-
Verfahren zum Anformen eines Betonfußes an den Untergurt metallener
Träger und Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens Die Erfindung betrifft ein
Verfahren zum Anformen eines Betonfußes an den Untergurt metallener Träger, insbesondere
Gitterträger beliebiger Bauart, durch Einrütteln in die Betonmasse von mit Frischbeton
gefüllten Fußformen.
-
Bei einem vorgeschlagenen Verfahren dieser Art wird der Träger auf
die mit Frischbeton gefüllte Fußform gestellt und mittels eines in Längsrichtung
verschiebbaren Rüttlers bis zur gewünschten Tiefe eingedrückt. Die Fußform selbst
bleibt hierbei in Ruhe. Bei diesem Verfahren wird lediglich die von dem Träger berührte
Betonmenge angeregt und verdichtet. Die übrigen Bereiche der Betonmasse bleiben
ohne Bewegung, so daß eine gleichmäßige Verinischung und Verdichtung, die Voraussetzung
für die gewünschte Festigkeit des Betonfußes ist, nicht erreicht wird.
-
Bei einem bekannten Verfahren zur Herstellung von Baukörpern aus Beton
oder ähnlichen Baustoffen werden zur Erzeugung von Aussparungen Formkörper mit Hilfe
an sich bekannter Vorrichtungen in den entsprechend geformten Baustoff eingerüttelt.
Will man zur Verstärkung der Platten Bewehrungen in den Baustoff einfügen, so bringt
man diese an den Formkörpern so an, daß die Bindung zwischen beiden nach dem Einrütteln
vor Abhebung der Formkörper leicht zu lösen ist. Auch bei diesem Verfahren werden
die Formkörper in den ruhenden Beton eingerüttelt und somit nur die in unmittelbarer
Nähe des Formkörpers bzw. der Bewehrung befindlichen Betonschichten angeregt und
verdichtet.
-
Bei einem anderen bekannten Verfahren zur Herstellung bewehrter Leichtbetonerzeugnisse,
bei dem eine Leichtbetoninasse in Formen gegossen und durch Hinzufügen von Gasentwicklem
porös gemacht wird, wird die Bewehrung erst dann in die Betonmasse abgesenkt oder
in der Betonmasse angehoben und abgesenkt, wenn die Ausdehnung der Masse und die
Porenbildung die Endphase erreicht oder überschritten haben. Dieses Verfahren ist
auf die speziellen Eigenschaften einer durch Gasentwickler porös gemachten Leichtbetonmasse
abgestellt. Damit bei der Ausdehnung der Masse die Porenbildung durch eingebrachte
Bewehrungsstäbe nicht gestört werden kann, wird die Bewehrung erst dann in die Betonmasse
abgesenkt bzw. in ihr angehoben und abgesenkt, wenn die Ausdehnung der Masse und
die Porenbildung die Endphase erreicht haben. Auch bei diesem Verfahren wird eine
zwangsweise Bewegung der gesamten Betonmasse vermieden. Es wird allerdings in der
Beschreibung dieses Verfahrens auf ein bekanntes Verfahren Bezug genommen, bei dem
die Bewehrung oder die Betonmasse oder beide zusammen gerüttelt werden. Bei diesem
Verfahren soll es sich im wesentlichen um eine übertragung von bei der Herstellung
von Schwerbeton bekannten Maßnahmen auf die Herstellung von Leichtbeton bzw. Gasbeton
handeln. Bei einem anderen bekannten Verfahren zur Herstellung bewehrter Betonkonstruktionen
werden Vibratoren mechanisch mit der Bewehrung oder mit den Schalungswänden oder
mit der Bewehrung und den Schalungswänden verbunden. Um eine ausreichend große Betomnasse
zum Mitschwingen zu veranlassen, ist bei diesem Verfahren eine große Anzahl von
Vibratoren erforderlich. Außerdem ist dieses Verfahren nicht für Träger geeignet,
die nur teilweise in Beton eingebettet werden sollen.
