackungssignalsequenz
kann aus jeglichem Phagen ausgewählt
werden, wird aber teilweise ausgewählt, um die Größe des lambdiden
Vektors zu akkommodieren. Z. B. verpacken T7-Kapside ein kleineres
Genom als Lambda-Kapside. Daher, wenn eine T7-Verpackungssequenz
in einen vorliegenden erfindungsgemäßen Vektor eingebracht wird,
dann kann ein kleinerer Vektor effizient in das relativ kleinere
Kapsid von T7 verpackt werden. Im Vergleich dazu, wenn eine Lambda-Verpackungssequenz
in einen vorliegenden erfindungsgemäßen Vektor eingebracht wird,
dann kann der lambdide Vektor wesentlich größer sein ohne substantiell
die Effizienz der Verpackung zu verringern. Die Lambda-Verpackungsstelle,
cos, ist unter solchen Phagen-Verpackungssequenzen im Kontext der
vorliegenden Erfindung bevorzugt.
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Die Verpackungssequenz kann auch
ausgewählt
werden, um der Verwendung bestimmter Phagen Kapsidproteine entgegenzukommen.
Zum Beispiel können
chimere T7-Kapsidproteine mit Affinität zu eukaryontischen Zellen
hergestellt werden. Wenn es wünschenswert
ist, den vorliegenden endungsgemäßen Vektor in
ein Kapsid zu verpacken, das ein chimeres T7-Kapsidprotein umfasst,
dann ist es bevorzugt, eine T7-Verpackungssequenz in dem vorliegenden
erfindungsgemäßen Vektor
zu verwenden. In gleicher Weise diktiert das Einbringen eines chimären Lambdaproteins,
das der vorliegende erfindungsgemäße Vektor eine Lambdaverpackungsstelle
umfasst.
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Ein lambdider Vektor umfasst vorzugsweise
nicht alle der strukturellen Gene eines Lambdaphagen und kann keinerlei
strukturelle Phagengene enthalten. In einigen Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung sind die einzigen lambdoiden Sequenzen,
die in dem lambdiden Vektor enthalten sind, solche des O-Gens von
Lambda, die den Lambda-Replikationsursprung umfassen. In noch weiteren
Ausführungsformen sind
die einzigen lambdoiden Sequenzen des lambdiden Vektors der lambdoide
Replikationsursprung und eine lambdoide Verpackungssequenz. Konsequenterweise
hat ein lambdiden Vektor normalerweise die Kapazität, eine
wesentliche Menge an nicht-lambdoiden DNA zu tragen und weiterhin
effizient in Phagenkapsid verkapselt zu werden.
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Im Gegensatz zu anderen Ausführungsformen
des vorliegenden erfindungsgemäßen Vektors
müssen lambdide
Vektoren keinen konstitutiv funktionalen Replikationsursprung aufweisen
und können
ohne diesen verwendet werden. Jedoch ermöglicht ein konstitutiv funktionaler
Replikationsursprung die stabile Aufbewahrung des lambdiden Vektors
in einer bakteriellen Zelle. Daher kann eine Quelle der defizitären oder
bedingungsabhängig
defizitären
Genfunktion, die zur Funktionlität
des Lambda-Replikationsursprungs notwendig ist, konstitutiv in einem
Bakterium zur Verfügung
gestellt werden, das den lambdiden Vektor umfasst. Unter solchen
Umständen
kann der lambdide Vektor in dem Bakterium durch den lambdiden Replikationsursprung aufbewahrt
werden. Jedoch können
lambdoide Replikationsursprünge
instabil sein. Zudem könnte
das Ergebnis einer kontinuierlichen Durchführung des lambdoiden Ursprungs
eine überlaufende
Replikation vermitteln. Diese Wirkungen können vernichtend sein. Daher
kann ein lambdoiden Vektor vorteilhafter Weise einen zweiten Replikationsursprung
umfassen, der unabhängig
von dem lambdoiden Replikationsursprung funktioniert. Vorzugsweise
ist der zweite Replikationsursprung von bakteriellem Ursprung.
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Eine Bibliothek, die eine Vielzahl
der vorliegenden erfindungsgemäßen Vektoren
umfasst, kann auch erhalten werden. Die erfindungsgemäße Vektorbibliothek
kann aus einer Population von DNA-Sequenzen hergestellt werden,
die eine Vielzahl eukaryontischer Genelemente und Amplikons umfasst.
Alternativ dazu kann der erfindungsgemäße Lambdidvektor homolog mit
einer Population von DNA-Sequenzen rekombiniert werden, wobei jede
DNA der Population ein DNA-Segment umfasst, das eine hohe Homologie
zu dem lambdiden Vektor aufweist, vorzugsweise mit einer hohen Homologie
zu dem eukaryontischen Amplikon. Man wird zu schätzen wissen, dass diese Bibliotheken
eine Vielzahl von Verwendungen aufweisen, einschließlich der
Untersuchung funktioneller Genomstudien (z. B., die Identifizierung
der Funktionen und Identitäten
von genomischen und komplementären
DNA-Sequenzen), virale Vektorentwicklung, Struktur-Funktionsstudien
von individuellen Genen oder Genprodukten und mehr.
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Jeglicher geeignete Promotor kann
an das DNA-Segment gebunden werden, das den lambdoiden Replikationsursprung
umfasst. Beispiele von geeigneten Promotoren umfassen daher den
trp-Operonpromotor, den tRNAtyr-Promotor,
den Tet-Promotor, den lac-Operonpromotor, den recA-Promotor, den
IexA-Promotor, den T7A3-Promotor und synthetische Promotor (z. B.,
eine TTGACA-Sequenz in der -35-Region und eine TATAAT-Sequenz in
der -10-Region). Diese Promotoren können mit und ohne regulatorische
Regionen verwendet werden, die diese normalerweise begleiten.
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Eine bevorzugte Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung umfasst ein Operon, das einen lambdoiden
Replikationsursprung enthält,
der durch den PR-Promotor von Lambda angetrieben
wird (d. h., ungefähr Sequenzkoordinaten
38041 bis 40284 des Genbankzugangssymbols LAMCG). Das RR-Operon
treibt die Transkription des Operons an, das den Replikationsursprung
in Wildtyp Lambda umfasst und kann in einem lambdiden Vektor in
seiner Gesamtheit eingebracht werden, wird aber vorzugsweise defizitär oder bedingungsabhängig defizitär in mindestens
einer Genfunktion gemacht, die zur Funktionalität des Replikationsursprungs benötigt wird.
Einige mögliche
und bevorzugte Modifikationen des PR-Operon
werden direkt unten diskutiert.
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Das P-Protein, das durch das P-Gen
des PR-Operons kodiert wird, wird normalerweise
für den
Zusammenbau des Phagen-Rekomplikationskomplexes am Lambdaursprung
benötigt.
Jedoch, wenn es in großen Mengen
exprimiert wird, kann P mit dem Wirtgenom und dem Plasmidreplikation
interferieren. Zusätzlich
kodiert P eine Genfunktion, die zur Funktionalität des lambdoiden Replikationsursprungs
benötigt
wird. Daher ist ein rekombinanter lambdider Phagen-Vektor, der das
PR-Operon umfasst, vorzugsweise defizitär oder bedingungsabhängig defizitär im mindestens
dem Gen, das P kodiert.
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Andere Genfunktionen, die in einem
lambdiden Vektor defizitär
sein können,
umfassen das lambdoide Operon, einschließlich der Funktionen von Cro-,
CII-, tR-, O- und der Oop-Transkripiton.
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Cro autoreguliert den PR-Promotor.
Diese Autoregulation von PR kann nachteilig
sein. Wenn der PR-Promotor verwendet wird,
um die Transkription des lambdiden Operons anzutreiben, das den
lambdoiden Replikationsursprung umfasst oder wenn ein lambdoiden
Helfer-Phage oder Lysogen (siehe z. B., Beispiel 8) in die bakterielle
Wirtszelle eingeführt
wird, kann cro PR des Helferphagen oder
Lysogens in trans unterdrücken.
Somit sind rekombinante lambdide Vektoren, die PR umfassen,
auch vorteilhafterweise defizitär
im Cro-Gen.
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CII ist für das Induzieren der Expression
von CI verantwortlich. CI reguliert auch PR runter.
Wenn ein zweiter Vektor (z. B., ein Helfer-Phage oder Lysogen),
umfassend das CI-Gen,
das CII indizierbar ist, in die Zelle eingeführt wird, wird die Expression
des CI-Proteins aus dem zweiten Vektor schnell durch das aus dem lambdiden
Vektor exprimierte CII induziert und interferiert mit der gewünschten
Funktion des PR-Promotors. Somit ist das
Operon, das den Lambda-Replikationsursprung umfasst, vorzugsweise
auch bezüglich
CII defizitär.
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Der PR-Promotor
dirigiert die Transkription durch (in der Reihenfolge) cro, tR1, CII, O und P. Das O-Gen umfasst den Replikationsursprung.
tR1 terminiert die Transkription von PR bevor es zum Replikationsursprung kommt,
es sei denn, dass Antiterminator-N-Protein wirkt an nutR (N-Verwendungssequenz).
Somit könnte
tR1 die Funktion des lambdoiden Replikationsursprungs
blockieren oder beeinträchtigen.
Daher mangelt es dem Operon vorzugsweise auch an dem tR1-Transkriptionsterminator
oder alternativ dazu wird es zusammen mit einem Helfervirus verwendet,
der das N-Gen exprimiert.
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Das O-Gen umfasst den Replikationsursprung.
Daher, wenn das O-Gen vollständig
deletiert wird, muss ein Lambda-Replikationsursprung wieder in das
Operon eingefügt
werden. Alternativ dazu kann die Produktion des O-Proteins ohne
das Deletieren des O-Gens
verhindert werden, z. B., durch das Bewirken einer Leserastermutation
oder Ähnlichem.
Zusätzlich
kann die Transkription der Oop-RNA inhibiert werden.
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In einer anderen Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung kann ein Promotor an eine DNA gebunden
werden, die einen lambdoiden Replikationsursprung umfasst, wobei
das gesamte Operon kein Protein kodiert. Wenn der lambdoide Replikationsursprung
aus Lambda ist, müssen
O- und P-Protein in trans oder induzierbar von einem anderen Locus
des Vektors zur Verfügung
gestellt werden, weil der Lambda-Replikationsursprung die Gegenwart
von O und P zur Funktion benötigt.
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Die vorliegende Erfindung stellt
auch ein Gentransfer zur Verfügung.
Jeglicher der vorgenannten lambdiden Vektoren können einen Teil des vorliegenden
erfindungsgemäßen Gentransfersystems
ausmachen, das nützlich
ist für
(1) funktionelle Genomstudien (z. B., das Auffinden einer Funktion
für ein
EST (expressed sequence tag) oder das Identifizieren von bindenden
Peptiden aus einer Bibliothek), (2) Therapien (z. B., Neovaskularisierung
oder Antisense-RNA-Weiterleitung) und (3) allgemeine Forschung (z.
B., positionsgerichtete mutagenesegetriebene Studie der Struktur-Funktionawechselwirkungen
eines Steroidrezeptors oder anderen Proteins) und Ähnliches.
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Zusätzlich zu den vorliegenden
erfindungsgemäßen lambdiden
Vektoren umfasst das vorliegende erfindungsgemäße System eine Quelle von Genfunktionen,
die notwendig sind, um lambdide Vektoren zu verkapseln und eine
Quelle von Genfunktionen, die notwendig sind, um die Defizite oder
bedingungsabhängigen Defizite
des lambdoiden Re plikationsursprungs zu komplementieren. Diese Quellen
werden vorzugsweise durch eine Nukleinsäure kodiert, welche vorzugsweise
DNA ist, aber auch RNA sein kann. Zudem können diese Quellen durch eine
DNA oder mehrere DNAs kodiert werden. Zum Beispiel kann die defizitäre oder
bedingungsabhängige
defizitäre
Genfunktion, die zur Funktionalität des lambdoiden Replikationsursprungs
benötigt wird,
in trans durch das Wirtsbakterium zur Verfügung gestellt werden (d. h.,
das bakterielle Genom oder Plasmide/Episome, die in der Wirtszelle
vorliegen), ein Helfer-Phage oder ein Lysogen oder in cis aus einem
separaten regulierbarem Promotor, der auf dem lambdiden Vektor lokalisiert
ist. Aus Gründen
der Einfachheit der Verwendung werden diese Genfunktionen jedoch
vorzugsweise durch einen Phagen oder Lysogen zur Verfügung gestellt,
der auch die Verkapselung des rekombinierten Lambdids dirigiert.
