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Die
vorliegende Erfindung betrifft neue virale Vektoren, ihre Herstellung
und ihre Verwendung in der Gentherapie. Sie betrifft außerdem die
pharmazeutischen Zusammensetzungen, die diese viralen Vektoren enthalten.
Insbesondere betrifft die vorliegende Erfindung rekombinante Adenoviren
als Vektoren für
die Gentherapie.
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Gentherapie
besteht in der Korrektur eines Defekts oder einer Anomalie (Mutation,
abweichende Expression usw.) durch die Einführung einer genetischen Information
in die Zelle oder das betroffene Organ. Diese genetische Information
kann entweder in vitro eingeführt
werden oder in eine Zelle, die dem Organ entnommen wurde, wobei
die modifizierte Zelle wieder in den Körper eingeführt wird, oder direkt in vivo
in das entsprechende Gewebe. In diesem zweiten Fall gibt es verschiedene
Techniken, darunter verschiedene Transfektionstechniken, die DNA-
und ΔEAE-Dextran-Komplexe
enthalten (Pagano et al., J. Virol. 1 (1967) 891), DNA- und Nuklearproteinkomplexe
(Kaneda et al., Science 243 (1989) 375), DNA- und Lipidkomplexe
(Felgner et al., PNAS 84 (1987) 7413), die Verwendung von Liposomen
(Fraley et al., J. Biol. Chem. 255 (1980) 10431) usw. In jüngster Zeit
erscheint die Verwendung von Viren als Vektoren für den Gentransfer
als viel versprechende Alternative zu diesen physikalischen Transfektionstechniken.
Diesbezüglich
wurden verschiedene Viren auf ihre Fähigkeit hin getestet, bestimmte
Zellpopulationen zu infizieren. Vor allem die Retroviren (RSV, HMS,
MMS usw.), der HSV-Virus, die adeno-assoziierten Viren und die Adenoviren.
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Unter
diesen Viren weisen die Adenoviren einige interessante Eigenschaften
für die
Verwendung in der Gentherapie auf. Im Besonderen haben sie ein ziemlich
breites Wirtsspektrum, sind in der Lage inaktive Zellen zu infizieren,
werden nicht in das Genom der infizierten Zelle eingebaut und wurden
bisher noch nicht mit größeren Pathologien
beim Menschen in Verbindung gebracht. Adenoviren sind Viren mit
einer linearen doppelsträngigen
DNA mit einer Größe von etwa
36kb. Ihr Genom umfasst vor allem eine Sequenz inverser terminaler
Repetitionen (ITR), eine Verpackungssequenz, frühe und späte Gene (vgl. 1).
Die wichtigsten frühen
Gene sind die Gene E1 (E1a und E1b), E2, E3 und E4. Die wichtigsten
späten
Gene sind die Gene L1 bis L5.
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Angesichts
der Eigenschaften der oben genannten Adenoviren wurden letztere
bereits für
den Gentransfer in vivo verwendet. Zu diesem Zweck wurden verschiedene
von Adenoviren abgeleitete Vektoren hergestellt, in die verschiedene
Gene (β-gal,
OTC, a-1AT, Cytokine usw.) eingebaut wurden. In jedem dieser Konstrukte
wurde der Adenovirus so modifiziert, das er zur Replikation in der
infizierten Zelle nicht mehr in der Lage war. Folglich sind die
Konstrukte, die auf dem Stand der Technik beschrieben sind, Adenoviren,
aus denen die E1- (E1a und/oder E1b) und optional die E3-Regionen
deletiert wurden, in deren Bereich die heterologen DNA-Sequenzen
insertiert werden (Levrero et al., Gene 101 (1991) 195; Gosh-Choudhury
et al., Gene 50 (1986) 161). Dennoch haben die auf dem Stand der
Technik beschriebenen Vektoren zahlreiche Nachteile, die ihre Nutzung
in der Gentherapie beschränken.
Besondere umfassen alle diese Vektoren zahlreiche virale Gene, deren
Expression in vivo im Rahmen einer Gentherapie nicht wünschenswert
ist. Zudem erlauben diese Vektoren keinen Einbau von sehr langen
DNA-Fragmenten, was für
bestimmte Anwendungen notwendig sein kann.
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Die
vorliegende Erfindung ermöglicht
es, diese Nachteile zu überwinden.
Die vorliegende Erfindung beschreibt nämlich neue rekombinante Adenoviren,
die in der Gentherapie verwendet werden können, vor allem für den Transfer
und die Expression von Genen in vivo. Besonders ermöglichen
die Adenoviren der Erfindung einen effizienten Transfer und eine
andauernde Expression in vivo eines interessierenden Gens, während sie
das Risiko der Produktion viraler Proteine, der Übertragung des Virus, der Pathogenität usw. beschränken.
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Die
vorliegende Erfindung besteht insbesondere in der Konstruktion rekombinanter
Adenoviren, in denen mindestens ein spezifisches virales Gen, genannt
IVa2, inaktiviert wurde. Das Gen IVa2 ist ein kleines Gen, das im
linken Teil des Adenovirusgenoms liegt. Es überlappt partiell vor im Besonderen
mit dem Ende des Gens E2B, was seine Manipulation schwierig macht.
Das Gen IVa2 scheint die Rolle des Transkriptionsaktivators der
späten
Gene im Replikationszyklus des Adenovirus zu spielen. Seine Gegenwart
ermöglicht oder
fördert
daher die Expression der Virusproteine, die für die Bildung viraler Partikel
notwendig sind.
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Der
Anmelder hat nun gezeigt, dass es möglich ist, dieses Gen im Adenovirusgenom
zu inaktivieren. Der Anmelden hat überdies gezeigt, dass diese
Inaktivierung die Eigenschaften des Adenovirus als Gentherapievektor
nicht beeinträchtigt,
das heißt
seine große
Kraft, Zellen, im Besonderen menschliche Zellen zu infizieren und
seine Fähigkeit,
ein interessierendes Gen effektiv in die Zellen zu transferieren.
Zudem haben die in der vorliegenden Erfindung beschriebenen Vektoren
im Vergleich mit den Vektoren des Stands der Technik aufgrund der
Inaktivierung durch Deletion das Gens IVa2 eine verbesserte Fähigkeit,
die interessierenden Gene einzubauen, und sind vor allem deutlich
weniger immunogen, da die Expression der späten Gene, die in den rekombinanten
Adenoviren gemäß der Erfindung
vorhandenen sein können,
beträchtlich
reduziert oder sogar aufgehoben ist.
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Die
Vektoren der Erfindung sind daher besonders vorteilhaft, da sie
den Einbau von interessierenden Genen mit großer Größe (größer als 8 kb und in der Lage
auf bis zu mehr als 11 kb zu wachsen) ermöglichen, ohne die erhaltenen
Titer besonders zu beeinträchtigen,
und da sie sehr wenige exprimierte virale Regionen besitzen, was
die Risiken, die der Verwendung von Viren als Vektoren in der Gentherapie
inne wohnen, wie etwa Immunogenität, Pathogenität, Übertragung,
Replikation, Rekombination usw.. stark reduziert oder sogar supprimiert.
Die vorliegende Erfindung stellt folglich virale Vektoren bereit,
die besonders an den Transfer und die Expression in vivo von gewünschten
DNA-Sequenzen angepasst sind.
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Eine
erste Aufgabe der vorliegenden Erfindung betrifft daher einen defektiven
rekombinanten Adenovirus, in dem das Gen IVa2 mindestens inaktiviert
ist.
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Adenoviren
werden defektiv genannt, wenn sie nicht in der Lage sind, sich autonom
in den infizierten Zellen zu replizieren. Im Allgemeinen ist das
Genom von Adenoviren gemäß der vorliegenden
Erfindung also frei von mindestens den Sequenzen, die für die Replikation
des Virus in der infizierten Zelle notwendig sind. Diese Regionen
können
entweder (vollständig
oder partiell) entfernt oder inaktiviert sein, oder durch andere Sequenzen
und insbesondere durch eine heterologe Nukleinsäuresequenz substituiert sein.
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Wie
oben angegeben hat der Anmelder nun gezeigt, dass es möglich ist,
das Gen IVa2 im Genom des Adenovirus zu inaktivieren ohne die gewünschten
Eigenschaften des Virus zu beeinträchtigen. Insbesondere kann
das IVa2-Gen für
die Herstellung von Vektoren der Erfindung durch verschiedene Techniken,
die dem Fachmann bekannt sind, inaktiviert werden, und zwar vor
allem durch Suppression, Substitution, Deletion und/oder Zugabe
von einer oder mehreren Basen.
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Solche
Modifikationen können
in vitro (auf isolierter DNA) oder in situ, zum Beispiel mittels
Gentechnologie oder alternativ durch die Behandlung mit mutagenen
Agenzien erhalten werden. Diese genetische(n) Modifikation(en) kann
(können)
auf dem kodierenden Teil des Gens angesiedelt sein oder außerhalb
der kodierenden Region, und zum Beispiel in den Regionen, die für die Expression
und/oder transkriptionale Regulierung dieser Gene verantwortlich
sind. Die Inaktivierung des Gens kann sich also durch die Produktion
eines inaktiven Proteins aufgrund struktureller oder konformer Modifikationen,
durch die Abwesenheit von Produktion, durch die Produktion eines
Proteins mit einer veränderten
Aktivität,
oder alternativ durch die Produktion des natürlichen Proteins auf einem
abgeschwächten
Niveau oder gemäß einem
gewünschten
Regulierungsmodus manifestieren.
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Unter
den mutagenen Agenzien, die für
die Inaktivierung verwendet werden können, können zum Beispiel physikalische
Agenzien, wie etwa energetische Strahlungen (X-, y- und ultraviolette
Strahlen usw.), oder chemische Agenzien genannt werden, die in der
Lage sind, mit verschiedenen funktionellen Gruppen der DNA-Basen
zu reagieren, und zum Beispiel alkylierende Agenzien [Ethylmethansulfonat
(EMS), N-Methyl-N'-nitro-N-nitrosoguanidin,
N-Nitrochinolin-1-oxid (NQO)], bialkylierende Agenzien, interkalierende
Agenzien usw..
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Die
genetischen Modifikationen können
auch durch Genunterbrechung erhalten werden, zum Beispiel gemäß dem Verfahren,
das zuerst von Rothstein [Meth. Enzymol. 101 (1983) 202] beschrieben
wurde. In diesem Fall wird die gesamte oder ein Teil der kodierenden
Sequenz vorzugsweise gestört,
um das Ersetzen, mittels homologer Rekombination, der Genomsequenz
durch eine inaktivierte oder mutierte Sequenz zu ermöglichen.
