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Diese
Erfindung bezieht sich allgemein auf eine Regelung für eine aktive
Fahrzeugradlenkung und insbesondere auf eine Regelung für eine aktive
Vorderradlenkung oder eine aktive Hinterradlenkung, bei der die Regelung
den Radschlupf in Längsrichtung
ausnutzt, um die Richtungsstabilität des Fahrzeugs zu verbessern.
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Es
ist an sich bekannt, zur Verbesserung der Fahrzeugstabilität eine automatische
Hinterrad-Fahrzeuglenkung zu verwenden, die auf dynamischen Fahrzeuginformationen
während
des Drehens oder Gierens eines Fahrzeugs basiert. Eine Steuerung
für aktive
Radlenkung kann die die Fahrzeugstabilität gegenüber einem konventionellen Fahrzeug
mit lediglich zwei lenkbaren Vorderrädern verbessern. Die Hinterrad-Lenkungsunterstützung kann
eine gleichphasige Lenkung oder eine phasenverschobene Lenkung sein.
Die phasengleiche Hinterradlenkung lenkt die Hinterräder in die
gleiche Richtung wie die Vorderräder
und ist im Allgemeinen bei höheren
Fahrgeschwindigkeiten vorgesehen. Die phasenverschobene Hinterradlenkung
lenkt die Hinterräder
in eine zu jener der Vorderräder
entgegengesetzte Richtung, um einen kleineren Wendekreishalbmesser zu
bewirken, und ist im Allgemeinen bei niedrigeren Fahrgeschwindigkeiten
vorgesehen.
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Eine
automatische Hinterradlenkung mit offenem Regelkreis sorgt für ein gewisses
Ausmaß an
Hinterrad-Lenkungsunterstützung,
das von dem durch die Fahrzeugbedienungsperson bewirkten Ausmaß an Vorderrad lenkung
abhängt.
Mit anderen Worten, es wird eine vorgegebene Funktion verwendet,
um die Hinterräder
als Reaktion auf das Drehen der Vorderräder bei einer bestimmten Fahrgeschwindigkeit
zu drehen. Es ist bekannt, eine automatische Hinterradlenkung mit
geschlossenem Regelkreis, die auf Rückführung im Falle, dass das Fahrzeug
dem von der Fahrzeugbedienungsperson geforderten Lenkweg nicht folgt,
basiert, vorzusehen. Beispielsweise können schlüpfrige Straßenzustände verhindern, dass das Fahrzeug
in die gewünschte Richtung
dreht, weil die Räder
auf der Straßenoberfläche rutschen.
Ferner kann der hintere Teil des Fahrzeugs "schwanzeln", was ebenfalls zu einem anderen Drehwinkel
führt,
als beabsichtigt war. Hinterrad-Lenkungsunterstützungssysteme mit geschlossenem
Regelkreis erfassen die wirkliche Fahrzeug-Giergeschwindigkeit und die beabsichtige
Giergeschwindigkeit und erzeugen ein Verstärkungssignal, das eine Lenkungsunterstützung durch
die Hinterräder
bewirkt, falls die Fahrzeug-Giergeschwindigkeit und die beabsichtigte
Giergeschwindigkeit nicht gleich sind.
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Beim
Drehen der Fahrzeugräder
bewirkt die Seitenkraft zwischen der Fahrbahn und den Fahrzeugrädern, dass
sich das Fahrzeug dreht. Je größer die
Seitenkraft ist, desto schneller dreht sich das Fahrzeug in die
gewünschte
Richtung. Jedoch bewegen sich die Fahrzeugräder wenigstens teilweise stets
in einer Längsrichtung
in Bezug auf die Fahrtrichtung. Der Radschlupfwinkel ist die Different
zwischen der Lenkrichtung des Fahrzeugs und der wirklichen Richtung
des Fahrzeugs des Fahrzeugs. Ein kleines Ausmaß an Raddrehung ermöglicht dem
Fahrzeug, schneller in die beabsichtigte Richtung zu gelangen, weil
die Seitenkraft am größten ist.
Die Seitenkraft wird kleiner, wenn der Fahrzeuglenkwinkel in Bezug
auf die Fahrtrichtung des Fahrzeugs größer als ein bestimmter Wert
ist, der von den Straßenzuständen, dem
Reifentyp usw. abhängt.
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Der
Längsschlupf
von Fahrzeugrädern
ist das Ausmaß an
Schlupf, den das Rad in Bezug auf die Fahrbahn in der Richtung,
in der das Fahrzeug fährt,
erfährt.
Je größer der
Längsschlupf
ist, desto kleiner ist die zum Drehen des Fahrzeugs verfügbare Seitenkraft.
Die Längsschlupf
ist als das Verhältnis
zwischen der Radumdrehungsgeschwindigkeit und der Fahrgeschwindigkeit
definiert.
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Herkömmliche
Hinterrad-Lenkungsunterstützungssysteme
basieren auf der Annahme, dass an den Hinterrädern kein Längsschlupf auftritt und somit
die Seitenkraft maximal ist. Bei den herkömmlichen Systemen wird dann,
wenn der Längsschlupf
die Fähigkeit
der Räder,
die beabsichtigte Giergeschwindigkeit zu liefern, verringert hat,
zum Erweitern der Hinterrad-Lenkungsunterstützung eine zusätzliche
Verstärkung
hinzugefügt,
die die zum Bewirken der Lenkung verfügbare Seitenkraft verkleinert.
