DE4102595A1 - Vorrichtung zur regelung eines lenkungssystems - Google Patents
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Description
Die Erfindung bezieht sich allgemein auf eine Vorrichtung zur
Lenkung eines Fahrzeugs und insbesondere auf eine Vorrichtung
zur Regelung eines Lenkungssystems eines Fahrzeugs.
Während einer Fahrzeugbewegung, wie beispielsweise einer Kurven
fahrt, wird die Bedienungs- oder Handlingdynamik des Fahrzeugs
durch verschiedene Parameter, wie den Straßenzustand, die Rei
fenkennwerte, die Gewichtsverteilung, ein Bremsen, ein Beschleu
nigen u. dgl., beeinflußt, die zu Übersteuerungs- oder Unter
steuerungszuständen führen können. Im Bemühen, dieses Problem
zu lösen und die Fahrzeug-Handlingdynamik konstantzuhalten,
wurden bisher komplizierte Aufhängungslenkersysteme, Antriebs-
oder Kraftübertragungsweganordnungen und Bremssysteme vorgeschla
gen. Jedoch sind für diese vorgeschlagenen Systeme relativ viele
Teile und Bauelemente notwendig, die in unerwünschter Weise die
Kompliziertheit und die Größenabmessungen des Systems er
höhen.
Die vorliegende Erfindung befaßt sich mit einer Vorrichtung zur
Einhaltung der Steuerungs- oder Lenkstabilität eines sich bewe
genden Fahrzeugs. Diese Vorrichtung umfaßt lenkbare Räder, die
im folgenden als Lenkungsräder bezeichnet werden, mit diesen
verbundene Lenkarme oder Spurhebel und einen Lenkungsmechanis
mus (Lenkgetriebemechanismus) zum Lenken der Lenkungsräder.
Der Lenkgetriebemechanismus weist eine bewegbare Zahnstange
und eine Haupt-Lenkvorrichtung mit einem Lenkrad sowie einem
Ritzel auf, welche mit der bewegbaren Zahnstange verbunden ist,
um dieser eine Bewegung zu vermitteln. Ein Motor oder eine An
triebsmaschine bzw. -vorrichtung verbindet die bewegbare Zahn
stange und die Lenkarme, um Lenkkräfte von der Haupt-Lenkvor
richtung auf die Lenkungsräder zu übertragen. Die Antriebsvor
richtung umfaßt ein erstes sowie zweites Teil, die relativ zu
einander bewegbar sind. Das erste Teil ist mit der bewegbaren
Zahnstange verbunden, während das zweite Teil am Lenkarm ange
schlossen ist. Eine Meßvorrichtung ist vorgesehen, um einen ak
tuellen Wert (Istwert) für einen Zustand des Fahrzeugs, z. B.
einen Giergrad, zu messen. Ein Steuerungsmechanismus dient da
zu, einen gewünschten Wert für diesen Zustand für das Fahrzeug
zu bestimmen und in Abhängigkeit von einem Vergleich des ge
wünschten Werts und des Istwerts ein Ausgangssignal zu erzeugen.
Der Steuerungsmechanismus ist betrieblich mit der Antriebsvor
richtung verbunden, so daß diese in Abhängigkeit von dem genann
ten Ausgangssignal betätigt wird, um die Lenkungsräder unabhän
gig von der Bewegung der bewegbaren Zahnstange zu lenken.
Die Antriebsvorrichtung kann einen Fluidmotor umfassen, wobei
das erste Teil einen Fluidzylinder und das zweite Teil einen
Kolben einschließt.
Alternativ kann die Antriebsvorrichtung einen Elektromotor
(E-Motor) enthalten, wobei das erste Teil der Antriebsvorrich
tung ein mit der Zahnstange verbundenes Gehäuse und das zweite
Teil der Antriebsvorrichtung eine auf einen mit einem Gewinde
versehenen Außenumfang einer Spurstange geschraubte Mutter
mit einem Innengewinde umfaßt.
Vorzugsweise ist die Zahnstange ein hohlzylindrisches Bauteil,
das in einem hohlen oder rohrförmigen Gehäuse aufgenommen ist.
Mit Hilfe von elastischen Lagermuffen ist dieses Gehäuse am
Rahmen des Fahrzeugs befestigt. Die Zahnstange ist exzentrisch
mit Bezug zur Spurstange angeordnet, um einen radialen, in der
Dicke vergrößerten Abschnitt für die Zahnstange zu bestimmen,
in welchem die Zähne ausgebildet sind.
