Fadenklemme für Textilmaschinen Das Patent betrifft eine Fadenklemme für Textil maschinen und ein Verfahren zur Herstellung der selben.
Es gibt Fadenarten, die entweder sehr glatt oder grob und schwer sind, die eine sehr hohe Klemm kraft erfordern, um in den bis jetzt bekannten Fa denklemmen festgehalten zu werden und sogar dann noch leicht aus der Klemme herausgezogen werden können. Dies ist vor allem bei gewissen neueren Ar ten von Faden aus Kunststoff der Fall.
Der Erhöhung der Klemmkraft bei Fadenklem men für Textilmaschinen sind drei wesentliche Gren zen gesetzt.
Erstens wird durch hohe Klemmkraft der Faden sehr stark zusammengedrückt, und umso leichter wird er an der Eintrittsstelle der Klemme abreissen.
Zweitens sind die Abmessungen der Fadenklem men klein, weil die Teile, welche damit versehen werden, selbst klein sind. Bei den spulenlosen Schüt zen sind z. B. die Klemmen im Schützenkörper un tergebracht. Da die Klemmkraft von Schützenklem men nur durch die Elastizität ihrer Schenkel erzeugt werden kann, ist sie bald am Maximum.
Drittens werden die Fadenklemmen bei Webma- schinen ständig geöffnet und geschlossen und mei stens geschieht dies durch Einschieben eines öffner- dornes. Je höher die Klemmkraft ist, desto grösser ist die Abnutzung.
Bei einer Schusszahl von 250 pro Minute erfolgt das Öffnen 500 mal pro Minute, das Schliessen ebensovielemale und somit gleiten die sich berührenden Flächen<B>1000</B> mal pro Minute unter einer ein Vielfaches der Klemmkraft betragenden Pressung ohne Schmierung aufeinander.
Insbesondere bei Webmaschinen, bei denen die Schussfäden beim Eintrag in das Webfach von aus- serhalb desselben befindlichen Vorratsspulen abgezo- gen werden, handelt es sich darum, Stillstände durch Fadenverlierer möglichst auszuschalten, weil, vor al lem bei Webmaschinen mit hoher Schusszahl, durch Zeitverlust die Wirtschaftlichkeit sehr abnimmt und bei empfindlichen Geweben oft ausserdem eine Qua litätsverminderung entsteht.
Die Erfindung besteht nun darin, dass von den, den Faden zu berühren bestimmten, einander gegen überliegenden Klemmflächen mindestens eine mit Erhöhungen und Vertiefungen versehen ist.
Die Erhöhungen und Vertiefungen ergeben gegen über den ebenen Klemmflächen eine mehrfache Um- schlingung oder eine mehrfache Verdickung und Verdünnung des Fadens. Es handelt sich also kei neswegs nur darum, die Reibung zu erhöhen. Erst recht hat die Erfindung nichts damit zu tun, an den Klemmflächen lediglich eine Rauhigkeit zu erzeugen, wie sie bei Zangen verwendet wird.
Solche Rauhig- keit ist nicht nur vollkommen willkürlich, sondern würde durch Verletzung der Fadenoberfläche eher zur Erhöhung der Zahl der Fadenverlierer beitragen.
Das Verfahren zur Herstellung der erfindungs- gemässen Fadenklemme, die aus einem Stück besteht, ist dadurch gekennzeichnet, dass die Klemmbacken- träger zur Herstellung der Erhöhungen und Vertie fungen gegeneinander verschränkt werden.
Auf der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele der Erfindung schematisch dargestellt. Es zeigen Fig. 1 das Prinzip des Schusseintrages bei Web- maschinen mit Vorratsspulen ; Fig. 2 die Fadenklemme für einen Webschützen ;
Fig. 3 die Fadenklemme für einen Fadenzubrin ger, und Fig. 4 und 5 verschiedene Ausführungen von Erhöhungen und Vertiefungen, in grösserem Mass- stab ; Fig. 6 bis 8 betreffen ein Herstellungsverfahren der Erhöhungen und Vertiefungen bei einer aus einem einzigen Stück bestehenden Fadenklemme.
