DE3535785A1 - Verfahren zur realisierung der fahrwegsuche in einem stellwerk und einrichtung zur durchfuehrung dieses verfahrens - Google Patents
Verfahren zur realisierung der fahrwegsuche in einem stellwerk und einrichtung zur durchfuehrung dieses verfahrensInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren nach dem
Oberbegriff des Patentanspruches 1 sowie auf eine Ein
richtung zur Durchführung dieses Verfahrens.
Stellwerke dienen der Steuerung des Eisenbahnverkehrs
insbesondere im Bereich von Bahnhöfen nach sicherheits
technischen Grundsätzen. Die meisten bestehenden Stell
werke sind in Relaistechnik ausgeführt und arbeiten nach
dem sogenannten Spurplanprinzip. Hierbei sind jedem Ele
ment der Außenanlage im Stellwerk normierte Relaisgrup
pen zugeordnet, in denen weitgehend dezentral für die
Realisierung bestimmter Teilaufgaben erforderliche
Schaltvorgänge ablaufen. Zur Abarbeitung von Fahrstra
ßenbeanspruchung und zu Überwachungszwecken wirken
die den an einer Fahrstraße beteiligten Fahrwegelementen
zugeordneten Gruppen zusammen. Sie sind zu diesem Zweck
über steckbare Kabel so untereinander verbunden wie die
durch den Spurplan gegebene Folge der zugehörigen Fahr
wegelemente. Soll eine Fahrstraße gestellt werden, so
werden von einem Fahrdienstleiter oder von einer Automa
tik her den beiden Endpunkten der zu bildenden Fahrstra
ße zugeordnete Tastenrelais angeschaltet, welche die
Start- und Zielpunkte der Fahrstraße elektrisch markie
ren. Zum Aufbau der Fahrstraße wird dabei in die dem
Startelement zugeordnete Gruppe ein sogenannter Such
strom eingespeist. Dieser Suchstrom verzweigt sich in
allen Weichengruppen, die in Fahrrichtung spitzliegenden
Weichen zugeordnet sind, auf die spurplanmäßig benach
barten Gruppen. Der Suchstrom nimmt dabei einen "richti
gen" und zahllose "falsche" Wege. Der "richtige" Weg ist
derjenige, der zu dem jeweils markierten Zielpunkt der
Fahrstraße führt. Bei dieser Fahrwegsuche nehmen die
Gruppen aller in Fahrrichtung stumpfaufgegriffenen Wei
chen eine Lageinformation auf, die unter Vorbehalt ge
speichert wird. Ist der Suchstrom über den "richtigen"
Weg bei der dem markierten Zielpunkt einer Fahrstraße
zugeordneten Relaisgruppe angelangt, so veranlaßt diese
über eine zentrale Schalteinrichtung das Abschalten des
Suchstromes. Gleichzeitig wird in die dem Zielpunkt der
Fahrstraße zugeordnete Relaisgruppe ein sogenannter Echo
strom eingespeist, der über die Spurverkabelung auf di
rektem Wege, d. h. ohne Auffächerung, zu der Relaisgruppe
des Fahrstraßenstartelementes fließt. Hierzu wird der
Echostrom in den durch den Suchstrom markierten Weichen
gruppen entsprechend der dort gespeicherten Suchstrom-
Markierung bis zu der dem Startpunkt der Fahrstraße zu
geordneten Relaisgruppe fortgeschaltet und markiert sei
nerseits alle von ihm durchlaufenen Relaisgruppen. Eine
zentrale Schalteinrichtung löscht in allen nicht in die
Fahrstraße einbezogenen Weichengruppen, daß heißt allen
vom Suchstrom, nicht aber vom Echostrom durchlaufenen
Weichengruppen, die dort unter Vorbehalt gespeicherten
Lageinformationen. Damit haben nur noch die im Fahrweg
liegenden Weichen eine Lageinformation, die jetzt ohne
Vorbehalt gespeichert wird. Der Fahrweg ist eindeutig
definiert. Gibt es mehrere mögliche Fahrwege zwischen
Start- und Zielpunkt, so ist ein Fahrweg als sogenannter
Regelfahrweg zu bestimmen, beispielsweise indem bei ein
zelnen Weichengruppen ganz bestimmte Drahtverbindungen
eingelegt oder aufgetrennt werden.
Während der Fahrwegsuche werden durch den sich verzwei
genden Suchstrom in vielen Weichengruppen Lageinformati
onen hinterlegt, die für die zu stellende Fahrstraße
ohne belang sind. Die Speicherung dieser Lageinformati
onen ist also völlig unnötig; sie führt durch An- und
Abschalten von Relais zu unnötigem Verschleiß in den
Gruppen und erfordert einen unnötigen Energieaufwand.