Die Aufgabe wie auch die Merkmale und Vorteile der Erfindung
werden aus der folgenden, auf die Zeichnungen Bezug nehmenden
Beschreibung von bevorzugten Ausführungsformen des Erfindungs
gegenstandes deutlich. Es zeigen:
Fig. 1 eine schematische Perspektivdarstellung einer ersten
Ausführungsform eines Lenkgetriebemechanismus gemäß
der Erfindung für die Lenkungsräder eines Fahrzeugs;
Fig. 2 ein Schema einer ersten Ausführungsform eines Steuer
mechanismus für den Lenkgetriebemechanismus gemäß der
Erfindung;
Fig. 3 einen Flußplan für das Steuergerät, das bei dem Mecha
nismus von Fig. 2 zur Anwendung kommt;
Fig. 4 ein Schema einer zweiten Ausführungsform eines Steuer
mechanismus für den Lenkgetriebemechanismus gemäß der
Erfindung;
Fig. 5 einen Flußplan für das Steuergerät, das bei dem Mechanis
mus von Fig. 4 zur Anwendung kommt;
Fig. 6 eine schematische Perspektivdarstellung eines Lenkge
triebemechanismus für die Lenkungsräder des Fahrzeugs;
Fig. 7 eine schematische Darstellung eines Teils des Mecha
nismus von Fig. 6;
Fig. 8 einen Axialschnitt durch einen Lenkgetriebemechanismus
in einer erfindungsgemäßen Ausführungsform, der in Ver
bindung mit dem Lenkgetriebe von Fig. 6 zur Anwendung
kommen kann;
Fig. 8A den Schnitt nach der Linie 8A-8A in der Fig. 8;
Fig. 8B einen Querschnitt, der zeigt, in welcher Weise ein
Ritzel des Lenkgetriebes mit einer Zahnstange in
Eingriff kommt;
Fig. 9 einen Axialschnitt durch einen weiteren Lenkgetriebeme
chanismus in einer erfindungsgemäßen Ausführungsform,
der in Verbindung mit dem Lenkgetriebe von Fig. 6 zur
Anwendung kommen kann;
Fig. 10 einen Axialschnitt durch einen Lenkgetriebemechanismus
gemäß der Erfindung, der in Verbindung mit dem Lenkge
triebe von Fig. 1 zur Anwendung kommen kann;
Fig. 10A einen Teil-Axialschnitt durch eine abgewandelte Ausfüh
rungsform des Lenkgetriebemechanismus, der in Fig. 8
bzw. 10 dargestellt ist;
Fig. 11 eine schematische Perspektivdarstellung eines Lenkge
triebemechanismus in einer dritten Ausführungsform ge
mäß der Erfindung;
Fig. 12 eine schematische Perspektivdarstellung eines Lenkge
triebemechanismus in einer vierten Ausführungsform
gemäß der Erfindung;
Fig. 13 eine schematische Darstellung eines Teils des in Fig. 12
dargestellten Lenkgetriebemechanismus.
Die Fig. 1 zeigt ein Lenkungssystem für ein Fahrzeug, das ein
Paar von Lenkungsrädern 12 besitzt, die über einen Lenkgetriebe
mechanismus betrieblich mit einem Lenkrad 14 verbunden sind.
Der Lenkgetriebemechanismus ist von der Zahnstangen/Ritzel-Bau
art, wobei die Lenkwelle 16 ein Ritzel 18 trägt, das mit Zähnen
an einer hin- und herbewegbaren Zahnstange 20 kämmt.
An einer Erweiterung oder einem Ansatz 20A der Zahnstange 20
ist das Gehäuse 22 eines E-Motors befestigt, welcher eine Ab
triebswelle aufweist, die ein Abtriebsritzel 24 treibt. Das Ab
triebsritzel steht mit einer Schrägverzahnung einer Mutter 26
in Eingriff, die an einer Spurstange 29 befestigt ist, deren
Enden mit einem Paar von Spurhebeln oder Lenkarmen 30 verbunden
sind, welche die Lenkbewegung auf die lenkbaren Räder 12 über
tragen.
Somit erzeugen im Betrieb die Lenkwelle 16 und das Ritzel 18
eine lineare Bewegung der Zahnstange 20 sowie des Ansatzes 20A,
und diese lineare Bewegung wird auf das Motorgehäuse 22 sowie
das Abtriebsritzel 24 übertragen. Dieses Ritzel 24 erzeugt
eine lineare Bewegung der Mutter 26 auf Grund des Zahneingriffs
zwischen dem Abtriebsritzel und der Mutter 26. Eine lineare Be
wegung der Mutter 26 wird unmittelbar auf die Spurstange 29
übertragen. Auf diese Weise kann durch ein Drehen des Lenkrades
14 die Ausrichtung der Lenkungsräder 12 verändert werden.
