DE4028244A1 - Verfahren zum ausrichten von fluessigkristallen (lcd) - Google Patents
Verfahren zum ausrichten von fluessigkristallen (lcd)Info
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Ausrichten von Flüssig
kristallen (LCD) nach dem Oberbegriff des Patentanspruches 1.
Um die Flüssigkristalle in einer LCD-Zelle in einer bestimmten Rich
tung auszurichten (zu orientieren) ist es bekannt, diese einem Reib
verfahren auszusetzen. Das Verfahren besteht darin, daß in einer
vorbestimmten Richtung ein auszurichtender Film während der Her
stellung des LCD einer Reibbearbeitung unterworfen wird, wobei
durch diesen Film eine transparente Elektrode beschichtet wird und
die letztere auf einem aus Glas bestehenden Trägersubstrat bereits
aufgebracht ist.
Der zum Stand der Technik gehörenden Fig. 4, die im Schnitt eine
Seitenansicht einer zugehörigen Bearbeitungsanordnung zeigt, kann
die auf dem aus Glas bestehenden Trägersubstrat 1 angeordnete
transparente Elektrode 2 entnommen werden, wobei ein auszurichten
der Film 3 auf der Elektrode 2 aufgebracht ist. Danach wird ein
zylindrischer Rollkörper 5, auf dessen äußerer umlaufenden Ober
fläche ein Reibmaterial 4 aufgebracht oder umwickelt ist und wobei
dieses Material eine Vielzahl von aufrecht stehenden Fasern 4a
aufweist, mit hoher Geschwindigkeit in Rotation versetzt und gleich
zeitig wird die Oberfläche des auszurichtenden Filmes 3 in einer
vorbestimmten Richtung der Reibung unterworfen. Dadurch werden die
Flüssigkristalle in ihrer Längsachse in der Richtung parallel zur
Reibrichtung ausgerichtet. Üblicherweise wird ein Reibmaterial in
Form einer stoffartigen Substanz verwendet, welche von der Ober
fläche abstehende bzw. vom Materialgrund aufrecht stehende Fasern
an der äußeren Oberfläche hat, wobei das Material aus gewebter
Baumwolle, aus Nylonfasern oder einem Textil mit ähnlicher
samtartiger Oberfläche, sein kann.
Bekannt sind Reibtextilien, deren Fasern 4a praktisch senkrecht
von der Textiloberfläche abstehen, vgl. die zum Stand der Technik
gehörende Fig. 5. Dann ist der auszurichtende Film 3 der Reib
wirkung an den Spitzen der Fasern 4a unterworfen. Bei der
strukturellen Ausrichtung des vorbezeichneten reibenden Textil
materials 4 werden jedoch relativ tiefe und lange kratzerartige
Furchen auf der Oberfläche des auszurichtenden Filmes 3, je nach
Textil unterschiedlich, erzeugt. Solche tiefen und großen Furchen
bedingen aber eine ungleichmäßige Ausrichtung der LCD-Kristalle,
besonders in dem sog. S-TN (Super-Twisted) LCD-Material, in welchem
der sog. Verdreh- oder Drillwinkel des Flüssigkristalles auf 180°
oder mehr angesetzt ist. Die bekannten kratzerartigen relativ
tiefen Furchen gewährleisten nicht, daß die aus den LCD-Zellen ge
bildete Anzeigefläche hochbetriebsfest wäre oder mit relativ großen
Abmessungen ausgebildet werden kann.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum Aus
richten und reibenden Bearbeiten von LCD-Kristallen bzw. Zellen
anzugeben, bei dem in einfacher Weise und ständig ein ausrichten
des Bearbeiten an den LCD-Kristallen erreicht wird, wobei Ungleich
mäßigkeiten der Ausrichtung vermieden sind.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die im Kennzeichen des
Patentanspruches 1 angegebene Maßnahmen erreicht. Eine vorteilhafte
Ausgestaltung ist in jeweils einem Unteranspruch angegeben.
Die Erfinder hatten erkannt, daß die nachteiligen tiefen und
großen kratzerartigen Furchen in dem LCD-Material auf die Einwir
kung der Faserspitzen 4a im Film 3 zurückgehen, da diese etwa
vertikal in bezug auf die äußere umlaufende Oberfläche eines Roll
körpers abstehen und bei schneller Rotation des letzteren einer
Biegung, entgegengesetzt zur Drehrichtung des Rollkörpers, aus
gesetzt sind. In Fig. 4 ist die Drehrichtung des Rollkörpers durch
einen Pfeil dargestellt. Wenn deshalb der auszurichtende Film 3
wirkungsvoll den Spitzen der Fasern 4a der Reibung unter
worfen wird, wird die Reibstrecke der Faserspitzen auf dem Film 3
zwangsläufig unverhältnismäßig lang mit der Folge, daß hier die
Kontaktanpressung ausdrücklich vergrößert und infolge dessen relativ
tiefe und lange kratzerartigen Furchen in der Oberfläche des Er
zeugnisses gebildet werden. Wenn dagegen die Fasern des Reibma
terials in der Rotationsrichtung des Rollkörpers geneigt sind, wird
die Gleitstrecke der Fasern auf der Oberfläche des auszurichtenden
Filmes verringert und die notwendige Reibwirkung findet unter nur
mäßigem Kontaktdruck statt. Mit anderen Worten: Nur die Spitzen der
Fasern werden gleitend entlang des auszurichtenden Filmes bewegt,
bei verringerter Gleitstrecke auf der Filmoberfläche. Dadurch werden
unerwünschte kratzerartige Furchen vermieden, mit der Folge, daß
die ungleichmäßige Ausrichtung unterbleibt; besonders dann, wenn
Fasern aus Kunstseide (Rayon) benutzt werden, wird außerdem die
gleichmäßige Ausrichtung feiner als bisher erreicht, so daß be
sonders für die LCD-Kristalle der Type S-TN ein verbessertes Ver
fahren erreicht wird, welches den Ausstoß vergrößert und relativ
größere Anzeigeflächen herzustellen gestattet.
