DE4441924A1 - Fahrzeug-Giersteuerungseinrichtung - Google Patents
Fahrzeug-GiersteuerungseinrichtungInfo
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- B62D6/00—Arrangements for automatically controlling steering depending on driving conditions sensed and responded to, e.g. control circuits
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- B62D7/14—Steering linkage; Stub axles or their mountings for individually-pivoted wheels, e.g. on king-pins the pivotal axes being situated in more than one plane transverse to the longitudinal centre line of the vehicle, e.g. all-wheel steering
- B62D7/15—Steering linkage; Stub axles or their mountings for individually-pivoted wheels, e.g. on king-pins the pivotal axes being situated in more than one plane transverse to the longitudinal centre line of the vehicle, e.g. all-wheel steering characterised by means varying the ratio between the steering angles of the steered wheels
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Description
Diese Erfindung bezieht sich auf eine Fahrzeug-Gier
steuerungseinrichtung, die ein Zielgiermoment in einem vierradgesteuerten
Fahrzeug berechnet, und das aktuelle Fahrzeug-Gier
moment auf dieses Ziel-Moment hin rückwärts regelt.
Um die Vierrad-Steuerungscharakteristik eines Fahrzeugs zu
verbessern, kann das Fahrzeug zum Beispiel mit einem Stell
antrieb versehen sein, der die Hinterräder aufgrund eines
Signals der Steuerungseinrichtung lenkt. Wenn das Fahrzeug sich
mit geringer Geschwindigkeit bewegt, wird gegengerichtete
Lenkung durchgeführt, bei der die Hinterräder bezüglich der
Vorderräder in entgegengesetzte Richtung gelenkt werden, um die
Wendefähigkeit des Fahrzeugs zu verbessern, während bei hoher
Geschwindigkeit gleichgerichtete Lenkung durchgeführt wird,
wobei die Hinterräder in gleiche Richtung wie die Vorderräder
gelenkt werden, um die Fahrzeugstabilität zu bewahren.
Ferner kann entsprechend der Lenkungseingabe und der Fahr
zeuggeschwindigkeit ein Zielgiermoment ermittelt werden, und
eine Giersteuerungseinrichtung kann auf der Basis der wirklich
erkannten Gierrate den Lenkwinkel der Hinterräder rückwärts
regeln, so daß die Zielgierrate erreicht wird. Eine derartige
Giersteuerungseinrichtung ist zum Beispiel in der von dem
japanischen Patentamt veröffentlichten Schrift JP-OS 1-172071
offengelegt.
In dieser Steuerungseinrichtung werden die lineare Fahrzeug
geschwindigkeit und der Lenkwinkel des Lenkrades erkannt, und
die Zielgierrate wird entsprechend dieser Werte gesetzt. Die
wirkliche Gierrate des Fahrzeugs wird ebenfalls durch einen
Gierratensensor erkannt, und der Lenkwinkel der Hinterräder wird
derart geregelt, daß die erkannte wirkliche Gierrate identisch
der Zielgierrate ist.
Wenn zum Beispiel der relative Lenkwinkel zwischen den
Vorder- und Hinterrädern infolge Gegenlenkens zunimmt, dann
nimmt auch das auf das Fahrzeug einwirkende Giermoment zu, und
auch die Gierrate des Fahrzeugs nimmt zu. Wenn umgekehrt der
relative Lenkwinkel zwischen den Vorder- und Hinterrädern
infolge gleichgerichteten Lenkens der Hinterräder abnimmt, dann
nimmt das auf das Fahrzeug einwirkende Giermoment ab, und
deshalb nimmt auch die Gierrate des Fahrzeugs ab. Auf diese
Weise wird die erkannte wirkliche Gierrate durch Verändern des
Lenkwinkels der Hinterräder so angepaßt, daß sie identisch zur
Zielgierrate ist.
Die Gierrate oder Gierwinkelbeschleunigung ist ein Maß, das
die Größe des Giermomentes beschreibt, und kann zum Beispiel
durch einen Sensor, wie etwa ein Giermoment-Gyro, ermittelt
werden.
Das Zielgiermoment kann als eine Funktion der Reifencharakteristik,
der Seitenführungsfähigkeit, des Radstands, der
Spurweite oder ähnlicher Stabilitätsfaktoren bestimmt werden,
mit Fahrzeuggeschwindigkeit, Lenkwinkel oder Lenkradeinschlag
als Parameter.
Das so bestimmte Zielgiermoment nimmt bei jeder gegebenen
Fahrzeuggeschwindigkeit stets mit dem Lenkwinkel oder dem
Lenkradeinschlag zu. Eine rückwirkende Regelgröße wird dann
bestimmt, indem die Differenz zwischen diesem Zielgiermoment und
dem festgestellten Giermoment mit einem auf Fahrzeugparametern
oder Fahrzeug-Kennwerten beruhenden Faktor beaufschlagt wird.
Zusätzlich zur vorstehend beschriebenen Vierrad-Lenk
steuerungseinrichtung wird dieser Typ einer Giersteuerungs
einrichtung auch auf eine in JP-OS 3-31030 offengelegte Kraft
steuerungseinrichtung mit einer Kupplung zur Verteilung der
Antriebskraft zwischen Vorder- und Hinterrädern oder zwischen
linken und rechten Rädern, auf eine in JP-OS 5-193332 offen
gelegte aktive Aufhängung und einen Stabilisator mit variabler
Abrollsteifigkeit, und auf eine in JP-OS 5-24528 offengelegte
Kraftsteuerungseinrichtung zur separaten Regelung der Antriebs
kraft eines jeden Rades eines Fahrzeugs, wobei alle Schriften
vom japanischen Patentamt veröffentlicht wurden.
Jedoch verändert sich bekannterweise das Betriebsverhalten in
einem gewöhnlichen Fahrzeug mit luftgefüllten Gummireifen
aufgrund des Reibungskoeffizienten der Straßenoberfläche, selbst
wenn die Reifen nicht gewechselt wurden. Die Seitenführungskraft
auf der Straßenoberfläche wirkt auf die Reifen in zur Fahrt
richtung des Fahrzeugs lotrechter Richtung, und sein Maximalwert
variiert entsprechend dem Reibungskoeffizienten der Straßenober
fläche. Wenn zum Beispiel der Reibungskoeffizient auf einer mit
Eis oder Schnee bedeckten Straßenoberfläche sehr klein ist, dann
ist der Maximalwert der Seitenführungskraft sehr klein, so daß
ein ausreichendes Giermoment nicht auf das Fahrzeug angewendet
werden kann, selbst wenn der Lenkwinkel des Lenkrades vergrößert
wird.
Jedoch wurden bei der erwähnten Giersteuerungseinrichtung
Unterschiede des Reibungskoeffizienten beim Festsetzen der Ziel
gierrate nicht berücksichtigt. Wenn die Straße mit Eis oder
Schnee bedeckt ist, erreicht deshalb die wirkliche Gierrate
nicht die Zielgierrate, so daß der Fahrer bewußt oder unbewußt
das Fahrzeug durch Vergrößerung des Lenkwinkels des Lenkrades
herumzuführen versucht. Dies bewirkt die Vergrößerung der Ziel
gierrate, aber da die wirkliche Gierrate sich nicht erhöht, wird
die Differenz der beiden Raten übermäßig, und die rückwirkenden
Regelgrößen werden sehr groß. Folglich treten Regelschwingungen
auf, ein Phänomen, bei dem der relative Lenkwinkel zwischen
Vorder- und Hinterrädern bezüglich der Steuersignale mit einem
Zeitverzug übermäßig schwankt, und eine beachtliche Zeit ist
erforderlich, um den Lenkeinschlag und die wirkliche Gierrate
des Fahrzeugs wieder in eine stabile Beziehung zu bringen.
Die vom japanischen Patentamt veröffentliche Schrift JP-OS
60-161255 legt eine Vorrichtung offen, bei der die Regel
verstärkung entsprechend dem Reibungskoeffizienten der Straße
modifiziert wird. Jedoch wird das Zielgiermoment selbst in
dieser Vorrichtung so festgesetzt, daß es bei Erhöhung von Fahr
zeuggeschwindigkeit und Lenkwinkel ohne Begrenzung ansteigt, und
da Rückwärtsregelung so durchgeführt wird, daß das Zielgier
moment mit dem wirklichen Giermoment des Fahrzeugs überein
stimmt, liefert dieses Verfahren keine endgültige Lösung für das
oben dargestellte Problem.
Die vom japanischen Patentamt veröffentliche Schriften JP-OS
5-278488 und 5-278489 legen eine Vorrichtung offen, bei der die
Seitenführungsfähigkeit entsprechend dem Reibungskoeffizienten
der Straßenoberfläche verändert wird. Seitenführungsfähigkeit
ist die Zuwachsrate der Seitenführungskraft pro Einheit des
Schlupfwinkels. Durch Verändern der Seitenführungsfähigkeit
verringert diese Vorrichtung das Zielgiermoment über den
gesamten Bereich des Schlupfwinkels. Im Ergebnis verringert sich
das Zielgiermoment jedoch selbst bei Schlupfwinkeln, bei denen
das ursprüngliche Zielgiermoment hätte erreicht werden können,
und folglich wird das Verhalten des Fahrzeugs bei Lenkmanövern
immer noch beeinträchtigt.