Um eine übermäßige Über- oder Untersteuerung zu vermeiden,
schafft die Erfindung die Möglichkeit, die Radausrichtung unab
hängig von der Stellung des Lenkrades 14 zu justieren oder ein
zustellen, indem der Motor oder die Antriebsvorrichtung 22 be
trieben wird, um eine Drehung des Abtriebsritzels 24 und eine
daraus resultierende lineare Bewegung der Mutter 26 sowie der
Spurstange 29 hervorzurufen.
Die Betätigung des Motors 22 wird durch elektrische Signale von
einem Steuergerät 32 in Abhängigkeit von einem bestimmten Zu
stand des sich bewegenden Fahrzeugs, wie z. B. dem Giergrad des
Fahrzeugs, bewirkt. Wenn der Giergrad der zur Anwendung gelan
gende Zustand ist, verwendet das Steuergerät 32 Signale, die
vom Lenkwinkel und der Fahrgeschwindigkeit des Fahrzeugs abhän
gen, um einen gewünschten Giergrad zu bestimmen, und es ver
gleicht diesen gewünschten Giergrad mit einem aktuellen Gier
grad, um den Reifen- oder Laufwinkel zu regeln. Der Giergrad
kann als der Drehungsgrad des Fahrzeugs um eine vertikale Achse
bestimmt werden.
Das Signal für den Lenkwinkel δ wird von einem üblichen Lenkwin
kelfühler 25 geliefert, der mit der Lenkwelle 16 des Fahrzeugs
in Wirkverbindung steht. Das Signal für die Fahrgeschwindigkeit
V wird durch übliche Raddrehzahlfühler 28A erzeugt, die be
trieblich mit allen Straßenrädern des Fahrzeugs verbunden sind.
Wenn die Raddrehzahlen unterschiedlich sind, so wird das Steuer
gerät einen Mittelwert aus diesen ableiten. Ein aktueller Gier
grad wird durch einen üblichen Giergradfühler, wie einen Kreisel
oder ein Gyroskop 27, gemessen.
Ein gewünschter Giergrad Rd wird durch das Steuergerät in Über
einstimmung mit der folgenden Beziehung gemessen:
Hierin ist Rd der gewünschte Giergrad, L der Radstand des Fahr
zeugs, d. h. der Abstand zwischen der Vorder- und Hinterachse,
g die Erdbeschleunigung, δ der Lenkwinkel, V die Fahrgeschwin
digkeit und K eine Konstante größer als 0° und nicht größer als
1°, um einen neutralen oder geringen Untersteuerungszustand
zu erlangen.
Mach Bestimmen des gewünschten Giergrades Rd in der obigen Weise
vergleicht das Steuergerät den gewünschten Giergrad Rd mit dem
aktuellen Giergrad Ra. Ist Ra = Rd, so ist eine Lenkungsjustie
rung nicht notwendig. Ist Ra < Rd, dann ist ein Untersteuerungs
zustand vorhanden, der erfordert, daß die Größe des Laufwinkels
vergrößert wird. Ist Ra < Rd, dann ist ein Übersteuerungszustand
gegeben, der es notwendig macht, die Größe des Laufwinkels zu
vermindern. Die Richtung, in der das Abtriebsritzel 24 gedreht
wird, ist davon abhängig, welcher der Werte Ra und Rd größer
ist, und der Größenwert der Drehung des Abtriebsritzels 24 hängt
von der Größe im Unterschied zwischen den Werten Rd sowie Ra
ab. Die Drehung des Abtriebsritzels 24 dauert an, bis das Steu
ergerät feststellt, daß Ra = Rd ist.
In den Fig. 4 und 5 ist ein weiterer Aspekt einer Regelung ge
mäß der Erfindung dargestellt, wobei eine andere Art und Weise
zur Bestimmung des aktuellen Giergrades zur Anwendung kommt.
Anstelle eines Giergradfühlers werden in diesem Fall übliche
vordere und hintere querbeschleunigungsfühler (G-Kraftfühler)
40 und 42 benutzt. Die gemessene vordere und hintere querbe
schleunigung werden in einen vorderen bzw. hinteren querge
schwindigkeitswert Vf bzw. Vr durch das Steuergerät umgewandelt,
so daß der aktuelle Giergrad Ra gemäß der folgenden Beziehung
bestimmt werden kann:
worin N der Abstand zwischen dem vorderen und hinteren
Querbeschleunigungsfühler 40, 42 ist.
