DE4102595C2 - Lenkvorrichtung für ein Kraftfahrzeug - Google Patents
Lenkvorrichtung für ein KraftfahrzeugInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung für ein
Kraftfahrzeug gemäß dem Oberbegriff von Patentanspruch 1.
Eine solche Lenkvorrichtung ist bekannt (DE 36 08 420 A1). Bei
dieser bekannten Lenkvorrichtung wird der Einschlagwinkel der
gelenkten Räder nicht allein durch den Drehwinkel des Lenkrades,
sondern zusätzlich durch zumindest einen mittels der
Meßeinrichtung gemessenen Ist-Zustandswert des Bewegungszustandes
des Fahrzeuges bestimmt. Zu diesem Zweck wird die
Steuereinrichtung einerseits mit einem dem Drehwinkel des
Lenkrads entsprechenden Signal gespeist und andererseits mit
dem von der Meßeinrichtung gelieferten Ist-Zustandswert des
Bewegungszustandes des Fahrzeugs, bei dem es sich beispielsweise
um den Giergrad des Fahrzeugs handeln kann. Die Steuereinrichtung
bestimmt aufgrund dieser Eingangssignale einen
solchen Einschlagwinkel für die gelenkten Räder, daß durch
diesen Einschlagwinkel unter den gegebenen Umständen einem
Übersteuern bzw. Untersteuern möglichst vorgebeugt wird, um
dadurch wiederum das Fahrzeugverhalten bei Kurvenfahrt zu
verbessern. Bei der bekannten Lenkvorrichtung besteht die
Antriebseinrichtung beispielsweise aus einem hydraulischen
Stellantrieb und wird die Antriebseinrichtung ausschließlich
aufgrund des Ausgangssignals der Steuereinrichtung gesteuert.
Letzteres ist insofern nachteilig, als die Lenkbarkeit des
Fahrzeugs stets die Funktionsfähigkeit der Steuereinrichtung
voraussetzt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die gattungsgemäße
Lenkvorrichtung dahingehend weiterzubilden, daß die Lenkbarkeit
des Fahrzeugs nicht von der Funktionsfähigkeit der
Steuereinrichtung abhängt.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Lenkvorrichtung
gemäß Patentanspruch 1 gelöst.
Erfindungsgemäß ist eine Ausbildung vorgesehen, die einen
mechanischen Antrieb des Lenkgestänges mittels des Lenkrades
ermöglicht. Dieser mechanische Teil der Antriebseinrichtung
ist aufgrund der verschiebbaren Anordnung der Spurstange
innerhalb der Zahnstange und der Kopplung der Zahnstange mit
der Spurstange über die Stellvorrichtung derart ausgebildet,
daß die Spurstange nicht nur mittels der Zahnstange, sondern
zusätzlich aufgrund des Ausgangssignals der Steuereinrichtung
mittels der Stellvorrichtung verschoben wird. Auf diese Weise
ist der resultierende Einschlagwinkel der gelenkten Räder
sowohl abhängig vom Drehwinkel des Lenkrades als auch vom
Ausgangssignal der Steuereinrichtung und somit von dem
gemessenen Ist-Zustandswert, so daß nach wie vor das Fahrzeugverhalten
verbessert ist. Die Steuerung aufgrund des
Ausgangssignals der Steuereinrichtung kann jedoch manuell
übersteuert werden, so daß ein Versagen oder ein Ausfall der
Steuereinrichtung das Fahrzeug nicht unlenkbar machen.
Zum Stand der Technik gehört auch der Inhalt der nachveröffentlichten
Patentanmeldung P 39 30 445.0. Bei diesem Stand der
Technik ist eine verschiebbare Anordnung der Spurstange
innerhalb der Zahnstange nicht vorgesehen. Ferner gehört zum
Stand der Technik der Inhalt der nachveröffentlichten Patentanmeldung
P 39 24 324.9. Von diesem Stand der Technik unterscheidet
sich die Erfindung gemäß Patentanspruch 1 durch das
Vorhandensein von Zahnstange und Ritzel, durch die verschiebbare
Anordnung der Spurstange innerhalb der Zahnstange und
durch die Kopplung von Spurstange und Zahnstange mittels der
Stellvorrichtung.
In vorteilhafter Ausbildung der Erfindung kann vorgesehen
sein, daß die Stellvorrichtung entweder einen Fluidmotor oder
einen Elektromotor aufweist.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand
der Unteransprüche.
Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen
dargestellt und werden im folgenden näher erläutert. Es
zeigt
Fig. 1 eine perspektivische, schematische Ansicht einer Lenkvorrichtung
gemäß einer ersten Ausführungsform;
Fig. 2 ein schematische Darstellung zur Erläuterung der
Steuerung der Lenkvorrichtung gemäß Fig. 1;
Fig. 3 ein Ablaufdiagramm einer Steuereinrichtung der Lenkvorrichtung
gemäß den Fig. 1 und 2;
Fig. 4 eine Abwandlung der Anordnung gemäß Fig. 2;
Fig. 5 ein Fig. 3 ähnliches Ablaufdiagramm, das bei der
Abwandlung gemäß Fig. 4 zur Anwendung kommt;
Fig. 6 eine perspektivische, schematische Ansicht einer
zweiten Ausführungsform der Lenkvorrichtung;
Fig. 7 eine schematische Darstellung von Elementen der Lenkvorrichtung
gemäß Fig. 6;
Fig. 8 einen Axialschnitt durch eine Antriebseinrichtung der
schematischen in Fig. 6 gezeigten Lenkvorrichtung;
Fig. 8A eine Schnittdarstellung gemäß 8A-8A in Fig. 8;
Fig. 8B eine Schnittdarstellung, die zeigt, wie ein Ritzel
mit einer Zahnstange in Eingriff steht;
Fig. 9 eine Fig. 8 ähnliche Darstellung einer weiteren Ausführungsform
der Antriebseinrichtung;
Fig. 10 einen Axialschnitt durch eine Antriebseinrichtung der
schematisch in Fig. 1 gezeigten Lenkvorrichtung; und
Fig. 10A einen ausschnittweisen Axialschnitt durch eine
Abwandlung der Antriebseinrichtung gemäß Fig. 10.
Die Fig. 1 zeigt schematisch eine Lenkvorrichtung für ein Kraftfahrzeug, das ein
Paar von lenkbaren Rädern 12 besitzt, die über ein Lenkgestänge
und eine Antriebseinrichtung mit einem Lenkrad 14 verbunden sind.
Die Antriebseinrichtung weist eine
Lenkwelle 16 mit einem Ritzel 92 auf, das mit Zähnen
an einer hin- und herbewegbaren Zahnstange 84 kämmt.
An der Zahnstange 84
ist das Gehäuse 221 eines Elektromotors 200 befestigt, welcher eine
Spindelmutter 202 antreibt,
die in Eingriff mit einer Spurstange 82 steht, deren
Enden mit einem Paar von Lenkhebeln verbunden
sind, welche die Lenkbewegung auf die Räder 12 über
tragen.
In Fig. 1 sind die Zahnstange 84, die Spurstange 82 und der Elektromotor
200 lediglich aus Gründen der Übersichtlichkeit nebeneinander
dargestellt. Dies entspricht nicht der konkreten Ausbildung der
Erfindung, bei der die Spurstange 82 innerhalb der Zahnstange 84
angeordnet ist, wie weiter unten erläutert werden wird.
Somit erzeugen im Betrieb die Lenkwelle 16 und das Ritzel 92
eine lineare Bewegung der Zahnstange 84 sowie des
Motorgehäuses 201
und der Spindelmutter 202. Eine lineare Be
wegung der Spindelmutter 202 wird,
sofern sich die Spindelmutter 202 nicht dreht, unmittelbar auf die Spurstange 82
übertragen. Auf diese Weise kann durch ein Drehen des Lenkrades
14 die Ausrichtung bzw. der Einschlagwinkel der Räder 12 verändert werden.
Um eine übermäßige Über- oder Untersteuerung zu vermeiden,
ist vorgesehen, den Einschlagwinkel zusätzlich dadurch
zu justieren oder ein
zustellen, daß der Elektromotor 200 betrieben
wird, um eine Drehung der Spindelmutter 202 und eine
daraus resultierende überlagerte lineare Bewegung der
Spurstange 82 hervorzurufen.