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Vorzugsweise
wird in den Adenoviren der Erfindung das Gen IVa2 durch Mutation
und/oder Deletion einer oder mehrerer Basen inaktiviert. Noch mehr
bevorzugt wird das Gen IVa2 durch vollständige oder partielle Deletion
inaktiviert.
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Insbesondere
ist unter Deletion jede Suppression des gesamten oder eines Teils
des betrachteten Gens zu verstehen. Dies kann im Besonderen die
gesamte oder ein Teil der kodierenden Region des Gens sein, und/oder
die gesamte oder ein Teil der Promoterregion für die Transkription des Gens.
Die Suppression kann durch Verdauung mittels geeigneter Restriktionsenzyme
und nachfolgender Ligation gemäß den herkömmlichen
molekularbiologischen Techniken durchgeführt werden, wie in den Beispielen
illustriert.
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Ganz
besonders bevorzugt wird die Inaktivierung der Gene so ausgeführt, dass
sie nur das betrachtete Gen und keine anderen viralen Gene, vor
allem benachbarte Gene, betrifft. Da einige Veränderungen, wie etwa Punktmutationen, überdies
von Natur aus durch zelluläre
Mechanismen korrigiert oder abgeschwächt werden können, ist
es besonders bevorzugt, dass die Inaktivierung segregational und/oder
irreversibel vollkommen stabil ist.
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Gemäß einer
besonders vorteilhaften Form wird das Gen IVa2 in den rekombinanten
Adenoviren der vorliegenden Erfindung durch die Deletion eines BssMII-BstEII-Fragments
inaktiviert, das von Nukleotid 4106 bis Nukleotid 5186 auf der Ad5-Adenovirussequenz
reicht. Diese Sequenz ist in der Literatur und auch in einer Datenbank
zugänglich
(vgl. vor allem Genebank Nr. M73260).
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Die
rekombinanten Adenoviren gemäß der Erfindung
umfassen vorteilhafterweise die ITR-Sequenzen und eine Region, die
die Verpackung ermöglicht.
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Die
Sequenzen der inversen Repetition (ITR) stellen den Replikationsstartpunkt
der Adenoviren dar. Sie liegen auf den 3'- und 5'-Enden des viralen Genoms (vgl. 1),
von wo sie gemäß herkömmlicher
molekularbiologischer Techniken, die dem Fachmann bekannt sind,
leicht isoliert werden können.
Die Nukleotidsequenz der ITR-Sequenzen menschlicher Adenoviren (insbesondere
der Ad2- und Ad5-Serotypen) wird in der Literatur beschrieben, ebenso
wie die der Adenoviren vom Hund (vor allem CAV1 and CAV2). Beim
Ad5-Adenovirus entspricht zum Beispiel die linke ITR-Sequenz der
Region, die die Nukleotide 1 bis 103 des Genoms umfasst.
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Die
Verpackungssequenz (auch Psi-Sequenz genannt) ist zur Verpackung
des viralen Genoms notwendig. Diese Region sollte daher vorhanden
sein, um die Herstellung defektiver rekombinanter Adenoviren gemäß der Erfindung
zu ermöglichen.
Die Verpackungssequenz liegt im Genom von Adenoviren, zwischen dem
linken (5')-ITR-
und dem E1-Gen (vgl. 1). Es kann künstlich
durch herkömmliche
molekularbiologische Techniken isoliert oder synthetisiert werden.
Die Nukleotidsequenz der Verpackungssequenz menschlicher Adenoviren
(insbesondere der Ad2- und Ad5-Serotypen)
wird in der Literatur beschrieben, ebenso wie die der Adenoviren
vom Hund (vor allem CAV1 and CAV2). Beim Ad5-Adenovirus ist zum
Beispiel eine funktionelle Verpackungssequenz zwischen den Nukleotiden
194 und 358 des Genoms vorhanden.
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In
einer ersten besonderen Ausführungsform
tragen die rekombinanten Adenoviren der Erfindung eine Deletion
der vollständigen
Gene E1 und IVa2 oder von Teilen dieser.
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In
anderen besonderen Ausführungsform
tragen die rekombinanten Adenoviren der Erfindung eine Deletion
der vollständigen
Gene E4 und IVa2 oder von Teilen dieser.
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Immer
noch gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform
tragen die rekombinanten Adenoviren der Erfindung eine Deletion
der vollständigen
Gene E1 und IVa2 und E3 oder von Teilen dieser.
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In
einer besonders vorteilhaften Variante tragen die rekombinanten
Adenoviren der Erfindung eine Deletion der vollständigen Gene
E1 und IVa2 und E4 oder von Teilen dieser.
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Rekombinante
Adenoviren gemäß der Erfindung
mit Eigenschaften, die besonders attraktiv sind für die Verwendung
in der Gentherapie, sind jene, die eine Deletion der vollständigen Gene
E1, IVa2, E3, E4 und eventuell L5 oder von Teilen dieser tragen.
Diese Vektoren kombinieren nämlich
sehr gute Eigenschaften hinsichtlich Infektion, Sicherheit und Gentransfervermögen.
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Vorteilhafterweise
umfassen die rekombinanten Adenoviren der Erfindung ferner eine
heterologe Nukleinsäuresequenz,
deren Transfer und/oder Expression in eine Zelle, ein Organ oder
einen Organismus gewünscht
wird.
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Insbesondere
kann die heterologe DNA-Sequenz ein oder mehrere therapeutische
Gene und/oder ein oder mehrere Gene umfassen, die antigene Peptide
kodieren.
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Die
therapeutischen Gene, die so übertragen
werden können,
sind alle Gene, deren Transkription und mögliche Translation in die Targetzelle
Produkte erzeugt, die eine therapeutische Wirkung haben.
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Dies
können
insbesondere Gene sein, die Proteinprodukte mit einer therapeutischen
Wirkung kodieren. Das so kodierte Proteinprodukt kann ein Protein,
ein Peptid, eine Aminosäure
usw. sein. Dieses Proteinprodukt kann homolog zur Targetzelle sein
(das heißt
ein Produkt, das normalerweise in der Targetzelle exprimiert, wenn
letztere keine Pathologie aufweist). In diesem Fall macht es die
Expression eines Proteins zum Beispiel möglich, eine unzureichende Expression
in der Zelle oder die Expression eines aufgrund einer Modifikation
inaktiven oder schwach aktiven Proteins abzuschwächen, oder alternativ, dieses
Protein zu überexprimieren.
Das therapeutische Gen kann auch einen Mutanten eines zellulären Proteins
kodieren, der eine erhöhte
Stabilität,
eine modifizierte Aktivität
usw. hat. Das Proteinprodukt kann auch heterolog zur Targetzelle sein.
In diesem Fall kann ein exprimiertes Protein zum Beispiel eine Aktivität ergänzen oder
bereitstellen, die in der Zelle defekt ist, welche diese befähigt, eine
Pathologie zu bekämpfen.
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Unter
den therapeutischen Produkten für
die Zwecke der vorliegende Erfindung können insbesondere Enzyme, Blutderivate,
Hormone, Lymphokine: Interleukine, Interferone, TNF usw. (
FR 9203120 ), Wachstumsfaktoren,
Neurotransmitter oder deren Vorläufer
oder synthetische Enzyme, trophische Faktoren: BDNF, CNTF, NGF,
IGF, GMF, aFGF, bFGF, NT3, NT5 usw.; Apolipoproteine: ApoAI, ApoAIV,
ApoE usw. (
FR 93 05125 ),
Dystrophin oder Minidystrophin (
FR
9111947 ), Tumoursuppressorgene: p53, Rb, Rap1A, DCC, k-rev
usw. (
FR 93 04745 ),
genkodierende Faktoren, die in die Coagulation involviert sind:
die Faktoren VII, VIII, IX usw., Suizidgene: Thymidinkinase, Cytosindeaminase
usw. genannt werden.
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Das
therapeutische Gen kann auch ein (e) Antisense-Gen oder -sequenz
sein, dessen Expression in der Targetzelle es ermöglicht,
die Expression von Genen oder die Transkription zellulärer mRNRs
zu kontrollieren. Solche Sequenzen können zum Beispiel in der Targetzelle
in RNAs transkribiert werden, die komplementär zu den zellulären mRNAs
sind, und folglich deren Translation in Protein, gemäß der in
der Patentschrift
EP 140 308 beschriebenen
Technik, blockieren.
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Wie
oben angegeben kann die heterologe DNA-Sequenz auch ein oder mehrere
Gene umfassen, die ein antigenes Peptid kodieren, das in der Lage
ist, beim Menschen eine Immunantwort zu erzeugen. In dieser besonderen
Ausführungsform
ermöglicht
die Erfindung daher die Produktion von Vakzinen, die es möglich machen,
Menschen vor allem gegen Mikroorganismen oder Viren zu immunisieren.
Dies können
vor allem antigene Peptide sein, die spezifisch für den Epstein-Barr-Virus,
den HIV-Virus, den Hepatitis-B-Virus
(
EP 185 573 ), den Pseudorabiesvirus
oder alternativ spezifisch für
Tumore (
EP 259 212 ) sind.
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Im
Allgemeinen umfasst die heterologe Nukleinsäuresequenz auch eine Promoterregion
für die
funktionelle Transkription in der infizierten Zelle. Dies kann eine
Promoterregion sein, die von Natur aus für die Expression des betrachteten
Gens verantwortlich ist, wenn diese Region in der Lage ist, in der
infizierten Zelle zu funktionieren. Es können auch Regionen verschiedenen
Ursprungs sein (für
die Expression anderer Proteine verantwortliche oder sogar synthetische).
Es können
insbesondere Promotersequenzen eukaryotischer oder viraler Gene
sein. Es können
zum Beispiel Promotersequenzen sein, die vom Genom der Zelle abgeleitet sind,
die infiziert werden soll. Es können
ebenfalls Promotersequenzen sein, die vom Genom eines Virus, einschließlich des
verwendeten Adenovirus, abgeleitet sind. Diesbezüglich können zum Beispiel die Promoter
der Gene E1A, MLP, CMV, RSV usw. genannt werden. Außerdem können diese
Promoterregionen durch die Zugabe aktivierender Sequenzen, regulierender
Sequenzen oder Sequenzen modifiziert werden, die eine prädominante
gewebespezifische Expression ermöglichen.
