DE4423640C2 - Hydrodynamischer Drehmomentwandler mit Überbrückungskupplung - Google Patents
Hydrodynamischer Drehmomentwandler mit ÜberbrückungskupplungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen Drehmomentwandler gemäß dem Oberbegriff des An
spruchs 1.
Ein solcher Drehmomentwandler ist bei spielsweise durch die japanische Schrift
58-30 532 bekannt. Bei dem in Fig. 1 dargestellten Drehmomentwandler ist ein
Pumpenrad, ein mit einer Abtriebswelle gekoppeltes Turbinenrad und ein Leitrad
vorgesehen, die zusammen einen mit Hydraulikflüssigkeit, vorzugsweise mit Öl
gefüllten Wandler-Kreislauf bilden. Axial zwischen dem Turbinenrad und der zu
geordneten Seite des Wandlergehäuses ist ein Kolben einer Überbrückungskupp
lung angeordnet, der an seiner dem Wandlergehäuse zugewandten Seite einen
Reibbelag aufweist, der mit einer Zuleitung für Hydraulikflüssigkeit des Wandler-
Kreislaufes in eine radial innerhalb des Reibbelags vorgesehene Kammer versehen
ist, wobei die Zuleitung eine Mehrzahl von den Reibbelag von radial außen nach
radial innen durchdringenden Kanälen aufweist. Die bereits genannte Kammer ist
über eine Ableitung mit einem in der Abtriebswelle ausgebildeten axialen Durch
gang verbunden, wobei die Ableitung, wie der Fig. 1 entnehmbar ist, radial au
ßerhalb der Abtriebswelle mündet, so daß an der Ableitung austretende Hydrau
likflüssigkeit über Radialbohrungen der Abtriebswelle in deren axialen Durchgang
eintreten kann.
Der Kolben der Überbrückungskupplung ist bei dem bekannten Drehmoment
wandler ohne Torsionsschwingungsdämpfer ausgeführt. Bei derartiger Kolben
ausbildung wird, wenn der Kolben über den Reibbelag dem Wandlergehäuse reib
schlüssig nachgeführt wird, beim Auftreten von Torsionsschwingungen zur
Dämpfung derselben gerne ein leichter Schlupf des Kolbens gegenüber dem
Wandlergehäuse erzeugt. Hierdurch entsteht Reibungswärme im Erstreckungsbe
reich des Reibbelags, die durch die Hydraulikflüssigkeit, welche über die Kanäle
der Zuleitung die Reibfläche durchfließt, von derselben nach radial innen in die
Kammer geleitet wird und aus dieser über die Ableitung in den axialen Durchgang
der Abtriebswelle gelangt. Von dort aus kann die Hydraulikflüssigkeit einer Kühl
vorrichtung zugeführt werden.
Bei einem Drehmomentwandler gemäß der japanischen Schrift kann sich in der
Kammer aufgrund der über die Zuleitung eingedrungenen Hydraulikflüssigkeit ein
ungewollt hoher Druck aufbauen, wenn diese Hydraulikflüssigkeit nicht sehr
schnell über die Ableitung in den Durchgang der Abtriebswelle förderbar ist. Die
Folge eines derartigen Druckanstiegs äußert sich in einem zunehmenden Abhub
bestreben des Kolbens vom Wandlergehäuse und damit in einem zunehmenden
Schlupf des Reibbelags am letztgenannten, so daß die Reibungswärme und damit
der Zustrombedarf an Hydraulikflüssigkeit weiter ansteigt. Es sind aus der japani
schen Schrift keine konstruktiven Merkmale zur Vermeidung dieses Problems er
kennbar.
Grundsätzlich tritt dieses Problem auch bei anderen Drehmomentwandlern des
Standes der Technik auf, die bei Ausführung mit einem Kolben einer Überbrük
kungskupplung denselben über zumindest einen Reibbelag an einer Anpreßfläche
des Kupplungsgehäuses in Anlage bringen und aufgrund einer Zuleitung im Reib
belag oder in einem mit demselben in Anlage befindlichen Wandlerelement, wie
beispielsweise dem Kolben oder dem Wandlergehäuse, einen Zustrom von Hy
draulikflüssigkeit des Wandlerkreislaufs in eine axial zwischen dem Kolben und
dem Wandlergehäuse ausgebildete Kammer ermöglichen. Als weitere Beispiele
für derartige Drehmomentwandler seien diejenigen gemäß der WO-Schrift 93/13 339,
der US-PS 4 969 543 sowie der US-PS 5 248 016 genannt.