Die Betätigung des Elektromotors 200 wird durch elektrische Signale von
einer Steuereinrichtung 32 in Abhängigkeit von einem bestimmten Bewegungszustand
des sich bewegenden Fahrzeugs, wie z. B. dem Giergrad des
Fahrzeugs, bewirkt. Wenn der Giergrad der berücksichtigte
Zustandswert ist, verwendet die Steuereinrichtung 32 Signale, die
vom Drehwinkel des Lenkrades und der Fahrgeschwindigkeit des Fahrzeugs abhän
gen, um einen Soll-Giergrad zu bestimmen, und es ver
gleicht diesen Soll-Giergrad mit einem aktuellen Ist-Gier
grad, um den Einschlagwinkel zu regeln. Der Giergrad
kann als der Drehungsgrad des Fahrzeugs um eine vertikale Achse
bestimmt werden.
Das Signal für den Drehwinkel δ wird von einem üblichen Drehwin
kelfühler 25 geliefert (siehe Fig. 2), der mit der Lenkwelle 16 des Fahrzeugs
in Wirkverbindung steht. Das Signal für die Fahrgeschwindigkeit
V wird durch übliche Raddrehzahlfühler 28A erzeugt, die be
trieblich mit allen Rädern des Fahrzeugs verbunden sind.
Wenn die Raddrehzahlen unterschiedlich sind, so wird die Steuer
einrichtung einen Mittelwert aus diesen ableiten. Der Ist-Gier-
grad wird durch einen üblichen Giergradfühler
27, gemessen.
Der Soll-Giergrad Θd wird durch die Steuereinrichtung
nach der folgenden Beziehung errechnet (s. Fig. 3):
Hierin ist Θd der Soll-Giergrad, L der Radstand des Fahr
zeugs, d. h. der Abstand zwischen der Vorder- und Hinterachse,
g die Erdbeschleunigung, δ der Drehwinkel des Lenkrades, V die Fahrgeschwin
digkeit und K eine Konstante größer als 0° und nicht größer als
1°, um einen neutralen oder geringen Untersteuerungszustand
zu erlangen.
Nach Bestimmen des Soll-Giergrades Θd in der obigen Weise
vergleicht die Steuereinrichtung den gewünschten Soll-Giergrad Θd mit dem
Ist-Giergrad Θa. Ist Θa = Θd, so ist eine Justie
rung des Einschlagewinkels nicht notwendig. Ist Θa < Θd, dann ist ein Untersteuerungs
zustand vorhanden, der erfordert, daß die Größe des Einschlagwinkels
vergrößert wird. Ist Θa < Θd, dann ist ein Übersteuerungszustand
gegeben, der es notwendig macht, die Größe des Einschlagwinkels zu
vermindern. Die Richtung, in der die Spindelmutter 202 gedreht
wird, ist davon abhängig, welcher der Werte Θa und Θd größer
ist, und das Ausmaß der Drehung der Spindelmutter 202 hängt
von der Größe der Unterschiede zwischen den Werten Θd sowie Θa
ab. Die Drehung der Spindelmutter 202 dauert an, bis die Steu
ereinrichtung feststellt, daß Θa = Θd ist.
Bei dem Ausführungsbeispiel gemäß den Fig. 4 und 5
kommt eine andere Art und Weise
zur Bestimmung des aktuellen Ist-Giergrades zur Anwendung.
Anstelle eines Giergradfühlers werden in diesem Fall übliche
vordere und hintere querbeschleunigungsfühler
40 und 42 benutzt. Die gemessene vordere und hintere Querbe
schleunigung werden in einen vorderen bzw. hinteren Querge
schwindigkeitswert Vf bzw. Vr durch die Steuereinrichtung umgewandelt,
so daß der Ist-Giergrad Θa gemäß der folgenden Beziehung
bestimmt werden kann:
worin N der Abstand zwischen dem vorderen und hinteren
Querbeschleunigungsfühler 40, 42 ist.