Es ist deshalb ein Ziel der Erfindung, das Auftreten von
Regelschwingungen in der Rückwärtsregelung des Giermomentes zu
verhindern, und schnellstmöglich das Giermoment zum Zielwert hin
auszuregeln.
Es ist ein weiteres Ziel der Erfindung, die erwähnte Regelung
zu erreichen, ohne das Lenkverhalten zu beeinträchtigen.
Um diese Ziele zu erreichen, sieht diese Erfindung eine Gier
steuerungseinrichtung vor, die einen Mechanismus zum Verursachen
von Gieren im Fahrzeug, einen Mechanismus zum Erkennen der Fahr
bedingungen des Fahrzeugs, einen Mechanismus zum Festsetzen
eines Zielgiermomentes des Fahrzeugs aufgrund der Fahr
bedingungen, einen Mechanismus zum Erkennen des wirklichen, im
Fahrzeug tatsächlich auftretenden Giermomentes, und einen
Mechanismus zur Rückwärtsregelung des Gieren-verursachenden
Mechanismus mit dem Ziel der Übereinstimmung des wirklichen
Giermomentes mit dem Zielgiermoment enthält.
Diese Erfindung enthält ferner einen Mechanismus zum Erkennen
des Reibungskoeffizienten einer Straßenoberfläche, auf der das
Fahrzeug fährt, einen Mechanismus zur Berechnung eines Maximal
wertes des Zielgiermomentes aufgrund des erkannten Reibungs
koeffizienten, und einen Mechanismus zur Begrenzung des
Zielgiermomentes, so daß es den Maximalwert nicht übersteigt.
Der Mechanismus zur Erkennung des tatsächlichen Straßen
reibungskoeffizienten enthält vorzugsweise einen Mechanismus zur
Erkennung der auf das Fahrzeug einwirkenden seitwärtigen
Beschleunigung.
Der Mechanismus zur Erkennung der Fahrbedingungen enthält
vorzugsweise einen Mechanismus zur Erkennung der Fahrgeschwin
digkeit des Fahrzeugs. In diesem Fall ist es ferner vorzuziehen,
daß der Maximalwertberechnungsmechanismus den Maximalwert derart
berechnet, daß er direkt proportional zur Seitwärtsbeschleu
nigung und umgekehrt proportional zur Fahrgeschwindigkeit ist.
Der Mechanismus zur Erkennung des tatsächlichen Giermomentes
enthält vorzugsweise einen Sensor zur Erkennung der Gierrate des
Fahrzeugs.
Der Mechanismus zum Bewirken des Gierens im Fahrzeug enthält
vorzugsweise einen Vierradlenkmechanismus, der einen Mechanismus
zur Lenkung der Vorderräder des Fahrzeugs und einen Mechanismus
zur Lenkung der Hinterräder des Fahrzeugs enthält. In diesem
Fall enthält der Vorderradlenkmechanismus vorzugsweise eine
Lenkvorrichtung zur Änderung des Lenkwinkels der Vorderräder
aufgrund einer Lenkungsmaßnahme des Fahrers, und der Hinter
radlenkmechanismus enthält vorzugsweise einen Stellantrieb zur
Lenkung der Hinterräder entsprechend der Rückwärtsregelung des
Rückwärtsregelmechanismus. Ferner steuert der Rückwärtsregel
mechanismus vorzugsweise den Stellantrieb derart, daß die
Differenz zwischen tatsächlicher Gierrate und Zielgierrate Null
ist.
Die Einzelheiten als auch andere Merkmale und Vorzüge dieser
Erfindung werden im folgenden Teil der Patentschrift und in den
begleitenden Zeichnungen aufgezeigt.
Fig. 1 ist ein Diagramm einer hydraulischen Druck- und
Signalschaltung einer Vierradlenkvorrichtung nach dieser
Erfindung.
Fig. 2 ist ein Blockdiagramm einer Steuerungseinheit nach
dieser Erfindung.
Fig. 3 ist ein Flußdiagramm, das einen Hinterradlenkwinkel
regelungsprozeß nach dieser Erfindung beschreibt.
Fig. 4 ist eine Darstellung, die eine Karte mit Bezugsgier
raten nach dieser Erfindung beschreibt.
Fig. 5 ist eine Darstellung, die eine Karte mit Rückwirkungs
korrekturbeträgen für Hinterradlenkungswinkel nach dieser
Erfindung beschreibt.
Fig. 6 ist ein Zeitdiagramm zwecks Beschreibung der Hinter
radlenkung nach dieser Erfindung.
Fig. 7 ist ein Zeitdiagramm zwecks Beschreibung der Hinter
radlenkung nach dem bekannten Stand der Technik.
Fig. 8 ist eine Darstellung, die eine Karte mit Bezugsgier
raten nach einer anderen Ausführungsform dieser Erfindung
beschreibt.
Fig. 9 ist eine Darstellung, die eine Karte mit Bezugsgier
raten nach einer weiteren, anderen Ausführungsform dieser
Erfindung beschreibt.
Mit Bezug auf Fig. 1 der Zeichnungen werden die Vorderräder
10FL und 10FR und die Hinterräder 10RL und 10RR eines Fahrzeugs
mit Vierradlenkung, die mit einer Hinterradlenkungsvorrichtung 2
ausgerüstet sind, von Nabenträgern so gehalten, daß sie sich
frei zumindest in horizontaler Richtung drehen können. Die
Nabenträger der Vorderräder 10FL und 10FR sind entsprechend mit
der Zahnstange einer bekannten Zahnstangenlenkungsgetriebe
vorrichtung 14 mittels Zugstangen 13 verbunden. Ein nicht
gezeigtes, mit einer Steuerwelle 13 verbundenes Zahnrad greift
in die Zahnstange ein. Dies bildet ein Hauptlenkungssystem, bei
dem die Vorderräder mechanisch durch Drehung eines Lenkrades 15
gelenkt werden.
Der Nabenträger der Hinterräder 10RL und 10RR sind ent
sprechend mit einem Hinterradlenkstab 20 mittels Zugstangen 18
verbunden. Der Lenkstab 20 arbeitet als eine Kolbenstange eines
Hinterradlenkzylinders 22 mit beidseitigen Kolbenstangen. Der
Zylinder 22 ist innen durch einen Kolben 24 in zwei Ölkammern
26L und 26R geteilt, der eine einteilige Konstruktion mit dem
Lenkstab 20 bildet, wobei der Lenkstab 20 sich in axialer
Richtung entsprechend dem Druckgleichgewicht in diesen Ölkammern
bewegt. In den Ölkammern 26L und 26R sind Federn 28 mit dersel
ben Federkonstante und freien Länge vorgesehen. Wenn der Öldruck
in den Ölkammern 26L und 26R abfällt, wird der Kolben 24 durch
den Federdruck dieser Federn 28 zur Mitte des Zylinders 22
bewegt, und die Hinterräder 10RL und 10RR werden in einer
neutralen Position gehalten.
Betriebsöl in einem Vorratsbehälter 34 wird mit einem vor
bestimmten Druck durch eine Öldruckpumpe 30 über ein Druck
steuerventil 32 und ein Abschaltventil 36 zu den Ölkammern 26L
und 26R geführt.
Die Öldruckpumpe 30 ist mit der Pumpenöffnung P des
Drucksteuerventils 32 verbunden, und der Vorratbehälter 34 ist
mit der Rückflußöffnung R des Drucksteuerventils 32 verbunden.
Eine Auslaßöffnung S₁ des Abschaltventils 36 ist mit der Ölkammer
26L verbunden, die andere Auslaßöffnung S₂ ist mit der Ölkammer
26R verbunden. Die Auslaßöffnungen A und B des Drucksteuer
ventils 32 sind entsprechend mit den Einlaßöffnungen N₁ und N₂
des Abschaltventils 36 verbunden.
Die Öldruckpumpe 30 wird durch einen auf einem Chassis
montierten Motor angetrieben. Öl im Vorratsbehälter 34 wird
somit durch die Pumpe 30 angesaugt, verdichtet, und zum Druck
steuerventil 32 gefördert. Falls ein Servolenkungsmechanismus
zusätzlich zum erwähnten Lenkgetriebe 14 vorgesehen ist, dann
kann die Öldruckpumpe 30 und der Vorratsbehälter 34 in
Verbindung mit diesem Servolenkungsmechanismus benutzt werden.