-
Bei einem anderen bekannten Verfahren zur Herstellung von längeren
Körpern aus Beton mit Eisenbewehrung wird in eine schwenkbar sowie heb- und senkbar
gelagerte Form Beton eingefüllt und am Ende der Füllung die Bewehrung eingelegt.
Während des Füllens wird durch einen Rüttler die Form in Vibration gesetzt. Dieses
Verfahren würde sich nicht zum Anforinen eines Betonfußes an den Untergurt metallener
Träger eignen, wenn der Untergurt beispielsweise bandförmig ausgestaltet ist. Wenn
nämlich der Untergurt erst am Ende der Füllung eingelegt würde und nur während des
Füllens der Rüttler in Gang gesetzt ist, so wäre nicht gewährleistet, daß der Beton
den Untergurt eng umschließt. Dies würde aber zu einer mangelnden Verankerung des
Untergurts im Beton führen.
-
Bei einer bekannten Vorrichtung zur Massenerzeugung von Körpern aus
Beton, Gips od. dgl. mit gegenüber der Formmasse auf Schienen fahrbaren Formteilen
sind auf dem Boden gleichgerichtet mehrere Bänke angeordnet, zwischen denen Formseitenwände
laufen, die während des Formens gegen die
Bänke gepreßt und während
des Verschiebens von diesen gelöst sind und die mit Aufsätzen auf den Bänken und
den Stimwänden die Formen bilden. In den Aufsätzen sind verschiebbare Rüttelvorrichtungen
vorgesehen, durch die die einzelnen Grundflächen der Formen gerüttelt werden können.
Auch in den Fonnseitenwänden können Rüttler angeordnet sein. Bei der bekannten Vorrichtung
sind keine Maßnahmen zum teitweisen Einbringen eines Trägers oder auch nur zum Einbringen
einer Bewehrung vorgesehen. Das Rüttelprinzip entspricht dem der schweizerischen
Patentschrift 239 898, d. h., es werden nur die einzelnen Wände, nicht aber
die gesamten Formen gerüttelt.
-
Eine andere bekannte Vorrichtung zum gleichzeitigen Herstellen von
mehreren längeren Körpern enthält nebeneinanderliegende Schalungskörper, die auf
quer zu diesen verlaufenden Schienen verschiebbar gelagert und untereinander mit
Kettengliedern verbunden sind und die durch an den Seitenwänden angebrachte Druckelemente
zusammengespannt und festgehalten werden können.
-
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei einem Verfahren der
einleitend genannten Art eine Verdichtung der Betonmasse in der gesamten Fußform
und eine hervorragendeVerankerung des Untergurts des Trägers im Betonfuß sicherzustellen.
-
DieAufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die metallenen
Träger unter Auflast durch Rütteln der gesamten Fußforrn in die Betonmasse eingerüttelt
werden.
-
Durch das Rütteln der gesamten Fußform ist sichergestellt, daß die
Betonmasse nicht nur örtlich angeregt und verdichtet wird, wie bei dem vorgeschlagenen
Verfahren oder bei den bekannten Verfahren zum Herstellen bewehrter Betonbauteile,
sondern insgesamt. Da der Träger durch eine Auflast während des Rüttelns bis zu
der gewünschten Tiefe eingesenkt wird, wird auch die den Untergurt unmittelbar umschließende
Betonschicht verdichtet und bewirkt eine hervorragende Verankerung des Untergurts
des Trägers im Fußbeton.
-
Das erfindungsgemäße Verfahren wird an Hand einer in den Fig.
1 bis 3 dargestellten Vorrichtung näher erläutert. Es zeigt F i
g. 1 eine Draufsicht auf einen Rüttelrahmen, F i g. 2 einen Querschnitt
durch den Rahmen mit einem Formbett und F i g. 3 einen Ausschnitt aus F i
g. 2.
-
Der Rüttelrahmen 1 aus U-Eisen ist durch Querstreben 2 und
Spanndrähte 3 ausgesteift. Er sitzt unter Zwischenschaltung von Gummipuffern
4 auf einem Tragrahmen 5 und trägt mehrere außen angesetzte Waagerechtrüttler
6. Seine Abmessungen sind in dem Ausführungsbeispiel etwa 10 - 2 in,
so daß etwa 190 laufende Meter in einem Arbeitsgang hergestellt werden können.