Alternativ dazu können
verkapselte Genprodukte (einschließlich mindestens des D-Genprodukts,
wenn eine Lamda-Verpackungssequenz verwendet wird und einschließlich mindestens
des Gen-10-Proteins,
wenn eine T7-Verpackungssequenz verwendet wird) durch einen Helfer-Virus oder Verpackungsextrakt
(wie der Gigapack® Verpackungsextrakt, Stratagene)
zur Verfügung
gestellt werden. Jedoch sollte verstanden sein, dass lambdide Vektoren
ohne Verkapselung verwendet werden können.
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In einer Ausführungsform des vorliegenden
erfindungsgemäßen Systems,
liegt die Quelle der Genprodukte, die lambdoide Replikation und
Verpackung des lambdoiden Vektors ermöglichen, in einem nicht-kompetierenden
Helfer lambdoiden Phagen. Um die Kompetition mit dem Lambdiden zu
verhindern, kann der Helfer-Phage replikationsund/oder verpackungsdefizitär gemacht
werden. Zum Beispiel, wenn der lambdide Vektor einen Phagen-Replikationsursprung
umfasst, der operativ an den PR-Promotor
gebunden ist und defizitär in
dem Gen, das P kodiert, ist, und keiner Genfunktion, die wesentlich
für die
Replikation des Phagen ist, dann kann der Helfer-Phage P und die
Verpackungskomponenten zur Verfügung
stellen kann. Wenn der Helfer-Phage Lambda-Phage ist, dann ist er
vorzugsweise ein Phage, der klare Plaques produziert. Lambda-Phagen
dieses Phenotyps sind auf dem Gebiet als Lambda – klar bekannt und weithin
verfügbar.
Zur Verringerung der Verpackungseffizienzen kann es dem Helferphagen
an einer Verpackungssequenz mangeln. Dieses kann dadurch erreicht
werden, dass, z. B., parallele lox-Sequenzen um die Verpackungssequenzen)
platziert werden. Daher wird, wenn das System in einer bakteriellen
Zellen eingesetzt wird, die cre exprimiert, der Helfer-Phage eine
cre-lox-vermittelte Zerstörung
seiner Verpackungskapazität eingehen
und wird als Quelle für
P und Verpackungsproteine für
den lambdiden Vektor dienen. Das cre kann in diesem Fall in trans
zur Verfügung
gestellt werden (z. B., durch einen Co-Transfer eines Plasmids oder
induzierbar in cis).
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Eine andere Ausführungsform des vorliegenden
erfindungsgemäßen Systems
setzt Phagen-Verpackungskomponenten ein, die aus einem defekten
Lysogen erhalten werden. Ein defizitäres Lysogen kann aus einem
Phagengenom durch das Einführen
einer Modifikation in das Genom und das Etablieren einer Lysogenie
hergestellt werden. Die Modifikation kann z. B. das Iysogene Phagengenom
auf weniger als 73% seiner Wildtypgröße verringern. Diese Modifikation
macht das Lysogen defizitär
in der Verpackung, weil im Allgemeinen Phagengenome zwischen 73
und 110% der Wildtyp-Phagengröße haben
müssen.
Alternativ dazu kann das defizitäre
Lysogen ein Lambdavektor sein, dem eine Verpackungssequenz fehlt.
Eine andere alternative Modifikation ist es, eine oder mehrere Temperatur-sensible
oder supprimierbare Mutationen in einer wesentlichen Genfunktion
des Helferphagen durchzuführen.
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Vorzugsweise wird die Temperatur-sensible
oder supprimierbare Mutation nicht durch den lambdiden Vektor komplementiert.
Ein Weg zur Verhinderung der Komplementierung ist die Verwendung
eines lambdiden Vektors mit genetischen Phagenelementen, die aus
einem Phagen erhalten wurden, der eine zum Helferphagen unterschiedliche
Immunität
aufweist.
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Ein rekombinantes eukaryontisches
virales Amplikon oder Genom, das durch doppelte homologe Rekombination
gemäß des vorliegenden
erfindungsgemäßen Verfahrens
oder Systems erhalten wurde, kann isoliert, aufgereinigt und in
eine eukaryontische Zelle transduziert werden, die das Wachstum
des (vollständigen oder
replikationsdefizitären)
eukaryontischen Virus unabhängig
davon, ob sie verkapselt wurde, erlaubt. Dieses ist aus mindestens
zwei Gründen
vorteilhaft. Der Fachmann kann a' priori
wissen, dass ein korrekt konstruiertes eukaryontisches Genom in
eine eukaryontische Wirtszelle transduziert wurde. Somit kann sich
der Fachmann, wenn ein rekombinanter Virus sich in dieser eukaryontischen
Zelle nicht vermehrt, sicher sein, dass das Problem nicht auf einen
Mangel eines korrekten Rekombinantionsvorgangs zurückzuführen ist.
Zusätzlich
können
große
Menge des eukaryontischeb viralen Genoms vor jeglicher Verwendung einer
eukaryontischen Zelle erhalten werden, wodurch die Geschwindigkeit,
mit der eukaryontische virale Stammlösungen erhalten werden, beschleunigt
wird.
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Die Verkapselung des Produktvektors
und andere Vektoren der vorliegenden Erfindung erleichtert bestimmte
Verwendungen der Vektoren und die Aufbewahrung der Vektoren durch
das Schützen
der DNA vor der Labor- oder klinischen Umgebung und kann weitere
Vorteile zur Verfügung
stellen. Weitere Vorteile können durch
das Verkapseln des lambdiden Vektors zur Verfügung gestellt werden. Zum Beispiel
kann eine Verkapselung verwendet werden, um den lambdiden Vektor
(wie oben offenbart) zu linearisieren, was in einem terminalen eukaryontischen
viralen ITR oder LTR resultiert, welches (wie oben beschrieben)
vorteilhaft ist, wenn das Lambdid in eine eukaryontische Zelle transduziert
wird. Zusätzlich
ermöglicht
die Verkapselung die Einführung eines
modifizierten Kapsidproteins in das Kapsid, um das Zielen von Zellen
zu ermöglichen,
die normalerweise nicht durch das Kapsid transduziert werden (z.
B., eukaryontische Zellen).
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Ein modifiziertes Kapsidprotein, ähnlich den
in US-Patent 5,559,099 (Wickham et al.) und US-Patent 5,712,136
(Wickham et al.), internationale publizierte Patentanmeldung WO
98/07877, US-Patent 5,846,782 (Wickham et al.) und internationale
Patentanmeldung WO 97/20051, beschriebenen, kann das Zielen des
Phagenpartikels auf eine Zielzelle, wie eine Zelle, die in oder
aus einem eukaryontischen Organismus erhalten wurde (z. B., einem
Menschen), umdirigieren.
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Auf der genetischen Ebene kann das
Gen, das das D-Protein (oder ein anderes Phagenkopsidprotein) kodiert,
durch das Einfügen
von DNA modifiziert werden, die eine nicht-native Aminosequenz kodiert,
die spezifisch für
eine Zelloberflächenstruktur,
einen Rezeptor (einschließlich
Zellobertlächen-Polysaccharide
und Ähnliche),
einen Antikörper
oder ein Epitop ist. Für
das D-Protein kann das Einfügen
der nicht-nativen Sequenz am Amino- und/oder Carboxylterminus (d.
h. innerhalb von ungefähr
10, vorzugsweise 3, Aminosäuren
an jedem Terminus) sein. Alternativ dazu kann auf der Proteinebene
das Lambda D-Kapsidprotein oder andere Phagenkapsidproteine chemisch
(d. h., kovalent) oder transient (d. h., durch biologische Wechselwirkungen) durch
ein bispezifisches Molekül
modifiziert werden. Solche bispezifischen Moleküle haben eine Affinität für das lambdoide
Kapsidprotein (ob modifiziert oder nicht) und (i) eine Zelloberflächenstruktur,
(ii) einen Rezeptor (einschließlich
Zelloberflächen-Liposaccharide
und Ähnliche),
(iii) einen Antikörper
oder (iv) ein Epitop. Das bispezifische Molekül kann den Vektor mit einer
Zielzelle vernetzen, wodurch die Aufnahme und Expression erleichtert
wird.
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Eine Alternative zu dem Lambdakapsid,
das ein chimeres D-Protein umfasst, ist das T7-Kapsid und ein chimeres
Gen-10-Protein. Ein chimeres Gen-10-Protein hat vorzugsweise eine
nicht-native Aminosäure
an seinem Carboxyterminus.
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Ein verkapselter rekombinanter lambdider
Vektor, der durch ein modifiziertes Kapsidprotein auf eine eukaryontische
Zelle zielt und ein eukaryontisches genetisches Element umfasst,
hat viele Verwendungen, einschließlich einer Verwendung als
in vitrooder in vivo-Gentransfervektor. Natürlich muss die Zellwand, wenn die
Zelle eine Pflanzenzelle ist, zuerst permeabilisiert werden, vorzugsweise
durch Verwendung von Enzymen, die in der Lage sind, die Zellwand
zu verdauen. Zum Beispiel kann ein rekombinanter Phage, der solch
ein chimäres
Kapsidprotein mit einer RGD-Sequenz (oder einer zwingenden RGD-Sequenz)
umfasst, verwendet werden, um das Lambdid oder den Phagen-Vektor
direkt auf eine Zielstelle mit einem αv-Integrin zu richten.
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Das chimere Kapsidprotein vermittelt
die Bindung an die Oberfläche
der eukaryontischen Zelle und der verkapseltet Lambdidvektor oder
das rekombinante Phagengenom wird in ein Endosom internalisiert.
Durch den Intemalisierungsprozess wird die verkapselte DNA im Wesentlichen
frei von den Kapsidproteinen, die sie umgibt, so dass jedes genetisches
Element, das in der Lage ist, in einer eukaryontischen Zelle exprimiert
zu werden, transkribiert wird und (wenn geeignet) translatiert wird.
Der gezielte Vektor wird vorzugsweise mit einem endosomolytischen
Agens internalisiert. Endosomolytische Agenzien induzieren das Aufbrechen
von Endosomen und erhöhen
die Effizienz der Expression des Vektors, der durch die Endosomen
aufgenommen wird, wesentlich. Chloroquin, Kalziumphosphatpartikel,
adenovirale Kapsidproteine (einschließlich adenoviraler Virionen)
und Adeno-assoziierte virale Kapsidproteine (oder Virionen) sind
beispielhaft für
nützliche
endosomolytische Agenzien.
