DE4030225C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein Wasserfahrzeug
nach dem Oberbegriff des Anspruches 1.
Solche Fahrzeuge gehören in die Kategorie der Klein-Wasserfahrzeuge,
die unter anderem als Freizeit- und Sportgeräte
Anwendung finden, wie zum Beispiel Paddel- oder Ruderboote
oder sonstige Sportboote mit Außenbordmotor. Mit Tretkurbelantrieb
ausgerüstet ist die Funktion des hier beispielhaft
beschriebenen Geräts vergleichbar mit der des Tretbootes.
Boote der oben beschriebenen Art weisen verschiedenartige
Nachteile auf.
Paddelboote, Kajaks oder ähnliche Boote werden in der Regel
mittels Paddel angetrieben, die von Arm-, Hand- und Körpermuskelkraft
geführt werden. Durch die Sitzhaltung innerhalb
des Schwimmkörpers ist die körperliche Bewegungsfreiheit
weitgehend eingeschränkt, die größere Muskelleistung der
Beine bleibt hierbei weitgehend ungenutzt. Ruder- und Tretboote
sind in dieser Hinsicht günstiger. Diese sind jedoch
auf Grund ihrer Abmessungen und ihres Gewichtes nicht ohne
weiteres für den Straßentransport mittels PKW geeignet. Sie
lassen sich auch in der Regel nicht auf einfache Art und
Weise in einzelne Bauteile zerlegen, um sie für den Transport
geeigneter zu machen. Sie benötigen dafür in der Regel ein
eigenes Transportfahrzeug, zum Beispiel einen PKW-Transportanhänger.
Tretboote werden aus diesem Grunde auch fast
ausschließlich stationär in einem Standortgewässer eingesetzt.
Zur Lösung dieses Transportproblems haben deshalb
aufblasbare Boote aller Art weitgehende Verbreitung gefunden,
deren Nachteile wiederum in einem vergleichsweise hohen
Wasserwiderstand zu sehen sind.
Es ist bereits bekannt (GB 22 00 873 A), zwei Surfbretter
durch eine Brückenkonstruktion aus mindestens zwei U-förmigen
Brückenteilen, die an der Unterrseite einer Plattform angeordnet
sind, parallel zueinander zu verbinden, wobei die Surfbretter
an den Füßen der Brückenteile starr befestigt sind.
Die Brückenkonstruktion muß daher entsprechend verwindungssteif
sein, um den unter dem Einfluß hydrodynamischer oder
hydrostatischer Kräfte durch Wellenbewegung der Wasseroberfläche
oder durch sich verändernde Lastverteilung auftretenden
Beanspruchungen in Form von Roll- und Nickbewegungen, das
heißt Drehbewegungen um die Längs- und Querachse der Surfbretter,
standzuhalten. Eine solche starre Verbindung der
Surfbretter mit der Brückenkonstruktion erfordert daher entsprechend
große Profilquerschnitte und sehr stabile Eckpunktverbindungen,
was eine solche Konstruktion schwer macht und
auch eine Zerlegung in deren Einzelteile praktisch ausschließt.
Es ist zwar weiterhin eine Konstruktion eines Mehrfach-Rennponton
(DE-OS 28 39 985) bekannt, bei der wenigstens ein
Pontonkörper an seinem Verbindungsträger um eine horizontale
oder angenähert horizontale Achse schwenkbar befestigt sein
soll. Hierbei handelt es sich jedoch um einen Renn-Katamaran
für extrem hohe Geschwindigkeit mit dem Ziel, Luftstau und
Überschlagsgefahr bei üblichen Rennbooten zu vermindern. Der
Pontonkörper ist lediglich um eine quer zur Fahrtrichtung
liegende Achse schwenkbar. Dadurch soll sich der Pontonkörper
bei Fahrt der Wasseroberfläche optimal anpassen, um
so das Fahrverhalten bei hohen Geschwindigkeiten weiter zu verbessern.
