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HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
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1. Gebiet
der Erfindung
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Die vorliegende Erfindung betrifft
eine neue Magnesium-Basislegierung und eine neue Magnesiumgusslegierung
zur Massenfertigung von Automobilteilen, OA-Teilen, Teilen für elektrische
Anwendungen usw. mittels Formguss, Spritzguss oder dergleichen und
betrifft mit dieser Legierung formgegossene Produkte.
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2. Beschreibung des Standes
der Technik
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Die gegenwärtig in der Praxis verwendeten
Magnesium-Gusslegierungen sind:
- (1) AT, AM-Legierungen
(Mg-Al-(Zn)-Mn-System, beispielsweise ASTM: AZ91D);
- (2) AS-Legierungen (Mg-Al-Si-Mn-Systemm, beispielsweise ASTM:
AS41); und
- (3) AE-, QE-, WE-Legierungen (eine Legierungsgruppe, die ein
oder mehrere Seltenerdelemente, Silber und Yttrium enthält).
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Die unter (1) genannten Legierungen
werden am häufigsten
verwendet zum Formguss und Spritzguss von Magnesium-Legierungen,
und insbesondere AZ91D weist gute Formgusseigenschaften und eine
hohe Korrosionsbeständigkeit
auf und wird in weiten Bereichen eingesetzt, beispielsweise für Automobilteile
und Teile für
elektrische Anwendungen. Die Legierung (2) und (3) sind Legierungen,
die die mechanischen Eigenschaften verbessern, wie z. B. die Kriecheigenschaften
und die Hochtemperaturfestigkeit. Was den Stand der Technik bezüglich dieser
Legierung anbetrifft, sind verschiedene Arten von Legierungen in
den folgenden Patentdokumenten beschrieben.
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Beispielsweise offenbart die japanische
Patentanmeldungsoffenlegungsschrift Nr. 6-330216 eine Magnesium-Basislegierung,
die Ca, Si, Al, Zn und Mn enthält,
die japanische Patentanmeldungsoffenlegungschrift Nr. 9-104942 offenbart
eine Magnesium-Basislegierung mit 5 bis 10% Al, 0,2 bis 1% Si, 0,05
bis 9,5% Cu, und die japanische Patentanmeldungsoffenlegungsschrift
Nr. 10-147830 offenbart eine Magnesium-Basislegierung, die 1 bis
6% Gd und 6 bis 12% Y enthält.
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Die
US-A-2 000 115 offenbart eine Magnesium-Basislegierung
mit verbesserten Warmbearbeitungseigenschaften, die 0,5 bis 10%
Al, 0,1 bis 12% Sn, 0,1 bis 1% Mn und Zn und/oder Cd mit einem Anteil
von 0,1 bis 5,0% enthält
mit einem Restgehalt an Mg.
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Die
GB-A-2 058 837 offenbart eine Magnesiumlegierung
mit 1 bis 9% Al, 0 bis 4% Zn, 0,1 bis 5% Sn, 0 bis 1% Mn, die als
Anode in elektrischen Zellen verwendet wird.
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Die
US-A-1 942 041 offenbart eine Magnesium-Basislegierung
mit verbesserten Warmbearbeitungseigenschaften, die 0,1 bis 12%
Sn, 0,5 bis 6,0% Al, und 0,1 bis 1% Mn enthält.
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In der
GB-A-265 299 wird eine Magnesium-Basislegierung
beschrieben, die als Material für
Hähne oder
Ventile verwendet wird.
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Die
GB-A-1 291 553 beschreibt eine Magnesium-Basislegierung
mit 5,5 bis 10% Al, 0,3 bis 2% Zn und 0,1 bis 0,4% Sb oder Sn zur
Verhinderung des Auftretens von Rissen von hohen Temperaturen während des Formgießens der
Legierung.
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Die
US-A-3 653 880 beschreibt eine Magnesium-Basisgusslegierung
mit geringer Warmrissneigung bei einer Zusammensetzung von 3 bis
10% Al, 0,3 bis 2% Zn und 0,1 bis 0,4% Sb oder Sn.
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Die
DE-A-1 934 617 offenbart eine Magnesiumlegierung,
die 3 bis 30% Al, 0,3 bis 2% Zn, 0,05 bis 0,5 Bi oder Sn, bis zu
0,5% Mn, bis zu 0,5% Si und bis zu 0,5% Cu enthält.
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Mit steigendem Bedarf an geringer
Dicke und hoher Präzision
der Teile zur Reduktion von Größe und Gewicht
tragbarer Geräte
werden Legierungen mit hohem Fließvermögen benötigt. Die unter (1) genannte
Legierung AZ91D, die oben beschrieben wurde, weist ein vergleichsweise
hohes Fließvermögen auf,
aber die Formausbeute beim Spritzguss ist nicht immer ausreichend
hoch.
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Die Legierungsgruppen (2) und (3)
sind besser als AZ91 D in Bezug auf die mechanischen Eigenschaften,
wie z. B. Kriecheigenschaften und Hochtemperaturfestigkeit. Aufgrund
des geringen Fließvermögens neigen
die Legierungen der Gruppen (2) und (3) jedoch zum Auftreten von
Warmrissen bei Formgebungsverfahren mit hoher Ab kühlgeschwindigkeit,
wie z. B. Spritzguss, und sind schlecht in Bezug auf ihre Vergießbarkeit.
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Das Fließvermögen kann durch Erhöhung der
Temperatur der geschmolzenen Legierung verbessert werden. Jedoch
bringt die Erhöhung
der Temperatur der geschmolzenen Legierung das Problem mit sich,
dass die geschmolzene Legierung oxidiert, was zu einer Verkürzung der
Lebensdauer der Produktionsmaschinen führt. Aus diesem Grund ist es
notwendig, das Fließvermögen durch
andere Verfahren zu verbessern.
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Es ist bekannt, dass die Verfestigungsstruktur
von AZ91D dendritisch wird, wenn die Legierung mit einer relativ
geringen Abkühlgeschwindigkeit
abgekühlt
wird, wie z. B. beim Blockguss. Wie oben beschrieben wurde, ist
die Legierung insbesondere im Hinblick auf das Fließvermögen im geschmolzenen
Zustand und auf ihre Eigenschaften nach der Verfestigung ausgelegt,
und die Legierung ist derart ausgelegt, dass verschiedene Eigenschaften,
wie z. B. mechanische Eigenschaften, unter der Voraussetzung optimiert
werden, dass die Struktur von AZ91D dendritisch wird.
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Jedoch ist es im Falle des Formgusses
und des Spritzgusses, die bei dieser Legierung häufig angewandt werden, bekannt,
dass die Struktur nach der Verfestigung nicht eine dendritische
Struktur annimmt, sondern eine zellförmige Struktur, da die Abkühlungsrate
sehr hoch ist. Aus diesem Grund ist es erforderlich, das Verfahren
zur Auslegung herkömmlicher
Legierungszusammensetzungen zu ändern.