In den Fig. 6 und 7 ist eine zweite bevorzugte Ausführungsform
für einen Lenkgetriebemechanismus gemäß der Erfindung darge
stellt, wobei der E-Motor durch einen Fluidmotor 50 ersetzt wor
den ist, welcher einen Fluidzylinder 52 umfaßt, in dem ein hin-
und herbewegbarer Kolben 54 angeordnet ist. Mit den entgegen
gesetzten Stirnseiten des Kolbens 54 sind jeweils Kolbenstangen
56 und 56′ verbunden, die aus entgegengesetzten Enden des Zy
linders 52 nach außen ragen. Innerhalb dieses Zylinders ist ein
Paar von Federn 58, 58′ angeordnet, die den Kolben 54 in eine
mittige Lage innerhalb des Zylinders 52 drücken.
Eine durch den Motor des Fahrzeugs betriebene Ölpumpe 60 för
dert unter Druck stehendes Fluid zu einem Magnet-Dreiwegeventil
62, dessen Stellung durch ein Signal vom Steuergerät 32 bestimmt
wird. In der Fluidleitung zwischen der Pumpe 60 und dem Ventil
62 kann ein Speicher 64 vorgesehen sein, um Schwankungen oder
Vibrationen im Öldruck zu dämpfen.
Im Betrieb wird ein Lenken der Räder 12 durch das Lenkrad 14
und die Zahnstangen/Ritzel-Kopplung 18, 20 bewirkt. Eine
lineare Bewegung der Zahnstange 20 wird auf den fest an der
Zahnstange 20 angebrachten Ansatz 20A, der den Zylinder 52
trägt, übertragen. Eine Linearbewegung dieses Zylinders 52
wird dann auf die Spurhebel 66 übertragen, die an die äußeren
Enden der Kolbenstangen 56 und 56′ angeschlossen sind. In dem
Fall, da das Steuergerät 32 einen Unter- oder Übersteuerungszu
stand feststellt, wird das Magnetventil 62 durch ein elektri
sches Ausgangssignal vom Steuergerät 32 betätigt, um den Kol
ben 54 in einer von zwei Richtungen zu verschieben, so daß die
Räder 12 unabhängig von der Stellung des Lenkrades 14 ver
schwenkt werden, wodurch die notwendige Korrektur im Laufwinkel
hervorgerufen wird.
Die Fig. 8-10 zeigen mehrere bevorzugte Mechanismen, die in
Übereinstimmung mit dem in Verbindung mit den Fig. 6 und 7 be
schriebenen System arbeiten.
Die Fig. 8, 8A und 8B zeigen einen solchen Mechanismus 80, bei
welchem eine Spurstange 82 axial verschiebbar in einer Zahn
stange 84, welche eine hohlzylindrische Gestalt hat, aufge
nommen ist. Die Zahnstange 84 besitzt Zähne 86, die an einem
Teil ihres Außenumfangs ausgebildet sind (s. Fig. 8B).
Die Zahnstange 84 ist mit Bezug zur Spurstange 82 exzen
trisch angeordnet, wodurch die Zähne 86 in dem daraus resultie
renden dickeren Teil der Zahnstange 84 ausgebildet werden kön
nen, um einen geeigneten Ausgleich zu schaffen. Das Gehäuse,
in dem die Zahnstange 84 axial verschiebbar gehalten ist,
wird von axial fluchtenden Teilen 88 und 90 gebildet, wobei
das Teil 88 ein Servolenkungsgehäuse und das Teil 90 ein
Lenkgetriebegehäuse bilden.
Im Lenkgetriebegehäuse 90 ist ein übliches Lenkwellenritzel 92
aufgenommen, das mechanisch mit der Lenkwelle verbunden ist.
Das Ritzel 92 kämmt mit den Zähnen 86 der Zahnstange 84 (s.