Es ist weiterhin ein Mehrrumpfboot variabler Breite bekannt
(DE-OS 39 13 155) mit schwenkbaren Schwimmern, die beim
Transport lediglich um eine zu der Längsachse der Schwimmer
parallele Achse in eine Stellung geschwenkt werden können, in
der das Boot eine geringe Breite hat, und die zum Segeln in
eine Stellung geschwenkt werden können, in der das Boot eine
große Breite und damit eine große Kenterstabilität hat. Da
die Schwimmer nach Ihrer Verschwenkung mit dem Rahmengestell
dieses Mehrrumpfbootes starr verbunden sind, ist ein Ausgleich
von Roll- und Nickbewegungen der Schwimmer ohne eine
Verwindung des starren Rahmengestelles nicht möglich. Da die
beiden Schwimmer bei diesem Mehrrumpfboot nur im außerbetrieblichen
Zustand an Land, nicht jedoch im Fahrbetrieb
auf dem Wasser verstellbar sind, müssen auch die Verstellgelenke
ebenso wie das Rahmengestell entsprechend verwindungssteif
ausgebildet sein, was nicht zu einer Minimierung der zu
transportierenden Massen, sondern eher zu deren Erhöhung
führt.
Es ist ferner ein muskel- oder motorkraftgetriebenes Ein-Mann-Wasserfahrzeug
bekannt (DE-GM 89 06 452), das jedoch
ausschließlich als ein Ein-Rumpf-Fahrzeug für nur eine Person
ausgebildet ist, das von nichttragenden Auslegern in vertikaler
Position gehalten werden muß. Die seitlichen Ausleger
sind an der Rahmenkonstruktion des Fahrzeuges lediglich
um parallel zur Fahrtrichtung angeordnete seitliche Drehgelenke
durch in ihrer Länge verstellbare Diagonalverbinder verschwenkbar, allerdings nur zur Einstellung der Eintauchtiefe
der Ausleger.
Auch hierbei findet also ein Ausgleich
von Roll- und Nickbewegungen der Ausleger gegenüber der starren
Rahmenkonstruktion nicht statt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Wasserfahrzeug
nach dem Oberbegriff des Anspruches 1 so auszubilden, daß die
Parallelität und damit die Richtungsstabilität der mit dem
Rahmengestell verbundenen beiden Surfbretter gewährleistet
ist, ohne
Kräfte und Momente aus den Roll-
und Nickbewegungen der Surfbretter in das Rahmengestell einzuleiten.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch das Kennzeichen des
Anspruches 1 gelöst, während in den Ansprüchen 2 bis 5 besonders
vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung gekennzeichnet
sind.
Durch die Erfindung werden bis zu einem bestimmten Grad
Verwindungskräfte bzw. -spannungen im Rahmengestell
vermieden, wodurch die Querschnitte der Streben und
Knotenpunktverbindungen an dem Rahmengestell entsprechend
leicht und einfach ausgeführt werden können. Hierdurch ist
es auch möglich, die Rohrquerschnitte und die Verbindungselemente
des Rahmengestells entsprechend leicht montier- und
demontierbar zu gestalten.
Da sich auch die übrigen Komponenten eines solchen Wasserfahrzeuges,
wie Antrieb und Lenkung, mit wenigen Handgriffen
abbauen und in ihre Einzelteile zerlegen lassen, kann die
gesamte Konstruktion für den Straßentransport in einem
PKW-Kofferraum leicht Platz finden.
Von besonderem Vorteil ist es auch, daß dem Windsurfer eine
weitere Einsatzmöglichkeit für sein Surfbrett als Sportgerät
erschlossen wird, indem das Surfbrett als wesentliches Bauteil
des Wasserfahrzeuges auch in windstillen oder -armen
Zeiten von einem Personenkreis genutzt werden kann, der sich
den sportlichen Mühen des Brett- und Segelführens beim Windsurfen
nicht unterziehen möchte oder kann.
Bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der
Zeichnung schematisch dargestellt. Es zeigt
Fig. 1 ein Wasserfahrzeug, ausgerüstet mit Tretkurbeln,
die auf einen Schraubenantrieb wirken, in der
Seitenansicht, teilweise im Schnitt gemäß Schnittlinie
I-I von Fig. 2,
Fig. 2 eine Draufsicht auf Fig. 1,
Fig. 3 schematisch das Konstruktions-Prinzip des verwindungskräftefreien
Rahmens eines solchen Wasserfahrzeuges
in perspektivischer Ansicht mit einem
optisch herausgehobenen Rahmenteil,
Fig. 4 das Fahrzeug mit einem Tretkurbelantrieb, der auf
ein Schaufelrad wirkt, in Seitenansicht, teilweise
im Schnitt,
Fig. 5 das Fahrzeug mit Antrieb durch einen akkumulatorge
speisten Elektroantrieb in Seitenansicht, teilweise
im Schnitt, und
Fig. 6 das Fahrzeug mit Antrieb durch einen Außenbord-Ver
brennungsmotor in Seitenansicht, teilweise im
Schnitt.