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Ein
System mit geschlossenem Regelkreis für Hinterradlenkung ist in der
US-Patentanmeldung lfd. Nr. 10/305,378, eingereicht am 26. November
2002, mit dem Titel "Method
and Apparatus for Vehicle Stability Enhancement System" offenbart. In der '378-Anmeldung wird
anerkannt, dass dann, wenn das Fahrzeug in einer Zweiradantriebs-(2WD)-Betriebsart
oder einer Vierradantriebs-(4WD)-Betriebsart betrieben wird, die
Radleistungsfähigkeit
an den Hinterrädern
wegen des unterschiedlichen Betrags der auf das Rad ausgeübten Längskraft
unterschiedlich ist. Dies beeinflusst das Seitenkraftpotential,
weshalb die '378-Steuerung
von der Wahl des 2WD- oder 4WD-Fahrzeugbetriebs abhängende Regelverstärkungen
liefert, die zur besten Fahrzeug-Gesamtleistung führen.
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Obwohl
das Reifenkraftpotential für
2WD und 4WD statistisch verschieden ist, gibt es aufgrund der Tatsache,
dass der genaue Betrag der Längskraft
und folglich des Potentials der auf das Rad ausgeübten Seitenkraft, das
nicht nur durch die 2WD/4WD-Gangwahl, sondern auch durch die Betätigung des
Fahrpedals und des Bremspedals durch den Fahrer bestimmt wird, für einen
auf der Grundlage der Wahl einer solchen Betriebsart optimierten
Steuerungsprozess noch Raum zur Verbesserung. Es wäre von Vorteil,
ein System mit geschlossenem Regelkreis für Hinterradlenkung, das zum
Bestimmen des richtigen Betrags der Regelverstärkung für die Hinterradlenkung die
Rad-Längskraft
verwenden würde,
zu schaffen, um die Notwendigkeit einer unterschiedlichen Lenkungssteuerung
in verschiedenen Fällen
des Fahrzeugbetriebs widerzuspiegeln.
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Aus
der
DE 101 41 274
A1 ist ein Kraftfahrzeug-Lenksystem mit einem Gierratenregler
bekannt, der laufend eine die Fahrzeug-Gierbewegung repräsentierende
Gierrate erfasst und ein hiervon abhängiges Steuersignal bildet,
das eine einer unerwünschten
Gierbewegung entgegenwirkende Lenkbewegung veranlasst, wobei dieses
Steuersignal im ungebremsten Zustand anders gebildet wird, als wenn
das Fahrzeug abgebremst wird.
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Die
WO 02/074638 A1 offenbart
ein Fahrzeugstabilitäts-Kompensationssystem
mit einer Giergeschwindigkeits-Rückkopplungssteuerung
und einer Seitenschlupfgeschwindigkeits-Rückkopplungssteuerung.
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In
der
US 5,615,117 A ist
ein Verfahren zur Steuerung eines Vorder- und Hinterradlenksystems
beschrieben, bei dem die Vorderräder
auf der Grundlage einer Lenkradeingabe und einer Ausgabe eines Kompensationsaktuators
gesteuert werden, wobei die Betätigung
des Kompensationsaktuators gemäß einer
Abweichung einer Ist-Gierrate von einer Soll-Gierrate geregelt wird.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein System und ein Verfahren
zu schaffen, das bei einem Fahrzeug mit aktiver Lenkung eine bessere
Fahrzeugstabilität
schafft.
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Zur
Lösung
der Aufgabe sind ein Steuerungssystem und ein Verfahren mit den
Merkmalen der unabhängigen
Ansprüche
vorgesehen.
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In Übereinstimmung
mit den Lehren der vorliegenden Erfindung ist ein Steuerungssystem
offenbart, das eine Regelung verwendet, um eine aktive Fahrzeug-Hinterradlenkung
zu bewirken, wobei das Steuerungssystem Rad-Längsschlupf-Eingaben empfängt, um
die Richtungsstabilität
des Fahrzeugs zu verbessern. Das Steuerungssystem umfasst eine Steuereinrichtung
mit offenem Regelkreis, die ein Signal der Lenkungssteuerung mit
offenem Regelkreis erzeugt, eine Giergeschwindigkeits-Steuereinrichtung
mit Rückführung, die ein
Giergeschwindigkeits-Rückführsignal
erzeugt, und eine Seitenschlupfgeschwindigkeits-Steuereinrichtung, die ein Seitenschlupfgeschwindigkeits-Rückführsignal
erzeugt. Das Signal der Lenkungssteuerung mit offenem Regelkreis,
das Giergeschwindigkeits-Rückführsignal
und das Seitenschlupfgeschwindigkeits-Rückführsignal werden kombiniert,
um das Lenkungssteuersignal zum Lenken der Fahrzeug-Hinterräder zu erzeugen.
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Die
Giergeschwindigkeits-Steuereinrichtung mit Rückführung umfasst einen Proportional-Regelungs-Prozessblock,
der ein Hinterradlenkungs-Proportional-Regelungs-Signal
erzeugt, um das Giergeschwindigkeits-Rückführsignal
zu bestimmen. Das Hinterradlenkungs-Proportional-Regelungs-Signal wird auf der Grundlage
des Rad-Längsschlupfs
aus der Drehzahl eines angetriebenen Rads und/oder anhand einer Angabe,
ob das automatische Bremssystem eingeschaltet oder ausgeschaltet
ist und ob das Traktionssteuerungssystem eingeschaltet oder ausgeschaltet
ist, bestimmt. Die Seitenschlupfgeschwindigkeits-Steuereinrichtung
mit Rückführung umfasst
einen Proportional-Regelungs-Prozessblock, der ein Seitenschlupfgeschwindigkeits-Regelkomponentensignal
erzeugt, um das Seitenschlupfgeschwindigkeits-Rückführsignal zu bestimmen. Das
Seitenschlupfgeschwindigkeits-Regelkomponentensignal wird auf der
Grundlage des Rad-Seitenschlupfs aus der Drehzahl eines angetriebenen
Rads und/oder anhand einer Angabe, ob das automatische Bremssystem
eingeschaltet oder ausgeschaltet ist und ob das Traktionssteuerungssystem
eingeschaltet oder ausgeschaltet ist, bestimmt.