Von einer Webmaschine mit Greiferwebschützen zeigt Fig. 1 mehr als Schema das Webfach 10 und einige beim Eintragen des Schussfadens in das Web- fach wirksame Vorrichtungen. Auf der Schusseite links befindet sich die Schussfaden-Vorratsspule 11, deren Schussfaden 12 durch die Fadenbremse 14, durch die Öse 16 des Schussfadenrückziehers 17, der um die Achse 18 hin und her schwenkt, und durch die feste Öse 19 rechts von dem Rückzieher 17 läuft. Der Fadenrückholer bzw.
Fadenzubringer 21 hält das Ende des Fadens 12 und übergibt ihn dem Schützen 22, der vom durch die Schwingachse 23 angetriebenen Schlaghebel 24 durch das Webfach geschossen wird.
Der Schützen 22 passiert die Schere 25 und die Randfadenklemmen 26, um in das Fangwerk 27 ein zulaufen ; er wird mittels der Schützenbremse 28 ab gebremst.
Beim Abschuss des Schützens 22 ist die Faden bremse 14 gelüftet; die Rückzieheröse 16 senkt sich aus der gezeichneten Stellung nach unten. Die Senk bewegung des Rückziehers 17 ist der Geschwindig keit des Schützens 22 angepasst. Während der Ein tragszeit bleibt die Öse 16 in der unteren Lage zwi schen der Bremse 14 und der Öse 19, bis der Schüt zen 22 sich dem Austritt des Webfaches 10 nähert.
Alsdann erfolgt das Absenken des Bremshebels 15 der Bremse 14, um den Schussfaden 12 abzu bremsen, und eine Aufwärtsbewegung des Rückzie- herhebels 17, um das Zurückziehen des Schussfadens 12 einzuleiten.
In Fig. 2 ist im Gehäuse des Schützens 22 die Fadenklemme 31 befestigt. Die beiden federnden Schenkel 32, 33 sind links mit Klemmbacken 34, 35 versehen. Die den Faden berührenden Flächen 36, 37 der Klemmbacken 34, 35 sind mit Erhöhun gen und Vertiefungen versehen, die quer zur Ein legerichtung des von der Fadenklemme festzuhalten den Fadens 12 verlaufen.
Bei der die federnden Schenkel 41, 42 aufweisen den Fadenklemme 40 des Fadenzubringers 21, Fig. 3, ist nur die den Faden berührende Klemmfläche 38 der unteren Klemmbacke 39 mit Erhöhungen und Vertiefungen versehen, während die obere Klemm backe 44 eine ebene Klemmfläche 43 aufweist. So wohl die Fadenklemme 31, Fig. 2, als auch die Fadenklemme 40 sind in der durch die Öffner 45 und 46 bewirkten, geöffneten Stellung gezeigt.
Die Ausbildung der Erhöhungen und Vertiefun gen für die Fadenklemme 31 des Schützens 22 ist in Fig. 4 in grösserem Masstab dargestellt. Die den Faden berührenden Flächen 36, 37 sind mit quer zur von links nach rechts sich erstreckenden Einlege richtung des Fadens 12 verlaufenden Vertiefungen 48 und Erhöhungen 47 versehen. Die Erhöhungen 47 der Klemmbacke 35 greifen in die Vertiefungen 47 der Klemmbacke 34 ein. und umgekehrt. Sie sind im Querschnitt sinusförmig ausgebildet.
Die Umlenk- winkel a, ss, y, 8, a nehmen von links nach rechts zu. Die Erhöhungen und Vertiefungen der Klemmfläche 38 sind entsprechend gestaltet.
