DE438200C

DE438200C - Verfahren zur Herstellung von Gerbmitteln

Info

Publication number: DE438200C
Application number: DEB115555D
Authority: DE
Original assignee: IG Farbenindustrie AG
Current assignee: IG Farbenindustrie AG
Priority date: 1924-09-07
Filing date: 1924-09-07
Publication date: 1926-12-13

Description

Verfahren zur Herstellung von Gerbmitteln. Bei der Behandlung von verkohlten pflanzlichen Stoffen, wie Holzkohle, mit Salpetersäure oder nitrosen Gasen kann man bekanntlich Produkte mit gerbenden Eigenschaften erhalten.
Es hat sich nun gezeigt, daß sich diese Eigenschaften in verschiedener Hinsicht verbessern lassen, wenn man die genannten Produkte in schwach sauren Zustand bringt. Dies kann dadurch geschehen, daß man sie teilweise neutralisiert oder ganz neutral macht und wieder leicht ansäuert. Die Vorteile derartig hergestellter Gerbmittel bestehen darin, daß bei der Gerbung eine zu große Schwellung der Häute schon zu Anfang vermieden wird und daß ferner zufolge der verminderten Schwellung eine Beschleunigung des Gerbvorganges und eine sattere Durchgerbung erzielt wird. Schließlich wird auch eine Verbesserung der Lederfarbe im Sinne einer durch die verminderte Schwellung bewirkten Aufhellung erreicht.
Man kann auch dem genannten Produkt vor oder nach der Entsäuerung mit Vorteil andere svnthetische Gerbstoffe, wie z. B. Formaldehydkondensationsprodukte von Naphthalinsulfosäuren oder deren Salze, oder andere synthetische Gerbstoffe mit einer oder mehreren Sulfogruppen oder deren Salze zumischen, ebenso kann man Gerbmittel vegetabilischer Herkunft, wie Quebrachoextrakt usw., zugeben. Bei solchen Kombinationen, insbesondere mit vegetabilischen Gerbstoffen, wird die Haltbarkeit des Narbens, der bei den nicht abgestumpften Kombinationsgerbungen sehr häufig brüchig ist, wesentlich verbessert. Beispiel T.
Man löst einen durch Oxydation von Holzkohle gewonnenen Gerbstoff, der bei der Titration für i g Substanz etwa io ccm n/1 NaOH verbraucht, zu einer 2oprozentigen Lösung in Wasser auf und fügt dieser Lösung 400 ccm n/1 Sodalösung pro Liter hinzu.
28o Gewichtsteile der so hergestellten Gerbstofflösung werden zu iooo Volumteilen mit Wasser verdünnt, worauf in das Gerbbad 6o Gewichtsteile gut entkalkte Blöße eingelegt wird. Nach etwa 8 bis io Tagen ist Durchgerbung erfolgt. Man erhält ein gutgefülltes, weiches Leder von rotbrauner Außenfarbe. Beispiel 2. 14o Gewichtsteile der nach Beispiel i, Abs. i, hergestellten Lösung werden mit So Gewichtsteilen Kastanienholzextrakt versetzt und zu iooo Volumteilen mit Wasser aufgefüllt. Etwa 6o Gewichtsteile gut entkalkter Blöße werden in diesem Gerbbad in üblicher Weise in etwa. io bis 14 Tagen ausgegerbt. Man erhält ein hellbraunes, volles Leder mit haltbarem Narben.

Claims

PATE IN T Abi SPRÜCHE i. Verfahren zur Herstellung von Gerbmitteln, dadurch gekennzeichnet, daß man die Einwirkungsprodukte von Oxydationsmitteln, wie Salpetersäure oder nitrose Gase, auf verkohlte pflanzliche Stoffe, wie Holzkohle, bis zur schwach sauren Reaktion abstumpft. a. Abänderung des Verfahrens nach Anspruch z, dadurch gekennzeichnet, daB man den zu entsäuernden oder entsäuerten Einwirkungsprodukten andere synthetische oder natürliche vegetabilische Gerbstoffe zugibt.