DE563053C - Einstellbare Daempfungseinrichtung fuer eine durch Hilfskraft bewegte Kupplungseinrichtung von Kraftfahrzeugen - Google Patents
Einstellbare Daempfungseinrichtung fuer eine durch Hilfskraft bewegte Kupplungseinrichtung von KraftfahrzeugenInfo
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Description
DEUTSCHES REICH
AUSGEGEBEN AM
4.N0VEMBER1932
REICHSPATENTAMT
PATENTSCHRIFT
KLASSE 63 c GRUPPE :
von Kraftfahrzeugen
Patentiert im Deutschen Reiche vom 5. Juli 1930 ab
Die Erfindung bezieilt sich auf die besondere
Ausbildung der Dämpfungseinrichtung für eine durch Hilfskraft bewegte Kupplungseinrichtung
für Kraftfahrzeuge, wobei ein Druckmittel als Hilfsmittel verwendet
und die Bewegung des Hilfskraftkolbens beim Einkuppeln gedämpft wird.
Es ist bekannt, für die Dämpfung der KoI-benibewegung
ein Rückschlagventil in der Zylinderwand1 anzuordnen, welches kurz vor
dem Fassen der Kupplung von dfem Kolben überdeckt wird, so daß das Ausströmen der
Luft nur noch, durch eine feine, die Kolbenbewegung dämpfende Öffnung erfolgen
kann.
Mit Einrichtungen dieser Art ist immer nur eine Dämpfung von ganz bestimmter
Stärke zu erzielen, die bei jeder Einkuppelbewegung des Kolbens erfolgt.
Bei der Bedienung der Kupplung eines Kraftfahrzeugs ist eine derartige Dämpfung
nicht immer vorteilhaft, weil es hierbei wünschenswert ist, daß die Kupplung beim Anfahren
weich eingreift und beim Gangwechsel hart einfällt.
Es ist bekannt, bei Verwendung eines Dämpfungszylinders in Verbindung mit der
Kupplung eines Kraftfahrzeugs die Ausströmöffnung des Dämpfüngszylinders und
damit die Dämpfungswirkung durch den Gangschalthebel so zu beeinflussen, daß
beim Anfahren ein weiches Eingreifen der Kupplung gewährleistet ist, während beim
Gangwechsel die Dämpfungswirkung gering ist oder ganz fortfällt. .
Von dem Bekannten unterscheidet sich der Vorschlag der Erfindung dadurch, daß die
den Durchströmquerschnitt der Dämpfungseinrichtung beeinflussende Einstellvorrichtung
am Zylinder für die Hilfskraft vorgesehen ist und einerseits mit einer Einrichtung am
Gangschalthebel und andererseits mit einer von der Umdrehzahl der Antriebsmaschinenwelle
abhängigen Schaltvorrichtung verbunden ist. -
Die von der Umdrehzahl' der Antriebsmaschinenwelle abhängige Schalteinrichtung
ist hierbei so ausgebildet, daß sie auf die Dämpfungseinrichtung im Sinne einer weichen
Kupplungseinrückung wirkt, sobald die Drehzahl der Antriehsniaschinenwelle bzw.
die Geschwindigkeit des Fahrzeuges eine bestimmte untere Grenze erreicht hat. Andererseits
ist die Einrichtung so· ausgebildet, daß bei der Bedienung des Gangschalthebels
und beim Einrücken der Kupplung während der Fahrt der Eingriff derselben hart erfolgt.
Durch diese zwangläufige Abhängigkeit der Dämpfüngseinrichtung wird erreicht, daß
beim Anfahren des Wagens die Kupplung weich eingreift und das Einrücken der Kupplung
während der Fahrt plötzlich erfolgt.
Die Einstellvorrichtung" der Dämpfungseinrichtung ist- -z-weekmäßig als schwenkbar
gelagerter zweiarmiger Anschlaghebel ausgebildet, der--einen--den- -Ventilkörper stützenden
Stift trägt und mit einer Reibungsfeder versehen ist, die den Hebel in der jeweils eingestellten
Lage festhält. Der an dem Hebel sitzende Stift ist zweckmäßig verstellbar.,, um
die Größe der Dämpfung bei der fertig eingebauten Einrichtung beliebig, einstellen zu
können.
