DE3714581A1 - Verfahren und vorrichtung zum lagerichtigen anordnen einer vorgefertigten bewehrung in einer stahlbetonelementdeckenplatte oder dergleichen - Google Patents
Verfahren und vorrichtung zum lagerichtigen anordnen einer vorgefertigten bewehrung in einer stahlbetonelementdeckenplatte oder dergleichenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum
lagerichtigen Anordnen einer vorgefertigten Bewehrung in einer
Stahlbetonelementdeckenplatte oder dgl. gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 1 bzw. des Oberbegriffs des Anspruchs 5.
Bei der Herstellung von Stahlbetonelementdeckenplatten und an
deren bewehrten Betonplatten sind Bewehrungen aus Längs- und
Querstäben sowie gegebenenfalls auch Gitterträgern erfor
derlich. Diese Bewehrung wird üblicherweise vorgefertigt und in
eine an die Außenabmessungen der zu fertigenden Betonplatte an
gepaßte Form eingebracht. Eine solche Form kann einteilig aus
gebildet sein, sie kann auch durch auf einer Basisplatte
verstellbare Abstellungen nach Art einer Schalung gebildet sein
(vgl. z.B. DE-PS 30 47 650). Unter Betondeckung ist dabei
derjenige Abstand zwischen dem in der Form unten liegenden
Abschnitt der gefertigten Betonplatte und den Gitterstäben der
Bewehrung zu verstehen. Dieser Abstand ist möglichst genau
einzuhalten. Dies wird herkömmlich dadurch erreicht, daß bei
der Fertigung oder spätestens beim Absetzen der vorgefertigten
Bewehrung in der Form Abstandshalter vorgesehen und zwischen
dem Boden der Form und den Gitterstäben angeordnet werden. Dies
erfolgt üblicherweise von Hand. Nachdem die Bewehrung mittels
der Abstandshalter in die Form (oder Schalung) eingebracht ist,
wird flüssiger Beton eingefüllt und üblicherweise glattge
strichen. Anschließend wird die Betonmasse durch Rütteln
verdichtet. Daran schließt sich das Aushärten des noch
flüssigen Betons an, was bei Umgebungstemperatur oder in einem
Aushärteofen oder dgl. erfolgen kann.
Die zu verwendenden Abstandhalter sind statisch nicht erfor
derliche Teile, jedoch für die Herstellung erforderlich und
gehen verloren. Dies ist kostspielig. Das Anbringen der Ab
standhalter an der Bewehrung und das Einbringen der Bewehrung
in die Form oder Schalung ist lohnintensiv. Da dies
von Hand erfolgt, besteht die Gefahr, daß die Gitterstäbe der
Bewehrung trotzdem nicht genau in der statisch erforderlichen
Lage angeordnet werden.
Ausgehend hiervon ist es Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren
und eine Vorrichtung zum lagerichtigen Anordnen einer vorgefer
tigten Bewehrung anzugeben, bei denen das Vorsehen von Abstands
haltern vermeidbar ist und die eine weitestgehende Automatisie
rung ermöglichen.
Die Aufgabe wird bei einem Verfahren durch die kennzeichnenden
Merkmale des Anspruchs 1 und bei einer Vorrichtung durch die
kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 5 gelöst.
Die Erfindung wird durch die Unteransprüche 2 bis 4 bzw. 6 bis 9
weitergebildet.
