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TECHNISCHES GEBIET DER
ERFINDUNG
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Die vorliegende Erfindung betrifft
eine hitzebeständige
Ni-Grundlegierung
mit hoher Festigkeit bei hoher Temperatur und hervorragender Warmverformbarkeit,
Schweißbarkeit
und Aufkohlungsbeständigkeit.
Die Legierung der vorliegenden Erfindung eignet sich insbesondere
als Material für
Rohre, die in Benzinreformierungsöfen und Ethylencrackuingöfen zur
Erzeugung petrochemischer Grundprodukte, wie z.B. Ethylen und Propylen,
durch Dampfcracken von Kohlenwasserstoffmaterialien, wie z.B. Naphtha,
Propan, Ethan und Gasöl,
bei einer hohen Temperatur von 800°C oder darüber, verwendet werden.
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VERWANDTER STAND DER TECHNIK
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Die Betriebstemperatur von Rohren,
die in Ethylenkracköfen
verwendet werden, ist, vom Gesichtspunkt der Verbesserung des Ethylenausbeuteverhältnisses
aus gesehen, tendenziell steigend.
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Materialien für solche Krackofenrohre müssen hochtemperaturfest,
aufkohlungsbeständig
und hitzebeständig
sein, da ihre Innenseite einer aufkohlenden Atmosphäre ausgesetzt
ist.
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Andererseits wird auf der Innenfläche eines
Krackofenrohres während
des Betriebs Kohlenstoff abgeschieden (dieses Phänomen wird Verkokung genannt),
und mit zunehmender Menge an Kohlenstoff, die auf der Rohrinnenseite
abgeschieden wird, treten Nachteile beim Betrieb auf, wie z.B. eine
Erhöhung
des Rohrinnendrucks und eine Verringerung der Heizeffizienz. Deshalb
ist eine Verkokungsbeständigkeit
erforderlich. Beim befeuerten Betrieb wird das sogenannte Entkokungsverfahren
zur Entfernung von abgeschiedenem Kohlenstoff durch Luft oder Dampf
periodisch durchgeführt,
jedoch stellen der Betriebsstillstand und die Nichtauslastung große Probleme
dar.
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Eine solche Verkokung und die damit
zusammenhängenden
Probleme sind schwerwiegender, wenn das Krackofenrohr einen kleineren
Durchmesser hat, welcher zur Verbesserung der Ausbeute von Vorteil
ist.
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Die JP-Veröffentlichung Nr. A 2-8336 offenbart
das Verfahren zur Verhinderung der Verkokung, bei dem mehr als 28%
Cr in einer Legierung vorhanden sind, um eine feste und stabile
Cr2O3-Schicht auf
der Oberfläche
der Legierung zu bilden, damit verhindert wird, daß die verkokungsfördernden
katalytischen Elemente Fe und Ni an der Oberfläche der Legierung exponiert
sind.
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Andererseits ist bekannt, daß die Erhöhung des
Si-Gehalts in einer Legierung wirksam die Aufkohlungsbeständigkeit
verbessert, wie es z.B. in der JP-Veröffentlichung Nr. A 57-23050
offenbart ist.
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Im oben erörterten Stand der Technik treten
jedoch folgende Probleme auf: Wenn die in der JP-Veröffentlichung
Nr. A 2-8336 offenbarte Legierung mit hohem Cr-Gehalt als ein Strukturelement
mit Hochtemperaturfestigkeit zur Verhinderung von Verkokung eingesetzt
wird, sollte die Metallstruktur durch Erhöhen des Ni-Gehalts in der Legierung
austenitisiert werden, als Folge davon wird jedoch ihre Hochtemperaturfestigkeit niedriger
als die der herkömmlichen
Legierung. Daher ist deren Verwendung als Strukturelement mit Hochtemperaturfestigkeit
schwierig.
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Die JP-Veröffentlichung Nr. A 2-8336 offenbart,
daß eine
Legierung mit geringer Hochtemperaturfestigkeit mit einem weiteren
Element mit Hochtemperaturfestigkeit kombiniert wird, um ein ummanteltes
Rohr zu ergeben, das ummantelte Rohr ist jedoch in Bezug auf die
Herstellungskosten und die Zuverlässigkeit problematisch.
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Die vorliegenden Erfinder stellten
bereits fest, daß die
Aufkohlungsbeständigkeit
und die Verkokungsbeständigkeit
bedeutend verbessert werden können,
wenn eine feste und dichte A12O3-Schicht
auf der Oberfläche
eines Metalls gebildet wird, indem der Al-Gehalt in einer Legierung erhöht wird,
verglichen mit der herkömmlichen
Legierung, und die γ-Phase
während
des Betriebs bei hoher Temperatur fein in der Matrix ausgeschieden
wird, indem der Ni-Gehalt
in einer solchen Legierung mit hohem Al-Gehalt erhöht wird,
und auch die Zeitstandfestigkeit kann bedeutend verbessert werden.
