DE3532853C2 - Verfahren und Vorrichtung zum Trocknen einer Bahn aus Papier, Karton oder ähnlichem - Google Patents

Verfahren und Vorrichtung zum Trocknen einer Bahn aus Papier, Karton oder ähnlichem

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Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Trocknen einer Bahn aus Papier, Karton oder ähnlichem nach dem Oberbe­ griff des Patentanspruchs 1 bzw. 7.
Die Herstellung von Papier ist ein kontinuierlicher Vorgang. Der Verarbeitungsschritt, auf den sich die Erfindung bezieht, ist das Trocknen einer bereits zu­ sammenhängenden nassen Bahn aus Papier, Karton und ähn­ lichen Materialien.
Die US 4 461 095 beschreibt ein Trocknungsverfahren nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1. Es handelt sich um ein Verfahren, bei dem kontinuierlich eine nas­ se oder feuchte Bahn aus Papier oder ähnlichem Material getrocknet wird. Ein Trocknungsbereich ist um einen um seine Achse drehbar gelagerten Zylinder herum an­ geordnet. Der Zylinder ist von innen beheizt. Eine Papierbahn läuft um den Zylinder und wird dabei von dem Zylindermantel erwärmt. Im Trocknungsbereich liegt auf der Papierbahn ein Zwischenband aus Filz oder ähn­ lichem, das nach Verlassen des Zylinders am Ende des Trocknungsbereichs in einer Rücklaufschleife zum Anfang des Trocknungsbereichs zurückläuft. Auf dem Zwischen­ band läuft im Trocknungsbereich ein Metallband, welches ebenfalls nach Verlassen des Trocknungsbereichs in einer Rücklaufschleife zurück zum Anfang des Trocknungsbereichs läuft. Im Trocknungsbereich ist au­ ßen um den Zylinder herum eine zum Metallband hin offe­ ne Kammer vorhanden. Der Rand an der offenen Seite der Kammer ist nach außen hin durch Dichtungen zwischen der Kammer und dem Metallband abgedichtet. Durch die Kammer fließt Wasser, das die Außenseite des Metallbandes kühlt. Die Papierbahn wird am Beginn des Trocknungsbe­ reichs auf den Zylinder gelenkt, wo sie durch die warme Oberfläche des Zylindermantels erwärmt wird. Durch die Erwärmung verdunstet Wasser aus der Papierbahn. Der so entstandene Wasserdampf strömt in das Zwischenband. In dem Zwischenband, das von dem außen anliegenden Metall­ band gekühlt wird, kondensiert der Wasserdampf zu Was­ ser und wird in dem Zwischenband festgehalten. Das Was­ ser in der Kammer zur Kühlung des Metallbandes kann unter Druck stehen, so daß es in radialer Richtung Druck auf das Metallband und das darunterliegende Zwi­ schenband, die Papierbahn und den Zylindermantel auf­ bringt.
Für sehr schnelle Papier- oder Kartonmaschinen nach diesem Verfahren ist ein sehr langer Trocknungsbereich nötig, typisch 20 m und länger.
Die US 3 925 906 beschreibt ein Verfahren, in dem eine zu trocknende (Papier-) Bahn in einem Trocknungsbereich von zwei gleichartigen Bändern umschlossen ist. Beide Bänder werden hauptsächlich außerhalb des Trocknungs­ bereichs durch z. B. erwärmte Gase, Luft, erwärmt. In der Trocknungszone laufen die beiden Bänder mit der zwischen ihnen liegenden (Papier-) Bahn um mehrere Zy­ linder. Aufgrund der Erwärmung der Bahn durch die beiden Bänder verdunstet die Feuchtigkeit aus der Bahn durch die gasdurchlässigen Bänder hindurch und wird durch eine geeignete Entlüftung abgeführt.
Die US 3 354 035 beschreibt ein Verfahren, in dem eine (Papier-) Bahn um einen Zylinder läuft, der von innen erwärmt ist. Die Bahn wird von außen von dem Zwischen­ band abgedeckt. Das Zwischenband ist durch eine Umlenk­ rolle gespannt und drückt die Bahn gegen den Zylinder. Anstelle des Zylinders kann auch das Zwischenband in einer Rücklaufschleife erwärmt werden, indem es um ei­ nen erwärmten Zylinder herumläuft. Durch die Erwärmung der Bahn beim Umlauf um den Zylinder verdunstet das Wasser aus der Bahn und dem Zwischenband nach dem Um­ laufen des Zylinders.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Trock­ nungsverfahren und eine Vorrichtung dazu zum Trocknen einer (Papier-) Bahn zu schaffen, wobei eine hohe flächenbezogene Trocknungslei­ stung erzielbar ist.
Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt erfindungsgemäß mit den im Patentanspruch 1 bzw. 7 angegebenen Merkmalen.
Das erfindungsgemäße Verfahren sieht einen drehbaren von innen gekühlten Zylinder vor. Um ihn herum auf sei­ ner Mantelfläche läuft ein Zwischenband aus Filz o. ä., das für Wasser und Wasserdampf durchlässig ist. Auf dem Zwischenband läuft in einem Trocknungsbereich um den Zylinder herum eine zu trocknende (Papier-) Bahn. Die Bahn und das Zwischenband durchlaufen eine Entlüftungs­ vorrichtung, bevor sie in den Trocknungsbereich geführt werden. Außen auf der (Papier-) Bahn läuft in dem Trocknungsbereich ein Metallband, welches außerhalb des Trocknungsbereichs in seiner Rücklaufschleife erhitzt wird. Das Erhitzen des Metallbandes wird durch mehrere in der Rücklaufschleife angeordnete erwärmte Zylinder vorgenommen, die das auf ihnen laufende Metallband er­ wärmen. Eine Druckvorrichtung kann das Metallband im Trocknungsbereich in radialer Richtung von außen unter Druck setzen.
Die Erwärmung des Metallbandes in der Rücklaufschleife kann auch durch direkt auf das Metallband wirkende hei­ ße Gase, z. B. Verbrennungsgase vorgenommen werden.
Für die Qualität der getrockneten Papierbahn sind das Temperaturniveau und die Druckverhältnisse in der Trocknungszone von großer Bedeutung. Bei diesem Verfah­ ren sind die Vorrichtungen zum Kühlen des Zylinders, Heizen des Metallbandes und Pressen des Metallbandes im Trocknungsbereich alle voneinander getrennt. So lassen sich diese drei wichtige Trocknungsparameter unabhängig voneinander steuern und regeln. Ein hohes Temperatur­ niveau und ein hoher Druck in dem Trocknungsbereich lassen sich bei diesem Verfahren einfach realisieren.
Ein Merkmal dieser Erfindung ist, daß die zum Verdun­ sten der Feuchtigkeit erforderliche Wärme nur durch ein dünnes, metallischs Band strömen muß. Die typische Dicke des Metallbandes beträgt 1,0-1,5 mm. Dadurch ist der Wärmewiderstand der Fläche, die die Wärme auf die (Papier-) Bahn überträgt, sehr gering. Die Wärmeka­ pazität des Metallbandes ist auch bei hohen Trocknungs­ leistungen ausreichend, so daß das Metallband im Trock­ nungsbereich nur um wenige Grad abkühlt.
Das Metallband wird außerhalb des Trocknungsbereichs in der Rücklaufschleife auf die gewünschte Temperatur er­ hitzt. Die Länge der Rücklaufschleife ist prizipiell nicht begrenzt. Dadurch läßt sich in der Rücklauf­ schleife eine große Heizfläche zum Erwärmen des Metall­ bandes vorsehen. Eine große Heizfläche ist notwendig, um dem Metallband viel Wärme zuzuführen, und dadurch eine hohe Trocknungsleistung zu ermöglichen. Im Ver­ gleich zu herkömmlichen Verfahren läßt sich mit diesem Verfahren die Trocknungsleistung erheblich steigern.
Der Zylinder wird an seiner Innenseite mit Wasser gekühlt. Um günstige Trocknungsverhältnisse zu schaf­ fen, sollte die Temperatur der äußeren Oberfläche des Zylinders nicht zu niedrig sein. Gute Ergebnisse werden erzielt, wenn diese Temperatur 50°C-150°C beträgt. Durch einen günstigen Wärmeübertragungskoeffizienten zwischen Wasser und Metall (der Zylinderinnenseite) und hohe Temperaturdifferenzen zwischen Zylinderinnenseite und Kühlwasser ist der Wärmefluß ausreichend, die auf­ grund der (hohen) Trocknungsleistung auftretende Wärme schnell genug abzuführen. Der Wärmefluß kann bis zu 200 kW/qm betragen.