Als weiterer Stand der Technik sei auf die DE 41 21 586 A1 hingewiesen, bei
der zwar ebenfalls axial zwischen dem Turbinenrad und dem Wandlergehäuse der
Kolben einer Überbrückungskupplung angeordnet und über zumindest einen Reib
belag mit dem Wandlergehäuse in Eingriff bringbar ist, jedoch ist bei diesem
Drehmomentwandler der Reibbelag nicht mit einer Zuleitung für Hydraulikflüssig
keit in die Kammer axial zwischen Kolben und Wandlergehäuse ausgebildet, so
daß während der Betriebsphase der Überbrückungskupplung lediglich ein geringer
Leckagestrom über die zumindest eine Reibfläche in die Kammer gelangen kann.
Spezielle Maßnahmen für eine rasche Abführung von in die Kammer eingedrun
gener Hydraulikflüssigkeit in den Durchgang der Abtriebswelle sind daher nicht
vorgesehen. Eine Anbindung der Kammer über nach radial innen laufende Kanäle
an den Durchgang der Abtriebswelle ist folglich nur vorgesehen, um zum Lösen
der Überbrückungskupplung vom Wandlergehäuse Hydraulikflüssigkeit, die unter
der Wirkung einer externen Pumpe druckbelastet ist, über den Durchgang in der
Abtriebswelle und die Kanäle in die Kammer zwischen Kolben und Wandlerge
häuse zu pumpen und dadurch eine den Kolben in Richtung zum Turbinenrad be
aufschlagende Druckkraft zu erzeugen. Bei der Abhubbewegung des Kolbens
verdrängte Hydraulikflüssigkeit kann über Drosselbohrungen in einen radial au
ßerhalb der Abtriebswelle vorgesehenen Raum abfließen. Zum Wiederzuschalten
der Überbrückungskupplung wird dagegen der axiale Durchgang der Abtriebswel
le sowie die Kanäle und die Kammer drucklos gemacht, woraufhin der Kolben
unter der Wirkung des im Wandlerkreislauf anliegenden Überdruckes in seine
Wirkposition verschoben wird.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Drehmomentwandler, bei dem
Wandlerelemente, die zwischen sich zumindest einen Reibbelag aufweisen, und
über eine Zuleitung großflächig gekühlt werden können, so auszubilden, daß über
die Zuleitung in eine Kammer axial zwischen dem Wandlergehäuse und dem Kol
ben der Überbrückungskupplung eingetretene Hydraulikflüssigkeit mit ge
ringstmöglichem Widerstand abführbar ist.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die im Kennzeichen des Anspruchs 1
angegebenen Merkmale gelöst.
Bei Drehmomentwandlern mit einer Überbrückungskupplung, die zwischen sich
und dem Wandlergehäuse eine Kammer umschließt, ergibt sich bei Hydraulik
flüssigkeit, die über eine Zuleitung im Bereich des Reibbelags in die Kammer ein
geströmt ist und nun unter der Wirkung der Druckverhältnisse im Drehmoment
wandler nach radial innen abfließt, das Problem, daß, sofern die Ableitung dieser
Kammer die Drehachse des Wandlergehäuses ringförmig umgibt, die Teilchen der
Hydraulikflüssigkeit bei Drehung des Wandlergehäuses unter der Wirkung der
Corioliskraft eine Ablenkung aus ihrer radialen Richtung erfahren und sich hier
durch auf gekrümmten Bahnen nach radial innen bewegen, wobei sie einen die
Wandlerachse umschließenden Wirbel bilden. Die radiale Ausdehnung dieses Wir
bels ist von einer Vielzahl von Faktoren, beispielsweise von der Winkelgeschwin
digkeit des Wandlergehäuses und von der Radialgeschwindigkeit der Teilchen der
Hydraulikflüssigkeit abhängig. Der Wirbel verursacht im radial inneren Bereich der
Ableitung, der radial außerhalb des axialen Durchgangs der Abtriebswelle liegt,
große Ablösegebiete für nachfolgende, nach radial innen strömende Teilchen der
Hydraulikflüssigkeit, was zu einer erheblichen Einschnürung der verfügbaren
Durchflußweite und damit zu einem beträchtlichen Druckverlust führt. Dieser
setzt sich nach radial außen bis in die Kammer fort, so daß die Anpreßkraft und
damit das übertragbare Drehmoment am Kolben reduziert wird. Zur Lösung des
geschilderten Problems ist anspruchsgemäß vorgesehen, die Ableitung mit einer
Strömungsführung auszubilden, die aufgrund ihrer vernachlässigbar geringen
Ausdehnung in Umfangsrichtung eine Ablenkung von nach radial innen strömen
den Teilchen der Hydraulikflüssigkeit unter der Wirkung der Corioliskraft weitge
hend verhindert und dadurch die Ausbildung des nachteiligen Wirbels unter
drückt.