Das Patent für
diese Legierung wurde als eine Ni-Grundlegierung, die als Rohr in
einem Ethylencrackingofen geeignet ist, in der Japanischen Patentanmeldung
Nr. 3-308709 (Veröffentlichung
Nr. A4- 358037) bzw.
in der Japanischen Patentanmeldung Nr. 4-41402 (Veröffentlichung
Nr. A5-239577) angemeldet. In Anbetracht der Massenproduktion im
großtechnischen
Maßstab
war jedoch eine große
Menge an Warmverformung für
die Produktion der Ni-Grundlegierung mit hohem Al-Gehalt erforderlich,
die Warmverformbarkeit einer solchen Legierung war jedoch nicht
ausreichend.
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Was die Ni-Grundlegierung mit einem
erhöhten
Al-Gehalt betrifft, so sind Legierungen mit hervorragender Oxidationsbeständigkeit
in den JP-Veröffentlichungen
Nr. B 3-46535 und A 60-238434
offenbart. Jedoch besitzen die in diesen Veröffentlichungen offenbarten
Legierungen ebenfalls eine geringe Warmverformbarkeit und Schweißbarkeit,
da auf diese Eigenschaften beim Design von Legierungsbestandteilen
nicht ausreichend Acht gegeben wurde. Ferner sind Legierungen mit
hervorragender Aufkohlungsbeständigkeit
und Hochtemperaturfestigkeit in den JP-Veröffentlichungen Nr. A 7-54087
und der A 9-243284 veröffentlicht,
auf die Warmverformbarkeit und Schweißbarkeit wurde jedoch nicht
wirklich Acht gegeben.
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OFFENBARUNG DER ERFINDUNG
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Das Ziel der vorliegenden Erfindung
ist, eine hitzebeständige
Legierung zur Verfügung
zu stellen, die eine hervorragende Aufkohlungsbeständigkeit
und Verkokungsbeständigkeit
im Umfeld, in dem Ethylenkrackofenrohre verwendet werden, insbesondere
wo Aufkohlung, Oxidation und Temperaturänderung sich wiederholen, besitzt
und die auch eine hervorragende Warmverformbarkeit und Schweißbarkeit
und eine hervorragende Hochtemperaturfestigkeit besitzt.
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Die vorliegende Erfindung läßt sich
folgendermaßen
zusammenfassen:
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- (1) Eine hitzebeständige Ni-Grundlegierung mit
hervorragender Warmverformbarkeit, Schweißbarkeit und Aufkohlungsbeständigkeit,
umfassend, auf Masse-%-Basis, C: 0,1% oder weniger, Si: 0,01 bis
2%, Mn: 2% oder weniger, S: 0,005% oder weniger, Cr: 10 bis 25%,
Al: 2,1 bis weniger als 4,5%, N: 0,055% oder weniger, insgesamt
0,001 bis 1% von einem oder mehreren der Elemente B: 0,03% oder
weniger, Zr: 0,2% oder weniger und Hf: 0,8% oder weniger, insgesamt
2,5 bis 15% von einem oder beiden der Elemente Mo: 0,01 bis 15%
und W: 0,01 bis 9%, Ti: 0 bis 3%, Mg: 0 bis 0,01%, Ca: 0 bis 0,01%,
Fe: 0 bis 10%, Nb: 0 bis 1%, V: 0 bis 1%, Y: 0 bis 0,1%, La: 0 bis
0,1%, Ce: 0 bis 0,1%, Nd: 0 bis 0,1%, Cu: 0 bis 5%, Co: 0 bis 5%
und als Rest Ni.
- (2) Die hitzebeständige
Ni-Grundlegierung gemäß dem obigen
Punkt (1), wobei der Ti-Gehalt 0,005 bis 3 Masse-% beträgt.
- (3) Die hitzebeständige
Ni-Grundlegierung gemäß dem obigen
Punkt (1), wobei der Ti-Gehalt 0,005 bis 3% beträgt und entweder
eines oder beide der Elemente Mg und Ca in einer Menge von 0,0005
bis 0,01% bzw. 0,0005 bis 0,01% enthalten ist/sind.
- (4) Die hitzebeständige
Ni-Grundlegierung gemäß dem obigen
Punkt (1), wobei der Ti-Gehalt 0,005 bis 3% beträgt und entweder
eines oder beide der Elemente Mg und Ca in einer Menge von 0,0005
bis 0,01% bzw. 0,0005 bis 0,01% enthalten ist/sind und der Fe-Gehalt 0,1 bis 10%
beträgt.
