DE644925C - Verfahren zur Herstellung von Stickstoff und Schwefel enthaltenden Kunstfasern aus Cellulosexanthogenatloesungen - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Stickstoff und Schwefel enthaltenden Kunstfasern aus Cellulosexanthogenatloesungen

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DE644925C
DE644925C DEI52524D DEI0052524D DE644925C DE 644925 C DE644925 C DE 644925C DE I52524 D DEI52524 D DE I52524D DE I0052524 D DEI0052524 D DE I0052524D DE 644925 C DE644925 C DE 644925C
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    • D06TREATMENT OF TEXTILES OR THE LIKE; LAUNDERING; FLEXIBLE MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • D06MTREATMENT, NOT PROVIDED FOR ELSEWHERE IN CLASS D06, OF FIBRES, THREADS, YARNS, FABRICS, FEATHERS OR FIBROUS GOODS MADE FROM SUCH MATERIALS
    • D06M13/00Treating fibres, threads, yarns, fabrics or fibrous goods made from such materials, with non-macromolecular organic compounds; Such treatment combined with mechanical treatment
    • D06M13/322Treating fibres, threads, yarns, fabrics or fibrous goods made from such materials, with non-macromolecular organic compounds; Such treatment combined with mechanical treatment with compounds containing nitrogen
    • D06M13/487Aziridinylphosphines; Aziridinylphosphine-oxides or sulfides; Carbonylaziridinyl or carbonylbisaziridinyl compounds; Sulfonylaziridinyl or sulfonylbisaziridinyl compounds
    • DTEXTILES; PAPER
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    • D01FCHEMICAL FEATURES IN THE MANUFACTURE OF ARTIFICIAL FILAMENTS, THREADS, FIBRES, BRISTLES OR RIBBONS; APPARATUS SPECIALLY ADAPTED FOR THE MANUFACTURE OF CARBON FILAMENTS
    • D01F11/00Chemical after-treatment of artificial filaments or the like during manufacture
    • D01F11/02Chemical after-treatment of artificial filaments or the like during manufacture of cellulose, cellulose derivatives, or proteins
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Description

