DE3809635A1 - Verfahren zur herstellung eines spulenlosen gebindes - Google Patents
Verfahren zur herstellung eines spulenlosen gebindesInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Her
stellung eines spulenlosen Gebindes aus strangförmigem Gut,
wie beispielsweise Draht, isolierten oder nichtisolierten
Litzen, Glasfasern und dergleichen, sowie eine Vorrichtung
zur Durchführung des Verfahrens.
Bei der Verarbeitung von strangförmigem Gut, wie z. B. bei
Draht, entsteht in der Regel das Problem, daß die Weiterver
arbeitung des Drahtes nicht an der Stelle und oft auch nicht
in dem Betrieb erfolgt, in dem der Draht selbst hergestellt
worden ist. Das strangförmige Gut muß dann in geeigneter
Weise für den Transport bereitgemacht und zur Verarbeitungs
stelle gebracht werden.
Dies geschieht üblicherweise, indem das Wickelgut auf Spulen
gewickelt wird, die dann gemeinsam mit dem Wickelgut trans
portiert werden. In den entsprechenden Betrieben muß deshalb
eine große Anzahl von Spulen vorgehalten werden, was einen
beträchtlichen Investitionsaufwand erfordert. Weiterhin müs
sen die leeren Spulen von der Verarbeitungsstelle zum Pro
duktionsbetrieb zurücktransportiert werden, wodurch erhebli
che Kosten entstehen. Schließlich erhöhen die Spulen auch
das Transportgewicht des Wickelgutes, was ebenfalls eine Er
höhung der Transportkosten mit sich bringt.
Es ist deshalb ein Wunsch der entsprechenden Industrie, daß
strangförmiges Gut, wie z. B. Draht, nicht auf Spulen auf
gewickelt, sondern als Gebinde transportiert und geliefert
wird, welches im wesentlichen nur aus dem eigentlichen strang
förmigen Gut selbst besteht. Diese Art von Gebinden wird übli
cherweise als einweg-verpacktes Gebinde bezeichnet.
Mit der DE-OS 32 20 195 ist ein Verfahren zur Herstellung
eines einwegverpackten Gebindes bekannt geworden.
Bei diesem bekannten Verfahren wird eine kegelförmige Wic
kelspule verwendet. Das strangförmige Gut wird dann in ein
zelnen, zueinander parallelen Lagen auf diese kegelförmige
Wickelspule gewickelt, wobei ein Haftmittel vorgesehen wird,
das die einzelnen Windungen und Lagen klebend miteinander ver
bindet. Bei der Weiterverarbeitung wird dann der Draht von
innen abgezogen.
Dieses bekannte Verfahren und das dadurch entstehende Gebin
de haben eine Reihe von erheblichen Nachteilen.
Nachteilig ist zunächst die Tatsache, daß zur Herstellung des
Gebindes ein Haftmittel benötigt wird, was das Verfahren kom
pliziert und teuer macht. Weiterhin kann dieses Haftmittel
zu einer Störung des Weiterverarbeitungsprozesses führen und
muß deshalb u. U. zuerst entfernt werden.
Außerdem kann es trotz Haftmittels zu einem Verheddern der
Drahtlagen führen, wenn nämlich gegen Ende des Abzugsvorgan
ges, zwischen einzelnen Lagen die Haftkräfte überschritten
werden, so daß mehrere Windungen auf einmal nach unten fal
len.
Die vorliegende Erfindung stellt sich die Aufgabe, ein Ver
fahren zur Herstellung eines spulenlosen Gebindes zur Verfü
gung zu stellen, welches einfach und kostengünstig durchzu
führen ist und welches zu einem stabilen, ohne Probleme
transportierbaren und verarbeitbaren Gebinde führt. Ferner
soll eine Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens an
gegeben werden.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch den Gegenstand des
Anspruchs 1 gelöst. Die erfindungsgemäße Vorrichtung zur
Durchführung des Verfahrens ist Gegenstand des Anspruch 19.
Das durch das Verfahren erzeugte Gebinde ist Gegenstand des
Anspruchs 11. Vorteilhafte Weiterbildungen sind Gegenstand
der Unteransprüche.
Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren wird eine Möglichkeit zur
Herstellung von einwegverpackten Gebinden aus strangförmigem
Gut zur Verfügung gestellt, welche gegenüber den im Stand der
Technik bekannten Verfahren erhebliche Vorteile aufweist.