Bei einem bekannten elektronischen Stellwerk mit nach
nach dem Spurplan vorgesehenen Datenverbindungen zwi
schen einzelnen oder auch mehreren Fahrwegelementen zu
geordneten signaltechnisch sicheren Rechnersystemen
(DE-AS 29 09 512) unterscheidet sich die Fahrwegsuche
prinzipiell nicht von der Fahrwegsuche wie sie in Re
laisstellwerken stattfindet. Im Rahmen der Fahrwegsuche
werden den Such- und Echoströmen entsprechende Datenwor
te von den durch Start und Ziel markierten Rechnern in
das spurplanmäßig vermaschte Rechnerverbundsystem einge
geben und dabei für sehr viele Weichen Datenworte hin
terlegt, von denen ein Großteil später nicht benötigt
wird (DE-PS 32 32 308). Das unnötige Ablegen und Löschen
von Datenworten führt bei diesem elektronischen Stell
werk zu überflüssigen Verarbeitungsprozeduren und kostet
Rechenzeit.
Der vorgenannte Nachteil ist bei einem anderen bekannten
elektronischen Stellwerk, bei dem die Spurverkettung
durch Adressenverknüpfung erfolgt, dadurch vermieden,
daß für alle zulässigen Fahrstraßen Lagekennzeichen min
destens für bestimmte im Fahrweg liegende Weichen ge
speichert und bei Bedarf abgerufen werden können (Der
Naherverkehr 4/83, S. 34 bis 42) . Dies erfordert jedoch
einen Speicheraufwand für die Vorgabe von Regelfahrwegen
und dieser Speicheraufwand steigt expontiell mit der
Größe des zu steuernden Bahnhofs. Bei einem größeren
Bahnhof können 50 000 und mehr verschiedene Start/Ziel
kombinationen stellbar sein. Hierfür ist das Konzept
der Abspeicherung der Fahrwegcodes für sämtliche mögli
chen Fahrstraßen nicht mehr sinnvoll anzuwenden, weil
der Projektierungsaufwand für die Ermittlung der an den
einzelnen Fahrstraßen beteiligten Fahrwegelemente außer
ordentlich aufwendig ist und weil zu viel Speicherkapa
zität für die Ablage der Fahrwegcodes benötigt wird.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren zur Reali
sierung der Fahrwegsuche anzugeben, durch das im Rahmen
der Fahrwegsuche gezielt nur solche Fahrwegelemente auf
gegriffen bzw. auf für sie hinterlegte Daten zugegriffen
wird, die auch tatsächlich an der Fahrstraße zu beteili
gen sind, und das mit einem vertretbaren Aufwand für die
Kennzeichnung von Regelfahrwegen auskommt.
Die Erfindung löst diese Aufgabe durch die kennzeich
nenden Merkmale des Patentanspruches 1.
Es ist ferner die Aufgabe der Erfindung, eine Einrichtung
zur Durchführung des vorgenannten Verfahrens anzugeben.
Diese Einrichtung ist durch die Merkmale der Unteran
sprüche gekennzeichnet.
Das erfindungsgemäße Verfahren ist nachstehend unter Be
zugnahme auf die Zeichnung näher erläutert. Die Zeich
nung zeigt einen Ausschnitt aus einem Bahnhof mit für
einzelne Fahrwegelemente hinterlegten Daten zum Bestim
men der an den zu bildenden Fahrstraßen jeweils betei
ligten Fahrwegelemente.
Es ist angenommen, daß die Elementverknüpfung nicht
durch Spurverbindungen zwischen einzelnen Fahrwegele
menten zugeordneten Elementgruppen, sondern in bekann
ter Weise durch Adressenverkettung erfolgt. Dabei wird
durch für einzelne Fahrwegelemente hinterlegte Daten,
sogenannte Verweissätze, auf das oder die in Suchrich
tung folgenden Fahrwegelemente verwiesen. Diese Verweis
sätze sind in der Zeichnung strichpunktiert umrandet bei
denjenigen Fahrwegelementen eingetragen, für die sie
hinterlegt sind. Die Verweissätze sind nicht jedem mög
lichen Fahrwegelement, sondern ausschließlich Gleisele
menten zugeordnet, von denen jedes Start- oder Zielpunkt
einer Fahrstraße sein kann. Für direkt aneinandergren
zende Gleisabschnitte ist jeweils nur ein einziger Ver
weis erforderlich, bei in Suchrichtung mehreren mög
lichen Nachbargleiselementen sind für das in Suchrich
tung vorgelagerte Gleiselement mehrere Verweise zu hin
terlegen. Für jedes Gleiselement sind üblicherweise bis
zu zwei Verweise ausschließlich auf in Suchrichtung fol
gende Gleiselemente gespeichert. Eine Ausnahme hiervon
ist nur für solche Gleiselemente vorgesehen, von denen
aus in Stumpfgleise oder diesen gleichgestellten Gleise
eingefahren werden kann. Die den Stumpfgleisen gleichge
stellten Gleise sind solche, über die zwar Ein- oder
Ausfahrten aber keine Zug- oder Rangierfahrstraßen ge
stellt werden können.