Als besonders zweckmäßig hat sich erwiesen, die Einstellvorrichtung durch zwei auf
die Enden des Hebels wirkende Elektromagnete zu bedienen, die den Hub des Hebels
begrenzen und deren einer mit einem Schalter am Gangschalthebel und deren anderer mit
dem von der Antriebsmaschinenwelle abhängigen Schalter verbunden ist, der bei einer bestimmten
unteren Geschwindigkeitsgrenze der Antriebsmaschine oder des Fahrzeugs geschlossen
wird.
In dem Falle, wo das die Hilfskraftwirkung regelnde Ventil unter dem Einfluß eines
Steuermagneten steht, welcher an den Gangschalthebel und an den von der Antriebsmaschinenwelle
abhängigen Schalter angeschlossen ist, empfiehlt es sich, die auf den
Hebel wirkenden.Magnete an je einen Ast des Stromkreises der Steuermagnetspule anzuschließen.
Der Gegenstand der Erfindung ist in der Zeichnung in beispielsweiser Ausführungs-."
-form dargestellt.
Bei" dem Ausführungsbeispiel wird der
Kupplungsfußhebel 1 durch die Feder 2 in
eingerückter Stellung gehalten. Das Lösen der Kupplung geschieht dadurch, daß der
Fußhebel ι durch den Seil-oder Kettenzug 3 im Sinne der Pfeilrichtung 4 verschwenkt
wird. Der Seil- oder Kettenzugs ist auf einer Scheibe 5 befestigt, welche mit "der Welle 6
des in dem Zylinder 7 schwenkbar gelagerten Kolbens 8 fest verbunden ist. Der Zylinder 7
wird durch den. Kolben 8 in zwei Kammern 9
und 10 unterteilt. Die Kammer ΐσ steht über
den Stutzen 11 mit der Äußenluft in Verbindung,
und die Kammer 9 ist einerseits über den Stutzen 12 und die Leitung 13 an die zum
Vergaser 14 führende Leitung 15 angeschlossen und andererseits über den Stutzen 16 mit
der Atmosphäre verbunden. Der Anschluß der Leitung 13 an die Brennsto,ffleitung 15
liegt zwischen dem Vergaser 14 und der Drosselklappe 17. Die Bedienung der Drosselklappe
17 erfolgt in bekannter Weise über das Gestänge 18 vom Gasfußhebel 21 aus.
Die Stutzen 12 und 16 sind als Sitze für
die Ventile 22 und 23 ausgebildet, welche an dem bei 24 schwenkbar gelagerten Hebel 25
befestigt sind, derart, daß beim Schließen
eines der Ventile das andere gleichzeitig geöffnet wird.
Der Stutzen 11 ist als nach außen schlie-'
ßendes Rückschlagventil ausgebildet. Die Ventilkugel 26 dieses Rückschlagventils wird
bei geöffnetem Ventil durch einen Stift 27 abgestützt, welcher einstellbar an dem bei 28
schwenkbar gelagerten Hebel 29 befestigt ist.
Der Stift 27 ist so· eingestellt, daß er in der
; dargestellten Läge nur einen geringen Durchströmquerschnitt des! Ventils frei läßt, dagegen
in der anderen Grenzstellung das Ventil weit öffnet. ■ -
Der Stutzen 16 dient gleichzeitig als Kern ■ eines Elektromagneten, dessen Spule 30 über
die Leitung 31 und den Schalter 32 'an die Batterie 33 angeschlossen ist. ; Das andere
Ende der Spule 30 steht über die Leitung 34 mit den Abzweigleitungen 35 und 36 in Verbindung,
welche zu Spulen 37 und 38 führen. Die letztgenannten Spulen bilden mit den am
Boden des Zylinders angebrachten Kernen 39 und 40 Elektromagneten die, wie die Zeichnung
zeigt, den Enden des Hebels 29 gegenüberliegen und demgemäß wechselweise den
Hebel 29 in die eine oder andere Grenzstellung schwenken.