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ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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Eine Aufgabe der Erfindung ist es,
eine hochfeste Magnesium-Basislegierung und eine Magnesium-Basisgusslegierung
bereitzustellen, die ein gutes Fließvermögen und gute mechanische Eigenschaften aufweisen.
Außerdem
soll ein unter Verwendung dieser Legierung gegossenes Produkt bereitgestellt
werden.
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Als Ergebnis verschiedener Studien
zur Lösung
der oben beschriebenen Probleme wurde herausgefunden, dass der Schmelzpunkt
der Legierung verringert und die Fluidität verbessert wird durch die
Hinzugabe geeigneter Anteile an Al, Sn und Zn zu einer Magnesiumlegierung,
wodurch die Erfindung, wie sie in Anspruch 1 definiert ist, geschaffen
wurde.
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Vorzugsweise weist die erfindungsgemäße Legierung
eine Kristallgröße von 10
bis 300 μm
auf.
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Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel
der hochfesten Magnesium-Basislegierung
enthält
18 bis 20% Al, in Gewichtsprozent, 0,1 bis 5% Zn, 0,1 bis 10% Sn
und weniger als 1,5% Mn, mit einem Restgehalt an Magnesium und unvermeidbaren
Verunreinigungen und hat eine Zugfestigkeit (x) bei 20°C von größer als
240 MPa und ein Dehnungsverhältnis
(y) größer als
0,5% und gleichzeitig größer als
ein Wert, der berechnet wird durch y = –0,295x + 78.
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Gemäß Anspruch 4 enthält eine
hochfeste Magnesium-Basislegierung 12 bis 15% Al, in Gewichtsprozent,
0,1 bis 5% Zn, 1 bis 10% Sn, 0,1 bis 0,5% Mn mit einem Restgehalt
von mehr als 75% an Mg.
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Eine Magnesium-Basislegierung gemäß der vorliegenden
Erfindung kann 1 bis 15% Al, in Gewichtsprozent, 0,5 bis 3% Zn,
1,5 bis 4,5% Sn und 0,05 bis 0,5% Mn enthalten.
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Die vorliegende Erfindung schafft
ein durch Formguss oder Spritzguss erzeugtes Produkt, das unter Verwendung
eines geschmolzenen Metalls aus einer der oben genannten Legierungen
erhalten wurde.
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Die vorliegende Erfindung schafft
einen Thixotrop-Formartikel, der geformt wird unter Verwendung von geschmolzenem
Metall aus einer Mischung aus einer Flüssigphase und einer Festphase
einer der oben beschriebenen Legierungen.
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Genauer gesagt wird die Magnesium-Basislegierung,
die oben beschrieben wurde, in gewünschten Formen durch Formguss
oder Spritzguss hergestellt.
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Die erfindungsgemäßen Magnesiumlegierungen sind
aufgrund der Verringerung des Schmelzpunktes verbessert in Bezug
auf ihr Fließvermögen, insbesondere
durch Hinzufügen
einer geringen Menge an Sn zu der Magnesium-Basislegierung, die
Al enthält
und entsprechende Teile, die weniger Oberflächenfehler aufweisen, können erhalten
werden. Außerdem
können,
da eine Tieftemperaturformgebung durchgeführt wird und dementsprechend
die Schrumpfung bei der Verfestigung gering ist, Teile mit einer
hohen Maßgenauigkeit erhalten
werden. Aus diesem Grund ist die Formausbeute erheblich verbessert.
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Da außerdem die Maschinenlast, beispielsweise
die des Zylinders einer Spritzgussmaschine oder dergleichen verringert
wird, wird die Lebensdauer der hitzebeständigen Materialien erhöht.
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Außerdem weisen die erfindungsgemäßen Magnesiumlegierungen
gute mechanische Eigenschaften und eine hohe Korrosionsbeständigkeit
auf, das sie ein homogenes und feines Gefüge aufweisen.
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Zum Zwecke der Festlösungshärtung, der
Ausscheidungshärtung
und der Verbesserung der Fließfähigkeit
wird Aluminium mit einem Gehalt von mehr als 12% zugefügt. Jedoch
führt eine Überschusszugabe
von Aluminium, die einen Gehalt von 20% des Elementes Aluminium übersteigt,
zu einer intermetallischen Mg-Al-Verbindung mit hoher Korngröße, die
zu einer erheblichen Verringerung der Dehnung der geformten Produkte
führt.
Außerdem
wird bei Gussverfahren, die eine hohe Abkühlrate aufweisen, wie z. B.
Formguss oder Spritzguss, die verfestigte Struktur mit zunehmendem
Al-Gehalt feiner,
und die intermetallische Mg-Al-Verbindung wächst nicht zu hohen Korngrößen an,
sondern liegt fein verteilt in den Kristallkorngrenzen vor. Dieser
Effekt wird insbesondere offenbar, wenn Sn gemeinsam hinzugegeben
wird. Um die Dehnung auf über
3,5% zu steigern und die Zugfestigkeit über 265 MPa, wird vorzugsweise
12 bis 17% Al hinzugegeben.
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Außerdem wird das Element Al
in der Magnesiumlegierung gemäß der vorliegenden
Erfindung in der α-Mg-Phase
aufgelöst
und redu ziert den Schmelzpunkt der Legierung. Außerdem ist das Element Al festgelöst in der α-Mg-Phase
und kristallisiert die intermetallische Mg-Al-Verbindung aus mit
dem Ergebnis, dass die Festigkeit der Legierung bei Raumtemperatur
erhöht
wird. Außerdem
kann das Element Al die Oxidation der geschmolzenen Legierung unterdrücken und
erhöht
das Fließvermögen der
geschmolzenen Legierung. Zur Erzielung der genannten Wirkungen wird
der Al-Gehalt auf 12%, vorzugsweise auf über 15% festgelegt.
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Das Element Sn wird in der α-Mg-Phase
gelöst
und verringert den Schmelzpunkt der Legierung bei einem geringen
Gehalt von nahezu 0,1%, insbesondere bei Gehalten von mehr als 0,5%.
Außerdem
wird das Element Sn in der α-Mg-Phase
gelöst
und kristallisiert die intermetallische Mg-Sn-Verbindung aus, was
zur Erhöhung
der Festigkeit bei Raumtemperatur führt. Die Wirkung von Sn auf
die Verringerung des Schmelzpunktes wird insbesondere dann offensichtlich,
wenn Al und Zn gemeinsam hinzugegeben werden, der Effekt ist jedoch
nahezu gesättigt,
wenn der Sn-Gehalt die 5%-Grenze erreicht. Wenn zudem der Sn-Gehalt
15% übersteigt,
wird die Dichte der Legierung hoch, was zum Verlust des Vorteils
der Leichtigkeit der Magnesiumlegierung führt. Insbesondere muss der
Sn-Gehalt auf geringer 10% gehalten werden, um die Dehnung auf über 3,5%
zu halten, und der Sn-Gehalt muss vorzugsweise auf geringer 8% gehalten
werden, um die Dehnung auf über
4% zu halten. Wenn der Sn-Gehalt 1 bis 7% beträgt, ist es möglich, eine
Legierung zu erhalten, die beides aufweist, eine hohe Hochtemperaturfestigkeit
und eine hohe Dehnung.