Diese Erfindung ist auch in bereits existierenden An­ lagen umsetzbar. Dadurch kann in Anlagen, die nach bekannten Verfahren arbeiten, die Trocknungsleistung erheblich gesteigert werden, wenn sie entsprechend um­ gerüstet werden.
Die Erfindung wird im folgenden mittels der bei­ gefügten Figur genauer beschrieben, die die zwei Trocken­ gruppen einer Papiermaschine zeigt.
In der Figur befinden sich die drei niedrigsten Zylinder 1, 2, 3 der beiden Trockengruppen auf ihren ur­ sprünglichen Plätzen. Deutlichkeitshalber ist nur die linke Trockengruppe mit Referenznummern bezeichnet, denn die rechte Trockengruppe ist mit der linken völlig identisch. Die zwei obersten Zylinder 4, 5 dagegen sind hinzugesetzt, und dafür hat man natürlich auch Rahmen und Lager hinzusetzen müssen (die aus der Figur nicht ersichtlich sind). Ein vorgewärmtes Stahlband 6 läuft um alle fünf Zylinder. Der mittlere Zylinder 2 ist der eigentliche Convac-Trockenzylinder. Eine Entlüftungs­ einheit 7 entlüftet die Bahn 8 und ein Sieb aus Kunst­ stoff oder einen Filz 9 möglichst gut. Nötigenfalls kann es auch mehrere Siebe geben, wobei das am nächsten an der Bahn befindliche möglichst fein ist. Die Ent­ lüftung erfolgt entweder durch Blasen oder Saugen von Dampf durch die Siebe oder den Filz, oder durch Saugen von Luft mittels einer Saugpumpe aus der Entlüftungs­ kammer, oder durch eine Kombination der erwähnten zwei Prozesse. In der Figur vertritt das Kunststoffsieb 9 ein Sieb oder mehrere Siebe oder Filze, die auch gleich­ zeitig miteinander gebraucht werden können. Das Sieb 9 wird durch einen Sieblaufregler 10 gesteuert und durch eine Klemme 11 gespannt. Zu der Siebzirkulation ge­ hören auch mehrere Siebleitwalzen 12. Das in der Convac- Zone aus der Bahn ausgedunstete Wasser wird teilweise auf die Oberfläche des Zylinders 2 kondensiert, teil­ weise auf die Seite des Siebes 9, die am Zylinder an­ liegt. Von der Oberfläche des Zylinders wird Kondensat mittels eines Abschabers 13 abgeschabt und es strömt das von dem Zylinder 2 abgeschiedene Kondenswasser an einer Rinne 14 entlang aus. Das Sieb 9 mit kondensiertem Wasser wird mittels eines Absaugers 23 entwässert. Nach der Trockenzone wird die Bahn 8 beispielsweise mittels einer Saugwalze 15 von dem Sieb 9 abgehoben und mittels bekannter Verfahren von hier weiter in die nächste ent­ sprechende Trockengruppe befördert. Zum Vorwärmen des Bandes 6 sind die zwei niedrigsten Zylinder 1, 3 mittels konventioneller Verfahren inseitig dampfgewärmt. Der Convac-Zylinder 2 ist mittels bekannter Wasserzirkula­ tionsarrangements mit inseitiger Wasserkühlung ver­ sehen, und die zwei obersten Zylinder 4, 5 können auch bei Bedarf inseitig dampfgewärmt sein. Die Bezeichnung C der Figur betrifft einen wassergekühlten Zylinder und die Bezeichnung H einen dampfgewärmten Zylinder. Unter der Bezeichnung (H) versteht man eine eventuelle Dampfwärmung, wie schon oben festgestellt. Oberhalb der Convac-Trockenzone ist eine pneumatische Kammer 16 mit Druckluft 17. Die Kanten der Kammer 16 sind mit Abdichtungen 18 versehen, gegen welche das Stahlband sich bewegt. Auf der entgegengesetzten Seite des Zylinders 2 befindet sich ein Gegenkraftschuh 19 mit einem Stützbalken 20, einer pneumatischen Kammer 21 und mit Gleitabdichtungen 22 gegen den Zylinder 2.