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Der lambdide Vektor kann ein positionsgerichtetes
Rekombinationssystem enthalten wie flp-frt oder cre-lox. Unter Verwendung
des cre-lox-Systems als Beispiel kann ein Gen, das in der Lage ist,
in einer eukaryontischen Zelle exprimiert zu werden (z. B., ein
Promotor, der operativ an eine VEGF121 cDNA
und ein SV40-Polyadenylierungssignal ge bunden ist) benachbart zu
einem eukaryontischen episomalen Replikationsursprung platziert
werden (z. B., der EBV-latente Replikationsursprung, ori P), welche
zusammen durch parallele lox-Sequenzen flankiert werden. Wenn sowohl
der Vektor wie auch der endosomolytische Agenskomplex mit einer
Zelle in Kontakt kommen, die die Funktion des Ursprungs erlaubt
(z. B., eine Zelle, die das EBNA-1 exprimiert, welches für die Funktionalität des EBV
Ori P Replikationsursprung in Raji-Zellen benötigt wird) und des cre-Proteins
(die Expression von cre kann auch in dem Phagengenom unter geeigneten
Bedingungen durchgeführt
werden), dann werden sie in ein Endosom internalisiert und der Vektor
wird entkapselt. Das Endosom wird durch das endosomolytische Agens
lysiert, was es dem entkapselten Vektor ermöglicht, durch das cre-Protein
beeinflusst zu werden. Das cre-Protein wirkt auf die positionsgerichteten
Rekombinationssequenzen ein und bewirkt das Ausschneiden einer zirkulären DNA,
die das genetische Element umfasst, das in der Lage ist, exprimiert
zu werden und das EBV on (d. h., eine Episom). In dem Fall des EBV
Ori P, erleichtert das innerhalb der Zelle exprimierte EBNA-1 die
langfristige Aufbewahrung des Episoms. Natürlich exprimiert das Episom
nur die genetischen Elemente, die es trägt (z. B., VEGF121).
Der Rest des Lambidvektors geht letztendlich aus der Zelle unter
der Voraussetzung, dass es ihm an einem funktionellen eukaryontischen
Komplikationsursprung mangelt, verloren. Somit kann ausgehend von
einem Lambdidvektor der vorliegenden Erfindung eine eukaryontische
Zelle (1) spezifische gezielt werden, (2) genetisch modifiziert
werden, um ein Episom zu enthalten und (3) dahingehend beeinflusst
werden, das Protein zu exprimieren, das durch das Episom in dem
Wirt kodiert wird. Wesentlich ist, dass der Gentransfer gemäß diesem
Verfahren nicht mit der Expression von Phagen- oder viralen Genprodukten
in der gezielten eukaryontischen Zelle einhergehen muss. Daher ist die
gezielte Zelle weniger für
eine Immunreaktion anfällig
und wird auf der genetischen Ebene minimal verändert.
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Optional kann ein episomalen Vektor
(wie hierin beschrieben) eines oder mehrere DNA-Segmente oder genetische Elemente enthalten,
die homolog zu einem eukaryontischen Wirtsgenom sind, so dass die
Expressionskassette in das Wirtsgenom durch homologe Rekombination
transferiert werden kann. In dem Fall können die Elemente, die die
Integration der Expressionskassette in das Genom der eukaryontischen
Zelle erlauben, die Notwendigkeit eines Replikationsursprungs überflüssig machen,
der in einer eukaryontischen Zelle funktioniert.
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Ein lambdider Vektor kann auch verwendet
werden, um einen replikationsdefizitären eukaryontischen Virus in
einer geeigneten Zelle herzustellen, die nicht für das Replikationsdefizit des
eukaryontischen Virus komplementiert und die Replikation des Vektors
unterstützt
(eine geeignete eukaryontische Zelle für die Herstellung eines replikationsdefizitären Virus
eines bestimmten Typs ist jegliche Zelle, die die Herstellung eines Wildtyp-
eukaryontischen Virus unterstützt
und in diesem Fall das Defizit des replikationsdefizitären Virus
nicht komplementiert).
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In dieser Ausführungsform umfasst der Lambdidvektor
ein Genom eines eukaryontischen Virus, der ein Defizit in mindestens
einer (wesentlichen) Genfunktion, die zur Replikation benötigt wird,
umfasst. Das replikationsdefizitäre
virale Genom umfasst vorzugsweise auch ein Passagiergen von Interesse
und zwei ITRs, von denen eins vorzugsweise proximal (innerhalb ungefähr 250 bp,
vorzugsweise innerhalb 100 bp, mehr bevorzugt innerhalb 25 bp) von
einer Phagen-Verpackungssequenz liegt. Das replikationsdefiztäre eukaryontische
virale Genom ist dahingehend definiert, dass es zwischen den ITRs
auf dem DNA-Segments liegt, das die eukaryontische virale Verpackungssequenz
umfasst. Um die Replikation des eukaryontischen viralen Vektors
zu unterstützen,
der durch den Lambdidvektor getragen wird, umfasst der Lambdidvektor
auch DNA-Sequenzen,
die nicht zwischen den ITRs liegen und die in trans Genfunktionen
zur Verfügung
stellen, die zur Replikation des viralen Vektors notwendig sind,
der zwischen den ITRs liegt (und welcher durch die ITRs definiert sind).
Der Lambdidvektor kann in einem Bakterium repliziert werden und
falls erwünscht
in ein Phagenkapsid verkapselt werden, das ein chimäres Kapsidprotein
umfasst (wie oben beschrieben). Das chimäre Kapsidprotein vermittelt
die Internalisierung des verkapselten Lambdids in die eukaryontische
Zelle. Die Sequenzen außerhalb
der ITRs komplementieren die Replikationsdefizite des defizitären viralen
Genoms, während
sie in der eukaryontischen Zelle sind. Der eukaryontische virale
Vektor produziert sein eigenes Kapsid und replikationsdefizitäre eukaryontische
virale Vektoren werden erhalten. Es ist von Bedeutung, dass dieses
Verfahren durch das Sicherstellen, dass keine überlappenden Sequenzen zwischen
dem replikationsdefizitären
eukaryontischen viralen Vektor und den komplementären genetischen
Elementen vorkommen, so ausgestaltet werden kann, dass es keinerlei
homologen Rekombinationsvorgang gibt, der (kontaminierende) replikationskompetente
eukaryontische Viren generieren würden. Auf diese Weise kann
eine Stammlösung
an replikationsdefizitären
eukaryontischen Viren ohne die Notwendigkeit der Herstellung einer
komplementären
Zelllinie oder der Verwendung eines Helfervirus hergestellt werden.
Ein Lambdidvektor, der diese Ausführungsform illustriert, wird
in 5 gezeigt.
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Die vorliegende Erfindung stellt
auch ein System zur Herstellung von rekombinanten DNA-Vektoren zur
Verfügung.
Jegliche Ausführungsform
des vorliegenden erfindungsgemäßen Vektors
kann einen Teil des vorliegenden erfindungsgemäßen Systems darstellen. Das
vorliegende erfindungsgemäße System
umfasst mindestens eine zweite DNA, die zwei DNA-Segmente umfasst,
von denen beide ausreichende Homologie zu dem erfindungsgemäßen Vektor
aufweisen, um eine homologe Rekombination zu vermitteln und welche
eine DNA flankieren oder umgeben, von der es wünschenswert ist, dass sie in
den vorliegenden erfindungsgemäßen Vektor
eingebracht wird oder in einen Teil der eukaryontischen viralen
DNA oder ein Amplikon, das einen Teil des vorliegenden erfindungsgemäßen Vektors
ausmacht. In Ausführungsformen,
die einen defizitären
oder bedingungsabhängig
defizitären
lambdoiden Replikationsursprung umfassen, kann das erfindungsgemäße vorliegende
System eine dritte DNA umfassen, die in trans die Defizite in einem
lambdoiden Replikationsursprung komplementieren kann und optional
eine vierte DNA, die eine Quelle an Phagenkapsiden exprimieren kann,
die intermediäre
oder Produktvektoren verkapseln kann, die den Phagen-Replikationsursprung
umfassen. Entweder eines oder beide der dritten und vierten DNAs
des erfindungsgemäßen Systems
können
optional in das Genom einer bakteriellen Zelle eingebracht werden
und/oder können
durch eine DNA umfasst werden.
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Der Fachmann wird zu schätzen wissen,
dass jede der vorangegangenen Ausführungsformen des vorliegenden
erfindungsgemäßen Vektors
bestimmte Ausführungsformen
des vorliegenden erfindungsgemäßen Verfahrens
ermöglicht.
Die folgenden Beschreibungen werden das vorliegende erfindungsgemäße Verfahren
ausgiebiger illustrieren.
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Gemäß der vorliegenden Erfindung
kann ein DNA-Vektor hergestellt und verpackt werden durch das Transfizieren
einer bakteriellen Zelle mit einer jeglichen Ausführungsform
des vorliegenden erfindungsgemäßen Vektors
und einem zweiten Vektor, der zwei DNA-Segmente aufweist, die ausreichend
homolog zu dem ersten Vektor sind, um einen doppelten homologen
Rekombinationsvorgang zwischen den Vektoren zu ermöglichen.
Vorzugsweise umfassen sowohl der erste wie auch der zweite Vektor
mindestens ein positives Selektionsgen (welche vorteilhafter Weise
unterschiedlich sind), so dass die Zelle unter Bedingungen wachsen
gelassen werden kann, die selektiv für die Aufrechterhaltung von
beiden Vektoren in der Zelle sind. Nach dem Aufbewahren der transfizierten
bakteriellen Zelle für
einen geeigneten Zeitraum in Kultur oder auf einer Platte produziert
ein doppelter homologer Rekombinationsvorgang einen Vektor, der
eine Phagenverpackungssequenz aufweist und der das regulierbare
antiselektives Gen der vorliegenden Erfindung nicht enthält.
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Natürlich werden andere Vektorbereiche
auch in der Zelle vorhanden sein. Die anderen Vektorbereiche umfassen
die Original- oder Anfangsvektoren und das Derivat von Vektor 2,
welches das antiselektive Gen umfasst. Die vorliegende Erfindung
ermöglicht
die einfache Entfernung oder Eliminierung dieser unerwünschten
Vektoren.
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Erstens, nur der Produktvektor und
der ursprüngliche
Vektor enthalten Phagenverpakkungssequenzen. Vektoren, die die Phagenverpackungssequenz
nicht enthalten, können
durch das Bewirken der Verpackung des vorliegenden erfindungsgemäßen Vektors
und des Produktvektors, während
sie in der Zelle sind und durch das Infizieren des Phagen in eine
zweite Zellpopulation, eliminiert werden.
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Jegliche geeignete Technik zur Verkapselung
dieser Vektoren in ein Phagenkapsid kann verwendet werden. Zum Beispiel
kann die bakterielle Zelle ein Lysogen enthalten, welches aktiviert
werden kann. Alternativ dazu kann die bakterielle Zelle mit einem
Helferphagen superinfiziert werden. Der Helferphage kann entweder
ein Wildtyp-Phage sein oder defizitär in einer wichtigen Phagengenfunktion,
z. B., kann es ihm an einem funktionellen Replikationsursprung oder
einer Phagenverpackungssequenz mangeln.
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Der verkapselte Produktvektor kann
aus dem ersten Vektor durch geeignete Gestaltung des ersten Vektors
isoliert werden. Zum Beispiel kann der. erste Vektor zu groß oder zu
klein gemacht werden, um wirksam in dem Phagenkapsid verkapselt
zu werden. Die Art des Phagenkapsids wird natürlich durch die Art der Phagenverpackungssequenz
bestimmt, die auf dem ersten Vektor zu finden ist (z. B., wenn der
erste Vektor eine cos-Stelle
umfasst, dann wird das Kapsid ein lambdoides, vorzugsweise ein Lambdakapsid
sein.
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Alternativ dazu können die verkapselten Vektoren
(d. h., der erste Vektor und der Produktvektor) in eine Population
von Zellen unter solchen Bedingungen infiziert oder transfiziert
werden, dass das regulierbare antiselektive Gen aktiv wird. Das
Verfahren wird dann durch das Wachsenlassen der Zellen (da Zellen,
die den ersten Vektor umfassen, einen starken Selektionsnachteil
haben oder sterben können)
und das Ernten des Produktvektors aus einer primären Kolonie oder einer Zellkultur
beendet. Der Fachmann wird erkennen, dass der Wachstumszeitraum
ausgewählt
wird, um das Erscheinen von Varianten zu vermeiden. Die Varianten
werden typischerweise nicht damit beginnen, die Kultur oder Platte
für mindestens
ungefähr
24 Stunden nach der Induktion des NSG zu kontaminieren. Natürlich kann
das Verfahren auch einen Screening- oder Sequenzierschritt umfassen,
wenn dieses erwünscht
ist.
