DE3812342C2 - Transportvorrichtung zum Bereitstellen von leeren Spulenhülsen und zum Abtransport von vollen Spinnspulen an einer doppelseitigen Spinnmaschine - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Transportvorrichtung nach dem Ober­ begriff des Patentanspruches 1.

Bei einer bekannten Vorrichtung zum Auswechseln von vollen Spu­ len gegen leere Spulenhülsen an einer doppelseitigen Spinnma­ schine (DE-PS 5 02 149) ist an jeder Maschinenseite oberhalb des Spindelkastens ein Transportelement angeordnet, das teilweise als Kette und teilweise als Seil ausgebildet ist. An dem Trans­ portelement sind Hohlzylinder angebracht, die zum einen beid­ seitig geöffnet und zum anderen an einer Seite mit einem Deckel versehen sind. Die verschiedenen Hohlzylinder sind abwechselnd an dem Transportelement befestigt und dient zum Abtransport der vollen Spulen und zum Zuführen der leeren Spulenhülsen.

Bei einer weiteren bekannten Vorrichtung (JP-AS 47-39 740) sind zum Transport der leeren Spulenhülsen eine Endloskette und zum Transport der Spinnspulen ein Förderband vorgesehen. Die vollen Spulen werden mittels einer Abhebevorrichtung abgehoben und auf das Förderband abgelegt. Die gleiche Vorrichtung setzt dann die leeren Spulenhülsen auf die Spindeln auf.

Es ist auch bekannt (CH-PS 545 866), eine anhebbare und absenk­ bare Spulenwechselvorrichtung auf jeder der Maschinenseiten mit einem endlosen Transportband zu versehen, das gabelförmige Mit­ nehmer zum Aufnehmen der speziell geformten Enden der Spulen­ hülsen aufweist.

Bei der gattungsbildenden Transportvorrichtung zum Bereit­ stellen von leeren Spulenhülsen und zum Abtransport von vollen Spinnspulen an einer doppelseitigen Ringspinnmaschine nach der US 4 432 198 sind auf jeder Maschinenseite ein endloses, ange­ triebenes, hochkant stehendes und mittels Umlenkrollen geführ­ tes Band angeordnet. Die Bänder, an deren Stelle auch Kette oder Stahlseile o. dgl. verwendet werden können, sind mit Mit­ nahmemitteln in Form von Zapfen versehen, auf die die vollen Spinnspulen oder die leeren Spulenhülsen aufsteckbar sind.

Es ist auch bekannt (DE-PS 5 65 372), um eine doppelseitige Spul­ maschine ein Transportmittel herumlaufen zu lassen, das mit Aufsteckdornen zum Aufnehmen voller Spinnspulen versehen ist und das gleichzeitig als Transportelement zum Abtransportieren der abgelegten leeren Spulenhülsen dient.

Es ist auch bekannt (DE-OS 17 60 689), Spinnspulen auf Zapfen von Tellern aufzustecken, auf denen diese Spinnspulen transportiert werden. Bei der bekannten Bauart ist eine umlau­ fende Kette vorgesehen, die mit Mitnahmestiften versehen ist, mittels derer die in Führungen verschiebbaren Teller bewegt werden.

Bei Rotorspinnmaschinen ist es bekannt (DE 28 16 418 C2), ein oberhalb der Spinnstellen umlaufendes, hochkant stehendes Transportband vorzusehen, das mittels Haltern leere Spulenhül­ sen aufnimmt und den einzelnen Spinnstellen zustellt. Die vol­ len Spulen werden von einem in der Maschinenmitte befindlichen Transportband abtransportiert.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Transportvor­ richtung zum Bereitstellen von leeren Spulenhülsen und zum Ab­ transport von vollen Spinnspulen an einer doppelseitigen Spinn­ maschine zu schaffen, die einfach aufgebaut ist und die sich vor allem für eine Automatisierung eignet.

Diese Aufgabe wird durch die kennzeichnenden Merkmale des Patentanspruches 1 gelöst.