Die Lösung gemäss der Figur soll nur als ein Beispiel verstanden werden, das in vielen verschiedenen Weisen modifiziert werden kann. Im folgenden werden einige vorteilhafte Modifikationsmöglichkeiten der Erfindung beschrieben und gleichzeitig werden einige Zahlenbeispiele zur Klarlegung der Idee der Erfindung dargestellt.
Wie aus dem Beispiel der Figur ersichtlich ist, besteht einer der wesentlichen Züge der Erfindung darin, dass das Stahlband 6, das die erwärmte Fläche bildet, ausserhalb der Trockenzone auf eine so hohe Temperatur vorgewärmt wird, dass die Temperatur des Bandes 6 in der Trockenzone nicht zu niedrig wird. In diesem Zu­ sammenhang soll nicht vergessen werden, dass beispiels­ weise ein 1,2 mm dickes Stahlband eine verhältnis­ mässig hohe spezifische Wärmekapazität hat. Als ein Beispiel in diesem Zusammenhang kann die Trocknungssituation erwähnt werden, wobei 42 g/m2 Zeitungspapier mit etwa 45% Trocken­ gehalt getrocknet wird, wenn die Temperatur des heissen Metallbandes 6 etwa 140°C beträgt. Mit einem Durch­ messer des Zylinders 2 von 1,8 m, mit einer Trocken­ zone, die 60% von der Aussenfläche beträgt, und mit einer Maschinengeschwindigkeit von 15 m/s läuft die Bahn 8 durch die Trockenzone des Zylinders in einer 0,226 Sekunde. Bei einer Trockengeschwindigkeit von 400 kg/(h . m2) verdunstet dabei 25,1 g/m2 Wasser aus der Bahn 8. Mit einer Dichte des Stahlbandes 6 von 7800 kg/m3 und mit einer spezifischen Wärme von 0,46 kJ/(kg . °C) und weil die zum Verdunsten der Feuchtigkeit der Bahn 8 erforderliche latente Verdampfungswärme etwa 2100 kJ/kg ist, sinkt die Temperatur des Stahlbandes 6 um 12,3°C, wenn das Stahlband durch die Trockenzone läuft. Also, wenn das Stahlband 6 in einer Temperatur von 146,2°C in die Trockenzone kommt, ist seine Ausgangstemperatur 133,9°C. Dabei wird vermutet, dass das Stahlband nur zum Ausdunsten der Feuchtigkeit der Bahn 8 Wärme abgibt.
Nach dem obigen Beispiel hat ein 1,2 mm dickes Metallband eine ausreichende Wärmekapazität, um als die geheizte Fläche der Trockenzone auf dem Zylinder 2 zu fungieren. Der bei der Untersuchung gebrauchte Ausdunstungsfluss, 400 kg/(h . m2) gehört ja zu den höchsten, die in der Praxis vorkommen könnten.
Die obenerwähnte Vorwärmung ausserhalb der oben­ genannten Trockenzone kann in mehreren verschiedenen Weisen ausgeführt werden. Gemäss der Lösung der Figur erfolgt die Vorwärmung so, dass das Metallband 6 über einige gewöhnliche, mit existierenden Dampf- und Kondensierungssystemen versehene Trockenzylinder 1, 3, 4, 5 gesteuert wird. Das Metallband (Stahlband) 6 liegt dabei in direkter Berührung mit der Oberfläche dieser Zylinder, und zwar über eine ungefähre Länge von 25-60% von dem Umfang jedes Zylinders 1, 3, 4, 5.
Es ist klar, dass es bei einem solchen Arrangement wichtig ist, einen niedrigen Wärmewiderstand zwischen der Aussenfläche des Zylinders 1, 3, 4, 5 und dem Stahl­ band 6 zu behalten. Wenn vermutet wird, dass die Ober­ flächenrauheit des Zylinders 1, 3, 4, 5 Ra 0,4-0,6 µm ist und die des Stahlbandes Ra 0,2-0,3 µm, ist die Dicke der Luftschicht zwischen diesen Oberflächen durch­ schnittlich gewiss nicht grösser als 3 µm. Wenn ausser­ dem vermutet wird, dass die ganze Wärme durch eine solche Luftschicht von dem Zylinder 1, 3, 4, 5 in das Stahlband 6 übergehen muss (d. h. dass überhaupt keine Wärme durch Kontaktpunkte Metall gegen Metall über­ geht), ist der Wärmeübergangskoeffizient von dem Zylinder in das Metallband etwa 11 700 W/(m2 . °C). Dieser ist fast zehnmal so gross wie der Wärmeüber­ gangskoeffizient von dem Dampf innerhalb des Zylinders auf die Oberfläche des Zylinders (typisch etwa 1400 W/ (m2 .°C). Somit, grob berechnet, wenn die Kontakt­ strecke des Stahlbandes bei jedem Zylinder mässig lang ist, kann bei den Berechnungen betreffend die Erwärmung des Stahlbandes nur der Wärmeübergang aus der Innenseite der Zylinder auf deren Oberfläche berücksichtigt werden.