  • Verfahren zur Herstellung von Stickstoff und Schwefel enthaltenden Kunstfasern aus Cellulosexanthogenatlösungen Es sind eine Reihe verschiedener Verfahren zur Herstellung von stickstoff- und schwefelhaltigen Cellulosekunstfasern, welche die Eigenschaft besitzen, sich mit sauren Wollfarbstoffen anzufärben, bekanntgeworden. Es ist auch vorgeschlagen worden, Cellulosederivate durch Umsetzung von Cellulosexanthogenatlösungen mit Halogenalkylaminen herzustellen und diese Lösungen zu verspinnen. Schließlich ist es auch bekannt, Cellulos.exanthogenatderivate, welche durch Oxydation oder durch Verkettung von Cellulosexanthogenatmolekülen entstehen, mit aliphatischen Diaminen zu behandeln.
  • Alle diese Verfahren stoßen aber auf Schwierigkeiten, die eine großtechnische Durchführung bisher verhindert haben. Diese Schwierigkeiten bestehen einerseits darin, daß die Verfahren unter solchen Bedingungen zu arbeiten gezwungen sind, welche die empfindliche Spinnfaser schädigen, andererseits darin, daß die Lösungen der Umsetzungsprodukte der Gellulosexanthogenate infolge spinntechnisch ungünstiger Eigenschaften sich nicht zu brauchbaren Fasern verspinnen lassen.
  • Verfahren, bei denen die Beladung der Kunstfasern mit Stickstoff und Schwefel durch chemische Umsetzung während des Spinnprozesses geschehen kann, sind bisher nicht bekanntgeworden. Hierzu können die vorbekannten Umsetzungen auch nicht herangezogen werden, weil, abgesehen von ihrer Umständlichkeit, diese Umsetzungen trotz Anwendung hoher Temperaturen viel zu träge verlaufen, als daß sie in den innerhalb weniger Sekunden sich vollziehenden Spinnprozeß eingeschaltet werden können. Außerdem ist bei den vorbekannten Umsetzungen die Anwendung hoher Temperaturen und langer Reaktionszeiten, mitunter auch die durch die erforderliche Vorbehandlung vor der eigentlichen Aminierung von der Faser auszuhaltende Beanspruchung, nicht ohne Einfluß auf die Güteeigenschaften des behandelten Fasergutes geblieben.
  • Es wurde nun gefunden, daß Kunstfasern aus stickstoff- und schwefelhaltigen Cellulosederivaten dadurch erhalten werden können, daß man gewöhnliche Viscose zunächst auf cellulosexanthogenathaltige Fasern unter Anwendung der hierfür gebräuchlichen Spinnbäder verspinnt, dann die erhaltenen X.anthogenatfasern entweder direkt oder gegebenenfalls nach der Reinigung in einem zweiten Bade, das beispielsweise aus einer neutralen oder schwach sauren Salzlösung bestehen kann, mit Äthylenimin oder dessen Homologen oder analog reagierenden cyclischen Stickstoffbasen oder deren Salzen behandelt. Diese cyclischen Imine zeichnen sich dadurch aus, daß sie mit den Xanthogenatgruppen der Fasern eine außerordentlich rasch sich vollziehende Reaktion eingehen, wodurch die Einführung des Stickstoffs und Schwefels in die Fasern reaktionstechnisch so gelinde gestaltet wird, daß eine Schädigung der Fasern nicht eintreten kann. Bei dem Verfahren nach der Erfindung handelt es sich um eine Additions-
    reaktion, welche, ohne Bildung von Abspal-
    tungsprodukten, vorzugsweise zu der Bildung
    von llercaptotliiazolidiiicellttlose:itltern und
    Derivaten derselben führt.
    Bei dem Verfahren kann jede gereifte od@x
    urigereifte Viscose in den üblichen Einrichtun-'
    gen zum Verspinnen gebracht werden; wesent=-
    lich ist nur, daß die zur Behandlung kom-
    mende Faser noch genügend freie Xantho-
    genatgruppen enthält. Je mehr Xanthogenat-
    gruppen eine solche Faser enthält, um so
    höher kann der N- und S-Gehalt des End-
    produktes getrieben werden. Bei Verwendung
    von urgereifter Viscose des in der Kunst-
    seidenindustrie üblichen Sulfidierungsgrades
    lassen sich Fasern mit einem Gehalt von 3 0'o N
    leicht erzielen. Bei höherer Sulfidierung
    können entsprechend stickstoffreichere Pro-
    dukte erhalten werden. Bei einer quantitativen
    oder wenigstens angenähert quantitativen Um-
    setzung aller in dem Faserbündel vorhan-
    denen Xanthogenatgruppen kann ein nach-
    folgendes Säurezersetzungsbad erspart bleiben.
    Mitunter ist es jedoch vorteilhaft, nicht alle
    in dem Xanthogenatfaserbündel enthaltenen
    Xanthogenatgruppen nach dem Verfahren um-
    zusetzen, was durch entsprechende Dosierung
    der Iminsubstanzen leicht bewerkstelligt
    werden kann. Die noch vorhandenen Xantho-
    genatgruppen können nach erfolgter Reaktion
    in einem Säurebad abgespalten werden.
    Die cyclischen Stickstoffblasen können
    dampfförmig, dampfflüssig oder in Wasser
    oder anderen Lösungsmitteln gelöst zur Ein-
    wirkung gebracht werden. Auch hat sich ge-
    zeigt, daß sowohl die freien Basen als auch
    deren Salze sich mit den Xanthogenatgruppen
    umsetzen, so daß also beispielsweise basische,
    neutrale oder saure Lösungen der Basen als
    Reaktionsbäder angewandt werden können.
    Die nach dem Verfahren hergestellten
    Kunstfasern aus stickstoff- und schwefelhal-
    tigen Cellulosederivaten zeigen wollähnliche
    Eigenschaften. Insbesondere können sie im
    Gemisch mit Wolle mit den üblichen Woll-
    farbstoffen in gleicher Echtheit wie die Wolle
    angefärbt werden. Die Festigkeits- und Deh-
    nungswerte der neuen Kunstfasern stehen
    denen der normalen Cellulosekunstfasern des
    Handels nicht nach.
    Beispiele
    i. Normale, spinnreife Viscose mit etwa
    2 5 Xanthogenatgruppen pro i oo Cellulose-
    C6-Moleküle wird in einem Bad, das 32 %
    Natriumsulfat und 4,2 0,'o Schwefelsäure ent-
    hält, bei einer Temperatur von 35 % C zu
    einem Xanthogenatfaserbündel koaguliert und
    anschließend durch ein aus 3oprozentiger
    Natriumsulfatlösung bestehendes Bad von
    50 0 0 C geführt. Das Faserbündel wird ab-
    gequetscht und in diesem Zustand durch einen
    auf 6o° C erwärmten Raum, in welchem
    Äthylenimindämpfe zirkulieren, geschickt, wo-
    '15qi sich die Umsetzung der in dem koagulier-
    , f@ü Faserbündel sich befindenden Xantho-
    'ienatgruppen mit dem Äthylen imin in weni-
    gen Sekunden vollzieht. Das Faserbündel
    wird anschließend in einem Bade aus 5prozen-
    tiger Schwefelsäure abgesäuert, gespült und
    aviviert. Die getrocknete Faser enthält i bis
    1,2 % N und färbt sich mit sauren Wollfarb-
    stoffen.
    2. Viscose mit etwa 50 Xanthogenatgruppen
    pro i oo Cellulose-C6-Moleküle wird in einem
    4oprozentigen Ammonsulfatbad von 20° C
    nach gebräuchlichen Methoden auf Xantho-
    genatfaser versponnen und das Faserbündel
    durch eine mit Schwefelsäure schwach an-
    gesäuerte i oprozentige Lösung von N-Methyl-
    äthylenimin in Wasser geführt, welcher Lösung
    außerdem anorganische Salze beigemischt
    werden können. Die Abzugsgeschwindigkeit
    des Fadens beträgt 50 m pro Minute. Wäh-
    rend des allmählichen Vollwickelns der Spule
    oder des Haspels, auf welchem das Faser-
    bündel abgenommen wird, hat das N-Methyl-
    äthylenimin Zeit, sich mit den Xanthogenat-
    gruppen umzusetzen. Das erhaltene Faser-
    material zeigt Affinität zu Wollfarbstoffen und
    hat einen N-Gehalt von 2,8 %.
    3. Viscose mit 45 Xanthogenatgruppen pro
    i oo Cellulose-C6-Moleküle wird wie in Bei-
    spiel e zu Xanthogenatfaser versponnen und
    das Faserbündel durch eine Rinne geleitet,
    in welche durch zwei Röhren einerseits wässe-
    rige Essigsäurelösung, andererseits wässerige
    Äthyleniminlösung in langsamem Fluse zu-
    geleitet wird, und zwar so viel, daß auf ioog
    passierender Cellulose 159 Äthylenimin - und
    30 g Essigsäure kommen. Anschließend passiert
    das Faserbündel einen auf y5° C geheizten
    Raum, in welchem es i o Sekunden verbleibt.
    Nach einem angeschlossenen Säurebad mit
    3 N Schwefelsäure, in welchem eventuell ur-
    umgesetzt gebliebene Xanthogenatgruppen ab-
    gespalten werden, passiert das Faserbündel
    ein Spül- bzw. Seifenbad und wird getrocknet.
    Die Faser enthält 2,5 % Stickstoff und i o bis
    i i % Schwefel; sie hat Substantivität zu Woll-
    farbstoffen.
    4. Viscose mit 2 5 Xanthogenatgruppen pro
    i oo Cellulose-C6-Moleküle wird in einem Bad
    mit 30 % Natriumsulfat und 2 % Schwefel-
    säure und einer Temperatur von 6o % C bei,
    einer Fällstrecke von 15 cm und einer. Abzugs,
    geschwindigkeit von 40 m pro Minute zu einem
    xanthogenatgruppenhaltigen Faden koaguliert,
    anschließend durch ein Spülbad genommen,
    das aus 2oprozentiger Natriumsulfatlösung be-
    steht, und dann durch ein Bad aus 2oprozen,
    tigern wässerigem Äthylenimin geführt. .An-
    schließend passiert das Faserbündel einen auf 6o % C erwärmten Raum, in welchem es i 5 Sekunden verweilt. Die getrocknete Faser enthält 1,8 0,o N und 4,5 0'o S.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH Verfahren zur Herstellung von Stickstoff und Schwefel enthaltenden Kunstfasern aus Cellulosexanthogenatlösungen, welche sich mit Wollfarbstoffen färben lassen, dadurch gekennzeichnet, daß die frisch gesponnene, noch Xanthogenatgruppen enthaltende Faser mit Äthy-lenimin oder dessen Homologen oder analog reagierenden cyclischen Stickstoffbasen in Form der freien Basen oder deren Salze dampfförmig in flüssigem oder gelöstem Zustande behandelt wird.
DEI52524D 1935-06-08 1935-06-09 Verfahren zur Herstellung von Stickstoff und Schwefel enthaltenden Kunstfasern aus Cellulosexanthogenatloesungen Expired DE644925C (de)