Durch die besondere Steuerung der Wicklung wird es möglich,
Gebinde zu schaffen, welche in der Art eines Doppelkegels
gebildet sind, so daß sich die einzelnen Windungen gegenein
ander abstützen können. Dadurch wird der Aufbau des Gebindes
für den Transport wesentlich stabiler, ohne daß es dazu eines
Haftmittels bedürfte.
Das erfindungsgemäße Verfahren führt weiterhin dazu, daß das
fertiggestellte Gebinde auf besonders einfache und sichere
Weise abgewickelt werden kann. So ist es prinzipiell möglich,
das Gebinde sowohl von innen als auch von außen abzuziehen.
Beim Innenabzug wird das Gebinde üblicherweise so angeordnet,
daß die Längsachse des Gebindes senkrecht ist und sich der
größere Innendurchmesser des Gebindes unten befindet. Wird
dieser Draht dann von innen abgezogen, wird aufgrund der
durch die kegelförmige Wickelspule gegebene Neigung jede
Drahtwindung von der darunterliegenden Drahtwindung gestützt,
so daß die Drahtwindungen nicht nach unten fallen können.
Besonders vorteilhaft kann aber hier auch eine Außenabzugs
methode angewendet werden, die mit den im Stand der Technik
bekannten Gebinden nicht durchgeführt werden kann. Bei die
ser Methode wird das Gebinde ebenfalls mit seiner Längsachse
in senkrechter Richtung angeordnet und zwar so, daß sich der
kleinere Innendurchmesser des Gebindes unten befindet. An
schließend wird auf das Gebinde eine Abzugsscheibe aufgelegt,
deren Durchmesser gleich groß oder größer ist, als der Außen
durchmesser des Gebindes, und die sich vorzugsweise drehen
kann. Das strangförmige Gut, d. h. z. B. der Draht, wird dann
"über Kopf" abgezogen, d. h. er wird an dieser Scheibe vorbei
geführt. Auch bei dieser Abzugsform wird das Gebinde so abge
zogen, daß die Windungen sich gegenseitig abstützen, so daß
jede Windung von einer weiter unten liegenden Windung gestützt
wird, deren Wickeldurchmesser größer ist, als der Durchmesser
der vorausgehenden Windung. Dadurch kann die obere Windung
nicht nach unten rutschen.
Das Gebinde bleibt also auch beim Außenabzug in einem sehr
stabilen Zustand, was es ermöglicht, den Abzugsvorgang belie
big zu unterbrechen und wieder aufzunehmen, ohne daß befürch
tet werden muß, daß während des Stillstandes Windungen ver
rutschen und sich das strangförmige Gut dadurch verheddert.
Die hohe Stabilität des Gebindes erleichtert auch den Trans
port wesentlich.
Das erfindungsgemäße Verfahren kann mit sehr unterschiedli
chem strangförmigen Gut durchgeführt werden. Erwähnt ist schon
das Aufwickeln von Draht, für das sich dieses Verfahren beson
ders eignet. Weiterhin, wurde eine hohe Eignung des Verfahrens
für das gleichzeitige Aufwickeln von mehreren, verdrillten
oder unverdrillten Drähten festgestellt. Das Erfüllen dieser
Anforderung ist ein besonderer Vorteil dieses Verfahrens, da
das gleichzeitige Aufwickeln von mehreren Drähten, die an
schließend wieder abgewickelt und getrennt werden müssen, bei
der Drahtfertigung heute eine wichtige Rolle spielt.
Weiterhin ist es möglich, mit diesem Verfahren auch bereits
fertige Litzen, und auch isolierte Litzen und dergleichen
Kabel aufzuwickeln. Außerdem können auch Glasfasern auf die
se Art aufgewickelt werden.
In einer vorteilhaften Weiterbildung des erfindungsgemäßen
Verfahrens, kann sich die Wickelspule während des Wickelvor
gangs drehen. In diesem Fall wird dann eine sich auf- und ab
wärts bewegende Verlegerolle verwendet, die das strangförmige
Gut in der jeweils gewünschten Höhe zur Spule führt. Infolge
der Drehung der Wickelspule, wird ein drallfreies Aufwickeln
des Wickelgutes ermöglicht. Es soll darauf hingewiesen werden,
daß sich bei dieser Ausführungsform die Drehzahl der Wickel
spule mit der Veränderung der Lage der Verlegeeinrichtung
ändern muß, um sicherzustellen, daß bei konstanter Drahtzu
führungsgeschwindigkeit jeder Durchmesser der Wickelspule die
gleiche Umfangsgeschwindigkeit aufweist.