Das in Fig. 1 und 2 gezeigte Wasserfahrzeug besteht aus zwei
Surfbrettern 1, die mit ihren Längsachsen parallel zueinander
durch ein als Rohrrahmen ausgebildetes Rahmengestell 2 mit
einander verbunden sind.
Das Rahmengestell 2 besteht gemäß Fig. 3 im wesentlichen aus
zwei Längsholmen 2a, die mit je zwei Zapfen 2i oder ähnlichen
geeigneten, leicht lösbaren Befestigungselementen im Mastloch
und im Schwertkasten längsaxial und mittig auf den Surfbret
tern 1 befestigt sind. Der hintere Querholm 2b ist mittels
zweiachsiger Drehgelenke 2f mit den beiden Längsholmen 2a am
hinteren Ende verbunden. Der vordere Querholm 2c bildet mit
zwei Diagonalholmen 2d mittels entsprechender starrer
Eckverbinder 2e ein starres gleichschenkliges Dreieck.
Dieses ist einerseits an den vorderen Ecken mit den vorderen
Enden der Längsholme 2a verbunden mit ebenfalls zweiachsigen
Drehgelenken 2g, andererseits am hinteren Knotenpunkt mittels
eines einachsig schwenkbaren Gelenkes oder Lagers 2h mit dem
hinteren Querholm 2b in dessen Mitte. Das aus den Längs- und
Querholmen 2a, 2b und 2c gebildete insgesamt rechteckige
Rahmengestell 2 wird auf diese Weise durch die beiden Diago
nalholme 2d in drei Dreiecke aufgeteilt. Verdrehungen dieses
rechteckigen Rahmengestelles 2 unter dem Winkel β in Fig. 3
werden dadurch möglich, ohne daß die Achsparallelität und
damit die Richtungsstabilität der Längsholme 2a in vertikaler
Ebene nennenswert verlorengeht. Unterschiedliche Nickbewe
gungen der beiden Schwimmkörper um den Winkel γ bzw. unter
schiedliche Rollbewegungen um den Winkel α in Fig. 3 induzie
ren durch die Gelenkigkeit der Eckverbindungen keine Kräfte
bzw. Momente auf das Rahmengestell 2.
Neben der verwindungskraftfreien und richtungsstabilen
Verbindung der beiden Surfbretter 1 dient das Rahmengestell 2
als Plattform bzw. Grundgestell zur Befestigung der übrigen
Funktionsteile des Fahrzeuges; das sind im wesentlichen die
Sitzgelegenheiten für den Fahrzeugführer und Beifahrer, der
Antrieb und die Steuerung.
Als Sitze dienen gemäß Fig. 1 und 2 vornehmlich zwei Camping-
Klappstühle 3 beliebiger, handelsüblicher Bauart, weil sie
ebenfalls leicht und leicht PKW-transportabel sind. Sie sind
mit (nicht gezeichneten) leicht lösbaren Befestigungselemen
ten, wie zum Beispiel Rohrschellen oder dergleichen, an den
Fußquerstreben mit dem Rahmengestell 2 verbunden.
Zum Betreten des Fahrzeuges dienen Trittbretter 4. Sie liegen
auf den Längsholmen 2a und den Diagonalholmen 2d auf und sind
mit diesen schwenkbar verbunden, um Verdrehungen des Rahmen
gestells 2 nicht zu behindern.
Für den Antrieb des Fahrzeuges eignen sich verschiedene,
bereits bekannte Arten. Vorwiegend soll die Muskelleistung der
Besatzung als Energiequelle dienen, es ist aber auch der
Einsatz leichter Außenbordantriebe mit Elektromotor oder
Verbrennungsmaschine möglich.
Eine Ausführung als muskelkraftangetriebenes Tretboot ist in
Fig. 1 und 2 beispielhaft dargestellt. Von zwei Tretkur
belantrieben 5 wird über Gliederketten 6 eine Welle 7 ange
trieben, die ihrerseits die Drehbewegung über ein Winkelge
triebe 8 auf die Antriebswelle 9 der Antriebsschraube 10
überträgt.
Gelenkt wird das Fahrzeug von einem Steuerruder 12, das am
Ende eines Auslegers 11 schwenkbar gelagert ist. Der Ausleger
11 bildet mit den Diagonalholmen 2d und dem vorderen Querholm
2c des Rahmengestells 2 eine starre Einheit. Geführt wird das
Steuerruder 12 von einem Steuerhebel 13, der über Steuerseile
14 und entsprechende Segmenthebel mit diesem über Kreuz
verbunden ist.