Durch Heranbringen der Strömungsführung bis in den Bereich des Außendurch
messers des axialen Durchgangs der Abtriebswelle wird die Hydraulikflüssigkeit
erst radial innerhalb derjenigen Zone, in der sich ein Wirbel hätte ausbilden kön
nen, freigegeben. Dadurch kann die Hydraulikflüssigkeit ohne Ausbildung einer
Einschnürung ungehindert in den Durchgang und über diesen in einen Vorratsbe
hälter abfließen. Durch diese Art der Ölführung wird außerdem dafür gesorgt,
daß die nach Durchströmung der Reibbeläge erhitzte Hydraulikflüssigkeit
schnellstmöglich aus dem Wandler herausführbar ist.
Eine konkrete Ausführung für die vorgenannte Strömungsführung liegt darin, daß
eine Abtriebswelle an ihrem brennkraftmaschinenseitigen Ende verschlossen und
die Mündungsöffnung der Strömungsführung radial angrenzend an die Abtriebs
welle plaziert ist. Für den axialen Verschluß der Abtriebswelle ist beispielsweise
ein Stopfen denkbar, der mit Ausnehmungen zum Einleiten der über die Strö
mungsführung herangeleiteten Hydraulikflüssigkeit in den Durchgang der Ab
triebswelle versehen ist.
Während das Öl bei in Wandlerbauteilen, wie beispielsweise Wandlergehäuse,
Kolben einer Überbrückungskupplung oder zwischen diesen angeordneten Lamel
len bzw. Reibbelägen, im wesentlichen radial verlaufenden Kanälen auf relativ
kurzen Wegen die Kanäle durchströmt, ist die Aufenthaltsdauer bei Ausbildung
des Kanals gemäß Anspruch 3 als Spirale wegen des sehr langen Durchflußwe
ges beträchtlich, wodurch eine große Wirksamkeit für den Wärmeaustausch ge
währleistet ist. Eine Erhöhung der Durchgangszeit und damit der Optimierung des
Wärmeaustausches wird bei der Lösung nach Anspruch 5 durch den einen
Druckabfall bewirkenden Einsatz erzeugt. In Anspruch 6 und 7 sind vorteilhafte
Ausführungen für einen derartigen Einsatz angegeben.
Im folgenden werden Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand einer Zeichnung
näher erläutert. Es zeigt:
Fig. 1 die obere Hälfte eines Längsschnittes durch einen Drehmomentwand
ler mit Überbrückungskupplung und radial innerhalb desselben zur
Drehachse verlaufenden Strömungsführungen in Form von Bohrungen,
die mit axialem Abstand zu einer Abtriebswelle münden.
Fig. 2 Herauszeichnung des Umgebungsbereichs der Abtriebswelle, wobei die
letztgenannte mit axialem Verschluß und strömungsführenden Aus
nehmungen in dem Verschluß ausgebildet ist;
Fig. 3 wie Fig. 2, aber mit einkanaliger Strömungsführung;
Fig. 4 den Kolben der Überbrückungskupplung und das Wandlergehäuse mit
speziell geformten Lamellen zwischen Reibbelägen;
Fig. 5 das Wandlergehäuse mit einem Durchflußelement mit spiralförmigem
Kanal, anliegend am Reibbelag des Kolbens;
Fig. 6 wie Fig. 5, aber mit zwei Durchflußelementen, zwischen denen eine
beidseitig mit Reibbelägen ausgebildete Lamelle angeordnet ist;
Fig. 7 wie Fig. 6, aber mit Durchflußelementen, die in je einer Kammer je
weils einen Einsatz tragen.