In den Fig. 6 und 7 ist eine zweite bevorzugte Ausführungsform
für eine Lenkvorrichtung darge
stellt, wobei der Elektromotor der Antriebseinrichtung durch einen Fluidmotor 130 ersetzt wor
den ist, welcher einen Fluidzylinder 132 umfaßt, in dem ein hin-
und herbewegbarer Kolben 134 angeordnet ist. Mit den entgegen
gesetzten Stirnseiten des Kolbens 134 sind jeweils Kolbenstangen
56 und 56′ verbunden, die aus entgegengesetzten Enden des
Fluidzylinders 52 nach außen ragen und die Spurstange 82 bilden. Innerhalb des Fluidzylinders ist ein
Paar von Federn 58, 58′ angeordnet, die den Kolben 134 in eine
mittige Lage innerhalb des Fluidzylinders 132 drücken.
Ähnlich wie im Falle der Fig. 1 sind auch in Fig. 6 die Zahnstange
84, die Spurstange 82 und der Fluidmotor 130 lediglich
aus Gründen der Übersichtlichkeit nebeneinander dargestellt.
Dies entspricht nicht der konkreten Ausbildung der Erfindung
bei der die Spurstange 82 innerhalb der Zahnstange 84
angeordnet ist, wie weiter unten erläutert werden wird.
Eine durch den Motor des Fahrzeugs bestriebene Pumpe 146 fördert
unter Druck stehendes Fluid zu einer Ventileinrichtung 148 in Form eines Magnet-Dreiwegeventils,
dessen Stellung durch ein Signal von der Steuereinrichtung 32 bestimmt
wird. In der Fluidleitung zwischen der Pumpe 146 und der Ventileinrichtung
148 kann ein Speicher 64 vorgesehen sein, um Schwankungen oder
Vibrationen im Öldruck zu dämpfen.
Im Betrieb wird ein Einschlagen der Räder 12 durch das Lenkrad 14
und das Zusammenwirken von Ritzel 92 und Zahnstange 84 bewirkt. Eine
lineare Bewegung der Zahnstange 84 wird auf den
Fluidzylinder 132
übertragen. Eine Linearbewegung des Fluidzylinders 132
wird dann auf die Lenkhebel 122 übertragen, die an die äußeren
Enden der Spurstange 82 angeschlossen sind. In dem
Fall, da die Steuereinrichtung 32 einen Unter- oder Übersteuerungszu
stand feststellt, wird die Ventileinrichtung 148 durch ein elektri
sches Ausgangssignal von der Steuereinrichtung 32 betätigt, um den Kol
ben 134 in einer von zwei Richtungen zu verschieben, so daß die
Räder 12 zusätzlich ver
schwenkt werden, wodurch die notwendige Korrektur des Einschlagwinkels hervorgerufen wird.
Die Fig. 8-10 zeigen mehrere bevorzugte Antriebseinrichtungen, die in
Übereinstimmung mit dem in Verbindung mit den Fig. 1 und 6 be
schriebenen Lenksystemen arbeiten.
Die Fig. 8, 8A und 8B zeigen eine solche Antriebseinrichtung 80, bei
welcher die Spurstange 82 axial verschiebbar in der Zahn
stange 84, welche eine hohlzylindrische Gestalt hat, aufge
nommen ist. Die Zahnstange 84 besitzt Zähne 86, die an einem
Teil ihres Außenumfangs ausgebildet sind (s. Fig. 8B).
Die Zahnstange 84 ist mit Bezug zur Spurstange 82 exzen
trisch angeordnet, wodurch die Zähne 86 in dem daraus resultie
renden dickeren Teil der Zahnstange 84 ausgebildet werden kön
nen, um einen geeigneten Ausgleich zu schaffen. Das Gehäuse,
in dem die Zahnstange 84 axial verschiebbar gehalten ist,
wird von axial fluchtenden Teilen 88 und 90 gebildet, wobei
das Teil 88 ein Servolenkungsgehäuse einer Servolenkeinrichtung und das Teil 90 ein
Lenkgetriebegehäuse bilden.
Im Lenkgetriebegehäuse 90 ist das Ritzel 92
aufgenommen, das mechanisch mit der Lenkwelle 16 verbunden ist.
Das Ritzel 92 kämmt mit den Zähnen 86 der Zahnstange 84 (s.