In vorteilhafter Weise sind die Verweise auf in Such
richtung folgende Gleiselemente durch in Speicheradres
sen von Speicherfeldern dargestellt, in denen die für
diese folgenden Gleiselemente gespeicherten Verweise und
sonstigen Daten abgelegt sind. Dies ermöglicht ein ra
sches und problemloses Aufgreifen der jeweiligen Nach
barfahrwegelemente im Rahmen der Fahrwegsuche.
Wenn zwischen räumlich benachbarten Weichen keine auf
Start oder Ziel beanspruchbaren Gleiselemente vorhanden
sind, dann werden für die Fahrwegsuche zwischen ihnen
fiktive Gleiselemente berücksichtigt. Auf diese fiktiven
Gleiselemente wird durch in Suchrichtung zurückliegende
Gleiselemente in der gleichen Weise verwiesen wie auf
tatsächlich vorhandene Gleiselemente. In der Zeichnung
ist ein solches fiktives Gleiselement FGl 12 zwischen
den Weichen W 1 und W 2 angenommen worden. Auf dieses fik
tive Gleiselement wird durch einen der Verweissätze des
Gleises Gl 10 verwiesen; das fiktive Gleiselement ver
weist seinerseits auf die in Suchrichtung angrenzenden
Gleiselemente Gl 13 und Gl 14.
Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren zur Realisierung
der Fahrwegsuche werden für jedes Fahrwegelement, an dem
während des Suchvorganges eine Entscheidung darüber ge
troffen werden muß, ob die Suche in der einen oder an
deren Richtung fortgesetzt werden soll, ganz bestimmte
Informationen hinterlegt, welche mittelbar die jeweilige
Lagebeanspruchung der betreffenden Weiche für den je
weils anliegenden Stellauftrag angeben. Diese Informati
onen sind für die in Suchrichtung den einzelnen Weichen
jeweils vorgelagerten realen oder fiktiven Gleiselemente
abgespeichert und werden beim Aufgreifen dieser Gleis
elemente nach bestimmten Kriterien abgefragt.
Über viele der in Suchrichtung aufgreifbaren Weichen
lassen sich sehr viele Fahrstraßen führen. Aus Aufwands
gründen ist es selbstverständlich nicht möglich, dort
die Weichenlagebeanspruchungen für alle nur möglichen
Fahrstraßen abzuspeichern. Nach der erfindungsgemäßen
Lehre ist deshalb vorgesehen, diese Beanspruchungskenn
zeichen nicht fahrstraßenorientiert zu hinterlegen, son
dern zielgruppenorientiert. Unter einer Zielgruppe sind
jeweils mehrere vornehmlich räumlich benachbarte Gleise
mit ihren Gleiselementen zu verstehen, über die Fahr
straßen gestellt werden können oder in die Einfahrten
oder aus denen Ausfahrten gestellt werden können. Jedes
Gleiselement eines Bahnhofs ist dabei einer bestimmten
Zielgruppe fest zugeordnet.
