DE748657C - Verfahren zur Herstellung kuenstlich geformter Gebilde aus Eiweiss - Google Patents

Verfahren zur Herstellung kuenstlich geformter Gebilde aus Eiweiss

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DE748657C
DE748657C DEH152394D DEH0152394D DE748657C DE 748657 C DE748657 C DE 748657C DE H152394 D DEH152394 D DE H152394D DE H0152394 D DEH0152394 D DE H0152394D DE 748657 C DE748657 C DE 748657C
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Germany
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protein
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fibers
formed structures
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Expired
Application number
DEH152394D
Other languages
English (en)
Inventor
Peter Paul Hiltner
Dr-Ing Otto Mecheels
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PETER PAUL HILTNER
Original Assignee
PETER PAUL HILTNER
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Publication date
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Classifications

    • DTEXTILES; PAPER
    • D01NATURAL OR MAN-MADE THREADS OR FIBRES; SPINNING
    • D01FCHEMICAL FEATURES IN THE MANUFACTURE OF ARTIFICIAL FILAMENTS, THREADS, FIBRES, BRISTLES OR RIBBONS; APPARATUS SPECIALLY ADAPTED FOR THE MANUFACTURE OF CARBON FILAMENTS
    • D01F4/00Monocomponent artificial filaments or the like of proteins; Manufacture thereof

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • General Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Textile Engineering (AREA)
  • Artificial Filaments (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung künstlich geformter Gebilde aus Eiweiß Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung künstlich geformter Gebilde aus eiwpißlualtigem Gut. Man ist in steigendem 'lalle zu der Erkenntnis gelangt, dai3 künstliche Faserstoffe, wenn sie hohen :>Lnforderunsen genügen sollen, nur aus Rohstoffen hergestellt werden köarnen, die ein großes Molekül oder -roße Molekü.lverbändc aufwcis:en. Man hat auch bereits versucht, Faserstoffe aus tierischen Rohstoffen, beispielsweise auch aus Eiweißkörpern, herzu-.tc llen, um die \ acliteile der Zellstoffasern zu vermeiden und die Vorteile der natürlichen tierischen Faserstoffe zu. erreichen. So, hat man z. B. 'Milcheiweiß für diesen Zweck vorgeschlagen, jedoch zeigte sich, daß die daraus hutgestellten Fasern nicht die - notwendige Reiß-, Druck- und Versclileißff@stigkeit aufweisen. Der Grund lag offenhar darin, daß das als Ausgangsgut verwendete Eiweiß .entweder infolge seiner Herkunft nicht geeignet war oder zu kleine Molükiil.e aufwies oder bereits weitgehend denaturiert oder abgebaut war. Es ist bekannt, daß die Eiweißstoffe, wie sie im Tier- und Pflanzenreich vorkommen, grundlegend voneinander verschieden sind und daß z. B. Milch"iwcil:), Eiereiweiß und Bluteiweiß untereinander grundlegende Unterschiede sowohl. in ch:em:ischer :als auch mechanischer Hinsicht aufweisen.
  • Mat hat auch Faserstoffe aus Fleischeiweiß- oder Hautleim-Phenol-Kondensationsprodukten, also aus kunstharza.rtigen Stol-fen hergestellt und niedermolekulare Ehreißstofte, wie Gelatine und Casein, in Phenol als Lö, sungsmittel .aufgelöst. Durch die Vorhehandhing mit lieißetn Wasser und unter Druck trat eine Hydrolyse ein, so daß das -Molekül abgebaut wurde: Die erhaltenen Fasern stellten aber keincswegs reine Eiweißstraffe, sondern Kunstharze dar, Es wurde nun die Beobachtung gemacht, daß man künstliche Faserstoffe aus ei«@eißhaltigem Gut herstellen kann, wernn mtcp: Fischeiweiß, das in bekannter Weise od:l#" nach Patent 686326 durch schonenden Aufschluß auf chemischem oder biologischem Wege Wasser- oder alkalilöslich gemacht würden ist, in Wasser oder verdünnten Alkalien löst und die Lösung in eiteaii sich bekanntes Eiweißfällbad verspinnt. Zn-eckmäßig erfolgt die Lösung des Fischeiweißes in Kupferoxydamnioniak.
  • Beispiel i 45 kg Fischeiweiß nach Patent 686 326 werden in iiol Wasser gelöst. Die Lösung' zeigt eine zuin Verspinnen geeignete Viscosität. Sollte die Zähflüssigkeit jedoch noch nicht genügen, so. kann man die Lösung einige Zeit !einer Reifung unterwerfen. Die so. erhaltene Spinnflüssigkeit wird in ein Fällbad gesponnen, das eine :l0öige wäßrige Lösung von Formaldehyd darstellt. Auch kann man den Fä llbad die üblichen Zusätze , von Salzen usw. machen. Die gesponnenen Fäden, die praktisch die gesamte Eiweißmenge enthalten, haben eine hohe Reißfestigkeit, eine gute Druck- und Verschleißfes,tngkeit und auch ;-tite Knick- und Knättereigenschaften. Befn Verbrennen tritt der bekannte Geruch nach verbrannten tierischen Fasern auf. , Beispiel 2 ' -io k- g l'isclieiweiß nach Patent 686326 werden in 221 5crc,iger wäßriger Natron taube zu einer viskosen gelöst und, gegebenenfalls uarch der Reifung, nach d"n bekannten Spinnverfahren in ein Spinnbad, das aus einer 4°(oigen Formaldehydlösung besteht, versponnen. Die Verspinnung kann auch unter Verstreckung erfolgen. Die Fasern können in an sich hekamiter Weise stapelfaserartig zu Garnen von hoher Verzugsfähigkeit und sehr guter Festigkeit verarbeitet werden. An Stelle von Natronlauge können auch andere basische Lös.tiii,-smittel anorganischer oder organischer Herkunft, wie Kalilauge, Ammoniak tuncl Aniine, verwendet werden. Als Fällbad kann man auch andere härtende oder gerbende Mittel oder saure Fällbäd.e-r benultzen.
  • Beispiel 3 4o k-.- Eiweiß nach Beispiel i oder 2 werden in io51 Kupferoxydammoniaklöstiiig gelöst. Die Spinnflüssigkeit wird in an sich bekannter Weise filtriert und, Renn sie die iio:n@=endige Viskosität aufweist, die gegchenenfalls nach genügender Reifung erzielt wird, in ein saures Fällbad, wie es für Kupferk.unstseide verwendet wird, ausgespomien.
  • Die Eiweißstoffe in den Fasern können auch durch geeignete Härtemittel g(Ih;ii-t(t oder gegerbt werden. Die erhaltenen Fasürn weisen eine hohe mechanische Festigkeit auf. Sie können in jedem gewünschten Querschnitt-, z. B. mit rauher oder auch mit glatter Oberfläche, hergestellt werden. Auch lassen sich Fasern von praktisch kreisrundem Querschnitt nach der Erfindung herstellen, die denn Querschnitt der tierischen Wollfasern :ilnieln.. Aus den Fasern läßt sich ein Garn coln hoher mechanischer' Festigkeit und hervorragenden Färbeeigenschaften herstellen. Es läßt sich wie Wolle mit basischen und sauren Farbstoffen und genau so mit Beizenkiipen, aber auch mit Schwefel- und Entwicklungsfarbstoffen coi-ziiglich färben. Die Erfindung ist nicht auf die Herstellung von Fasern und Fäden beschränkt. Es lassen sich danach auch Bänder, Folien., Schläuche, z. B. zur Herstellung künstlicher Därme, herstellen.