Fig. 8B). Das Lenkgetriebegehäuse 90 enthält ein Lenkgetrie
beventilgehäuse 94, von dem ein Paar von Fluidleitungen 96 und
98 ausgehen. Diese Leitungen sind an Verbindungsstücke 100 und
102 angeschlossen, die am Servolenkunggehäuse 88 angebracht
sind und mit einer Servolenkungskammer 104 auf entgegengesetz
ten Seiten eines in dieser Kammer aufgenommenen
Kolbens 106 verbunden sind. Mit dem Ritzel 92 steht ein übli
ches Servolenkung-Regelventil 93 in Verbindung, das den Fluß
eines für die Servolenkeinrichtung verwendeten Fluids von einer (nicht
dargestellten) Pumpe zu jeweils einer der Leitungen 96 und 98
in Abhängigkeit von der Richtung, in welcher das Lenkrad gedreht
wird, regelt.
Das Gehäuse der Antriebseinrichtung 80 ist mit Hilfe eines
Paars von elastischen Lagermuffen 112 und 114 am ortsfesten,
starren Rahmen 110 des Fahrzeugs befestigt. Jede Lagermuffe
112, 114 hat die Gestalt eines Hohlzylinders, durch den sich
ein jeweiliger Teil des Gehäuses erstreckt. Die Lagermuffe 112
nimmt das Servolenkungsgehäuse 88 auf, während in der anderen
Lagermuffe das Lenkgetriebegehäuse 90 aufgenommen ist. Jede La
germuffe ist am Rahmen 110 über eine mit diesem verschraubte
Lagerschelle 116 gehalten, und Vibrationen des Gehäuses werden
durch die elastischen Lagermuffen gedämpft.
An den entgegengesetzten Enden der Spurstange 82 sind Kugelge
lenke 120 befestigt, die über die Lenkhebel 122 an die gelenkten Räder
angeschlossen sind. Eine axiale Verlagerung der Spurstange
82 in der einen oder anderen Richtung führt zu einem Einschlagen der
Räder. Die axiale Verlagerung dieser Spurstange kann
durch das Ritzel 92 hervorgerufen werden, das eine
axiale Verlagerung der Zahnstange 84 bewirkt, welche auf die
Spurstange 82 durch ein den Fluidmotor 130 enthaltende
Stellvorrichtung übertragen wird. Dieser Fluidmotor 130 umfaßt den
Fluidzylinder 132, der mit der Zahnstange 84 verbunden ist,
und den Kolben 134, der mit den Rädern Verbindung hat.
Der Kolben 134 ist innerhalb einer im Fluidzylinder 132 ausge
stalteten Kammer 136 axial verschiebbar. Auf entgegengesetzten
Seiten des Kolbens 134 haben Verbindungsstücke 138 und 140 einen
Anschluß zur Kammer 136, und an den Verbindungsstücken 138, 140
sind jeweils flexible Fluidleitungen 142 bzw. 144 angeschlossen.
Diese Leitungen 142, 144 empfangen ein unter Druck stehendes
Fluid von der Pumpe 146, nachdem dieses durch die Ventileinrichtung 148
geflossen ist. Die Ventileinrichtung 148 wird so betätigt, daß sie das
unter Druck stehende Fluid zu einer oder keiner der Leitungen
142, 144 führt, wobei diese Betätigung der Ventileinrichtung 148 durch
die Steuereinrichtung 132 in der bereits oben beschriebenen Weise
erfolgt.
Wenn keine der Leitungen 142, 144 Verbindung mit der Pumpe 146
hat, dann ist das in der Kammer 136 auf entgegengesetzten Seiten
des Kolbens 134 verbleibende Fluid imstande, eine axiale Kraft
vom Fluidzylinder 132 auf den Kolben 134 zu übertragen. Somit
wird die axiale Bewegung der Zahnstange 84, die durch das Ritzel 92
und die Servolenkeinrichtung hervorgerufen wird, durch den
Fluidzylinder 132, das Fluid in der Kammer 136 und den Kolben
134 auf die Spurstange 82 übertragen.
In dem Fall, da die Steuereinrichtung 32 bestimmt, daß der Einschlagwinkel
der Räder justiert werden soll, um eine übermäßige
Über- oder Untersteuerung zu verhindern, wird die Ventileinrichtung 148
betätigt, so daß unter Druck stehendes Fluid von der Pumpe 142
zur einen Seite des Kolbens 134 geleitet wird. Als Ergebnis wird
der Kolben 134 axial relativ zum Fluidzylinder 132 verlagert,
und er ist imstande, die Räder zusätzlich
zu lenken.