Wenn die heterologe Nukleinsäuresequenz
keine Promotersequenzen umfasst, kann sie zudem in das Genom des
defektiven Virus stromabwärts
einer solchen Sequenz insertiert werden.
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Zudem
kann die heterologe Nukleinsäuresequenz
auch, insbesondere stromaufwärts
des therapeutischen Gens, eine Signalsequenz umfassen, die das synthetisierte
therapeutische Produkt in die sekretorischen Pfade der Targetzelle
lenkt. Diese Signalsequenz kann eine natürliche Signalsequenz des therapeutischen
Produkts sein, aber sie kann auch jede andere funktionelle Signalsequenz
oder eine künstliche
Signalsequenz sein.
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Noch
immer in einer ganz besonders vorteilhaften Ausführungsform besitzen die Vektoren
der Erfindung außerdem
ein funktionelles E3-Gen unter Kontrolle eines heterologen Promoters.
Mehr bevorzugt besitzen die Vektoren einen Teil des E3-Gens, der
die Expression des gp19K-Proteins
ermöglicht.
Dieses Protein ermöglicht
es nämlich,
zu vermeiden, dass der Adenovirusvektor Gegenstand einer Immunreaktion
ist, die (i) dessen Aktion begrenzt und (ii) unerwünschte Nebenwirkungen
haben könnte.
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Die
rekombinanten Adenoviren gemäß der Erfindung
können
verschiedenen Ursprungs sein. Es gibt verschiedene Adenovirus-Serotypen,
deren Struktur und Eigenschaften etwas variieren, die aber eine
vergleichbare genetische Organisation aufweisen. Aus diesem Grund
können
die in der vorliegendem Patentanmeldung beschriebenen Lehren von
Fachleuten für
jede Art von Adenovirus leicht reproduziert werden.
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Die
Adenoviren der Erfindung können
insbesondere menschlichen, tierischen oder gemischten (menschlichen
und tierischen) Ursprungs sein.
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Für die Adenoviren
menschlichen Ursprungs ist die Verwendung jener bevorzugt, die in
Gruppe C klassifiziert sind. Unter den verschiedenen menschlichen
Adenovirus-Serotypen
ist vorzugsweise die Verwendung von Adenoviren des Typs 2 oder 5
(Ad2 oder Ad5) im Rahmen der vorliegenden Erfindung bevorzugt.
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Wie
oben angegeben können
die Adenoviren der Erfindung auch tierischen Ursprungs sein oder
Sequenzen umfassen, die von Adenoviren tierischen Ursprungs abgeleitet
sind. Der Anmelder hat nämlich
gezeigt, dass die Adenoviren tierischen Ursprungs in der Lage sind,
menschliche Zellen mit hoher Wirksamkeit zu infizieren, und dass
sie nicht in der Lage sind, sich in den menschlichen Zellen, in
denen sie getestet wurden, auszubreiten (vgl. Anmeldung
FR 93 05954 ). Der Anmelder
hat auch gezeigt, dass die Adenoviren tierischen Ursprungs überhaupt
nicht durch Adenoviren menschlichen Ursprung transkomplementiert
werden, was jedes Risiko der Rekombination und der Ausbreitung in
vivo in Gegenwart eines menschlichen Adenovirus eliminiert, der
zur Bildung eines infektiösen
Partikels führen
kann. Die Verwendung von Adenoviren oder von Adenovirusregionen
tierischen Ursprungs ist daher besonders vorteilhaft, da sie die
Risiken, die der Verwendung von Viren als Vektoren in der Gentherapie
inne wohnen sogar noch verringern.
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Die
Adenoviren tierischen Ursprungs, die im Rahmen der vorliegende Erfindung
verwendet werden können,
können
vom Hund, vom Rind, von der Maus, (Beispiel: Mav1, Beard et al.,
Virology 75 (1990) 81), vom Schaf, vom Schwein oder vom Vogel stammen
oder alternativ vom Affen (Beispiel: SAV). Unter den Adenoviren
vom Vogel können
insbesondere die Serotypen 1 bis 10 genannt werden, die bei der
ATCC erhältlich
sind, wie zum Beispiel etwa die Stämme Phelps (ATCC VR-432), Fontes
(ATCC VR-280), P7-A (ATCC VR-827), IBH-2A (ATCC VR-828), J2-A (ATCC
VR-829), T8-A (ATCC VR-830),
K-11 (ATCC VR-921) oder alternativ die Stämme mit den ATCC-Referenznummern
VR-831 bis 835. Unter den Adenoviren vom Rind können die verschiedenen bekannten
Serotypen verwendet werden und vor allem jene, die bei der ATCC
(Typen 1 bis 8) unter den ATCC-Referenznummern VR-313, 314, 639-642,
768 und 769 erhältlich
sind. Es können
auch die Adenoviren von der Maus FL (ATCC VR-550) und E20308 (ATCC
VR-528), der Adenovirus vom Schaf vom Typ 5 (ATCC VR-1343) oder
vom Typ 6 (ATCC VR-1340) genannt werden; der Adenovirus vom Schwein
(5359) oder die Adenoviren vom Affen, wie vor allem etwa die Adenoviren,
die bei der ATCC unter den Nummern VR-591-594, 941-943, 195-203
usw. eingetragen sind.
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Unter
den verschiedenen Adenoviren tierischen Ursprungs werden vorzugsweise
Adenoviren oder Adenovirusregionen, die vom Hund stammen und vor
allem alle CAV2-Adenovirusstämme
[zum Beispiel Manhattan oder A26/61-Stamm (ATCC VR-800)] im Rahmen
der Erfindung verwendet. Die Adenoviren vom Hund waren Gegenstand
zahlreicher Strukturuntersuchungen. Folglich wurden komplette Restriktionskarten
der CAV1- und CAV2-Adenoviren auf dem Stand der Technik beschrieben
(Spibey et al., J. Gen. Virol, 70 (1989) 165), und die Gene E1a
und E3 sowie die ITR-Sequenzen wurden kloniert und sequenziert (vgl.
vor allem Spibey et al., Virus Res. 14 (1989) 241; Linne, Virus
Res. 23 (1992) 119, WO 91/11525).
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Die
defektiven rekombinanten Adenoviren gemäß der Erfindung können auf
verschiedene Weise hergestellt werden.
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Ein
erstes Verfahren besteht in der Transfektion der DNA des defektiven
rekombinanten Virus, die in vitro (entweder durch Ligation oder
in Plasmidform) hergestellt wurde, in eine entsprechende Zelllinie,
das heißt,
die in trans alle Funktionen trägt,
die für
die Komplementation des defektiven Virus notwendig sind. Diese Funktionen
werden bevorzugt in das Genom der Zelle integriert, was die Rekombinationsrisiken
reduziert und der Zelllinie eine höhere Stabilität verleiht.
Die Herstellung solcher Zelllinien wird in den Beispielen beschrieben.
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Ein
zweiter Ansatz besteht im Cotransfizieren in einer geeignete Zelllinie
der DNA des defektiven rekombinanten Virus, die in vitro (entweder
durch Ligation oder in Plasmidform) hergestellt wurde, und der DNA von
einem oder mehreren Helferviren oder Plasmiden. Gemäß diesem
Verfahren ist es nicht notwendig, eine entsprechende Zelllinie zu
haben, die in der Lage ist, alle defektiven Funktionen des rekombinanten
Adenovirus zu komplementieren. Ein Teil dieser Funktionen wird nämlich durch
den (die) Helfervirus (Helferviren) komplementiert. Das Helfervirus
oder die Helferviren sind selbst defektiv. Die Herstellung der defektiven
rekombinanten Adenoviren der Erfindung gemäß diesem Verfahren wird ebenfalls
in den Beispielen illustriert.
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Die
vorliegende Anwendung beschreibt diesbezüglich auch die Konstruktion
von Plasmiden, die den modifizierten linken Teil des Ad5-Adenovirusgenoms
(Plasmide pCO1 und pCO2) tragen. Diese Plasmide sind besonders nützlich für die Konstruktion
defektiver rekombinanter Adenoviren als Vektoren für die Gentherapie. Folglich
trägt das
Plasmid pCO1 die linke Region des Adenovirusgenoms, von der linken
ITR bis zu Nukleotid 6316, mit einer Deletion der Region zwischen
den Nukleotiden 382-3446, die dem Gen E1 entspricht. Dieses Plasmid
ist besonders vorteilhaft, da es, verglichen mit den anderen Plasmiden
dieses Typs, die auf dem Stand der Technik beschrieben sind, eine
größere Deletion
im E1-Gen trägt,
was eine größere Klonierungskapazität und, vor
allem, geringere Rekombinationsrisiken bietet. Das Plasmid pCO2
wird durch Deletion einer zusätzlichen
Region zwischen den Nukleotiden 4106-5186 vom Plasmid abgeleitet
und entspricht einem Teil des IVa2-Gens. Diese Deletion hat den
Vorteil, dass sie das E2-Gen nicht beeinträchtigt. Das Plasmid pCO6 wird vom
Plasmid PCO1 durch Insertion eines Stoppcodons in den Leserahmen
des IVa2-Gens abgeleitet. Die Plasmide pCO1, pCO2 und pCO6 umfassen überdies
eine multiple Klonierungsstelle, die den Einbau einer interessierenden
heterologen Nukleinsäuresequenz
ermöglicht.
Das resultierende Konstrukt kann dann verwendet werden, um den defektiven
rekombinanten Adenovires durch Cotransfektion mit einer DNA, die
dem rechten Teil des Adenovirusgenoms entspricht, in eine kompetente
Zelllinie, herzustellen. Letztere kann vom Genom eines Wildtyp-Virus,
oder eines Virus, der selbst defektiv ist, wie etwa Addl324, bei
dem die E3-Region deletiert ist, und Addl808, bei dem die E4-Region deletiert
ist (Weinberg et al., J. Virol. 57 (1986) 833), usw. abgeleite sein.
(vgl. Beispiele). Unter den Zelllinien, die verwendet werden können, können vor
allem die menschliche embryonale Nierenlinie 293, KB-Zellen, Hela-Zellen,
NiDCK, GHK usw. genannt werden, und allgemeiner jede Zelllinie,
die die deletierten Regionen komplementiert (vgl. Beispiele).
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Dann
werden die rekombinanten Viren, die sich multipliziert haben, gemäß herkömmlicher
Virologietechniken wiedergewonnen, gereinigt und amplifiziert.
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Das
Plasmid pCO1 ermöglicht
folglich die Konstruktion defektiver rekombinanter Adenoviren, die
eine Deletion im E1-Gen haben, die sich von Nukleotid 382 bis Nukleotid
3446 erstreckt.