Gemäß einer weiteren zu bevorzugenden Ausführungsform steht
die Wickelspule während des Wickelvorgangs still. In diesem
Fall bewegt sich die Verlegeeinrichtung um die Spule herum
und legt den Draht entsprechend den Merkmalen des erfindungs
gemäßen Verfahrens um die Wickelspule. Das strangförmige Gut
weist dann im allgemeinen einen Drall auf, da das Gut bei
jeder Windung um 360° gedreht wird. Dieser Drall kann beim
Abwickeln der Spule wieder entfernt werden, indem das Abwic
keln oder das Abflyern in der entsprechend entgegengesetzten
Richtung erfolgt. Falls der Drall für die Weiterverarbeitung
erwünscht ist, z. B. bei der Herstellung von Litzen, kann der
Drall beim Abziehen um eine weitere Umdrehung pro Windung
verstärkt werden.
Gemäß einer weiteren zu bevorzugenden Ausführungsform des
Verfahrens werden nach Erreichung der Maximalwindungszahl N max,
d. h. sobald die erste Lage den dem Anfangsflansch gegenüber
liegenden Flansch der Wicklungsspule erreicht hat, Wickella
gen aufgebracht, die zu dieser letzten Lage parallel sind.
Dadurch wird die vorteilhafte, geneigte Porm der Wicklung
beibehalten.
Gemäß einer weiteren zu bevorzugenden Ausführungsform, wird,
sobald ein Teil der Wickellage den maximalen Durchmesser des
Spulenflansches auf der einen Seite erreicht, die Wicklung
so weitergeführt, daß letztlich ein zylindrisches Gebilde
entsteht. Zu diesem Zweck wird die Verlegeeinrichtung prak
tisch in der gleichen Weise gesteuert wie bei Beginn der
Verlegung, nur mit dem Unterschied, daß nun die Windungszah
len entsprechend abnehmen. Diese Ausführungsform des
Verfahrens hat den Vorteil, daß das Volumen des Gebindes
besser ausgenutzt wird.
Wie in Anspruch 1 erläutert, wird das Verfahren so durchge
führt, daß zunächst eine Lage L 1a mit der Wicklungszahl N 1
gewickelt wird. Sobald die Zahl N 1 erreicht ist, wird die
Bewegungsrichtung der Verlegerolle umgekehrt und es wird ei
ne Lage L 1b zum Ausgangspunkt der ersten Lage
L 1a zurückgewickelt, die im wesentlichen ebenfalls die Win
dungszahl N 1 aufweist. Die nächste Lage L 2a , die in die glei
che Richtung gewickelt wird, wie die Lage L 1a , weist eine
Anzahl N 2 < N 1 Windungen auf, wobei die Differenz zwischen
der Anzahl N 2 und der Anzahl N 1 dem Wickelfaktor Δ N ent
spricht. Dieser Wickelfaktor wird im wesentlichen bei allen
darauffolgenden Wicklungen beibehalten, so daß sich, wie
gewünscht, der zu bevorzugende kegelförmige Aufbau der Win
dungen ergibt. D. h. also, daß die Windungszahl N 3 der Lagen
L 3a und L 3b wiederum um den Wickelfaktor Δ N erhöht wird usw.
Gemäß einer zu bevorzugenden Ausführungsform, liegt der Wic
kelfaktor zwichen 2 und 6, vorzugsweise zwischen 8 und 5. Für
diesen Wickelfaktor wird ein Kegelöffnungswinkel zwischen 12
und 16°, vorzugsweise zwischen 13 und 15° bevorzugt. Unter
Kegelöffnungswinkel wird hier der Gesamtöffnungswinkel der
Wickelspule während des Wickelvorganges verstanden. D. h.
also, daß bei einem Kegelöffnungswinkel von z. B. 16°, die
Mantellinie des Kegels im Achsschnitt um 8° zur Längsachse
der Wickelspule geneigt ist.
Gemäß einer weiteren, zu bevorzugenden, Ausführungsform, liegt
der Wickelfaktor zwischen 6 und 12, vorzugsweise zwischen 7
und 11. Bei diesem Wickelfaktor wird vorzugsweise ein Öff
nungswinkel des Kegels verwendet, der zwischen nahe 0° und
12° liegt.