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Das Element Zn wird mit Gehalten
an mehr von 0,1% hinzugegeben zur Verbesserung der Festigkeit bei
Raumtemperatur und der Vergießbarkeit.
Wenn jedoch der Zn-Gehalt 10% überschreitet,
nimmt die Neigung zur Warmrissbildung stark zu. Vorzugsweise wird
der Zn-Gehalt in einem Bereich von 0,1 bis 5% gehalten, vorzugsweise
1 bis 5%, bei dem die Festigkeit hoch ist und keine Warmrisse auftreten.
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Das Element Mn verbessert die Korrosionsbeständigkeit.
Der Grund hierfür
liegt darin, dass Mn mit Al eine intermetallische Verbindung bildet
und Fe in der intermetallischen Verbindung bindet, wobei das Element Fe
in der Legierung als eine Verunreinigung vorhanden ist, die die
Korrosionsbeständigkeit
verringert. Wenn der Mn-Gehalt 1% übersteigt, wird die intermetallische
Al-Mn-Gruppenverbindung im Überschuss
abgeschieden und verursacht eine verschlechternde Wirkung auf die
mechanischen Eigenschaften, wobei die obere Grenze des Mn-Gehalts
auf 1% festgelegt ist. Insbesondere ist der Mn-Gehalt zur Erhöhung der
Korrosionsbeständigkeit
bei einem Gehalt von größer 0,05%
wirksam und bevorzugterweise beträgt er 0,1 bis 0,5%.
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Die Legierung gemäß der vorliegenden Erfindung
enthält
zudem mindestens ein Element ausgewählt aus der Gruppe bestehend
aus Ca, Si, und den Seltenerdelementen, wobei der Gehalt der einen
Art oder insgesamt weniger als 5% beträgt, und wenigstens ein Element
ausgewählt
aus der Gruppe, bestehend aus Sr und Sb, dessen Gehalt oder der
Gesamtgehalt weniger als 1% beträgt.
Die Elemente Ca und Si und Seltenerdelemente sind zur Verringerung
des Schmelzpunktes wirksam, da diese Elemente mit Mn eutektische Phasen bilden.
Jedoch beträgt
die obere Grenze des Gehaltes 5%, da die Zugabe dieser Elemente
die Vergusseigenschaften verschlechtert. Insbesondere wird vorzugsweise
ein Gehalt von mehr als 0,1% mit einem oberen Grenzwert von 3% eingestellt.
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Die Elemente Sr und Sb verfeinern
das metallische Gefüge
und verbessern die mechanischen Eigenschaften. Dieser Effekt der
Elemente Sr und Sb wird erhöht,
wenn das Element Si oder Ca gemeinsam hinzugegeben wird. Die Wirkung
der Elemente Sr und Sb wird mit ansteigendem Gehalt erhöht, jedoch
ist die Wirkung oberhalb 1% gesättigt.
Aus diesem Grund beträgt
der obere Grenzwert 1%. Insbesondere wird vorzugsweise ein Gehalt
von größer 0,03%
mit einem Grenzwert von 0,5% verwendet.
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Die Magnesium-Basislegierung gemäß der vorliegenden
Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass ihre Oberfläche mit
einer Oxidschicht bedeckt ist, die, in Atomprozent, 15 bis 35% Mg
und vorzugsweise 20 bis 30% sowie 5 bis 20% Mo enthält. Die
Magnesium-Basislegierung
gemäß der vorliegenden
Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass die Oberfläche mit
einer Oxidschicht bedeckt ist, die in Atomprozent 15 bis 35% Mg,
5 bis 20% Mo und metallisches Aluminium mit einem Gehalt von weniger
als 30%, vorzugsweise 10 bis 25%, enthält. Die Magnesium-Basislegierung
gemäß der vorliegenden
Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass die Oberfläche mit
einer Oxidschicht bedeckt ist, die in Atomprozent 15 bis 35% Mg,
5 bis 20% Mo, Aluminiumoxid mit einem Gehalt von weniger als 15%
und metallisches Al mit einem Gehalt von weniger als 15%, vorzugsweise
4 bis 12%, enthält.
Die Magnesium-Basislegierung gemäß der vorliegenden
Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass die Oberfläche mit
einer inerten Oxidschicht bedeckt ist, deren natürliches elektrisches Immersionspotential
nach 30 min nach Immersion in einer wässrigen Lösung von 0,01 mol Na2B4O7, mit
einem pH-Wert von 9,2 bei 25°C
bei höher
als –1500
mV liegt, und vorzugsweise höher
als 1400 mV beträgt.
Die Magnesium-Basislegierung gemäß der vorliegenden
Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass die Oberfläche mit
einer Oxidschicht bedeckt ist, die ein natürliches elektrisches Immersionspotential
nach 15 min Immersion in einer wässrigen
Lösung
von 0,01 mol Na2SO4 bei
25°C von
mehr als –1500
mV, vorzugsweise mehr als –1400
mV aufweist. Außerdem
ist die Magnesium-Basislegierung gemäß der vorliegenden Erfindung dadurch
gekennzeichnet, dass die Oberfläche
mit einer Oxidschicht bedeckt ist, wie sie oben beschrieben wurde,
oder einer spezifizierten Oxidschicht und einem wasserabweisenden
organischen Film, der Fluorid enthält, mit dem die Oxidschicht
beschichtet ist.
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KURZE BESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNG
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1 ist
eine Querschnittsdarstellung, die den Aufbau einer Spritzgussmaschine
zeigt, die bei dem ersten Ausführungsbeispiel
verwendet wird.
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2 ist
eine mikroskopische Aufnahme, die ein metallisches Gefüge eines
Magnesium-Basislegierungsblocks zeigt, der bei dem ersten Ausführungsbeispiel
hergestellt wurde.
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3 ist
eine graphische Darstellung, die das Verhältnis zwischen dem Sn-Gehalt
und dem Schmelzpunkt zeigt.
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4 ist
eine Darstellung, die ein Verhältnis
zwischen einer Zylindertemperatur und der Fluiditätslänge sowohl
für die
erfindungsgemäße Magnesium-Basislegierung
Nr. 2 als auch für
die Legierung AZ91D des Standes der Technik zeigt.
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5 ist
eine Darstellung, die ein Verhältnis
zwischen einem Sn-Gehalt
und der Vickershärte
zeigt.