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Der Fachmann wird zu schätzen wissen,
wie das antiselektive Gen induziert wird. Zum Beispiel, wenn das
NSG ein konstitutiv exprimiertes sacB-Gen ist, dann kann das NSG
durch das zur Verfügung
stellen von Sukrose im Medium aktiviert werden, was es erlaubt,
Triebmittel herzustellen. Eine Plethora von anderen Ausführungsformen
sind auf dem Gebiet wohlbekannt. Wenn ein NSG durch einen kleinen
chemischen Induzieren, d. h., Tac-ccdB Gen, reguliert wird, kann
es durch das Hinzufügen
des Induzierers (z. B., IPTG) zu dem Wachstumsmedium aktiviert werden.
Wenn das antiselektive Gen der T7 Promoter ist, der an ein NP-1
Gen gebunden ist, kann dieses NSG einfach durch Infizieren einer
Zelle aktiviert werden, die die T7 RNA-Polymerase exprmiert. In
gleicher Weise kann, wenn das antiselektive Gen ein SRG ist, z.
B., der EM-7 Promoter, der an ein Zeocingen gebunden ist, das SRG
einfach durch das Infizieren einer Zelle aktiviert werden, die T7
RNA-Polymerase exprimiert. Vorteilhafterweise kann das SRG, wenn
der EM-7 Promoter an eine DNA gebunden ist, die ein positives Selektionsprotein
kodiert, zwei Funktionen dienen. In der ersten bakteriellen Zelle
wird der konstitutive Promoter des EM-7 Gens eine konstitutive Produktion
des positiven Selektionsproteins zur Verfügung stellen. Jedoch wird,
wenn das gleiche Gen in einer Zelle ist, die eine geeignete Menge
an T7 RNA-Polymerase enthält,
dieses ansonsten positive Selektionsgen ein starkes antiselektives
Gen.
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Eine bevorzugte Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung, von der herausgefunden wurde, dass sie
genauso gut wie andere Ausführungen
funktioniert und besser als einige Ausführungen, umfasst einen ersten
(erfindungsgemäßen) Vektor,
der ein PSG um fasst, das entweder proximal oder benachbart zu einem
NSG und einem unabhängigen
positiven Selektionsgen liegt. In dieser Ausführungsform ist das PSG ein
Zeocinresistenzgen und das unabhängige
positive Selektionsgen ist ein Kanamycinresistenzgen oder noch bevorzugter ein
Tetracyclinresistenzgen. Zusätzlich
umfasst der erfindungsgemäße Vektor
in dieser Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung einen pBR322 Replikationsursprung.
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In einer weiteren Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ist die erste bakterielle Zelle (in welche die
ersten und zweiten Vektoren transfiziert werden) kompetent für eine homologe
Rekombination, aber die zweite Population von Zellen, in welche
die verkapselten Produkte infiziert werden (oder transfiziert werden), ist
defizitär
in der Fähigkeit,
eine homologe Rekombination zu unterstützen. Dieser Phenotyp kann
durch eine Vielzahl geeigneter Mechanismen erhalten werden. Ein
Typ einer Zelle, die defizitär
in der Fähigkeit
ist, eine homologe Rekombination zu unterstützen, ist eine Zelle, der es
an recA mangelt. Eine Vielzahl von recA-defizienten Strängen sind öffentlich
verfügbar.
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Eine andere Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung setzt einen ersten Vektor ein, der einen lambdoiden Replikationsursprung
verwendet. Es ist stark bevorzugt, dass der lambdoide Replikationsursprung defizitär oder bedingungsabhängig defizitär ist und
dass der Defekt in trans komplementiert werden kann oder anderseits
durch Manipulation der zellulären
Umgebung bewirkt werden kann. Wie in anderen Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung werden der ersten und zweite Vektor in
eine bakterielle Zelle transfiziert. Jedoch wird in der vorliegenden
Ausführungsform
der doppelte homologe Rekombinationsvorgang durch das Infizieren
(oder Transfizieren) der Zelle mit einem defizitären oder nicht-defizitären Helferphagen
oder durch Aktivierung eines defizitären oder nicht-defizitären Lysogens
erleichtert. Der Helferphage oder das Lysogen komplementieren den
defizitären
lambdoiden Replikationsursprung in trans. Als ein Ergebnis beginnt
der erste Vektor die lambdoide Replikation, welche höhere Kopienzahlen
des ersten Vektors zur Verfügung
stellt und wesentlich die Geschwindigkeit der homologen Rekombination
verstärkt.
Die Helferfunktion kann durch Lambda – Klar zur Verfügung gestellt
werden. Die Helferfunktion kann auch durch einen Vektor mit einer
Verpakkungssequenz zur Verfügung
gestellt werden, die abgestellt oder deletiert wurde. Zum Beispiel
kann die Verpackungssequenz des Helfers durch positionsgerichtete
homologe Rekombinationsstellen (z. B., lox-Stellen) flankiert sein.
Entsprechend wird er, wenn der erste und zweite Vektor ursprünglich in
eine Zelle transfiziert werden, die eine geeignete Rekombinase exprimiert
(z. B., cre), wenn die Helferphage in die Zelle infiziert wird, nicht
in der Lage sein, in Kapside verpackt zu werden und kann nicht mit
den späteren
Schritten des erfindungsgemäßen Verfahrens
interferieren. Sogar wenn der Helferphage verkapselt wird und zum
nächsten Schritt
des erfindungsgemäßen Verfahrens
gebracht wird, kann der Helfervektor durch das Platzieren der zweiten
Population von Zellen unter solchen Bedingungen eliminiert werde,
die selektiv für
den Produktvektor und antiselektiv für den Helferphagen sind. Der
Fachmann wird zu schätzen
wissen, dass auch zusätzliche Permutationen
und Kombinationen der vorliegenden Erfindung verwendet werden können.
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Beispiele
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Die folgenden Beispiele illustrieren
des Weiteren die vorliegende Erfindung, sollten aber nicht dahingehend
ausgelegt werden, dass sie in irgendeiner Weise einschränkend sind.
Obwohl die Beispiele mit Lambdavektoren und Adenovirus illustriert
werden, weiß der
Fachmann zu schätzen,
dass die folgenden Beispiele auch auf andere lambdoide Vektoren
und auf nicht-adenovirale eukaryontische Viren angewendet werden
können.
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Beispiel 1
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Das folgende Beispiel illustriert
LOIQVXB (Spe), einen Vektor, der im Kontext
der vorliegenden Erfindung nützlich
ist.
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Der LQIQVXB
(Spe)-Vektor umfasst ein Lambdaoperon PR,
der die Transkription durch das Gen 0 vorantreibt. In diesem bestimmten
Vektor umfassen Cro und CII Mutationen in essentiellen Regionen
ihrer kodierenden Sequenzen, wodurch die Cro- und CII-Genfunktionen eliminiert
werden. Zum Beispiel ist Cro von den Aminosäuren 15–38 (d. h., α Helices
2 und 3) und CII von den Aminosäuren
6–20 befreit.
Protein O wird weiterhin exprimiert.
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Der Vektor umfasst auch ein Lac IQ Operon.
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Stromabwärts des Lac IQ Promoters
und Gens ist eine cos-Sequenz. Die Orientierung der cos-Sequenzen
bezüglich
des PR Promoters ist die gleiche wie die
Orientierung der cos-Stelle bezüglich
des PR, die im Wildtyp Lambda zu finden
ist. Jeder der zuvor genannten genetischen Elemente ist in einem
DNA-Segment enthalten, das eine Pac I Stelle an jedem Terminus umfasst.
Der Vektor umfasst des Weiteren ein Kanamycinresistenzgen und den
p15 Replikationsursprung aus pACYC177 (New England Bio-Labs).
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Eine erste transgene Expressionskassette
(z. B., ein CMV Promoter, der operativ an eine DNA-Sequenz gebunden
ist, die das bakterielle Lac Z-Gen kodiert oder alternativ menschliche
VEGF121 cDNA und eine SV40-Polyadenylierungssequenz)
ist benachbart zu dem Ad5 Segment in Position 1–355. Weiterführend von der
Transgen – Expressionskassette
ist ein DNA-Segment, das Ad5 Sequenzen von Positionen 27,082 bis 32,852
umfasst, bei denen die Sequenzen von 27,860 bis 30,805 deletiert
wurden, und welche durch Xba I Verdau von Ad5 erhalten wurden. Die
Spe I-Stelle in diesem Vektor ist einzigartig. Das E. coli β-Glucuronidasegen
und SV40 frühe
Polyadenylierungssignal werden neben die Ad5 Sequenz platziert,
die bei Position 32,852 terminiert und in der gleichen Orientierung
wie das zuvor genannte Transgen. Ein DNA-Segment, das zu Ad5 in
den Positionen 35,565 bis Position 35,935 korrespondiert, liegt
benachbart zu der β-Glucuronidasesequenz.
Dieses platziert das β-Glucuronidasegen
unter die Kontrolle des Ad5 E4 Promoters.
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Beispiel 2
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Dieses Beispiel illustriert nützliche
Modifikationen von LOIQVXB (Spe).
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LOIQVXB (SpeCC),
wie in 1 gezeigt, wird
durch eine Deletion hergestellt, die die kodierenden Sequenzen vom
Cro – Gen
bis zum CII – Gen
von LOIQZXB (Spe) umspannt. Eine Deletion
im O-Gen von LOIQZXB (Spe) produziert LIQZXB (Spe), das in 2 gezeigt wird. Ein Defizit in dem O-Gen
kann durch das Schneiden desselben mit Bgl II und Relegieren des
O-Gens hergestellt werden, was in dem Verlust eines kleinen essentiellen
Fragments des O-Gens ohne das Aufbrechen des lambdoiden Replikationsurspnings
resultiert. Die Deletion von Cro bis CII liegt ungefähr bei den
Lambdakoordinaten 38,041 bis 38,653. Diese entfernt auch tR1.
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Beispiel 3
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Dieses Beispiel demonstriert die
Herstellung von lambdiden Vektoren, die das gesamte adenovirale Genom
umfassen, außer
den Teilen für
die E1-, E3- und E4-Regionen.
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Ein Ad5-Virus, der eine Spe I Stelle
an Position 3,328 des Wildtypgenoms enthält, wurde durch Standardviruskonstruktionstechniken
hergestellt. Verdau mit Spe I ergab das erwartete Fragment von ungefähr 32,7
kBp, welches isoliert wurde. Das isolierte Fragment wurde in LOIQVXB (Spe) eingefügt, um den lambdiden Vektor
LGV11VKB, welcher in 3 gezeigt wird, herzustellen. Durch ein
analoges Verfahren kann jeder der Vektoren der Beispiele 1–3 und ähnliche
verwendet werden, um einen lambdiden Vektor herzustellen, der einen
Adenovirus enthält.
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Der lambdide Vektor kann amplifiziert
und mit Pac I verdaut werden und das Pac I Segment, das die adenoviralen
Sequenzen enthält,
kann zu einer eukaryontischen Zelle transferiert werden, die in
der Lage ist, das Wachstum des rekombinanten Adenovirus zu unterstützen. In
dem vorliegenden Beispiel wären 293/ORF6-Zellen
(siehe internationale Patentanmeldung WO 95/34671, Kovesdi et al.)
geeignete Zellen, da sie die Defizite in den essentiellen Genfunktionen
komplementieren, die aus den E1- und E4-Regionen des adenoviralen Genoms deletiert
wurden. Die in dieser Weise hergestellte adenovirale Stammlösung ist
frei von replikationskompetenten Adenoviren und Wildtypadenoviren,
da keiner von diesen in einen lambdoiden Phagen verpackt werden
kann.