Fig. 8B). Das Lenkgetriebegehäuse 90 enthält ein Lenkgetrie
beventilgehäuse 94, von dem ein Paar von Fluidleitungen 96 und
98 ausgehen. Diese Leitungen sind an Verbindungsstücke 100 und
102 angeschlossen, die am Servolenkunggehäuse 88 angebracht
sind und mit einer Servolenkungskammer 104 auf entgegengesetz
ten Seiten eines in dieser Kammer aufgenommenen Servolenkungs
kolbens 106 verbunden sind. Mit dem Ritzel 92 steht ein übli
ches Servolenkung-Regelventil 93 in Verbindung, das den Fluß
eines für die Servolenkung verwendeten Fluids von einer (nicht
dargestellten) Pumpe zu jeweils einer der Leitungen 96 und 98
in Abhängigkeit von der Richtung, in welcher das Lenkrad gedreht
wird, regelt.
Das Gehäuse des Lenkungsmechanismus 80 ist mit Hilfe eines
Paars von elastischen Lagermuffen 112 und 114 am ortsfesten,
starren Rahmen 110 des Fahrzeugs befestigt. Jede Lagermuffe
112, 114 hat die Gestalt eines Hohlzylinders, durch den sich
ein jeweiliger Teil des Gehäuses erstreckt. Die Lagermuffe 112
nimmt das Servolenkungsgehäuse 88 auf, während in der anderen
Lagermuffe das Lenkgetriebegehäuse 90 aufgenommen ist. Jede La
germuffe ist am Rahmen 110 über eine mit diesem verschraubte
Lagerschelle 116 gehalten, und Vibrationen des Gehäuses werden
durch die elastischen Lagermuffen gedämpft.
An den entgegengesetzten Enden der Spurstange 82 sind Kugelge
lenke 120 befestigt, die über Lenkarme 122 an die Lenkungsrä
der angeschlossen sind. Eine axiale Verlagerung der Spurstange
82 in der einen oder anderen Richtung führt zu einem Lenken der
Lenkungsräder. Die axiale Verlagerung dieser Spurstange kann
durch das Lenkwellenritzel 92 hervorgerufen werden, das eine
axiale Verlagerung der Zahnstange 84 bewirkt, welche auf die
Spurstange 82 durch einen einen Fluidmotor 130 enthaltenden Me
chanismus übertragen wird. Dieser Fluidmotor 130 umfaßt einen
Steuerzylinder 132, der mit der Zahnstange 84 verbunden ist,
und einen Kolben 134, der mit den Lenkungsrädern Verbindung hat.
Der Kolben 134 ist innerhalb einer im Steuerzylinder 132 ausge
stalteten Kammer 136 axial verschiebbar. Auf entgegengesetzten
Seiten des Kolbens 134 haben Verbindungsstücke 138 und 140 einen
Anschluß zur Kammer 136, und an den Verbindungsstücken 138, 140
sind jeweils flexible Fluidleitungen 142 bzw. 144 angeschlossen.
Diese Leitungen 142, 144 empfangen ein unter Druck stehendes
Fluid von einer Pumpe 146, nachdem dieses durch ein Ventil 148
geflossen ist. Dieses Ventil 148 wird so betätigt, daß es das
unter Druck stehende Fluid zu einer oder keiner der Leitungen
142, 144 führt, wobei diese Betätigung des Ventils 148 durch
das Steuergerät 132 in der bereits oben beschriebenen Weise
erfolgt.
Wenn keine der Leitungen 142, 144 Verbindung mit der Pumpe 146
hat, dann ist das in der Kammer 136 auf entgegengesetzten Seiten
des Kolbens 134 verbleibende Fluid imstande, eine axiale Kraft
vom Steuerzylinder 132 auf den Kolben 134 zu übertragen. Somit
wird die axiale Bewegung der Zahnstange 84, die durch die
Haupt-Lenkvorrichtung 92, 106 hervorgerufen wird, durch den
Steuerzylinder 132, das Fluid in der Kammer 136 und den Kolben
134 auf die Spurstange 82 übertragen.
In dem Fall, da das Steuergerät 32 bestimmt, daß die Ausrich
tung der Lenkungsräder justiert werden soll, um eine übermäßige
Über- oder Untersteuerung zu verhindern, wird das Ventil 148
betätigt, so daß unter Druck stehendes Fluid von der Pumpe 142
zur einen Seite des Kolbens 134 geleitet wird. Als Ergebnis wird
der Kolben 134 axial gegenüber dem Steuerzylinder 132 verlagert,
und er ist imstande, die Lenkungsräder unabhängig von der Bewe
gung der Zahnstange 84 zu lenken.