In Fig. 1 ist ein an sich bekannter hydrodynamischer Drehmomentwandler 1 dar
gestellt, bestehend aus einem Wandlergehäuse 13, welches abtriebsseitig als
Pumpenrad 6 ausgeführt ist und in ein Rohr 22 mündet, welches in einem nicht
dargestellten Getriebe gelagert ist und dort eine Pumpe P zur Versorgung des
Drehmomentwandlers mit hydraulischer Flüssigkeit, vorzugsweise Öl, antreibt.
Das Wandlergehäuse 13 umschließt eine Überbrückungskupplung 16, die den
Kolben 18 aufweist. Dieser ist am Außenumfang mit einem radialen Bereich 19
ausgebildet, der parallel zu einem radialen Bereich 20 des Wandlergehäuses 13
verläuft. Zwischen dem Wandlergehäuse 13 und dem Kolben 18 ist eine Lamel
le 44 angeordnet, die beidseitige Reibbeläge 60 trägt und über diese in reibenden
Kontakt mit den Bereichen 19 und 20 der Wandlerelemente 13, 18 gebracht wer
den kann. Die Bereiche 19 und 20 sind, wie aus Fig. 14 entnehmbar, an ihren
jeweils einem Reibbelag 60 zugewandten Seiten mit Kanälen 62 ausgebildet.
Die Lamelle 44 ist nach radial außen über den Kolben 18 hinausgeführt und dort
an der Außenschale eines Turbinenrades 7 drehfest, aber axial verschiebbar auf
einem Stützring 42 gelagert, der einstückig mit einem Lagerzapfen 14 ausgebil
det ist, der in einer nicht dargestellten Kurbelwelle der Brennkraftmaschine ge
führt und an dem Wandlergehäuse 13 befestigt ist. Der Kolben 18 ist über Blatt
federn 63 mit einer Ringplatte 64 verbunden, die mit dem Stützring 42 ver
stemmt ist. Durch die Blattfedern 63 wird eine Vorspannung des Kolbens 18 in
Richtung zum Wandlergehäuse 13 erzeugt.
Der Stützring 42 ist an seinem von der Brennkraftmaschine wegweisenden Ende
über ein Lager 21 axial auf einer Turbinennabe 15 des Turbinenrades 7 angeord
net und, gegenüber der Turbinennabe 15, durch eine Dichtung 24 abgedichtet,
die einen Austritt von Öl aus einem durch das Pumpenrad 7 und den Kolben 18
begrenzten Raum A verhindert. Die Turbinennabe 15 ist direkt über eine Verzah
nung 45 auf einer getriebeseitigen Abtriebswelle 26 gelagert. Diese reicht in
Richtung auf die Brennkraftmaschine bis in den Lagerzapfen 14 und weist einen
Durchgang 25 in Form einer Längsbohrung auf, die abtriebsseitig im Getriebe und
antriebsseitig in einem Raum 67 mündet, der in dem Lagerzapfen 14 ausgebildet
ist.
Das Rohr 22 zum Antrieb der Pumpe P verläuft konzentrisch zur Abtriebswel
le 26, wobei im radialen Zwischenraum eine Stützwelle 10 angeordnet ist, die
einen Freilauf 9 für das Leitrad 8 trägt. Das Leitrad 8 ist dabei in Achsrichtung
nach beiden Seiten hin durch je ein Lagerelement 11 bzw. 12 abgestützt, und
zwar einmal gegenüber dem Wandlergehäuse 13 und zum anderen gegenüber der
Turbinennabe 15. Sämtliche drehende Teile des hydrodynamischen Drehmo
mentwandlers sind konzentrisch zur Nabenachse 5 angeordnet. Im Lagerzap
fen 14 ist von der Abtriebswelle 26 her eine Sackbohrung 39 des Raumes 67
vorgesehen, von welcher aus mehrere schräg nach radial außen verlaufende Boh
rungen 37 ausgehen, die in eine zwischen dem Kolben 18 und dem Wandlerge
häuse 13 ausgebildete Kammer 38 reichen.
