DE575842C - Verfahren zur Herstellung von Kunstfasern aus hochmolekularen tierischen Eiweissstoffen - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Kunstfasern aus hochmolekularen tierischen Eiweissstoffen

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DE575842C
DE575842C DEH115295D DEH0115295D DE575842C DE 575842 C DE575842 C DE 575842C DE H115295 D DEH115295 D DE H115295D DE H0115295 D DEH0115295 D DE H0115295D DE 575842 C DE575842 C DE 575842C
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    • DTEXTILES; PAPER
    • D01NATURAL OR MAN-MADE THREADS OR FIBRES; SPINNING
    • D01FCHEMICAL FEATURES IN THE MANUFACTURE OF ARTIFICIAL FILAMENTS, THREADS, FIBRES, BRISTLES OR RIBBONS; APPARATUS SPECIALLY ADAPTED FOR THE MANUFACTURE OF CARBON FILAMENTS
    • D01F4/00Monocomponent artificial filaments or the like of proteins; Manufacture thereof

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  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • General Chemical & Material Sciences (AREA)
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Description

  • Verfahren zur Herstellung von Kunstfasern aus hochmolekularen tierischen Eiweißstoffen Es sind bisher vielfach Versuche gemacht worden, Fasern aus Lösungen von Eiweißstoffen zu spinnen. Entweder wurde dabei von Lösungen leicht löslicher niedrigmolekularer Stoffe, wie z. B. Gelatine, Kasein o. dgl., ausgegangen, wobei auch Phenale als Lösungsmittel vorgeschlagen wurden, oder es wurde versucht, schwer lösliche hochmolekulare Proteine, beispielsweise Woll-und Seidensubstanz, durch energisch wirkende Agentien zu lösen, wobei ein weitgehender Abbau der Moleküle in Erscheinung trat, um die Lösung zu verspinnen. In allen Fällen ließen sich aber aus diesen Lösungen brauchbare Gespinste nicht herstellen. Die Produkte sind sö11vohl bezüglich der Wasserbeständigkeit als auch der Festigkeitseigenschaften derart ungünstig, daß eine praktische Verwendung ausgeschlossen erscheint. Auch war es bekannt, daß Keratinsubstanzen entweder nach vorheriger Behandlung mit Alkalilaugen oder eine solche Behandlung mittels Metallaminen gelöst werden konnten, und es war ferner bekannt, daß sich z. B. Seide in Pyrogallol und Resorcin direkt dispergieren kann. Es war jedoch nicht bekannt, daß diese Lösung versponnen werden kann, im 'Gegenteil war die Nichtspinnbarkeit angegeben.
  • Auch war vorgeschlagen worden, Horn unter Benutzung von Phenol in Lösung überzuführen zwecks Verarbeitung zu plastischen gummiähnlichen Massen. Auch bei diesem Vorschlag war von einer Spinnbarkeit der erhaltenen Lösung nichts bekannt.
  • Es wurde nun gefunden, daß außerordentlich gut brauchbare Gespinste hergestellt werden können aus einer Lösung, die gewonnen wird durch Quellenlassen von hochinolekularer. tierischen Eiweißstoffen und gleichzeitiger oder darauffolgender Auflösung mit Phenol oder dessen Homologen, wobei eine Temperatur angewendet wird, bei der eine Zersetzung noch nicht stattfindet.
  • Die Quellung kann durch Behandlung mit heißem Wasser eventuell unter Druck bei höheren Temperaturen geschehen. Ist auf diese Weise keine genügende Quellung erreichbar, so kann sie durch Säurezusatz gesteigert werden. Dabei ist aber zu beachten, daß je nach der Stärke der Säure deren Menge so bemessen wird, daß kein Abbau des Eiweißes erfolgen kann. Die gequollene Masse läßt sich dann in flüssigem Phenol zu einer viskosen Flüssigkeit auflösen. Zeigt sich, daß der Eiweißstoff schon in Phenol genügend quillt, so kann die Vorquellung unterbleiben; Quellung und Auflösung werden dann in einem Arbeitsgange vollzogen. Der Lösungsprozeß kann durch Erwärmen unterstützt werden, wobei aber eine Zersetzung der Eiweißstoffe vermieden werden muß. Die Phenole und deren Homologe und Derivate können für sich allein oder in Mischung, gegebenenfalls unter Zusatz von wenig Wasser zwecks besserer Verflüssigung, angewendet werden. Voraussetzung für die Verwendbarkeit eines Phenols ist sein niedriger Schmelzpunkt bzw. die Möglichkeit einer Verflüssigung bei Temperaturen unter ioo° C.