Die Erfindung geht von der Erkenntnis aus, daß das Eindringver
halten einer Bewehrung in eine flüssige Betonmasse überschaubar
und voraussehbar ist und ferner, daß das Eindringverhalten sehr
wesentlich, jedoch ebenfalls überschaubar und voraussagbar,
beim Rütteln verändert wird. Somit kann ausgehend von der be
kannten Konsistenz des verwendeten flüssigen Betons, dem Ge
wicht der Bewehrung sowie der vorgegebenen Betondeckung der
Zeitpunkt genau bestimmt werden, zu dem die Bewehrung auf die
Oberseite des in die Form eingefüllten flüssigen Betons aufge
setzt werden muß, damit beim anschließenden Rütteln diese Be
wehrung nicht tiefer absinkt als bis zur erforderichen Beton
deckung, jedoch diese sicher erreicht. Gegebenenfalls kann
zusätzlicher Druck beim Aufsetzen der Bewehrung ausgeübt wer
den, um diese in erforderlichem Maße in die Masse des flüssigen
Betons einzudrücken, bevor oder während gerüttelt wird. Es hat
sich ferner herausgestellt, daß bereits nach relativ kurzem
Rütteln die Bewehrung durch Schwerkraft nicht mehr tiefer in
die Betonmasse eindringen kann, selbst wenn die Betonmasse noch
als flüssig bezeichnet werden muß. Daher wird üblicherweise
davon auszugehen sein, daß die Bewehrung vor dem Beginn des
Rüttelns aufgesetzt und gegebenenfalls eingedrückt wird.
Die erfindungsgemäße Vorgehensweise und die dementsprechende
ausgebildete Vorrichtung erlauben daher einen nahezu vollstän
dig automatisierten Betrieb, insbesondere dann, wenn die glei
che Vorrichtung, die zum Einheben der vorgefertigten Bewehrung
verwendet wird, auch zum Eindrücken und/oder zum anschließenden
Ausheben der gefertigten Betonplatte verwendet werden kann.
Hierdurch sind nicht nur Einsparungen bei Material und Lohn
kosten möglich, sondern es wird eine bei Handeinbau nicht er
reichbare Genauigkeit hinsichtlich der Lage der eingebrachten
Bewehrung erzielt.
Die Erfindung ist jedoch nicht nur dann anwendbar, wenn Decken
platten verwendet werden, bei denen Obergurte der Bewehrung aus
der gefertigten Platte herausragen. Sie ist grundsätzlich an
wendbar, wenn eine Bewehrung in vorgegebener Lage (Betondec
kung) innerhalb eines zu fertigenden Elementes anzuordnen ist.
Die Erfindung wird anhand des in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispiels näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 in Ansicht und
Fig. 2 im Schnitt eine Vorrichtung mittels der das
erfindungsgemäße Verfahren durchführbar ist.
Gemäß Fig. 1 ist die Form oder Schalung durch eine Bodenplatte
oder Palette 2, und durch hier verstellbare Anstellungen 3 a bis
3 d gebildet. Jedoch kann auch eine einteilige Schalung verwen
det werden oder eine solche, bei der die Anstellungen nicht
inviduell verstellbar sind. Selbstverständlich können auch
nichtrechteckförmige Platten gefertigt werden, wobei dann die
Seitenwände in der Schalung oder Form in entsprechender Weise
anzuordnen sind.
Mit dieser Form oder Schalung sind schematisch dargestellte
Rütteleinrichtungen 5 a bis 5 c verbunden. Solche Rüttelein
richtungen sind beispielsweise handelsübliche Rüttelböcke,
mittels denen auf die Schalung die erwünschte Rüttelbewegung
ausgeübt wird.
In die in der Schalung oder Form eingebrachte Masse aus flüs
sigem Beton 1 ist eine Bewehrung 4 aus Längs- und Querstäben,
eine sogenannte Gitterbewehrung, eingebracht, die zur Boden
seite der Form, hier die Oberseite der Palette 2, im Endzu
stand einen vorgegebenen Abstand, die sogenannte erforderliche
Betondeckung 10, aufweisen muß. Bei der dargestellten Ausfüh
rungsform ragen Gitterträger aus der Betonmasse heraus, an
deren Oberseite Obergurte 9 verlaufen.
Eine solche Anordnung ist bei Stahlbetonelementendeckenplatten
üblich, sie dienen u.a. auch dazu, Ortbeton fest mit den ein
zelnen Deckenplattenelementen verbinden zu können. Bei der vor
liegenden Erfindunng sind diese hilfreich, um die an anderer
Stelle vorgefertigte Bewehrung mittels einer Zuführeinrichtung
6, 7 in die Form einzubringen, in die bereits der flüssige Be
ton 1 in erforderlicher Menge und Höhe eingefüllt ist, wobei
gegebenenfalls ein Abstreifen stattgefunden hat.
