-
Schaltungsanordnung zur Speicherung von Stromstößen mittels Relaisketten,
insbesondere in Fernmeldeanlagen Zur Speicherung von aufeinanderfolgenden Stromstößen
mittels Relaisketten werden je zwei Relais benötigt, vorausgesetzt, daß die Stromstöße
nicht konstant eine genau definierte Länge haben. Diese Bedingung ist aber in der
Regel nicht erfüllt, die zu speichernden Stromstöße besitzen vielmehr meist eine
recht unterschiedliche Länge. Aus diesem Grund ist es nicht ohne weiteres möglich,
nur mit einem Relais pro Stromstoß auszukommen. Wollte man eine solche Anordnung
anwenden, so liefe man Gefahr, durch einen einzigen, zu langen Stromstoß mehrere
der in Kette liegenden Relais einzuschalten und damit fälschlicherweise nicht, wie
gewünscht, nur einen Schaltvorgang, sondern mehrere Schaltvorgänge auszulösen. Um
dieser Gefahr zu begegnen, dennoch aber nur mit einem einzigen Relais pro Stromstoß,
darüber hinaus sogar nur mit einer einzigen Wicklung pro Relais auszukommen, werden
die Speicherrelais zwar in der üblichen Weise hintereinandergeschaltet, so daß jeweils
durch einen Stromstoß das eine Relais der Kette eingeschaltet und nach dessen Einschaltung
das nächste Relais der Kette zur Aufnahme des nachfolgenden Stromstoßes vorbereitet
wird; sie werden jedoch gemäß der Erfindung von Stufe zu Stufe durch Stromstöße
abwechselnder Richtung eingeschaltet. Gemäß der weiteren Erfindung liegen die Relais
abwechselnd an entgegengesetztem Potential, und nach jedem Stromstoß wird mittels
eines der Relaiskette gemeinsames Prüfrelais der Stromstoßkreis auf die zur Einschaltung
des betreffenden Relais erforderliche Stromrichtung umgesteuert.
Will
man die durch die gespeicherten Stromstöße aufgebaute Kette in dem entgegengesetzten
Sinn wieder abbauen, so benötigt man pro Speicherrelais eine Gegenwicklung, auf
welche das gleiche Erfindungsprinzip wie für die Erregerwicklung angewendet wird.
Die Gegenwicklungen liegen ebenso wie die Erregerwicklungen abwechselnd an der entgegengesetzten
Potentialen, und durch ein gemeinsames Prüfrelais wird nach jedem Stromstoß das
Potential der betreffenden Gegenwicklung geprüft und abhängig davon der Stromstoßkreis
auf die für die Ausschaltung des betreffenden Relais erforderliche Stromrichtung
umgeschaltet.
-
Die beigegebenen Figuren zeigen Ausführungsbeispiele der Erfindung.
In Fig. i ist die grundsätzliche Schaltung einer Relaiskette für die Speicherung
von fünf Stromstößen mit den Relais R i bis R 5, mit einem gemeinsamen Prüfrelais
N und einem weiteren zusätzlichen Relais X dargestellt. Relais X schaltet die Kette
nach fünf Stromstößen wieder aus und macht sie zur Aufnahme einer neuen Stromstoßreihe
bereit. Die Relais R i bis R 5 liegen mit ihrem einen Wicklungsende abwechselnd
an Spannung und Erde.
-
Fig. 2 zeigt die Anwendung der Erfindung auf eine Schaltung zur Spannungsregelung.
Die Spannung soll z. B. in sechs Stufen geregelt werden. Dementsprechend sind für
die Relaiskette sechs Relais R i bis R 6 vorgesehen. Beim Auftreten von Überspannung
wird ein nicht gezeigtes Relais Q impulsweise eingeschaltet, welches die Impulse
auf die Wicklungen I der Relais R i bis R6 gibt. Beim Auftreten von Unterspannung
wird ein nicht gezeigtes Relais U stoßweise eingeschaltet. Dieses beeinflußt die
Gegenwicklungen II der Relais R i bis R6 und bringt diese dadurch zum Abfall. Die
Erregerwicklungen der Relais R i bis R 6 sind ebenso wie deren Gegenwicklungen mit
ihrem einen Wicklungsende abwechselnd an Spannung und Erde gelegt. Den Erregerwicklungen
ist ein gemeinsames Prüfrelais N, den Gegenwicklungen ein gemeinsames Prüfrelais
M zugeordnet. Mit dem Plus- und Minuszeichen sind in den nachfolgend angeführten
Stromläufen der positive und negative Pol der Batterie bezeichnet.
-
Die Wirkungsweise der Schaltungen im einzelnen ist folgende: Bei der
Schaltung nach Fig. i werden die Stromstöße von einem nicht gezeigten Stromstoßempfangsrelais
J aufgenommen. SprichtRelais J beim ersten Stromstoß an, so wird folgender Stromkreis
für Relais R i geschlossen: -i-, n 1; i 2, 2 r i -.
Relais R i spricht
an und hält sich in folgendem Stromkreis: -I-, x2, Widerstand W i, i r i; R i, -.