- (5) Eine hitzebeständige
Ni-Grundlegierung, umfassend, auf Masse-%-Basis, C: 0,07% oder weniger,
Si: 0,01 bis 1%, Mn: 1% oder weniger, S: 0,0025% oder weniger, Cr:
12 bis 19%, Al: 2,1 bis weniger als 3,8%, N: 0,045% oder weniger,
insgesamt 0,001 bis 1% von einem oder mehreren der Elemente B: 0,03%
oder weniger, Zr: 0,2% oder weniger und Hf: 0,8% oder weniger, Mo:
2,5 bis 12%, Ti: 0,005 bis 1%, Ca: 0,0005 bis 0,01%, Fe: 0,1 bis
10% und als Rest Ni.
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Um die Legierung zu erhalten, welche
die wesentlichen Eigenschaften erfüllt, die als Legierung für die großtechnische
Produktion erforderlich sind, wie z.B. Warmverformbarkeit und Schweißbarkeit,
ohne die Aufkohlungsbeständigkeit
und Verkokungsbeständigkeit
bei hohen Temperaturen zu verringern, führten die vorliegenden Erfinder
umfangreiche Untersuchungen an Legierungen mit verschiedenen chemischen
Zusammensetzungen durch und erlangten als Ergebnis folgende Erkenntnisse.
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- a) Selbst wenn die Ni-Grundlegierung Al nicht
in einer Menge von 4,5% oder mehr enthält, kann, anders als bei der
herkömmlichen
Legierung, eine Oxidschicht auf Aluminiumoxidbasis auf der Oberfläche der
Legierung, die weniger als 4,5% Al enthält, gebildet werden, indem
sie nicht mehr als 10% Cr enthält
und der N-Gehalt verringert wird, wodurch eine hervorragende Aufkohlungsbeständigkeit
und Verkokungsbeständigkeit
erhalten werden kann und auch die Hochtemperaturfestigkeit verbessert
wird.
- b) Das N in einer Legierung, die nicht weniger als 1% Al enthält, bildet
leicht Al-Nitrid, und die Oxidschicht auf Aluminiumoxidbasis neigt
dazu, durch diese Nitridausscheidung, die als Initiierungspunkt
dient, ihre Schutzeigenschaft zu verlieren.
- c) Durch Verringerung des Al-Gehalts auf weniger als 4,5% werden
die Warmverformbarkeit und Schweißbarkeit der Al-haltigen Ni-Grundlegierung
verbessert; verglichen mit herkömmlichen
Fe-Cr-Ni-Legierungen oder
Ni-Cr-Legierungen sind diese für
eine Massenproduktion jedoch noch immer nicht ausreichend. Der Grund
dafür ist,
daß beim
Warmverformen oder Schweißen
sich intermetallische Ni-Al-Verbindungen ausscheiden und das Innere
der Legierungskörner
bedeutend verstärkt
wird, so daß die
Korngrenzen entsprechend geschwächt
werden, was sowohl zu einer Verringerung der Warmverformbarkeit
als auch zum Auftreten von Heißrissen
während
des Schweißens
führt.
Daher ist die Verstärkung
der Korngrenzen, so daß sie
so groß ist
wie die Verstärkung
des Korninneren, wichtig und wirksam zur Verbesserung der Warmverformbarkeit
und Schweißbarkeit.
- d) Andererseits sind in der Ni-Grundlegierung, die eine große Menge
Al enthält,
die Korngrenzen geschwächt,
und S ist einer der Hauptfaktoren bei der Schwächung der Korngrenzen. Daher
ist es für
die Verbesserung der Warmverformbarkeit wichtig, den S-Gehalt auf 0,005%
oder weniger zu verringern, und weiter verbessernde Wirkungen können erwartet
werden, wenn der S-Gehalt auf 0,003% oder weniger begrenzt wird.
- e) Ferner verstärken
die Elemente B, Zr und Hf die Bindungskraft der Körner an
den Korngrenzen und bewirken die Verstärkung der Korngrenzen. Daher
ist es bevorzugt, daß eines
oder mehrere dieser Elemente enthalten sind, wenn der S-Gehalt verringert
ist.
- f) Die Verringerung des S-Gehalts, wie sie oben beschrieben
ist, und der Einbau von einem oder mehreren der Elemente B, Zr und
Hf bewirken die Verhinderung der Verringerung der Warmverformbarkeit
und das Auftreten von Heißrissen
während
des Schweißens,
diese Maßnahmen
sind jedoch noch immer nicht ausreichend. Ferner ist es auch wichtig,
den N-Gehalt auf den niedrigsten Wert zu verringern. Der Grund dafür ist, daß das N
in der Ni-Grundlegierung, die eine große Menge Al enthält, ein
wie oben beschriebenes Al-Nitrid bildet, und diese Ausscheidung
von Nitriden die Warmverformbarkeit und Schweißbarkeit beträchtlich beeinträchtigt.