Ein über beide Maschinenseiten geführtes Band, das als flexib­ les Stahlband ausgebildet ist und an dem Mitnahmemittel für die auf Tellern transportierten Spulen oder Spulenhülsen angeordnet sind, benötigt nur eine Antriebseinheit. Außerdem ist nur eine Vorrichtung zum Ab- und Zuführen der Spinnspulen und Spulenhül­ sen erforderlich. Hierdurch wird die Automatisierung wesentlich erleichtert. Die Verwendung eines flexiblen Stahlbandes ist be­ sonders kostengünstig und wartungsarm, wobei dennoch mit hoher Genauigkeit eine exakte Positionierung der Spulen und Spulen­ hülsen an der Spinnmaschine möglich ist. Das mittels Führungen und/oder Umlenkrollen über beide Maschinenseiten geführte Band kann mit beliebiger Länge ausgeführt sein. Die erfindungsgemäße Transportvorrichtung kann somit auch bei sehr langen Maschinen eingesetzt werden.

Bei einer Ausführungsform der Erfindung wird vorgesehen, daß für die Teller eine Gleitfläche vorgesehen ist. Diese Ausfüh­ rungsform ist insbesondere in Kombination mit anderen Trans­ portsystemen geeignet, auf denen die Teller mit den Spinnspulen oder den Spulenhülsen weiter transportiert werden. Beispiels­ weise können die Teller im Bereich einer Umlenkrolle auf ein an die Transportvorrichtung angrenzendes Förderband ausgeschleust werden.

Es ist besonders vorteilhaft, daß bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung nur eine Greifvorrichtung für die Abnahme bzw. Zu­ führung der Spinnspulen und der Spulenhülsen nötig ist. Neben der Vereinfachung des Aufbaus wird hierdurch ein besonders ho­ her Grad an Automatisierung möglich.

Vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung sind anhand der Zeichnung dargestellt und werden nachfolgend beschrieben. Es zeigen:

Fig. 1 eine schematische Ansicht einer Ausführungsform der erfindungsgemäßen Transportvorrichtung,

Fig. 2 eine schematische Draufsicht auf die Ausführungs­ form gemäß Fig. 1,

Fig. 3 eine Ausführungsform des Erfindungsgegen­ standes in einem Schnitt entlang der Linie III-III den Fig. 2,

Fig. 4 einen Schnitt längs der Linie VI-VI in Fig. 3 und

Fig. 5 eine schematische Draufsicht auf die Ausführungs­ form gemäß Fig. 3 in Kombination mit einem Förder­ band.

Fig. 1 zeigt in schematischer Darstellung eine Spinnmaschine 1, die neben einer Spulmaschine 2 angeordnet ist. Die heute zum Einsatz kommenden Spinn- bzw. Spulmaschinen zeichnen sich durch eine hohe Durchsatzleistung und einen hohen Grad an Auto­ matisierung aus. Aus diesem Grund ist auch ein leistungsfähiges Transportsystem zur Abführung der Spinnspulen und zur Zuführung der Spulenhülsen erforderlich.

Gemäß den Fig. 1 und 2 ist an der doppelseitigen Spinnmaschine 1 ein Band 3 angeordnet, das über beide Maschinenseiten ge­ führt ist. Das als endloses, flexibles Stahlband ausgebildete Band 3 dient zur Abführung der Spinnspulen 7′ und zur Zu­ führung der Spulenhülsen 7′′ an die Spindeln der Spinnmaschine 1.

Gemäß Fig. 2 wird das Transportband 3 mit Umlenkrollen 13 um beide Maschinenseiten der Spinnmaschine 1 geführt. Die Um­ lenkrolle 13′ dient als Antriebsrolle des Bandes 3 und ist mit einer in der Zeichnung nicht dargestellten Antriebs­ einheit verbunden. Das Band 3 wird einerseits um das Endge­ stell 1′′ der Spinnmaschine 1 und andererseits im Bereich des Endgestells 1′ durch eine Öffnung 11 im Rahmen der Spinnmaschine 1 geführt. Eine Greifvorrichtung 4, die zwischen der Spinnmaschine 1 und der Spulmaschine 2 ange­ ordnet ist, dient zur Abführung der Spinnspulen 7′ und zur Zuführung der Spulenhülsen 7′′ an das Band 3.

