DE3629963A1 - Vorrichtung zum kontinuierlichen dekatieren von geweben, gewirken u. dgl. - Google Patents
Vorrichtung zum kontinuierlichen dekatieren von geweben, gewirken u. dgl.Info
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine
Vorrichtung nach dem Oberbegriff des Anspruches 1.
Die DE-AS 24 56 921 offenbart eine Vor
richtung zum kontinuierlichen Dekatieren von Geweben, Gewir
ken u. dgl. mit einem drehbar gelagerten und beheizbaren Zy
linder, einem Mitläufer üblicher Spannung, welcher vor dem
Auflaufen auf den Zylinder über eine Befeuchtungseinrichtung
geführt ist und einem undurchlässigen Druckband, welches Zy
linder, Ware und Mitläufer im Zylinderbereich umschlingt, wo
bei die Ware zwischen dem Zylinder und dem Mitläufer einläuft.
Durch die unmittelbare Auflage der Ware auf dem beheizbaren
Zylinder entsteht auf der einen Seite ein übermäßiger Glanz
effekt (Speckglanz), während durch die unmittelbare Auflage
auf dem Mitläufer auf der gegenüberliegenden Seite der Ware
ein mattes Oberflächenbild entsteht. Hiernach ist beidseitig
ein unterschiedlicher Warenausfall zu verzeichnen, was nach
teilig ist.
Der übermäßige Glanzeffekt auf der einen Warenseite
kann dadurch gemindert werden, daß die Oberflächentemperatur
des Druckbandes über die in Bewegungsrichtung desselben vor
dem Zylinder liegende Umlenkwalze unabhängig von der Ober
flächentemperatur des Zylinders veränderbar ist (DE-PS 27 27
514). Durch diese Möglichkeit der stufenlosen Regelung der
Druckbandtemperatur wird trotz der unmittelbaren Anlage der
Ware mit ihrer rechten oder linken Seite an dem beheizten Zy
linder sowie der außerordentlich hohen Druckkräfte, welche
das Band auf die Ware ausübt, ein nur mäßiger Glanz derselben
verwirklicht. Soll die rechte Warenseite in unmittelbare Be
rührung mit dem Zylinder stehen, dann wird die Temperatur der
Zylinderwandung gegenüber derjenigen des Druckbandes abgesenkt,
während bei unmittelbarem Kontakt der linken Warenseite mit
dem Zylinder die Temperatur der Zylinderwandung gegenüber der
jenigen des Druckbandes herabgesetzt wird. Die Temperaturab
senkung hat jedoch eine Verminderung der Fixierung der Ware
zur Folge.
Hier setzt der Erfindungsgedanke ein. Aufgabe der
Erfindung ist es, eine Vorrichtung dieser Art zu schaffen,
mittels welcher ein hoher Fixiergrad der Ware sichergestellt,
gleichwohl jedoch ein übermäßiger Glanzeffekt (Speckbildung)
der Ware vermieden wird.
Diese Aufgabe wird bei der Vorrichtung nach dem
Oberbegriff des Anspruches 1 dadurch gelöst, daß die Ware
zwischen dem Druckband und dem Mitläufer einläuft.
Durch die Anlage der Ware gegen den Mitläufer im
Umschlingungsbereich wird
ein übermäßiger Glanzeffekt vermieden, ohne daß aber die
Temperatur des beheizbaren Zylinders vermindert werden muß, so
daß auch ein zufriedenstellender Fixiereffekt gewährleistet ist.
In weiterer Ausgestaltung der erfindungsgemäßen
Vorrichtung ist eine Vorrichtung vorgesehen, welche den Mit
läufer vor dem Einlaufen in den Spalt zwischen Zylinder einer
seits und Ware andererseits befeuchtet.
Zweckmäßig ist die Menge der aus der Befeuchtungs
vorrichtung austretenden Flüssigkeit regelbar.
Vorteilhaft erfolgt die Regelung der Flüssigkeits
menge unabhängig von der Spannung des Druckbandes und der Ober
flächentemperatur des Zylinders.
Die Regelung der Flüssigkeitsmenge kann aber auch
abhängig von der Transportgeschwindigkeit der Ware erfolgen.
Durch die ständige Befeuchtung des Mitläufers wird
während der Preß- und Fixierbehandlung zusätzliche Feuchtigkeit
zur Verfügung gestellt. Damit wird eine Feuchtigkeitsmenge ein
gebracht - entstanden aus der Addition der Anteile der Feuchtig
keit der einlaufenden Ware und der Anteile der Feuchtigkeit des
Mitläufers, die unterhalb des undurchlässigen Druckbandes in
Dampf umgewandelt wird. Je nach Größe der Temperaturen zwischen
Zylinder einerseits und Druckband andererseits kann die so ein
gebrachte Feuchtigkeit während der Preßbehandlung in überhitzten
Dampf umgewandelt werden.
