DE480039C - Zweiachsiges Deichselgestell fuer Lokomotiven mit einem die Treibraeder umfassenden und durch den Untergestellrahmen hindurch oder diesen Rahmen umgreifenden Gestaenge oder Buegel - Google Patents

Description

Die vorliegende Erfindung betrifft eine weitere Ausbildung des zweiachsigen Deichselgestells nach Patent 479 263, dessen Deichsel mittels eines die Treibräder umfassenden und durch den Rahmen hindurch oder unter den Rahmen greifenden Gestänges oder Bügels die Treibachse an ihren Enden erfaßt und seitlich verschiebt. Hierbei greift der die Treibräder umfassende Bügel an den Treibachslagern der Treibachse an, so daß sich bei seitlicher Bewegung der Treibachse = letztere mit den Lagern in den Achslagerführungen verschiebt. Nun treten beim Bremsen der Treibachse infolge der Bremsklotzdrücke zwischen dem Achslagergehäuse und der Achslagerführung größere Kräfte auf, die eine seitliche Verschiebung der Treibachse erst nach Überwindung der Reibungskräfte zulassen. Hierdurch wird insbesondere beim Bremsen der Lokomotive in Krümmungen, die in Gefällestrecken liegen, die seitliche Bewegung der Treibachse verhindert oder erschwert, wodurch der Lauf der Lokomotive schlechter wird.

as Der Erfindung gemäß wird dies dadurch beseitigt, daß der die Treibräder umfassende Bügel die Treibachse unmittelbar an den zu diesem Zweck verlängerten Treibachszapfen mittels Gleit- oder Pendelrollenlager erfaßt und in den Achslagern seitlich verschiebt. Die bei der Verschiebung der Triebachse bei dieser abgeänderten Ausführungsform auftretenden Reibungskräfte sind bedeutend kleiner, wodurch auch der Lauf der Lokomotive bedeutend verbessert wird, da die Verschiebung hier zwischen zwei polierten, dauernd geschmierten Flächen, nämlich den Achslagerlaufflächen, erfolgt, deren Reibungswert naturgemäß wesentlich kleiner ist, als derjenige der ungeschmierten und rauhen Flä- chen der Achslagerführung bzw. des Achslagergehäuses.

In der Zeichnung sind mehrere Ausführungsformen des Erfindungsgegenstandes beispielsweise dargestellt, und zwar zeigt Abb. ι die neue Anordnung im Aufriß,

Abb. 2 die neue Anordnung im Grundriß.

Abb. 3 und 4 zeigen in vergrößertem Maßstabe verschiedene Befestigungsarten des Bügels an der Treibachse.

*) Von dem Patentsucher ist als der Erfinder angegeben worden:

Walter Kleinmv in Hennigsdorf b. Berlin.

Abb. 5 zeigt im Grundriß eine geänderte Ausführungsform des Deichselgestells.

Bei der Ausführung nach Abb. ι und 2 ist die Laufachse« mit der Treibachse δ in bekannter Weise durch die Deichsele verbunden, welche am Drehzapfen d am Lokomotivrahmen mittels des Drehzapfenlagers k drehbar oder drehbar und verschiebbar elastisch gelagert ist. Im Augee der Deichsele greift der Bügel/ an, der um das Treibrad g herumgreift und die Achse & an ihren beiden verlängerten Achszapfen α erfaßt. Die Verbindung des Bügels mit den verlängerten Achszapfen α kann entweder mittels kugelig ausgebildeter Gleitlager/· (Abb. 3) oder mittels Pendelrollenlager s (Abb. 4) erfolgen, an denen der Bügel/ befestigt wird. Anstatt des in den Abb. 1 und 2 dargestellten Bügels / kann auch ein Gestänge 0, p, q nach Abb. 5 zur Verbindung der Deichsel c mit der Treibachse & verwendet werden, welches aus einer an der Deichsel angelenkten Querstange ο und zwei außen am Untergestenrahmen angelenkten Armen ρ und q besteht, die mit den Enden der Querstange ο gelenkig verbunden sind. An den Armen/? und q sind gleichzeitig die die verlängerten Achszapfen umfassenden Gleit- oder Pendelrollenlager befestigt.

Die Wirkungsweise der verschiedenen An-Ordnungen ist im wesentlichen die gleiche: Bei seitlichen Bewegungen m der Laufachse a wird die Triebachse & ebenfalls zwangläufig seitlich um den Betrag/z derart verschoben, daß sich die Treibachse & bzw. der Radsatz in den polierten und dauernd geschmierten Achslagers chalen verschiebt, während die Lagerschalen selbst zusammen mit dem Achslagergehäuse nicht an der Seitenbewegung teilnehmen.

Claims (1)

1. Patentanspruch:

   Zweiachsiges Deichselgestell für Lokomotiven mit einem die Treibräder umfassenden und durch den Untergestellrahmen hindurch oder diesen Rahmen umgreifenden Gestänge oder Bügel nach Patent 479 263, dadurch gekennzeichnet, daß das Gestänge (p, p, q) oder der Bügel (/) die Treibachse (b) an dem zu diesem Zweck verlängerten Treibachszapfen (α) mittels Gleit- (r) oder PendelroÜenlagers (s) unmittelbar erfaßt und seitlich verschiebt.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen