DE3514280A1 - Photographische silberhalogenidemulsionen und verfahren zu deren herstellung - Google Patents
Photographische silberhalogenidemulsionen und verfahren zu deren herstellungInfo
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Description
35U280
- 7 Beschreibung
Die Erfindung betrifft eine photographische Silberhalogenidemulsion,
welche neue Silberbromid- oder Silberjodbromidkorner enthält, sowie ein Verfahren zur Herstellung
derselben. Insbesondere betrifft die Erfindung eine photographische Silberhalogenidemulsion, die neue
Silberbromid- oder Silberjodbromidkorner mit einer (110)-Kristallebene enthalten, sowie ein Verfahren zur
Herstellung derselben.
Es ist bekannt, lichtempfindliche Silberhalogenidkristalle
durch ein Ausfällungsverfahren unter Anwendung eines wasserlöslichen Halogenids und eines wasserlöslichen
Silbersalzes in Gegenwart eines Schutzkolloides herzustellen.
Es ist auch weiterhin bekannt, wie beispielsweise durch H. Frieser und Mitarbeiter, Die Grundlagen der
photographischen Prozesse mit Silberhalogeniden, Seite 631 bis 640 (Akademische Verlagsgesellschaft, 1968)
beschrieben, daß die Umgebungsbedingungen zur Bildung der Niederschläge das Kristallaussehen der Silberhalogenidkörner
beeinflussen.
Ein Verfahren, das zur Anwendung zur Steuerung des Kristallaussehens von Silberbromid geeignet ist,
ist allgemein in PS & Ε-Journal, Band 12, Seite 207 bis 212 (1968) durch F.H. Claes und W. Peelaers beschrieben.
Dieser Bericht beschreibt im einzelnen die Übertragung des positiven oder Zwillings-isometrischen
Systems von Silberbromid mit dem {100}-Kristallaussehen,
welches durch die (100)-Ebene in einem oktaedrischen System mit {111!-Gestalt und der (111)-Ebene spezifiziert
ist.
Bisher wurden für Silberbromidemulsionen oder
Silberjodbromidemulsionen Silberhalogenidkörner untersucht und verwendet, die aus der (100)-Kristallebene
und/oder der (111)-Kristallebene aufgebaut waren.
Als Silberhalogenidemulsion mit der (110)-Kristallebene sind eine Silberchloridemulsion oder eine Silberchlorbromidemulsion
bekannt. Beispielsweise beschreibt die japanische Patent-Veröffentlichung 42737/80 eine
Silberchloridemulsion und auch eine Silberchlorbromidemulsion, die 50 Mol% oder 75 Mol% Silberbromid enthält.
Jedoch findet sich kein Hinweis über eine Silberbromidemulsion oder Silberjodbromidemulsion mit der (110)-Kristallebene
in dieser Patent-Veröffentlichung.
Auch die DE-OS 2 932 185 beschreibt Silberchloridkörner mit der (110)-Ebene, jedoch findet sich auch dort
keinerlei Beschreibung über eine Silberbromidemulsion oder Silberjodbromidemulsion mit der (110)-Ebene in der
Beschreibung dieser Patentanmeldung.
Es findet sich auch eine Angabe über Silberbromidkörner, von denen gesagt wird, daß sie gleichzeitig die
(111)-Ebene, die (100)-Ebene und die (110)-Ebene besitzen,
in Photo, Sei. Eng., 19 (3), Seite 21 (1975), jedoch findet sich keine Beschreibung über angewandte
Maßnahmen zur Identifizierung, daß die Ebene die (110)-Ebene
ist. Die einzige! Angaben sind die dem Bericht beigegebenen Photographien. Ferner ist es aus den Photographien
der Silberhalogenidkörner schwierig zu bestimmen, ob die Silberbromidkörner rhombisch d.odecaedrisch sind
oder nicht. Selbst wenn die Silberbromidkörner die
35U280
(11O)-Ebene enthalten sollten, kann unterstellt werden,
daß das Platzeinnahmeverhältnis der (110)-Ebene zu der gesamten Kornoberfläche sehr gering ist. Auch findet
sich lediglich eine Beschreibung über das Verfahren zur Herstellung der Silberbromidkörner,jedoch ist die
Anwendung der Silberbromidkörner als photographische Silberhalogenidemulsion in diesem Bericht nicht beschrieben
.
Darüber hinaus wird bei dem vorstehend abgehandelten Bericht die physikalische Reifung der Silberhalogenidkörner
in Gegenwart von Pyridin durchgeführt, jedoch zeigt Pyridin nicht die Funktion eines ausreichenden Wachstums
der (110)-Ebene. Dadurch läßt sich feststellen, daß die
in dem vorstehenden Bericht angegebenen Silberbromidkörner nicht zu der Kategorie der Silberhalogenidkörner
gemäß der vorliegenden Erfindung gehören.
Somit waren Silberbromidemulsionen und Silberjodbromidemulsionen,
die jeweils die (110)-Ebene besitzen, vor der vorliegenden Erfindung nicht bekannt.