Das Abschaltventil 36 ist ein Elektromagnetventil mit zwei
Abschnitten, die umgesteuert werden können, und jeder Abschnitt
hat vier Öffnungen. Das Abschaltventil 36 ist ferner mit einem
Ausfallsicherungsmechanismus versehen. Das Abschaltventil 36
wird durch die Kraft einer Rückstellfeder 62 vorgespannt. Wenn
der Elektromagnet 63 nicht erregt wird, wird das Ventil in einer
in Fig. 1 gezeigten Ruheposition gehalten, bei der jeweils die
Einlaßöffnungen N₁ und N₂ und die Auslaßöffnungen S₁ und S₂
verbunden sind. Die Öldrücke in den Ölkammern 26L und 26R sind
dann ausgeglichen, und der Lenkstab 20 wird durch die Federn 28
in einer zentralen Position gehalten. Wenn der Elektromagnet 63
nicht erregt ist, dann bewegen sich die Hinterräder 10RL und
10RR ohne Lenkung geradeaus vorwärts, und dies bildet einen
Ausfallsicherungsmechanismus. Die Federkonstanten der Federn 28
sind auf einen solchen Wert gesetzt, daß sie nicht durch die
Seitenführungskräfte eingedrückt werden, die bei einem normalen
Lenkmanöver auf die Hinterräder einwirken.
Wenn der Elektromagnet 63 erregt wird, dann schaltet das
Abschaltventil 36 gegen die Kraft der Rückstellfeder 62 zum in
Fig. 1 gezeigten linken Abschnitt um. Die Einlaßöffnung N₁ ist
dann mit der Auslaßöffnung S₁, und die Einlaßöffnung N₂ ist mit
der Auslaßöffnung S₂ verbunden. Folglich ist die Auslaßöffnung A
des Drucksteuerventils 32 mit der Ölkammer 26L und die Auslaß
öffnung B mit der Ölkammer 26R des Zylinders 22 verbunden. In
der folgenden Beschreibung wird diese Position als der Betriebs
zustand bezeichnet.
Das Drucksteuerventil 32 ist ein Elektromagnetventil, das
zwischen drei Abschnitten umschaltet, von denen jede vier, in
zwei Paaren angeordnete Öffnungen hat. Wenn die Elektromagnete
60a und 60b nicht erregt sind, dann wird dieses Ventil 32 durch
die Rückstellfedern 61a und 61b in einem in Fig. 1 gezeigten
mittleren Abschnitt gehalten. Dann ist die Pumpenöffnung P mit
der Rückflußöffnung R verbunden, aber die Auslaßöffnungen A und
B sind nicht verbunden. In diesem Zustand fließt deshalb der
Abgabedruck der Ölpumpe 30 zum Vorratsbehälter 34 zurück, und
wenn das Abschaltventil 36 nicht im Betriebszustand ist, dann
wird das Fließen des Betriebsöls in und aus der linken und
rechten Kammer 26L und 26R des Zylinders 22 versperrt.
Wenn der Elektromagnet 60a erregt ist, dann schaltet das
Drucksteuerventil 32 gegen die Kraft der Rückstellfeder 61a zum
rechten Abschnitt von Fig. 1 um. Diese verbindet die Pumpen
öffnung P des Drucksteuerventils 32 mit der Auslaßöffnung B, und
verbindet die Rückflußöffnung R mit der Auslaßöffnung A. Wenn
das Abschaltventil 36 im Betriebszustand ist, dann wird der
Abgabedruck der Ölpumpe 30 zur Öldruckkammer 26R des Zylinders
22 geführt, der Kolben 24 des Lenkstabes 20 bewegt sich zur
linken Seite in Fig. 1, und da das Betriebsöl der Ölkammer 26L
zum Vorratsbehälter 34 zurückströmt, drehen sich die Hinterräder
10RL und 10RR zur rechten Seite des Diagramms.
Wenn der Elektromagnet 60b erregt ist, dann schaltet das
Drucksteuerventil 32 gegen die Kraft der Rückstellfeder 61b zum
linken Abschnitt von Fig. 1 um. Diese verbindet die Pumpen
öffnung P mit der Auslaßöffnung A, und verbindet die Rückfluß
öffnung R mit der Auslaßöffnung B. Wenn das Abschaltventil 36 im
Betriebszustand ist, dann wird der Abgabedruck der Ölpumpe 30
zur Öldruckkammer 26L des Zylinders 22 geführt, der Kolben 24
des Lenkstabes 20 bewegt sich zur rechten Seite in Fig. 1, und
da das Betriebsöl der Ölkammer 26R zum Vorratsbehälter 34
zurückströmt, drehen sich die Hinterräder 10RL und 10RR zur
linken Seite der Zeichnung.
Die Lenkwelle 16 ist zur Erkennung des Lenkwinkels Θ des
Lenkrades mit einem Lenkwinkelsensor 8 ausgerüstet. Der Lenk
winkelsensor 8 gibt ein positives Spannungssignal ab, wenn das
Lenkrad nach rechts gedreht wird, und ein negatives Spannungs
signal, wenn das Lenkrad nach links gedreht wird, wobei die
Größe des Signals, wie in Fig. 4 gezeigt, vom Lenkwinkel
abhängt.
Zur Erkennung der Fahrgeschwindigkeit V des Fahrzeugs ist ein
Fahrzeuggeschwindigkeitssensor 6 vorgesehen. Der Fahrzeug
geschwindigkeitssensor 6 gibt entsprechend der Fahrzeug
geschwindigkeit ein positives Spannungssignal ab, wenn sich das
Fahrzeug vorwärts bewegt, und ein negatives Spannungssignal,
wenn sich das Fahrzeug rückwärts bewegt.
Ein Hinterradlenkungssensor 9 ist in der Nähe des Lenkstabes
20 der Hinterräder 10RL und 10RR vorgesehen, so daß ein Hinter
radlenkwinkel δRR der Hinterräder 10RL und 10RR als Spannungs
signal durch Erkennen der Position des Lenkstabes 20 abgegeben
wird, welches positiv ist, wenn der Winkel nach rechts zeigt,
und negativ, wenn der Winkel nach links zeigt.
Zur Erkennung einer Beschleunigung Yg in seitwärtiger
Richtung aufgrund der auf das Fahrzeug einwirkenden Zentrifugal
kräfte ist ein Seitwärtsbeschleunigungssensor 11 vorgesehen. Der
Seitwärtsbeschleunigungssensor 11 gibt in Abhängigkeit von der
Größe der seitwärtigen Beschleunigung ein Spannungssignal ab,
welches positiv ist, wenn das Fahrzeug nach rechts schwenkt, und
negativ ist, wenn das Fahrzeug nach links schwenkt.
Ein Gierratensensor 12 ist zur Erkennung der Gierrate ϕ′
vorgesehen. Der Gierratensensor 12 gibt in Abhängigkeit von der
Größe der Gierrate ein Spannungssignal ab, welches positiv ist,
wenn das Fahrzeug nach rechts schwenkt, und negativ ist, wenn
das Fahrzeug nach links schwenkt.
Zur Erkennung von Fehlern in Teilen der Hinterradlenk
vorrichtung 2 ist ferner ein Fehlererkennungssensor 44
vorgesehen. Dieser Sensor gibt ein Fehlererkennungssignal FS ab,
wenn ein Fehler in der Hinterradlenkvorrichtung 2 oder
zugeordneten Stellgliedern erkannt wird.
Diese Signale werden in eine Steuereinheit 3 eingegeben, die
als Steuerungseinrichtung funktioniert. Wie in Fig. 2 gezeigt,
ist die Steuereinheit 3 mit einem Mikrocomputer 40 ausgerüstet,
der eine Eingabeschnittstellenschaltung 40a mit einer A/D-Wandlerfunktion,
eine Verarbeitungseinheit 40b, eine aus einem
ROM und einem RAM bestehenden Speichereinheit, und eine Ausgabe
schnittstellenschaltung 40b mit einer D/A-Wandlerfunktion
enthält. Die Steuereinheit ist ferner mit einer Treiberschaltung
41, die ein Antriebssignal CS1 für das Drucksteuerventil 32
abgibt, mit einer Treiberschaltung 42, die ein Antriebssignal
CS2 für das Drucksteuerventil 32 abgibt, und mit einer Treiber
schaltung 43, die ein Antriebssignal CF für das Abschaltventil
36 abgibt, ausgerüstet.
Die Steuereinheit 3 führt aufgrund der erkannten Fahrzeug
geschwindigkeit V und der vom Lenkwinkel Θ berechneten Lenk
winkelgeschwindigkeit und Beschleunigung eine Hinterradlenkung
durch.
Durch die Vorderradlenkung mit dem Lenkrad 15 und gleich
gerichteter Hinterradlenkung zur Beeinflussung der Lenk
charakteristik zu einem leichten Untersteuern hin wird die
Wendefähigkeit im niedrigen Geschwindigkeitsbereich verbessert.
Durch Verstärken dieser Untersteuerung im mittleren bis Hoch
geschwindigkeitsbereich wird die Fahrzeugstabilität beim Wenden
oder beim Wechseln von Fahrbahnen vergrößert, und die Wende
fähigkeit wird verbessert.