Bei der Erfindung ist wesentlich, daß nach dem Einfüllen des
flüssigen Betons 1 in die Schalung oder Form die Bewehrung
zunächst auf die Oberseite des eingefüllten flüssigen Betons 1
aufgesetzt und im wesentlichen ausschließlich durch das Rüt
teln mittels der Rütteleinrichtungen 5 a bis 5 c in die er
wünschte Lage entsprechend der erforderlichen Betonabdeckung 10
gebracht wird, also eingerüttelt wird. Dabei kann zusätzlich
ein Druck auf die Bewehrung 4 ausgeübt werden. Dieser Druck
soll möglichst gleichmaßig über den gesamten Flächenbereich,
der von der Bewehrung eingenommen wird, erfolgen. Zweckmäßig
ist es, die gleiche Einrichtung zu verwenden, mittels der die
Bewehrung aufgesetzt wird. Dies kann dadurch erfolgen, daß (Fig.
12) die Zuführeinrichtung durch eine Hebeeinrichtung 6 gebil
det ist, die bewegbare Scherzangenköpfe 7 aufweist, die die
Obergurte 9 ergreifen konnen. Dann kann entsprechend dem Pfeil
8 in Fig. 2 nicht nur der gezielte Absetzvorgang durchgeführt
werden, sondern auch ein Eindrücken erfolgen, wenn dies er
forderlich ist.
Darüber hinaus kann die gleiche Einrichtung auch verwendet
werden, um nach notwendigem Aushärten die endgefertigte oder
doch zumindest gegenüber Zerfließen stabile Platte (ausge
harteter Beton 1 mit Bewehrung 4) aus der Schalung bzw. Form
herauszuheben.
Für die Erfindung ist also wesentlich, daß zunächst der flüs
sige Beton 1 eingefüllt wird und dann erst die Bewehrung 4 auf
gesetzt und im wesentlichen durch Rütteln in die erforderliche
Lage gebracht wird. Dieser Vorgang ist voll automatisch durch
führbar, wobei außerdem beim Fertigen der Bewehrung 4 und deren
Anordnen in der Schalung kein Abstandshalter oder dgl. mehr
erforderlich sind. Ferner werden Fehler vermieden, die bei
Handbetrieb unvermeidbar sind, worüber hinaus durch die Mög
lichkeit, den Vorgang voll automatisch durchzuführen, erhebli
che Einsparungen an Material und Lohnkosten möglich sind. Die
Steuerung wird abhängig von der Konsistenz des verwendeten
flüssigen Betons 1, der Art (insbesondere dem Gewicht) der Be
wehrung 4 sowie der erforderlichen Betondeckung 10 erfolgen.
Ist der flüssige Beton besonders flüssig, kann es erforder
lich sein, bereits mit dem Einrütteln zu beginnen, bevor die
Bewehrung 4 aufgesetzt wird, ist der flüssige Beton bereits
ziemlich breiig, wird es erforderlich sein, die Bewehrung 4 vor
dem Beginn des Rüttelns aufzusetzen und gegebenenfalls sogar
bereits etwas in die Masse des flüssigen Betons 1 einzudrücken.
Diese Konsistenz des flüssigen Betons 1 ist jedoch bereits aus
dem Fertigungsprozeß des flüssigen Betons bekannt und kann
durch Handtabellen oder programmierte Tabellen berücksichtigt
werden.
Die Erfindung ist jedoch auch bei solchen Betonplatten anwend
bar, bei denen keine Gitterträger und Obergurte nach außen ra
gen. Bei solchen Bewehrungen muß die Ausübung eines etwa erfor
derlichen zusätzlichen Druckes mit einer gesonderten Einrich
tung erfolgen, die auf die Gitterstäbe der Bewehrung einwirkt.