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Alternativ dazu kann eine bakterielle
Zelle, die LGF11VXB umfasst, mit einem Helferphagen
infiziert werden (oder ein Lysogen, das es enthält, kann aktiviert werden)
werden. Das Vorliegen der Helferphagenfunktionen resultiert in der
Lineansierung von LGV11VXB an der cos-Stelle
und der Verkapselung des linearisierten Vektors. Wie durch Inspektion
gesehen werden kann, resultiert die Linearisierung an der cos-Stelle
und generiert einen ITR nahe einem Terminus der DNA. Daher kann
der verkapselte, linearisierte Vektor in eine eukaryontische Zelle,
die dieses erlaubt, (z. B., 293/ORF6-Zellen) transduziert werden,
dem wiederum das Entkapseln des Vektors folgt und die Vermehrung
des eukaryontischen viralen Gentransfervektors (d. h., des adenoviralen
Vektors).
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Beispiel 4
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Die Herstellung eines Adenovirus
durch Verwendung viraler Arme ist ein zeitaufwändiges Verfahren. Wenn mehrere
Regionen des Genoms geändert
werden müssen,
werden entweder sequenzielle Viruskonstruktionsverfahren eingesetzt
oder es sind teilweise komplementierende Arme aus verschiedenen
Rekombinationsviren notwendig. Oft sind geeignete Restriktionsschnittstellen
nicht frei vertügbar.
Des Weiteren kann ein negativer Selektionsdruck bezüglich des
gewünschten
Adenovirus in einer eukaryontischen Zelle existieren, welcher weiterhin
Versuche behindern kann, den gewünschten
Vektor zu erhalten. Dieses Beispiel demonstriert eine geeignete
Lösung
für einen
langanhaltenden Bedarf und demonstriert eine erhöhte Geschwindigkeit und Leichtigkeit
bei der Generierung verschiedener adenoviraler Vektoren, die aus
der Verwendung der vorliegenden efindungsgemäßen Lambdidvektoren und des
Systems resultieren können.
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Wie oben offenbart, wird das Ersetzen
einer gewünschten
Region eines Lambdidvektors durch positive und/oder negative Selektion
erleichtert. Vorzugsweise werden sowohl positive wie auch negative
Selektion zusammen zur optimalen Erleichterung einer Vektorherstellung
verwendet. 4 zeigt einen
Prozess, worin zwei homologe Rekombinationsschritte verwendet werden,
um einen finalen Lambdidvektor herzustellen.
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Zuerst wird eine Kassette in die
Region eingeführt,
die durch homologe Rekombination modifiziert werden soll. Die Kassette
enthält
ein positives und negatives Selektionsgen und fügt vorzugsweise eine einzigartige
Restriktionsschnittstelle ein. Das negative Selektionsgen wird unter
die Kontrolle eines regulierbaren Promoters platziert oder kann
unter die Kontrolle eines konstitutiven Promoters platziert werden,
wenn das negative Selektionsgenprodukt die Umwandlung einer nicht-toxischen
Substanz (welche zur Vertügung
gestellt oder zurückgehalten
werden kann) in einen letalen Metaboliten katalysiert. Der dadurch
hergestellte intermediäre
Lambdidvektor wird Lambdidselekt (L-sel) genannt. L-sel enthält Gene
für sowohl
Tetracyclin- wie auch Zeocin-Resistenz, wohingegen kein Vorläufervektor
Resistenz gegen beide Antibiotika an ein Bakterium vermittelt, das
nur einen der Vektoren enthält.
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Ein dritter Vektor, der Sequenzen
umfasst, die in den L-sel-Vektor eingeführt werden sollen und homolog
zu L-sel an zwei verschiedenen Loci ist, welche das negative Selektions-
("Todes") -Gen flankieren,
wird in eine bakterielle Zelle transduziert, die L-sel umfasst.
L-sel und der dritte Vektor rekombinieren. Der Rekombinationsvorgang
schneidet das negative Selektionsgen aus L-sel zur gleichen Zeit
aus, zu dem die gewünschte Sequenz
eingeführt
wird. Die Reaktion ergibt eine Population von Vektoren, in welchen
das gewünschte
Produkt unterrepräsentiert
ist und daher wird der gewünschte
(End-) Lambdidvektor ("gewünschtes
Lambdid") durch
Aktivierung (z. B., zur Verfügung
stellen eines Substrats) oder Induktion des negativen Selektionsgens angereichert.
Bakterien, die unerwünschte
Reaktanten und Produkte umfassen, vermehren sich nicht. Das gewünschte Produkt
wird daher leicht durch Routinescreening identifiziert.
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Ampicillin, Kanamycin, Zeocin und
Genticin (G418) sind beispielhaft für positive Selektionsantibiotika; die
in dem Kontext dieses Beispiels nützlich sind. Ein Tac- (Trp-
und Lac-Hybrid-)
Promoter, der durch Lac I reprimierbar ist, und operativ an eine
DNA gebunden ist, die ein OmpA FLAG/NP-1 Fusionsprotein kodiert,
ist beispielhaft für
ein negatives Selektionsgen, das im Kontext dieses Beispiels nützlich ist.
OmpA FLAG/NP-1 ist ein Rattendefensin, dem die Erkennungssignalsequenz
fehlt. Der Tac Promoter ist durch IPTG induzierbar.
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Die durch die Selektionskassette
in L-sel eingeführte,
einzigartige Restriktionsschnittstelle ist nützlich (aber optional) in mindestens
zweierlei Weise. Linearisierte DNA mit freien Enden haben erhöhte homologe Rekombinationsgeschwindigkeiten.
Das Kombinieren von linearisierten L-sel mit der Ziel-DNA wird höhere Rekombinationsraten
ergeben. Die einzigartige Restriktionsschnittstelle ist auch von
Nutzen, wenn der Rekombinationsvorgang (dieser Vorgang dimerisiert
die Vektoren) zwischen intakten zirkulären DNAs stattfindet und ein
einzelner anstatt ein mehrfacher Rekombinationsvorgang vorkommt.
In dem Fall können
die rekombinanten Vektoren mit dem einzigartigen Restriktionsenzym
verdaut werden.
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Vorteilhafterweise kann das einzigartige
Restriktionsenzym aus einem induzierbaren Gen in vivo exprimiert
werden, welches ein kontinuierliches Schneiden der Bereiche zur
Verfügung
stellt, die die einzigartige Restriktionsenzymschnittstelle umfassen,
und verhindert so die Notwendigkeit der Isolierung der DNA zum Restriktionsverdau.
Alle diese nicht-rekombinanten und einzelrekombinierten Vektoren
werden linearisiert. Gegen diese linearisierten DNAs wird selektiert,
wenn sie in Bakterien transferiert werden, da sie nicht stabil in Bakterien
transformieren. Der nicht L-sel-Vektor kann durch antibiotische
Selektion selektiert werden. Im Gegensatz dazu kann der dimerisierte
Vektor eine zweite Runde homologer Rekombination durchlaufen, um
das gewünschte
Produkt herzustellen. Die Vektorpopulation kann aus den Bakterien
aufgereinigt werden, an der einzigartigen Restriktionsschnittstelle
verdaut werden und in ein Bakterium retransduziert werden, um die
Vektorpopulation um das gewünschte
Produkt anzureichern. Die Notwendigkeit der Restriktion kann mit
der negativen Selektionskassette in L-sel-Vektoren durch das Induzieren
der Expression des "Todes"-Gens in allen nicht-rekombinierten
L-sel-Vektoren vermieden
werden.
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Beispiel 5
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Dieses Beispiel zeigt die Herstellung
von Adenovirus aus einem lambdiden Vektor.
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Der Lambdidvektor LGV11VXB
(3) wird in einem bakteriellen
Wirt amplifiziert und isoliert. Der Vektor wird mit Pac I verdaut,
welches ein DNA-Segment produziert, das mindestens ein Fragment
enthält,
das hoch homolog zu einer adenoviralen Sequenz ist. Das DNA-Fragment,
das das DNA-Segment umfasst, das hoch homolog zu einer adenoviralen
Sequenz ist, wird in eine eukaryontische Zellkultur transferiert,
die das Wachstum des Adenovirus erlaubt (z. B., 293/ORF6-Zellen).
Nach mehreren Passagen wird eine zytopathische Wirkung beobachtet.
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Beispiel 6
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Diese Beispiel demonstriert die Herstellung
des rekombinanten D-Proteins, umfassend eine Sequenz, die das Protein
oder ein Phagenkapsid, das das Protein umfasst, auf die Oberfläche einer
eukaryontischen Zelle richtet, wodurch seine Aufnahme in Endosomen
der eukaryontischen Zelle bewirkt wird.
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Ein Plasmid, das die DNA umfasst,
die das D-Gen kodiert, das operativ an den Tac-Promoter, pD100, gebunden ist, wird
durch konventionelle Techniken hergestellt. Standard – positionsgerichtete
Mutagenese wird verwendet, um eine DNA, die entweder die Aminosäuresequenz
(a) Gly Ser Gly Ser Gly Ser Gly Ser Gly Ser Ala Cys Asp Cys Arg
Gly Asp Cys Phe Cys Gly [SeQ ID NO: 2] oder (b) Gly Ser Gly Ser
Gly Ser Gly Ser Gly Ser Lys Lys Lys Lys Lys Lys Lys [SEQ ID NO:
3] kodiert in die kodierende Sequenz von D einzuführen. Die hinzugefügte Aminosäuresequenz
wird an den Carboxyterminus des D-Proteins platziert, kann aber
auch an den Aminoterminus des D-Proteins platziert werden. Dadurch,
dass die Sequenz von SEQ ID NO: 2 mit umfasst ist, wird das D-Protein
spezifisch an jegliche Zelle binden, die das ανβ3-Integrin
auf ihrer Zelle exprimiert. Durch das Mitumfassen der Sequenz von
SEQ ID NO: 3 wird das D-Protein an eine Zelle binden, die Heparinsulfat
auf seiner Oberfläche
aufweist.
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Das rekombinante D-Protein wird in
Bakterien überexprimiert
und durch konventionelle Mittel isoliert. Während der Isolierung des rekombinanten
D-Proteins wird die bakterielle Kultur durch differentielle Zentrifugation
abgetrennt, um Einschlußkörper von
dem löslichen
Material abzutrennen, falls welche vorhanden sind. Die Menge des
löslichen
D-Proteins wird
von der jeweiligen Platzierung der hinzugefügten Aminosäuresequenz abhängen. Mindestens
20% der Proteinpartitionen des Überstandes
zeigen somit die korrekte Faltung des D-Proteins. Die Affinität des D-Proteins
für eukaryontische
Zellen kann durch Verwendung eines geeigneten Assays bestätigt werden,
einschließlich
direkter Bindungsmessungen und Inhibierungsassays.
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Beispiel 7
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Dieses Beispiel illustriert die Verwendung
eines modifizierten T7-Vektors zum Gentransfer in eukaryontische
Zellen.
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Die Expressionskassette CMV-GFP wird
direkt 3' von Gen
10 in den Genom von T7 positioniert, so dass sie linksseitig transkribiert
wird (in Bezug auf das linearisierte T7 Genom). Die Expressionskassette CMV-GFP
besteht im Wesentlichen aus dem CMV intermediären frühen Promoter, einer kodierenden
Sequenz für
das grüne
Fluoreszenzprotein (Gibco BRL Life Technologies) und dem SV40 frühen Polyadenolierungssignal.
Die T7 Gen 10 Promoterregion wird aus dem Phagengenom deletiert,
was in sehr geringen Mengen seiner Expression resultiert. Jedoch
wird ein modifiziertes Gen 10 Produkt (d. h., modifiziertes p10)
durch ein Plasmid in trans zur Verfügung gestellt. Seine Ex pression
wird durch den Gen 10 Promoter derart reguliert, dass es überexprimiert
wird. Aminosäure
344, die letzte Aminosäure
von p10A, wird gegen Validin abgeändert und das Stopkodon wird
zu Glutaminsäure
vor dem Hinzufügen
einer RGD-Sequenz geändert.