Bei dem in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbei
spiel ist angenommen, daß es insgesamt neun verschiedene
Zielgruppen gibt, wobei die in der Zeichnung dargestell
ten Gleiselemente drei verschiedenen Zielgruppen zuge
ordnet sind. So gehören die Gleiselemente Gl 10, das
fiktive Gleiselement FGl 12 und die Gleiselemente Gl 13
und Gl 14 sowie die Gleiselemente Gl 11, Gl 15, Gl 20,
Gl 21 und Gl 22 zu einer Zielgruppe ZG 0, während die
Gleiselemente Gl 16 bis Gl 18 einer Zielgruppe ZG 5 und
die Gleiselemente Gl 19 und Gl 23 einer Zielgruppe ZG 8
angehören. Für jedes einer Weiche zugeordnete Gleisele
ment sind nun bis zu neun Zielgruppeninformationen abge
legt, die besagen, ob bei einem zur Ausführung anliegen
den Stellauftrag die Fahrwegsuche unter Verwendung des
einen oder des anderen hinterlegten Verweises fortge
setzt werden soll. Dies wird an einem Beispiel nachfol
gend erläutert: Eine durch eine Start-Zielmarkierung
gekennzeichnete Fahrstraße soll von links kommend über
die Gleise Gl 10, Gl 11, Gl 15, Gl 20 und Gl 21 weiter
nach rechts führen. Aus der Zielbeanspruchung des je
weiligen Fahrstraßenzieles läßt sich die Zielgruppe ZG 0
bestimmen, der dieses Gleis angehört. Dieser Zielgruppe
soll die jeweils erste der insgesamt neun abgespeicher
ten Zielgruppeninformationen zugeordnet sein. In der
Zeichnung wird diese erste Zielgruppeninformation durch
ein binäres Kennzeichen im ersten Speicherplatz eines
den einzelnen Gleiselementen zugeordneten Zielgruppen
speichers ZGS bezeichnet, der beim Aufgreifen der den
einzelnen Weichen zugeordneten Gleiselemente abzufragen
ist. Bei dem angenommenen Fahrweg muß beim Aufrufen des
Gleiselementes Gl 10 im Rahmen der Fahrwegsuche auf das
Gleiselement Gl 11 verwiesen werden. Die Entscheidung
darüber, welches der beiden für das Gleiselement Gl 10
hinterlegten Verweise für den vorliegenden Suchvorgang
tatsächlich relevant ist, trifft die zum Erreichen der
Zielgruppe ZG 0 hinterlegte Zielgruppeninformation. Bei
der Zielgruppeninformation "0" wird bei allen im Rahmen
der Fahrwegsuche aufgegriffenen Gleiselementen auf den
oberen, bei einem Kennzeichen "1" auf den unteren Ver
weissatz zugegriffen. Im angenommenen Ausführungsbei
spiel besagt also die abgelegte Zielgruppeninformation
"1", daß die Fahrwegsuche in Richtung auf das Gleisele
ment Gl 1 fortzusetzen ist. Beim Aufgreifen und Behan
deln dieses Gleiselementes wird die dort für die Ziel
gruppe ZG 0 hinterlegte Zielgruppeninformation "0" abge
fragt und daraus abgeleitet, daß der Suchvorgang in
Richtung auf das Gleiselement Gl 15 fortzusetzen ist.
Von dort wird auf das Gleiselement Gl 20 direkt verwie
sen. In der für dieses Gleiselement für die Zielgruppe
ZG 0 hinterlegten Zielgruppeninformation findet sich eine
"0". Damit wird der Suchvorgang in Richtung auf das
Gleis Gl 21 fortgesetzt.
Soll statt der zuerst angenommenen Fahrstraße eine Fahr
straße über das Gleis Gl 10 und die Gleiselemente Gl 11,
Gl 19 und Gl 23 in ein beliebiges der Zielgruppe ZG 8 zu
geordnetes Gleis führen, so sind für die Fahrwegsuche
die zum Erreichen dieser Zielgruppen abgespeicherten Ziel
gruppeninformationen zu verwenden. Diese Zielgruppenin
formationen stehen jeweils im letzten Speicherplatz der
Zielgruppenspeicher. Für das Gleiselement Gl 10 bedeutet
die zum Erreichen der Zielgruppe ZG 8 abgelegte Zielgrup
peninformation "1", daß für die Fahrwegsuche der untere
Verweissatz auf das Gleiselement Gl 11 zu verwenden ist.
Die für dieses Gleiselement hinterlegte Zielgruppenin
formation "1" besagt, daß die Fahrwegsuche in Richtung
auf das Gleiselement Gl 19 fortzusetzen ist. Das Gleis
element Gl 19 verweist auf das Gleiselement Gl 23 und
von dort geht es weiter in Richtung auf das jeweilige
Zielgleis.
Da die Zielgruppeninformationen durch binäre Einbit-
Steuerinformationen dargestellt sind, kann für jedes
Fahrwegelement nur auf jeweils zwei in Suchrichtung
benachbarte Fahrwegelemente verwiesen werden.