Das erfindungsgemäße Verfahren kann mit unterschiedlicher
Wickelsteigung, das ist der Abstand zweier benachbarter Win
dungen zueinander, bezogen auf den Durchmesser des Wickelgu
tes, durchgeführt werden. Zu bevorzugen ist eine Wickel
steigung von 1,5 bis 3. Diese Wickelsteigung hat den Vorteil,
daß kleinere Abweichungen der Drahthöhe beim Verlegen und
beim Abziehen die Stabilität des Gebindes nicht beeinträch
tigen können.
Weitere Vorteile, Merkmale und Anwendungsmöglichkeiten der
vorliegenden Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen
und aus der nachfolgenden Beschreibung im Zusammenhang mit
den Figuren. Darin zeigen:
Fig. 1 einen schematischen Querschnitt durch eine Wickel
vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens;
Fig. 2 eine Schemadarstellung der Verlegung;
Fig. 3 ein gemäß dem Verfahren fertiggestelltes Gebinde;
Fig. 4 den Aufbau der unterschiedlichen Lagen;
Fig. 5 die Verpackung des Gebindes;
Fig. 6 den Außenabzug des strangförmigen Gutes ohne
Hilfseinrichtung;
Fig. 7 den Außenabzug des strangförmigen Gutes mit einer
speziellen Vorrichtung;
Fig. 8 den Abzug unter Verwendung mehrerer Gebinde und
Fig. 9 die Anordnung mehrerer Gebinde beim Transport.
Fig. 10 den Innenabzug des strangförmigen Gutes
Die Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens und der
Aufbau der erfindungsgemäßen Vorrichtung wird beispielhaft
anhand der Fig. 1-4 beschrieben, wobei hier die Ausfüh
rungsform mit einer drehenden Wickelspule vorgesehen ist.
Die Vorrichtung besteht aus dem eigentlichen Wickelkern 1,
der konisch gestaltet ist und einen Kegelöffnungswinkel auf
weist, der schematisch mit 2 bezeichnet ist. Das
Wickelwerkzeug weist ferner einen ersten Flansch 3 und einen
zweiten Flansch 4 auf, wobei beide Plansche senkrecht zur
Längsachse 5 des Wickelwerkzeuges angeordnet sind. Die bei
den Flansche sind scheibenförmig gestaltet und haben keine
kegeligen Flächen. Der zweite Flansch 4 ist abnehmbar, so
daß das Wickelwerkzeug aus dem fertigen Gebinde entfernt
werden kann. Weiterhin ist das Wickelwerkzeug vorzugsweise
teilbar gestaltet, um das Herausführen des Wickelwerkzeuges
zu vereinfachen.
Auf das Wickelwerkzeug wird eine dünne Hülle 10 aufgebracht,
welche der Kontur des Wickelwerkzeuges angepaßt ist, und
welche z. B. aus Papier bestehen kann. Diese dünne Hülle 10
verbleibt nach der Fertigstellung des Gebindes und erhöht
dessen Festigkeit beim Transport, bzw. beim Außenabzug.
Die Verlegung des strangförmigen Gutes, im vorliegenden Fall
ein Draht, beginnt an dem Flansch der Wickelspule, der an
dem Teil der Wickelspule angeordnet ist, welches den klein
sten Durchmesser aufweist. Der Draht 12 wird aus Gründen, die
nachfolgend näher beschrieben werden, zunächst lose über den
zweiten Flansch 4 geführt, die Verlegung beginnt dann mit der
Drahtwindung 20, die die erste an die Wickelspule geführte
Wicklung darstellt. Die Verlegung erfolgt mit einer Verlege
rolle, die gesteuert auf- und abwärts bewegt wird, und die
den im wesentlichen mit konstanter Geschwindigkeit ankommen
den Draht 13 der rotierenden Wickelspule zuführt. Die Steue
rung der Verlegerolle läßt sich am besten an Fig. 2 erkennen.
Die Verlegung beginnt mit der Verlegung der Lage L 1a , wobei
im vorliegenden Fall 4 Windungen in Richtung des Pfeiles 22
gewickelt werden. Anschließend kehrt die Verlegerolle ihre
Bewegungsrichtung um und wickelt 4 Windungen zurück, welche
die Lage L 1b bilden. Die Wicklungszahl N 1 der Lage 1 ist damit
4. Anschließend wird die Lage L 2 gewickelt, wobei sich die
Anzahl N 2 der Windungen aus der Gleichung:
N x = N x - 1 + Δ N
errechnet. Im vorliegenden Fall ist Δ N = 4, d. h., zufälli
gerweise gleich der Anzahl N 1 der ersten Lage L 1. Die Lage
L 2a enthält deshalb 8 Wicklungen, die in Richtung des Pfeils
22 gewickelt werden, die Lage L 2b enthält dann ebenfalls 8
Wicklungen, die in Richtung des Pfeiles 23 gewickelt werden.