Wenn im niedrigen Geschwindigkeitsbereich eine schnelle
Lenkeingabe gemacht wird, dann werden die Hinterräder
unmittelbar nach Lenkbeginn gegengerichtet gelenkt, um früher
den für das Wenden des Fahrzeugs erforderlichen Anstieg der
Gierrate zu beginnen, und damit die Lenkreaktion und die
Fähigkeit, das Vorderteil des Fahrzeugs herumzuführen, zu
verbessern; danach werden die Hinterräder gleichgerichtet
gelenkt, um die Laufstabilität während des Schwenkens zu
verbessern.
Zu diesem Zweck berechnet der Mikrocomputer 40 in der
Steuereinheit 3 aufgrund der Fahrzeuggeschwindigkeit V, des
Lenkwinkels Θ, der Lenkwinkelgeschwindigkeit und der Lenkwinkel
beschleunigung einen Grundhinterradlenkwinkel δR0. Dieser
Berechnungsprozeß ist im wesentlichen identisch zu dem in der
konventionellen Vierradlenkungsvorrichtung, und seine
Beschreibung wird deshalb weggelassen. Der erhaltene Grund
hinterradlenkwinkel δR0 wird in der Speichervorrichtung 40
gespeichert.
Die Steuereinheit 3 berechnet aus der Fahrzeuggeschwindigkeit
V und dem Lenkwinkels Θ eine Zielgierrate ϕ′*, und ein Rück
wirkungskorrekturbetrag δR* wird derart auf den Grundhinterrad
lenkwinkel δR0 angesetzt, daß die erkannte Gierrate ϕ′ identisch
zu diesem Zielwert ist.
Die Steuereinheit 3 führt den folgenden Prozeß zur Fest
setzung dieser Zielgierrate ϕ′* durch.
Die Steuereinheit 3 berechnet zuerst aufgrund des Lenkwinkels
Θ und der Fahrzeuggeschwindigkeit V eine Grundgierrate ϕ′*₀. Dann
wird aufgrund der seitwärtigen Beschleunigung Yg eine maximale
Gierrate ϕ′*max berechnet. Die maximale Gierrate ϕ′*max und die
Grundgierrate ϕ′*₀ werden miteinander verglichen, und der
niedrigere Wert wird als Zielgierrate ϕ′* genommen.
Die Grundgierrate ϕ′*₀ wird mittels der folgenden Gleichungen
berechnet.
wobei
R = Wendehalbkreis des Fahrzeugs
L = Radstand des Fahrzeugs
N = Lenkgetriebeübersetzung des Fahrzeugs
Ks = Stabilitätsfaktor
R = Wendehalbkreis des Fahrzeugs
L = Radstand des Fahrzeugs
N = Lenkgetriebeübersetzung des Fahrzeugs
Ks = Stabilitätsfaktor
Der Stabilitätsfaktor Ks ist ein Koeffizient, der die
Stabilität des Fahrzeugverhaltens beim Wenden bezeichnet. Je
größer Ks ist, desto stärker ist die Tendenz zum Untersteuern.
Die Grundgierrate ϕ′*₀ kann auch von einer normalen Gierrate
H₀ berechnet werden. Die normalen Gierrate H₀ ist ein Parameter
der Fahrzeuggeschwindigkeit V und des Lenkwinkels Θ, und kann
aus dem Stabilitätsfaktor Ks, der Lenkgetriebeübersetzung N und
dem Radstand L nach den folgenden Gleichungen abgeleitet werden.
wobei
τ = Verzögerungskoeffizient erster Ordnung
s = Laplace′scher Operator
τ = Verzögerungskoeffizient erster Ordnung
s = Laplace′scher Operator
In der tatsächlichen Praxis kann jedoch statt Berechnung der
erwähnten Grundgierrate ϕ′*₀ eine Karte von der in Fig. 4
gezeigten Art, die die Beziehung zwischen Lenkwinkel Θ und der
Grundgierrate ϕ′*0 darstellt, nach diesen Gleichungen mit der
Fahrzeuggeschwindigkeit als Parameter vorbereitet und zuvor in
der Steuereinheit 3 gespeichert werden. Die Steuereinheit 3
liest in Abhängigkeit von der wirklichen Fahrzeuggeschwindigkeit
V einen Kartenwert ab und berechnet die Grundgierrate ϕ′*₀ durch
lineare Interpolation dieses Kartenwertes. Dies erleichtert die
Berechnungslast einer schwierigen Berechnung und verkürzt die
erforderliche Verarbeitungszeit. In den erwähnten Gleichungen
dieser Karte wird unter der Annahme, daß der Lenkwinkel Θ für
eine Rechtskurve positiv und für eine Linkskurve negativ ist,
die Grundgierrate ϕ′*₀ positiv, wenn das Fahrzeug nach rechts
kurvt und negativ, wenn das Fahrzeug nach links kurvt.
Gewöhnlich wurde die Grundgierrate ϕ′*₀ tatsächlich als
Zielgierrate ohne weitere Modifikation genommen. Insoweit wie
die Charakteristiken von luftgefüllten Gummireifen betroffen
sind, wächst die Seitenführungskraft linear mit zunehmendem
Schlupfwinkel an, aber schließlich fällt die Zuwachsrate, und ab
einem bestimmten Wert beginnt sie mit der Radlast abzunehmen.
Wenn der Reibungskoeffizient der Straßenoberfläche während der
Fahrt des Fahrzeugs variiert, variieren auch die Reifen
charakteristiken in Abhängigkeit von der Seitenführungskraft,
selbst wenn die Reifen nicht gewechselt werden. Wenn zum
Beispiel die Straße mit Eis oder Schnee bedeckt ist, ist der
Reibungskoeffizient zwischen Reifen und Straße niedrig. Wenn der
Schlupfwinkel des Fahrzeugs anwächst, verlieren die Reifen bald
ihre Griffigkeit, und das bedeutet, daß der Maximalwert der
Seitenführungskraft niedrig ist. Im Gegensatz ist der Reibungs
koeffizient zwischen Reifen und einer trockenen Asphalt- oder
Betonstraße hoch, und die Reifen behalten ihren Griff, selbst
wenn der Schlupfwinkel des Fahrzeugs größer wird. Das bedeutet,
daß der Maximalwert der Seitenführungskraft groß ist.
Die Seitenführungsfähigkeit (die Zuwachsrate der Seiten
führungskraft bezogen auf einen Zuwachs des Schlupfwinkels)
variiert ebenfalls bezüglich des Straßenreibungskoeffizienten,
jedoch ist ihre Variation nicht so groß.
Die Beziehung zwischen der Seitwärtsbeschleunigung Yg und der
Gierrate ϕ′ wird durch die folgenden Gleichungen ausgedrückt,
wenn sie ausgeglichen sind, während das Fahrzeug im Dauerzustand
fährt.
wobei
R = Wendehalbkreis des Fahrzeugs
V = Fahrzeuggeschwindigkeit
R = Wendehalbkreis des Fahrzeugs
V = Fahrzeuggeschwindigkeit
Um die zeitlichen Beziehungen zwischen diesen Größen unter
Berücksichtigung der Übergangsbedingungen zu beschreiben, wenn
der Fahrer das Lenkrad dreht, um eine Lenkungseingabe zu machen,
dann wirkt eine Seitenführungskraft auf die Vorderräder, das
Fahrzeug giert, das Chassis entwickelt einen Schlupfwinkel, eine
Seitenführungskraft wirkt auf die Hinterräder, und eine Seit
wärtsbeschleunigung entwickelt sich. Deshalb wird der Maximal
wert der Seitwärtsbeschleunigung auch variieren, falls der
Maximalwert der Seitenführungskraft mit dem Reibungskoeffi
zienten der Straße variiert. Wenn der Straßenreibungskoeffizient
niedrig ist, dann ist der Maximalwert der Seitenführungskraft
niedrig, so daß der Maximalwert der Seitwärtsbeschleunigung des
Fahrzeugs abnehmen wird.
Wenn auf der anderen Seite der Straßenreibungskoeffizient
groß ist, ist der Maximalwert der Seitenführungskraft groß,
deshalb behalten die Reifen ihre Griffigkeit sogar bei einer
scharfen Kurve, und die maximale Seitwärtsbeschleunigung des
Fahrzeugs wird zunehmen.
Aufgrund des vorgestellten Prinzips wird der erreichbare
Maximalwert der Gierrate ϕ′*max unter Benutzung der Seitwärts
beschleunigung Yg und der Fahrzeuggeschwindigkeit V durch die
folgende Gleichung berechnet.
wobei
k = Proportionalkoeffizient
k = Proportionalkoeffizient
Da die Seitwärtsbeschleunigung bezüglich der zuvor beschrie
benen Gierrate einen Zeitverzug aufweist, muß die maximale Gier
rate ϕ′*max wegen des Verzugs durch Multiplikation mit einer
Proportionalitätskonstanten größer 1 zuzüglich zu einem vor
bestimmten Einheitenumwandlungskoeffizienten korrigiert werden.
Der lineare Koeffizient k wird deshalb auf einen Wert gesetzt,
der diese Bedingung befriedigt. Wenn die Reifen bei einer Straße
mit hohem Reibungskoeffizienten (hohem µ) ausreichende Griffig
keit behalten, dann erreicht die Seitwärtsbeschleunigung Yg
ihren größten Wert. Der Betrag |ϕ′*max| des Maximalwertes der
Gierrate ist ebenfalls ein Maximalwert, und der Proportionali
tätskoeffizient k wird so festgesetzt, daß |ϕ′*max| zu dieser
Zeit einen Wert größer als der Betrag |ϕ′*₀| der Grundgierrate
ϕ′*₀ hat.
Falls die Grundgierrate ϕ′*₀ die maximale Gierrate ϕ′*max
übersteigt, und selbst wenn als Zielgierrate ϕ′* die Grund
gierrate ϕ′*₀ genommen wird, dann hat der Zielwert keine
Bedeutung, weil er folglich entweder nicht erreicht werden kann
oder er, wie früher erwähnt, Anlaß zu Regelschwingungen gibt.
Deshalb wird die maximale Gierrate ϕ′*max als Zielgierrate ϕ′*
genommen, wenn der Betrag |ϕ′*₀| der Grundgierrate ϕ′*₀ den
Maximalwert |ϕ′*max| der maximalen Gierrate ϕ′*max übersteigt.
Wenn zum Beispiel das Fahrzeug übermäßig übersteuert wird,
dann entsprechen sich Gierrate und Seitwärtsbeschleunigung
nicht, und es besteht die Gefahr, daß die Gierrate ϕ′ allein
zunehmen wird, während die Seitwärtsbeschleunigung Yg konstant
auf ihrem Maximalwert bleibt. Jedoch selbst in einem solchen
Fall, in dem die maximale Gierrate ϕ′*max durch den Straßen
reibungskoeffizienten oder die Seitwärtsbeschleunigung Yg, die
eine Funktion davon ist, begrenzt ist, ist die Gierrate ϕ′
niedriger, und das Fahrzeug wird deshalb so gesteuert, daß es
sich nicht abnormal verhält.
Nachdem die Zielgierrate in dieser Weise festgesetzt wurde,
führt die Steuereinheit 3 eine Rückwärtsregelung des Hinterrad
lenkwinkels derart aus, daß die erkannte Gierrate ϕ′ identisch
zur Zielgierrate ϕ′* ist. Zu diesem Zweck wird die Gierraten
differenz ε nach folgender Gleichung berechnet.
ε = ϕ′ - ϕ′*.
Ein Rückwirkungskorrekturbetrag δR* des Hinterradlenkwinkels,
der erforderlich ist, um die Differenz zu Null zu machen, kann
aufgrund der Differenz ε mittels Gleichungen berechnet werden,
die die Fahrzeugparameter berücksichtigen. In der Praxis jedoch
wird eine Karte zur Ermittlung des Rückwirkungskorrekturbetrages
δR* aus der Differenz ε zuerst in der Steuereinheit 3 gespei
chert, wie in Fig. 5 gezeigt. Die Steuereinheit 3 liest dann
ausgehend vom berechneten Wert von ε von der Karte den Rück
wirkungskorrekturbetrag δR* ab. Wie aus der Karte erkannt werden
kann, wird im Bereich, in dem der Rückwirkungskorrekturbetrag δR*
positiv ist, die Hinterräder 10RL und 10RR nach rechts gelenkt,
und im Bereich, in dem er negativ ist, die Hinterräder 10RL und
10RR nach links gelenkt. Wenn darüberhinaus die Differenz ε einen
gewissen Wert +ε₁ übersteigt, wird der Rückwirkungskorrektur
betrag δR* auf einem konstanten Wert δR*₁ gehalten, wenn hingegen
sie niedriger als ein gewisser Wert -ε₁ ist, wird der Rück
wirkungskorrekturbetrag δR* auf einem konstanten Wert -δR*₁
gehalten. Diese Werte ±δR*₁ sind begrenzende Werte des Rück
wirkungskorrekturbetrages δR* des Hinterradlenkwinkels auf der
Basis der Differenz ε.
Falls der Rückwirkungskorrekturbetrag δR* einfach gehalten
wird, linear zu ε zu folgen, dann wird das Giermoment des Fahr
zeugs zwischen den Extremen, entweder unterdrückt oder gestützt
zu werden, schwanken, so daß das Verhalten des Fahrzeugs sehr
wohl instabil werden kann. Die oben angeführten begrenzenden
Werte werden deshalb vorgesehen, damit die Fahrzeuginsassen
keine Instabilität wegen dieses Momentes empfinden.
Der Hinterradlenkwinkel δR wird durch Addition des Hinterrad-Rückwirkungskorrekturbetrages
δR* zum vorgenannten Grundhinter
radlenkwinkels δR0 berechnet.
wR = δR0 + δR*.
Eine Differenz γ zwischen diesem Hinterradlenkwinkel δR und
einem vom Hinterradlenkwinkelsensor 9 erkannten wirklichen
Hinterradlenkwinkel δRR wird ebenso mittels der folgenden
Gleichung berechnet, und ein Steuersignal Scs1 oder Scs2 wird
ausgegeben, je nachdem die Differenz γ positiv oder negativ ist.
q = δR - δRR.
Die Treiberschaltungen 41 und 42 wandeln die Steuersignale
Scs1 bzw. Scs2 in CS1 bzw. CS2 um und geben diese Signale an die
Elektromagnete 60a und 60b des Steuerventils 32 ab. Wenn die
Differenz γ Null ist, bestimmt die Steuereinheit 3, daß es nicht
erforderlich ist, den Lenkbetrag der Hinterräder 10RL und 10RR
zu korrigieren, und beendet die Abgabe der Steuersignale Scs1
und Scs2.
Die Steuereinheit 3 gibt ebenfalls ein Steuersignal SCF an
die Treiberschaltung 43 ab, wenn ein Fehlersignal FS vom Fehler
erkennungssensor 44 abgegeben wird. Die Treiberschaltung 43
wandelt das Steuersignal SCF in ein Antriebssignal CF um und gibt
dieses Signal an das Abschaltventil 36 ab, so daß das Ventil im
Nicht-Betriebszustand ist.
Der obige Berechnungsprozeß wird jetzt mit Bezug auf das
Flußdiagramm der Fig. 3 beschrieben. Diese Routine wird als eine
Zeitunterbrechungsroutine nach einem vorbestimmten Intervall ΔT
(z. B. 20 ms) durchgeführt.
Zuerst wird der vom Lenkwinkelsensor 8 ermittelte Lenkwinkel
Θ und die vom Fahrzeuggeschwindigkeitssensor 6 ermittelte Fahr
zeuggeschwindigkeit V eingelesen (Schritt 1) . Dann werden
nacheinander die vom Seitwärtsbeschleunigungssensor 11 erkannte
Beschleunigung Yg, die vom Gierratensensor 12 ermittelte
Gierrate ϕ′, und der vom Hinterradlenkwinkelsensor 9 ermittelte
Hinterradlenkwinkel δRR eingelesen (Schritte 2-4). Der in der
Speichervorrichtung 40c gespeicherte Grundhinterradlenkwinkel δR0
wird eingelesen (Schritt 5).
Die Grundgierrate ϕ′*₀ wird dann aus der Karte nach Fig. 4
unter Benutzung der Fahrzeuggeschwindigkeit V und des Lenk
winkels Θ abgelesen (Schritt 6). Ebenso wird die maximale
Gierrate ϕ′*max aus der Seitwärtsbeschleunigung Yg und der
Fahrzeuggeschwindigkeit V berechnet (Schritt 7).
Die Beträge dieser Gierraten werden miteinander verglichen,
und die Gierrate mit dem niedrigeren Betragswert wird als
Zielgierrate ϕ′* genommen (Schritte 8, 9 und Schritte 8, 10).
Die Differenz ε zwischen der Zielgierrate ϕ′* und der in
Schritt 3 eingelesenen tatsächlichen Gierrate ϕ′ wird berechnet
(Schritt 11), und der Rückwirkungskorrekturbetrag δR* wird aus
einer Karte aufgrund der Differenz ε ausgelesen (Schritt 12).
Der Zielhinterradlenkwinkel δR wird durch Addieren des so
bestimmten Korrekturbetrages δR* zum Grundhinterradlenkwinkel
δR0 berechnet (Schritt 13), und die Differenz γ zum in Schritt 4
eingelesenen tatsächlichen Hinterradlenkwinkel δRR wird berechnet
(Schritt 14).
Ist diese Differenz γ größer als Null, wird das Steuer
signal Scs1 abgegeben, um die Hinterräder nach rechts zu lenken
(Schritt 15, 16); wenn im Gegensatz diese Differenz γ kleiner als
Null ist, wird das Steuersignal Scs2 abgegeben, um die Hinter
räder nach links zu lenken (Schritt 15, 17). Wenn die Differenz γ
gleich Null ist, wird kein Steuersignal abgegeben (Schritt 15,
18).