Mittels Berechnungen kann gezeigt werden, dass bei den obenerwähnten Werten 18,9 m der Peripherie der Trockenzylinder zur Erwärmung des Stahlbandes 6 von 133,9°C auf 146,2°C nötig ist, wenn die Temperatur des inseitigen Dampfes der Trockenzylinder 1, 3, 4, 5 170°C ist. Dies ist nicht die Gesamtlänge der Peripherie­ teile, die direkt an dem Stahlband 6 anliegen, sondern die Gesamtlänge der ganzen Peripherien der Trocken­ zylinder 1, 3, 4, 5, worauf das Stahlband 6 eine mässige Strecke läuft. Also, mit dem Durchmesser der Zylinder 1, 3, 4, 5 von 1,8 m ist der Umfang eines Zylinders 5,7 m, und für die erforderliche Gesamtlänge von 18,9 m sind vier Zylinder nötig.
Das gerade durchgesehene Beispiel betrifft das Trocknen am nassen Ende der Trockenpartie, wo die Trockengeschwindigkeit besonders hoch ist. Es kann leicht gezeigt werden, dass in den mittleren Teilen oder am trockenen Ende der Trockenpartie nur zwei Trockenzylinder genug wären, wenn das Stahlband 6 auf eine erwünschte Temperatur vor einer Trockenzone von obenbeschriebener Art erwärmt wird.
Diese zur Erwärmung des Stahlbandes zu ge­ brauchenden Zylinder 1, 3, 4, 5 können Trockenzylinder einer gewöhnlichen Trockenpartie sein, die ihre ge­ wöhnlichen Positionen, gewöhnlichen Antriebe und Dampf- und Kondensationssysteme haben, können aber bei Bedarf auch zusätzliche Zylinder sein.
Zur Vorwärmung des Stahlbandes 6 mittels Hoch­ druckdampf können auch Heizzylinder verschieden von gewöhnlichen Trockenzylindern einer Papiermaschine gebraucht werden. Der Wärmewiderstand eines solchen Zylinders von dem inseitigen Dampf zu der Aussenfläche sollte im Vergleich zu einem Trockenzylinder einer Papier­ maschine niedrig sein. Weil nur der grösste Teil der Aussenfläche eines solchen Zylinders mit niedrigem Wärme-Widerstand (nicht aber die ganze Fläche) verhältnis­ mässig glatt sein soll, könnte ein solcher Zylinder, beispielsweise 4 und 5, zum Beispiel so gemacht werden, dass der Mantel aus in der Richtung der Zylinderachse dicht nebeneinander angeordneten metallischen Rohren mit niedrigem Wärmewiderstand besteht, innerhalb deren Dampf und Kondensat strömen. Diese Rohre würden eine solche Form haben, dass die Kontaktflächen der an­ grenzenden Rohre planförmig wären, und dabei könnte die Aussenfläche des Zylinders rund bearbeitet werden, während die Fläche zwischen den zwei benachbarten Rohren nur als ein sehr schmaler Schlitz auf der Aussenfläche ersichtlich wäre. Ausserdem ist es klar, dass alle Zylinder 1, 3, 4, 5 bei Bedarf in der obenbeschriebenen Weise hergestellt werden können.
Alternativ kann zur Erwärmung des Stahlbandes 6 irgendeine andere billige Wärmequelle verwendet werden. Es ist nämlich möglich, dass das Band mittels Ver­ brennungsprodukten eines geeigneten Brennstoffs er­ wärmt werden kann. Die dritte Alternative ist, das Stahlband 6 erfindungsgemäss so vorzuwärmen, dass darauf Abfalldampf oder anderer Dampf kondensiert wird. Das Kondensat soll dabei natürlich vor dem Beginn der Trocken­ zone von dem Band 6 beseitigt werden.