Der Raum A des Wandler-Kreislaufes ist über einen von der Stützwelle 10 um
schlossenen Raum 68 mit der Pumpe P verbunden. Der Raum 68 führt von der
Pumpe P über die Zwischenräume des Lagerelementes 12 in das Pumpenrad 6.
Dabei ist zwischen der Längsbohrung 25 bzw. dem Raum 68 und der Pumpe P
bzw. einem Vorratsbehälter 47 für Wandlerflüssigkeit ein Umschaltventil 27 an
geordnet.
Die Funktionsweise des Wandlers ist folgende:
In der dargestellten Stellung des Umschaltventils 27 wird der Flüssigkeitsstrom
von der Pumpe P direkt in den Raum 68 geleitet, wodurch die Flüssigkeit in den
Raum A gelangt. Dadurch entsteht auf der vom Wandlergehäuse 13 abgewand
ten Seite des Kolbens 18 ein Überdruck, der den Kolben in Richtung auf die
Brennkraftmaschine verlagert und somit über die Reibbeläge 60 zur Anlage am
Wandlergehäuse 13 bringt. Durch die Reibung zwischen dem Kolben 18 bzw.
dem Wandlergehäuse 13 mit dem jeweiligen Reibbelag 60 entsteht eine drehfe
ste Verbindung, wodurch das Drehmoment vom Wandlergehäuse 13 und den
Kolben 18 über die Lamelle 44 auf das Turbinenrad 7 und über die Verzah
nung 45 der Turbinennabe 15 direkt auf die Abtriebswelle 26 geleitet wird. Das
Drehmoment wird somit unter Umgehung des Wandler-Kreislaufs direkt übertra
gen.
Von den dem Kolben 18 gegen das Wandlergehäuse 13 pressenden Öl gelangt
ein Teil nach radial außen in den Bereich der Lamelle 44 und durchströmt unter
der Wirkung einer Druckdifferenz zur Kammer 38 die Kanäle 62 (Fig. 14) nach
radial innen. Hierdurch werden auch die Reibbeläge 60, hauptsächlich aber die
Bereiche 19 und 20 von Kolben 18 und Wandlergehäuse 13 gekühlt, was insbe
sondere dann von Bedeutung ist, wenn die Überbrückungskupplung 16 mit
Schlupf betrieben wird. Nach Durchfluß durch die Kanäle 62 gelangt das Öl in die
Kammer 38, wo es, diese durchströmend, auch die radial weiter innen liegenden
Bereiche von Kolben 18 und Wandlergehäuse 13 kühlt, bevor es durch die Boh
rungen 37 in die Sackbohrung 39 des Raumes 67 gelangt. Durch die Bohrun
gen 37 ist das Öl bei Drehung des Wandlergehäuses 13 um die Wandlerachse 5
gegen die Wirkung der Corioliskraft abgestützt, so daß die einzelnen Ölteilchen
im wesentlichen eine Strömungsrichtung nach radial innen einhalten. Die Bohrun
gen 37 sind hierbei erfindungsgemäß so weit nach radial innen geführt, daß sie
radial innerhalb einer Zone münden, in der sich, wenn die Ölteilchen nicht gegen
die Corioliskraft abgestützt wären, ein Wirbel bilden würde, dessen Durchmesser
von der Winkelgeschwindigkeit des Wandlergehäuses 13 und von der Radialge
schwindigkeit des Öls abhängig ist und der im Eintrittsbereich der Längsboh
rung 25 der Abtriebswelle 26 zu einer erheblichen Querschnittsverringerung am
Ölstrom führt, wodurch das Abfließen des Öls in den Vorratsbehälter 47, in dem
das Öl kühlbar ist, behindert würde. Ein beträchtlicher Druckverlust im Eintritts
bereich des Öls in die Längsbohrung 25 würde sich bis in die Kammer 38 auswir
ken und die Höhe der übertragbaren Drehmomente verringern.
Aufgrund der in diese Zone hineinragenden, als Strömungsführung 70 dienenden
Bohrungen 37 sind die Ölteilchen erst dann in Umfangsrichtung nicht mehr gehal
ten, wenn sie sich so dicht an der Wandlerachse 5 befinden, daß keine nen
nenswerten Kräfte in Umfangsrichtung mehr auf sie einwirken. Sie sind dann oh
ne Bildung einer Einschnürung in die Längsbohrung 25 der Abtriebswelle 26 ein
leitbar.