Nun wird die Beziehung zwischen der oben erwähnten Hinter
radlenkregelung und der Fahrzeuggierrate beschrieben.
Wenn das Fahrzeug mit hoher Geschwindigkeit auf einer ebenen
Straße ohne Unvollkommenheiten der Oberfläche und mit einem
hohen Reibungskoeffizienten µ vorwärts fährt, ist die durch den
Gierratensensor 12 ermittelte Gierrate ϕ′ Null und die durch den
Seitwärtsbeschleunigungssensor 11 ermittelte Seitwärtsbeschleu
nigung Yg ist ebenfalls Null. Deshalb werden die Steuersignale
CS1 und CS2 durch die Steuereinheit 3 nicht abgegeben, und das
von der Öldruckpumpe 30 angelieferte Öl fließt zurück zum
Vorratsbehälter 34.
Wenn das Fahrzeug bei niedriger Geschwindigkeit auf einer
Straße mit hohem µ eine Wende macht, dann nimmt |ϕ′*max| einen
Wert größer als der Betrag |ϕ′*₀| der Grundgierrate ϕ′*₀ an, und
die Grundgierrate ϕ′*₀ wird unabhängig von Fahrzeuggeschwindig
keit oder Lenkwinkel ständig als Zielgierrate ϕ′* genommen, und
die Rückwirkungsregelung mit der Grundgierrate als Zielgier
ratenwert wird genauso durchgeführt, wie im bekannten Stand der
Technik nach JP-OS 1-172071 beschrieben.
Auf einer Straße mit niedrigen Reibungskoeffizienten µ wie
etwa einer mit Eis oder Schnee bedeckten Straße, nimmt auf der
anderen Seite der Maximalwert der Seitenführungskraft der Reifen
unabhängig von der Größe des Wendehalbmessers des Fahrzeugs ab.
Mit anderen Worten, die Grenzen, innerhalb derer die Seiten
führungskraft dem Anwachsen der Lenkeingabe folgen kann, werden
enger, so daß die Reifen bald ihre Griffigkeit verlieren und das
Fahrzeug seitwärts gleitet. Die Seitwärtsbeschleunigung Yg nimmt
daher nicht zu, und die maximale Gierrate ϕ′*max nimmt einen
kleinen positiven Wert an, wenn das Fahrzeug nach rechts wendet.
Die Grundgierrate ϕ′*₀ nimmt jedoch mit dem Lenkwinkel Θ zu.
Ab einem gewissen Punkt übersteigt |ϕ′*₀| |ϕ′*max|, und die
maximale Gierrate ϕ′*max wird als Zielgierrate ϕ′* von diesem
Punkt an genommen.
Da die Seitenführungskraft klein ist, wird unter diesen
Bedingungen das auf das Fahrzeug wirkende Giermoment ebenfalls
klein, und so ist die tatsächlich ermittelte Gierrate ϕ′ klein.
Der Betrag der Differenz ε ist deshalb klein, obwohl ihr
Vorzeichen abhängig vom Verhalten des Fahrzeugs wechseln kann,
und der auf ihr beruhende Rückwirkungskorrekturbetrag δR* des
Hinterradlenkwinkels nimmt auch einen kleinen positiven oder
negativen Wert an.
Folglich nimmt der Hinterradlenkwinkel δR einen Wert an, der
durch Anwendung einer geringen Korrektur zum Grundhinterrad
lenkwinkel δR0 erhalten wurde.
Wenn der Lenkwinkel Θ infolge übermäßiger Lenkeingabe
anwächst, wächst der Grundhinterradlenkwinkel δR0 in der
gleichgerichteten Lenkrichtung an, aber da der Rückwirkungs
korrekturbetrag δR* des Hinterradlenkwinkels klein ist, wird der
relative Winkel zwischen Vorder- und Hinterrädern nicht sehr
groß.
Mit anderen Worten werden die Hinterräder 10RL und 10RR
gleichphasig mit den Vorderrädern 10FL und 10FR mit einem
vergleichsweise großen Lenkwinkel gelenkt, und das auf das
Fahrzeug wirkende Giermoment wird unterdrückt. Deshalb
beschleunigt sich selbst bei großen Lenkeingaben die Gierrate
nicht unvorhersehbar, und gleichmäßige Fahrzeugstabilität wird
erhalten. Zur selben Zeit hat das Fahrzeug die unter gegebenem
Straßenzustand maximal erreichbare Gierrate, so daß der Fahrer
der Linie folgen kann, die am nächsten zur beabsichtigten
Fahrtlinie liegt.
Wenn das Fahrzeug nach links wendet, wird dieselbe Wirkung
erzielt, mit Ausnahme der Tatsache, daß die Vorzeichen der
ermittelten und berechneten Werte umgekehrt sind, das Steuer
signal Scs1 wird an Stelle des Steuersignal Scs2 abgegeben, und
die Hinterräder 10RL und 10RR werden in die zu oben entgegen
gesetzte Richtung gelenkt.
Durch Festlegen der Zielgierrate ϕ′* auf die Gierrate von der
Grundgierrate ϕ′*₀ und der maximalen Gierrate ϕ′*max, die den
geringeren Absolutwert hat, wird die tatsächliche Gierrate dazu
gebracht, in kurzer Zeit mit der Zielgierrate ϕ′* überein
zustimmen, und Regelschwingungen der Hinterradlenkregelung
werden vermieden.
Diese Aktion wird nun mit Bezug auf Fig. 6 und 7 beschrieben.
Zum Zweck der Vereinfachung der Beschreibung wird angenommen,
daß der Hinterradlenkwinkelrückwirkungskorrekturbetrag δR* gleich
dem ermittelten Hinterradlenkwinkelwert δRR ist (der Grundhinter
radlenkwinkel δR0 wird zu Null angenommen).
Es wird angenommen, daß das Lenkrad zur Zeit t₀₁ nach rechts
gedreht wird, während das Fahrzeug mit niedriger Geschwindigkeit
vorwärts fährt. Dann wirkt infolge der Lenkeingabe eine Seiten
führungskraft auf die Reifen, und die maximale Gierrate ϕ′*max
(positiver Wert) wird aus der erkannten, als ein Ergebnis
erzeugten Seitwärtsbeschleunigung Yg berechnet (positiver Wert
in diesem Fall).
Die Grundgierrate ϕ′*₀ (positiver Wert) kann ebenfalls
berechnet werden, da der Lenkwinkel Θ im positiven Bereich
infolge der Lenkeingabe zunimmt. Während des Intervalls von der
Zeit t₀₁, bei der die Grundgierrate ϕ′*₀ kleiner als die maximale
Gierrate ϕ′*max ist, bis zur Zeit t₀₂, wird die Grundgierrate
ϕ′*₀ gleich der Zielgierrate ϕ′* gesetzt.
Das Giermoment wirkt auf das Fahrzeug einige Zeit später, und
als ein Ergebnis wird die tatsächliche Gierrate ϕ′ erkannt. Die
Zunahme der tatsächlichen Gierrate ϕ′ ist deshalb relativ zur
Zunahme der Grundgierrate ϕ′*₀ verzögert, und infolge dieser
Verzögerung in der Reaktion, nimmt ihr Betrag in dem Bereich zu,
in dem die Gierratendifferenz ε negativ ist, von der Zeit t₀₁, zu
der die Grundgierrate ϕ′*₀ gleich der Zielgierrate ϕ′* ist, bis
zur Zeit t₀₂. Der Lenkwinkelrückwirkungskorrekturbetrag δR* nimmt
ebenfalls aufgrund der Differenz ε im negativen Bereich zu, der
zu Beginn des Lenkmanövers erkannte Hinterradlenkwinkel δRR nimmt
einen negativen Wert an, d. h. gegengerichtete Lenkung findet
statt, die Hinterräder 10RL und 10RR werden nach links gelenkt,
und das Gieren des Fahrzeugs wird beschleunigt.
Da die Lenkeingabe anwächst, nimmt die Grundgierrate ϕ′*₀
nach der Zeit t₀₂ über die maximale Gierrate ϕ′*max hinaus weiter
zu, wie durch die einfach gepunktete Linie in Fig. 6 gezeigt, so
wird die maximale Gierrate ϕ′*max, die im wesentlichen einen
konstanten Wert hat, nach der Zeit t₀₂ als Zielgierrate ϕ′*
genommen.
Die tatsächliche Gierrate ϕ′ nimmt nach der Zeit t₀₂ eben
falls zu, deshalb nimmt ihr Betrag in dem Bereich, in dem ε
negativ ist, ab, und der Absolutwert des Rückwirkungskorrektur
betrages δR* des Lenkwinkels nimmt ebenso im negativen Bereich
ab. Der erkannte Hinterradlenkwinkel δRR variiert deshalb so, daß
nach und nach die gegengerichtete Lenkung abnimmt, und die
Hinterräder 10RL und 10RR kehren nach und nach von links
gerichteter Lenkung zu ihrer Mittelposition zurück.