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Die
Erfindung wird im Folgenden beispielhaft anhand der Zeichnungen
beschrieben; in diesen zeigen:
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1 eine
Draufsicht eines Fahrzeugs, das eine Steuereinrichtung, die eine
aktive Hinterradlenkung bewirkt, gemäß einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung umfasst, wobei die Steuereinrichtung
eine Giergeschwindigkeitsrückführung und
eine Seitenschlupfgeschwindigkeitsrückführung unter Verwendung von Rad-Längsschlupf-Eingaben
verwendet;
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2 einen
Graphen, der einen typischen Verstärkungsplan für eine aktive
Hinterradlenkung mit offenem Regelkreis zeigt, wobei die Fahrgeschwindigkeit
auf der horizontalen Achse und der Hinterrad-Lenkwinkel (R/F) auf
der vertikalen Achse aufgetragen sind;
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3 einen
Blockschaltplan der in 1 gezeigten Steuereinrich tung;
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4 einen
Blockschaltplan eines Giergeschwindigkeits-Prozessblocks und eines Oberflächenerkennungs-Prozessblocks in
der in 3 gezeigten Steuereinrichtung;
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5 einen
Blockschaltplan eines Giergeschwindigkeitsrückführungs-Prozessblocks in der
in 3 gezeigten Steuereinrichtung gemäß einer
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung;
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6 einen
Ablaufplan zum Bestimmen einer Regelkomponente für den in 5 gezeigten
Giergeschwindigkeitsrückführungs-Prozessblock;
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7 einen
Blockschaltplan eines Seitenschlupfgeschwindigkeitsrückführungs-Prozessblocks
in der in 3 gezeigten Steuereinrichtung
gemäß einer
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung;
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8 einen
Ablaufplan zum Bestimmen einer Regelkomponente für den in 7 gezeigten Seitenschlupfgeschwindigkeitsrückführungs-Prozessblock;
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9 einen
Blockschaltplan eines Giergeschwindigkeitsrückführungs-Prozessblocks in der
in 3 gezeigten Steuereinrichtung gemäß einer
weiteren Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung;
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10 einen
Ablaufplan zum Bestimmen einer Regelkomponente für den in 9 gezeigten
Giergeschwindigkeitsrückführungs-Prozessblock;
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11 einen
Ablaufplan zum Bestimmen eines Verstärkungsmultiplikators für den in 9 gezeigten Giergeschwindigkeitsrückführungs-Prozessblock;
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12 einen
Graphen zum Auswählen
des Verstärkungsmultiplikators
für den
in 11 gezeigten Ablaufplan, wobei der Rad-Längsschlupf auf der horizontalen
Achse und der Giergeschwindigkeits-Verstärkungsmultiplikator auf der
vertikalen Achse aufgetragen sind;
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13 einen
Blockschaltplan eines Seitenschlupfgeschwindigkeitsrückführungs-Prozessblocks
in der in 3 gezeigten Steuereinrichtung
gemäß einer
weiteren Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung;
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14 einen
Ablaufplan zum Bestimmen einer Regelkomponente für den in 13 gezeigten Seitenschlupfgeschwindigkeitsrückführungs-Prozessblock;
und
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15 einen
Ablaufplan zum Bestimmen eines Verstärkungsmultiplikators für den in 13 gezeigten
Seitenschlupfgeschwindigkeitsrückführungs-Prozessblock.
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Die
folgende Erörterung
der Ausführungsformen
der Erfindung, die auf eine Regelung für aktive Fahrzeugradlenkung,
die Rad-Längsschlupf-Eingaben umfasst,
gerichtet ist, ist lediglich erläuternder
Natur und kei nesfalls so auszulegen, das sie die Erfindung oder
ihre Anwendungen oder Verwendungen begrenzt.
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1 ist
eine Draufsicht eines Fahrzeugs 12, das ein Steuerungssystem
für aktive
Hinterradlenkung 10, das eine Steuerung mit Giergeschwindigkeitsrückführung und
eine Steuerung mit Seitenschlupfgeschwindigkeitsrückführung verwendet,
gemäß einer
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung umfasst. Das System 10 umfasst
eine Hinterradlenkungs-Steuereinrichtung 14,
die folgende Eingaben empfängt:
ein Fahrgeschwindigkeitssignal V von einem Fahrgeschwindigkeitssensor 16,
ein Fahrzeug-Giergeschwindigkeitssignal YR
von einem Giergeschwindigkeitssensor 18, ein Fahrzeug-Querbeschleunigungssignal
Ay von einem Querbeschleunigungssensor 20, ein Lenkrad-Winkelpositionssignal
von einem Lenkrad-Einschlagwinkelsensor 22, ein
durch ein automatisches Bremssystem (ABS) aktiviertes Signal von
einem ABS 22, ein durch ein Traktionssteuerungssystem (TCS)
aktiviertes Signal von einem TCS 24 und ein Raddrehzahlsignal
von einem Raddrehzahlsensor 46. Der Fahrgeschwindigkeitssensor 16,
der Raddrehzahlsensor 46, der Giergeschwindigkeitssensor 18 und
der Querbeschleunigungssensor 20 können irgendein Sensor sein,
der für
die hier beschriebenen Zwecke geeignet ist, wobei ein Fachmann verschiedene
Beispiele kennen wird. Obwohl nur das Rad 36 mit einem
Raddrehzahlsensor gezeigt ist, würden
alle Räder 30, 32, 36 und 38 Drehzahlsensoren
besitzen, wie es von der im Folgenden besprochenen Erfindung verlangt
wird. Der Raddrehzahlsensor 46 misst die Umdrehungsgeschwindigkeit
des Rads 36, die in eine Translationsgeschwindigkeit umge setzt
wird. Der Lenkradsensor 22 ist an einer Lenksäule 26 angebracht
und kann gleichfalls irgendein Lenkrad-Einschlagwinkelsensor sein,
der für
die hier beschriebenen Zwecke geeignet ist.