Das Band 3 wird an beiden Maschinenseiten an Trägern 5 hochkant stehend geführt, die horizontal liegend an der Spinn­ maschine 1 befestigt sind.

In Fig. 3 und 4 ist eine Ausbildungsform des Erfindungs­ gegenstandes dargestellt. An dem hochkant stehenden Band 3 sind bei dieser Ausführungsform Mitnehmer 9 befestigt, die zum Transport von Tellern 10 dienen. Derartige Teller 10 sind in der Textiltechnik bekannt und besitzen Zapfen 10′ zur Aufnahme von Spinnspulen 7′ und Spulenhülsen 7′′. Die Teller 10 liegen auf einer horizontalen Gleitfläche 5′ des Trägers 5 auf. Die Mitnehmer 9 besitzen Aufnahmeflächen 9′, die der Form der Teller 10 angepaßt sind. Der Abstand der Mitnehmer 9 wird so gewählt, daß die Teller 10 zwischen zwei Mitnehmer 9 fixiert sind, wodurch eine weitere Führung am Träger 5 entfällt. Diese Ausbildungsform des Erfindungsge­ genstandes eignet sich in besonderer Weise zur Kombination mit anderen in der Textiltechnik bekannten Transportsystemen.

Gemäß Fig. 5 ist im Bereich einer Umlenkrolle 13 des Bandes 3 ein Förderband 14 positioniert. Das Förderband 14 ist in Höhe der Gleitfläche 5′ des Trägers 5 angeord­ net, so daß eine Ausschleusung der Teller 10 von der Gleit­ fläche 5′ auf die Oberfläche des Förderbandes 14 ermöglicht wird.

Insbesondere, wenn die Greifvorrichtung 4 mit in die Hülsen der Spinnspulen 7′ eingreifenden Greifzapfen versehen sind, ist es notwendig, daß die Hülsen möglichst exakt geführt sind. Es kann dann vorkommen, daß die Hülsen mit einem einen Kraft­ schluß verursachenden Sitz auf die Zapfen 10′ der Teller 10 aufgesteckt sind. Um zu verhindern, daß bei einem Abziehversuch die Teller 10 mit abgehoben werden, kann zusätzlich vorgesehen sein, daß die Mitnehmer 9 und/oder der Träger 5 mit die Teller 10 übergreifenden Elementen versehen sind, die die Form von sich oberhalb der Teller 10 befindlichen Laschen haben können.

Claims (6)

1. Transportvorrichtung zum Bereitstellen von leeren Spu­ lenhülsen und zum Abtransport von vollen Spinnspulen an einer doppelseitigen Spinnmaschine, insbesondere einer Ringspinnma­ schine, mit einem endlosen, angetriebenen, hochkant stehenden und mittels Umlenkrollen geführten Band, das mit Mitnahmemitteln versehen ist, dadurch gekennzeichnet, daß das Band (3) als fle­ xibles Stahlband ausgebildet ist, das über beide Maschinensei­ ten geführt und mit Mitnehmern (9) versehen ist, die Aufnahme­ flächen (9′) aufweisen, die an die Form von Tellern (10) ange­ paßt sind und diese Teller (10) zwischen sich fixieren, die als Transportmittel für leere Spulenhülsen (7′′) und volle Spinn­ spulen (7′) dienen.

2. Transportvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekenn­ zeichnet, daß für die Teller (10) eine Gleitfläche (5′) vor­ gesehen ist.

3. Transportvorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekenn­ zeichnet, daß im Bereich einer Umlenkrolle (13) ein in der Höhe der Gleitfläche (5′) angeordnetes Förderband (14) vorgesehen ist.

4. Transportvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß auf beiden Maschinenseiten Gleit­ führungen (5′′) für das Stahlband vorgesehen sind.

5. Transportvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß zur Abnahme und Zuführung der Spinnspulen (7′) und der Spulenhülsen (7′′) eine Greifvorrich­ tung (4) vorgesehen ist.

6. Transportvorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die Greifvorrichtung (4) getrennte Greifarme (4′, 4′′) für die Ab- und Zuführung der Spinnspulen (7′) und der Spulenhülsen (7′′) besitzt.