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Das
Plasmid pCO2 ermöglicht
die Konstruktion von defektiven rekombinanten Adenoviren, die eine Deletion
im E1-Gen tragen, die von Nukleotid 382 bis Nukleotid 3446 reicht,
und eine Deletion im IVa2-Gen, die von Nukleotid 4106 bis Nukleotid
5186 reicht.
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Das
Plasmid pCO6 ermöglicht
die Konstruktion von defektiven rekombinanten Adenoviren mit einer Deletion
im E1-Gen, die von Nukleotid 382 bis Nukleotid 3446 reicht, und
dessen IVa2-Gen durch die Insertion eines Stoppcodons in dessen Leserahmen,
im Bereich der Sph1-Stelle, die der Base 5141 des Ad5-Adenovirus
entspricht, inaktiviert wurde.
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Die
vorliegende Erfindung beschreibt auch eine Reihe von Plasmiden,
die die Konstruktion von Zelllinien ermöglichen, die die defektiven
rekombinanten Adenoviren transkomplementieren. Insbesondere das Plasmid
pAC5, das das IVa2-Gen unter Kontrolle seines eigenen Promoters
besitzt, und die Plasmide pGY37-TK-IVa2 und pGY37-CMV-IVa2, die
das IVa2-Gen unter Kontrolle des TK- bzw. des CMV-Promoters tragen.
Diese Plasmide tragen auch die EBNA1/OriP-Sequenzen, die es ihnen
ermöglichen,
sich in eukaryotischen Zellen zu replizieren. Diese Plasmide ermöglichen
daher die Konstruktion von Zelllinien, die die defektiven rekombinanten
Adenoviren für
das IVa2-Gen transkomplementieren ohne dass ein Helfervirus verwendet werden
muss.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft auch jede pharmazeutische Zusammensetzung,
die einen oder mehrere defektive rekombinante Adenoviren, wie oben
beschrieben, umfasst. Die pharmazeutischen Zusammensetzungen der
Erfindung können
für eine
topische, orale, parenterale, intranasale, intravenöse, intramuskuläre, subkutane,
intraokulare und transdermale usw. Verabreichung formuliert sein.
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Vorzugsweise
umfasst die pharmazeutische Zusammensetzung Träger, die für eine injizierbare Formulierung
pharmazeutisch akzeptabel sind. Diese können insbesondere Salzlösungen (Mononatrium
oder Dinatriumphosphat, Natrium-, Kalium-, Calcium- oder Magnesiumchlorid
usw. oder Mischungen solcher Salze), sterile oder isotonische Lösungen,
oder trockene, vor allem gefriergetrocknete Zusammensetzungen sein,
die durch Zugabe gegebenenfalls von sterilisiertem Wasser oder physiologischer
Kochsalzlösung
die Bildung von injizierbaren Lösungen
ermöglichen.
-
Die
Virusdosen, die für
die Injektion verwendet werden, können in Abhängigkeit von verschiedenen Parametern
angepasst werden, und vor allem in Abhängigkeit von der verwendeten
Verabreichungsart, der relevanten Pathologie, dem zu exprimierenden
Gen oder alternativ der gewünschten
Behandlungsdauer. Im Allgemeinen werden die rekombinanten Adenoviren
gemäß der Erfindung
in Form von Dosen zwischen 104 und 1014 pfu, und vorzugsweise zwischen 106 und 1010 pfu formuliert
und verabreicht. Der Begriff pfu ("Plaque Forming Unit") entspricht der Infektiosität einer
Viruslösung
und wird bestimmt durch die Infektion einer geeigneten Zellkultur
und dem Messen, im Allgemeinen nach 5 Tagen, der Anzahl von Plaques
infizierter Zellen. Die Techniken zur Bestimmung des pfu-Titers
einer viralen Lösung
sind in der Literatur gut dokumentiert.
-
Abhängig von
der insertierten heterologen DNA-Sequenz können die Adenoviren der Erfindung
zur Behandlung oder Prävention
zahlreicher Pathologien verwendet werden, einschließlich genetischer
Erkrankungen (Dystrophy, zystische Fibrose usw.), neurodegenerative
Erkrankungen (Alzheimer, Parkinson, ALS usw.), Krebsformen, Pathologien
im Zusammenhang mit Gerinnungsstörungen
oder mit Dyslipoproteinämien, Pathologien
im Zusammenhang mit viralen Infektionen (Hepatitis, AIDS usw.) usw.
-
Die
vorliegende Erfindung wird mit Hilfe der folgenden Beispiele ausführlicher
beschrieben, die als illustrativ und nicht als beschränkend zu
verstehen sind.
-
Kurze Beschreibung
der Figuren
-
1:
Genetische Organisation des Ad5-Adenovirus. Die vollständige Sequenz
von Ad5 ist als Datenbank verfügbar
und ermöglicht
es Fachleuten, jede Restriktionsstelle auszuwählen oder zu schaffen und folglich
jede Region des Genoms zu isolieren.
-
2:
Restriktionskarte des CAV2-Adenovirus Manhattan-Stamm (gemäß Spibey et al., oben zitiert).
-
3:
Restriktionskarte des HindIII-Fragments, das im Plasmid pCO1 enthalten
ist.
-
4:
Restriktionskarte des HindIII-Fragments, das im Plasmid pCO2 enthalten
ist.
-
5:
Konstruktion und Darstellung des Plasmids pPY32.
-
6:
Darstellung des Plasmids pPY55.
-
7:
Konstruktion des Plasmids pE4Gal.
-
8:
Restriktionskarte des Hind3-Fragments, das im Plasmid pCO6 enthalten
ist.
-
9:
Restriktionskarte des Plasmids pAC2.
-
10:
Restriktionskarte des Plasmids pAC5.
-
11:
Restriktionskarte des Plasmids pGY37-TK-IVa2.
-
12:
Restriktionskarte des Plasmids pGY37-CMV-IVa2.
-
Allgemeine
Techniken der Molekularbiologie
-
Die
herkömmlichen
in der Molekularbiologie verwendeten Verfahren, wie etwa präparative
Extraktionen von Plasmid-DNA,
Zentrifugation von Plasmid-DNA im Cäsiumchloridgradienten, Elektrophorese
auf Agarose- oder Acrylamidgelen, Reinigung von DNA-Fragmenten durch
Elektroelution, Proteinextraktionen mit Phenol oder Phenolchloroform,
DNA-Präzipitation
in Salzmedium mit Ethanol oder Isopropanol, Transformation in Escherichia
coli usw., sind dem Fachmann bekannt und in der Literatur ausführlich beschrieben
[Maniatis T. et al., "Molecular
Cloning, a Laboratory Manual",
Cold Spring Harbor Laboratory, Cold Spring Harbor, N.Y., 1982; Ausubel
F. M. et al. (eds), "Current
Protocols in Molecular Biology",
John Wiley & Sons,
New York, 1987].
-
Die
Plasmide vom Typ pBR322 und pUC und die Phagen der Serie M13 sind
kommerziellen Ursprungs (Bethesda Research Laboratories).
-
Für die Ligationen
können
die DNA-Fragmente gemäß ihrer
Größe mittels
Agarose- oder Acrylamidgel-Elektrophorese separiert, mit Phenol
oder mit einem Phenol/Chloroformgemisch extrahiert, mit Ethanol präzipitiert
werden und dann in Gegenwart der DNA-Ligase des Phagen T4 (Biolabs)
gemäß den Empfehlungen
des Lieferanten inkubiert werden.
-
Das
Füllen
der vorstehenden 5'-Enden
kann mit dem Klenow-Fragment
der DNA-Polymerase I von E. coli (Biolabs) gemäß den Spezifikationen des Lieferanten
ausgeführt
werden. Die Zerstörung
der vorstehenden 3'-Enden
wird in Gegenwart der DNA-Polymerase des Phagen T4 (Biolabs) durchgeführt, die
gemäß den Empfehlungen
des Herstellers verwendet wird. Die Zerstörung der vorstehenden 5'-Enden wird durch
eine kontrollierte Behandlung mit S1-Nuklease durchgeführt.
-
Die
ortsgerichtete Mutagenese in vitro mit synthetischen Oligodeoxynukleotiden
kann gemäß dem von Taylor
et al. [Nucleic Acids Res. 13 (1985) 8749–8764] entwickelten Verfahren
unter Verwendung des von Amersham vertriebenen Kits durchgeführt werden.
-
Die
enzymatische Amplifikation von DNA-Fragmenten durch die so genannte
PCR-Technik [Polymerase-katalysierte Kettenreaktion, Saiki R. K.
et al., Science 230 (1985) 1350–1354;
Mullis K. B. and Faloona F. A., Meth. Enzym. 155 (1987) 335–350] kann
unter Verwendung eines "DNA
Thermal Cyclers" (Perkin
Elmer Cetus) gemäß den Spezifikationen
des Herstellers durchgeführt
werden.
-
Die
Verifikation der Nukleotidsequenzen kann durch ein Verfahren, das
von Sanger et al. [Proc. Natl. Acad. Sci. USA, 74 (1977) 5463–5467] entwickelt
wurde, unter Verwendung des von Amersham vertriebenen Kits durchgeführt werden.
-
Verwendete Zelllinien
-
In
den folgenden Beispielen wurden die folgenden Zelllinien verwendet
oder können
verwendet werden:
- – Menschliche embryonale Nierenlinie
293 (Graham et al., J. Gen. Virol. 36 (1977) 59). Diese Linie enthält vor allem,
integriert in ihr Genom, den linken Teil des Genoms des menschlichen
Adenovirus Ad5 (12 %).
- – Menschliche
Zelllinie KB: Diese von einem menschlichen Epidermiskarzinom abgeleitete
Linie ist bei der ATCC (Ref. CCL17), ebenso wie die Bedingungen,
die ihre Kultur ermöglicht,
erhältlich.
- – Menschliche
Zelllinie Hela: Diese von einem menschlichen Epithelkarzinom abgeleitete
Linie ist bei der ATCC (Ref. CCL2), ebenso wie die Bedingungen,
die ihre Kultur ermöglicht,
erhältlich.
- – Hundezelllinie
MDCK: Die Kulturbedingungen der MDCK-Zellen wurden vor allem von Macatney
et al., Science 44 (1988)9 beschrieben.
- – Zelllinie
gm DBP6 (Brough et al., Virology 190 (1992) 624). Diese Linie besteht
aus Hela-Zellen, die das Adenovirus-E2-Gen unter Kontrolle der LTR
des MMTV tragen.