Eine Aufgabe der Erfindung besteht deshalb in der Ausbildung einer photographischen Silberhalogenidemulsion,
die Silberbromidkörner oder Silberjodbromidkörner mit
einer neuen Kristallebene enthält.
Eine weitere Aufgabe der Erfindung besteht in einem Verfahren zur Herstellung der vorstehend angegebenen
photographischen Silberhalogenidemulsion.
Gemäß der Erfindung ergibt sich eine photographische
35U280
Silberhalogenidemulsion, die Silberhalogenidkörner enthält, von denen mindestens die Oberfläche derselben
eine (110)-Kristallebene ist, die praktisch aus Silberbromid
oder Silberjodbromid aufgebaut ist. 5
Die vorstehend angegebene photographische Silberhalogenidemulsion kann durch das erfindungsgemäße Verfahren
erhalten werden. Das heißt, gemäß einer weiteren Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ergibt sich
ein Verfahren zur Herstellung einer photographischen Silberhalogenidemulsion, worin die Oberfläche der Silberhalogenidkörner
praktisch aus Silberbromid oder Silberjodbromid aufgebaut ist, die die Ausbildung der Silberhalogenidkörner
in einem wäßrigen Medium in Gegenwart eines hydrophilen Schutzkolloides und mindestens einer
Verbindung, die zur Beschleunigung der Entwicklung der (110)-Kristallebene fähig ist, umfaßt.
In den Zeichnungen ist
die Fig. 1 eine elektronen-mikroskopische Photographie mit 10 000-facher Vergrößerung einer Silberhalogenidemulsion
A, die reguläre oktaedrische Silberbromidkörner enthält, die aus der (111)-Kristallebene aufgebaut sind
und in Beispiel 2 hergestellt wurden,
die Fig. 2 eine elektronen-mikroskopische Photographie mit 10 000-facher Vergrößerung einer Silberhalogenidemulsion
B, welche rhombisch dodecaedrische Silberbromidkörner enthält und aus der (110)-Ebene aufgebaut ist
und in Beispiel 2 hergestellt wurde,
die Fig. 3 eine elektronen-mikroskopische Photographie mit 10 000-facher Vergrößerung der Silberhalogenid-
35K28Q
emulsion C, die kubische Silberbromidkörner enthält, die aus der (100)-Kristallebene aufgebaut sind und in
Beispiel 3 hergestellt wurden.
Die Fig. 4 bis 6 zeigen die Kristallformen eines regulären (100)-Ebenen Hexaeders, eines rhombischen
(110)-Ebenen-Dodecaeders und eines regulären (111)-Ebenen-*
Oktaeders.
Die Fig. 7 bis 9 zeigen Ebenenprojektionen als Erläuterungen für reguläre (100)-Ebenen-Hexaeder, rhombische
(110)-Ebenen-Dodecaeder und reguläre (111)-Ebenen Oktaeder.
Die Fig. 10 bis 12 zeigen die Atomnordnungen eines regulären (100)-Ebenen-Hexaeders, eines rhombischen
(110)-Ebenen~Dodecaeders und eines regulären (111)-Ebenen Oktaeders.
Die Fig. 13 bis 15 zeigen die Kristallachsen und
die Kristallebenen eines regulären (100)-Ebenen-Hexaeders, eines rhombischen (110)-Ebenen -Dodecaeders und
eines regulären (111)-Ebenen-Oktaeders, während
die Fig. 16 eine graphische Darstellung ist, welche die spektralen Reflexionsspektren der Silberhalogenidemulsionen
A, B und C aus Beispiel 5 zeigt.
Im Rahmen der Beschreibung der Erfindung im einzelnen wurde auf Grund der erfindungsgemäßen Untersuchungen
gefunden, daß, falls eine Verbindung, von der bisher angenommen wurde, daß sie das Wachstum von Silberhalogenid-
körner hemmt, in der Stufe der Ausbildung der Silberhalogenidkörner
verwendet wird, die Verbindung den überraschenden Effekt zeigt, daß sich die (110)-Kristallebene entwickelt.
5
5
Beispielsweise war von i-Phenyl-5-mercaptotetrazol
bisher bekannt, daß es die Funktion des Abbruches des Wachstums von Silberhalogenidkörnern hat,
jedoch wird, wenn die Ausbildung von Silberbromidkörnern oder Silberjodbromidkörnern weiterhin in Gegenwart
von 1-Phenyl-5-mercaptotetrazol ausgeführt
wird, die Entwicklung der (110)-Kristallebene stark beschleunigt, wodurch eine photographische Silberhalogenidemulsion
erhalten werden kann, welche Silberbromidkörner oder Silberjodbromidkörner mit der (110)—
Kristallebene enthält.
Unter Anwendung einer photographischen Silberhalogenidemulsion, die Silberhalogenidkörner enthält,
deren Oberfläche praktisch aus Silberbromid oder Silber jodbromid mit der (110)-Kristallebene aufgebaut
ist, können verschiedene Vorteile als photographische Emulsionen erhalten werden, die bisher niemals durch
übliche Silberbromid- oder Silberjodbromidemulsionen ohne (110)-Kristallebene erhalten werden konnten.