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6 ist
eine Darstellung, die ein Verhältnis
zwischen einem Sn-Gehalt
und einer Zugfestigkeit zeigt.
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7 ist
eine graphische Darstellung, die ein Verhältnis zwischen einem Sn-Gehalt
und einem Dehnungsverhältnis
zeigt.
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8 ist
eine graphische Darstellung, die ein Verhältnis zwischen dem Al-Gehalt
und der Zugfestigkeit zeigt.
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9 ist
eine graphische Darstellung, die ein Verhältnis zwischen dem Al-Gehalt
und der Dehnung zeigt.
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10 ist
eine REM-Aufnahme, die ein metallisches Gefüge eines Blocks einer Magnesium-Basislegierung
zeigt, die bei der zweiten Ausführungsform
hergestellt wurde.
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11 ist
eine graphische Darstellung, die ein Verhältnis zwischen der Dehnung
und der Zugfestigkeit zeigt.
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12 ist
eine graphische Darstellung, die ein Verhältnis zwischen der Dehnung
und der Zugfestigkeit zeigt.
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13 ist
eine graphische Darstellung, die Ergebnisse des Salzspraytests für verschiedene
Magnesium-Basislegierungen zeigt.
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14 ist
eine perspektivische Darstellung, die einen Notebook-PC zeigt.
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15 ist
eine perspektivische Darstellung, die einen Flüssigkristall-Projektor des
tragbaren Typs zeigt.
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16 ist
eine perspektivische Darstellung, die einen Haushaltsstaubsauger
zeigt.
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17 ist
eine perspektivische Darstellung eines Laufrads.
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18 ist
eine perspektivische Darstellung eines mobilen Telefonapparats,
bei dem die im Ausführungsbeispiel
1 offenbarte Magnesium-Basislegierung gemäß der vorliegenden Erfindung
angewandt wird.
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BESCHREIBUNG
BEVORZUGTER AUSFÜHRUNGSBEISPIELE
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(Ausführungsbeispiel 1)
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Ein Flussmittel vom Typ Magnesiumchlorid
wurde auf die innere Fläche
eines Schmelztopfes aufgebracht, der aus Gusseisen besteht und in
einem elektrischen Ofen vorerhitzt wurde, und die Rohstoffe wurden in
den Schmelztopf eingegeben, sodass durch Aufschmelzen eine Legierung
mit einer Zusammensetzung (in Gewichtsprozent) er halten wurde, wie
sie in Tabelle 1 gezeigt ist. Nach dem Rühren des geschmolzenen Metalls
bei 750°C
und Entfernung der Schlacke wurde das geschmolzene Metall in eine
metallische Form der Maße
50 mm × 50
mm × 300
mm gegossen, die auf eine Temperatur von 150°C vorerhitzt wurde, um einen Magnesiumlegierungsblock
zu erzeugen. Während
der Schmelzarbeiten wurde zur Verhinderung des Verbrennens des Flussmittels
die Oberfläche
der geschmolzenen Legierung besprüht, soweit notwendig. Mm ist
ein Mischmetall (La 50 Gew.-% – Ce
50 Gew.-% Legierung).
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2 zeigt
ein typisches metallisches Gefüge
einer durch das oben beschriebene Verfahren erhaltenen Legierung.
Die Mg-Al-Verbindungsphase (weiße
Bereiche) sind in Form eines Netzwerks in den α-Phasenkorngrenzen kristallisiert
und eine Mg-Sn-Verbindungsphase (schwarze Bereiche) ist innerhalb
des Netzwerks der Mg-Al-Verbindungsphase kristallisiert.
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3 zeigt
gemessene Ergebnisse der Schmelzpunkte der Legierung, insbesondere
das Verhältnis zwischen
dem Schmelzpunkt und dem Sn-Gehalt der Legierungen Nr. 1 bis 3 und
11 bis 13. Der Schmelzpunkt der Legierungen wird abgesenkt, wenn
der Sn-Gehalt erhöht
wird und die Wirkung der Sn-Zugabe auf den Schmelzpunkt ist gesättigt, wenn
dessen Gehalt 10 Gew.-% überschreitet.
Jedoch kann verstanden werden, dass der Schmelzpunkt der Legierung
Nr. 12, der Al- und Zn-Gehalte kleiner als die spezifizierten Werte
der vorliegenden Erfindung aufweist, gering ist in Bezug auf die
Schmelzpunktserniedrigung im Vergleich zu der AZ91D-Legierung (Nr.
11). Außerdem
wird, wie in der Figur gezeigt, der Schmelzpunkt steil abgesenkt,
wenn der Sn-Gehalt auf einen Sn-Gehalt von 2% erhöht wird,
jedoch geringfügig
abgesenkt, wenn der Sn-Gehalt unterhalb von 2% liegt. Außerdem kann
durch einen Sn-Gehalt von größer als
0,5% der Schmelzpunkt auf weniger als 596°C abgesenkt werden, dem Schmelzpunkt
von AZ91D.
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(Ausführungsbeispiel 2)
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Ein Flussmittel des Magnesiumchlorid-Typs
wurde auf die innere Fläche
eines Schmelzbehälters
aufgebracht, der aus Gusseisen hergestellt ist und in einem elektrischen
Ofen vorerwärmt
wurde, und die Rohmaterialien wurden in das Schmelzgefäß eingegeben
zur Bildung einer Legierung durch Aufschmelzen mit einer Zusammensetzung
(in Gew.-%), wie sie in Tabelle 1 gezeigt ist. Nach Rühren des
geschmolzenen Metalls bei 750°C
und Entfernung der Schlacke wurde das geschmolzene Metall in eine
Metallform der Maße
50 mm × 50
mm × 300
mm gegossen, die auf 150°C
vorerhitzt wurde, zur Herstellung eines Magnesiumlegierungsblocks.
Während
der Schmelzarbeiten wurde zur Verhinderung des Verbrennens des Flussmittels
die Oberfläche
der geschmolzenen Legierung besprengt, soweit notwendig. Eine kleine
Legierungsprobe mit einem Durchmesser von 2 mm bis 10 mm wurde durch
Aufmahlen des durch das oben beschriebene Verfahren erhaltenen Blocks
erzeugt und als Ausgangsmaterial zum Spritzguss verwendet. Eine
Maschine mit einer Formschließkraft
von 75 t wurde zum Spritzguss verwendet, zur Ausbildung von spritzgegossenen
Stücken
der Größe 120 mm × 50 mm × 1 mm Dicke.
Die Spritzgussbedingungen wurden wie folgt festgelegt. Ein Mm (Mischmetall)
bezeichnet eine Legierung, die 50 Gew.-% La und 50 Gew.-% Ce enthält.
Spritzgeschwindigkeit:
1,6 m/s
Spritzdruck: 800 kg/cm2
Temperatur
des geschmolzenen Metalls: Legierungsschmelzpunkt +20°C
Formtemperatur:
150°C.