Das andere Ende der Spule 37 ist über die Leitung 41 mit einem isoliert gelagerten Kon- go
takt 42 an einem Hilfshebel^ des Gangschalthebels
44 verbunden. "Gegenüber-dem
Kontakt 42 ist der Kontakt 45 vorgesehen, bei dessert Berühren mit dem Kontakt 42 infolge
Andrückens -des Hilfshebels 43 an den Gangschalthebel 44 Masseschluß hergestellt
wird. . ."'-■""
Das andere Ende der Spule 38 ist über die
Leitung 46 mit der Spule 47 eines isoliert gelagerten Elektromagneten 48 verbunden, wobei
das andere Ende der Spule 47 unmittelbar an den Kern 49 dieses Elektromagneten angeschlossen
ist. Der Magnet 48 dient zur Beeinflussung eines Fliehkraftschalters 50, welcher
auf der Ventilatorwelle 51 befestigt rist.
Die Fliehgewichte 52 des Schalters sind· über eine Blattfeder 53 miteinander verbunden und
werden durch die Federn 54 auf die Welle 51 zu gedruckt. Die Spannung der Federn 54
kann durch Stellschrauben 55 reguliert werden.
An der Blattfeder 53 ist ein Kontakt 56 befestigt, der in der dargestellten Lage auf
dem Kern 49 aufliegt.
In der Leitung 46 ist ein Schalter· 57 angeordnet, welcher über die Schubstange ß8 mit
dem Gasfußhebel 21 verbunden ist und bei
Bedienung des Gasfußhebels geöffnet wird:
Die Arbeitsweise der Einrichtung ist^kurz
folgende: - ^ '
Sobald der Schalter 32 geschlossen wird, fließt der Strom von der "Batterie 33 'durch die
Spule 30, Leitungen 34, 36, Spule 38, Leitung
46, .Spule 47, Kern 49; Kontakt 56 und Ventilatorwelle
51 zur Masse. Der als Magnetkern dienende Stützen 16 zieht hierbei das
Ventil 23 an unter gleichzeitiger Öffnung des Ventils 22, so daß der Unterdruck in der
Brennstoffleitung 15 in der Kammer 9 wirkt
und eine Verschwenkung des Kolbens 8 im Sinne der Pfeilrichtung 59 hervorruft. Hierbei
wird die Scheibe 5 gedreht und über den Seil- oder Kettenzug· 3 der Kupplungsfußhebel
ι im Sinne der Pfeilrichtung 4 verschwenkt. Die Kupplung wird also ausgerückt.
Bei ausgerückter Kupplung- kann der
Gangschalthebel 44 ohne weiteres bedient werden.
Wird die Spule 38 vom Strom durchflossen, so nimmt der Hebel 29 die dargestellte
Lage ein.
Wird nun der Antriebsmaschine durch Bedienung
des Gasfußhebels 21 Brennstoff zugeführt, so wird zwangläufig der Schalter 57,
d. h, der Stromkreis der Spule 30 geöffnet. Die Folge, davon ist, daß der atmosphärische
Druck das Ventil 23 öffnet unter Schließung des Ventils 22, und der Kolben 8 in die dargestellte
Lage zurückkehrt. Die Kupplung wird also eingerückt. Dieses Einrücken der Kupplung erfolgt sanft, dadurch, daß durch
vollständiges oder nahezu vollständiges Schließen
des Ventils 26 die im Zylinder eingeschlossene Luft nur langsam entweichen kann.
Beim Umschalten auf den nächst höheren Gang wird die Kupplung· wieder gelöst, weil
der Stromkreis der Spule 30 über die Kontakte 42, 45 auf Masse geschaltet wird. Durch
diesen Strom wird jetzt die Spule 37 erregt, so daß der Hebel 29 bis zum Anliegen auf
den Kern 39 ver schwenkt wird. Hierbei wird das VentÜ26 durch den Stift27 angehoben
und der Durchströmquerschnitt entsprechend vergrößert.