Durch die Dampfentwicklung während des Preßvor
ganges entsteht neben dem eigentlichen Preßvorgang ein aus
geprägter Dekatiereffekt mit ausgezeichneter Fixierung.
Die Stärke der Fixierung kann außerdem von der
Vorwahl der Temperatur des Zylinders und des Druckbandes be
stimmt werden, ohne daß Speckglanz-Probleme entstehen.
Im unteren Bereich bei geringer Spannkraft im
Druckband kann diese Vorrichtung als Kontinue-Finish-Deka
tiermaschine eingesetzt werden. Hier entstehen gegenüber dem
Stand der Technik weitaus bessere Dekatiereffekte, weil höhere
Temperaturen eingesetzt werden können als dies bei allen her
kömmlichen Kontinue-Dekatiermaschinen der Fall ist. Darüber
hinaus werden bei der Vorrichtung gemäß der Erfindung enorme
Energie- und Betriebsmittelkosten eingespart. Durch den kon
trollierten und überschaubaren Feuchtigkeitsanteil, welcher
in überhitzten Dampf umgewandelt werden muß, werden gegenüber
den bekannten Kontinue-Dekatiervorrichtungen nur Bruchteile
des Wärmebedarfes benötigt, die im Durchschnitt zwischen 30
und 50 kg Dampf pro Stunde betragen. Die jährlichen Ein
sparungen liegen zwischen DM 80 000,- und DM 135 000,-.
Außerdem sind die Investitionskosten für die erfindungsgemäße
Vorrichtung um etwa 20% niedriger.
Durch die intensive Wärmezufuhr von beiden Seiten
der Ware entsteht unterhalb des undurchlässigen Druckbandes
für den gesamten Wasserdampfanteil ein isochorer Zustand.
Der dabei entstehende innere Expansionsdruck wirkt dann dem
mechanischen Anpreßdruck des Druckbandes entgegen. Auf die
Ware wirkt somit nur der Differenzdruck, entstanden aus me
chanischer Anpressung von außen, vermindert um den Expansions
druck von innen.
Für die Praxis bedeutet dies, daß man auch äußerst
empfindliche Waren wirkungsvoll pressen, dekatieren und
fixieren kann, ohne daß eine nennenswerte Volumenpressung
oder sogar Strukturquetschung entsteht. Der geringste Differenz
druck entsteht dann, wenn der aus der Anspannkraft des Druck
bandes resultierende Druck nur geringfügig höher als der Ex
pansionsdruck unterhalb des undurchlässigen Druckbandes vor
gewählt und eingestellt wird.
Als Grenzwerte für die Praxis ergeben sich somit:
- 1) Geringste Volumenpressung (Kontinue-Finish-Dekatur)
durch:
Geringe Druckband-Spannkraft durch entsprechende Vor wahl;
hohen Expansionsdruck durch Erhöhung des Feuchteanteils des Mitläufers und der Ware;
Temperatur des beheizbaren Zylinders und der davorlie genden beheizbaren Umlenkwalze zwischen 120-150°C.
Geringste Volumenpressung bedeutet geringe Flächen pressung, hohe Feuchtigkeitsanteile und hohe Temperatur. - 2) Maximale Volumenpressung (Kontinue-Preßglanz-Dekatur)
durch:
Hohe Spannkraft des Druckbandes durch entsprechende Vorwahl;
geringen Expansionsdruck durch Verringerung des Feuchtegehaltes des Mitläufers und der Ware;
Temperatur des beheizbaren Zylinders und der davor liegenden beheizbaren Umlenkwalze zwischen 110 bis 130°C.
Maximale Volumenpressung bedeutet hohe Spannung, geringe Feuchtigkeit und relativ geringe Tem peratur.
Für den Fachmann ist hieraus klar ersichtlich, mit
welcher Variationsbreite die erfindungsgemäße Vorrichtung ar
beiten kann.
Ein Ausführungsbeispiel der Vorrichtung gemäß der
Erfindung ist in der Zeichnung in rein schematischer Weise
dargestellt: Es zeigt
die Figur einen senkrechten Schnitt der erfindungsge
mäßen Vorrichtung quer zur Laufrichtung der
Ware.
Mit 1 ist die Ware bezeichnet, welche mit Hilfe eines
unter erhöhtem Längszug stehenden Druckbandes 2 gegen einen
mit einem beheizbaren Zylinder 3 synchron umlaufenden Mit
läufer 4 gepreßt wird.
Das Druckband 2 ist um Umlenkwalzen 5-9 herumge
schlungen, wobei die Umlenkwalze 5 die Antriebswalze und die
Umlenkwalze 7 die Spannwalze des Druckbandes 2 bildet, während
die Umlenkwalze 9 beheizbar ist.
Die Umlenkwalzen 6-9 sowie der beheizbare Zylinder
3 laufen eigenantriebslos und damit frei um.