In der zweiten möglichen Stellung des Umschaltventils 27 ist die Pumpe P mit
der Längsbohrung 25 verbunden und der Rücklauf mit dem Raum 68. In diesem
Fall wird der volle Druck der Flüssigkeit in den Raum 67 und, über diesen und die
Bohrungen 37, in die Kammer 38 geleitet, wodurch der Kolben 18 nach rechts
verschoben wird und seine drehmomentübertragende Funktion verliert.
In den Fig. 2 und 3 sind weitere Strömungsführungen 70 mit Zuströmwegen in
die Längsbohrung 25 der Abtriebswelle 26 gezeigt.
So ist beispielsweise in Fig. 2 eine Strömungsführung 70 vorgesehen, bei der
radial zwischen der Kammer 38 und der Wandlerachse 5 eine Scheibe 112 ange
ordnet ist, die an einander gegenüberliegenden Seiten jeweils mit Kanälen 113
ausgebildet ist, die in einem gemeinsamen Kanal 114 münden. Dieser führt zu
einem auf der Abtriebswelle 26 angeordneten, als Verschluß 108 auf deren
axialem Ende wirksamen Stopfen 124, der mit Ausnehmungen 125 versehen ist,
welche über einen düsenförmigen Einlauf in die Längsbohrung 25 der Abtriebs
welle 26 führen.
Die Ausführung gemäß Fig. 3 unterscheidet sich von derjenigen nach Fig. 2
durch die radial zwischen der Kammer 38 und dem Stopfen 124 angeordnete
Scheibe 112, welche nur einen nach radial innen führenden Kanal 128 aufweist,
der über eine horizontal verlaufende Bohrung 129 im radial äußeren Bereich der
Scheibe 112 mit einem zweiten, in der Scheibe 112 endenden Kanal 130 ver
bunden ist.
In den Fig. 4 bis 7 ist jeweils der Bereich vergrößert dargestellt, in welchem der
Kolben 18 am Wandlergehäuse 13 zur Anlage kommt.
Die Ausführungen gemäß Fig. 5 und 6 weisen jeweils mindestens ein Durchfluße
lement 88 auf, in dem ein Kanal 90 in Form einer bezogen auf den Durchmesser,
von außen nach innen laufenden archimedischen Spirale ausgebildet ist. Vom
Wandler-Kreislauf geliefertes Öl muß demnach diesen Kanal 90 auf seiner gesam
ten Länge durchlaufen, bevor es in die Kammer 38 eintritt. Aufgrund des langen
Durchlaufweges des Öls findet ein hervorragender Wärmetausch zwischen dem
Durchflußelement 88 und dem Öl statt, so daß eine besonders effektive Küh
lungswirkung erzielt wird. Die Fig. 5 und 6 unterscheiden sich lediglich dadurch
untereinander, daß bei Fig. 5 das Durchflußelement am Wandlergehäuse 13 befe
stigt ist und den Kanal 90 an der dem Wandlergehäuse 13 zugewandten Seite
aufweist, während seine Gegenseite über einen Reibbelag 60 mit dem Kolben 18
in Eingriff ist. Im Gegensatz hierzu sind in Fig. 6 zwei Durchflußelemente 88 bei
derseits einer Lamelle 44 angeordnet, wobei die Durchflußelemente jeweils an die
ihren der Lamelle 44 zugewandten Seiten mit je einem Reibbelag 60 und an ihren
von der Lamelle abgewandten Seiten mit je einem Kanal 90 ausgebildet sind.
In Fig. 7 ist eine Ausführung gezeigt, bei der zwischen dem Wandlergehäuse 13
und einer Lamelle 44, die an der dem Wandlergehäuse 13 zugewandten Seite
einen Reibbelag 60 trägt, ein erstes Durchflußelement 91 und zwischen dem
Kolben 18 und der diesem zugewandten Seite der Lamelle 44, die ebenfalls mit
einem Reibbelag 60 versehen ist, ein zweites Durchflußelement 92 aufweist.