Um die Größe der Verlagerung der Spurstange 82 relativ zur Zahn
stange 84 zu messen, wobei hierdurch der Betrag wiedergegeben
wird, um welchen die Spurstange durch das Steuergerät 32 ver
schoben wird, ist mit der Spurstange ein Stellungsfühler 150
verbunden. Dieser Fühler 150 ist von linearer Bauart und
umfaßt ein am Steuerzylinder 132 zur Bewegung mit diesem befe
stigtes Gehäuse 152 sowie eine mit der Spurstange 82 über
einen Tragarm 156 verbundene Stange 154. In Abhängigkeit von
der Relativverlagerung zwischen der Spur- und der Zahnstange
wird die Stange 154 mit Bezug zum Gehäuse 152 verlagert, wo
bei der Stellungsfühler 150 ein Signal erzeugt, das zum Steuer
gerät 32 rückgekoppelt wird.
Um die Größe der Verlagerung der Zahnstange 84 zu messen und
dadurch eine Anzeige für die Ausrichtung der lenkbaren Räder
zu gewinnen, ist ein Drehlagefühler 160 mit dem Ritzel 92
gekoppelt. Ein von diesem Drehlagefühler erzeugtes Signal
wird ebenfalls zum Steuergerät 32 rückgekoppelt.
Die in Fig. 9 dargestellte bevorzugte Ausführungsform eines
Mechanismus ist zu derjenigen der Fig. 8 mit der Ausnahme
ähnlich, daß kein Servolenkungsmechanismus vorhanden und
der Steuerzylinder 132′ des Motors 130′ zwischen den axia
len Enden der Zahnstange 84 montiert ist. Die Verbindungsstücke
138′ und 140′ können innerhalb eines Schlitzes 170, der im
Gehäuseteil 88 ausgebildet ist, verschoben werden. Linear-
und Drehlagefühler sind nicht dargestellt, werden jedoch vor
gesehen. Die Ausführungsform gemäß der Fig. 9 arbeitet in der
selben Weise, wie in Verbindung mit Fig. 8 erläutert wurde, wobei
die Lenkkräfte durch die Zahnstange 84 und den Kolben 134′
letztlich auf die Lenkarme 122 übertragen werden.
Der bevorzugte, in Fig. 10 dargestellte Mechanismus ist demje
nigen von Fig. 9 mit der Ausnahme ähnlich, daß anstelle des
Fluidmotors 130 ein Elektromotor 200 vorgesehen ist, welcher
ein mit der Zahnstange 84 verbundenes Gehäuse (einen Käfig)
201 und ein Abtriebs- oder Ausgangselement in Form einer
Spindelmutter, d. h. einer drehenden Innengewinde-Stellmutter,
202 umfaßt. Diese Mutter 202 wird gedreht, wenn eine elektri
sche Antriebsquelle 204 einen Stator des Motors 200 im Anspre
chen auf ein Signal vom Steuergerät 32 erregt. Die Mutter 202
ist mit einem Außengewinde an der Spurstange 82′′ in Eingriff,
um die Spurstange 82 mit Bezug zur Zahnstange 84 axial zu
verschieben. Stellungsfühler, die nicht dargestellt sind und
dem Messen der Verlagerung der Zahnstange sowie der Relativver
lagerung zwischen der Spurstange und der Zahnstange dienen,
sind vorgesehen. Lenkkräfte vom Ritzel 92 werden durch die
Zahnstange 84 und das Abtriebselement, d. h. die Spindelmutter
202, des Elektromotors auf die Lenkarme oder Spurhebel übertra
gen.
Bei der Ausführungsform von Fig. 10A ist ein Elektromotor 200′,
der demjenigen von Fig. 10 gleichartig ist, am Ende einer Spur
stange 82′′′ gehalten, d. h., der Motor 200′ ist an derselben
Stelle angebracht wie der Fluidmotor 130, der in Verbindung mit
Fig. 8 beschrieben wurde. Der Elektromotor 200′ weist ein Ge
häuse 201′, eine Spindelmutter 202′ und eine elektrische An
triebsquelle 204′ in zur Fig. 10 gleichartiger Anordnung auf.
Der übrige Teil des Lenkmechanismus, der in Fig. 10A nicht dar
gestellt ist, ist gleich dem im Zusammenhang mit den Fig. 8,
8A und 8B erläuterten Teil gestaltet.
Die Fig. 11 zeigt eine dritte bevorzugte Ausführungsform eines
Lenkgetriebemechanismus, wobei eine mechanische Verbindung zwi
schen dem Lenkrad 14 und den Lenkungsrädern 12 nicht vorhanden
ist, vielmehr werden die Zahnstange 276 und das Ritzel 274 al
lein durch elektrische Signale vom Steuergerät 32 geregelt.