Die nächste Lage L 3a hat dann N 2 + Δ N = 8 + 4 = 12 Wicklun
gen, die nicht dargestellte Lage L 4a hätte dann 16, die Lage
L 5a dann 20 usw. Die Anzahl der Wicklungen wird also bei
jeder neuen, in der gleichen Richtung gewickelten Lage, um
einen konstanten Betrag erhöht. Selbstverständlich könnte
man diesen Betrag auch variieren, wenn dies zum Aufbau des
Gebindes vorteilhafter ist.
Die Fortführung des Wickelvorganges wird am besten anhand
der Fig. 3 und 4 deutlich. Der Verlegevorgang wird in der
beschriebenen Weise weitergeführt, bis schließlich die Anzahl
der Windungen so hoch ist, daß der gegenüberliegende erste
Flansch 3 mit den Windungen erreicht wird. Sobald dieser Punkt
erreicht ist, werden die folgenden Lagen mit der gleichen
Wicklungszahl gewickelt, wodurch sich parallel verlaufende
Lagen von Draht ergeben. Dieser Verlauf der Wicklungen ist
schematisch durch parallel verlaufende gestrichelte Linien
25 in Fig. 3 dargestellt.
Das Wickeln der parallelen Lagen wird solange fortgesetzt,
bis der äußerste Rand des zweiten Spulenflansches 4 erreicht
ist. Anschließend kann der Wickelvorgang entweder beendet
werden, oder er kann fortgesetzt werden, in dem nun eine je
weils verminderte Anzahl von Windungen, praktisch umgekehrt
wie am Anfang, aufgebracht werden, so daß das Gebinde eine
nach außen zylindrische Form erhält. Das Ende des Drahtes 26
wird dann in wenigen Windungen 49 mit großer Steigung zum
Ausgangspunkt des Wickelvorgangs zurückgeführt und liegt
dann neben dem Anfang des Drahtes 12.
Der schematische Aufbaus der Drahtwicklung wird am besten
aus Fig. 4 ersichtlich. Das Drahtgebinde besteht aus einem
inneren Teil 40, welches doppelkonisch geformt ist, d. h.,
daß es sich nach innen kegelig verengt und nach außen
kegelig erweitert. Diese doppelkonische Form bringt den we
sentlichen Vorteil mit sich, daß beim Abwickeln, wenn der
Draht die inneren, beim Abwickelvorgang immer kritischen La
gen erreicht, sich der Durchmesser der Wicklungen, im auf
rechten Zustand des Gebindes, nach unten hin erweitert,
gleichgültig, ob nun von innen oder außen abgezogen wird.
Auf diese Art und Weise ist es z. B. möglich, Gebinde als
Handelsware zu schaffen, die nicht auf die spezifischen Vor
aussetzungen beim Kunden, ob dort nämlich ein Innen- oder
Außenabzug stattfindet, Rücksicht zu nehmen brauchen.
Neben diesem doppelkonischen Teil 40 ist bei dem dargestell
ten Ausführungsbeispiel ein parallelverlaufender Teil 42 vor
handen, dessen Durchmesser sich nach unten hin ebenfalls ver
größert. Es wird darauf hingewiesen, daß dieser parallele Teil
42 selbstverständlich auch entfallen kann, es ist ohne weiteres
möglich, das Gebinde nur aus dem doppelkonischen Teil aufzu
bauen.
An den parallelen Bereichen 42 schließt sich dann der Bereich
43 an, in dem die Lagen so angeordnet sind, daß sich eine
zylindrische Außenform der Gebindes ergibt, dieses kann z.
B. erreicht werden, in dem der Wickelvorgang, der zur Her
stellung des ersten Teiles der Wicklung führte, genau umge
dreht wird. Auch dieser Teil der Wicklung kann selbstverständ
lich entfallen.
In Fig. 5 ist ein versandfertiges Gebinde, welches nach dem
erfindungsgemäßen Verfahren erhalten worden ist, dargestellt.
