DE479263C - Zweiachsiges Deichselgestell fuer Schienenfahrzeuge - Google Patents

Description

Zwecks Erreichung einer guten Führung der Lokomotive und zur Verteilung der seitlichen Führungsdrücke beim Lauf in Krümmungen auf zwei Achsen verwendet man bei Lokomotiven das sogenannte Krauß-Drehgestell. Dieses Drehgestell konnte jedoch bisher bei elektrischen Lokomotiven mit Einzelachsantrieb und außerhalb des Rahmens liegenden Achslagern nicht zur Anwendung ίο kommen, weil hier wegen der Hohlwelle bzw. wegen des Tatzenlagermotors der in Lokomotivmitte liegende kugelige Zapfen der Deichsel nicht an der Achse angreifen kann.

Um auch bei derartigen elektrischen Lokomotiven eine gute Führung und eine Verminderung des Spurkranzdruckes durch Verteilung der Führungsdrücke auf mehrere Achsen zu erreichen, wird der Erfindung gemäß das bekannte Lenkgestell dahin abgeändert, daß die Deichsel mittels eines die Treibräder umfassenden, unter dem Rahmen befindlichen oder durch .den Untergestellrahmen hindurchgreifenden Bügels, Gestänges o. dgl. die Treibachse an ihren Enden erfaßt.
In der Zeichnung sind einige Ausführungsformen des Erfindungsgegenstandes beispielsweise dargestellt, und zwar zeigt:

Abb. ι die neue Anordnung im Aufriß,
Abb. 2 im Grundriß.

Abb. 3 und 4 zeigen die Befestigungsarten des Bügels an den Treibachsenlagern.

"Abb. S zeigt im Grundriß eine abgeänderte Ausführungsform des Deichselgestells.

Bei der Ausführung nach Abb. 1 und 2 ist die Laufachse α mit der Treibachse b in bekannter Weise durch eine Deichsel c verbunden. Die Deichsel ist am Drehzapfen d am Lokomotivrahmen elastisch gelagert, wodurch die Einfahrt in Krümmungen mit geringerem 4.0 Stoße als bei fester Lagerung erfolgt. Am Auge e der Deichsel c greift ein Bügel / an, der um die Treibräder g herumgreift und die Verbindung zwischen beiden Treibachslagern h herstellt. Der Bügel / kann entweder an den Treibachslagern h fest angeschraubt oder auch kugelig gelagert, werden, wie es beispielsweise Abb. 4 zeigt. Außerdem ist der Bügel / bei den Punkten i noch am Rahmen federnd aufgehängt. Um die verschiedenen Bewegungen der Deichsel c gegenüber dem Drehzapfen d und dem Bügel / zu ermöglichen, sind die Drehzapfenlager k und die Gelenke I kugelig ausgebildet. Die Deichsel ist in dem dargestellten Beispiel gegen die Achse abgefedert, um die ungefederten Gewichte zu verringern. Durch die Verbindung der beiden Treibachslager mittels des Bügels / wird bei seitlichen Bewegungen m der Laufachse α die Treibachse & ebenfalls zwangläufig seitlich um den Betrag η verschoben. Die Wirkungsweise ist somit genau die gleiche, wie bei dem bekannten Krauß-Drehgestell.

Anstatt des in den Abb. 1 bis 3 dargestellten Bügels / kann auch ein Gestänge nach Abb. 5 zur Verbindung der Deichsel mit der Treibachse verwendet werden. Dieses Gestänge besteht aus einer Querstange o, die an der Deichsel c angelenkt ist und sich beiderseits durch den Rahmen hindurch erstreckt. Die Enden der Querstange 0 sind mit zwei außen am Untergestellrahmen angelenkten Armen ρ und q gelenkig verbunden, die ihrerseits mit den Treibachslagern h verbunden sind.

Claims (1)

1. Patentanspruch:

   Zweiachsiges Deichselgestell für Schienenfahrzeuge, dadurch gekennzeichnet, daß die Deichsel (c) mittels eines die Treibräder (g) umfassenden und durch den Untergestellrahmen hindurch- oder diesen Rahmen umgreifenden Gestänges (o, p, q) oder Bügels (/) die Treibachse (&) an ihren Enden erfaßt und seitlich verschiebt.