Eine Ausführungsform der Erfindung ist in der Zeichnung, Fig. 1-3,
schematisch dargestellt und wir im folgenden näher erläutert.
Es zeigt:
Fig. 1 eine Stirnansicht auf die Anordnung zur Ausführung des
Verfahrens, im Schnitt,
Fig. 2 eine vergrößerte Darstellung, schematisch, des im Ver
fahren verwendeten Reibmaterials,
Fig. 3 eine vergrößerte Darstellung von im Verfahren verwendeten
Kunstseidefasern.
Gemäß dem zur Erläuterung des Verfahrens dienenden Fig. 1 ist ein
auszurichtender Film 3 aus LCD-Kristallen schichtartig auf einer
durchsichtigen Elektrode 2 aufgetragen, die sich auf einem Träger
substrat 1 aus Glas befindet. Danach wird ein Rollkörper 5, auf
dessen äußere umlaufende Oberfläche ein Reibmaterial 6 aufgebracht
ist, mit hoher Geschwindigkeit in Rotation versetzt, wobei die
Oberfläche des auszurichtenden Filmes 3 durch die Fasern 6a des
Reibmaterials 6 einer Reibung unterworfen wird.
Das Reibmaterial 6 kann ein samt artiges Textil sein, dessen Fasern
6a solche aus Kunstseide, aus Polyester, aus Nylon o. dgl. bestehen
und aufrecht stehend in das Basistextil 6b eingewebt wird, wobei
das Basistextil aus Kette und Schuß bestehen kann; diese Anordnung
ist in Fig. 2 schematisch dargestellt. Jede Faser 6a hat eine ge
wisse Neigung in Richtung der linken Seite im Sinne dieser Fig. ,
bezogen auf eine Senkrechte auf das Grundtextil 6b. Dieser Nei
gungswinkel α kann vorzugsweise zwischen 70 und 85° zur Senkrechten
liegen. Die Länge der Fasern 6a ist vorzugsweise 1,2 mm.
Das Reibmaterial 6 wird auf die äußere umlaufende Oberfläche des
Rollkörpers 5 in dem Zustand befestigt, bei dem die Fasern 6a
eine Neigung in Rotationsrichtung des Rollkörpers 5 haben (die
Rotationsrichtung ist durch einen Pfeil in Fig. 1 dargestellt).
Wie im Bereich B der Fig. 1 angedeutet, kommen lediglich die
Spitzen der Fasern 6a in gleitende bewegliche Berührung auf dem
LCD-Film 3, um hier reibend einzuwirken. Mit anderen Worten:
Da die aufrechte Richtung der Fasern 6a, bezogen auf die äußere
umlaufende Oberfläche des Rollkörpers 5, eine gewisse bzw. vor
bestimmte Neigung in bezug auf die Rotationsrichtung dieser Ober
fläche des Rollkörpers 5 hat, wird eine vorteilhafte Reibwirkung
auf der Filmoberfläche sogar dann erreicht, wenn die Gleitstrecke
der Fasern 6a auf dem auszurichtenden Film 3 nicht lang ist. Man
kann den während der Reibeinwirkung vorhandenen Berührungsdruck
auf einen vorbestimmt niedrigen Wert setzen und beibehalten. Folg
lich werden lange und kratzerartige Furchen auf der Oberfläche
des auszurichtenden Filmes während der Reibeinwirkung und somit
ein ungleichmäßiges Ausrichten der LCD-Kristalle im Film ver
mieden. Man erreicht somit eine hohe Konstanz des auszurichtenden
Orientierungswinkels des LCD-Materials.
Besonders dann, wenn Kunstseidefasern als Fasern 6a verwendet
werden, besteht die Querschnittsform dieser Fasern etwa in der
Sternform, vgl. Fig. 3, und eine Vielzahl von Furchen befindet
sich auf der umlaufenden Faseroberfläche. Wenn die Reibeinwirkung
durch das Reibmaterial 6 stattfindet, aber mit einer geneigten
Anordnung der Fasern 6a, wie vorstehend angegeben, kann man feine
stabile bzw. unempfindliche Teilbereiche auf der Oberfläche des
auszurichtenden Filmes 3 herstellen und eine feinere Ausrichtung
wird erreicht, so daß der Ausstoß an LCD-Material der Type S-TN
mit hochqualifizierter Ausrichtung und ein verbessertes Produkt er
reicht wird.
Claims (3)
1. Verfahren zum Ausrichten von Flüssigkristallen (LCD), indem diese
einer Bearbeitung durch Reibung unterworfen werden, wobei auf einem
durchsichtigen, auf einem Trägersubstrat abgestützten Elektroden
film ein orientierte LCD-Kristalle aufweisender LCD-Film aufgebracht
und danach eine mit abstehenden Fasern bestückte äußere umlaufende
Oberfläche eines rotierenden Rollkörpers als Reibfläche mit der
Oberfläche des LCD-Filmes in Kontaktberührung gebracht wird,
dadurch gekennzeichnet, daß die abstehenden Fasern zu einer jeweili
gen Senkrechten der umlaufenden äußeren Oberfläche, in Richtung der
Rotation des Rollkörpers gesehen, eine Neigung aufweisen.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als
Fasern solche aus Kunstseide verwendet werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß
die Fasern oder zumindest eine Gruppe von Fasern einen Winkel
von 70 bis 85° zur Senkrechten bilden.
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