Das Gebinde weist eine Papphülle 10 auf, die ihm zusätzliche
Stabilität nach innen verleiht. Weiterhin ist eine äußere
Hülle 50, z. B. eine Kunststoffolie vorgesehen, die das Ge
binde während des Transportes vor Schmutz schützt. Eine zu
sätzliche Stabilität für den Transport wird durch Umreifungen
51 erzielt, die um das Gebinde herumgelegt sind, wie dies Fig. 5
zeigt. Um das Aufbringen dieser Umreifungen zu erleichtern,
sind bereits in der Wickelspule entsprechende Kanäle vorgese
hen. Weiterhin sind in Umfangsrichtung verlaufende Kunststoff-
oder Stahlbänder 52 vorgesehen, welche dem Gebinde weiterhin
Stabilität verleihen.
Fig. 6 zeigt, wie das Wickelgut von dem Gebinde ohne Verwen
dung einer Vorrichtung abgezogen werden kann. Dies geschieht,
indem das Gebinde aufrecht positioniert wird, so daß der
kleinere Durchmesser des Gebindes nach unten weist. Der
Draht 56 wird dann, vorzugsweise durch eine hier nicht dar
gestellte Öse, nach oben abgezogen.
In gleicher Weise ist es auch möglich, das fertige Gebinde
innen abzuziehen. Beim Innenabzug wird jedoch, um den Effekt
des Doppelkegels richtig auzunutzen, das Gebinde so aufge
stellt, daß das Teil mit dem größeren Druchmesser des Gebin
des nach unten weist. Es ist also gegenüber der Darstellung
in der Fig. 6 um 180° gedreht. Ein solcher Innenabzug ist in
Fig. 10 gezeigt, wobei hier der Draht 95 aus der Mitte 96
abgezogen wird.
In Fig. 7 ist dargestellt, wie das Gebinde gemäß Fig. 5 un
ter Verwendung einer Vorrichtung abgezogen wird. In den Papp
gang 10 des Gebindes wird eine Abzugsvorrichtung 60 einge
legt, die aus einem Kern 61 und einer drehbaren Scheibe 62
besteht, welche an ihrem äußeren Umfang eine kreisförmige
Leiste 63 trägt. Die Absogsscheibe 62 ist vorzugsweise dreh
bar gestaltet. Der Abzug erfolgt dann über diese Scheibe, in
dem das strangförmige Gut durch ein in der Achse des Gebin
des angeordnete Öse 65, die auf hier nicht dargestellte
Weise mit der Abzugsvorrichtung verbunden ist, gezogen wird.
Wie aus Fig. 7 ersichtlich ist, werden die einzelnen Windun
gen nacheinander abgezogen, wobei jede darauf folgende Win
dung in diesem Bereich des Gebindes einen größeren Durchmes
ser aufweist, als die darunterliegende Windung. Dadurch wird
ein Verrutschen der Windungen nach unten vermieden, und es
kann während des Abzuges, insbesondere bei einem Stillstand
des Abzugsvorgangs, nicht zum Verheddern des strangförmigen
Gutes kommen.
Es soll nochmal betont werden, daß der Außenabzug des Gebin
des die zu bevorzugende Abzugsform bei den nach dem
erfindungsgemäßen Verfahren Gebinden ist, es ist selbstver
ständlich jedoch auch möglich, und liegt ebenfalls im Rahmen
der vorliegenden Erfindung, den Draht nach den Bedürfnissen
des Kunden von innen abzuziehen.
In Fig. 8 ist dargestellt, wie zwei nach dem erfindungsgemä
ßen Verfahren hergestellte Gebinde miteinander verbunden wer
den, um einen ohne Zeitverlust erfolgenden Übergang von ei
nem ersten Gebinde 70 zu einem zweiten Gebinde 71 zu haben.
In Fig. 9 wird gezeigt, wie mehrere der nach dem erfindungs
gemäßen Verfahren hergestellten Gebinde für den Transport
bereitgestellt werden. Wie ersichtlich, können die Gebinde
90 ohne weitere Hilfsmittel auf einer Palette 91 zum Trans
port bereitgestellt werden. Um dem Gebinde eine ausreichende
Stabilität zu verleihen, sind wiederum, wie bereits beschrie
ben, Umreifungen 92 vorgesehen.