-
BEISPIELE
-
Beispiel 1 – Konstruktion
des Plasmids pCO1 (3)
-
A – Konstruktion des Plasmids
pCE
-
Das
EcoRI-XbaI-Fragment, das dem linken Ende des Ad5-Adenovirusgenoms entspricht, wurde zuerst
zwischen den Stellen EcoRI und XbaI des Vektors pIC19H kloniert.
Dies erzeugt das Plasmid pCA. Das Plasmid pCA wurde dann mit HinfI
abgeschnitten, seine vorstehenden 5'-Enden wurden mit dem Klenow-Fragment
der DNA-Polymerase I von E. coli gefüllt und dann wurde es mit EcoRI
geschnitten. Das so erzeugte Fragment des Plasmids pCA, das das
linke Ende des Ad5-Adenovirusgenom enthält, wurde dann zwischen den
Stellen EcoRI und SmaI des Vektors pIC20H (Marsh et al., Gene 32
(1984) 481) kloniert. Dies erzeugt das Plasmid pCB. Das Plasmid
pCB wurde dann mit EcoRI geschnitten, seine vorstehenden 5'-Enden wurden mit dem
Klenow-Fragment der DNA-Polymerase I von E. coli gefüllt und
dann wurde es mit BamHI geschnitten. Das so aus dem Plasmid pCB
erzeugte Fragment, das das linke Ende des Ad5-Adenovirusgenom enthält, wurde
dann zwischen den Stellen NruI und BglII des Vektors pIC20H kloniert.
Dies erzeugt das Plasmid pCE mit dem vorteilhaften Merkmal, dass
es die ersten 382 Basenpaare des Ad5-Adenovirus, gefolgt von einer
multiplen Klonierungsstelle, besitzt.
-
B – Konstruktion des Plasmids
pCD'
-
Das
Sau3A (3346)-SstI(3645)-Fragment und das SstI(3645)-NarI(5519)-Fragment
des Ad5-Adenovirusgenoms wurden zuerst zwischen den Stellen ClaI
und BamHI des Vektors pIC20H ligiert und kloniert, was das Plasmid
pPY53 erzeugt. Das SalI-Taq-I-Fragment des Plasmids pPY53, hergestellt
aus einem dam--Kontext, das den Teil des Ad5-Adenovirusgenoms zwischen
den Stellen Sau3A (3346) und TagI (5207) enthält, wurde dann zwischen den
Stellen SalI und ClaI des Vektors pIC20H kloniert, was das Plasmid
pCA' erzeugt. Das
TaqI(5207)-NarI(5519)-Fragment des Ad5-Adenovirusgenoms, hergestellt
aus einem dam--Kontext und dem SalI-TaqI-Fragment des Plasmids pCA' wurde dann zwischen
den Stellen SalI und NarI des Vektors pIC20H ligiert und kloniert.
Dies erzeugt das Plasmid pCC'.
Das Fragment NarI(5519)-NruI(6316)
des Ad5-Adenovirusgenoms, hergestellt aus einem dam--Kontext und
dem SalI-NarI-Fragment des Plasmids pCC', wurde dann zwischen den Stellen SalI
und NruI des Vektors pIC20R ligiert und kloniert. Dies erzeugt das Plasmid
pCD'.
-
C – Konstruktion des Plasmids
pCO1
-
Eine
partielle Verdauung mit XhoI und dann eine vollständige Verdauung
mit SalI des Plasmids pCD' erzeugt
ein Restriktionsfragment, das die Ad5-Adenovirussequenz enthält, von
der Sau3A-(3446)-Stelle bis zur NruI-(6316)-Stelle. Dieses Fragment wurde in die
SalI-Stelle des Plasmids pCE kloniert. Dies erzeugt das Plasmid
pCO1 (3), das den linken Teil des Ad5-Adenovirus bis
zur HinfI-Stelle
(382), eine multiple Klonierungsstelle und das Fragment Sau3A(3446)-NruI(6316)
des Ad5-Adenovirus enthält.
-
Beispiel 2 – Konstruktion
des Plasmids pCO2 (4)
-
A – Konstruktion des Plasmids
pCD''
-
Das
BssHII-BstEII-Fragment, das dem Fragment BssHII(4106)-BstEII(5186) des
Ad5-Adenovirusgenoms entspricht, wurde zuerst aus dem Plasmid pCA' entfernt. Dies erzeugt
das Plasmid pCB'' mit dem vorteilhaften
Merkmal, dass es eine Deletion eines Teils der Sequenz des IVa2-Gens
besitzt. Das Fragment TagI(5207)-NarI(5519) des Ad5-Adenovirusgenoms,
hergestellt aus einem dam--Kontext und dem SalI-TagI-Fragment des Plasmids
pCB'' wurden dann zwischen
den Stellen SalI und NarI des Vektors pIC20H ligiert und kloniert.
Dies erzeugt das Plasmid pCC''. Das Fragment NarI(5519)-NruI(6316) des Ad5-Adenovirusgenoms,
hergestellt aus einem dam--Kontext und dem SalI-NarI-Fragment des
Plasmids pCC'' wurde dann zwischen
den Stellen SalI und NruI des Vektors pIC20R ligiert und kloniert.
Dies erzeugt das Plasmid pCD''.
-
B – Konstruktion des Plasmids
pCO2.
-
Eine
partielle Verdauung mit XhoI und dann eine vollständige Verdauung
mit SalI des Plasmids pCD'' erzeugt ein Restriktionsfragment,
das die Ad5-Adenovirussequenz enthält, von der Sau3A-(3446)-Stelle
bis zur NruI-(6316)-Stelle,
deren Fragment BssHII(4106)-BstEII(5186) deletiert wurde. Dieses
Fragment wurde in die SalI-Stelle des Plasmids pCE kloniert. Dies
erzeugt das Plasmid pCO2 (4), das
den linken Teil des Ad5-Adenovirus bis zur HinfI-Stelle (382), eine multiple Klonierungsstelle
und das Sau3A (3446)-NruI(6316)-Fragment des Ad5-Adenovirus enthält, dessen
BssHII(4106)-BstEII(5286)-Fragment deletiert wurde.
-
Beispiel 3 – Konstruletion
eines rekombinanten Adenovirus, der eine Deletion im Gen E1 trägt
-
Dieses
Beispiel beschreibt die Konstruktion eines defektiven rekombinanten
Adenovirus, der eine Deletion in der E1-Region trägt, die
von Nukleotid 382 bis Nukleotid 3446 reicht. Dieser Adenovirus ist
besonders vorteilhaft, da er eine größere Deletion im Gen E1 enthält, was
eine größere Klonierungskapazität und vor
allem geringere Rekombinationsrisiken bietet.
-
Dieser
rekombinante Adenovirus wurde durch Rekombination in vivo erhalten,
durch Cotransfektion in die Zellen 293, in Gegenwart von Calciumphosphat,
der DNA des ADRSVβgal-Virus,
verdaut mit ClaI, und des Plasmid pCO1, verdaut mit XmnI. Die Zellen
wurden dann geerntet, durch drei Gefrier-Auftau-Zyklen in ihrem Überstand aufgebrochen, und
dann 10 Minuten lang bei 4000 U/Min. zentrifugiert. Der so erhaltene Überstand wurde
dann auf einer frischen Zellkultur amplifiziert. Die Viren wurden
dann von Plaques gereinigt und ihre DNA wurde gemäß dem Hirtverfahren
(oben zitiert) analysiert. Dann wurden Virusstocks auf einem Cäsiumchloridgradienten
hergestellt.
-
Beispiel 4 – Konstruktion
eines rekombinanten Adenovirus, der eine Deletion in den Genen E1
und IVa2 trägt
-
Dieses
Beispiel beschreibt die Konstruktion eines defektiven rekombinanten
Adenovirus, der eine Deletion in der E1-Region trägt, die
von Nukleotid 382 bis Nukleotid 3446 reicht, und eine Deletion in
der IVa2-Region. Dieser Adenovirus ist besonders vorteilhaft, da
er, im Vergleich mit dem in Beispiel 3 beschriebenen Adenovirus
eine Deletion im Gen IVa2 enthält,
die eine größere Klonierungskapazität und vor
allem geringere Risiken der Produktion viraler Proteine in vivo
bietet.
-
A – Konstruktion des defektiven
rekombinanten Adenovirus ΔE1-ΔVIa2 in Zelllinien,
die die E1-Funktion (E1+) transkomplementieren.
-
Der
rekombinante Adenovirus wurde gemäß den folgenden drei Protokollen
hergestellt:
- (a) Die AdRSVβgal-Virus-DNA, verdaut mit ClaI,
und das Plasmid pCO2, verdaut mit XmnI, wurden in die Zellen E1+
(293 oder 293 E4) in Gegenwart von Calciumphosphat cotransfiziert,
um die Rekombination in vivo zu ermöglichen.
- (b) Die AdRSVβgal-Virus-DNA,
verdaut mit ClaI und mit XcaI, und das Plasmid pCO2, verdaut mit
XmnI, wurden in die Zellen E1+ (293 oder 293 E4) in Gegenwart von
Calciumphosphat cotransfiziert, um die Rekombination in vivo zu
ermöglichen.
- (c) Die AdRSVβgal-Virus-DNA
und das Plasmid pCO2, beide mit XcaI verdaut, werden zuerst in vitro
ligiert und das resultierende Konstrukt wird dann in die Zellen
E1+ (293 oder 293 E4) in Gegenwart von Calciumphosphat transfiziert.
- (d) Die AdRSVβgal-Virus-DNA,
verdaut mit ClaI, die Plasmid-pCO2-DNA,
verdaut mit XmnI, und die DNA des Helfervirus pAC2 wurden in die
Zellen E1+ (293 oder 293 E4) in Gegenwart von Calciumphosphat cotransfiziert.
- (e) Die AdRSVβgal-Virus-DNA,
verdaut mit Cla1, die Plasmid-pCO6-DNA,
verdaut mit Xmn1, und die DNA des Helfervirus pAC2 wurden in die
Zellen E1+ (293 oder 293 E4) in Gegenwart von Calciumphosphat cotransfiziert.
-
(Die
Plasmide pAC2 und pCO6 werden in Beispiel 7 beschrieben.)
-
Die
hergestellten Viren werden wie in Beispiel 3 amplifiziert und gereinigt.
-
B – Konstruktion eines Adenovirus ΔE1-ΔIVa2 in Zelllinien,
die die IVa2-Funktion transkomplementieren.