Die 3' terminale kodierende
Sequenz und carboxyterminale Aminosäuresequenz des modifizierten
Gen 10 Produkts sind, z. B.,
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Wenn dieser rekombinante T7-Phage
mit eukaryontischen Zellen in Kontakt gebracht wird, die das αν Integrin
umfassen, und mit Chloroquin behandelt wird, kann eine GFP-Aktivität in den
Zellen 24–48
Stunden später
nachgewiesen werden.
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Beispiel 8
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Dieses Beispiel illustriert ein Geradeausverfahren
der Verwendung eines Lambdidvektors zur Generierung eines Produktvektors,
wie einem rekombinanten eukaryontischen viralen Vektor, der zur
Verwendung im Gentransfer in eukaryontische Zellen geeignet ist.
Die durch das vorliegende Verfahren hergestellten Produktvektoren
umfassen ein eukaryontisches virales Amplikon. Dieses Beispiel lehrt
und illustriert ein allgemeines Verfahren. Jedoch umfasst das Verfahren
auch eine spezifische Ausführungsform,
um das Verständnis dieses
Verfahrens zu unterstützen.
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Dieses Verfahren verwendet einen
Lambdidvektor, Vektor 7, und eine andere DNA, Vektor B. Eine Ausführungsform
von Vektor 7 wird in 6 gezeigt.
Eine Ausführungsform
von Vektor 8 wird in 7 gezeigt.
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Vektor 7
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Vektor 7 umfasst ein eukaryontisches
virales Amplikon, einen eukaryontischen viralen Vektor oder Sequenzen,
die zu einem eukaryontischen viralen Vektor hoch homolog sind (d.
h., eine eukaryontische virale DNA). Da dieses Verfahren vorzugsweise
Produktvektoren herstellt, die mindestens die genetischen Elemente umfassen,
die notwen dig und ausreichend sind, um ein eukaryontisches virales
Amplikon auszubilden, umfasst die eukaryontische virale DNA, die
von Vektor 7 getragen wird, vorzugsweise die Elemente, die notwendig
sind, um ein Amplikon herzustellen. Jedoch können ein oder mehrere Elemente
eines Amplikons oder andere geeigneter DNA auf Vektor 7 durch homologe
Rekombination mit Vektor 8 transferiert werden. Die jeweilige Ausführungsform
von Vektor 7, die in 6 gezeigt
wird, trägt
einen adenoviralen Vektor, der defizitär in den E1- und E4-Regionen
des adenoviralen Genoms ist. 6 zeigt
auch zwei terminale ITRs und eine adenovirale Verpackungssequenz,
weil diese drei genetischen Elemente notwendig und ausreichend zur
Bildung eines adenoviralen Amplikons sind.
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Vektor 7 kann (und normalerweise
tut er dies auch) zusätzliche
Sequenzen eines eukaryontischen viralen Vektors umfassen. Die besondere
Ausführungsform
von Vektor 7, die in 6 illustriert
wird, umfasst einen vollständigen
Wildtyp-Adenovirus mit der Ausnahme, dass das meiste der E1-Region
(Ad5-Koordinaten 356 bis 3,327) und der E4-Region (Ad5-Koordinaten 32,832 bis 35,564)
durch heterologe genetische Elemente ersetzt wurden.
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Der Zweck von Vektor 7 (in diesem
Beispiel) ist es, die homologe Rekombination in einer Region der eukaryontischen
viralen DNA zu erleichtern, die sie trägt. In dieser besonderen hierin
illustrierten Ausführungsform
umfasst die E1-Region des adenoviralen Vektors entweder ein hochregulierbares
negatives Selektionsgen (NSG) oder eine duale Selektionskassette
(DSC), welche in eine Region der eukaryontischen viralen DNA eingefügt wird
oder an deren Stelle tritt. Die Substitution des NSG oder DSC (welches
durch Definition ein NSG umfasst) für die E1-Region in 6 diktiert, dass die E1-Region, oder eine
Region, umfassend die E1-Region, durch homologe Rekombination mit
Vektor 8 in diesem Verfahren ersetzt wird. Es ist bevorzugt, aber
nicht wesentlich, dass Vektor 7 ein DSC anstatt ein NSG umfasst.
Nach homologer Rekombination wird das NSG aktiviert sein, um gegen
Bakterien zu selektieren, die das NSG umfassen.
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In den anfänglichen Schritten dieses Verfahrens
werden die Bakterien, die mit Vektoren 7 und 8 transduziert sind,
unter Bedingungen wachsen gelassen, die auf Bakterien selektieren,
die entweder Vektor 7 oder die Vektoren 7 und 8 enthalten. Vektor
7 hat ein unabhängiges
positives Selektionsgen (Kanamycinresistenz in der vorliegenden
Ausführungsform)
und selektiver Druck auf Vektor 7 kann durch die Zugabe von Kanamycin
zu dem Wachstumsmedium erhalten werden. Jedoch kann ein Selektionsdruck
für Vektor
7 auch durch Verwendung des positiven Selektionsgens des DSC (Zeocinresistenz
in der illustrierten Ausführungsform)
erhalten werden. Selektion auf das PSG des DSC ist vorteilhaft,
da das PSG und das NSG in dem DSC resident sind und (in Begriffen
der Genetik) enger miteinander verbunden sind als mit dem NSG und
dem unabhängigen positiven
Selektionsgen, bedingt durch deren physikalische Nähe zueinander.
Um den höchsten
Grad an Effizienz beim Erzielen der gewünschten Vektoren in dem vorliegenden
Verfahrens zu erhalten, wird die sogenannte "Hintergrund"-Vermehrung unerwünschter Vektoren vorzugsweise
größtmöglich eingeschränkt. Daher ist
die Verwendung des positiven Selektionsgens des DSC, um Druck auf
Vektor 7 aufrechtzuerhalten, in den anfänglichen Schritten dieses Verfahrens
gegenüber
der Verwendung des unabhängigen
positiven Selektionsgens bevorzugt. Der Fachmann wird natürlich erkennen,
dass das Wachstumsmedium derart formuliert werden könnte, um
selektiv für
beide positive Selektionsgene von Vektor 7 zu sein (z. B. ist es
in der illustrierten Ausführungsform
so formuliert um sowohl Zeocin wie auch Kanamycin zu enthalten).
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Der eukaryontische virale Vektor,
der durch Vektor 7 getragen wird, kann andere Modifikationen zusätzlich zu
dem Einfügen
eines DSC oder eines negativen Selektionsgens oder anstelle einer
Region des eukaryontischen viralen Vektors aufweisen. Die illustrierte
Ausführungsform
des vorliegenden Verfahrens lehrt dieses durch das Zeigen, dass
die E4-Region des adenoviralen Vektors durch einen transkriptionael
inerten Abstandshalter (Transcriptionally Inert Spacer, TIS) ersetzt
wird. Jedoch wird man zu schätzen
wissen, dass viele andere Modifikationen am eukaryontischen viralen
Vektor durchgeführt
werden können.
Das gezeigte TIS ist eine SV40 Polyadenylierungssequenz, der eine
bakterielle β-Glucuronidase-kodierenden
Sequenz folgt, gefolgt von einer menschlichen β-Globin-Polyadenylierungssequenz.
Das TIS-Element wird eingebracht, um die Eigenschaften des adenoviralen
Vektors zu verbessern, der in diesem vorliegenden Beispiel hergestellt wird.
TIS-Elemente werden eingehender in der internationalen Patentanmeldung
WO 97/21826 beschrieben.
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Eine wichtige Eigenschaft von Vektor
7 ist, dass er zwei DNA-Segmente (Homologieregionen) enthält, die
zu zwei DNA-Segmenten (Homologieregion) von Vektor 8 hoch homolog
sind. Diese Homologieregionen der Vektoren 7 und 8 werden verwendet,
um die homologe Rekombination zwischen den beiden Vektoren zu vermitteln.
In der hierin illu strierten besonderen Ausführungsform sind die adenoviralen
Sequenzen der Koordinaten 1 bis 355 und der Koordinaten 3328 bis
mindestens ungefähr
5,678 in beiden Vektoren 7 und 8 vorhanden und werden in jeder Figur
als gestreifte und gepunktete Kästen
dargestellt, um deren Identität
zu zeigen.
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Vektor 7 hat auch eine Verpackungssequenz,
die eine Verkapselung in ein lambdoides Kapsid zur Verfügung stellt
(z. B., eine Lambda cos-Stelle). Die lambdoide Verpakkungssequenz
ist vorzugsweise proximal zu einem ITR der eukaryontischen viralen
DNA, so dass das ITR proximal zu einem (freien) Terminus der DNA nach
der Linearisierung des Lambdidvektors liegt, die während der
Verkapselung in ein lambdoides Kapsid vorkommt.
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Vektor 7, der in 6 gezeigt wird, umfasst auch ein LacIQ-Gen, eine geringe Kopienzahl, einen bakteriellen
Replikationsursprung und ein unabhängiges positives Selektionsgen.
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Das LacIQ-Gen
von Vektor 7, das in 6 dargestellt
wird, ist optional. In der gezeigten Ausführungsform erlaubt es die genaue
Regulierung des Tac-Promoters, der das gezeigte NSG reguliert (in
diesem Fall bildet das NSG einen Teil des DSC). Das LacIQ-Gen überexprimiert
den lac-Repressor, welcher wirksam den Tac-Promoter in der Abwesenheit
von Galactose oder einem Galactose-Analogon (z. B., IPTG) ruhigstellt. Wenn
ein anderer als der Tac-Promoter verwendet wird, um die Expression
des NSG voranzutreiben, wenn ein LacIQ-Stamm
verwendet wird, oder wenn andere hochwirksame Mittel zur Kontrolle
des negativen Selektionsdrucks des NSG eingesetzt werden, dann kann
das LacIQ-Gen aus dem Vektor 7 ohne Wirkung
entfernt werden.
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Der Replikationsursprung mit geringer
Kopienzahl dient dazu, Vektor 7 in der bakteriellen Zelle stabil aufrechtzuerhalten,
wenn der lambdoide Ursprung nicht repariert werden kann. Der in 6 gezeigte Vektor umfasst
mehr als 38 kBp. Dementsprechend ist es vorteilhaft, einen Replikationsursprung
mit geringer Kopienzahl, wie den p15 Ori, (wie in 6 gezeigt) oder das pBR322 on (nicht
gezeigt) einzufügen.
Während
es nicht wünschenswert
ist, an eine bestimmte Theorie gebunden zu sein, wird angenommen,
dass Replikationsursprünge
mit geringer Kopienzahl helfen, die Integrität von großen autonom-replizierenden
DNAs wie großen
Lambdidvektoren aufrechtzuerhalten.
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Das unabhängige positive Selektionsgen
liegt nicht innerhalb der dualen Selektionskassette vor, noch innerhalb
einer Region des Lambdidvektors, von dem vorgesehen ist, dass er
an der homologen Rekombinationsreaktion mit Vektor 8 teilnimmt.
Daher wird das unabhängige
positive Selektionsgen von Vektor 7 Teil des gewünschten Produktvektors, Vektor
9 (8), werden.
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Nach homologer Rekombination zwischen
den Vektoren 7 und 8, werden die Vektoren, die in 9 und 10A–B gezeigt werden, hergestellt
werden. Der Vektor von 8 umfasst
den gewünschten
adenoviralen Vektor, wird aber nicht das positive Selektionsgen
der dualen Selektionskassette umfassen (welche in den adenoviralen
Vektorsequenzen in 6 liegt).
Um auf bakterielle Zellen zu selektieren, die den in 8 gezeigten Vektor umfassen,
werden die Zellen in oder auf Medium wachsen gelassen, das selektiv
für Zellen
ist, die das unabhängige
positive Selektionsgen umfassen (das aus Vektor 7 abgeleitet ist).