Bei dieser Methode wird, wie in Fig. 8 gezeigt, das nach au
ßen geführte Ende des Drahtes 12, mit dem ebenfalls nach au
ßen geführten Ende des Drahtes 26 verbunden. Sobald die er
ste Spule 70 abgewickelt ist, geht der Abwickelvorgang mit
dem zweiten Gebinde 71 weiter. In gleicher Weise kann auch
ein drittes oder viertes Gebinde angeschlossen werden.
Claims (24)
1. Verfahren zur Herstellung eines spulenlosen Gebindes
aus strangförmigem Gut, wie bzw. Draht, isolierten oder
nichtisolierten Litzen, Glasfasern und dergleichen, bei
welchem das strangförmige Gut in Lagen auf eine im we
sentlichen kegelförmig gestaltete Wickelspule gewickelt
wird, wobei die Lagen bezüglich der Längsachse der Wic
kelspule geneigt sind und bei welchem eine Verlegeein
richtung verwendet wird, die sich in etwa parallel zur
Achsrichtung bewegt,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Wickelvorgang an der Seite der Wickelspule beginnt,
welche den geringsten Durchmesser aufweist, daß zu
nächst eine vorbestimmte Anzahl N 1 von Windungen auf
die Wickelspule aufgebracht wird wobei diese Anzahl N 1
kleiner ist, als die Gesamtzahl N max der bei der ge
wählten Wickelsteigung auf die Wickelspule maximal auf
zubringenden Anzahl von Windungen, daß die Verlegeein
richtungen nach Erreichen dieser Anzahl N 1 Wicklungen
in ihrer Bewegungsrichtung umgekehrt wird, und mit im
wesentlichen der gleichen Windungszahl N 1 das strang
förmige Gut zum Ausgangsdurchmesser zurückwickelt, und
daß auf diese Wickellagen L 1a , L 1b anschließend in
gleicher Weise WickelIagen L 2a, L 2b , L xa , L xb aufge
bracht werden, welche eine Anzahl von N 2, N 3,
N x -Wicklungen aufweisen, wobei die Anzahl der Windungen
N 2, N 3 usw. bei jeder neuen Wickellage um einen im we
sentlichen konstanten Wickelfaktor Δ N zunimmt, bis die
maximale Anzahl N max Windungen erreicht ist, worauf
dann die Verlegung in üblicher Weise fortgesetzt werden
kann.
2. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Spule während des Wickelvorgangs dreht.
3. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Spule während des Wickelvorgangs stillsteht und
sich die Verlegeeinrichtung um die Spule herum bewegt.
4. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß nach dem Erreichen der
Maximalwindungszahl N max parallele Lagen aufgebracht
werden.
5. Verfahren gemäß Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß
nach Erreichen des Maximaldurchmessers des Gebindes La
gen mit abnehmenden Windungszahlen gewickelt werden, so
daß ein im wesentlichen zylindrisches Gebinde entsteht.
6. Verfahren gemäß mindestens einem der Ansprüche 1-5,
dadurch gekennzeichnet, daß der Wickelfaktor, d. h. die
Differenz der Windungszahlen zweier aufeinanderfolgen
der, in die gleiche Richtung gewickelter Wickellagen,
zwischen 2 und 6 liegt.
7. Verfahren gemäß Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
daß die innere Mantellinie des Gebindes, welche dem Ke
gelwinkel der Wickelspule entspricht, zwischen 12° und
16° gehalten ist.
8. Verfahren gemäß mindestens einem der Ansprüche 1-4,
dadurch gekennzeichnet, daß der Wickelfaktor zwischen 6
und 12 liegt.
9. Verfahren gemäß Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß
die innere Mantellinie des Gebindes, welche dem Kegel
winkel der Wickelspule entspricht, zwischen nahe 0° und
12° gehalten ist.
10. Verfahren gemäß mindestens einem der Ansprüche 1-8,
dadurch gekennzeichnet, daß die Wickelsteigung, d. h.
der Abstand zweier benachbarter Windungen zueinander,
in etwa zwischen dem 1,5- bis 2,5-fachen des Durchmes
sers des Wickelgutes beträgt.
11. Gebinde, dadurch gekennzeichnet, daß es durch ein Ver
fahren gemäß mindestens einem der Ansprüche 1-10 ge
fertigt ist.
12. Gebinde gemäß Anspruch 11, das mehrere, aus einer Viel
zahl von einzelnen Windungen bestehende Lagen enthält,
dadurch gekennzeichnet, daß sowohl Lagen vorhanden
sind, welche parallel zu dem Kegelwinkel der Wickelspu
le verlaufen, als auch Lagen, welche in einem spitzen
Winkel zu diesem Kegelwinkel verlaufen.