-
In
den Zellklonen, die die IVa2-Region des Ad5-Adenovirus exprimieren,
konnte der Adenovirus ΔE1-ΔIVa2 gemäß den folgenden
zwei Protokollen hergestellt werden:
- (a) Die
AdRSVβgal-Virus-DNA,
verdaut mit Cla1, und die Plasmid-pCO2-DNA, verdaut mit Xmn1, wurden in
die Zellen in Gegenwart von Calciumphosphat cotransfiziert.
- (b) Die AdRSVβgal-Virus-DNA,
verdaut mit Cla1, und die Plasmid-pCO6-DNA, verdaut mit Xmn1, wurden in
die Zellen in Gegenwart von Calciumphosphat cotransfiziert.
-
Beispiel 5 – Konstruktion
eines rekombinanten Adenovirus, der eine Deletion in den Genen E1,
E3 und IVa2 trägt
-
Dieses
Beispiel beschreibt die Konstruktion eines defektiven rekombinanten
Adenovirus, der eine Deletion in der E1-Region, die von Nukleotid
382 bis Nukleotid 3446 reicht, eine Deletion in dem IVa2-Gen und eine
Deletion in der E3-Region trägt.
Dieser Adenovirus ist besonders vorteilhaft, da er, verglichen mit
dem in Beispiel 4 beschriebenen Adenovirus eine Deletion in der
E3-Region enthält,
was eine größere Klonierungskapazität bietet.
-
Der
rekombinante Adenovirus wurde gemäß den folgenden drei Protokollen
hergestellt:
- (a) Die Add1324-Virus-DNA, verdaut
mit ClaI, und das Plasmid pCO2, verdaut mit XmnI, wurden in die
Zellen 293 in Gegenwart von Calciumphosphat cotransfiziert, um die
Rekombination in vivo zu ermöglichen.
- (b) Die Add1324-Virus-DNA, verdaut mit ClaI und mit XcaI, und
das Plasmid pCO2, verdaut mit XmnI, wurden in die Zellen 293 in
Gegenwart von Calciumphosphat cotransfiziert, um die Rekombination
in vivo zu ermöglichen.
- (c) Die Add1324-Virus-DNA und das Plasmid pCO2, beide mit XcaI
verdaut, werden zuerst in vitro ligiert und das resultierende Konstrukt
wird dann in die Zellen 293 in Gegenwart von Calciumphosphat transfiziert.
-
Die
hergestellten Viren werden wie in Beispiel 3 amplifiziert und gereinigt.
-
Beispiel 6 – Konstruktion
eines rekombinanten Adenovirus, der eine Deletion in den Genen E1,
E3, E4 und IVa2 trägt
-
Dieses
Beispiel beschreibt die Herstellung von defektiven rekombinanten
Adenoviren gemäß der Erfindung
von deren Genom die Gene IVa2, E1, E3 und E4 deletiert sind. Dieser
Adenovirus besitzt zuallererst eine große Kapazität, heterologe Gene einzubauen. Überdies
sind diese Vektoren, aufgrund der Deletion der IVa2-Region und der
E4-Region, sehr sicher. Letztere ist nämlich in die Regulierung der
Expression später
Gene, in das Processing später
Prämessenger-RNAs,
in die Extinktion der Expression der Proteine der Wirtszelle und
in die Effizienz der Replikation der viralen DNA involviert. Diese
Vektoren besitzen daher ein transkriptionales Hintergrundrauschen
und eine sehr reduzierte Expression viraler Gene. Schließlich können diese
Vektoren ganz besonders vorteilhaft mit sehr hohen Titern produziert
werden.
-
Der
rechte Teil eines viralen Genoms, das für die Regionen E3 und E4 deletiert
ist (vgl. Kapitel B), oder nur für
die Region E4, wie im Falle der Viren d1808, d11004, d11007 oder
d11010, zum Beispiel beschrieben von G. Ketner (J. of Virology,
63 (1988) 631). Gemäß einer
anderen Alternative kann der rechte Teil Deletionen in mehreren
Regionen enthalten, zum Beispiel in den Regionen E3 und E4, wie
jene, die in vitro konstruiert präsentiert wurden und in dem
Virus, der wie folgt aus dem Plasmid pPY55 hergestellt wurde.
-
A/Konstruktion des Adenovirus,
der in den Genen E1, E3 und E4 deletiert ist.
-
A.1 – Konstruktion des Plasmids
pPY55.
-
a) Konstruktion des Plasmids
pPY32.
-
Das
AvrII-BcII-Fragment des Plasmids pFG144 [F. L. Graham et al. EMBO
J. 8(1989) 2077–2085],
das dem rechten Ende des Genoms des Ad5-Adenovirus entspricht, wurde
zuerst zwischen den Stellen XbaI und BamHI des Vektors pIC19H, hergestellt
aus einem dam--Kontext, kloniert. Dies erzeugt das Plasmid pPY23. Ein
interessantes Merkmal des Plasmids pPY23 ist, dass die aus der multiplen
Klonierungsstelle des Vektors pIC19H erhaltene SalI-Stelle einmalig
bleibt und dass sie neben dem rechten Ende des Genoms des Ad5-Adenovirus
liegt. Das HaeIII-SalI-Fragment des Plasmids pPY23, das das rechte
Ende des Genoms des Ad5-Adenovirus, ab der HaeIII-Stelle enthält, die
an Position 35614 liegt, wurde dann zwischen den Stellen EvoRV Und XhoI
des Vektors pIC20H kloniert, was das Plasmid pPY29 erzeugt. Ein
interessantes Merkmal dieses Plasmids ist, dass die von der multiplen
Klonierungsstelle des Vektors pIC20H erhaltenen Stellen XbaI und
ClaI neben der EcoRV/HaeIII-Junction, die aus der Klonierung resultiert,
liegen. Zudem modifiziert diese Junction den Nukleotidkontext, der
direkt neben der ClaI-Stelle liegt, die nun in einen dam+-Kontext
methylierbar geworden ist. Das XbaI(30470)-MaeII(32811)-Fragment
des Genoms des Ad5-Adenovirus
wurde dann zwischen den Stellen XbaI und ClaI des Plasmids pPY29,
hergestellt aus einem dam--Kontext, kloniert, was das Plasmid pPY30
erzeugt. Das SstI-Fragment des Plasmids pPY30, das der Genomsequenz
des Ad5-Adenovirus von der SstI-Stelle an Position 30556 bis zu
dem rechten Ende entspricht, wurde schließlich zwischen den SstI- Stellen des Vektors
pIC20H kloniert, was das Plasmid pPY31 erzeugt, von dem eine Restriktionskarte
des Inserts, das zwischen den HindIII-Stellen liegt, in 5 dargestellt
wird.
-
Das
Plasmid pPY32 wurde nach der partiellen Verdauung des Plasmids pPY31
mit BglII erhalten, gefolgt von einer vollständigen Verdauung mit BamHI
und dann einer erneuten Ligation. Das Plasmid pPY32 entspricht daher
der Deletion des Genoms des Ad5-Adenovirus, das zwischen der BamHI-Stelle des Plasmids pPY31
angesiedelt ist und der BglII-Stelle,
die an Position 30818 liegt. Eine Restriktionskarte des HindIII-Fragments
des Plasmids pPY32 wird in 5 dargestellt.
Ein Merkmal des Plasmids pPY32 ist, dass es einmalige SalI- und
XbaI-Stellen besitzt.
-
b) Konstruktion des Plasmids
pPY47.
-
Das
BamHI (21562)-XbaI(28592-Fragment des Genoms des Ad5-Adenovirus wurde
zuerst zwischen den Stellen BamHI und XbaI des Vektors p1C19H, hergestellt
aus einem dam--Kontext, kloniert, was das Plasmid pPY17 erzeugt.
Dieses Plasmid enthält
daher ein HindIII(26328)-BglII(28133)-Fragment des Genoms des Ad5-Adenovirus,
das zwischen den Stellen HindIII und BglII des Vektors pIC20R kloniert
werden kann, um das Plasmid pPY34 zu erzeugen. Ein Merkmal dieses
Plasmids ist, dass die von der multiplen Klonierungsstelle erhaltene
BamHI-Stelle in unmittelbarer Nähe
der HindIII(26238)-Stelle
des Genoms von Ad5-Adenovirus liegt.
-
Das
BamHI(21562)-HindIII(26238)-Fragment des Genoms des Ad5-Adenovirus,
das aus dem Plasmid pPY17 erhalten wurde, wurde dann zwischen den
Stellen BamHI und HindIII des Plasmids pPY34 kloniert, was das Plasmid
pPY39 erzeugt. Das BamHI-XbaI-Fragment des Plasmid pPY39, hergestellt
aus einem dam--Kontext, das den Teil des Genoms des Ad5-Adenovirus zwischen
den Stellen BamHI(21562) und BglII(28133) enthält, wurde dann zwischen den
Stellen BamHI und XbaI des Vektors pIC19H, hergestellt aus einem
dam--Kontext, kloniert.
Dies erzeugt das Plasmid pPY47 mit dem interessanten Merkmal, dass
die aus der multiplen Klonierungsstelle erhaltene SalI-Stelle in
der Nähe
der HindIII-Stelle liegt (6).
-
c) Konstruktion des Plasmids
pPY55.
-
Das
SalI-XbaI-Fragment des Plasmids pPY47, das aus einem dam--Kontext
hergestellt ist und das den Teil des Genoms des Ad5-Adenovirus enthält, der
von der BamHI(21562)-Stelle bis zur BglII(28133)-Stelle reicht,
wurde zwischen den Stellen SalI und XbaI des Plasmids pPY32 kloniert,
was das Plasmid pPY55 erzeugt. Dieses Plasmid kann direkt verwendet
werden, um rekombinante Adenoviren zu produzieren, die mindestens
für die
E3-Region deletiert sind (Deletion zwischen den BglII-Stellen, die
an den Positionen 28133 und 30818 des Genoms des Ad5-Adenovirus
liegen) und für
die gesamte E4-Region (Deletion zwischen den Stellen MaeII(32811)
und HaeIII(35614)) des Genoms des Ad5-Adenovirus (6).
-
A.2. Konstruktion des
Plasmids pE4Gal.