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DETAILLIERTE BESCHREIBUNG
DER ERFINDUNG
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Im folgenden werden die chemische
Zusammensetzung der Legierung der vorliegenden Erfindung und deren
Wirkungen beschrieben. Die Bezeichnung "%" für Legierungselemente
bedeutet Masse-%.
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C
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C ist ein sehr wirksames Element,
das Carbide bildet und dadurch die Zugfestigkeit und Zeitstandfestigkeit
verbessert, die für
einen hitzebeständigen
Stahl erforderlich sind. Wenn jedoch der C-Gehalt 0,1% übersteigt,
werden die Verformbarkeit und die Zähigkeit der Legierung bedeutend
verringert und darüber
hinaus die Bildung einer Aluminiumoxidschicht auf der Al-haltigen
Ni-Grundlegierung
verhindert, und deshalb wird die Obergrenze bei 0,1% festgelegt.
Der C-Gehalt beträgt
vorzugsweise 0,09% oder weniger. Der C-Gehalt beträgt besonders
bevorzugt 0,07% oder weniger.
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Si
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Si ist ein Element, das als Desoxidationselement
von Bedeutung ist und ferner zu Verbesserung der Oxidationsbeständigkeit
und Aufkohlungsbeständigkeit
beiträgt,
seine Wirkung auf die Al-haltige
Ni-Grundlegierung ist jedoch relativ gering. Bei der Ni-Grundlegierung, die
eine große
Menge Al enthält,
hat jedoch Si eine große
Wirkung in bezug auf die Verringerung der Warmverformbarkeit und
Schweißbarkeit,
und deshalb ist der Si-Gehalt vorzugsweise niedrig, speziell wenn
eine Warmverformbarkeit bei der Herstellung als wichtig angesehen
wird. Für
einen Beitrag von Si zur Oxidationsbeständigkeit und Aufkohlungsbeständigkeit
muß der Si-Gehalt
jedoch 0,01 bis 2% betragen. Wünschenswerterweise
sollte der Si-Gehalt 0,01 bis 1,5% betragen, besonders wünschenswert
0,01 bis 1%.
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Mn
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Mn ist ein als Desoxidationselement
wirksames Element, es ist jedoch ein Element, das die Bildung einer
Schicht aus einem spinellartigen Oxid fördert, welche ein Hauptfaktor
für die
Verschlechterung der Verkokungsbeständigkeit ist, und deshalb sollte
sein Gehalt auf 2% oder weniger verringert werden. Vorzugsweise sollte
der Mn-Gehalt 1% oder weniger betragen.
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S
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S ist ein sehr schädliches
Element, das an den Korngrenzen abgesondert wird und die Bindungskraft der
Körner
schwächt
und die Warmverformbarkeit verschlechtert, und deshalb ist die Festlegung
seiner Gehalt-Obergrenze von großer Bedeutung. Da die Verstärkung der
Korngrenzen besonders bei der Al-haltigen Ni-Grundlegierung wichtig
ist, wird S vorzugsweise auf den niedrigsten Wert verringert. Um
die Warmverformbarkeit und Schweißbarkeit zu verbessern, sollte
der S-Gehalt 0,005% oder weniger betragen. Wünschenswerterweise sollte der
S-Gehalt 0,003% oder weniger betragen. Besonders wünschenswert
sollte der S-Gehalt 0,0025% oder weniger betragen.
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Cr
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Cr ist ein wirksames Element zur
Verbesserung der Oxidationsbeständigkeit
und Verkokungsbeständigkeit
und es bewirkt die einheitliche Bildung einer Aluminiumoxidschicht
im Anfangsstadium ihrer Bildung. Darüber hinaus bildet dieses Element
auch Carbide, die zur Verbesserung der Zeitstandfestigkeit beitragen. Zusätzlich trägt Cr zur
Verbesserung der Warmverformbarkeit in dem in der vorliegenden Erfindung
definierten Legierungssystem bei. Um diese Wirkungen zu erzielen,
sollte dieses Element in einer Menge von 10% oder mehr enthalten
sein. Andererseits wird, wenn Cr im Überschuß enthalten ist, umgekehrt
die Bildung einer einheitlichen Aluminiumoxidschicht gehemmt, während die
mechanischen Eigenschaften, wie z.B. die Zähigkeit und Verformbarkeit,
weiter vermindert werden. Demgemäß ist der
Cr-Gehalt auf 10 bis 25% begrenzt. Vorzugsweise sollte der Cr-Gehalt
12 bis 23% betragen. Besonders bevorzugt sollte der Cr-Gehalt 12
bis weniger als 20% betragen.