Nach Beendigung des Stromstoßes kommt das Relais J zum Abfall, und es wird folgender
Stromkreis für das hochohmige Relais N geschlossen: -h, x 2, R:2, 5 r 2,
3 r i, i I, N I, -. Relais 2 spricht in diesem Stromkreis nicht
an, dagegen das Relais N. Relais N polt durch Öffnen seines Kontaktes n i und Schließen
seines Kontaktes n 2 den Stromstoßkreis für das Relais R 2 in dem erforderlichen
Sinn um. Wenn der nächste Stromstoß eintrifft, spricht Relais J wieder an. Nunmehr
ist folgender Stromkreis für das Relais R 2 geschlossen +, x2, R2, 5r2, 3r1,
i2, 722, Wi, -. Relais R2 spricht an und hält sich in folgendem Stromkreis:
-I-, X:2, R2, 4r:2, W:2, -. Beim Ansprechen des Relais J wurde der Stromkreis
für das Prüfrelais N am Kontakt i i unterbrochen. Relais N wurde jedoch
in folgendem Stromkreis gehalten: -I-, i3,
n3, N II, -. Ist
der Stromstoß zu Ende, so kommt das Relais N zum Abfall. Beim Eintreffen des dritten
Stromstoßes ist folgender Stromkreis für das Relais R 3 geschlossen: -I-, n I, i:2,
3 r i, 6r2, 873, R3, -. Relais R 3 spricht an und hält sich über seinen
' Kontakt 7r3 und Widerstand W3. Nach dem Ansprechen des Relais R 3 liegt Relais
R4 in Reihe mit der hochohmigen Wicklung I des Relais N. In diesem Stromkreis
spricht Relais N,
nicht aber Relais R4 an. Relais N polt wiederum den Stromkreis
für das Relais R4 um. Beim nächsten Stromstoß spricht Relais R4 und, wie sich aus
der Schaltung leicht verfolgen läßt; beim fünften Stromstoß das Relais R5 an. Nach
dem fünften Stromstoß wird das Relais X in Reihe mit dem Relais N geschaltet:
-f-, X, 15r 5, i2 r 4, 9r3, 6r:2, 3 r I, i i, NI, -. In diesem
Stromkreis spricht das hochohmige Relais N, nicht aber das Relais X an. Relais N
polt wiederum den Stromkreis für das Relais X um. Sobald der nächste Stromstoß eintrifft,
wird Relais X in folgendem Stromkreis erregt: -i-, X, I 5 r 5, 1:2r4, 9r3,
6r2, 3 r i, i2" m2, Wi -.
Relais X öffnet am Kontakt
x2 den Haltekreis sämtlicher Relais R i bis R 5. Die Relais fallen ab. Relais
X hält sich unabhängig von dem Relais R i bis R5 in folgendem Stromkreis: -I-,
X, xi, 722, Wi, -. Wenn der Stromstoß zu Ende ist, fallen die Relais
J, N, X ab. Damit ist die Relaiskette zur Aufnahme einer neuen Stromstoßreihe
bereit.
-
Bei der in Fig. 2 gezeigten Schaltung zur Spannuhgsregelung sei zunächst
angenommen, daß eine Überspannung vorhanden ist und dieser zufolge das nicht gezeigte
Oberspannungsrelais O impulsweise anspricht. Beim ersten Stromstoß wird folgender
Stromkreis für das Relais R i geschlossen: -f-, n i, 0 3, 2 r i, R II, -.
Relais R i bindet sich: -I-, Wi, i r i, R i I, -. Nach Beendigung des ersten Stromstoßes
liegt die hoc'ho'hmige Wicklung I des Prüfrelais N in Reihe mit der Wicklung I des
Relais R2. Relais N polt den Stromkreis für das Relais R 2 um. Der Stromkreis für
Relais R2 wird beim nächsten Stromstoß geschlossen. Relais R:2 hält sich über eigenen.
Kontakt und Widerstand W2. Auf diese Weise werden, gesteuert durch das gemeinsame
Prüfrelais N, nacheinander die Relais R 3, R 4, R 5, R 6 eingeschaltet.
-
Solange keine Unterspannung vorhanden ist, ist das nicht gezeigte
Relais U erregt. In diesem Zustand sind seine Kontakte in der strichliert gezeichneten
Lage. Tritt Unterspannung auf, so fällt das Relais U ab. Nunmehr ist folgender Stromkreis
für die Gegenwicklung II des Relais R6 geschlossen: -I-, i%Z 1, u 3, 5 r 6, R 6
1I, -. Relais R 6 fällt ab, Relais R6 regelt bei seinem Abfall auf normale Spannung.
Daraufhin spricht das Unterspannungsrelais U wieder an. Nunmehr ist folgender
Stromkreis
für das den Gegenwicklungen der Speicherrelais gemeinsame Prüfrelais M geschlossen:
-h-, RSII, 5r5, 4r6, u2, MI, -. In diesem Stromkreis spricht nur das hochohmige
Relais M an, nicht aber erhält die Gegenwicklung des Relais R 5 genügend Strom.
Relais M bereitet durch Schließen seines Kontaktes m:2 die zum Abfall des Relais
RS notwendige Stromrichtung vor. Sobald wieder Unterspannung auftritt, fällt Relais
U ab. Nunmehr wird die Gegenwicklung des Relais R 5 -in folgendem Stromkreis
erregt: -f-, R 5 1I, 5 r 5, 4 r 6, u 3, m 2, Wm, -. Während
der Abfallzeit des Relais U wird Relais M in folgendem Stromkreis gehalten: -I-,
in 3, ui, MII, -. Relais R 5 kommt zum Abfall und regelt dabei wiederum die
Spannung auf den normalen Wert ein. Wenn diese erreicht ist, spricht Relais U wieder
an, wodurch über Kontakt u2 die hochohmige Wicklung I des Relais M in Reihe mit
der Gegenwicklung II des Relais R4 geschaltet wird. Dies hat jedoch in diesem Fall
keine Wirkung, da beide Relais gegen Spannung liegen. Relais Al wird nicht erregt,
was zur Folge hat, daß die Gegenwicklung des Relais R4 beim nächsten Stromstoß in
folgendem Stromkreis erregt werden kann: -f-, m i, u 3,
4r6, 4r5,
5r4, R411, -. Relais R4 kommt zum Abfall. Auf diese Weise werden nacheinander die
Relais R 3, R:2, R i ausgeschaltet.