  • Die Spinnflüssigkeit liegt als unverfärbte oder praktisch unverfärbte viskose Flüssigkeit vor, deren Verspinnen auf dem üblichen Weg unschwer möglich ist,. und zwar kann dieses in bekannter Weise nach dem Naß-oder Trockenspinnverfahren geschehen. Die erzeugten Kunstfasern stimmen in ihren Eigenschaften mit den natürlichen Fasern weitgehend überein.
  • Beispiel i ioooTeile fettarmer Fleischabfälle im natürlichen Quellzustand wurden mit iooo Teilen kristallisiertem Phenol vermischt und bei 70° C unter Umrühren gelöst. Die natürliche Azidität genügt hiexbei vollkommen, um ein leichtes Quellen und Lösen zu erzielen. Nach erfolgter' Lösung kühlt man die Flüssigkeit ab, wobei sie sich infolge Wasserabscheidung trübt. Durch Absetzenlassen, schneller aber durch Zentrifugieren, trennt sich die Flüssigkeit in zwei Schichten, eine obere, wässerige, die Salze, Säuren und wasserlösliche Proteine neben 8 % Phenol, und eine untere, plhenolige, die neben 28 % Wasser das Fleischfibroin enthält. Diese untere Schicht, die Spinnlösung, wird durch Filtrieren usw. geklärt evtl. durch Eindampfen verdickt, bis größte Spinnfähigkeit erzielt wird. Die Verspinnung geschieht zweckmäßig in einem Phenol entziehenden Bad, wobei ein langsamer Entzug einem raschen vorzuziehen ist. Als besonders günstig erweisen sich Bäder von Pflanzenölen. Der aus dem Ölbad austretende Fäden ist sehr dehnbar und wird unter mäßigem Zug durch- ein Entfettungsbad (z. B. Benzol) geführt und hierauf getrocknet.
  • Beispiele Abfälle tierischer Haut werden mit der etwa fünffachen Menge kristallisierten Phenols (bei naturfeuchten Abfällen) oder wässerig verflüssigten Phenols (bei trockenen Abfällen) unter Einleitung von schwefliger Säure gelinde erwärmt, wobei sie sich unter starker Quellung leicht auflösen. Die verdampfende Wassermenge wird während des Lösungsvorganges wieder zugegeben, z. B. durch Rückflußkühlung.
  • Die erzielte Lösung wird durch Eindampfen ,konzentriert, bis sie stark fadenziehend wird, und wird dann zweckmäßig in warmer, feuchter Atmosphäre versponnen, wobei sich das Phenol verflüchtigt und der Faden erstarrt. Die Spinngeschwindigkeiten können außerordentlich hoch sein (bis zu io m/Sek.), und die erzielten Fädenfeinheiten sind mit 1/1a,0 mm noch nicht erreicht.
  • Die erhaltenen Fäden weisen eine Druckfestigkeit von etwa 2,4 g pro Denier auf. Die Spinnfeinheit ist mit ih, Denier noch nicht begrenzt. Die Naßfestigkeit ist etwa 11, der Trockenfestigkeit, bei nachfolgender Härtung (z. B. mit Formaldehyd) ist sie sogar 112. Die Trockenelastizität bei Bruchbelastung beträgt 4o °/o, in nassem Zustande 6o0/,.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung von Kunstfasern aus hochmolekularen tierischen Eiweißstoffen, dadurch gekennzeichnet, daß man an sich bekannte Lösungen dieser gegebenenfalls vorher einer Quellung unterworfenen Stoffe in Phenol, dessen Homologen oder Derivaten nach dem Trocken- oder Naßspinnverfahren - verarbeitet.
DEH115295D 1928-02-20 1928-02-21 Verfahren zur Herstellung von Kunstfasern aus hochmolekularen tierischen Eiweissstoffen Expired DE575842C (de)

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DE (1) DE575842C (de)

Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE748657C (de) * 1937-07-22 1944-11-07 Peter Paul Hiltner Verfahren zur Herstellung kuenstlich geformter Gebilde aus Eiweiss
DE915730C (de) * 1950-07-01 1954-07-26 American Patents Corp Verfahren zur Herstellung von kuenstlichen Faeden oder Fasern

Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE748657C (de) * 1937-07-22 1944-11-07 Peter Paul Hiltner Verfahren zur Herstellung kuenstlich geformter Gebilde aus Eiweiss
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