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Al
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Al ist ein sehr wirksames Element
zur Verbesserung der Aufkohlungsbeständigkeit und Verkokungsbeständigkeit
und ferner zur Verbesserung der Hochtemperaturfestigkeit. Um diese
Wirkungen zu erzielen, muß eine
gleichmäßige korundartige
Aluminiumoxidhülle
gebildet werden. Andererseits ist eine die Ausscheidung verstärkende Wirkung
durch Bildung der γ'-Phase [intermetallische
Ni3(Al,Ti)-Verbindung] zu erwarten. Um diese
Wirkungen zu erzie- len,
ist ein Al-Gehalt von wenigstens 1,5% notwendig. Andererseits wird,
wenn der Al-Gehalt 4,5% oder mehr beträgt, die Warmverformbarkeit
bedeutend verringert. Demgemäß muß der Al-Gehalt
2,1% oder mehr bis weniger als 4,5% betragen. Vorzugsweise sollte
der Al-Gehalt 2,1%
bis weniger als 4% und besonders bevorzugt 2,1% bis weniger als
3,8% betragen.
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N
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Der N-Gehalt ist eines der wesentlichen
Kriterien der vorliegenden Erfindung. Bei herkömmlichem hitzebeständigem Stahl
bewirkt N aufgrund der Mischkristallverfestigung eine Erhöhung der
Hochtemperaturfestigkeit und wird dafür gezielt verwendet. Bei der
Al-haltigen Nickel-Grundlegierung kann jedoch nicht erwartet werden,
daß N
die Mischkristallverfestigung erzielt, da es sich in der Legierung
als ein Nitrid, wie z.B. AlN, ausscheidet, und dieses Element verringert
ferner die Warmverformbarkeit und Schweißbarkeit beträchtlich.
Zusätzlich
ist es ein Problem, daß die
Schutzschicht durch das Nitrid als Ausgangspunkt zerstört wird,
was die Verringerung der Aufkohlungsbeständigkeit zur Folge hat. Da
jedoch eine übermäßige Verringerung
des N-Gehalts zu einem Anstieg der Kosten für die Raffination führt, sollte
dieses Element im wesentlichen auf den niedrigsten Wert verringert
werden, wünschenswerterweise
auf 0,055% oder weniger. Besonders bevorzugt sollte der N-Gehalt
0,045% oder weniger betragen.
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B, Zr, Hf
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Diese Elemente bewirken hauptsächlich eine
Verstärkung
der Korngrenzen in der Legierung und tragen zu Verbesserungen der
Warmverformbarkeit und Schweißbarkeit
bei, und deshalb sollten eines oder mehrere dieser Elemente enthalten
sein. Sind diese Elemente jedoch im Überschuß enthalten, hat dies eine
Verringerung der Zeitstandfestigkeit zur Folge, und deshalb müssen die
Obergrenzen dieser Elemente bei 0,03% für B, 0,20% für Zr bzw.
0,8% für
Hf liegen, und für
ihren Gesamtgehalt muß sie
bei 1% liegen. Darüber
hinaus muß ihr
Gesamtgehalt wenigstens 0,001% betragen, um die oben beschriebenen
Wirkungen zu erzielen.
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Mo, W
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Mo und W sind hauptsächlich als
Mischkristallverfestigungselemente wirksam, und durch Verstärkung der
austenitischen Phase der Legierung wird die Zeitstandfestigkeit
erhöht.
Wenn diese Elemente im Überschuß enthalten
sind, werden nicht nur intermetallische Verbindungen, die zu einer
Verringerung der Zähigkeit führen, ausgeschieden,
sondern es werden auch die Aufkohlungsbeständigkeit und die Verkokungsbeständigkeit
verringert. Die Obergrenze im Hinblick auf die Gesamtmenge von einem
oder mehreren der Elemente Mo und W sollte 15% oder weniger betragen.
Insbesondere bei Elementen, deren Zeitstandfestigkeit als wichtig angesehen
wird, ist es wirkungsvoll, gezielt Mo und W zuzugeben, um diese
Wirkung zu demonstrieren. Verglichen mit Mo, führt W aufgrund der Ausscheidung
von intermetallischen Verbindungen zu einer bedeutenderen Verringerung
der Warmverformbarkeit und Schweißbarkeit, und daher sollte
die Obergrenze für
W niedriger sein als die für
Mo. Demgemäß muß der Gesamtgehalt
an Mo und/oder W 2,5 bis 15% betragen, wohingegen der Mo-Gehalt
0,01 bis 15% beträgt
und der W-Gehalt 0,01 bis 9% beträgt.