-
Hierfür wurde
ein Plasmid, das die Joining-ITRs von Ad5, die Verpackungssequenz,
das Gen E4 unter Kontrolle seines eigenen Promoters und als heterologes
Gen, das Gen LacZ unter Kontrolle des LTR-Promoters des RSV-Virus
trägt,
konstruiert (7). Dieses Plasmid, pE2Gal genannt,
wurde durch Klonierung und Ligation der folgenden Fragmente erhalten
(vgl. 7):
- – HindIII-SacII-Fragment, abgeleitet
von Plasmid pFG144 (Graham et al., EMBO J.8 (1989) 2077). Dieses Fragment
trägt die
ITR-Sequenzen von Ad5 in "Head-to-Tail-Anordnung" und die Verpackungssequenz: HindIII(34920)-SacII(352)-Fragment;
- – Fragment
von Ad5 zwischen den Stellen SacII (liegt im Bereich des Basenpaares
3827) und PstI (liegt im Bereich des Basenpaares 4245);
- – Fragment
von pSP 72 (Promega) zwischen den Stellen PstI (bp 32) und SalI
(bp 34);
- – XhoI-XbaI-Fragment
des Plasmids pAdLTR GalIX, beschrieben in Stratford-Perricaudet
et al. (JCI 90(1992)626). Dieses Fragment trägt das Gen LacZ unter der Kontrolle
der LTR des RSV-Virus;
- – XbaI(bp
40)-NdeI(bp 2379)-Fragment des Plasmids pSP 72;
- – NdeI
(bp 31089)-HindIII (bp 34930) -Fragment in Ad5. Dieses Fragment,
das im rechten Ende des Ad5-Genoms liegt, enthält die E4-Region unter Kontrolle
seines eigenen Promoters. Es wurde an der NdeI(2379)-Stelle des
Plasmids pSP 72 und der HindIII-Stelle des ersten Fragments kloniert.
-
Dieses
Plasmid wurde durch Klonieren verschiedener Fragmente in die angegebenen
Regionen des Plasmids pSP 72 erhalten. Es versteht sich, dass äquivalente
Fragmente
-
A.3 Cotransfektion in
die Zellen 293
-
Die
Adenoviren werden durch Rekombination in vivo gemäß den folgenden
Strategien erhalten:
- (i) Die DNA des Ad-d1324-Virus
(Thimmappaya et al., Zelle 31 (1982) 543) und das Plasmid pPY55,
beide mit BamHI verdaut, werden zuerst in vitro ligiert und dann
mit dem Plasmid pEAGal in die Zellen 293 cotransfiziert.
- (ii) Die DNA des Ad-d1324-Virus, verdaut mit EcoRI, und das
Plasmid pPY55, verdaut mit BamHI, werden mit dem Plasmid pE4Gal
in die Zellen 293 cotransfiziert.
- (iii) Die DNA des Ad5-Adenovirus und das Plasmid pPY55, beide
mit BamHI verdaut, werden mit dem Plasmid pE4Gal in die Zellen 293
ligiert und dann cotransfiziert.
- (ii) Die DNA des Ad5-Adenovirus, verdaut mit EcoRI, und das
Plasmid pPY55, verdaut mit BamHI, werden mit dem pE4Gal in die Zellen
293 cotransfiziert.
-
Die
Strategien (i) und (ii) machen es möglich, einen rekombinanten
Adenovirus zu erzeugen, der für die
Regionen E1, E3 und E4 deletiert ist; die Strategien (iii) und (iv)
machen es möglich,
einen rekombinanten Adenovirus zu erzeugen, der für die Regionen
E3 und E4 deletiert ist. Überdies
ist es auch möglich,
eine Zelllinie zu verwenden, die abgeleitet ist von einer Linie,
die die E1-Region exprimiert, zum Beispiel die Linie 293, und die
auch mindestens die offenen Leserahmen ORF6 und ORF6/7 der Ad5-Adenovirus-E4-Region
exprimiert (vgl. Fr 93 08596). Die Verwendung solcher Linien ermöglicht es,
die Verwendung des pE4Gal zu vermeiden.
-
B/Konstruktion des Adenovirus
der in den Genen IVa2, E1, E3 und E4 deletiert ist.
-
Dieser
Adenovirus wurde durch Rekombination des Plasmids pCO2, nach der
Cotransfektion in die Zellen 293 (Beispiel 2), und des rechten Teils
eines Adenovirus, der mindestens für die E4-Region deletiert ist, und
zum Beispiel der Adenovirus, der nach der Verwendung des Plasmid
pPY55 erhalten wurde (vgl. Kapitel A) erhalten.
-
Nach
der Cotransfektion mit Calciumphosphat wurden die Zellen geerntet,
durch drei Gefrier-Auftau-Zyklen in ihrem Überstand aufgebrochen und dann
10 Minuten lang bei 4000 U/Min. zentrifugiert. Der so erhaltene Überstand
wurde dann auf einer frischen Zellkultur amplifiziert. Die Viren
wurden dann von Plaques gereinigt und ihre DNA wurde gemäß dem Hirtverfahren
(oben zitiert) analysiert. Dann wurden Virusstocks auf einem Cäsiumchloridgradienten
hergestellt.
-
Beispiel 7 – Konstruktion
eines rekombinanten Adenovirus, der eine Deletion in den Genen E1,
E4, IVa2 trägt
-
A – Konstruktion des Plasmids
pCO6 (8).
-
A.1 – Konstruktion des Plasmids
pPY38.
-
Das
Mun1-Nru1-Fragment des Plasmid pCO1, das die Sequenzen des Ad5-Adenovirusgenoms
enthält,
die von den Basen 3924 bis zu 6316 reichen und vor allem das Gen
IVa2 (Basen 4094 bis 5719), wurde zwischen den Stellen Mun1 und
Nru1 des kommerziellen Vektors pSL1180 kloniert. Dies erzeugt das
Plasmid pPY38.
-
A.2 – Konstruktion des Plasmids
pPY39.
-
Die
folgende Nukleotidsequenz und ihr komplementärer Strang wurden künstlich
durch herkömmliche molekularbiologische
Techniken synthetisiert:
5'-
CCT TAG CCC GGG CTA AGG CAT G -3' (SEQ-ID-Nr.
1)
-
Jeder
der Stränge
hat eine Sph1-Restriktionsstelle an seinem 3'-Ende. Diese Sequenz wurde in die Sph1-Stelle
des Plasmids pGY38 kloniert: Sie führt einen Stoppcodon in den
kodierenden Teil des Gens IVa2, an der Sph1-Stelle, die den Basen
5141 des Ad5-Adenovirus entspricht, ein. Dies erzeugt das Plasmid
pPY39. In diesem Plasmid wird das so modifizierte Gen IVa2 inaktiviert:
Es kodiert ein inaktives Protein, das den ersten 102 Aminosäuren des
Wildtyp-IVa2-Protein
entspricht.
-
A.3 – Konstruktion des Plasmids
pCO6.
-
Das
Mun1-Mru1-Fragment des Plasmids pGY39 wurde zwischen den Stellen
Mun1 und Nru1 des Plasmids pCO1 kloniert. Dies erzeugt das Plasmid
pCO6 (8), das den linken Teil des Ad5-Adenovirus bis zur
Hinf1-Stelle (382), eine multiple Klonierungsstelle, das Sau3A(3446)-Sph1(5141)-Fragment
des Ad5-Adenovirus, das Oligonukleotid, dass einen Stoppcodon in
die kodierende Sequenz des IVa2-Gens einbringt, und das Sph1(5141)-Nru1(6316)-Fragment
des Ad5-Adenovirus enthält.
-
B – Konstruktion des Plasmids
pAC2 (9).
-
B.1 – Konstruktion des Plasmids
pSPITR
-
Die
folgenden Fragmente wurden kloniert:
- – Das Hind3(34930)-Sac2(357)-Fragment,
abgeleitet von dem Plasmid pFG144 (Graham et al., EMBO J.8, 1989,
2027), wobei dieses Fragment die ITR-Sequenzen des Ad5-Adenovirus
in „Head-to-Tail-Anordnung" und die Verpackungssequenz
trägt,
- – das
Ad5-Adenovirus-Fragment zwischen den Stellen Sac2 (liegt im Bereich
der Base 3827 in Ad50 und Pst1 (liegt im Bereich der Base 4245)
-
Dann
wurde das Plasmid pSPITR durch Ligation dieser Fragmente zwischen
den Stellen Hind3 und Pst1 des kommerziellen Plasmids pSP72 erhalten.
-
B.2 – Konstruktion des Plasmids
pAC2.
-
Das
Dra1-Nru1-Fragment des Plasmids pCO1, das die Sequenzen des Ad5-Adenovirusgenoms
enthält,
die von den Basen 4029 bis zu 6316 reichen und vor allem das Gen
IVa2 und dessen Promoter, wurde in die Stelle EcoRV des Vektors
pIC20H (Referenz J. L. March et al. (1984) Gene, 32, 481–485) kloniert.
Dies erzeugt das Plasmid pAC1. Das Bgl2-BamH1-Fragment des Plasmids pAC1 wurde in
die BamH1-Stelle des Plasmids pSPITR kloniert, was das Plasmid pAC2
erzeugt (9).
-
C – Konstruktion des Plasmids
pACS (10).
-
C.1 – Konstruktion des Plasmids
pAC3.
-
Das
EcoR1-Xba1-Fragment des kommerziellen Plasmids pMEP4 (Invitrogen)
wurde zwischen den Stellen EcoR1 und Xba1 des Plasmids pAC1 ligiert.
Dies erzeugt das Plasmid pAC3 mit dem Merkmal ist, dass es die ECNA1-OriP-Sequenzen
und das Gen IVa2 enthält.
-
C.2 – Konstruktion des Plasmids
pAC5.
-
Das
Sal1-Xho1-Fragment des kommerziellen Plasmids pMSCV wurde in die
Sal1-Stelle des Vektors pIC20H kloniert. Dies erzeugt das Plasmid
pAC41, das das Neo-Gen enthält.
Das Xba1-Nru1-Fragment des Plasmids pAC3 wurde zwischen den Stellen
Xba1 und Nrul des Plasmids pAC4 kloniert. Dies erzeugt das Plasmid
pAC5 (10) mit dem wichtigen Merkmal,
dass es das Gen Neo und das Gen IVa2 unter Kontrolle seines eigenen
Promoters besitzt. Zudem kann dieses Plasmid sich in eukaryotischen
Zellen replizieren, weil es die EBNA1/OriP-Sequenzen trägt.
-
D – Konstruktion des Plasmids
pGY37-TK-IVa2 (11).
-
D.1 – Konstruktion des Plasmids
pGY32.