Dieses Steuergerät 32 ist elektrisch mit einem E-Motor 270
verbunden, dessen Abtriebswelle 272 an das Ritzel 274 ange
schlossen ist, welches mit der Zahnstange 276 kämmt, deren
Enden Verbindung mit den Spurstangenteilen 278 haben. Die
Spurstangenteile 278 sind mit Lenkarmen 280 verbunden.
Im Betrieb bewirkt die Drehung des Lenkrades 14 ein Signal, das
durch den Lenkwinkelfühler 225 erzeugt wird. Dieses Signal
wird dem Steuergerät 32 in derselben Weise, wie zur Fig. 3
erläutert wurde, zugeführt. Somit wird das Steuergerät 32, wann
immer das Lenkrad 14 gedreht wird, ein Steuersignal an den Motor
270 abgeben, um die lenkbaren Räder 12 in einem Größenwert zu
drehen, der eine merkbare Über- oder Untersteuerung vermeidet.
Die Fig. 12 zeigt eine vierte bevorzugte Ausführungsform eines
Lenkgetriebemechanismus, der eine Variante des vorstehend in
Verbindung mit Fig. 11 beschriebenen Mechanismus ist insofern,
als das Steuergerät 32 einen Fluidmotor oder -antrieb regelt,
der demjenigen gleichartig ist, der in Verbindung mit den Fig.
6 und 7 beschrieben wurde. Insofern hat ein Fluidzylinder 290
Kolbenstangen 292 und 292′, die mit Spurstangenteilen 294 ver
bunden sind. Das Ausgangssignal vom Steuergerät 32 wird einem
Magnet-Dreiwegeventil 296 zugeführt, um von einer Pumpe 295
unter Druck gesetztes Fluid dem Fluidzylinder 290 zum Lenken
der Räder 12 zuzuführen. Ein Speicher 297 kann in der Fluidlei
tung zwischen der Pumpe 295 und dem Dreiwegeventil 296 vorgese
hen sein, um Schwankungen im Öldruck zu dämpfen.
Gemäß der Erfindung wird die Lenkstabilität eines sich bewegen
den Fahrzeugs aufrechterhalten, indem ein aktueller Giergrad
des Fahrzeugs gemessen, ein gewünschter Giergrad des Fahrzeugs
bestimmt und ein Ausgangssignal in Abhängigkeit von einem Ver
gleich des aktuellen sowie gewünschten Giergrades erzeugt wird.
Der Lenkwinkel von lenkbaren Rädern des Fahrzeugs wird in Abhän
gigkeit von diesem Ausgangssignal in einer Weise geregelt,
die darauf zielt, den aktuellen Giergrad mit dem gewünschten
Giergrad im wesentlichen in Übereinstimmung zu bringen, so daß
dadurch die Fahrzeugstabilität aufrechterhalten wird. Die
lenkbaren Räder werden einerseits durch ein Lenkrad und ande
rerseits unabhängig davon durch einen Motor im Ansprechen auf
das Ausgangssignal gelenkt. Dieser Motor kann einen Fluid-
oder einen Elektromotor umfassen.
Wenngleich die Erfindung in Verbindung mit ihren bevorzugten
Ausführungsformen erläutert wurde, so sollte dem Fachmann klar
sein, daß Zufügungen, Austausch- oder Ersatzmaßnahmen, Abände
rungen und Auslassungen, die nicht speziell erwähnt wurden,
vorgenommen werden können, ohne den Rahmen der Erfindung zu
verlassen.