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Ni
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Ni ist ein unabkömmliches Element, um eine stabile
austenitische Struktur zu erzielen und eine Aufkohlungsbeständigkeit
zu gewährleisten,
und es sollte daher vorzugsweise in einer größeren Menge enthalten sein,
um den Effekt der Ausscheidungsverstärkung, insbesondere durch die γ'-Phase, zu erhöhen.
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Um die Probleme der vorliegenden
Erfindung zu lösen,
sollte die Legierung wenigstens die oben beschriebene chemische
Zusammensetzung besitzen; wenn nötig,
können
jedoch auch die folgenden Elemente enthalten sein.
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Ti
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Ti ist ein Element zur Förderung
der γ'-Phasenausscheidung,
um die Zeitstandfestigkeit zu verbessern. Darüber hinaus trägt dieses
Element zur Verstärkung
der Korngrenzen bei. Um diese Wirkungen zu erzielen, ist Ti vorzugsweise
in einer Menge von 0,005% oder mehr enthalten. Wenn es jedoch im Überschuß enthalten
ist, scheidet sich die γ'-Phase übermäßig aus,
und dadurch werden die Warmverformbarkeit und die Schweißbarkeit
bedeutend verringert. Demgemäß sollte,
wenn Ti enthalten ist, der Ti-Gehalt 3% oder weniger betragen. Vorzugsweise
sollte der Ti-Gehalt 1% oder weniger betragen.
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Mg und Ca
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Diese Elemente bewirken eine Fixierung
von schädlichem
S als Sulfide zur Warmverformbarkeit, wodurch die Stärke der
Korngrenzen erhöht
und die Warmverformbarkeit verbessert wird, und deshalb können diese
Elemente nach Bedarf enthalten sein. Um diese Wirkungen zu erzielen,
sollte jedes dieser Elemente vorzugsweise in einer Menge von 0,0005%
oder mehr enthalten sein. Sind sie jedoch im Überschuß enthalten, werden umgekehrt
die Warmverformbarkeit und die Schweißbarkeit verringert. Demgemäß sollte
die jeweilige Obergrenze für
Mg und Ca vorzugsweise 0,01% betragen. Wenn diese Elemente enthalten
sein sollen, sollten sie vorzugsweise in einer derartigen Menge
enthalten sein, daß [(1,178
Mg + Ca)/S] im . Bereich von 0,5 bis 3 liegt.
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Fe
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Fe verbessert die Kriechdehnung,
es erhöht
die Zeitstandfestigkeit und trägt
zu Verbesserungen der Warmverformbarkeit und Schweißbarkeit
bei normaler Temperatur bei. Um diese Wirkungen zu erzielen, sollte dieses
Element vorzugsweise in einer Menge von 0,1% oder mehr enthalten
sein. Wenn es jedoch im Überschuß enthalten
ist, werden umgekehrt sowohl die Zeitstandfestigkeit als auch die
Warmverformbarkeit verringert, und daher sollte, wenn es enthalten
sein soll, seine Gehalts-Obergrenze vorzugsweise 10% betragen.
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Nb und V:
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Diese Elemente tragen als Carbide
und Nitride oder als feste Lösungen
in der austenitischen Phase oder γ'-Phase zur Verbesserung
der Zeitstandfestigkeit bei. Um diese Wirkungen zu erzielen, sollte
jedes dieser Elemente vorzugsweise in einer Menge von 0,01% oder
mehr enthalten sein. Sind diese Elemente jedoch im Überschuß enthalten,
erfolgt eine Verringerung der Zähigkeit,
und daher sollten, wenn sie enthalten sein sollen, die Gehalts-Obergrenzen
dieser Elemente vorzugsweise 1% für Nb bzw. V betragen. Wenn
zwei dieser Elemente in Kombination verwendet werden, sollte ihr
Gesamtgehalt wünschenswerterweise
3% oder weniger betragen.
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La, Ce und Nd
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Diese Elemente können nach Bedarf enthalten
sein, da sie nicht nur die Verhinderung des Abschälens einer
Aluminiumoxidschicht unter den Bedingungen, bei denen die Legierung
wiederholt erhitzt und abgekühlt wird,
bewirken, sondern auch eine Erhöhung
der Aufkohlungsbeständigkeit
und der Verkokungsbeständigkeit bei
der Verwendung in einem Umfeld mit schwankender Temperatur bewirken.
Um diese Wirkungen zu erzielen, sollte jedes dieser Elemente vorzugsweise
in einer Menge von 0,002% oder mehr enthalten sein. Sind sie jedoch
im Überschuß enthalten,
ist die Wirkung der Verhinderung des Abschälens einer Aluminiumoxidschicht gesättigt, und
ferner wird die Verformbarkeit verschlechtert. Demgemäß sollten
die Obergrenzen für
den La-, Ce- und Nd-Gehalt vorzugsweise 0,1% betragen. Diese Elemente
können
alleine oder miteinander kombiniert enthalten sein.