Ein weiteres Ausführungsbeispiel für einen Muskelkraftantrieb
ist in Fig. 4 schematisch dargestellt. Hier wirken die Tret
kurbelantriebe 5 über die Gliederketten 6 auf ein Schaufelrad
15 bekannter Bauweise, das auf dem vorderen Querholm 2c
des Rahmengestelles 2 drehbar gelagert ist.
Ausführungsbeispiele des Fahrzeuges mit Motorantrieben allge
mein bekannter Art zeigen
Fig. 5 und 6.
Der Antrieb und die Lenkung mit einem batteriegespeisten
Elektromotor ist in Fig. 5 in Seitenansicht und teilweise im
Schnitt dargestellt. Er sieht einen handelsüblichen Elektro-
Außenbordmotor 17 vor, der am Ende des Auslegers 11 ange
bracht ist. Dieser ist zu diesem Zweck mit einer Montageplat
te 15a ausgerüstet, die der üblichen Klemmbefestigung von
Außenbordmotoren mittels zweier Schraubspindeln angepaßt ist.
Die elektrische Energie wird über Verbindungskabel 19 einem
wiederaufladbaren Akkumulator, vorzugsweise einer Autobatte
rie 18, entnommen, die beispielsweise auf einer Konsole 16
zwischen den beiden Klappstühlen 3 auf den Diagonalholmen 2d
des Rahmengestells 2 befestigt ist.
Antrieb und Lenkung kann auch durch einen Außenbordmotor 20
mit Verbrennungskraftmaschine bekannter Art gemäß Fig. 6
erfolgen. Die Klemmbefestigung am Ausleger 11 ist identisch
mit dem vorgenannten Beispiel. Aus einem Kraftstoffbehälter
21 wird der Flüssigkraftstoff über eine flexible Schlauchleitung
22 dem Motor zugeführt. Bedienung und Führung des
Außenbordmotors werden als allgemein bekannt angesehen.
Claims (5)
1. Wasserfahrzeug bestehend aus zwei Surfbrettern,
die durch ein Rahmengestell miteinander
verbunden sind,
dadurch gekennzeichnet, daß
- a) das Rahmengestell (2) aus zwei Längsholmen (2a),
- b) einem ersten Querholm (2b),
- c) einem zweiten Querholm (2c) und zwei Diagonalhomen (2d) besteht,
- d) wobei die Längsholme (2a) auf der Längsachse der Surfbretter (1) angeordnet sind,
- e) und der erste Querholm (2b) mittels zweiachsiger Drehgelenke (2f) mit den beiden Längsholmen (2a) an deren einem Ende verbunden ist,
- f) und wobei der zweite Querholm (2c) und die zwei Diagonalholme (2d) durch Eckverbinder (2e) zu einem starren gleichschenkligen Dreieck verbunden sind,
- g) und dieses starre gleichschenklige Dreieck mittels zweiachsiger Drehgelenke (2g) mit den beiden Längsholmen (2a) an deren anderem Ende,
- h) und mittels eines einachsig schwenkbaren Gelenkes (2h) mit dem ersten Querholm (2b) in dessen Mitte verbunden ist.
2. Wasserfahrzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß von dem Rahmengestell (2) am
Knotenpunkt der beiden Diagonalholme (2d)
ein starrer Ausleger (11) nach hinten ragt.
3. Wasserrfahrzeug nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß es durch Muskelkraft
mittels Tretkurbeln (5) angetrieben ist, die auf eine
Antriebsschraube (10) oder ein Schaufelrad (15) wirken,
und daß das Steuerruder (12) des Fahrzeuges an dem
Ausleger (11) des Rahmengestells (2) angeordnet ist.
4. Wasserfahrzeug nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß es von einem Elektro-Außenbordmotor
(17) angetrieben ist, der an dem Ausleger
(11) des Rahmengestells (2) angeordnet und von einem
wiederaufladbaren Akkumulator (18) gespeist ist.
5. Wasserfahrzeug nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß es von einem Außenbordmotor
mit Verbrennungskraftmaschine (20) angetrieben
ist, der am Ausleger (11) des Rahmengestells (2) angeordnet
und von einem Kraftstoffbehälter (21) mit Kraftstoff
versorgt ist.
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