Nach erfolgter Umschaltung, d.. h. beim Freilassen des Handgriffs 43, wird der Stromkreis
der Spule 30 unterbrochen, so· daß die Kammer 9 wieder mit der Atmosphäre in
Verbindung kommt und der Kolben 8 in die dargestellte Lage zurückgeführt wird. Das
,Eingreifen der Kupplung erfolgt hierbei rasch, da das Ventil 26, wie oben erwähnt,
weit geöffnet ist.
Damit der Hebel 29 in den beiden Grenzlagen festgehalten wird und durch die ausströmende
Luft in seiner Lage nicht beeinflußt werden kann, ist er mit einer Hemmung
versehen, und zwar zweckmäßig in Form einer Reibungsfeder, welche das Verschwenken des
Hebels erschwert.
Der gleiche Vorgang wiederholt sich beim
Umschalten des Wechselgetriebes auf die
nächst höheren Gänge. Beim Abbremsen des Wagens und Absperrung der Gaszufuhr wird
der Schalter 57 wieder eingelegt, so daß eine leitende Verbindung von der Batterie zum
Magneten 48 besteht. Während der Fahrt des Wagens ist 'der Kontakt.56. .von dem
Magneten durch die Fliehgewichte 52 weggeführt. Bei Verringerung der Drehzahl jedoch
bewegen sich die Fliehgewichte wieder auf Hie Welle 51 zu, d. h. der Kontakt 56 nähert sich
dem Magneten und kommt mit dem Kern 49 bei einer bestimmten Drehzahl der Antriebsmaschine
oder des Wagens in Berührung. Diese Drehzahl ist so gewählt, daß sie über der Leerlaufdrehzahl liegt, so daß die Berührung
des Kontaktes 56 mit dem Magnetkern kurz vor dem Halten des Wagens stattfindet.
Durch die Berührung des Kontaktes 56 mit dem Magnetkern 49 wird der anfängliche
Masseschluß wiederhergestellt, so daß der Hebel 29 in die dargestellte Lage zurückgeführt
wird und in dieser Lage verbleibt, bis die Umschaltung des Getriebes vom ersten auf den zweiten Gang vorgenommen wird.
Claims (4)
1. Einstellbare Dämpfungseinrichtung für eine durch Hilfskraft bewegte Kupplungseinrichtung
von Kraftfahrzeugen, dadurch gekennzeichnet, daß die den Durchströmquerschnitt (26) der Dämpfungseinrichtung
beeinflussende Einstellvorrichtung (27, 29) am Zylinder (7) für die Hilfskraft vorgesehen ist und mit
einer Einrichtung (43) am Gangschalthebel (44) einerseits und andererseits mit
einem von der Umdrehzahl der Antriebsmaschinenwelle abhängigen Schalter (49, 56) "verbunden ist zum Zweck einer verschiedenen
Dämpfung beim Anfahren und Gangschalten.
2. Dämpfungseinrichtung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die
Einstellvorrichtung als schwenkbar gelagerter Anschlaghebel (09) ausgebildet
ist, der einen den Ventilkörper (26) stützenden Stift (27) trägt und mit einer
Reibungsfeder versehen ist, die den Anschläghebel (29) in der jeweils eingestellten
Lage hält.
3. Einrichtung nach Anspruch 1 und 2, gekennzeichnet durch zwei Elektromagnete
(37, 38·), die auf die Enden des Anschlaghebels (29) wirken, deren einer (37) mit
einem Schalter (43) am Gangschalthebel (44) und deren anderer (38) mit dem von der Antriebsmaschinenwelle abhängigen
Schalter (49, 56) verbunden ist, der bei einer bestimmten unteren Geschwindigkeitsgrenze
der Antriebsmaschine oder des Fahrzeugs geschlossen wird.
4. Einrichtung nach Anspruch 3, bei der
563 05S
das die Hilfskraftwirkung regelnde Yentil unter dem Einfluß- eines an. den Gangschalthebel
und den von der Antriebsmaschinenw.elle abhängigen Schalter angeschlossenen
Steuermagneten für die Hilfskraft. steht, dadurch gekennzeichnet,
daß die auf den Anschlagiiebel (29) wirkenden Magnete (37J 3S) an je einen Ast
des Stromkreises der Steuermagnetspule (36) angeschlossen sind., -
Hierzu ι Blatt Zeichnungen
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