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Cu, Co
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Cu und Co können nach Bedarf teilweise
Ni ersetzen, hauptsächlich
um die austenitische Phase zu stabilisieren. Wenn jedoch diese Elemente
im Überschuß zugegeben
werden, werden die Zähigkeit
und die Verformbarkeit verringert. Demgemäß muß die Obergrenze für den Cu-Gehalt
5% oder weniger betragen. Der Cu-Gehalt sollte vorzugsweise 3% oder
weniger betragen, besonders bevorzugt 1,5% oder weniger. Zusätzlich muß die Obergrenze
für den
Co-Gehalt 5% betragen. Ferner bewirkt Co durch Mischkristallverfestigung
eine Verbesserung der Kriechfestigkeit. Die Untergrenze für jedes
dieser Elemente sollte vorzugsweise 0,01% oder mehr betragen. Unter
den Legierungen, die im Bereich derjenigen chemischen Zusammensetzung
liegen, die oben beschrieben wurden, hat eine Legierung, die in
verschiedenen Eigenschaften besonders hervorragend ist, die folgende
chemische Zusammensetzung: C: 0,07% oder weniger, Si: 0,01 bis 1%,
Mn: 1% oder weniger, S: 0,0025% oder weniger, Cr: 12 bis weniger
als 20%, Al: 2,1 bis weniger als 3,8% und N: 0,045% oder weniger,
insgesamt 0,001 bis 1% von einem oder mehreren der Metalle B: 0
bis 0,03%, Zr: 0 bis 0,2% und Hf: 0 bis 0,8%, und Mo: 2,5 bis 12%,
Ti: 0,005 bis 1%, Ca: 0,0005 bis 0,01% und Fe: 0,1 bis 10%.
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Die Legierung der vorliegenden Erfindung
kann durch ein herkömmliches
Schmelz- und Raffinationsverfahren und anschließendes Gießen erhalten werden, und die
Legierung kann auch als Guß verwendet
werden. Üblicherweise
wird diese Legierung nach dem Gießen mittels verschiedener Verfahrensschritte,
wie z.B. Schmieden, Warmverformen und Kaltverformen, zu Produkten,
wie z.B.
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Rohre, geformt. Die Legierung kann
durch Pulvermetallurgieverfahren zu Produkten geformt werden. Die
Wärmebehandlung
erhöht
die Gleichförmigkeit
der Metallstruktur und trägt
zu Verbesserungen der Leistung der Legierung der vorliegenden Erfindung
bei. In diesem Fall wird die Gleichförmigkeits-Wärmebehandlung bei 1100 bis
1300°C durchgeführt, die
Legierung kann jedoch auch als Guß oder Verarbeitungsmasse verwendet
werden.
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Ausführungsform
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Legierungen mit der in Tabelle 1
gezeigten chemischen Zusammensetzung wurden in einem 50-kg-Vakuum-Hochfrequenzofen
geschmolzen, dann durch Schmieden zu Blechmaterialien mit einer
Dicke von 15 mm geformt und einer Lösungswärmebehandlung bei 1250°C unterworfen,
und anschließend
wurden Testproben hergestellt.
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Um die Aufkohlungsbeständigkeit,
die Hochtemperaturfestigkeit, die Warmverformbarkeit und die Schweißbarkeit
zu beurteilen, wurde jeder Test in der folgenden Weise durchgeführt.
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(1) Pack-Aufkohlungstest
(Beurteilung der Aufkohlungsbeständigkeit)
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- Testprobe: 4 mm dick, 200 mm breit und 30 mm lang.
- Testverfahren: Eine Testprobe wurde in ein Aufkohlungsmittel
gegeben, auf 1150°C
erwärmt
und 48 Stunden lang darin gehalten, und anschließend wurde der C-Gehalt in
der Mitte in Richtung der Blechdicke der Testprobe durch induktiv
gekoppeltes Plasma (ICP) analysiert.
- Auswertung: Die Aufkohlungsbeständigkeit wurde als hervorragend
beurteilt, wenn die Menge an aufgekohltem C 0,2% oder weniger beträgt.
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(2) Zeitstandtest (Beurteilung
der Hochtemperaturfestigkeit)
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- Testprobe: 6,0 mm Durchmesser und 30 mm Markierungsabstand.
- Testverfahren: Messung der Bruchzeit unter den Bedingungen,
die eine Temperatur von 1150°C
und einer Belastungsspannung von 0,9 kgf/mm2 umfassen.
- Auswertung: Die Hochtemperaturfestigkeit wurde als hervorragend
beurteilt, wenn die Bruchzeit 500 Stunden oder mehr beträgt.