Das in 6 gezeigte unabhängige positive
Selektionsgen ist ein Kanamycingen. Im Gegensatz dazu ist das Medium
nicht für
das PSG des DSC selektiv, da dieses Selektionsgen nun nur in den
unerwünschten
Produkten vorhanden ist. Entsprechend werden alle transformierten
bakteriellen Zellen in diesem jeweiligen Beispiel an diesem Punkt
des Verfahrens in der Gegenwart von Kanamycin wachsen gelassen,
aber nicht in der Gegenwart von Zeocin.
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Vektor 7 umfasst auch einen Lambda-Replikationsursprung.
Der Lamda-Replikationsursprung
umfasst mindestens zwei Genfunktionen: eine Position zum Zusammensetzen
der Replikationsproteine und einen Promoter, der die Transkription
durch diese Sequenzen vorantreibt. Der gezeigte Lambda-Ursprung
umfasst das PR-Operon, welches defizitär zumindest
bezüglich
0 oder P gemacht wurde. Dieses ist inter alia vorteilhaft, um eine überlaufende
Replikation von Vektor 7 zu verhindern.
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Vektor 8
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Der in 7 gezeigte
Vektor umfasst zwei nicht benachbarte Segmente, die zu den Sequenzen
in dem adenoviralen Vektor, der durch Vektor 7 umfasst wird, hoch
homolog sind. Zwischen diesen beiden nicht benachbarten Sequenzen
ist eine Expressionskassette, die eine DNA umfasst, die ein Protein
von Interesse kodiert und vorzugsweise daran gebunden ist ein Promoter,
der in mindestens einigen eukaryontischen Zellen funktioniert (z.
B., eine Zielzelle des adenoviralen Vektors, der durch Vektor 7
oder Vektor 8 umfasst wird). In der gezeigten Ausführungsform
umfasst Vektor 8 einen EF-1α Promoter
(Uetsiki et al., J. Biol. Chem., 264, 5791–5798 (1989)), der operativ
an eine VEGF121-kodierende Sequenz gebunden
ist, wodurch ein synthetisches VEGF121-Gen
ausgebildet wird. Das VEGF121-Gen wird durch
Region mit hoher Homologie zu den adenoviralen Sequenzen in der
Ausführungsform
von Vektor 7, der in 6 gezeigt
wird, flankiert.
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Vektor 8 umfasst auch ein optionales
positives Selektionsgen (z. B., ein Ampicillinresistenzgen), welches
vorzugsweise ein Gen ist, das sich von dem positiven Selektionsgen
der dualen Selektionskassette und von dem unabhängigen positiven Selektionsgen
von Vektor 7 unterscheidet. Vektor 8 umfasst vorzugsweise keine
Phagenverpackungssequenz, die mit der Phagenverpackungssequenz von
Vektor 7 kompatibel ist. Das bedeutet, dass in dem Falle, dass Vektor
8 eine Phagenverpackungssequenz umfasst, dass die Phagenverpackungssequenz
derart selektiert wird, dass sie nicht die Verkapselung von Vektor
8 in Kapside dirigiert, die in der Lage sind, Vektor 7 zu verkapseln.
Alternativ dazu kann Vektor 8 so konstruiert sein, dass er zu groß oder zu
klein zur effizienten Verkapselung ist oder eine andere geeignete
Störung
zur Verkapselung aufweist.
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Optional kann Vektor 8 zusätzlich einen
lambdoiden Replikationsursprung umfassen.
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Die Vektoren der 7 und 8 (d.
h., Vektoren 7 und 8), die in einem einzelnen bakteriellen Wirt
transformiert wurden, können
homolog rekombinieren (durch einen Doppelkreuzübergang), um die in den 9 und 10A–B gezeigten Vektoren herzustellen.
Der in 8 gezeigte Vektor
ist das gewünschte
Produkt. Beide in den 7 und 8 gezeigten Vektoren sind
geschlossene zirkuläre
DNAs. Diese Tatsache verringert die Effizienz der homologen Rekombination,
welches ein Phänomen
ist, das selbst unter optimalen Bedingungen bei einer geringen Häufigkeit
vorkommt. Zusätzlich
wird der in 8 gezeigte
Vektor in einer Minderzahl bakterieller Zellen, die in einer Kultur
wachsen, zu finden sein. Andere Zellen, die in der gleichen Kultur
wachsen, werden einen der Vektoren, die in 7, 8 und 10A–B gezeigt
werden, enthalten. Die Kultur der bakteriellen Zellen wird auch
einen Vektor umfassen, der durch einen einzelnen Kreuzungsübergang
zwischen den Vektoren 7 und 8 hergestellt wurde. Das Produkt eines
einzelnen Übergangs
durch homologe Rekombination (ein Vektordimer oder Supervektor)
wird alle Nukleotide der Vektoren von sowohl 7 und 8 umfassen.
Wenn ein zweiter homologer Rekombinationsvorgang unterstützt werden
könnte,
dann würde
dieser Supervektor entweder zu den Vektoren 7 und 8 oder zu den
Vektoren von 9 und 10A–B führen. Diese
Einschränkungen
werden geeigneter Weise durch Infektion der Population von transduzierten
Zellen (umfassend Vektoren 7, 8, 9 und Vektoren 10A–B) mit
einem Helferphagen (z. B., Lambda – Klar) oder durch Aktivierung
eines (Helfer-) Lysogens innerhalb der Zelle kompensiert.
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Der Helferphage oder das Lysogen
ist vorzugsweise bedingungsabhängig
defizitär,
so dass seine Gegenwart die lambdoide Replikation und Verkapselung
des Lambdidvektors erlaubt, aber selbst nicht verpackt wird. Solch
ein Helferphage oder Lysogen kann durch das Eliminieren der Verpackungssequenz
oder anderer geeigneter Mechanismen, wie woanders diskutiert wird,
erhalten werden. Wenn ein defizitärer Helferphage oder defizitäres Helferlysogen
eingesetzt wird, dann kann die Vermehrung des Helfers verhindert
werden und die Abtrennung des Helferphagens und Vektor 9 ist leicht
zu erreichen. Beispiel 9 ist auf bedingungsabhängig defizitäre Helferphagen
und Lysogene gerichtet. Jedoch, um die vorliegende Erfindung deutlicher
zu illustrieren, wird im verbleibenden Rest des vorliegenden Beispiels
angenommen, dass der Helferphage oder das Lysogen nicht defizitär sind.
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Super-Transduktion
durch Helferphagen oder Aktivierung eines Lysogens
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Der Helferphage oder das aktivierte
Lysogen bewirkt, wenn in einer bakteriellen Zelle anwesend, die die
in den 7 und 8 gezeigten Vektoren umfassen,
dass der Lambdaursprung, der auf Vektor 7 liegt, die lambdoide Replikation
vermittelt. Lambdoide Replikation ist dahingehend gut bekannt, dass
sie die Geschwindigkeit einer homologen Rekombination verstärkt.
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Zusätzlich stellt der Helferphage
oder das aktivierte Lysogen alle Genfunktionen zur Verfügung, die notwendig
sind, um sich selbst zu replizieren (es sei denn, ein defekter Phage
oder Lysogen wird verwendet) und jegliche lambdiden Vektoren, die
in der gleichen Zelle vorhanden sind. Als eine Konsequenz davon
werden Vektoren geeigneter Größe (d. h.,
eine Größe zwischen
ungefähr
73% und ungefähr
110% des Wildtyp-Phagengenoms),
die eine Phagenverpackungssequenz umfassen (z. B., eine Lambdacos-Stelle)
in Phagenkapside verpackt.
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Der in 7 gezeigte
Vektor und Vektoren, die aus dem Gerüst von Vektor 8 abgeleitet
sind, haben keine kompatible Phagenverpackungssequenz (d. h., im
vorliegenden Beispiel, eine cos-Stelle). Die Vektoren von 7 und 9 haben jedoch eine geeignete Verpackungssequenz
und einen Lambda-Replikationsursprung. Sie sind auch dahingehend
konstruiert, dass sie ungefähr
die gleiche Größe wie die
des Wildtyphelferphagens haben (d. h., zwischen 73% und 110% des
Lambdagenoms). Somit dirigiert der Helferphage die Verkapselung der
Vektoren der 7 und 9 in (Lambda)-Kapside. Jegliche
Supervektoren innerhalb der Zelle können auch unter der Voraussetzung,
dass sie nicht größer sind
als die obere Größengrenze
(von ungefähr
110 % eines Wildtypgenoms) zur Verpackung in ein Kapsid, verpackt
werden.
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Das vorliegende Verfahren wird durch
die Gewinnung eines Phagen-artigen Lysats weitergeführt (d. h.,
ein Lysat von verkapselten Lambdidvektoren und möglicherweise Helferphagen)
und das Infizieren einer Kultur von geeigneten Bakterien mit dem
Lysat. Diese infizierten Zellen werden primär (1) Helferphagen, (2) Vektor
7 und (3) Vektor 9 umfassen. Die infizierten Bakterien werden unter
Bedingungen wachsen gelassen, die (1) selektiv für den gewünschten Produkt-Vektor ("Vektor 9") sind und (2) das
negative Selektionsgen (d. h., Bedingungen, die antiselektiv für Vektor
7 und unerwünschte
Produktvektoren sind) aktivieren. Da es dem Helferphagen an dem
unabhängigen
PSG mangelt (z. B., dem Kan-Resistenzgen), wird er antiselektiert.
Zudem ist die Zelle vorzugsweise Lysogen, was die Vermehrung des
Helferphagen oder des Lysogens verhindert. Der gewünschte Produktvektor,
der Vektor 9 ist, wird daher effizient von solchen Produkten abgetrennt,
die nicht effizient verkapselt sind.
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Diese Bakterien, die eine gemischte
Population von Reagenz- und Produktvektoren umfassen, werden klonal
isoliert, subkultiviert, untersucht, um deren Identität sicherzustellen,
und vermehrt, um einen rekombinanten Lambdidvektor zur Verfügung zu
stellen, der einen gewünschten
eukaryontischen viralen Vektor (pDesired) umfasst.
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Der pDesired-Vektor kann dann verwendet
werden, wie mehrmals rezitiert wurde. Zum Beispiel wird der pDesired-Vektor
zur Transduktion in eine eukaryontischen Zelle hergestellt. Die
Herstellung zur Transduktion in eine eukaryontische Zelle kann die
Verpakkung in ein Phagenkapsid (z. B., mittels eines Helferphagen) umfassen.
Alternativ dazu kann die Herstellung zur Induktion in eine eukaryontische
Zelle die Linearisierung in der Nähe eines ITR des eukaryontischen
viralen Vektors umfassen (aber nicht innerhalb des viralen Vektors).
Das rekombinante Lambdid, das zur Transduktion in einer eukaryontische
Zelle hergestellt wurde, wird dann in eine eukaryontische Zelle
transduziert, die die Replikation des eukaryontischen viralen Vektors
erlaubt. Die eukaryontische Zelle wird kultiviert und der eukaryontische
virale Vektor wird durch ein modifiziertes Hirt-Verfahren oder andere
geeignete Verfahren erhalten.
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Beispiel 9
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Dieses Beispiel illustriert, wie
man einen defizitären
Helferphagen oder defizitäres
Helferlysogen im Kontext von Beispiel 8 macht und verwendet.
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In Beispiel 8 wird ein Phagen-artiges
Lysat, umfassend die Vektoren 7, 8, 9, 10A und 10B und den Helferphagen/Lysogen
efialten und in eine Population von Bakterien transfiziert, in denen
der Helferphage nicht wachsen wird. Die Unfähigkeit des Helferphagen/Lysogens,
auf dieser Population von Bakterien zu wachsen, kann ein Resultat
von entweder dem Helferphagen/Lysogen oder der Zelle sein, in die
er transfiziert wird. In Beispiel 8 ist der sekundäre Bakterienstamm
ein Lysogen mit der gleichen Immunität wie der Helfer. Somit lysiert
eine Infektion mit dem Helfer in Beispiel 8 die Zellen und die Helfer
wachsen nicht. Das vorliegende Beispiel ist auf andere Verfahren
zur Verhinderung des Wachstums des Helfers gerichtet.