Um die Größe der Verlagerung der Spurstange 82 relativ zur Zahn
stange 84 zu messen, wobei hierdurch der Betrag wiedergegeben
wird, um welchen die Spurstange durch die Steuereinrichtung 32 ver
schoben wird, ist mit der Spurstange ein linearer Stellungsfühler 150
verbunden. Dieser Fühler 150
umfaßt ein am Fluidzylinder 132 befe
stigtes Gehäuse 152 sowie eine mit der Spurstange 82 über
einen Tragarm 156 verbundene Stange 154. In Abhängigkeit von
der Relativverlagerung zwischen der Spur- und der Zahnstange
wird die Stange 154 mit relativ zum Gehäuse 152 verlagert, wo
bei der Stellungsfühler 150 ein Signal erzeugt, das zur Steuer
einrichtung 32 rückgekoppelt wird.
Um den Drehwinkel des Lenkrades
zu messen, ist der Drehwinkelfühler 25 mit dem Ritzel 92
gekoppelt. Ein von diesem Drehwinkelfühler erzeugtes Signal
wird ebenfalls zur Steuereinrichtung 32 rückgekoppelt.
Die in Fig. 9 dargestellte Ausführungsform der
Antriebseinrichtung ist zu derjenigen der Fig. 8 mit der Ausnahme
ähnlich, daß keine Servolenkeinrichtung vorhanden ist und daß
der Fluidzylinder 132′ des Fluidmotors 130′ zwischen den axia
len Enden der Zahnstange 84 montiert ist. Die Verbindungsstücke
138′ und 140′ können innerhalb eines Schlitzes 170, der im
Gehäuseteil 88 ausgebildet ist, verschoben werden. Der lineare Stellungsfühler
und der Drehwinkelfühler sind nicht dargestellt, werden jedoch vor
gesehen. Die Ausführungsform gemäß der Fig. 9 arbeitet in der
selben Weise, wie in Verbindung mit Fig. 8 erläutert wurde, wobei
die Lenkkräfte durch die Zahnstange 84 und den Kolben 134′
letztlich auf die Lenkhebel 122 übertragen werden.
Die in Fig. 10 dargestellte Antriebseinrichtung ist demje
nigen von Fig. 9 mit der Ausnahme ähnlich, daß anstelle des
Fluidmotors 130 der Elektromotor 200 vorgesehen ist, welcher das
mit der Zahnstange 84 verbundene Gehäuse
201 und als Abtriebs- oder Ausgangselement die
Spindelmutter
202 umfaßt. Die Spindelmutter 202 wird gedreht, wenn eine elektri
sche Spannungsquelle 204 einen Stator des Elektromotors 200 aufgrund
des Ausgangssignals der Steuereinrichtung 32 erregt. Die Spindelmutter 202
steht mit einem Außengewinde an der Spurstange 82 in Eingriff,
um die Spurstange 82 mit Bezug zur Zahnstange 84 axial zu
verschieben. Stellungsfühler, die nicht dargestellt sind und
dem Messen der Verlagerung der Zahnstange sowie der Relativver
lagerung zwischen der Spurstange und der Zahnstange dienen,
sind vorgesehen. Lenkkräfte vom Ritzel 92 werden durch die
Zahnstange 84 und das Abtriebselement, d. h. die Spindelmutter
202, des Elektromotors auf die Lenkhebel übertra
gen.
Bei der Ausführungsform von Fig. 10A ist ein Elektromotor 200′,
der demjenigen von Fig. 10 gleichartig ist, am Ende der Spur
stange 82 gehalten, d. h., der Motor 200′ ist an derselben
Stelle angebracht wie der Fluidmotor 130, der in Verbindung mit
Fig. 8 beschrieben wurde. Der Elektromotor 200′ weist ein Ge
häuse 201′ und eine Spindelmutter 202′
in zur Fig. 10 gleichartiger Anordnung auf.
Der übrige Teil der Antriebseinrichtung, der in Fig. 10A nicht dar
gestellt ist, ist gleich dem im Zusammenhang mit den Fig. 8,
8A und 8B erläuterten Teil gestaltet.