Diese Durchflußelemente 91, 92 weisen jeweils einen Kanal 93 auf, der in je ei
nen einen Einsatz 94 aufnehmenden Raum mündet. Dieser Einsatz wird vorzugs
weise durch ein Sintergeflecht oder durch ein Stahlgeflecht gebildet und bewirkt
ein Abbremsen des durchströmenden Öls, so daß dessen Verweildauer im Er
streckungsbereich der Reibbeläge 60 erhöht und damit der Wärmetausch verbes
sert wird. Auch diese Durchflußelemente 91, 92 sind eingangsseitig mit dem
Raum A des Wandler-Kreislaufs und ausgangsseitig mit der Kammer 38 verbun
den.
Claims (7)
1. Hydrodynamischer Drehmomentwandler, bestehend aus einem von einer
Brennkraftmaschine angetriebenen Pumpenrad, einem mit einer Abtriebswel
le gekuppelten Turbinenrad und einem Leitrad, die zusammen einen mit Hy
draulikflüssigkeit, vorzugsweise mit Öl gefüllten Wandler-Kreislauf bilden,
einer Überbrückungskupplung, die einen über wenigstens einen Reibbelag
mit dem Wandlergehäuse verbindbaren, mit diesem eine Kammer begren
zenden Kolben umfaßt, wobei der Kammer eine im Anlagebereich des Reib
belags am entsprechenden Wandlerelement, wie dem Wandlergehäuse oder
dem Kolben vorgesehene Zuleitung für das Öl des Wandler-Kreislaufs sowie
eine das Öl nach radial innen bis zu einem vorzugsweise in der Abtriebswel
le ausgebildeten axialen Durchgang führende Ableitung, die zumindest eine
Strömungsführung aufweist, zugeordnet ist, und einem Versorgungssystem
für den Wandler-Kreislauf, dadurch gekennzeichnet,
daß die Abtriebswelle (26) an ihrem brennkraftmaschinenseitigen Ende mit
einem ihren Durchgang (25) axial abdeckenden Verschluß (108) ausgebildet ist,
der wenigstens eine den Durchgang (25) mit der Strömungsführung (70) in
Strömungsverbindung bringende Ausnehmung (125) aufweist, wobei die
Strömungsführung (70) mit ihrem radial inneren Ende dicht außerhalb dieser
Ausnehmung (125) mündet.
2. Drehmomentwandler nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Ausnehmung (125) über einen düsenförmigen Einlauf verfügt.
3. Drehmomentwandler nach Anspruch 1 oder 2 mit zumindest einem inner
halb des Erstreckungsbereichs des Reibbelags verlaufenden Kanal einer Zu
leitung zur Einleitung von Öl aus dem Wandler-Kreislauf in die Kammer,
dadurch gekennzeichnet,
daß an einem der Wandlerelemente (13, 18) zumindest ein mit dem Reibbe
lag (60) in Eingriff bringbares ringförmiges Durchflußelement (88) für das Öl
vorgesehen ist, das einen Kanal (90) in Form einer archimedischen Spira
le aufweist.
4. Drehmomentwandler nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Durchflußelement (88) zwischen einem Reibbelag (60) des Wand
lergehäuses (13) und einem Reibbelag (60) des Kolbens (18) angeordnet ist,
zwei mittig aufeinander zugebogene und eine in Umfangsrichtung verlaufen
de Rinne (96) bildende Elemente (86) aufweist, die mittig so miteinander
verschweißt sind, daß zwischen jeweils zwei Schweißpunkten ein von der
Rinne (96) nach radial innen führender Kanal (87) in der Kammer (38) mün
det.
5. Drehmomentwandler nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß an einem der Wandlerelemente (13, 18) zumindest ein mit dem Reibbe
lag (60) in Eingriff bringbares ringförmiges Durchflußelement (91, 92) für das
Öl vorgesehen ist, das einen Kanal (93) aufweist, in dem ein einen Druckab
fall erzeugender Einsatz (94) aufgenommen ist.
6. Drehmomentwandler nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß der jeweilige Einsatz (94) durch ein Sintergeflecht gebildet wird.
7. Drehmomentwandler nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß der jeweilige Einsatz (94) als Stahlgeflecht ausgebildet ist.
Priority Applications (6)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE4423640A DE4423640C2 (de) | 1993-12-22 | 1994-07-06 | Hydrodynamischer Drehmomentwandler mit Überbrückungskupplung |
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