Es ist ferner eine Steuerwalze 8 zum spurtreuen Lauf
des Druckbandes 2 vorgesehen, die gleichzeitig dafür sorgt,
daß der Umlauf desselben stets mittig erfolgt.
Vom Antrieb und vom Anpreßdruck des Druckbandes 2
auf den Mitläufer 4 und damit auf den Zylinder 3 wird auch
der Mitläufer 4 eigenantriebslos und damit synchron mitbewegt.
Der Mitläufer 4 steht in seiner Umlaufbahn oberhalb
der Preß- und Fixierzone unter der Einwirkung einer Spannein
richtung 10 und einer Steuervorrichtung 11 für spurtreuen und
mittigen Umlauf.
Der Mitläufer 4 ist endlos, von feinster Oberflächen
struktur, hochtemperaturbeständig, widerstandsfähig und medien
durchlässig. Wesentlich ist, daß der Mitläufer 4 außerhalb
der Preß- und Fixierzone im Zylinder 3 mittels einer Be
feuchtungsvorrichtung 12 kontrolliert und laufend befeuchtet
wird. Die Regelung der Befeuchtungsmenge erfolgt nach vorge
gebener Grundeinstellung mit proportionaler Anpassung zur
Durchlaufgeschwindigkeit der Ware 1.
Empfehlenswert ist, daß auch die Ware 1 in relativ
feuchtem Zustand von 13-20% dem Zylinder 3 zugeführt wird.
Dies kann durch die Befeuchtungsvorrichtung 14 und/oder durch
einen Dämpftisch 15 geschehen.
Auf die Befeuchtungsvorrichtung 14 und den Dämpftisch
15 kann verzichtet werden, wenn die Ware 1 mit entsprechend
hoher Eingangsfeuchtigkeit verfügbar ist, z. B. durch ent
sprechende Steuerung des vorgeschalteten Trockenprozesses mit
höherer Ausgangsfeuchte als normal üblich. Bei dieser Arbeits
weise wird gleichzeitig Energie beim Trocknen eingespart.
Über die Befeuchtung des Mitläufers 4 und den Feuchteanteil
der Ware 1 wird eine entsprechende Wassermenge in die Preß
und Fixierzone des Zylinders 3 eingebracht, wobei diese Feuchtig
keit unterhalb des undurchlässigen und unter Spannung stehen
den Druckbandes 2 mit Hilfe der von beiden Seiten einwirkenden
Temperaturen der beheizbaren Umlenkwalze 9 und des Zylinders 3
in Dampf bis hin zu überhitztem Dampf umgewandelt wird. Der
dadurch neben dem eigentlichen Preßeffekt entstehende Deka
tier- und Fixiereffekt ist von der zugeführten Feuchtigkeits
menge der Befeuchtungsvorrichtung 12 und 14 sowie des Dämpf
tisches 15 und der Größe der Anspannkraft des Druckbandes 2
abhängig und damit in weiten Grenzen variierbar.
Über die Regelung und Vorgabe der Oberflächentemperaturen
des Druckbandes 2 und des Zylinders 3 kann darüber hinaus auch
noch die Intensität der Fixierwirkung des erzielten Dekatier
und Preßeffektes eingestellt und erreicht werden.
Sobald die Ware 1 den Zylinder 3 verläßt, wird der er
zielte Dampf frei und die Ware 1 muß im Anschluß daran gekühlt
werden. Über eine belastungsfreie Tänzerwalze 16 wird ein
spannungsfreier Abtransport der Ware 1 in eine Verkühlstation
u. dgl. durch Nachregelung sichergestellt.
Für viele Waren-Qualitäten ist die Behandlung der
Ware mittels der erfindungsgemäßen Vorrichtung die Endstufe
der Veredelung.
Claims (5)
1. Vorrichtung zum kontinuierlichen Dekatieren von Geweben,
Gewirken u. dgl. mit einem drehbar gelagerten und beheiz
baren Zylinder, einem Mitläufer üblicher Spannung, welcher
vor dem Auflaufen auf den Zylinder über eine Befeuchtungs
einrichtung geführt ist und einem undurchlässigen Druckband,
welches Zylinder, Ware und Mitläufer im Zylinderbereich um
schlingt, dadurch gekennzeichnet, daß
die Ware (1) zwischen dem Druckband (2) und dem Mitläufer
(4) einläuft.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, gekennzeichnet
durch eine den Mitläufer (4) vor dem Einlaufen be
feuchtende Vorrichtung (12).
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Menge der aus der Befeuchtungs
vorrichtung (12) austretenden Flüssigkeit regelbar ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Regelung der Flüssigkeitsmenge
unabhängig von der Spannung des Druckbandes (2) und der
Oberflächentemperatur des Zylinders (3) erfolgt.
5. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Regelung der Flüssigkeitsmenge
abhängig von der Transportgeschwindigkeit der Ware (1) er
folgt.
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