Claims (10)
1. Lenkvorrichtung für ein Kraftfahrzeug, mit zumindest
zwei lenkbaren Rädern (12), einem manuell betätigbaren
Lenkrad (14), einem Lenkgestänge (82, 82′, 82′′, 122) mit
einer Spurstange (82, 82′, 82′′) und mit den Rädern
verbundenen Lenkhebeln (122), einer Meßeinrichtung (27, 40, 42)
zum Messen zumindest eines Ist-Zustandswertes des
Bewegungszustandes des Fahrzeugs, einer Steuereinrichtung
(32) zur Bestimmung eines Soll-Zustandswertes des
Bewegungszustandes des Fahrzeugs und zur Erzeugung eines
Ausgangssignals in Abhängigkeit von einem Vergleich des
Soll-Zustandswertes mit dem Ist-Zustandswert und mit einer
Antriebseinrichtung (84, 92, 130, 130′, 148, 200, 200′,
204) zum Antreiben des Lenkgestänges sowohl in
Abhängigkeit von der Lenkradstellung als auch in
Abhängigkeit vom Ausgangssignal der Steuereinrichtung,
dadurch gekennzeichnet, daß die Antriebseinrichtung (84,
92, 130, 130′, 148, 200, 200′, 204) eine in ihrer
Längsrichtung bewegbare Zahnstange (84), ein mechanisch
mit dem Lenkrad (14) gekoppeltes Ritzel (92), das mit der
Zahnstange (84) kämmt, sowie eine aufgrund des Ausgangssignals
der Steuereinrichtung (32) gesteuerte Stellvorrichtung (130,
130′, 148, 200, 200′, 204) aufweist, daß die Spurstange
(82) innerhalb der Zahnstange (84) und relativ zu dieser
axial verschiebbar angeordnet ist und daß die
Stellvorrichtung (130, 130′, 148, 200, 200′, 204) derart
sowohl mit der Zahnstange (84) als auch der Spurstange
(82) verbunden ist, daß mittels der Stellvorrichtung die
Stellung der Spurstange (82) relativ zur Zahnstange (84)
einstellbar ist.
2. Lenkvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Zahnstange (84) derart exzentrisch mit Bezug
zur Spurstange (82) angeordnet ist, daß die Zahnstange (84)
einen in radialer Richtung verdickten Teil aufweist, in dem
die Zähne (86) der Zahnstange (84) ausgebildet sind.
3. Lenkvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die Stellvorrichtung (130, 130′, 148)
einen mit der Zahnstange (84) verbundenen Fluidzylinder (132,
132′), einen fest mit der Spurstange (82) verbundenen Kolben
(134, 134′) sowie eine die Zufuhr von unter Druck stehendem
Fluid zu entgegengesetzten Seiten des Kolbens (134, 134′)
steuernde Ventileinrichtung (148) aufweist.
4. Lenkvorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß der Fluidzylinder (132) an einem Ende der
Zahnstange (84) angeordnet ist.
5. Lenkvorrichtung nach Anspruch 4, gekennzeichnet durch
eine Servolenkeinrichtung (88, 100, 102, 104, 106), die einen
fest an der Zahnstange (84) in axialer Richtung zwischen dem
Ritzel (92) und dem Kolben (134) der Stellvorrichtung (130,
148) befestigten zweiten Kolben (106) aufweist.
6. Lenkvorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß der Fluidzylinder (132′) zwischen entgegengesetzten
Enden der Zahnstange (84) angeordnet ist.
7. Lenkvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die Stellvorrichtung (200, 200′, 204)
einen Elektromotor (200, 200′) aufweist.
8. Lenkvorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet,
daß ein Gehäuse (201, 201′) des Elektromotors (200,
200′) mit der Zahnstange (84) verbunden ist und daß der
Elektromotor (200, 200′) eine Spindelmutter (202, 202′)
antreibt, die mit dem Außenumfang der Spurstange (82) in
Eingriff steht.
9. Lenkvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß die Meßeinrichtung einen Giergradfühler
(27) aufweist.
10. Lenkvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß die Meßeinrichtung vordere und
hintere Querbeschleunigungsfühler (40, 42) aufweist.
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