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Festigkeitsermittlungsverfahren (Härte, Zugfestigkeit,
Dehnung) wurden anhand von Testproben ermittelt, die von den wie
oben beschrieben geformten Proben erhalten wurden.
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Testprobe: 1 mm Dicke, 12 mm Messlänge, 16
mm Länge
und 10 mm Breite paralleler Teile.
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Zugtest: Verwendung einer Instron-Testmaschine,
Messbedingungen: 0,3/min von Zuggeschwindigkeit bei 25°C.
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Die Testproben Nr. 1 bis Nr. 10 und
13 sind Beispiele innerhalb des Zusammensetzungsbereichs des Ausführungsbeispiels
der vorliegenden Erfindung und die Testproben Nr. 11, 12, 14 und
15 sind Vergleichsbeispiele, die außerhalb des Zusammensetzungsbereichs
des Ausführungsbeispiels
der vorliegenden Erfindung liegen (die Testprobe Nr. 11 ist eine
AZ91D-Standardlegierung).
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1 ist
eine Querschnittsdarstellung, die den Hauptabschnitt der bei dem
vorliegenden Ausführungsbeispiel
verwendeten Spritzgussmaschine zeigt.
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Ein Legierungsausgangsmaterial 1 für den Spritzguss
wird in einen Trichter eingebracht, um einem Zylinder 4 zugeführt zu werden.
Das Ausgangsmaterial wird in dem Zylinder 4 geknetet und
gemischt, während es
durch die Rotationsschraube 5 in Richtung der Düse 6 transportiert
wird und gleichzeitig durch die zylinderförmige Heizvorrichtung 7 aufgeheizt.
Das Legierungsausgangsmaterial wird im geschmolzenen Zustand spritzgegossen,
wobei die Aufheiztemperatur höher
ist als die Liquidustemperatur oder in einem halbgeschmolzenen Zustand,
in dem eine Festphase mit einer Temperatur, die niedriger liegt
als die Liquidustemperatur, und eine flüssige Phase gemischt sind.
Das geschmolzene Metall 10 des Legierungsausgangsmaterials wird
im geschmolzenen Zustand oder im halbgeschmolzenen Zustand zu dem
vorderen Abschnitt der Schraube 5 bewegt und durch die
Düse 6 in
die Metallform 9 durch Bewegung der Schraube in Vorwärtsrichtung
unter Verwendung einer Hochgeschwindigkeitseinspritzvorrichtung 8 eingebracht.
Der Druck in der Metallform wird aufrechterhalten, bis sich das
geschmolzene Metall verfestigt hat, und nach der Verfestigung wird
die Metallform 9 geöffnet,
um den geformten Gegenstand herauszunehmen. Wie in der Figur gezeigt
ist, weist die Schraube 5 ein spiralförmiges Messer auf einem festen
zylindrischen Körper 14 auf
und das Legierungsausgangsmaterial 1 wird auf eine hohe
Temperatur erhitzt, um aufgeschmolzen zu werden, oder zur Erreichung des
halbgeschmolzenen Zustands in Abhängigkeit der Temperatur der
Heizvorrichtung 7, während
es mittels des Messers 13 durch eine Rotation der Schraube 5 geknetet
wird. Das Bezugszeichen 12 bezeichnet einen Ring zur Verhinderung
des Rückflusses
des geschmolzenen Metalls 10.
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Das Legierungsausgangsmaterial 1,
das bei dem vorliegenden Ausführungsbeispiel
verwendet wird, wird durch Aufschmelzen einer Legierung der jeweiligen
Zusammensetzung unter nicht oxidierenden Atmosphäre und nachfolgend durch Zuschneiden
der geformten Legierung in Chips kleiner 10 mm präpariert
zur Ausbildung von gekörntem
Ausgangsmaterial.
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4 ist
eine graphische Darstellung, die das Verhältnis zwischen der Spritzgusstemperatur
und der Länge
der Fließfähigkeit
für die
Magnesium-Basislegierung Nr. 2 gemäß der vorliegenden Erfindung
und der Legierung AZ91D des Standes der Technik zeigt. Die Zylindertemperatur
ist die Temperatur, bei der die Legierungen ausgeformt wurden zur
Ermittlung der Länge
der Fließfähigkeit.
Die Fließfähigkeitslänge einer
Legierung ist die Länge
eines fehlerfreien Abschnitts der spritzgegossenen Legierung, der
keine Oberflächenfehler, wie
z. B. Risse, aufweist.
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Die Fließfähigkeitslänge wurde unter Verwendung
einer Metallform zur Ermittlung der Fließfähigkeitslänge bestimmt mit einer Breite
von 10 mm, einer Dicke von 1 mm und einer Gesamtslänge von
380 mm, in die jede zu untersuchende Legierung durch eine in 1 gezeigte Spritzgussvorrichtung
eingespritzt wurde, wobei die Temperatur der metallischen Prüfform konstant
bei 200°C
gehalten wurde.
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Wie in 4 gezeigt,
zeigt sich, dass die Legierung gemäß der vorliegenden Erfindung
eine höhere Fließfähigkeitslänge aufweist
als die Legierung AZ91 D bei sämtlichen
Temperaturen der Untersuchung.
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Im Gegensatz hierzu erreichen die
Fließfähigkeitslängen von
Legierungen des Standes der Technik eine Sättigung von ungefähr 300 mm
bei einer Temperatur von 600°C,
die Legierung Nr. 12, die 3% Zink enthält, ergibt eine Fließfähigkeitslänge von
ungefähr 350
mm bei 570°C
und eine andere Legierung gemäß der vorliegenden
Erfindung, die 1% Zink beinhaltet, ergibt ungefähr 350 mm bei 580°C.
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Die 5 bis 7 sind Darstellungen, die
die Beziehung zwischen dem Sn-Gehalt und den Testergebnissen bezüglich Härte und
Zugfestigkeit spritzgegossener Gegenstände aus Legierungen, die in
Tabelle 1 gezeigt sind, zeigen. Wie den Darstellungen entnommen
werden kann, steigen die Härte
und die Zugfestigkeit durch die Zugabe von 1% Sn auf Werte von über 269
MPa Zugfestigkeit und über
Hv 110 Härte
an. Andererseits wird das Dehnungsverhältnis verbessert, bei Erhöhung des
Sn-Gehalts auf bis zu 5 Gew.-%, aber erniedrigt, wenn der Sn-Gehalt
5% überschreitet,
und nimmt steil ab auf einen Wert ähnlich dem Wert vor der Zugabe von
Sn, wenn der Sn-Gehalt 9% überschreitet.