Claims (16)
1. Vorrichtung zur Aufrechterhaltung der Lenkstabilität
eines sich bewegenden Fahrzeugs, die umfaßt:
- - lenkbare Räder (12) und mit diesen verbundene Lenkarme (30, 280) sowie
- - Lenkeinrichtungen zum Lenken der lenkbaren Räder, die
enthalten:
- - eine bewegbare Zahnstange (20, 84, 276),
- - eine Haupt-Lenkvorrichtung mit einem Lenkrad (14) und einem Ritzel (18, 92, 274), welche mit der bewegbaren Zahnstange zu deren Bewegung verbunden ist,
- - Antriebseinrichtungen, die die bewegbare Zahnstange (20, 84, 276) sowie die Lenkarme (30, 280) zur Über tragung von Lenkkräften von der Haupt-Lenkvorrich tung (14, 18, 92, 274) auf die lenkbaren Räder (12) verbinden sowie relativ bewegbare erste sowie zweite Teile umfassen, von denen der erste Teil mit der bewegbaren Zahnstange und der zweite Teil mit den Lenkarmen verbunden ist,
- - Meßeinrichtungen (25, 27, 28A, 42, 225) zum Messen eines aktuellen Werts für einen Zustand des Fahr zeugs und
- - Steuereinrichtungen (32) zur Bestimmung eines gewünsch ten Werts für den genannten Zustand sowie zur Erzeugung eines Ausgangssignals in Abhängigkeit von einem Ver gleich des gewünschten und des aktuellen Werts,
- - wobei die Steuereinrichtungen (32) mit den Antriebs einrichtungen (22, 50, 130, 200) in Wirkverbindung ste hen, so daß die Antriebseinrichtungen in Abhängigkeit von dem Ausgangssignal betätigt werden, um die lenk baren Räder (12) unabhängig von der Bewegung der beweg baren Zahnstange (20, 84, 276) zu lenken.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Meßeinrichtungen einen aktuellen Giergrad (Ra) des
Fahrzeugs messen und die Steuereinrichtungen (25, 28)
einen gewünschten Giergrad (Rd) des Fahrzeugs bestimmen.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Antriebseinrichtungen einen Fluidmotor (50, 130) um
fassen.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
der erste Teil einen Fluidzylinder (52, 132) des Fluid
motors (50, 130) und der zweite Teil einen Kolben (54,
134) des Fluidmotors umfassen.
5. Vorrichtung nach Anspruch 1 und 2, gekennzeichnet durch
ein hohles Gehäuseteil (88, 90), durch elastische Lager
muffen (112, 114) einschließende Einrichtungen, die die
Gehäuseteile an dem Fahrzeug (110) festlegen, wobei die be
wegbare Zahnstange (84) ein hohlzylindrisches Bauteil mit
an dessen Außenumfangsfläche ausgebildeten Zähnen (86) um
faßt, welche mit dem Ritzel (92) in Eingriff sind, und
durch eine axial verschiebbar innerhalb der Zahnstange
(84) angeordnete Spurstange (82) deren entgegengesetzte
Enden (120) mit den Lenkarmen (122) verbunden sind,
wobei der zweite Teil (134) der Antriebseinrichtungen
(130) an die Spurstange angeschlossen ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß
der erste Teil der Antriebseinrichtungen einen mit der Zahn
stange (84) verbundenen Fluidzylinder (132) und der zweite
Teil der Antriebseinrichtungen einen fest mit der Spurstan
ge (82) verbundenen Kolben (134) umfaßt sowie die Antriebs
einrichtungen Bauelemente (142, 144, 146, 148) zur Zufuhr
von unter Druck stehendem Fluid zu entgegengesetzten Seiten
des Kolbens (134) enthalten.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der
Fluidzylinder an einem Ende der Zahnstange angeordnet ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, gekennzeichnet durch Servo
lenkeinrichtungen, die einen fest an der Zahnstange (84)
in axialer Richtung zwischen dem Ritzel und dem Kolben
der Antriebseinrichtungen befestigten Kolben enthalten.
9. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß
der Fluidzylinder zwischen entgegengesetzten Enden der
Zahnstange angeordnet ist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß
die Zahnstange (84) exzentrisch mit Bezug zur Spurstange
(82) angeordnet ist, so daß ein in radialer Richtung
verdickter Teil der Zahnstange bestimmt wird, in welchem
die Zähne (86) ausgebildet sind.
11. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Antriebseinrichtungen einen Elektromotor (22, 270)
umfassen.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß
der erste Teil der Antriebseinrichtungen ein Gehäuse
von diesen und der zweite Teil ein Abtriebselement (24,
272) des Elektromotors umfassen.
13. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß
der erste Teil der Antriebseinrichtungen ein mit der Zahn
stange (20, 84) verbundenes Elektromotorgehäuse (22, 201)
und der zweite Teil der Antriebseinrichtungen eine Spindel
mutter (26, 202), die am Außenumfang der Spurstange (82)
gehalten ist, umfassen.
14. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Steuereinrichtungen einen ersten Fühler (25), der einen
Lenkwinkel (δ) des Lenkrades (14) ermittelt, und einen
zweiten Fühler (28), der eine Fahrgeschwindigkeit (V) ermit
telt, umfassen.
15. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
die Meßeinrichtungen einen Giergradkreisel (27) enthalten.
16. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
die Meßeinrichtungen vordere und hintere Querbeschleuni
gungsfühler - Seitenrichtung-G-Fühler - (40, 42) ent
halten.
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