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Wie
im Folgenden näher
besprochen wird, verwendet die Steuereinrichtung 14 zur
Schaffung einer aktiven Hinterradlenkung einen Steuerungsalgorithmus,
einen Giergeschwindigkeits-Regelungsalgorithmus und einen Seitenschlupfgeschwindigkeits-Regelungsalgorithmus,
wobei die Regelungsalgorithmen Eingaben zum Bestimmen des Rad-Längsschlupfs
verwenden.
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Das
Fahrzeug 12 weist Vorderräder 30 und 32,
die an Vorderachse 34 drehbar angebracht sind, und Hinterräder 36,
und 38, die an einer Hinterachse 40 drehbar angebracht
sind, auf. Der Hinterradlenkungsaktor 42 liefert ebenfalls
ein Signal für
die Umdrehungsgeschwindigkeit der Räder 36 und 38 an
die Steuereinrichtung 14. Über einen Anhängerbetriebsart-Wahlschalter 44 kann
die Fahrzeugbedienungsperson der Steuereinrichtung 14 mitteilen,
dass das Fahrzeug 12 einen Anhänger schleppt.
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2 ist
ein Graph, der typische Hinterrad-Lenkwinkel für ein Hinterrad-Lenkungsunterstützungssystem
mit offenem Regelkreis zeigt, wobei die Fahrgeschwindigkeit V auf
der horizontalen Achse und der Hinterrad-Lenkwinkel (R/F) auf der vertikalen
Achse aufgetragen sind. Die Kurve 50 des Graphen gilt für ein Fahrzeug,
das keinen Anhänger
schleppt, während
die Kurve 52 des Graphen für ein Fahrzeug gilt, das einen
Anhänger
schleppt. Die Lenkwinkelkurven 50 und 52 des Graphen
zeigen, dass bei langsameren Geschwindigkeiten von typischerweise
unter 50 km/h die Hinterradlenkung zur Vorderradlenkung phasenverschoben
ist und oberhalb von 50 km/h Hinterradlenkung mit der Vorderradlenkung
in Phase ist. Die Informationen aus dem Graphen können der
Steuereinrichtung 14 in einer Nachschlagtabelle bereitgestellt
werden.
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Die
vorliegende Erfindung ist ein Hinterradlenkungs-Steuerungsprozess,
der durch die Bestimmung des Radseitenkraftpotentials eine genaue
Regelverstärkung
für eine
Giergeschwindigkeitsrückführung und eine
Seitenschlupfgeschwindigkeitsrückführung liefert.
Wenn die angetriebenen Hinterräder 36 und 38 Längskräften, die
durch das Beschleunigen oder Bremsen des Fahrzeugs erzeugt werden,
unterliegen, besitzen die Räder 36 und 38 eine
geringere Fähigkeit
zur Erzeugung der Seitenkraft. Daraus ist bekannt, dass die Räder 36 und 38 so
gelenkt werden müssen,
dass sie denselben Seitenkraftbetrag erzeugen. Folglich wendet die
vorliegende eine Technik zur optimalen Bestimmung von Hinterradlenkungs-Regelverstärkungen
an.
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Wenn
das Fahrzeug 12 einer Antiblockiersteuerung oder Traktionssteuerung
unterworfen ist, werden die Räder 30, 32, 36 und 38 auf
einen Punkt gesteuert, an dem die Leistungsfähigkeit des Reifens in Längsrichtung
maximal ist oder die seitliche Leistungsfähigkeit etwas geringer als
jene eines frei rollenden Rads ist. Wenn das ABS 28 oder
das TCS 24 aktiv ist, ist es daher eine Angabe dafür, dass
das Reifenseitenkraftpotential abgenommen hat. Im Ergebnis kann
eine höhere
Verstärkung,
die typischerweise um einen Betrag von 10–20% gegenüber ihrem Normalwert erhöht worden
ist, dazu beitragen, dass das Fahrzeug 12 die erwartete optimale
dynamische Leistung aufrechterhält.
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Das
Rad-Längskraftpotential
kann ebenfalls auf der Grundlage des Rad-Längsschlupfs
geschätzt
werden. Wenn das Fahrzeug
12 eine Bremsung erfährt, wird
der Rad-Längsschlupf
wie folgt berechnet:
wobei λ der Rad-Längsschlupf ist, ω die Winkelgeschwindigkeit
oder die Radumdrehung ist, R der Radradius ist und V die Fahrgeschwindigkeit
ist. Wenn das Fahrzeug
12 eine Beschleunigung erfährt, kann
der Rad-Längsschlupf λ wie folgt
berechnet werden:
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Es
ist allgemein anerkannt, dass bei einer Zunahme des Rad-Längsschlupfs vor allem dann,
wenn der Rad-Längsschlupf
eine kritische Schwelle, die die maximale Längskraft erzeugt, überschreitet,
das Seitenkraftpotential kleiner ist. Daher verwendet die vorliegende
Erfindung die Information "Rad-Längsschlupf" zum Einstellen der
Regelverstärkungen
für die
Hinterrad-Lenkungssteuerung.
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3 ist
ein Blockschaltplan der Steuereinrichtung 14, die eine
aktive Hinterradlenkung bewirkt, gemäß einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung. Die Steuereinrichtung 14 umfasst
ein Fahrzeuglenkungssystem 62, das eine Vorderradlenkungs-(FWS)-Eingabe
und einer Hinterradlenkungs-(RWS)-Eingabe empfängt. Die FWS-Eingabe wird durch
das Vorderradwinkelsignal vom Sensor 22 erzeugt. Für die Fahrzeuglenkung
mit offenem Regelkreis 62 ist ein Steuerungsprozessblock 63 vorgesehen.