-
An den Längskanten des Rahmens 1 sind gegenüber den Querstreben
2 kurze, überstehende U-Eisenstücke 7 angeschweißt, an denen Muttern
8 sitzen, die Spannknebel 9 verstellbar aufnehmen.
-
Das Formbett ist von Bodenteilen 10, deren Breite derjenigen
des zu fertigenden Betonfußes entspricht, und zwischen diesen eingesetzten Formwänden
11
gebildet, die die Bodenteile 10 um die Höhe des Betonfußes überragen.
Die Teile 10, 11 des Formbettes sind durch die Spannknebel 9 in einer
Preßlage zusammengehalten. Diese Zerlegbarkeit des Formbettes gibt die Möglichkeit
einer leichten Reinigung und der Zusammenstellung verschiedener Formbetten bei wechselnden
Abmessungen der Betonfüße.
-
Das Formbett wird mit Frischbeton gefüllt, wobei der Beton durch Streichbretter,
die über die Stirnkanten 12 der Formwände 11 geführt werden, abgeglättet
und in der Oberfläche ausgerichtet wird. Auf jeden auf diese Weise hergestellten
Betonsteg wird dann ein vorgefertigter metallener Träger 13 ausgerichtet
aufgesetzt. Diese Träger können dabei jede beliebige bekannte Form haben.
-
Es werden dann die Rüttler 6 eingeschaltet und der Rüttelvorgang
so lange fortgesetzt, bis die Träger 13 auf das vorgeschriebene Maß in den
Beton eingerüttelt sind. Nach dem Erhärten des Betons werden die Knebel
9 gelockert, und die fertigen, mit dem Betonfuß versehenen Träger werden
aus den Fußformen herausgenommen. Die Teile 10, 11 können dann gereinigt
und frisch geölt werden. Sie werden daraufhin erneut zu dem Formbett zusammengesetzt.
Die Bodenteile können aus Vierkantrohren oder U-Eisen zusammengeschweißt sein bzw.
aus mit Eisenkanten beschlagenen Holzbrettern bestehen.
-
Zum Ausrichten der Träger gegenüber den frischen Betonstegen und als
Auflast dienen auf den Rahmen 1 aufschiebbare Bügel 14 aus U-Eisen, deren
Flansche 15 an den Längsseiten des Rahmens 1 geführt sind. Der Bügel
14 trägt nach unten offene V-förmige Halterungen 16 für die Obergurte der
metallenen Träger 13, deren Lage und Abstand mittig zu den Bodenteilen
10 ausgerichtet ist.
-
Die Teile 14 bis 16 (Auflastbügel) werden nach dem Aufsetzen
der Träger 13 auf die gefüllten Formen 10, 11 aufgesetzt. Die Auflastbügel
stützen sich dabei mit den Halterungen 16 auf den Trägern 13 ab, die
dann nach ihnen ausgerichtet werden können. Die Teile 14 bis 16 bilden gleichzeitig
nämlich eine Auflast für die Träger 13 während des Einrättelns und begünstigen
dabei das Einsinken der Träger in den Frischbeton. Sie verhindern ferner durch die
Halterungen 16 ein Ausweichen der Träger aus der Lotrechten.
-
Um sicherzustellen, daß die Träger 13 nur bis zur vorgesehenen
Tiefe in die Betonmasse eingerüttelt werden, so daß die verlangte Überdeckung eingehatten
wird, sind die Flansche 15, der Bügel 14 mit Begrenzungsanschlägen
17 versehen, die sich nach dem Erreichen der vorgesehenen Einrütteltiefe
auf die äußersten Formwände 11 aufsetzen. Es ist zweckmäßig, beim Aufsetzen
der Anschläge 17 auf die Formwände 11 einen Schaltkontakt zu betätigen,
der den Antrieb der Rüttler 6 abschaltet, um ein weiteres Einrütteln der
Träger 13 auszuschließen.