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Die 8 und 9 sind graphische Darstellungen,
die Ergebnisse eines Zugtests zeigen, wenn der Al-Gehalt auf Grundlage
der Legierung Nr. 2 (Mg-12Al-3Zn-5Sn) variiert wird. Wie aus den
Darstellungen deutlich wird, wird die Zugfestigkeit mit steigendem
Al-Gehalt verbessert und eine Zugfestigkeit größer 279 MPa kann bis zu einem
Al-Gehalt von 12% erreicht werden. Im Hinblick auf das Dehnungsverhältnis kann
ein Dehnungsverhältnis
größer 1,9%
bei bis zu 20% Al-Gehalt erreicht werden. Jedoch wird das Dehnungsverhältnis bei
Al-Gehalten oberhalb 20% extrem verringert bis hin zu einem Wert
von kleiner 1%, wodurch eine praktische Anwendung ausgeschlossen
wird.
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Durch Erhöhung der Gehalte an Al, Zn,
Sn in der Magnesiumlegierung nimmt der Gehalt an Verbindungen der
Mg-Al-Gruppe oder Mg-Sn-Gruppe, die in den Korngrenzen der α-Phase kristallisieren,
zu. Ein Anstieg des Gehalts verursacht grundsätzlich eine Verringerung der
Dehnung. Jedoch hat die Zugabe von Al, Zn und Sn auch die Wirkung,
dass die α-Phase
feiner wird und dementsprechend das relative Verhältnis an α-Phasenkorngrenzvolumen
zu Anteilen an intermetallischer Verbindung nicht stark verändert wird,
selbst wenn der Anteil an intermetallischer Verbindung erhöht wird.
Daher kann davon ausgegangen werden, dass der starke Abfall der
Dehnungswerte unterdrückt
werden kann. Es wird jedoch davon ausgegangen, das die Wirkung der
Verfeinerung eine Sättigung
erreicht, und die Dehnung steil abfällt bei Werten von Sn und Al
von 10 Gew.-% bzw. 20 Gew.-%.
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10 zeigt
eine Aufnahme des Gefüges
eines spritzgegossenen Gegenstands, der aus der Legierung Nr. 2
besteht. Die Körner
der α-Phase weisen eine
Größe von nahezu
1 bis 20 μm
auf, hauptsächlich
kleiner 5 μm,
und die Mg-Al-Verbindung kristallisiert in Form eines Netzwerks
innerhalb der Korngrenzen. Bei den kleinen weißen Knöllchen handelt es sich um die
Mg-Sn-Verbindung, und aus der Aufnahme wird deutlich, dass das Erstarrungsgefüge verfeinert
wird, und die Mg-Al- und die Mg-Sn-Phase sind gleichförmig verteilt.
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Wenn innerhalb der Gruppe der oben
beschriebenen Magnesiumlegierungen die Ausführungsbeispiele Nr. 1 bis Nr.
3 gemäß der vorliegenden
Erfindung durch Einstellen der Temperatur auf den gleichen Wert (620°C) spritzgegossen
werden, nehmen die Oberflächenfehler
der geformten Gegenstände
der Legierungen Nr. 1 bis Nr. 3 deutlich ab, im Vergleich zu denen
der geformten Gegenstände
aus der AZ91D-Legierung. Der Grund hierfür liegt darin, dass der Unterschied
zwischen der Temperatur der geschmolzenen Legierung und dem Schmelzpunkt
um den Betrag zunimmt, mit dem der Schmelzpunkt abnimmt, und dementsprechend
wird die Fließfähigkeit
verbessert.
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Außerdem wird in dem Fall, dass
der Spritzguss durchgeführt
wird, unter Festlegung der Temperatur der geschmolzenen Legierung
auf eine um 10° niedrigere
Temperatur als der Schmelzpunkt der Legierung, d. h. in dem Fall,
wenn der Spritzguss im halbfesten Zustand durchgeführt wird,
bei dem Festphase und Flüssigphase
gemischt vorliegen, die dimensionale Genauigkeit der ausgeformten
Gegenstände
bei der Legierung deutlich besser als die des aus AZ91D bestehenden
Gegenstands.
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11 ist
eine graphische Darstellung, die das Verhältnis zwischen der Zugfestigkeit
und der Dehnung der Magnesium-Basislegierung zeigt als Funktion
des Sn-Gehalts der 12% Al – 3%
Zn-Legierung. Wie aus der Darstellung deutlich wird, wird, obgleich
die Festigkeit und die Dehnung bis zu einem Sn-Gehalt von 5% zunehmen,
die Festigkeit erhöht,
jedoch wird die Dehnung erniedrigt, wenn der Sn-Gehalt 5% überschreitet. Jedoch beträgt die Dehnung
selbst bei einem Sn-Gehalt von 11% noch 0,5%.
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Die gerade Linie in der graphischen
Darstellung wird beschrieben durch die Dehnung (%) (y) und die Zugfestigkeit
(MPa) (x), wobei das vorliegende Ausführungsbeispiel eine Dehnung
aufweist, die höher
ist als der Wert, der sich aus y = –0,295x + 78 ermittelt. Außerdem betragen
die Zugfestigkeit und die Dehnung vorzugsweise höhere Werte als die durch die
folgenden Beziehungen berechneten Werte:
y = –0,295x
+ 82, 85 oder 87.
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12 ist
eine graphische Darstellung, die das Verhältnis zwischen der Zugfestigkeit
und der Dehnung einer Magnesium-Basislegierung zeigt, wenn der Al-Gehalt
im Falle einer 3% Zn – 5%
Sn-Legierung geändert
wird. Wie in der Darstellung gezeigt, wird ersichtlich, dass eine
Zugfestigkeit größer 275
MPa durch Erhöhen
des Al-Gehalts auf 12% erreicht werden kann, und eine Dehnung mit
einem Wert von größer als
0,5% kann ebenfalls erreicht werden, wenn der Al-Gehalt weniger als 20,5% beträgt. Vorzugsweise
werden bei dieser Darstellung die Werte höher eingestellt als die Werte,
die sich durch die oben beschriebenen Gleichungen berechnen lassen,
die durch das Dehnungsverhältnis
(y) und die Zugfestigkeit (x) beschrieben wurden.
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13 ist
eine graphische Darstellung, die die Korrosionsrate von spritzgegossenen
Gegenständen zeigt,
die aus den vorliegenden Ausführungsbeispielen
der Legierungen Nr. 2, 5, 6, 7 und den Vergleichslegierungen Nr.