Eine besondere Stellung bei der Fahrwegsuche nehmen die
Stumpfgleise und die ihnen gleichgestellten Gleise ein,
weil sie bei Einbeziehung in eine Fahrstraße grundsätz
lich das Fahrstraßenziel darstellen. Auf diese Fahrstra
ßenziele darf von einem in Suchrichtung vorgelagerten
Fahrwegelement zusätzlich zu den dort abgelegten Verwei
sen auf maximal zwei Nachbarfahrwegelemente verwiesen
werden, weil aus der Zielbeanspruchung eindeutig die je
weilige Soll-Beanspruchung der zwischen Ziel und dem ver
weisenden Gleiselement liegenden Weichen ableitbar ist.
Ein derartiges Gleiselement mit mehr als zwei Verweisen
auf Nachbarelemente ist das Gleiselement Gl 11. Soll
eine Fahrstraße über die Weiche W 3 z. B. ins Gleis 17
führen, so wird bei der Behandlung des Gleiselementes Gl
11 erkannt, daß das Zielelement der zu bildenden Fahr
straße mit einem abgespeicherten Verweis übereinstimmt.
Damit ist die Fahrwegsuche beendet; für alle in Such
richtung spitzliegenden in die Fahrstraße einzubeziehen
den Weichen liegen die aus den als jeweils relevant er
kannten Verweisen abgeleiteten oder aus der Zielbean
spruchung des Zielgleises hergeleiteten Soll-Beanspru
chungskennzeichen fest, so daß sich in bekannter Weise
über die Verkettungsparameter auch die Soll-Beanspru
chungen der in Suchrichtung stumpfliegenden Weichen
feststellen lassen.
Es ist von Vorteil, vor der Abfrage der hinterlegten
Zielgruppeninformationen zu prüfen, ob die hinterlegten
Verweise das durch den jeweils anliegenden Fahrstraßen
stellauftrag gegebene Ziel benennen, um dann ggf. den
Suchvorgang abbrechen zu können. Erst wenn festgestellt
ist, daß sich die gespeicherten Verweise nicht auf das
markierte Fahrstraßenziel beziehen, wird die für die je
weils relevante Zielgruppe hinterlegte Zielgruppeninfor
mation abgefragt, die einen der für die Fortsetzung des
Suchvorganges vorgesehenen Verweise auf in Suchrichtung
folgende Gleiselemente bezeichnet. Würden dagegen zu
nächst die Zielgruppeninformationen abgefragt, so würde
ggf. auf ein folgendes Gleiselement verwiesen und die
Fahrwegsuche würde an dem tatsächlich markierten Fahr
straßenziel vorbeilaufen.
Da die Behandlungsprozedur für Gleiselemente mit nur
einem einzigen in Suchrichtung angrenzenden Gleiselement
verschieden ist von der eines Gleiselementes mit zwei in
Suchrichtung benachbarten Gleiselementen und da für sol
che Gleiselemente ggf. weitere, Stumpfgleise bezeichnen
de Verweise hinterlegt sein können, die wiederum erst
die Behandlung dieser Verweise und anschließend die
zielgruppenorientierte Bewertung der anderen Verweise
erfordern, ist es von Vorteil, für die einzelnen Gleis
elemente zusätzliche Daten zu hinterlegen, welche diese
Zusammenhänge eindeutig angeben und beim Aufgreifen ei
nes Fahrwegelementes die jeweils in Frage kommende Be
handlungsprozedur anstoßen.
Von den in Suchrichtung am Anfang eines Bahnhofs gelege
nen Gleiselementen sind meist mehrere oder alle Ziel
gruppen erreichbar, so daß in den zugehörigen Speichern
entsprechend viele Zielgruppeninformationen zu hinter
legen sind. Für die in Suchrichtung näher zum anderen
Ende des Bahnhofs gelegenen Gleiselemente trifft dies
nicht mehr zu, weil von diesen Gleiselementen in Such
richtung nur noch auf eine oder einige wenige Zielgrup
pen gelangt werden kann. Für die von diesen Gleisele
menten aus nicht mehr erreichbaren Zielgruppen brauchen
keine Zielgruppeninformationen festgelegt werden, weil
diese Zielgruppeninformationen beim Aufgreifen der be
treffenden Gleiselemente normalerweise gar nicht abge
rufen werden können. Es ist jedoch vorteilhaft, die für
die Fahrwegsuche eigentlich nicht benötigten Speicher
plätze dennoch mit Steueranweisungen zu versehen und
diese Steueranweisung so auszuwählen, daß unter ihrer
Verwendung möglichst rasch ein Stumpfgleis oder ein
diesem gleichgestelltes Gleis erreicht wird. Wenn
nämlich durch Markierung eines Start- und eines Ziel
gleises eine aufgrund der Bahnhofstopographie nicht
stellbare Fahrstraße angewählt wird, dann endet die
Fahrwegsuche in dem unter Verwendung der Zielgruppen
informationen für die nicht erreichbare Zielgruppe ge
fundenen Stumpfgleis und der Stellauftrag ist als nicht
ausführbar erkannt.