Der Steuerungsprozessblock 63 empfängt vom Sensor 22 das
Vorderrad-Lenkwinkelsignal
und vom Sensor 16 das Fahrgeschwindigkeitssignal V und
verwendet die Informationen aus dem Graphen in 2,
um ein Signal der Hinterrad-Lenkungssteuerung mit offenem Regelkreis
zu erzeugen.
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Das
Signal der Hinterrad-Lenkung mit offenem Regelkreis kann mit einem
Giergeschwindigkeits-Rückführsignal
und einem Seitenschlupfgeschwindigkeits-Rückführsignal kombiniert werden,
um eine Regelung zur Verbesserung der Fahrzeugstabilität zu schaffen.
Um die Regelung zu bewirken, werden das Vorderrad-Lenkwinkelsignal,
das Signal der Hinterrad-Lenkungssteuerung mit offenem Regelkreis
und das Fahrgeschwindigkeitssignal V an einen Soll-Giergeschwindigkeits-Prozessblock 64 angelegt.
Der Ausgang des Prozessblocks 64 ist ein Soll-Giergeschwindigkeitssignal
YRdes, das die Annahme einschließt, dass
die Fahrbahnoberfläche
einen hohen Reibungskoeffizienten besitzt, d. h. nicht schlüpfrig ist.
Das Soll-Giergeschwindigkeitssignal YRdes wird
an einen Oberflächenerkennungs-(SID)-Prozessblock 66 angelegt,
der das Soll-Giergeschwindigkeitssignal YRdes auf
der Grundlage des Straßenzustands
modifiziert. Bei dieser Ausführungsform
wird der Straßenzustand
aus dem Querbeschleunigungssignal Ay bestimmt. Jedoch sind auf dem Fachgebiet
einige Techniken zum Bestimmen des Oberflächenzustands bekannt, wobei
eine geeignete dieser Techniken hier angewendet werden kann.
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4 ist
ein detaillierterer Blockschaltplan des Giergeschwindigkeits-Prozessblocks 64 und
des SID-Prozessblocks 66. In 4 ist ein
Giergeschwindigkeits-Referenzmodell-Algorithmus zum Bestimmen des
Soll-Giergeschwindigkeitssignals
YRdes bei hohem Reibkoeffizienten gezeigt.
Der SID-Prozesskasten 66 erzeugt aus den Eingaben ein Giergeschwindigkeits-Befehlssignal
YRcmd. Eine genauere Besprechung der Prozessblöcke 64 und 66 lässt sich
in der '378-Anmeldung
finden.
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Das
Giergeschwindigkeits-Befehlssignal YRcmd und
das Giergeschwindigkeitssignal YR vom Giergeschwindigkeitssensor 18 werden
an einen Gierwinkelkomparator 68 angelegt. Der Gierwinkelkomparator 68 vergleicht das
Soll-Giergeschwindigkeits-Befehlssignal YRcmd mit
dem Ist-Giergeschwindigkeitssignal
YR, um zu bestimmen, ob sich das Fahrzeug 12 wirklich mit
der von der Fahrzeugbedienungsperson gewünschten Geschwindigkeit dreht.
Die Differenz zwischen dem befohlenen Giergeschwindigkeitssignal
YRcmd und dem Ist-Giergeschwindigkeitssignal
YR ist ein Giergeschwindigkeits-Korrektursignal YRE, das an einen
Giergeschwindigkeitsrückführungs-Prozessblock 70 angelegt
wird. Der Prozessblock 70 bestimmt, welche Lenkungskorrektur
erforderlich ist, damit sich die Soll-Giergeschwindigkeit ergibt.
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5 ist
ein Blockschaltplan des Giergeschwindigkeitsrückführungs-Prozessblocks 70 gemäß einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung. Zur Verringerung des Signalrauschens
wird das Giergeschwindigkeits-Befehlssignal YRcmd durch
ein Filter 82 gefiltert, während das Giergeschwindigkeitssignal
YR durch ein Filter 84 gefiltert wird. Der Giergeschwindigkeitsrückführungs-Prozessblock 70 umfasst
einen Giergeschwindigkeits-Fehlerableitungs-Prozessblock 86,
einen Giergeschwindigkeitsfehler-Differential-Regelungs-Prozessblock 88,
ein Filter 90 und einen Proportional-Regelungs-Prozessblock 92.
Der Prozessblock 86 erzeugt eine zeitliche Ableitung des
Giergeschwindigkeits-Fehlersignals YRE, während der Prozessblock 88 ein
Differential-Regelungs-Signal RWYRd berechnet,
indem er das zeitlich abgeleitete Signal mit einem konstanten vorgegebenen
Verstärkungsfaktor
multipliziert.
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Das
Giergeschwindigkeits-Fehlersignal YRE wird durch das Filter 90 gefiltert,
um ein gefiltertes Giergeschwindigkeits-Fehlersignal Δr zu erzeugen,
das an den Proportional-Regelungs-Prozessblock 92 angelegt wird.
Gemäß der Erfindung
empfängt
der Proportional-Regelungs-Prozessblock 92 das ABS-Zustandssignal vom
ABS 28, das TCS-Zustandssignal vom TCS 24 und
das Fahrgeschwindigkeitssignal V vom Fahrgeschwindigkeits sensor 16 und
erzeugt ein Hinterradlenkungs-Proportional-Regelungs-Signal RWYRp. Das Differential-Regelungs-Signal RWYRd und das Hinterradlenkungs-Proportional-Regelungs-Signal
RWYRp werden durch einen Kombinator 94 addiert,
um ein Hinterrad-Giergeschwindigkeits-Steuersignal RWYR zu
erzeugen. Das Giergeschwindigkeits-Steuersignal RWYR,
das Fehlerratensignal Δr
und das Fahrgeschwindigkeitssignal V werden an einen Giergeschwindigkeits-Prozessblock 96 angelegt,
der die Giergeschwindigkeits-Einstiegs- und -Ausstiegskriterien
bestimmt und das Giergeschwindigkeits-Rückführsignal RWYRFB erzeugt.