11 und 15 durch Salzwassersprühtests
(Sprühen
einer wässrigen
5%igen HCl-Lösung
für eine
Zeitdauer von 360 h) bei 20°C
ermittelt wurden. Aus der Darstellung wird ersichtlich, dass die
Legierung der vorliegenden Erfindung eine höhere Korrosionsbeständigkeit
aufweist mit geringeren korrosionsbedingten Massenverlusten von
0,1 (mg/cm2·Tag) im Vergleich zu dem
der Legierung AZ91D (Nr. 11). Außerdem wird ersichtlich, dass
die Korrosionsbeständigkeit
mit steigendem Al-Gehalt verbessert wird. Außerdem geht aus der Tatsache,
dass die Legierung Nr. 2, der Mn hinzugefügt wurde, eine höhere Korrosionsbeständigkeit
aufweist als das Vergleichsbeispiel der Legierung Nr. 15, der kein
Mn zugegeben wurde, klar, dass die Zugabe von geringen Gehalten
an Mn die Korrosionsbeständigkeit
erheblich steigert. Außerdem
wird anhand der Ergebnisse der Legierungen 5 und 7 deutlich,
dass eine hohe Korrosionsbeständigkeit
durch Erhöhung
des Al-Gehalts erreicht werden kann.
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(Ausführungsbeispiel 3)
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14 ist
eine perspektivische Ansicht, die einen PC der Notebook-Größe zeigt.
In einem Hauptkörper 21 ist
eine Tastatur 22 als Eingabeeinrichtung und eine Schalteinheit 23 mit
lichtemittierenden Dioden (light-emitting diodes, LEDs) als Anzeigen
und ein Hauptschalter angeordnet. Das Äußere des Hauptkörpers 21 besteht
aus einem Hauptkörperobergehäuse 26 und
einem Hauptkörperuntergehäuse 27.
Das Äußere eines
Displayabschnitts 24 besteht aus einem Liquid-Cristal-Display-(LCD)Gehäuse 41 und
einem LCD-Vorderteil 42.
In dem LCD-Vorderteil 42 ist ein Displayfenster geöffnet, sodass
der Displayabschnitt des Flüssigkristallschirms 25.
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Unter diesen Komponenten wurde das
LCD-Vorderteil 42 unter Verwendung einer Legierung Nr.
2 durch eine Spritzgussmaschine mit 650 t Schließkraft ausgeformt, um ein geringes
Gewicht zu erzielen und die Steifigkeit und die Wärmeverteilung
zu verbessern. Die Spritzgussgeschwindigkeit betrug 3 m/s, die Temperatur
der geschmolzenen Legierung 580°C
und die Temperatur der Metallform 200°C. Die Abmessungen der ausgeformten
Gegenstände
betrug 230 mm × 180
mm × 4
mm und die durchschnittliche Dicke betrug 0,7 mm. Die ausgeformten
Gegenstände,
die auf diese Weise erhalten wurden, wiesen eine hohe Formstabilität auf, ohne
Oberflächenfehler
und mit einer hohen Ausbeute. Auf ähnliche Weise wurde das Untergehäuse hergestellt.
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(Ausführungsbeispiel 4)
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15 ist
eine perspektivische Darstellung, die einen tragbaren Flüssigkristallprojektor
zeigt.
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Ein Hauptkörper besteht aus einer Schalteinheit 32,
die LEDs als Anzeigen aufweist und einen Hauptschalter und Projektionslinsen 33 und
das Äußere besteht
aus einem Hauptkörperobergehäuse 31 und
einem Hauptkörperuntergehäuse 34.
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Unter diesen Bauteilen wurde das
Hauptkörperobergehäuse 31 unter
Verwendung einer Heißkammer-Formgussmaschine
mit 600 t Schließkraft
hergestellt. Die Spritzgussgeschwindigkeit betrug 2,5 m/s, die Temperatur
der geschmolzenen Legierung 600°C
und die Temperatur der Metallform 200°C. Die Abmessungen des ausgeformten
Gegenstands betrugen 248 mm × 330
mm × 100
mm bei einer durchschnittlichen Dicke von 1,5 mm. Obgleich das Bauteil
relativ groß war,
konnte ein gut ausgeformter Gegenstand hergestellt werden, der weder
Ausfüllungsfehler
in einem dünnen
Wandabschnitt noch Oberflächenfehler
aufwies.
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(Ausführungsbeispiel 5)
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16 ist
eine perspektivische Darstellung, die einen Haushaltsstaubsauger
mit einem Laufrad zeigt, das unter Verwendung einer Magnesium-Basislegierung
gemäß der vorliegenden
Erfindung hergestellt wurde.
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Wie in 16 gezeigt
wird, bezeichnet das Bezugszeichen 51 einen Staubsaugerhauptkörper, der
einen Steuerschaltkreis und ein elektrisches Antriebsgebläse usw.
aufweist, das Bezugszeichen 52 ist ein Schlauch, der mit
einem Saugdüsenabschnitt
des Staubsaugerhauptkörpers 51 verbunden
ist, das Bezugszeichen 53 ist ein Schlauchgriffabschnitt,
das Bezugszeichen 54 ist ein Verlängerungsrohr, das mit einem
Ende (Schlauchgriffabschnitt 53) des Schlauches verbunden
ist, das Bezugszeichen 55 ist ein Düsenkörper, der mit einem Verlängerungsrohr 54 verbunden
ist, das Bezugszeichen 56 ist ein Betriebsschalterabschnitt,
der in dem Schlauchgriffabschnitt 53 angeordnet ist, das
Bezugszeichen 57 ist ein erster Infrarotlicht emittierender Abschnitt,
der in dem Schlauchgriffabschnitt 53 angeordnet ist, das
Bezugszeichen 58 ist ein zweiter Infrarotlicht emittierender
Bereich, der in dem Schlauchgriffabschnitt 53 angeordnet
ist, und das Bezugszeichen 59 ist ein Infrarotlichtaufnahmeabschnitt,
der auf einer unteren Oberfläche
des Staubsaugerhauptkörpers
angeordnet ist.
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17 ist
eine perspektivische Explosionsdarstellung, die das Lüfterrad
zeigt.
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Bei dem vorliegenden Ausführungsbeispiel
wurde ein Spritzgussverfahren verwendet, um eine Vorderplatte 61,
eine Rückplatte 62 und
Lamellen 63 einstückig
auszubilden. Bei diesem Verfahren wurde ein Ausgangsmaterial aus
Leichtmetall in Pelletform verwendet, ähnlich wie bei dem Spritzgussverfahren,
und geknetet und direkt innerhalb der Spritzgussmaschine aufgeschmolzen
ohne Verwendung eines Aufschmelzofens oder dergleichen und in die
Metallform eingespritzt, um den ausgeformten Gegenstand zu erhalten.
Bei diesem Ausführungsbeispiel
wurden die Vorderplatte 61, die Rückplatte 62 und die
Lamellen 63, die einstückig
integriert sind, einzeln ausgeformt in einem Stück unter Verwendung der Magnesium-Basislegierung,
die im Ausführungsbeispiel
1 gezeigt wurde. Lotmaterialschichten wurden auf sämtlichen
Oberflächen
der Vorderplatte 61, der Rückplatte 62 und den
Lamellen 63 vorgesehen, die miteinander durch das Lotmaterial
verbunden wurden. Das Bezugszeichen 64 bezeichnet eine
Saugöffnung.