Die obenerwähnte Erwärmung des Bandes 6 mittels Verbrennungsprodukten kann z. B. in einem feststehenden Kasten (in Figur nicht gezeigt) ausgeführt werden, der entweder gegen eine Seite des beweglichen Bandes oder gegen die beiden Seiten offen ist. Dabei sind Ab­ dichtungen nötig, damit zwischen den Schlitzen zwischen Kastenkanten und Band so wenig Gas wie möglich durchströmen kann. Dem Kasten können nach bekannten Verfahren heisse Verbrennungsprodukte durch einen Kanal zugeführt werden, und die abgekühlten Verbrennungs­ produkte würden entsprechend durch einen anderen Kanal aus dem Kasten abgeleitet werden.
Beim Vorwärmen des Bandes 6 mittels Dampf würde das Arrangement für den Kasten, die Abdichtungen und den Eingangskanal ungefähr gleich dem sein, was oben im Zusammen­ hang mit Verbrennungsprodukten beschrieben wurde. Das entstandene Kondensat sollte aber jetzt mittels eines Abschabers von der Oberfläche oder den Oberflächen des Bandes abgeschabt werden und in einem geeigneten Kanal oder Rohr aus dem Kasten abgeleitet werden.
Wenn irgendeine Gruppe einer gewöhnlichen Trockenpartie zu einem Convac-Trockner verändert wird, so müssen das Trockensieb oder die Trockensiebe, dessen Umlenkwalzen, die Taschenlüftungen und eventuell einige Trockenzylinder beseitigt werden. Zu der Trockengruppe muss ein Stahlband 6 mit einer Steuerung und einem Band-Spanner hinzugesetzt werden. Ein separater Antriebsmechanismus ist für das Stahlband 6 im all­ gemeinen nicht nötig, denn die Bewegung der Zylinder zieht das Stahlband mit. In der Nähe des zum Convac-Zylinder 2 gewählten Zylinders wird auch eine Entlüftungsapparatur 7 gebraucht, und zwar zur Ent­ lüftung der Bahn 8 und der zwischen dem abgekühlten Zylinder der Bahn beweglichen Siebe oder des Filzes 9. Zusätzlich sind die obenerwähnten Siebe oder der Filz 9 und ihre Schwenkwalzen, Steuerungen und Klemmen 10, 11, 12 nötig. Ausserdem sind Anordnungen zur Aus­ führung der inseitigen Wasserkühlung des Convac- Zylinders 2 erforderlich. In den meisten Fällen muss auch ausserhalb des Convac-Zylinders 2, an die Trocken­ zone, ausserhalb des erwärmten Stahlbandes 6, eine fest­ stehende pneumatische Kammer 16 gebaut werden, die gegen das bewegliche Stahlband 6 offen ist. Das Stahlband 6 gleitet somit gegen die Abdichtungen 18 an den Kanten der pneumatischen Kammer. Wenn bedeutende Drücke in dieser pneumatischen Kammer 16 verwendet werden, so muss auf der entgegengesetzten Seite des Zylinders 2, wo auf der Aussenseite des Zylinders keine Bänder vor­ gesehen sind, ein Gegenkraftschuh 20 oder irgendeine andere Gegenkraftanordnung gebaut werden, damit die Nettokraft auf die Lager des Zylinders 2 nicht zu hoch ist. Schliesslich müssen in der Nähe von jedem Convac-Zylinder 2 beispielsweise zwei zusätzliche Zylinder 4, 5 mit Rahmen angebracht werden. Diese würden als Umlenkwalzen des Stahlbandes 6 fungieren. Am nassen Ende der Trockenpartie sollten auch diese Zusatzzylinder 4, 5 eventuell inseitig mit Dampf er­ wärmt werden, wobei diese Zylinder auch mit konventio­ nellen Dampf- und Kondensationssystemen versehen würden.
Das obenbeschriebene Beispiel und ihre Aus­ führungen sollen keineswegs als die Erfindung be­ grenzende Faktoren verstanden werden, sondern die Er­ findung kann im Rahmen der Patentansprüche in vielen verschiedenen Weisen modifiziert werden. Somit ist die Anzahl der nacheinander folgenden Trockengruppen durch­ aus nicht auf die zwei in der Figur gezeigten Gruppen begrenzt, sondern auch Lösungen anderer Art sind möglich.