Der Giergeschwindigkeits-Prozessblock 96 gibt außerdem ein
Giergeschwindigkeits-Steuer-Flag aus, wenn die Differenz zwischen
der Soll-Giergeschwindigkeit
und der Ist-Giergeschwindigkeit groß genug ist, um die Regelung
anzuwenden.
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6 ist
ein Ablaufplan 100, der die Wirkungsweise des Proportional-Regelungs-Prozessblocks 92 bei
dieser Ausführungsform
zeigt. Das gefilterte Gierwinkel-Fehlerratensignal Δr, die ABS-
und TCS-Zustandssignale und das Fahrgeschwindigkeitssignal V werden
beim Kasten 102 in den Proportional-Regelungs-Prozessblock 92 eingegeben.
Der Proportional-Regelungs-Algorithmus
bestimmt dann beim Kasten 104 eine Giergeschwindigkeits-Proportional-Regelungs-Verstärkung GpYR auf der Grundlage der Fahrgeschwindigkeit fYR(V). Zu diesem Zweck ist eine im Voraus
gespeicherte Nachschlagtabelle vorgesehen. Der Proportional-Regelungs-Algorithmus
ermittelt dann bei der Entscheidungsraute 106, ob das ABS 28 oder
das TCS 24 aktiviert ist. Falls weder das ABS 28 noch
das TCS 24 aktiviert ist, wählt der Algorithmus beim Kasten 108 einen
normalen, vorgegebenen Verstärkungsmultiplikator
GnormYR für einen Verstärkungsmultiplikator
GmYR aus. Der Proportional-Regelungs-Algorithmus bestimmt
beim Kasten 110 das Hinterradlenkungs-Proportional-Regelungs-Signal RWYRp, indem er die Giergeschwindigkeits- Regelverstärkung GpYR, das Fehlerratensignal Δr und den
Verstärkungsmultiplikator
GmYR miteinander multipliziert. Falls der
Proportional-Regelungs-Algorithmus
jedoch bei der Entscheidungsraute 106 ermittelt, dass das
ABS 28 oder das TCS 24 aktiviert ist, wählt der
Algorithmus beim Kasten 112 einen vorgegebenen Rad-Längsschlupf-Verstärkungsmultiplikator
GabsYR für
den Verstärkungsmultiplikator
GmYR aus, der zum Bestimmen des Hinterradlenkungs-Proportional-Regelungs-Signals RWYRp beim Kasten 110 verwendet wird.
Der Verstärkungsmultiplikator
GabsYR liefert die Korrektur für den Rad-Längsschlupf.
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Die
Steuereinrichtung 14 umfasst außerdem einen Seitenschlupfgeschwindigkeits-Regelungsrückführungs-Prozessblock 72,
der den Fahrzeugzustand während
des Wendemanövers
bestimmt. Der Seitenschlupfgeschwindigkeits-Regelungsrückführungs-Prozesskasten 72 empfängt das
Querbeschleunigungssignal Ay vom Querbeschleunigungssensor 20,
das Giergeschwindigkeitssignal YR vom Giergeschwindigkeitssensor 18,
das Fahrgeschwindigkeitssignal V vom Fahrgeschwindigkeitssensor 16,
das Giergeschwindigkeits-Fehlersignal YRE, die ABS- und TCS-Zustandssignale und
das YR-Steuer-Flag, um die Bestimmung des Fahrzeugzustands vorzunehmen.
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7 ist
ein detaillierter Blockschaltplan des Seitenschlupfgeschwindigkeitsregelungs-Prozessblocks 72 gemäß einer
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung. Der Prozessblock 72 umfasst
einen Seitenschlupfgeschwindigkeits-Prozessblock 120, einen
Proportional-Regelungs-Prozessblock 122 und
einen Seitenschlupfgeschwindigkeitsrückführungs-Prozessblock 124.
Der Seitenschlupfgeschwindigkeitsregelungs-Prozessblock 120 empfängt das
Giergeschwindigkeitssignal YR vom Giergeschwindigkeitssensor 18, das
Querbeschleunigungssignal Ay vom Querbeschleunigungssensor 20,
das Giergeschwindigkeitssignal YR vom Giergeschwindigkeitssensor 18 und
das Fahrgeschwindigkeitssignal V vom Fahrgeschwindigkeitssensor 16 und
erzeugt ein Fahrzeug-Seitenschlupfgeschwindigkeitssignal
Vy_dot (Vy_dot =
Ay – YR·V). Der
Proportional-Regelungs-Prozessblock 122 empfängt das
Fahrzeug-Seitenschlupfgeschwindigkeitssignal
Vy_dot, das Fahrgeschwindigkeitssignal V,
das ABS-Signal vom ABS 28 und das TCS-Signal vom TCS 24 und
erzeugt eine Hinterrad-Seitenschlupfgeschwindigkeits-Regelkomponente
RWSR. Die Hinterrad-Seitenschlupfgeschwindigkeits-Regelkomponente
RWSR, das Fahrzeug-Seitenschlupfgeschwindigkeitssignal
Vy_dot, das Fahrgeschwindigkeitssignal V
und das Giergeschwindigkeits-Steuer-Flag werden an den Seitenschlupfgeschwindigkeitsrückführungs-Prozessblock 124 angelegt,
der Seitenschlupfgeschwindigkeits-Einstiegs- und -Ausstiegskriterien
bestimmt und ein Seitenschlupfgeschwindigkeits-Rückführsignal
RWSRFB erzeugt.
