DE609826C - Flugzeugfahrgestell - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft Verbesserungen an einem Flugzeugfahrgestell, bei welchem ein mit dem Rumpf des Flugzeuges verbundener und in seiner Arbeitsstellung starrer Einzelträger einen zur Aufnahme der Radachse dienenden schwenkbaren Zwischenhebel trägt, an welchem gleichzeitig das Federungselement angelenkt ist.

Nach der Erfindung erhält das Laufrad des Fahrgestelles eine Bremseinrichtung, die mittelbar oder unmittelbar mit- dem die Radachse tragenden schwenkbaren Hebel verbunden ist. Diese Verbindung kann nun dadurch erreicht werden, daß der Bremsschild und der schwenkbare Hebel durch eine Schrauben- oder Niet-Verbindung aneinandergehalten werden; beide Teile können aber auch aus einem Stück gegossen oder gepreßt sein. Auf diese Weise werden die auftretenden Bremskräfte direkt in das Federungselement geleitet,
ao Eingehende Untersuchungen haben nun erwiesen, daß durch die neue Anordnung der Bremseinrichtung beim Kurvenrollen auf dem Flugplatz unter gleichzeitiger Betätigung der Bremse des den Innenradius beschreibenden Laufrades eine derartig günstige Zusammendrückung des Federungselementes auf dieser Seite erfolgt, daß die Tragflächen in der Kurve eine in Richtung der Kurve geneigte Schräglage annehmen, die der ganzen Maschine eine größere Stabilität gibt. Besonders vorteilhaft ist die Auswirkung der neuen Bremseinrichtungbei Hochdeckermaschinen, die sich sonst bekanntlich beim scharfen Kurven infolge des hochliegenden Schwerpunktes labil verhalten.

Die neue Konstruktion vereinfacht und verbilligt das Fahrgestell wesentlich und hat außerdem den Vorzug, daß der Luftwiderstand auf ein Mindestmaß herabgesetzt wird, da erfindungsgemäß alle Fahrwerkselemente nahezu in einer Ebene liegend angeordnet sind, was auch Bodenfreiheit ergibt.

In den meisten Fällen erfolgt die Befestigung des starren Einzelträgers am Rumpf des Flugzeuges. Deshalb müssen auch die Einzelträger des neuen Fahrgestelles von den Befestigungspunkten am Flugzeug aus in bezug auf die Fahrebene und in Richtung der Tragflächen in einem spitzen Winkel verlaufen, damit sowohl die richtige Spurweite erreicht als auch die richtige Schwerpunktslage gesichert wird.

Weiterhin wird noch eine Verbesserung der Fahrgestellkonstruktion dadurch geschaffen, daß für die bewegliche Befestigung des die Radachse tragenden und nach der Erfindung mit dem Bremsschild in Verbindung stehenden Zwischenhebels ein Hohlbolzen vorgesehen wird, der für das Aufbocken der Maschine zweckmäßig durch ein Rohrstück verlängert werden kann, das man mit Vorteil abnehmbar ausbilden wird. Hierin liegt ein besonderer Vorteil des neuen Fahrgestelles, da es bisher notwendig war, für den Ausbau der einzelnen Teile und des

*) Von dem Patentsucher ist als der Erfinder angegeben worden;

Carl König in Stuttgart.

Federungselementes das Aufbocken der Maschine am Rumpf selbst oder an den Tragflächen vorzunehmen, wozu natürlich umständlichere Aufbockvorrichtungen notwendig sind.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung schematisch dargestellt:

Fig. ι zeigt ein der Erfindung entsprechendes Federbein in Seitenansicht, während

Fig. 2 das Rad und die Bremseinrichtung im ίο Schnitt, den Träger, das Federungselement und den Schwenkhebel aber in Ansicht darstellt.

Der in der Arbeitsstellung starre Einzelträger ι trägt an seinem der Fahrbahn zugewendeten Ende einen zweckmäßig als Hohlbolzen ausgebildeten Bolzen 2, um welchen ein Zwischenhebel 3 schwenkbar ist, der an seinem Ende die Achse 4 für das Laufrad 5 trägt. An diesem Zwischenhebel ist auch die Druckstrebe 6 des Federungselementes 7 angelenkt. Wie aus Fig. 2 ersichtlich ist, sind der schwenkbare Hebel 3 und der Bremsschild 8 der Bremsvorrichtung für das Laufrad miteinander verbunden. In den Hohlbolzen 2 kann ein Rohrstutzen 9 (gestrichelt gezeichnet) zum Aufbocken der Maschine eingesetzt werden, den man zweckmäßig abnehmbar gestalten wird.

Claims (5)

1. Patentansprüche:

   r. Flugzeugfahrgestell, bei welchem ein mit dem Rumpf des Flugzeuges verbundener und in der Arbeitsstellung starrer Einzelträger einen zur Aufnahme der Radachse dienenden schwenkbaren Zwischenhebel trägt, an den auch das Federungselement angelenkt ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Bremseinrichtung für das Laufrad mit dem Zwischenhebel (3) mittelbar oder unmittelbar fest verbunden ist.
2. 2. Flugzeugfahrgestell nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Bremsschild (8) gegebenenfalls unter Verwendung eines Zwischenstückes mit dem Zwischenhebel (3) durch eine Schrauben- oder Nietverbindung fest zusammengehalten wird.
3. 3. Flugzeugfahrgestell nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Zwischenhebel (3), der die Radachse (4) trägt und an den gleichzeitig die DrucUstrebe (6) des Federungselementes (7) angelenkt ist, gleichzeitig als Bremsschild (8) der Bremseinrichtung für das Laufrad ausgebildet ist.
4. 4. Flugzeugfahrgestell nach den Ansprüchen ι bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Einzelträger (1) von den Befestigungspunkten am Flugzeug aus in bezug auf die Fahrebene und in Richtung der Tragflächen in einem spitzen Winkel verlaufen.
5. 5. Flugzeugfahrgestell nach den Ansprüchen ι bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß für die bewegliche Befestigung des die Radachse (4) tragenden und mit dem Bremsschiid in Verbindung stehenden Zwischenhebels (3) ein Hohlbolzen (2) vorgesehen ist

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen