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Differenzzähleinrichtung Im Hauptpatent 4.6z 979 ist die Schaltungsanordnung
für ein Zählwerk gezeigt, durch das die Differenz zweier Zählvorgänge angezeigt
wird. Derartige Zähleinrichtungen werden in Rohrpostanlagen für die Büchsenzählung
benötigt. Für den Betrieb der Rohrpostanlagen sind zwei Zählwerke von besonderer
Wichtigkeit, nämlich ob sich überhaupt noch Büchsen im Fahrrohr befinden, oder ob
die Höchstzahl der gleichzeitig in einem Streckenabschnitt zu befördernden Büchsen
erreicht ist. Die Kenntnis von Zwischenwerten zwischen Null und Höchstzahl ist von
untergeordneter Bedeutung. Die Erfindung beschränkt sich daher nur auf die Anzeige
dieser beiden Werte, oder es werden in den diesen beiden Werten entsprechenden Stellungen
der Schrittschaltwerke Schaltvorgänge wirksam gemacht, durch die die Anlage unmittelbar
beeinflußt wird, d. h. es wird das Gebläse selbsttätig abgeschaltet, wenn keine
Büchse mehr im Rohr ist, oder es werden die Sender verriegelt, so daß keine weitere
Büchse mehr abfahren kann, wenn die Höchstzahl der gleichzeitig zu befördernden
Büchsen bereits erreicht ist. Der Wert der Erfindung gegenüber dem Hauptpatent ist
vor allen Dingen in dem geringen Aufwand an Mitteln zu erblicken. Die Anwendung
der Erfindung ist nicht auf Rohrpostanlagen beschränkt. In Rohrpostanlagen ist die
erfindungsgemäße Zähleinrichtung jedoch zur Büchsenzählung besonders geeignet.
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Im nachstehend beschriebenen Ausführungsbeispiel ist daher auch auf
eine Rohrpostanlage Bezug genommen: Zur Lösung der gestellten Aufgabe, zwei bestimmte
Differenzwerte zwischen zwei Zählungen, nämlich Null und dem Höchstwert, anzuzeigen,
werden, wie im Hauptpatent, zwei der in der Fernsprechtechnik üblichen Drehwähler
benutzt, die bei jeder Zählung um einen Schritt fortgeschaltet werden, wobei das
eine Schrittschaltwerk so viele Schritte macht, wie Einzählungen stattfinden, während
das andere Schrittschaltwerk entsprechend den Auszählungen verstellt wird. Die Kontaktlamellen
gleicher Zahl der beiden Schrittschaltwerke sind miteinander verbunden, so daß bei
Gleichstellung der Schrittschaltwerke, d. h. wenn< die Anzahl der Einzählungen
gleich der Anzahl der Auszählungen ist und damit die Differenz gleich Null, über
die Arme der beiden Drehwähler ein Stromkreis zustande kommt, der zur Nullanzeige
ausgenutzt wird. Um die größte Differenz zwischen zwei Zählungen anzuzeigen, sind,
wie die beiden Ausführungsbeispiele der Erfindung zeigen, zwei Wege möglich. Es
werden die Kontaktlamellen des einen Schrittschaltwerkes mit den Kontaktlamellen
des anderen Schrittschaltwerkes um eine der anzuzeigenden Differenz entsprechende
Schrittzahl
verschränkt verbunden, oder es wird bei einer Schrittzahl
der Drehwähler gleich der anzuzeigenden Differenz bei der ersten Einzählung ein
Stromkreis für ein Relais vorbereitet, der bei einem Vorsprung einer vollen Umdrehung
des einen Drehwählers über die Kontaktarme geschlossen wird.
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An Hand der Abb. z sei das erste Ausführungsbeispiel beschrieben.
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Es sind zwei Schrittschaltwerke Sg und Sb gezeigt, die durch ihre
entsprechenden Antriebsmagnete Ma und Mb fortgeschaltet werden. Das
Schrittschaltwerk Sa besitzt einen Kontaktarm, während Schrittschaltwerk Sb mit
den Kontaktarmen I und II ausgerüstet ist. Der Einzählkontakt ist mit a und der
Auszählkontakt mit b bezeichnet. Da das Zählwerk für eine Rohrpostanlage gedacht
ist, so würde a der Einfahrtkontakt und b der Ausfahrtkontakt sein. Für den
Antrieb des Gebläses ist der Motor GM gezeigt. Weiterhin ist eine Signaleinrichtung
dargestellt, die zur Wirkung kommt, sobald die Höchstzahl der gleichzeitig zu befördernden
Büchsen erreicht ist; sie soll in dem ausgeführten Beispiel aus einem Wecker W bestehen.
Statt des Weckers könnte selbstverständlich auch ein Verriegelungsmagnet am Sender
gesteuert werden. Angenommen, die Schrittschaltwerke befinden sich in der gezeichneten
Lage, und es werden zwei Büchsen zur Absendung gebracht, so wird der Einfahrtkontakt
a zweimal geschlossen und der Drehmagnet Ma zweimal erregt. Bei der ersten
Stromschließung von a spricht über die Kontaktfeder a II des Relais D an z. Batterie,
Widerstand Wi, a II, D, Erde. D hält sich über seinen Kontakt
d I und schaltet über Kontakt d II den Gebläsemotor GM an 2. Erde,
d II, GM, Batterie.