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DEI52524D DE644925C (de) 1935-06-08 1935-06-09 Verfahren zur Herstellung von Stickstoff und Schwefel enthaltenden Kunstfasern aus Cellulosexanthogenatloesungen

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DE476431X 1935-06-08
DEI52524D DE644925C (de) 1935-06-08 1935-06-09 Verfahren zur Herstellung von Stickstoff und Schwefel enthaltenden Kunstfasern aus Cellulosexanthogenatloesungen
DEI54473D DE657742C (de) 1935-06-08 1936-03-05 Verfahren zur Herstellung von Stickstoff und Schwefel enthaltenden Kunstfasern aus Cellulosexanthogenatloesungen

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DE644925C true DE644925C (de) 1937-05-18

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DEI52524D Expired DE644925C (de) 1935-06-08 1935-06-09 Verfahren zur Herstellung von Stickstoff und Schwefel enthaltenden Kunstfasern aus Cellulosexanthogenatloesungen

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DE (1) DE644925C (de)

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE767467C (de) * 1938-10-25 1952-09-08 Cassella Farbwerke Mainkur Ag Verfahren und Vorrichtung zur Isolierung ultraroter Strahlung

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE767467C (de) * 1938-10-25 1952-09-08 Cassella Farbwerke Mainkur Ag Verfahren und Vorrichtung zur Isolierung ultraroter Strahlung

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