Das erfindungsgemäße Verfahren hat neben anderem den
großen Vorteil, daß es die Projektierungsarbeit bei der
Erstellung eines Bahnhofes ungemein vereinfacht, weil
für die einzelnen Gleiselemente lediglich einige weni
ge Daten, nämlich die Verweise und die Zielgruppeninfor
mationen, zu hinterlegen sind, die sich rasch und pro
blemlos auffinden lassen. Ein weiterer Vorteil in der
Verwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens liegt darin,
daß bei Änderungen der Bahnhofstopographie lediglich für
die durch die Änderungen tatsächlich betroffenen und die
direkt angrenzenden Gleiselemente neue bzw. geänderte
Daten zu hinterlegen sind. In vorteilhafter Weise ist
deshalb der Speicher für die die einzelnen Gleisele
mente zu hinterlegenden Daten als Festwertspeicher aus
zubilden, der steckbar ausgeführt ist und rasch und pro
blemlos gegen einen Speicher ausgewechselt werden kann,
dessen Datenbestand der neuen Anlagenkonfiguration ange
paßt ist.
Das erfindungsgemäße Verfahren zur Realisierung der
Fahrwegsuche läßt sich in jeder gängigen Technik reali
sieren. Bei einem in Relaistechnik betriebenen Spurplan
stellwerk stehen die Spurverbindungen zwischen den ein
zelnen Gleiselementen für die im vorliegenden Ausfüh
rungsbeispiel hinterlegte Verweise. Die Zielgruppenin
formationen bestimmen, ob die Fahrwegsuche jeweils über
den linken oder den rechten Strang fortzusetzen ist. Als
Speicher für die Zielgruppeninformationen können belie
bige Speichermittel verwendet sein, beispielsweise eine
Diodenmatrix, von der aus über ein Relais der eine oder
andere Strang zum Fortsetzen der Fahrwegsuche durchge
schaltet wird. Die Zielgruppeninformationen lassen sich
bilden, indem alle Gleiselemente, die der gleichen Ziel
gruppe zugeordnet sind, über bei ihrer Zielbeanspruchung
betätigbare Schaltmittel auf ein gemeinsames Relais wir
ken, das vorzugsweise mittelbar die einzelnen Relais
gruppen über die jeweils relevante Zielgruppe informiert
und in den Relaisgruppen zum Abfragen der zielgruppen
orientiert hinterlegten Zielgruppeninformationen führt.
Das erfindungsgemäße Verfahren läßt sich aber auch bei
solchen Stellwerken anwenden, bei denen die Elementgrup
pen in elektronischer Technik, beispielsweise in Rech
nertechnik ausgebildet sind. Das erfindungsgemäße Ver
fahren läßt sich mit Vorteil auch bei elektronischen
Stellwerken anwenden, bei denen für die einzelnen Fahr
wegelemente keine gesonderten Elementgruppen mehr vorge
sehen sind, sondern für diese Elemente in Speichern hin
terlegte Daten vorgesehen sind, die über einen die Stell
werkslogik beinhaltenden Rechner nach bestimmten Verar
beitungskriterien aufgegriffen und behandelt werden.