13. Gebinde gemäß Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß
der spitze Winkel, den die Lagen zu dem Kegelwinkel
einnehmen, größer ist, als der halbe Öffnungswinkel des
Kegels.
14. Gebinde, erhalten durch das Verfahren gemäß mindestens
einem der Ansprüche 1, 3-9, dadurch gekennzeichnet,
daß das strangförmige Gut mit Drall aufgewickelt ist.
15. Gebinde, erhalten durch das Verfahren gemäß mindestens
einem der Ansprüche 1-2, 4-10, dadurch gekennzeich
net, daß das strangförmige Gut ohne Drall aufgewickelt
ist.
16. Gebinde gemäß mindestens einen der Ansprüche 10-15,
dadurch gekennzeichnet, daß das Gebinde einen Pappkern
aufweist.
17. Gebinde gemäß mindestens einem der Ansprüche 10-16,
dadurch gekennzeichnet, daß das Gebinde mit umlaufenden
Bändern in seinem Ausgangszustand gehalten ist.
18. Gebinde gemäß mindestens einem der Ansprüche 10-17,
dadurch gekennzeichnet, daß mehrere einzelne Teile ei
nes strangförmigen Gutes, z. B. mehrere einzelne dünne
Drähte gemeinsam aufgewickelt sind.
19. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens gemäß min
destens einem der Ansprüche 1-10, welche einen Wic
kelkern 1 aufweist, an dem ein erster und ein zweiter
Flansch angeordnet ist, deren Flächen im wesentlichen
senkrecht zur Längsachse des Wickelkernes angeordnet
sind, und bei dem eine Verlegeeinrichtung verwendet
wird, welche das strangförmige Gut in einer jeweils
vorgegebenen Höhe der Wickelspule zuführt, dadurch ge
kennzeichnet, daß Zähler vorgesehen sind, welche die
Anzahl der Windungen, welche innerhalb einer Lage auf
den Wickelkern aufgewickelt sind, zählen, und daß ein
Vergleicher vorgesehen ist, der ein Ausgangssignal er
zeugt, sobald eine vorgegebene Anzahl N von Wicklungen
erreicht ist, wobei dieses Signal bewirkt, daß die Be
wegungsrichtung der Verlegeeinrichtung umgekehrt wird,
und daß weiterhin ein Addierer vorgesehen ist, der ei
nen vorgegebenen Wert zur letzten gezählten Anzahl von
Windungen dazu addiert und somit den neuen Ausgangswert
N für die nächste Wickellage festlegt.
20. Vorrichtung gemäß Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet,
daß die Zähleinrichtungen eine Impulszähleinrichtung
sind, welche bei jeder Umdrehung der Wickelspule bzw.
der Verlegeeinrichtung eine vorbestimmte Anzahl von Im
pulsen aufnehmen.
21. Vorrichtung gemäß einem der Ansprüche 19 oder 20, da
durch gekennzeichnet, daß in dem Wickelkern teilweise
zur Wicklung hin geöffnete Kanäle vorgesehen sind, wel
che in Umfangsrichtung verteilt sind und parallel zur
Mantellinie des Wickelkerns verlaufen.
22. Vorrichtung gemäß mindestens einem der Ansprüche 19 bis
21, dadurch gekennzeichnet, daß die Achse des Wickel
kerns während des Wickelvorgangs senkrecht angeordnet
ist.
23. Wickelvorrichtung gemäß Anspruch 19-21, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Achse des Wickelkerns während des
Wickelvorgangs horizontal angeordnet ist.
24. Vorrichtung zum Abziehen eines Gebindes gemäß minde
stens einem der Ansprüche 11-16, dadurch gekennzeich
net, daß das Gebinde so positioniert wird, daß die
Längsachse des Gebindes senkrecht ist und der Teil des
Gebindes mit dem kleinsten Innendurchmesser nach unten
weist, daß in den Innendurchmesser des Gebindes eine
kegelstumpfartige Vorrichtung eingelegt wird, welche
mit einer drehbaren Scheibe verbunden ist, und daß der
Draht von der Außenseite des Gebindes über diese dreh
bare Scheibe durch eine im wesentlichen in Richtung der
Längsachse des Gebindes angeordnete Öse gezogen wird.
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