Der Radius r1 einer Vertiefung ist verschieden vom Radius r. der in sie eingreifenden Erhöhung und zwar um ein gewähltes Mass. Dies kann entweder der tatsächliche Durchmesser des eingelegten Fadens oder ein Teil davon sein, nach Massgabe der Zusam- mendrückung in der Klemme. Auf diese Weise kann erreicht werden, dass der eingelegte Faden über seine ganze, die Klemmflächen 36, 37 berührende Länge, die sich vom Eintritt links bis zum Austritt rechts erstreckt, gleichmässig gepresst und an keiner Stelle durch Quetschung überbeansprucht wird.
Da die auf einer Webmaschine zu verarbeitenden Schussgarne selbstverständlich verschiedene Dicke aufweisen, kann der Unterschied zwischen r1 und r2 nur einem mittleren Wert entsprechen. Bei der Ver arbeitung von Fadenmaterial mit weit auseinander liegender Dicke kann der ganze Bereich in Teilberei che aufgeteilt und für jeden Teilbereich ein beson derer Satz Webschützen mit dem Teilbereich angepassten Fadenklemmen verwendet werden.
Einerseits können die wie Wellen aufeinanderfol genden Erhöhungen im Querschnitt den gleichen Krümmungsradius aufweisen, andererseits kann für bestimmte Fälle, z. B. empfindliche Garne, der Um lenkwinkel a, ss, y, ä, E der aufeinanderfolgenden Er höhungen und damit auch der Vertiefungen vom Eintritt bis zum Austritt, Fig. 4, zunehmen.
In Fig. 5 nehmen die von einer Mittellinie aus gemessenen Tiefen hl, h#" h3 der Vertiefungen vom Eintritt links bis zum Austritt rechts bei den Flächen 51, 52 der Klemmbacken 34, 35 zu. Am Eintritt links ist der Bereich a ohne Erhöhungen und Vertie fungen mit ebenen parallelen Wandungen vorgesehen. Der Austritt rechts ist trichterförmig ausgestaltet.
Die den Faden 12 berührenden Flächen 36, 37 ; 38, 43, Fig. 2 und 3, liegen bei nicht eingelegtem Faden aufeinander und müssen im Falle der Fig. 2, 4 und 5 genau zusammenpassen. Deshalb ist es zweckmässig, die Herstellung der Erhöhungen und Vertiefungen erst am Schluss vorzunehmen. Sind die Fadenklemmen zweiteilig, so kann jede Klemmfläche frei bearbeitet werden.
Sind die Fadenklemmen 31, 40 jedoch aus einem einzigen Stück hergestellt, so können die Klemm backen 34, 35 und 39, nicht so weit auseinander- gespreizt werden, dass eine Schleifscheibe dazwischen eingeführt werden könnte. Dadurch würden die Schenkel 32, 33, 41, 42 überdehnt.
Einteilige Fadenklemmen könnten eventuell durch Verwendung von mit sehr hoher Drehzahl angetrieben Schleifstiften, die mittels Schablonen pro filiert sind, und zwar je eine für jede Klemmfläche, bearbeitet werden. Wenn diese Stifte nur wenige Mil limeter Durchmesser haben, lassen sich die Faden klemmen noch ohne Schaden so aufspreizen, dass jede Fläche für sich bearbeitet werden kann. Ein anderes Verfahren, um die Erhöhungen und Vertiefungen in die Klemmflächen einschleifen zu können, ist, den unteren Schenkel 41 gegen den obe ren Schenkel 42 zu verschränken, Fig. 6 und 7, und zwar so weit,
dass die Schleifscheibe 65 nach beiden Seiten auslaufen kann.
In dem Fall, wo die Klemmbacken 70, 71 (Fig. 8) so ausgebildet sind, dass ihre Klemmflächen 72, 73 nach dem Verschränken der Klemmenschen kel nach oben und nach unten so vorstehen, wie in Fig. 8 gezeigt, kann die Schleifscheibe 74 beliebigen Durchmesser aufweisen, da der Auslauf auf beiden Seiten frei ist. Selbstverständlich können die Erhö hungen und Vertiefungen auch durch Prägen, Feilen, Rollen, Stossen bzw. Hobeln erzeugt werden.