Claims (8)
1. Verfahren zur Realisierung der Fahrwegsuche bei einem
Stellwerk, bei dem für die einzelnen Fahrwegelemente Ver
weise auf Nachbarfahrwegelemente gespeichert oder einzel
nen oder mehreren Fahrwegelementen gemeinsam nach dem
Spurplan miteinander verknüpfte Elementgruppen zuge
ordnet sind, die durch signaltechnisch sichere Rechner
systeme dargestellt sein können, und bei dem die einzu
stellenden Fahrstraßen durch Markierung ihrer jeweiligen
Start- und Zielpunkte definiert sind, dadurch
gekennzeichnet,
daß für alle in Suchrichtung spitzliegenden Weichen mit Ausnahme derjenigen Weichen, über deren beide abzweigen de Stränge direkt oder indirekt über weitere Weichen an grenzende Stumpfgleise oder diesen gleichgestellte Glei se erreichbar sind, Kennzeichen hinterlegt werden, die besagen, ob der Suchlauf zum Auffinden vorgegebener Zie le unter Berücksichtigung des einen oder anderen gespei cherten Verweises auf in Suchrichtung folgende Fahrweg elemente fortgesetzt bzw. über den einen oder den anderen abweisenden Strang der Weiche führen soll, wobei diese Ziele nicht die durch die Fahrstraßenstellaufträge di rekt benannten einzelnen Zielgleise, sondern aus jeweils mehreren Zielgleisen gebildetete Zielgruppen sind, und daß diese Kennzeichen als sogenannte Zielgruppeninformatio nen für die einzelnen Weichen zielgruppenorientiert abge speichert werden,
daß für jeden zur Ausführung anliegenden Fahrstraßen stellauftrag die Zielgruppe bestimmt wird, in die das jeweilige Fahrstraßenziel eingebunden ist,
daß beim Aufgreifen eines jeden Fahrwegelementes im Rah men der Fahrwegsuche geprüft wird, ob eines der Fahrweg elemente, auf die vom aufgegriffenen Fahrwegelement ver wiesen wird, bzw. das mit diesem spurplanmäßig verknüpft ist, den im jeweils anliegenden Fahrstraßenstellauftrag markierten Zielpunkt darstellt oder nicht,
daß im ersten Fall der eingeleitete Suchvorgang beendet und eine folgende Fahrstraßenbildungsphase eingeleitet wird und daß im zweiten Fall der Aufgriff eines in Such richtung folgenden, durch einen Verweis bezeichneten bzw. durch die Spurverknüpfung vorgegebenen Fahrwegele mentes veranlaßt wird, wobei für jedes Fahrwegelement, für das Zielgruppeninformationen hinterlegt sind, die Entscheidung darüber, welches der durch Verweise be zeichneten oder durch Spurverknüpfungen erreichbaren Fahrwegelemente aufgegriffen werden soll, durch diejeni ge Zielgruppeninformation vorgegeben wird, die der durch den jeweils anliegenden Stellauftrag bezeichneten Ziel gruppe zugeordnet ist.
daß für alle in Suchrichtung spitzliegenden Weichen mit Ausnahme derjenigen Weichen, über deren beide abzweigen de Stränge direkt oder indirekt über weitere Weichen an grenzende Stumpfgleise oder diesen gleichgestellte Glei se erreichbar sind, Kennzeichen hinterlegt werden, die besagen, ob der Suchlauf zum Auffinden vorgegebener Zie le unter Berücksichtigung des einen oder anderen gespei cherten Verweises auf in Suchrichtung folgende Fahrweg elemente fortgesetzt bzw. über den einen oder den anderen abweisenden Strang der Weiche führen soll, wobei diese Ziele nicht die durch die Fahrstraßenstellaufträge di rekt benannten einzelnen Zielgleise, sondern aus jeweils mehreren Zielgleisen gebildetete Zielgruppen sind, und daß diese Kennzeichen als sogenannte Zielgruppeninformatio nen für die einzelnen Weichen zielgruppenorientiert abge speichert werden,
daß für jeden zur Ausführung anliegenden Fahrstraßen stellauftrag die Zielgruppe bestimmt wird, in die das jeweilige Fahrstraßenziel eingebunden ist,
daß beim Aufgreifen eines jeden Fahrwegelementes im Rah men der Fahrwegsuche geprüft wird, ob eines der Fahrweg elemente, auf die vom aufgegriffenen Fahrwegelement ver wiesen wird, bzw. das mit diesem spurplanmäßig verknüpft ist, den im jeweils anliegenden Fahrstraßenstellauftrag markierten Zielpunkt darstellt oder nicht,
daß im ersten Fall der eingeleitete Suchvorgang beendet und eine folgende Fahrstraßenbildungsphase eingeleitet wird und daß im zweiten Fall der Aufgriff eines in Such richtung folgenden, durch einen Verweis bezeichneten bzw. durch die Spurverknüpfung vorgegebenen Fahrwegele mentes veranlaßt wird, wobei für jedes Fahrwegelement, für das Zielgruppeninformationen hinterlegt sind, die Entscheidung darüber, welches der durch Verweise be zeichneten oder durch Spurverknüpfungen erreichbaren Fahrwegelemente aufgegriffen werden soll, durch diejeni ge Zielgruppeninformation vorgegeben wird, die der durch den jeweils anliegenden Stellauftrag bezeichneten Ziel gruppe zugeordnet ist.
2. Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach An
spruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die den in Suchrichtung spritzliegenden Weichen (z. B.