Claims (12)

1. Verfahren zum Trocknen einer Bahn (8) aus Papier, Karton oder ähnlichem, bei welchem
die Bahn (8), an einem Wasser und Wasserdampf auf­ nehmenden und durchlassenden Zwischenband (9) an­ liegend, vor Erreichen eines Trocknungsbereichs einer Entlüftungsbehandlung (7) unterzogen wird,
anschließend das Zwischenband (9) in einem Trock­ nungsbereich um einen Zylinder (2) geführt wird,
die Bahn (8) bei ihrem Umlauf um den Zylinder (2) von einem Metallband (6) bedeckt wird,
das Metallband (6) nach dem Verlassen des Zylin­ ders (2) in einer Rücklaufschleife zu dem Trock­ nungsbereich zurückgeführt wird, und
das Zwischenband (9) nach dem Verlassen des Zylin­ ders (2) von kondensiertem Wasser befreit wird,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Bahn (8) zwischen dem Zwischenband (9) und dem Metallband (6) um den Zylinder (2) herumge­ führt wird,
daß der Zylinder (2) gekühlt wird,
daß die Erwärmung des Metallbandes (6) in der Rücklaufschleife erfolgt und
daß das erwärmte Metallband (6) die Außenseite der um den Zylinder (2) umlaufenden Bahn (8) in direk­ tem Kontakt erwärmt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß im Trocknungsbereich von außen Druck auf das Metallband (6) und dadurch von dem Metallband (6) auf die Bahn (8), von der Bahn (8) auf das Zwischenband (9) und vom Zwischenband (9) auf die Mantelfläche des Zylinders (2) ausgeübt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Druck im Trocknungsbereich flächig auf das Metallband (6) aufgebracht wird.
4. Verfahren nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekenn­ zeichnet, daß der Druck auf das Metallband (6) durch unter Druck stehende Luft aufgebracht wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1-4, dadurch gekennzeichnet, daß das Metallband (6) dadurch erhitzt wird, daß es im Rücklaufweg um mindestens einen erwärmten Zylinder (1, 3, 4, 5) läuft.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1-5, dadurch gekennzeichnet, daß das Metallband (6) durch Ver­ brennungsgase eines Brennstoffs erwärmt wird.
7. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1-6 zum Trocknen einer Bahn (8) aus Papier, Karton oder ähnlichem,
mit einer Entlüftungsvorrichtung (7), die auf ein Wasser und Wasserdampf aufnehmendes und durchlas­ sendes Zwischenband (9) und die an dem Zwischen­ band (9) anliegende Bahn (8) wirkt,
mit einem Zylinder (2), auf dem das Zwischenband (9) in einem Trocknungsbereich läuft,
mit einem Metallband (6), das die den Zylinder (2) umlaufende Bahn (8) bedeckt,
mit einer Rücklaufschleife, in der das Metallband (6) nach Verlassen des Zylinders (2) zum Trocknungsbereich zurückgeführt wird, und
mit einem Wasserabscheider außerhalb der Trocknungszone, der das Zwischenband (9) von kon­ densiertem Wasser befreit,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Zwischenband (9) und das Metallband (6) die Bahn (8) von je einer Seite bedeckend um den Zylin­ der herumführen,
daß der Zylinder eine Kühlvorrichtung aufweist,
daß eine Heizvorrichtung (1, 3, 4, 5) das Metallband (6) in einer Rücklaufschleife erwärmt, und
daß das Metallband (6) im Trocknungsbereich direkten Kontakt zur Außenseite der Bahn (8) hat und die Bahn (8) erwärmt.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß eine Druckvorrichtung mindestens einen Bereich des Trocknungsbereichs von der Außenseite des Zylin­ ders (2) her unter Druck setzt.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Druckvorrichtung eine Kammer (17) ist, die an deren offener Seite flächig Druck auf das Metall­ band (6) aufbringt.
10. Vorrichtung nach Anspruch 8 oder 9, dadurch ge­ kennzeichnet, daß die Kammer (17) eine Luftdruckkam­ mer ist.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7-10, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens ein von innen erwärm­ ter Zylinder (1, 3, 4, 5) außerhalb des Trocknungs­ bereichs das Metallband (6) erhitzt.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7-11, dadurch gekennzeichnet, daß die Heizvorrichtung das Metall­ band (6) mittels Verbrennungsgasen eines Brennstoffs erwärmt.
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