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(3) Greeble-Test (Beurteilung
der Warmverformbarkeit)
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- Testprobe: Eine Rundstab-Testprobe mit einem Durchmesser
von 10 mm in einem parallelen Teil und einer Länge von 130 mm.
- Testverfahren: Die Probe wurde 5 Minuten lang auf 1200°C erwärmt, mit
100°C/Minute
auf 1000°C
abgekühlt und
anschließend
mit einer Verformungsgeschwindigkeit von 5/s gestreckt. Nach dem
Bruch wurde die Probe mit He-Gas abgekühlt und anschließend die
Brucheinschnürung
gemessen.
- Auswertung: Die Warmverformbarkeit wurde als hervorragend beurteilt,
wenn das Brucheinschnürungsverhältnis 60%
oder mehr beträgt.
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(4) Longitude-Varestraint-Test
(Beurteilung der Schweißbarkeit)
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- Testprobe: 12 mm dick, 50 mm breit und 200 mm lang. Testverfahren:
Die Testprobe wurde dem TIG-Schweißen bei einem elektrischen
Strom von 200 A, einer Spannung von 17 V und einer Schweißgeschwindigkeit
von 15 cm/Minute unterworfen. Anschließend wurde eine 2%ige Biegespannung
auf die Probe ausgeübt,
um die Gesamtrißlänge der
Wärmeeinflußzone (HAZ)
zu ermitteln.
- Auswertung: Als hervorragend beurteilt, wenn die Gesamtrißlänge 5 mm
oder weniger beträgt.
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Die Testergebnisse sind in Tabelle
2 gezeigt. Tabelle
2
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Wie aus Tabelle 2 ersichtlich ist,
sind die Legierungen 2 bis 16 der vorliegenden
Erfindung, die im Bereich von 2,1 bis weniger als 4,5% Al enthalten,
in jedem der Punkte Warmverformbarkeit, Aufkohlungsbeständigkeit,
Schweißbarkeit
und Zeitstandfestigkeit hervorragend. Andererseits beträgt in der
Vergleichslegierung A, deren C- und Al-Gehalte außerhalb
der in der vorliegenden Erfindung definierten Bereiche liegen, die
Menge an aufgekohltem C erhebliche 0,55%, und die Bruchzeit ist
mit 120 Stunden extrem kurz, und diese Legierung besitzt weder eine
hervorragende Aufkohlungsbeständigkeit,
noch eine hervorragende Zeitstandfestigkeit. Darüber hinaus weist die Vergleichslegierung
B, deren Al-Gehalt
die in der vorliegenden Erfindung definierte Obergrenze übersteigt,
eine Greeble-Brucheinschnürung
von so niedrig wie 25% auf, und die Gesamtrißlänge in der HAZ im Longitude-Varestraint-Test beträgt 20 mm,
und es wird deutlich, daß diese
Legierung sowohl eine schlechtere Warmverformbarkeit als auch eine
schlechtere Schweißbarkeit
besitzt. Darüber
hinaus besitzen sowohl die Vergleichslegierung C mit einem hohen
S-Gehalt als auch die Vergleichslegierung D mit einem hohen N-Gehalt
schlechte Warmverformbarkeit und Schweißbarkeit. Die Vergleichslegierung
E, deren Cr-Gehalt geringer ist als die in der vorliegenden Erfindung
definierte Untergrenze, besitzt eine schlechtere Aufkohlungsbeständigkeit.
Ferner besitzen die Vergleichslegierung F, deren Si-Gehalt hoch
ist, und die Vergleichslegierung G, die weder B, noch Zr und Hf
enthält,
keine hervorragende Warmverformbarkeit und Schweißbarkeit.
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INDUSTRIELLE ANWENDBARKEIT
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Die Legierung der vorliegenden Erfindung
ist eine Legierung mit einer Zeitstandfestigkeit, die für eine Verwendung
als hochtemperaturfestes Element, das eine hervorragende Warmverformbarkeit,
Schweißbarkeit,
Aufkohlungsbeständigkeit
und Verkokungsbeständigkeit
besitzt, ausreichend ist. Speziell weist die Legierung der vorliegenden
Erfindung die oben beschriebenen hervorragenden Eigenschaften im
Umfeld von Wärmekracken
und Erwärmungszyklen
auf, wobei Aufkohlung, Oxidation und Temperaturänderungen sich wiederholen,
wie z.B. in Rohen, die speziell in Ethylenkcracköfen verwendet werden. Demzufolge
kann die Legierung der vorliegenden Erfindung verwendet werden,
um den Betrieb bei einer höheren
Temperatur zu ermöglichen, die
Dauer des kontinuierlichen Betriebs zu verlängern und die Zeitspanne für den Austausch
gegen ein neues Material wegen der verbesserten Haltbarkeit zu verlängern.