W 1) zugeordneten Zielgruppeninformationen und die Ver
weise (Verw Gl 15, Verw Gl 19) auf in Suchrichtung fol
gende Fahrwegelemente (Gl 15, Gl 19) in Speichern (ZGS)
abgelegt sind, die beim Aufgreifen von in Suchrichtung
jeweils vor diesen Weichen (W 1) gelegenen Gleiselementen
(Gl 11) im Rahmen der Fahrwegsuche abgefragt werden, wo
bei beim Nichtvorhandensein derartiger Gleiselemente
fiktive Gleiselemente (z. B. FGl 12) berücksichtigt wer
den, auf die in Suchrichtung zurückliegende Gleiselemen
te (Gl 10) verweisen und die ihrerseits auf die in der
Spur jeweils folgenden Gleiselemente (Gl 13, Gl 14) ver
weisen.
3. Einrichtung nach Anspruch 2, dadurch ge
kennzeichnet, daß für die einzelnen Gleis
elemente zwei den beiden möglichen Suchrichtungen zuge
ordnete Verweissätze mit Verweisen ausschließlich auf in
Suchrichtung folgende Gleiselemente oder fiktive Gleis
elemente gespeichert sind und daß die den in Suchrich
tung spitzliegenden Weichen (W 3) zugeordneten Speicher
außer zur Aufnahme von Verweisen auf je ein über die
beiden abzweigenden Weichenstränge erreichbares Gleis
element (Gl 15, Gl 19) oder fiktives Gleiselement zur
Aufnahme beliebig vieler Verweise auf Stumpfgleise (Gl
16, Gl 17, Gl 18) oder diesen gleichgestellte Gleise
eingerichtet sind.
4. Einrichtung nach Anspruch 2 und 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die den in Suchrich
tung spitzliegenden Weichen zugeordneten Speicher (ZGS)
eine der Zahl der Zielgruppen (ZG 0 bis ZG 8) entsprechen
de Mindestanzahl von Speicherplätzen aufweisen, die den
einzelnen Zielgruppen fest zugeordnet sind,
daß die einzelnen Speicherplätze die jeweils in Frage
kommende Zielgruppeninformation in Form einer binär hin
terlegten Steuerinformation (0, 1) enthalten
und daß Mittel zum zielgruppenorientierten Aufgreifen
der gespeicherten Zielgruppeninformationen durch An
steuerung einzelner dieser Speicherplätze im Rahmen der
Fahrwegsuche vorgesehen sind.
5. Einrichtung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch
gekennzeichnet, daß in den Speichern An
gaben darüber hinterlegt sind, ob das zugehörige Gleis
element einer in Suchrichtung spitz aufgreifbaren Weiche
zugeordnet ist und ggf. wie viele Verweise hinterlegt
sind und daß diese Angaben beim Aufgreifen des zugehö
rigen Gleiselementes zur Steuerung der Bearbeitungsfolge
hinsichtlich des Aufrufs der gespeicherten Verweise ab
rufbar sind.
6. Einrichtung nach Anspruch 4, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Zielgruppeninforma
tionen durch binäre Einbit-Steuerinformationen darge
stellt sind, von denen das mit der einen Wertigkeit (0)
den einen (Verw GFl 12) und das mit der anderen Wertig
keit (1) den jeweils anderen für die betreffende Weiche
(W 1) gespeicherten Verweis (Verw Gl 11) bezeichnet.
7. Einrichtung nach Anspruch 2, 3 oder 5, da
durch gekennzeichnet, daß die
Verweise auf in Suchrichtung folgende Gleiselemente
durch die Speicheradressen von Speicherfeldern darge
stellt sind, in denen die für diese Gleiselemente ge
speicherten Verweise und sonstigen Daten abgelegt sind.
8. Einrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 2
bis 7, dadurch gekennzeichnet,
daß die Verweise und die sonstigen Daten aller realen
und fiktiven Fahrwegelemente in einem Festwertspeicher
hinterlegt sind, der steckbar ausgeführt ist.
Priority Applications (3)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19853535785 DE3535785A1 (de) | 1985-10-07 | 1985-10-07 | Verfahren zur realisierung der fahrwegsuche in einem stellwerk und einrichtung zur durchfuehrung dieses verfahrens |
DE8600088U DE8600088U1 (de) | 1985-10-07 | 1986-01-02 | Schalter mit einer Drucktaste |
CH344386A CH670804A5 (de) | 1985-10-07 | 1986-08-28 |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19853535785 DE3535785A1 (de) | 1985-10-07 | 1985-10-07 | Verfahren zur realisierung der fahrwegsuche in einem stellwerk und einrichtung zur durchfuehrung dieses verfahrens |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
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