Claims (2)

  1. PATENTANSPRÜCH E i. Verfahren zur Herstellung I;ünstlich geformter Gebilde aus Eiweiß, dadurch geketinzei.ch.net, daß man ein Fischehveiß, das in bekannter Weise oder nach Patent 686326 durch schonenden Aufschlul: auf chemischem oder biologischem Wege Wasser- oder alkalilöslich gemacht worden ist, in Wasser oder verdünnten :\lk.alie-n löst und die Lösung hierauf in ein an sich hekauntes Eicceißf'illbad verspinnt.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Lösung des Fischeiweißes in Kupfero_t\-damnioni,.rk erfolgt. Zur Abgrenzung des Anmelchingsgegenstandes vom Stand der Technik sind im Erteilungsverfahren folgende Druckschriften in Betracht gezogen worden: deutsche Patentschriften .... N r. ;75 812, 432 180.
DEH152394D 1937-07-22 1937-07-22 Verfahren zur Herstellung kuenstlich geformter Gebilde aus Eiweiss Expired DE748657C (de)

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Citations (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE432180C (de) * 1924-06-26 1926-07-28 Emil Burkard Dr Verfahren zur Herstellung von kuenstlichen Faeden, Baendern und Streifen
DE575842C (de) * 1928-02-20 1933-05-04 Heberlein & Co Ag Verfahren zur Herstellung von Kunstfasern aus hochmolekularen tierischen Eiweissstoffen

Patent Citations (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE432180C (de) * 1924-06-26 1926-07-28 Emil Burkard Dr Verfahren zur Herstellung von kuenstlichen Faeden, Baendern und Streifen
DE575842C (de) * 1928-02-20 1933-05-04 Heberlein & Co Ag Verfahren zur Herstellung von Kunstfasern aus hochmolekularen tierischen Eiweissstoffen

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