-
Die
folgende Nukleotidsequenz und ihr komplementärer Strang wurden künstlich
durch herkömmliche molekularbiologische
Techniken synthetisiert:
5'-
TCG ACG GAT CCC TTA AGG TTG ACG CCG CCA CCA TGG AAA CCA GAG GGC
GAA GAC CGG CAG C -3' (SEQ-ID-Nr.
2)
-
Sie
trägt eine
Restriktionsstelle für
Sal1 an ihrem 5'-Ende
und eine Restriktionsstelle für
Eco47III an ihrem 3'-Ende.
Diese Sequenz wurde in das Plasmid pAC1 zwischen der Sal1-Stelle und der Eco47III-Stelle des
Anfangs des IVa2-Gens insertiert, was der Base 5411 der Ad5-Adenovirussequenz
entspricht. Dies erzeugt das Plasmid pGY32 mit dem wichtigen Merkmal,
dass es eine multiple Klonierungsstelle (BamH1, Af12, Hinc2) nach
stromaufwärts
eines Kazak-Consensus
vor dem ATG des Gens IVa2 besitzt. Zudem wurde in dieser Konstruktion
das Intron des Gens IVa2 supprimiert.
-
D.2 – Konstruktion des Plasmids
pGY33-TK.
-
Das
BamH1(-110)-Hinc2(+35)-Fragment des TK-Promoters des Plasmids pX4B
(B. Wasylyk et al., N.A.R. (19870, 15, 13, 5490) und eine multiple
Klonierungsstelle, eingerahmt von den Sal1- und BamH1-Stellen, wurden
ligiert und dann zwischen den Sal1- und Hinc2-Stellen des Plasmids
PGY32 kloniert. Dies erzeugt das Plasmid pGY33-TK, dessen interessantes
Merkmal ist, dass es das Gen IVa2 ohne Intron unter Kontrolle des
TK-Promoters trägt.
-
D.3 – Konstruktion des Plasmids
pGY34.
-
Die
folgenden Fragmente wurden hergestellt und dann ligiert:
- – Die
Xba1-Pvu1-Fragmente des kommerziellen Plasmids pMEP4 (5,5 kg); dieses
Fragment enthält
die EBNA1/OriP-Sequenzen und das 5'-Ende des Ampicillinresistenzgens,
- – das
Pvu1-AlwN1-Fragment des kommerziellen Plasmids pMEP4 (0,8 kb); dieses
Fragment enthält
das 3'-Ende des
Ampicillinresistenzgens und einen Teil des Replikationsstartpunkts,
- – die
Fragmente Xba1 und AlwN1 des Plasmids pIC20H (0,8 kb); dieses Fragment
enthält
das Ende des Replikationsstartpunkts.
-
Dies
erzeugt das Plasmid pGY34, das die EBNA1/OriP-Sequenzen enthält.
-
D.4 – Konstruktion des Plasmids
pGY36.
-
Das
BamH1-Fragment des kommerziellen Plasmids pUT614 (Cayla) wurde in
die BamH1-Stelle des Vektors pIC20H kloniert. Dies erzeugt das Plasmid
pAC41, das das Neo-Gen enthält.
Das Xba1-EcoRV-Fragment des Plasmids pPY9 wurde zwischen den Stellen
Xba1 und Nru1 des Vektors pIC20R kloniert, was das Plasmid pGY35
erzeugt. Das Xba1-Fragment des Plasmids pGY35, hergestellt in einem
dam--Kontext, wurde dann in die Xba1-Stelle des Plasmids pGY34 kloniert.
Dies erzeugt das Plasmid pGY36.
-
D.5 – Konstruktion des Plasmids
pGY37-TK-IVa2 (11).
-
Das
Bg12-Sap1-Fragment des Plasmids pGY33-TK wurde zwischen den Stellen
Bg12 und Sap1 des Plasmids pGY36 kloniert. Dies erzeugt das Plasmid
pGY37-TK-IVa2 (11) mit dem wichtigen Merkmal, dass
es das Gen Zeo und das Gen IVa2 besitzt, ohne Intron, unter der
Kontrolle des TK-Promoters. Zudem kann sich dieses Plasmid in eukaryotischen
Zellen replizieren, weil es die EBNA1/OriP-Sequenzen trägt.
-
E – Konstruktion des Plasmids
GY37-CMV-IVa2 (12).
-
E.1 – Konstruktion des Plasmids
GY33-CMV.
-
Das
Bgl2-Afl2-Fragment des kommerziellen Plasmids pCI (Promega) wurde
zwischen den Stellen BamH1 und Af12 des Plasmid PGY32 kloniert.
Dies erzeugt das Plasmid pGY33-CMV mit dem interessanten Merkmal,
dass es das Gen IVa2 ohne Intron unter Kontrolle des CMV-Promoters
trägt.
-
E.2 – Konstruktion des Plasmids
pGY37-CMV-IVa2 (12).
-
Das
Bg12-Sap1-Fragment des Plasmids pGY33-CMV wurde zwischen den Stellen
Bg12 und Sap1 des Plasmids pGY36 kloniert. Dies erzeugt das Plasmid
pGY37-CMV-IVa2 (12) mit dem wichtigen Merkmal,
dass es das Gen Zeo und das Gen IVa2 trägt, ohne Intron, unter Kontrolle
des TK-Promoters. Zudem kann sich dieses Plasmid in eukaryotischen
Zellen replizieren, weil es die EBNA1/OriP-Sequenzen trägt.
-
F – Konstruktion der Zellklone,
die die IVa2-Region des Ad5-Adenovirus exprimieren.
-
Verschiedene
Typen von Zelllinien, die die IVa2-Funktion transkomplementieren,
wurden in den E1+-Zellen (Zellen 293 oder
293 E4) konstruiert.
- (a) Das Plasmid pAC5 wurde
in die Zellen 293 in Gegenwart von Calciumphosphat transfiziert,
die Zellklone, die das replikative Plasmid pAC5 tragen, wurden in
Gegenwart von Geneticin (Sigma, 400 μg/ml) ausgewählt.
- (b) Das Plasmid pGY37-TK-IVa2 wurde in Gegenwart von Calciumphosphat
in die Zellen transfiziert, die Zellklone, die das replikative Plasmid
pGY37-TK-IVa2 tragen, wurden in Gegenwart von Phleomycin (Cayla,
15 μg/ml
für die
Zellen 293 und 30 μg/ml
für die
Zellen 293 E4) ausgewählt.
- (c) Das Plasmid pGY37-CMV-IVa2 wurde in Gegenwart von Calciumphosphat
in die Zellen transfiziert, die Zellklone, die das replikative Plasmid
pGY37-CMV-IVa2 tragen, wurden in Gegenwart von Phleomycin (Cayla,
15 μg/ml
für die
Zellen 293 und 30 μg/ml
für die
Zellen 293 E4) selektiert.
-
Genauer
gesagt wurden in jeder dieser drei Zellen, Zellen in Schalen mit
einem Durchmesser von 5 cm durch 1 bis 5 μg des Plasmids in Gegenwart
von Calciumphosphat transfiziert. Nach der Transfektion der Zellen
wurden diese gewaschen und dann wurde das Kulturmedium (MEM, Sigma),
angereichert mit fötalem Kälberserum
(7% Endwert), zugefügt
und die Zellen wurden 24 Stunden lang inkubiert. Am nächsten Tag
wurden die Zellen in Gegenwart von Geneticin oder Phleomycin selektiert.
Das Geneticin oder das Phleomycin wird alle drei Tage ausgetauscht
und die selektierbaren Klone erscheinen nach etwa drei Wochen. Wenn
alle nicht transfizierten Zellen gestorben sind, teilen sich nur
die transfizierten Zellen und erzeugen Zellklone. Wenn die Zellklone
ausreichend groß sind,
um mit bloßem
Auge sichtbar zu sein, werden sie individuell in die Vertiefungen
einer "24-Slot"-Kulturplatte übertragen.
Jeder Klon wird dann progressiv amplifiziert, in der Gegenwart von
Geneticin oder Phleomycin, zuerst in den Vertiefungen einer "12-Slot", und dann einer "6-Slot"-Kulturplatte, damit
sie dann in den Zellkulturschalen amplifiziert werden.
-
G – Konstruktion eines rekombinanten
Adenovirus, der eine Deletion in den Genen E1-IVa2-E4 trägt.
-
G.1 – Konstruktion eines Adenovirus ΔE1-ΔIVa2-ΔE4 durch
Cotransfektion eines Helfervirus, der das Gen IVa2 trägt.
-
Zum
Beispiel war es möglich,
den Adenovirus ΔE1-ΔIVa2-ΔE4 gemäß den folgenden
zwei Protokollen herzustellen:
- (a) Die DNA
eines ΔE1-ΔE4-Virus,
verdaut mit Cla1 (zum Beispiel AdRSBβgal-dl1004, AdRSBβgal-d1007 oder
AdRSVβgal-dl11014, beschrieben
in "Efficient dual
transcomplementation of Adenovirus E1 and E4 regions from a 293-derived
cell line expressing a minimal E4 functional unit" by P, YEH et al.,
J. Virology, im Druck), die Plasmid-pCO2-DNA, verdaut mit Xmn1,
und die Helfervirus-pAC2-DNA
wurden in 293 E4-Zellen in Gegenwart von Calciumphosphat cotransfiziert.
- (b) Die DNA eines ΔE1-ΔE4-Virus,
verdaut mit Cla1, die Plasmid-pCO6-DNA, verdaut mit Xmn1, und die Helfervirus-pAC2-DNA wurden in
die 293 E4-Zellen in Gegenwart von Calciumphosphat cotransfiziert.
-
G.2 – Konstruktion eines Adenovirus ΔE1-ΔIVa2-ΔE4 in Zelllinien,
die die IVa2 und E4-Funktionen transkomplementieren.
-
In
den Zellklonen, die die IVa2- und E4-Regionen des Ad5-Adenovirus exprimieren
und gegen Phleomycin resistent sind, konnte der Adenovirus ΔE1-ΔIVa2-ΔE4 gemäß den folgenden
zwei Protokollen hergestellt werden:
- (a) Die
DNA eines ΔE1-ΔE4-Virus,
verdaut mit Cla1, und die Plasmid-pCO2-DNA, verdaut mit Xmn1, wurden
in die Zellen in Gegenwart von Calciumphosphat cotransfiziert.
- (b) Die DNA eines ΔE1-ΔE4-Virus,
verdaut mit Cla1, und die Plasmid-pCO6-DNA, verdaut mit Xmn1, wurden
in die Zellen in Gegenwart von Calciumphosphat cotransfiziert.
-
-