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8 ist
ein Ablaufplan 130, der die Wirkungsweise des Proportional-Regelungs-Prozessblocks 122 bei
dieser Ausführungsform
zeigt. Das Fahrzeug-Seitenschlupfgeschwindigkeitssignal Vy_dot, die ABS- und TCS-Zustandssignale und das Fahrgeschwindigkeitssignal
V werden beim Kasten 132 in den Proportional-Regelungs-Prozessblock 122 eingegeben.
Der Proportional-Regelungs-Algorithmus bestimmt dann beim Kasten 134 eine
proportionale Seitenschlupfgeschwindigkeits-Regelverstärkung GpSR auf der Grundlage der Fahrgeschwindigkeit
fSR(V). Zu diesem Zweck ist eine im Voraus
gespeicherte Nachschlagtabelle vorgesehen. Der Proportional-Regelungs-Algorithmus
ermittelt dann bei der Entscheidungsraute 136, ob das ABS 28 oder
das TCS 24 aktiviert ist. Falls weder das ABS 28 noch
das TCS 24 aktiviert ist, wählt der Algorithmus beim Kasten 138 einen
normalen, vorgegebenen Seitenschlupfgeschwindigkeits-Verstärkungsmultiplikator
GnormSR für den Seitenschlupfgeschwindigkeits-Verstärkungsmultiplikator
GmSR aus. Der Proportional-Regelungs- Algorithmus bestimmt
beim Kasten 140 die Hinterrad-Seitenschlupfgeschwindigkeits-Regelkomponente
RWSR, indem er das Fahrzeug-Seitenschlupfgeschwindigkeitssignal
Vy_dot, die proportionale Seitenschlupfgeschwindigkeits-Regelverstärkung GpSR und den Seitenschlupfgeschwindigkeits-Verstärkungsmultiplikator
GmSR miteinander multipliziert. Falls der
Proportional-Regelungs-Algorithmus jedoch bei der Entscheidungsraute 136 ermittelt,
dass das ABS 28 oder das TCS 24 aktiviert ist,
wählt der
Algorithmus beim Kasten 142 einen vorgegebenen Seitenschlupfgeschwindigkeits-Verstärkungsmultiplikator
GabsSR für
den Verstärkungsmultiplikator
GmSR aus, der zum Bestimmen der Hinterrad-Seitenschlupfgeschwindigkeits-Regelkomponente
RWSR beim Kasten 140 verwendet
wird. Der Verstärkungsmultiplikator
GabsSR liefert die Korrektur für den Rad-Längsschlupf.
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Um
wieder zu 3 zurückzukehren, umfasst die Steuereinrichtung 14 einen
Kombinator 74, der das Signal der Steuerung mit offenem
Regelkreis, das Giergeschwindigkeits-Rückführsignal RWYRFB und
das Seitenschlupfgeschwindigkeits-Rückführsignal RWSRFB addiert,
um ein Hinterrad-Lenkwinkelsignal RWS zu erzeugen. Das Hinterrad-Lenkwinkelsignal
RWS wird von der Steuereinrichtung 14 verwendet, um den
Aktor 42 zu steuern, der die Hinterrad-Lenkungsunterstützung, die
Eingaben umfasst, die, wie oben besprochen worden ist, auf dem Rad-Längsschlupf basieren, bewirkt.
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Gemäß eine weiteren
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung wird der Rad-Längsschlupf anstatt durch die
Zustandssignale vom ABS 28 und TCS 24 durch die
vom Sensor 46 gelieferte Drehzahl eines angetriebenen Rads
bestimmt. 9 ist ein Blockschaltplan des
Prozessblocks 70, der diese Ausführungsform der Erfindung zeigt.
Bei dieser Ausführungsform
empfängt
der Prozessblock für
Regelung mit Proportionalverstärkung 92 anstelle
der ABS- und TCS-Signale das Drehzahlsignal eines angetriebenen
Fahrzeugrads. Daher bestimmt der Proportional-Regelungs-Prozessblock 92 das
Hinterradlenkungs-Proportional-Regelungs-Signal RWYRp auf
der Grundlage des Drehzahlsignals eines angetriebenen Rads.
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10 ist
ein Ablaufplan 144, der die Schritte, die der Proportional-Regelungs-Algorithmus
zum Bestimmen des Hinterradlenkungs-Proportional-Regelungs-Signals RWYRp auf der Grundlage des Drehzahlsignals
eines angetriebenen Rads ausführt.
Der Proportional-Regelungs-Algorithmus
empfängt
beim Kasten 146 die Eingangsdaten: gefiltertes Giergeschwindigkeits-Fehlersignal
Ar und Fahrgeschwindigkeit V. Der Proportional-Regelungs-Algorithmus
bestimmt dann beim Kasten 148 eine proportionale Giergeschwindigkeits-Regelverstärkung GpYR auf der Grundlage der Fahrgeschwindigkeit
fYR(V) aus einer im Voraus bestimmten, gespeicherten
Nachschlagtabelle. Der Algorithmus bestimmt dann beim Kasten 150 einen
Giergeschwindigkeits-Verstärkungsmultiplikator
GmYR.
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11 ist
ein Ablaufplan 152, der zeigt, wie der Giergeschwindigkeits-Verstärkungsmultiplikator
GmYR berechnet wird. Das Drehzahlsignal
eines angetriebenen Rads und das Fahrgeschwindigkeitssignal V werden beim
Kasten 154 bereitgestellt, wobei der Algorithmus beim Kasten 156 den
Schlupf λ des
angetriebenen Rads aus diesen Werten berechnet. Der Algorithmus
bestimmt dann beim Kasten 158 den Giergeschwindigkeits-Verstärkungsmultiplikator
GmYR aus dem Rad-Längsschlupf λ. 12 ist
ein Graph, aus dem zu diesem Zweck eine Nachschlagtabelle erzeugt
werden kann, wobei der Rad-Längsschlupf λ auf der
horizontalen Achse und der Giergeschwindigkeits-Verstärkungsmultiplikator
GmYR auf der vertikalen Achse aufgetragen
sind. Aus dem berechneten Rad-Längsschlupf λ identifiziert
der Algorithmus den Giergeschwindigkeits- Verstärkungsmultiplikator GmYR. Der Proportional-Regelungs-Algorithmus
bestimmt beim Kasten 160 das Hinterradlenkungs-Proportional-Regelungs-Signal
RWYRp, indem er das Verstärkungssignal
GpYR, das Fehlerratensignal Δr und den
Multiplikator GmYR miteinander multipliziert.