Bei einer solchen Anordnung kann darüber hinaus dann, wenn die
Bewehrung in die noch flüssige Masse des Betons 1 eingerüttelt
ist, derart, daß es von außen nicht mehr sichtbar ist, die nach
außen weisende Fläche nochmals abgezogen werden, so daß beide
Seiten der gefertigten Betonplatte Sichtflächen sein können. Je
nach den entsprechenden Erfordernissen sind daher die Höhe der
Seitenwände, hier der Abstellungen 3 a bis 3 d, der Form oder
Schalung zu bemessen.
Claims (9)
1. Verfahren zum lagerichtigen Anordnen einer vorgefertigten
Bewehrung in einer Stahlbetonelementdeckenplatte oder dgl.,
bei dem die vorgefertigte Bewehrung in eine Form einge
bracht wird, in die flüssiger Beton einfüllbar ist, wobei
gerüttelt und die Anordnung aus Beton und Bewehrung einer
Aushärtung unterworfen werden,
dadurch gekennzeichnet,
daß zunächst der flüssige Beton in die Form eingebracht
wird und dann die Bewehrung auf den noch flüssigen Beton
aufgesetzt und durch das Rütteln in die vorgegebene Lage
mit der erforderlichen Betondeckung gebracht wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß beim Einrütteln der Bewehrung in den Beton Druck auf
die Bewehrung ausgeübt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die ausgehärtete Stahlbetonelementdeckenplatte mit der
gleichen Hebeeinrichtung ausgehoben wird, mit der die
Bewehrung auf den in die Form eingebrachten flüssigen Beton
aufgesetzt wird.
4. Verfahren nach den Ansprüchen 2 und 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die gleiche Hebeeinrichtung den Druck auf die Bewehrung
ausübt.
5. Vorrichtung zum lagerichtigen Anordnen einer vorgefertig
ten Bewehrung in einer Stahlbetonelementdeckenplatte oder
dgl.
mit einer Form, in die die vorgefertige Bewehrung sowie flüssiger Beton einbringbar sind,
mit einer Zuführeinrichtung für die Bewehrung und
mit einer Rütteleinrichtung an der Form,
wobei die Anordnung aus Beton und Bewehrung zumindest bis zu einer wesentlichen Aushärtung in der Form verbleibt, insbesondere zur Durchfuhrung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß die Zufuhreinrichtung (6, 7) die vorgefertigte Beweh rung (4) auf den bereits in die Form (2, 3) eingebrachten flüssigen Beton (1) aufsetzt, und
daß die Rütteleinrichtung (5) die aufgesetzte Bewehrung (4) mit der erforderlichen Betondeckung (10) in den flüssigen Beton (1) einrüttelt.
mit einer Form, in die die vorgefertige Bewehrung sowie flüssiger Beton einbringbar sind,
mit einer Zuführeinrichtung für die Bewehrung und
mit einer Rütteleinrichtung an der Form,
wobei die Anordnung aus Beton und Bewehrung zumindest bis zu einer wesentlichen Aushärtung in der Form verbleibt, insbesondere zur Durchfuhrung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß die Zufuhreinrichtung (6, 7) die vorgefertigte Beweh rung (4) auf den bereits in die Form (2, 3) eingebrachten flüssigen Beton (1) aufsetzt, und
daß die Rütteleinrichtung (5) die aufgesetzte Bewehrung (4) mit der erforderlichen Betondeckung (10) in den flüssigen Beton (1) einrüttelt.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Zuführeinrichtung (6, 7) die ausgehärtete Stahlbe
tonelementdeckenplatte aus der Form (2, 3) aushebt.
7. Vorrichtung nach Anspruch 5 oder 6,
gekennzeichnet durch eine Druckeinrichtung,
die auf die aufgesetzte Bewehrung (4) während des Einrüt
telns Druck zu deren Eindrücken in den flüssigen Beton (1)
ausübt.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Zuführeinrichtung (6, 7) auch den Druck beim Ein
rütteln auf die Bewehrung (4) ausübt.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Zuführeinrichtung Scherzangenköpfe (7) aufweist,
die Obergurte (9) von Gitterträgern der Bewehrung (4) er
fassen.
Priority Applications (1)
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ID=6326652
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