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Entsprechend den Stromschließungen von a I wird der Kontaktarm Sa
auf den Schritt 3 gestellt. Der Anzugsstromkreis für den Drehmagneten
Ma ist dabei 3. Erde, a I, Mg, Batterie.
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Bei Ausfahrt der ersten Büchse aus dem zu überwachenden Streckenabschnitt
wird der Kontakt b bewegt und der Drehmagnet Mb
eingeschaltet q.. Erde,
b" Mb, Batterie.
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Nach Ausfahrt der zweiten Büchse befinden sich daher die Kontaktarme
Sb I und Sb II auf Schritt 3. Durch die Gleichstellung der Kontaktarme Sa und Sb
Il wird das Relais D kurzgeschlossen und kommt daher zum Abfall: 5. Erde, Sa, Kontaktlamelle
3 des Schaltwerkes Sa, Kontaktlamelle 3' des Schaltwerkes Sb, Sb II, D, Erde.
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Durch Abfall von D wird das Gebläse stillgesetzt. Angenommen, es werden
jetzt vier Büchsen zur Absendung gebracht; dies sei die Höchstzahl, die gleichzeitig
befördert werden kann. Unter der Voraussetzung, daß sich die beiden Schrittschaltwerke
bei Einwurf der ersten Büchse auf Schritt 3 befinden, wird das Schaltwerk Sa nach
Abfahrt der letzten Büchse auf Schritt 2 stehen, während das Schaltwerk Sb noch
auf Schritt 3 steht, da noch keine Büchse ausgefahren sein soll. Es kommt jetzt
folgender Stromkreis zustande: 6. Erde, Sg; Kontaktlamelle 2, Kontaktlamelle 3 des
Schaltwerkes Sb, Sb I, C, Batterie.
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Als Zeichen, daß keine weitere Büchse mehr in dem Sender eingeführt
werden darf, ertönt der Wecker W 7. Erde, c, W, Batterie.
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Nunmehr sei die Schaltungsanordnung nach Abb. 2 erläutert. Der Unterschied
gegenüber Abb. = besteht darin, daß das Ausgangszählwerk Sb gleichfalls nur mit
einem Schaltarm ausgerüstet ist wie das Eingangszählwerk Sa. An Hand zweier Beispiele
sei wiederum die Wirkungsweise der Schaltungsanordnung beschrieben. Angenommen,
die Schrittschaltwerke befinden sich in der hier gezeigten Stellung, und es werden
drei Büchsen zur Abfahrt ge-. bracht. Bei der ersten Bewegung des Einfahrtkontaktes
a wird in gleicher Weise wie beim Beispiel nach Abb. x das Anlaßrelais D für das
Gebläse eingeschaltet z. Batterie, Widerstand W i, a II, D, Erde.
Über Kontakt a I wird das Schaltwerk Sa nach Abfahrt der dritten Büchse in die Stellung
q. gesteuert. Über den Ausfahrtkontakt b wird durch Erregung des Drehmagneten
Mb
das Schaltwerk Sb bewegt. Nach Ausfahrt der dritten Büchse befindet sich
daher das Schaltwerk Sb gleichsfalls auf Schritt q. wie das Schaltwerk Sg.
Sobald die Schaltwerke Sa und Sb in derselben Stellung stehen, d. h. die Differenz
zwischen den Einzählungen und Auszählungen gleich Null ist, wird das Relais D kurzgeschlossen
und durch den Abfall von D der Gebläsemotor GM abgeschaltet. Es soll nunmehr der
Fall betrachtet werden, bei dem bei Erreichung der größten Differenz zwischen zwei
Zählungen ein Signal ausgelöst werden soll. Die Höchstzahl der gleichzeitig zu befördernden
Büchsen betrage fünf. Die beiden Schaltwerke sollen bei Einfahrt der ersten Büchse
in Stellung q. stehen. Kommen fünf Büchsen zur Abfahrt, so wird das Schaltwerk Sa
den Schritt q. wieder erreichen. Da bei Abfahrt der ersten Büchse, wie bereits gezeigt,
Relais D eingeschaltet wurde, so kommt für das Relais C bei Abfahrt der fünften
Büchse folgender Stromkreis zustande unter der Voraussetzung, daß noch keine Büchse
ausgefahren ist, d. h. Schaltwerk Sb befinde sich noch in Stellung g: 2. Erde, Sg,
q., Sb, c II, a III, C, d I, Wi, Batterie.
Um zu verhüten,
daß Relais D abfällt und damit das Gebläse stillgesetzt wird, wird der Kurzschlußstromkreis
von D über Kontakt c II unterbrochen. Da die Abfallzeit von D größer ist als die
Anzugszeit von C, so besteht keine Gefahr, daß das Gebläse stillgesetzt wird. Wie
bereits gezeigt, wird über den Kontakt c I das Signal zur Anzeigung der Höchstzahl
der sich im Streckenabschnitt befindenden Büchsen ein-. geschaltet 3. Erde,
c I, W, Batterie.