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13 ist
ein detaillierter Blockschaltplan des Seitenschlupfgeschwindigkeitsregelungs-Prozessblocks 72,
der diese Ausführungsform
der Erfindung zeigt. Bei dieser Ausführungsform empfängt der
Proportional-Regelungs-Prozessblock 122 anstelle
der ABS- und TCS-Zustandssignale das Drehzahlsignal eines angetriebenen
Rads. Daher bestimmt der Proportional-Regelungs-Prozessblock 122 die
Hinterrad-Seitenschlupfgeschwindigkeits-Regelkomponente
RWSR auf der Grundlage der Drehzahl eines
angetriebenen Rads.
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14 ist
ein Ablaufplan 170, der die Schritte, die der Proportional-Regelungs-Algorithmus
zum Bestimmen der Hinterrad-Seitenschlupfgeschwindigkeits-Regelkomponente
RWSR auf der Grundlage des Drehzahlsignals
eines angetriebenen Rads bei dieser Ausführungsform ausführt. Der
Proportional-Regelungs-Algorithmus empfängt beim Kasten 172 die
Eingangsdaten: Fahrzeug-Seitenschlupfgeschwindigkeitssignal Vy_dot, Drehzahl eines angetriebenen Rads
und Fahrgeschwindigkeit V. Der Proportional-Regelungs-Algorithmus bestimmt
dann beim Kasten 174 eine proportionale Seitenschlupfgeschwindigkeits-Regelverstärkung GpSR auf der Grundlage der Fahrgeschwindigkeit
fSR(V) aus einer im Voraus bestimmten, gespeicherten
Nachschlagtabelle. Der Algorithmus bestimmt dann beim Kasten 176 einen
Seitenschlupfgeschwindigkeits-Verstärkungsmultiplikator GmSR.
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15 ist
ein Ablaufplan 178, der zeigt, wie der Seitenschlupfgeschwindigkeits-Verstärkungsmultiplikator
GmSR berechnet wird. Das Drehzahlsignal
eines angetriebenen Rads und das Fahrgeschwindigkeitssignal V werden
beim Kasten 180 bereitgestellt, wobei der Algorithmus beim
Kasten 182 den Schlupf λ des
angetriebenen Rads aus diesen Werten berechnet. Der Algorithmus
bestimmt dann beim Kasten 184 den Seitenschlupfgeschwindigkeits-Verstärkungsmultiplikator
GmSR aus dem Rad-Längsschlupf λ. Zu diesem Zweck kann eine
Nachschlagtabelle aus einem Graph erzeugt werden, bei dem der Rad-Längsschlupf λ auf der
horizontalen Achse und der Seitenschlupfgeschwindigkeits-Verstärkungsmultiplikator
GmSR auf der vertikalen Achse aufgetragen
sind. Aus dem berechneten Rad-Längsschlupf λ identifiziert
der Algorithmus den Seitenschlupfgeschwindigkeits-Verstärkungsmultiplikator
GmSR. Der Proportional-Regelungs-Algorithmus
bestimmt beim Kasten 186 die Hinterrad-Seitenschlupfgeschwindigkeits-Regelkomponente
RWSR, indem er das Verstärkungssignal GpSR,
das Fahrzeug- Seitenschlupfgeschwindigkeitssignal Vy_dot und
den Multiplikator GmSR miteinander multipliziert.
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In
einer nochmals weiteren Ausführungsform
kann die Steuereinrichtung sowohl das ABS-Signal und das TCS-Signal
als auch das Drehzahlsignal eines angetriebenen Rads verwenden,
um die Rad-Längsschlupf-Eingaben
oder genauer das Hinterrad-Verstärkungssignal
zu liefern. Ein solches System kann die ABS und TCS-Signale oder
das Drehzahlsignal eines angetriebenen Rads zu Fehlertoleranzzwecken
verwenden.
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Zusammengefasst
betrifft die Erfindung ein Steuerungssystem, das eine Regelung verwendet,
um eine aktive Fahrzeug-Hinterradlenkung zu bewirken, wobei das
Steuerungssystem Rad-Längsschlupf-Eingaben
emp fängt,
um die Richtungsstabilität
des Fahrzeugs zu verbessern. Die Rad-Längsschlupf-Eingaben
können
eine Raddrehzahl und/oder eine Angabe, dass die Traktionssteuerung
oder das automatische Bremssystem eingeschaltet ist, sein. Das Steuerungssystem
umfasst eine Steuereinrichtung mit offenem Regelkreis, die ein Signal
der Lenkungssteuerung mit offenem Regelkreis erzeugt, eine Giergeschwindigkeits-Steuereinrichtung
mit Rückführung, die
ein Giergeschwindigkeits-Rückführsignal
erzeugt, und eine Seitenschlupfgeschwindigkeits-Steuereinrichtung,
die ein Seitenschlupfgeschwindigkeits-Rückführsignal erzeugt. Das Signal
der Lenkungssteuerung mit offenem Regelkreis, das Giergeschwindigkeits-Rückführsignal und das Seitenschlupfgeschwindigkeits-Rückführsignal
werden kombiniert, um das Lenkungssteuersignal zum Lenken der Fahrzeug-Hinterräder zu erzeugen.