Jedoch schießt die erkannte Gierrate ϕ′ infolge der Trägheit
des Fahrzeugs über den Maximalwert der Gierrate ϕ′*max hinaus.
Als ein Ergebnis kommt die Differenz ε in einem geringen Maß in
den positive Bereich hinein, der Rückwirkungskorrekturbetrag δR*
des Lenkwinkels nimmt ebenfalls geringfügig im positiven Bereich
zu, und der Lenkwinkel δRR tendiert mit den Vorderrädern 10FL und
10FR zu gleichgerichteter Lenkung. Die Gierrate ϕ′ nimmt deshalb
von einer Spitze zur Zeit t₀₄ ab.
Die Gierrate ϕ′ schießt ebenfalls ganz geringfügig über das
Ziel hinaus, aber da die Differenz ε überaus klein ist, wird sie
in sehr kurzer Zeit korrigiert, und erreicht den Zielwert zur
Zeit t₀₇. Deshalb ist das Überschwingen überaus gering, und die
Überschwingzeit ist kurz. Darüberhinaus findet das Wenden in der
Nähe der maximalen Gierrate statt, die für die gegebenen
Straßenverhältnisse während des Konvergenzzeitraumes möglich
ist. Wenn die Lenkeingabe geeignet ist, paßt in dieser Weise der
erreichte Wendehalbmesser zur Empfindung des Fahrers von der
Lenkung. Wenn die Lenkeingabe übermäßig ist, bemerkt der Fahrer
entsprechend die Ungleichheit zwischen Lenkempfindung und
Wendehalbmesser, und kann dann das Lenkrad um den erforderlichen
Betrag zurückdrehen.
Auf der anderen Seite variieren in einem konventionellen
Regelungssystem, in dem, wie in Fig. 7 gezeigt, die Grund
gierrate ϕ′*₀ immer gleich der Zielgierrate ϕ′* gesetzt wird, die
Gierrate ϕ′ und der Hinterradlenkwinkel δRR beide beträchtlich,
und die Konvergenz zur Zielgierrate ϕ′* erfordert eine lange
Zeit.
Wenn das Fahrzeug zuerst zur Zeit t₁₁ nach rechts gelenkt
wird, nimmt in diesem Fall die Zielgierrate ϕ′* (= ϕ′*₀) weiter
zu, während das Lenkrad gedreht wird, und die tatsächliche, mit
einer gewissen Verzögerung erkannte Gierrate ϕ′ nimmt zusammen
mit der Differenz ε im negativen Bereich zu. Zu einer bestimmten
Zeit t₁₂ erreicht die Differenz ε einen negativen Begrenzungswert
-ε₁, nach der der Rückwirkungskorrekturbetrag δR* des Hinterrad
lenkwinkels unabhängig vom Anwachsen des Absolutwertes auf einem
negativen, unteren Grenzwert -δR*₁ gehalten wird. Mit anderen
Worten sind die Hinterräder 10RL und 10RR relativ zu den Vorder
rädern 10FL und 10FR gegengerichtet bis zu einer begrenzenden
Position, und der relative Lenkwinkel zwischen Vorder- und
Hinterrädern nimmt den für den gegebenen Lenkwinkel Θ maximal
möglichen Wert ein. Deshalb nimmt die tatsächliche Gierrate ϕ′
stark zu.
Der Absolutwert der Differenz ε ist zur Zeit t₁₃ ein
Maximalwert, danach nimmt er ab. Der relative Lenkwinkel
zwischen Vorder- und Hinterrädern wird dann auf einem großen
Wert gehalten. Die tatsächliche Gierrate ϕ′ nimmt weiter stark
zu und schwenkt das Fahrzeug weiter scharf, aber infolge des
niedrigen µ verlieren die Reifen bald ihre Griffigkeit und
beginnen, seitwärts zu gleiten.
Folglich dreht der Fahrer das Lenkrad bewußt oder unbewußt in
entgegengesetzte Richtung, d. h. führt zur Zeit t₁₄ Gegensteuern
durch. Deshalb beginnt die Zielgierrate ϕ′* ab der Zeit t₁₄ ab
zunehmen, aber die tatsächliche Gierrate ϕ′ nimmt wegen der
Trägheit des Fahrzeugs weiter zu.
Die Differenz ε wird zur Zeit t₁₆ Null, und der Rückwirkungs
korrekturbetrag δR* des Hinterradlenkwinkels wird ebenfalls Null.
Jedoch nimmt wegen des starken Gegensteuerns des Lenkrades die
gesetzte Zielgierrate ϕ′* immer noch mit einer Verzögerung
erster Ordnung ab, und fällt dann weiter unter Null, so daß sein
Absolutwert im negativen Bereich anwächst. Zur selben Zeit nimmt
die tatsächliche Gierrate ϕ′ wegen der Trägheit des Fahrzeugs
weiter zu, so daß die Differenz ε im positiven Bereich zunimmt,
der Rückwirkungskorrekturbetrag δR* des Hinterradlenkwinkels
nimmt sogar nach der Zeit t₁₆ zu und erreicht einen oberen
Grenzwert δR*₁ zur Zeit t₁₇. Nach der Zeit t₁₆ wird deshalb der
relative Lenkwinkel zwischen Vorder- und Hinterrädern auf einem
kleinen Wert gehalten, das auf das Fahrzeug wirkende Giermoment
wird unterdrückt, die Beschleunigung der tatsächlichen Gierrate
ϕ′ wird plötzlich begrenzt, und die Differenz ε beginnt
schließlich nach der Zeit t₁₈ abzunehmen. Da nach der Zeit t₁₈
die tatsächliche Gierrate ϕ′ scharf abnimmt, versucht das
Fahrzeug, sich weiter vorwärts zu bewegen, und zu der Zeit t₁₉
dreht der Fahrer bewußt oder unbewußt das Lenkrad erneut in die
ursprüngliche Richtung. Folglich beginnt die Zielgierrate ϕ′*
sich ab der Zeit t₁₉ in die positive Richtung zu verändert, aber
die tatsächliche Gierrate ϕ′ nimmt infolge der Trägheit des
Fahrzeugs weiter ab. Der Rückwirkungskorrekturbetrag δR* des
Hinterradlenkwinkels ist nach der Zeit t₂₀ kleiner als der obere
Grenzwert δR*₁, und zur Zeit t₂₁ sind die Zielgierrate ϕ′* und die
tatsächliche Gierrate ϕ′ beide Null.
Infolge der wiederholten Aktion am Lenkrad verändert sich
jedoch die gesetzte Zielgierrate ϕ′* weiter mit einer
Verzögerung erster Ordnung in die positive Richtung, und da die
tatsächliche Gierrate ϕ′, die sich infolge der Trägheit des
Fahrzeugs verringert hatte, sich in negativer Richtung
verändert, wird die Differenz ε negativ, und ihr Absolutwert
nimmt zu. Der Rückwirkungskorrekturbetrag δR* des Hinterradlenk
winkels erreicht zur Zeit t₂₂ einen negativen unteren Grenzwert
-δR*₁, und wird auf diesem Pegel gehalten.
Mit anderen Worten wird nach der Zeit t₂₁ der relative
Lenkwinkel zwischen Vorder- und Hinterrädern auf einem großen
Wert gehalten, so daß das auf das Fahrzeug wirkende Moment
unterstützt wird, und die tatsächliche Gierrate ϕ′ stark zu
nimmt. Die Differenz ε nimmt zur Zeit t₂₃ einen Maximalwert ein,
danach beginnt die tatsächliche Gierrate ϕ′ zuzunehmen und die
Zielgierrate ϕ′* beginnt abzunehmen.
Infolge der Tatsache, daß die tatsächliche Gierrate ϕ′ weit
schwingt, bis das Fahrzeug die Kurve verlassen hat, hat der
Fahrer wiederholt das Fahrzeug nach rechts zu steuern und dann
das Fahrzeug gegenzusteuern, so daß das Fahrzeug wiederholt
über- und untersteuert ist.
Im Gegensatz wird nach dieser Ausführungsform der
Zielgierrate ϕ′* in Abhängigkeit von den Straßenverhältnissen
ein Maximalwert zugewiesen. Wegen dieses Maximalwertes, der vom
Straßenreibungskoeffizienten abhängt, wird die Linie der
Kurvenfahrt so dicht wie möglich in der beabsichtigten Linie
gehalten, und die Chassisstabilität wird gesichert.
Die einzige Beschränkung in der Fahrzeugbewegung ist nach
dieser Erfindung der Maximalwert der Zielgierrate ϕ′*, und es
gibt keine Beschränkungen in der Zuwachsrate bis zu diesem
Maximalwert. Die Zuwachsrate der Zielgierrate ϕ′* bis hin zu
diesem Maximalwert ist deshalb gleich der Zuwachsrate der
Grundgierrate ϕ′*₀, und die Vorrichtung ist dieselbe wie eine
konventionelle Hinterradlenkvorrichtung, bei der die Grund
gierrate ϕ′*₀ gleich der Zielgierrate ϕ′* ist. Mit anderen Worten
wird nur der Maximalwert der Seitenführungskraft begrenzt, und
da es keine Änderung der Schwenkfähigkeit bis hin zu dem
Maximalwert gibt, kann der Fahrer das Fahrzeug lenken, ohne eine
unangenehmes Gefühl zu verspüren.