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Zum Beispiel kann der Helfer bedingungsabhängig defizitär sein.
Ein Beispiel dieser Ausführungsform ist,
wenn die erste bakterielle Zelle (d. h., die bakterielle Zelle,
die zur Rekombination der Vektoren 7 und 8 verwendet wird) Gen O
zur Verfügung
stellen kann und der Helfer in der Gen O-Funktion defizitär ist. Somit wird,
wenn die zweite bakterielle Population mit dem Phagen-artigen Lysat
infiziert wird, das bedingungsabhängige Defizit des Helfers in
Gen O nicht komplementiert werden und der Helfer wird nicht wachsen.
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Alternativ dazu kann die sekundäre bakterielle
Population cro überexprimieren.
Cro wird dann an das Helfergenom binden und eine Lysogenie anstatt
des lytischen Wachstums des Helfers auslösen.
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Eine noch andere Alternative ist
es, für
den Helferphagen eine Temperatursensibilität zu erhalten, die in der zweiten
bakteriellen Zellpopulation nicht komplementiert oder erniedrigt
wird.
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Man weiß daher zu schätzen, dass
jegliches Verfahren, um den Helferphagen oder das Lysogen, das in
dem Phagen-artigen Lysat vorhanden ist, an der Vermehrung zu hindern
und den lytischen Zyklus in der zweiten Population von Zellen einzugehen,
verwendet werden kann, um Vektor 9 von dem Helferphagen oder Lysogen
abzutrennen.
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Beispiel 10
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Dieses Beispiel illustriert eine
Ausführungsform
des vorliegenden erfinderischen Verfahrens, worin ein erster Vektor
und ein zweiter Vektor eine homologe Rekombination durchlaufen,
um einen Produktvektor auszubilden. Der erste in diesem Beispiel
verwendete Vektor enthält
ein DSC und enthält
keinen lambdoiden Replikationsursprung.
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12 zeigt
p15E1 (Z), welches ein zweiter Vektor der vorliegenden Erfindung
ist. Dieses Plasmid umfasst das p15 ori und ein Kanamycinresistenzgen,
das aus pACYC177 erhalten wurde. Das bla-Gen aus pACYC177 wurde
mit den Ad5-Sequenzen 1 bis 5,788 ersetzt. Adenovirale Sequenzen
356 bis 3327 wurden mit einer Expressionskassette ersetzt, die den
CMV-Promoter umfasst, der operativ an das Lac Z-Gen und ein SV40-Polyadenylierungssignal
gebunden ist. P15E1 (Z) wurde mit pAdE1 (BN) E310ER cotransfiziert,
welches in 13 gezeigt
wird (und es ist ein pSelect der vorliegenden Erfindung). Die Sty
1-Sequenz von pBR322 wurde in Pac I geändert. Die Lac IQ Expressionskassette
und eine cos-Sequenz wurden in die Pac I-Sequenz eingefügt. Adenovirale
Sequenzen 1 bis 35,935, in denen Sequenzen 356 bis 4122 mit einem
DSC und Sequenzen 28,592 bis 30,470 (Xba I bis Xba I) entfernt wurden,
wurden benachbart zu der cos-Sequenz platziert. Das DSC (von diesem
Beispiel) hat die folgende Sequenz (SEQ ID NO: 6)
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Diese Sequenz (SEQ ID NO: 6) enthält:
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Tabelle
1. Koordinaten des DSC, das in Beispiel 10 wiedergegeben wird.
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In dem in 13 gezeigten Vektor ist der EM-7 Promoter
des DSC zum linken ITR hin orientiert. Das rechte ITR ist neben
der Pac I Sequenz, die am nächsten
zum Tetracyclinresistenzengen liegt.
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14 zeigt
pAdE1 (Z) EB (10) BR, welches ein pDesired-Vektor der vorliegenden
Erfindung ist.
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PAdE1 (Z) E3 (10) BR ist isogen mit
pAdE1 (BN) E310BR, außer,
dass die Lac Z Expressionskassette von p15E1 (Z) und die adenoviralen
Sequenzen 3323 bis 4122 durch das DSC ersetzt wurden.
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PAdE1 (BN) E3 (10) BR wurde in DH5α-Zellen transformiert
und auf Ampicillin selektiert. Aus einer gesättigten Kultur wurden 100 Mikroliter,
1 Mikroliter oder 10 Nanoliter auf sowohl Tetracyclin-enthaltendes
Medium und Tetracyclin- plus IPTG- enthaltendes Medium platziert.
Die Zahl der überlebenden
Kolonien wird unten in Tabelle 2 gezeigt:
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Tabelle
2. Anfälligkeit
von DH5a-Zellen auf antiselektive Wirkungen des DSC.
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Es gab ungefähr 5 Millionen Zellen in 100 μl gesättigter
Kultur. Dementsprechend ist der selektive Druck, der durch das DSC
zur Verfügung
gestellt wird, ausreichend, um weniger als eine in 105 Zellen,
die das aktivierte DSC umfassen, wachsen zu lassen.
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Beispiel 11
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Dieses Beispiel illustriert eine
Ausführungsform
des vorliegenden erfinderischen Verfahrens, worin ein erster Vektor
und ein zweiter Vektor eine homologe Rekombination durchlaufen,
um einen Produktvektor auszubilden. Der in diesem Beispiel eingesetzte
erste Vektor enthält
ein DSC und enthält
keinen lambdoiden Replikationsursprung.
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15 zeigt
pAdE1 (Z) E3/4 (B) IQCos, welches ein erster Vektor der vorliegenden
Erfindung ist (oder pSelect), der ein SRG umfasst. Dieser Vektor
umfasst ein Serotyp 5 adenovirales Genom, das durch (i) das Ersetzen
der Koordinaten 356 bis 2,787 mit einer Expressionskassette, die
den CMV-Promoter umfasst, der operativ an das Lac Z Gen und eine
SV40 Polyadenylierungssequenz gebunden ist, und (ii) das Ersetzen
der Koordinaten 27,084 bis 35,564 mit einem SRG, modifiziert ist.
Das SRG umfasst einen EM-7 Promoter, der funktional an das Lac Z-sch
ble – Gen
gebunden ist. Das SRG wird zum rechten ITR des adenoviralen Genoms hin
transkribiert. Dieser Vektor umfasst auch einen p15 Replikationsursprung,
ein Kanamycin-Resistenzgen, und ein Laq IQ-Gen, das proximal
zur cos-Sequenz lokalisiert ist. Das Laq IQ-Gen
wird zur cos-Sequenz hin transkribiert. Die cos-Stelle ist benachbart
zum linken adenoviralen ITR.
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Der Vektor pAdE1 (Z) E3/4 (B) IQCos
wurde in eine Population von BL21 (DE3)-Zellen in der Gegenwart
von Kanamycin transformiert. Die BL21 (DE3) Zelllinie ist eine wohlbekannte
Zelllinie, die durch Studier und Moffatt in 1986 hergestellt und
beschrieben wurde. BL21 (DE3)-Zellen wurden durch Lysieren von E.
coli mit dem Lambda 21 Phagen hergestellt, der eine T7 RNA-Polymerase
unter der Kontrolle des LacUV5-Promoters
trägt.
Entsprechend überexprimieren
BL21 (DE3)-Zellen T7 RNA-Polymerase,
wenn diese IPTG ausgesetzt werden. Verschiedene Volumen einer gesättigten
Kultur von transformierten BL21 (DE3) – Zellen wurden auf eine 10
cm Agaroseplatte plattiert, die Mengen an Kanamycin und IPTG enthält. Nach
der Aufrechterhaltung der Zellen bei 37°C für 16 Stunden ergaben 100 Mikroliter
der Kultur 50 Kolonien, jedoch ergaben 1 Mikroliter der Kultur nur
ungefähr
3 sekundäre
und nadelpunktartige Kolonien und 10 Nanoliter der Kultur resultieren
in keinerlei Kolonien. Im Gegensatz dazu, wenn nur auf Kanamycin
ausplattiert, resultierten 100 Mikroliter Kultur in einem Rasen,
1 Mikroliter resultierte in einzelnen Kolonien, denen es wesentlich
an Raum zwischen den Kolonien fehlte (d. h., die Platte war überladen
oder voll von Kolonien) und 10 Nanoliter Kultur resultierten in
ungefähr
200 Kolonien. Diese Ergebnisse demonstrieren, dass weniger als ungefähr 1 in
104 Bakterien, die das SRG von pAdE1 (Z)
E3/4 (B) IQCos umfassen, in der Lage sind, in der Gegenwart von
T7 RNA-Polymerase zu überleben
oder effektiv zu wachsen.
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Beispiel 12
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Dieses Beispiel illustriert, dass
das vorliegende erfindungsgemäße Verfahren
ein effizientes und Geradeausverfahren zur Herstellung eines rekombinanten
DNA-Vektors mittels homologer Rekombination zur Verfügung stellt.
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Der bakterielle Stamm LE392 wurde
mit pAdE1 (BN) E3 (10) BR und p15E1 (Z) cotransformiert und unter
selektivem Druck durch Ampicillin und Kanamycin aufbewahrt. Unter
Verwendung von Standardtechniken wurde ein Phagenlysat aus der transformierten
LE392 Kultur mit Lambda – Klar
hergestellt. Ein Teil des Lysats (100 μl) wurde verwendet, um die Zellen
von einem ml einer gesättigten
Kultur eines DH5α5/Lambda-Lysogens zu infizieren.
Serielle Verdünnungen
der infizierten Lysogenkulturen wurden unter Selektionsdruck auf
Kanamycin oder Ampicillin, Tetracyclin und IPTG plattiert. Tabelle
3 zeigt die Anzahl der Kolonien, die unter der jeweiligen Bedingung
erhalten wurden.
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Tabelle
3. Zahl der beobachteten Kolonien
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Diese Ergebnisse zeigen, dass zwischen
ungefähr
0,1% und 0,4% der einzelnen homologen Rekombinationsvorgänge durch
einen zweiten homologen Rekombinationsvorgang aufgelöst wurden,
um den gewünschten
Produktvektor herzustellen. Dieses Ergebnis wurde durch das erneute
Ausplattieren der Kolonien bestätigt.
Von den erneut ausplattierten Kolonien wurde festgestellt, dass
94% gegenüber
Kanamycin sensibel waren und resistent gegen Ampicillin waren. Siebzehn
von achtzehn Kolonien hatten das erwartete Muster der DNA-Fragmentierung,
wenn isolierte DNA mit Hind III und Pac I restriktionsverdaut wurde.
Diese Ergebnisse zeigen, dass die vorliegenden erfindungsgemäßen Vektoren
und Verfahren die Herstellung eines rekombinanten DNA-Vektors unter
Verwendung einer homologen Rekombination (einzelne und doppelte)
ermöglichen,
um Produktvektoren mit einer Effizienz von mindestens ungefähr 5% und
vorzugsweise mit einer Effizienz von mindestens ungefähr 80 %
herzustellen.
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All die hierin zitierten Referenzen,
einschließlich
Patente, Patentanmeldungen und Publikationen, werden hiermit in
ihrer Gesamtheit durch Referenzieren aufgenommen.
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Während
diese Erfindung mit Betonung auf bevorzugte Ausführungsformen beschrieben wurde,
wird es den Durchschnittsfachleuten auf dem Gebiet naheliegen, dass
Variationen der bevorzugten Ausführungsformen
verwendet werden können
und dass es vorgesehen ist, dass die Erfindung in anderer Weise
als spezifisch hierin beschrieben durchgeführt werden kann. Entsprechend
umfasst diese Erfindung alle Modifikationen, die vom Geist und Umfang
der Erfindung umfasst sind, so wie er in den folgenden Ansprüchen definiert ist.
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