Bei dem vorliegenden Ausführungsbeispiel
kann das Laufrad durch Mischung der Flüssigphase einer aufgeschmolzenen
Legierung und der Festphase dieser Legierung unter Verwendung der
in 1 gezeigten Spritzgussmaschine
erhalten werden.
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Gemäß der vorliegenden Erfindung
kann das Laufrad mit geringem Gewicht ausgebildet werden, ohne Füllungsfehler,
selbst bei einer Wandstärke
von nur 0,7 mm und der Luftströmungswiderstand
kann verringert werden. Dadurch kann eine Drehzahl von 45000 bis
50000 Rpm erreicht werden bei einem Verbrauch von 1 kW elektrischer
Leistung und eine Saugleistung von über 550 W kann erreicht werden.
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(Ausführungsbeispiel 6)
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18 ist
eine perspektivische Ansicht eines tragbaren Telefonapparats, bei
dem eine Magnesium-Basislegierung, die im Ausführungsbeispiel 1 der vorliegenden
Erfindung offenbart wurde, angewandt wird. Wie in 18 gezeigt, besteht die Vorrichtung aus
einer Abdeckplatte 64, die ein Nummernanzeigeteil 62,
eine Mehrzahl an Schlüsseln 63,
eine einschiebbare Antenne 65 und ein Gehäuse 66 aufweist.
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Unter diesen Teilen wurde die Abdeckung 64 und
das Gehäuse 66 aus
der Legierung Nr. 2 spritzgegossen zur Verringerung des Gewichts
und zur Verbesserung der Steifigkeit, Wärmeabstrahlung und der elektromagnetischen
Abschirmeigenschaften unter Verwendung einer Spritzgussvorrichtung
mit einer Schließkraft von
75 t. Die Spritzgussgeschwindigkeit betrug 1 m/s, die Temperatur
des geschmolzenen Metalls 580°C.
Die Abmessungen des ausgeformten Produkts betrugen 125 mm × 38 mm × 8 mm mit
einer durchschnittlichen Wandstärke
von 0,5 mm. Diese Legierung verursachte keine Füllungsfehler und Oberflächenfehler
und erreichte eine akzeptable Ausbeute bei dem Ausformverfahren,
selbst bei einer geringen Wandstärke
des Produkts wie bei diesem Ausführungsbeispiel.
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(Ausführungsbeispiel 7)
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Ein Vordergehäuse einer 21-Inch-Fernsehanalage,
das innere Teil eines Lenkrads eines Kraftfahrzeugs, ein Gehäusekörper einer
Videokamera, ein Teil eines MD-Players und ein Gehäusekörper einer
Kompaktkamera werden aus einer gemischten aufgeschmolzenen Legierung,
bestehend aus einer Flüssigphase und
einer Festphase unter Verwendung der 1 gezeigten
Spritzgussmaschine hergestellt. In diesen Fällen können gute Ausformungskristalle
erhalten werden ohne Füllungsfehler,
selbst wenn die Wandstärke
lediglich 0,7 mm beträgt.
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(Ausührungsbeispiel 8)
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Oxidschichten mit einer Dicke von
0,1 bis 3 μm
wurden auf Oberflächen
verschiedener Arten von Produkten, die in Zusammenhang mit den Ausführungsbeispielen
3 bis 6 unter Verwendung der Magnesium-Basislegierungen gemäß der vorliegenden
Erfindung hergestellt wurden, erzeugt durch Eintauchen der Produkte in
eine wässrige
Lösung
einer 1M-Na2MoO4 und
einer 1M-Na2SO40,5M·NaF (Einstellung
des pH-Werts auf 3 mit HaSO4) bei einer
Temperatur von 60°C
für 180
s. Die Oberfläche
der Produkte ist gefärbt
und die Dicke der Schichten kann anhand des Farbtons abgeschätzt werden.
Die Farbe ändert
sich von leicht braun zu dunkelbraun und hin zu schwarz in Abhängigkeit
der Verfahrenszeit. Die erhaltenen Schichten zeigen eine gute Korrosionsbeständigkeit
und haben ein derartiges inertes elektrisches Potential, dass das
natürliche
elektrische Immersionspotential 30 min nach dem Eintauchen in die
wässrige
Lösung
einer 0,01M-Na2B4O7Lösung
(pH = 9,18) mehr als –1500
mV betrug. Außerdem
war die Oxidschicht geeignet, als eine Basis zur Beschichtung mit einem
Anstrich.
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Eine wasserabweisende Fluoridschicht
wurde außerdem
auf die Oxidschicht aufgebracht durch Eintauchen in eine Lösung, die
durch Auslösen
von Perfluorhexan für
24 h und nachfolgend durch Aufheizen auf 150°C für 10 min hergestellt wurde.
Die organische Schicht ist derart stark wasserabweisend, dass der
Kontaktwinkel mit Wasser 120 bis 130° betrug, und dementsprechend
konnte die Haltbarkeit weiter verbessert werden.
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Gemäß der vorliegenden Erfindung
ist es möglich,
eine Magnesium-Basislegierung
herzustellen, die einen geringen Schmelzpunkt aufweist, eine hohe
Fließfähigkeit
bei der Formgebung und gute mechanische Eigenschaften aufgrund einer
gleichmäßigen und
feinen Struktur. Außerdem
kann durch Verringerung der Anzahl an Oberflächenfehlern, durch Verbesserung
der Fließfähigkeit
und durch Verbesserung der Maßhaltigkeit durch
Ausformen bei geringer Temperatur die Ausbeute bei der Formgebung
wesentlich verbessert werden. Außerdem kann durch die Verringerung
der Beanspruchung der metallischen Teile und der hitzebeständigen Teile,
wie z. B. der Form und dem Zylinder der Spritzgussmaschine, die
Lebenszeit dieser Teile verlängert
werden und dementsprechend kann die Effizienz der Produktion von
Teilen bestehend aus einer Magnesium-Basislegierung weiter verbessert
werden.
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Zusätzlich kann gemäß der vorliegenden
Erfindung durch Ausbildung einer Oxidschicht mit Schwermetallen
mit Mehrfach-Valenzen und angereichert an Aluminium in dem Basismaterial
auf der Oberfläche
der Al enthaltenden Magnesiumlegierung durch Verarbeitung in Lösung die
Oxidschicht als ein Anstrich dienen, der eine hohe Korrosionsbeständigkeit
aufweist. Außerdem
kann die oben beschriebene Schicht ohne Verwendung jeglicher umweltschädlicher
Materialien hergestellt werden.
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Durch Aufbringen eines allgemeinen
korrosionsverhindernden Anstrichs oder eines wasserabweisenden Anstrichs
auf der Schicht kann eine bessere korrosionsverhindernde Beschichtung
erhalten werden.