Fig. 8 zeigt eine andere Ausführungsform dieser Erfindung, in
der ein unterschiedliches Verfahren zum Festsetzen der Zielgier
rate ϕ′* benutzt wird. Nach der obigen Ausführungsform wird eine
maximale Gierrate ϕ′*max nach der Seitwärtsbeschleunigung Yg
festgesetzt, diese Gierrate wird mit der Grundgierrate ϕ′*₀
verglichen, und die Gierrate, die den kleineren Absolutwert
aufweist, wird als Zielgierrate ϕ′* gewählt. In der Karte von
Fig. 8 wird die Grundgierrate ϕ′*₀ jedoch relativ zum Lenkwinkel
Θ bestimmt, mit der Seitwärtsbeschleunigung Yg als Parameter.
Wenn die Seitwärtsbeschleunigung Yg zuerst als ein Parameter zur
Karte der Grundgierrate ϕ′*₀ hinzugefügt wird, dann wird deshalb
der Maximalwert der Grundgierrate ϕ′*₀ durch die Seitwärts
beschleunigung Yg, d. h. durch den Straßenreibungskoeffizienten,
begrenzt, und die Grundgierrate ϕ′*₀ kann ohne weitere Modifi
kation gleich der Zielgierrate ϕ′* gesetzt werden. Dieses
erübrigt die Notwendigkeit, die maximale Gierrate ϕ′*max zu
berechnen, und Werte zu vergleichen, um die Zielgierrate ϕ′* zu
bestimmen.
Wie in Fig. 9 gezeigt, kann alternativ der Straßenreibungs
koeffizient aus der Seitwärtsbeschleunigung Yg ermittelt oder
geschätzt werden, und die Grundgierrate ϕ′*₀ kann relativ zum
Lenkwinkel Θ mit dem Straßenreibungskoeffizient als Parameter
bestimmt werden.
Der Straßenreibungskoeffizient kann ebenfalls aus verschie
denen physikalischen Eigenschaften des Fahrzeugs zusätzlich zur
Seitwärtsbeschleunigung Yg ermittelt werden.
Die Steuereinheit 3 kann einen Zähler und Vergleicher an
Stelle des Mikroprozessors 40 enthalten.
Ferner kann die Fahrzeuggeschwindigkeit statt durch den
Fahrzeuggeschwindigkeitssensor 6 von der durch einen Rad
geschwindigkeitssensor ermittelten Radgeschwindigkeit abgeleitet
werden, oder durch Integration der von einem Beschleunigungs
sensor ermittelten Fahrzeugbeschleunigung.
Nach den obigen Ausführungsformen wird diese Erfindung auf
die zusätzliche Hinterradlenkung einer Vierradlenkungsvorrich
tung angewandt, jedoch kann sie auch angewandt werden auf eine
zusätzliche Vorderradlenkung oder auf den Fall, wo sowohl
Vorder- als auch Hinterräder eine zusätzliche Lenkung haben.
Darüberhinaus ist sie nicht notwendig auf eine Vierradlenkungs
vorrichtung begrenzt, und sie kann auch auf jeden Steuerungs
mechanismus angewandt werden, bei dem eine Menge von Zielgier
momenten mit tatsächlichen Giermomenten verglichen werden, z. B.
die bewegliche Aufhängung mit variabler Steifigkeit, die in der
vom japanischen Patentamt veröffentlichten Schrift JP-OS 3-31030
offengelegt ist, oder die Bremssteuerungseinrichtung zur
separaten Steuerung der Bremskraft der Räder eines Fahrzeugs,
die in der vom japanischen Patentamt veröffentlichten Schrift
JP-OS 5-24528 offengelegt ist.
Claims (8)
1. Fahrzeug-Giersteuerungseinrichtung bestehend aus:
Einrichtung, damit in einem Fahrzeug Gieren geschehen kann, Einrichtung zum Erkennen der Fahrbedingungen des Fahrzeugs, Einrichtung (S9) zum Festsetzen eines Zielgiermomentes des Fahrzeugs auf der Basis der Fahrbedingungen, Einrichtung zum Erkennen des tatsächlichen Giermomentes, das wirklich in dem Fahrzeug auftritt, und Einrichtung (S11-S17) zur Rückwärts regelung der Gieren-verursachenden Einrichtung derart, daß das tatsächliche Giermoment identisch zu dem Zielgiermoment ist, gekennzeichnet dadurch, daß die Steuerungseinrichtung ferner enthält:
Einrichtung zum Erkennen eines Reibungskoeffizienten der Straßenoberfläche, auf der das Fahrzeug fährt,
Einrichtung (S7) zur Berechnung eines Maximalwertes des Zielgiermomentes auf der Basis des erkannten Straßenreibungs koeffizienten, und
Einrichtung (S10) zum Begrenzen des Zielgiermomentes derart, daß es den Maximalwert nicht übersteigt.
Einrichtung, damit in einem Fahrzeug Gieren geschehen kann, Einrichtung zum Erkennen der Fahrbedingungen des Fahrzeugs, Einrichtung (S9) zum Festsetzen eines Zielgiermomentes des Fahrzeugs auf der Basis der Fahrbedingungen, Einrichtung zum Erkennen des tatsächlichen Giermomentes, das wirklich in dem Fahrzeug auftritt, und Einrichtung (S11-S17) zur Rückwärts regelung der Gieren-verursachenden Einrichtung derart, daß das tatsächliche Giermoment identisch zu dem Zielgiermoment ist, gekennzeichnet dadurch, daß die Steuerungseinrichtung ferner enthält:
Einrichtung zum Erkennen eines Reibungskoeffizienten der Straßenoberfläche, auf der das Fahrzeug fährt,
Einrichtung (S7) zur Berechnung eines Maximalwertes des Zielgiermomentes auf der Basis des erkannten Straßenreibungs koeffizienten, und
Einrichtung (S10) zum Begrenzen des Zielgiermomentes derart, daß es den Maximalwert nicht übersteigt.
2. Fahrzeug-Giersteuerungseinrichtung nach Anspruch 1, wobei
die Einrichtung zum Erkennen des Straßenreibungskoeffizienten
eine Einrichtung (11) zum Erkennen einer auf das Fahrzeug wir
kenden Seitwärtsbeschleunigung enthält.
3. Fahrzeug-Giersteuerungseinrichtung nach Anspruch 1, wobei
die Einrichtung zur Erkennung der Fahrbedingungen eine
Einrichtung (6) zum Erkennen der Fahrgeschwindigkeit des
Fahrzeugs enthält.
4. Fahrzeug-Giersteuerungseinrichtung nach Anspruch 1, wobei
der durch die Maximalwertberechnungseinrichtung S7 berechnete
Maximalwert direkt proportional zu der Seitwärtsbeschleunigung
ist, und umgekehrt proportional zu der Fahrzeuggeschwindigkeit.
5. Fahrzeug-Giersteuerungseinrichtung nach Anspruch 1, wobei
die Einrichtung zum Erkennen des tatsächlichen Giermomentes
einen Gierratensensor (S12) zum Erkennen der Gierrate des
Fahrzeugs enthält.
6. Fahrzeug-Giersteuerungseinrichtung nach Anspruch 1, wobei
die Gieren verursachende Einrichtung einen
Vierradlenkungsmechanismus enthält, der eine Einrichtung (14)
zum Lenken der Vorderräder des Fahrzeugs, und eine Einrichtung
(2) zum Lenken der Hinterräder des Fahrzeugs enthält.
7. Fahrzeug-Giersteuerungseinrichtung nach Anspruch 6, wobei
die Vorderradlenkeinrichtung (14) eine Lenkvorrichtung (15) zur
Veränderung des Lenkwinkels der Vorderräder (10FL, 10FR) ent
sprechend der Lenkaktion des Fahrers enthält, und die Hinterrad
lenkeinrichtung (2) einen Stellantrieb (22) zum Lenken der
Hinterräder (10RR, 10RL) entsprechend der Rückwirkungsregelung
der Rückwirkungsregelungseinrichtung enthält.
8. Fahrzeug-Giersteuerungseinrichtung nach Anspruch 7, wobei
die Rückwirkungsregelungseinrichtung den Stellantrieb (22)
derart steuert, daß die Differenz zwischen der tatsächlichen
Gierrate und der Zielgierrate Null ist.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
JP29365193A JPH07144653A (ja) | 1993-11-24 | 1993-11-24 | 車両のヨーイング運動量制御装置 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4441924A1 true DE4441924A1 (de) | 1995-08-03 |
Family
ID=17797477
Family Applications (1)
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