(1) Beispielsweise begrenzt die vorstehend beschriebene Silberhalogenidemulsion die Ausbildung
von Schleier im Vergleich zu üblichen Silberbromidemulsionen oder Silberjodbromidemulsionen mit der
(111)-Ebene oder der (100)-Ebene.
35U250
(2) Die vorstehend aufgeführte Silberhalogenidemulsion hat eine vollständig unterschiedliche Spektralsensibilisiereigenschaft
gegenüber derjenigen von üblichen Silberhalogenidemulsionen mit der (111)-Ebene
oder der (100)-Ebene. In den Silberhalogenidemulsionen gemäß der Erfindung können beispielsweise die spektralsensibilisierten
Spektralempfindlichkeitsspektren zu einer Rechteckform geformt werden. Deshalb kann im
Fall der Anwendung der vorstehenden Silberhalogenidemulsionen gemäß der Erfindung die Farbreproduzierbarkeit
bemerkenswert verbessert werden und das Auftreten der Farbvermischung kann bemerkenswert verhindert
werden.
(3) Da die spektralen Empfindlichkeitspektren der vorstehenden Silberhalogenidemulsion gemäß der
Erfindung zu einer Rechteckform geformt werden kann, kann, falls ein photographisches Material mit der Silberhalogenidemulsionsschicht
unter Anwendung einer LED (Lichtemittierdiode) belichtet wird, deren Wellenlänge
zur Verschiebung auf Grund der Umgebungstemperatur anfällig ist, eine stabile Belichtung angewandt werden.
Die zur Beschleunigung der Entwicklung der (110)-Ebene fähigen Verbindungen, die nachfolgend als
Kristallsteuerungsverbindungen bezeichnet werden, zur Anwendung im Rahmen der Erfindung können nicht klar
chemisch klassifiziert werden, sondern die Verbindungen können auf Grund der physikalischen Retardenzmessung
bequem ausgewählt werden, die später erläutert wird.
Gemäß der Erfindung werden Verbindungen mit
" 14 " 351*280
einer großen physikalischen Retardanz bevorzugt verwendet.
Das heißt, als Kristallsteuerungsverbindungen zur Anwendung im Rahmen der Erfindung werden Verbindungen
mit einer physikalischen Retardanz von mindestens 70 gemäß dem nachfolgend beschriebenen physikalischen Retardanzmeßverfahren
bevorzugt, wobei Verbindungen mit einer physikalischen Retardanz von mindestens 80 stärker
bevorzugt werden und Verbindungen mit einer physikalischen Retardanz von mindestens 90 besonders bevorzugt
werden.
In diesem Fall ändert sich die physikalische Retardanz einer Verbindung entsprechend dem pH-Wert bei
ihrer Messung, jedoch können Verbindungen mit einer physikalischen Retardanz von mindestens 70 bei dem pH-Wert
unter den Bedingungen zur Herstellung der Silberhalogenidkörner im Rahmen der Erfindung eingesetzt
werden. Silberhalogenidkörner werden üblicherweise im pH-Bereich von 2 bis 12 hergestellt.
Bei dem physikalischen Retardanzmeßverfahren gemäß der Erfindung wird eine Testverbindung zu der Gelatinelösung
auf der Basis des Verfahrens, das in Photographic Gelatin Test Method-PAGI Method-, Seite 19 bis 20,
herausgegeben durch Photographic Gelatin Test Method Joint Council (5. Auflage, Oktober, 1982) beschrieben ist,zugegeben,
worauf dann die physikalische Retardanz gemessen werden
3Q kann.
In der Praxis kann das physikalische Retardanzmeßverfahren in folgender Weise durchgeführt werden.
. 35U250
Physikalische Retardanzmeßverfahren:
Flüssigkeit A:
Inerte Gelatine 10g
Natriumchlorid 0,70 g
Destilliertes Wasser 110 ml
-4 Testverbindung 1,6x10 Mol
pH eingestellt auf 5,0 mit
1n-Schwefelsäure
1n-Schwefelsäure
Flüssigkeit B:
Wäßrige O,1n-Silbernitratlösung 40 ml
Nach dem Zusatz der Flüssigkeit B von etwa 60 0C
zu der Flüssigkeit A bei 60,0 + 0,5 0C, die gut gerührt
wird innerhalb von 3 Sekunden, wird das Gemisch während 20 Minuten bei 60,0 +0,5 0C digeriert. Anschließend
werden 5 ml des Gemisches entnommen, zu 50 ml destilliertem Wasser bei Raumtemperatur zugesetzt, anschließend
zur Bildung der Testflüssigkeit gerührt und die Durch-
2Q lässigkeit derselben mittels eines Trübungsindikators
vom ANA 14Z-Typ (Produkt der Tokyo Roden K.K.) gemessen.
Somit bezeichnet der Ausdruck "physikalische Retardanz" (physikalische Hemmung) in der vorliegenden Be-Schreibung
den Wert der Durchlässigkeit (Prozent) einer Testflüssigkeit, wenn die Durchlässigkeit des anstelle
der Testflüssigkeit verwendeten destillierten Wassers zu 100 % definiert wird.
Praktisch ausgedrückt, beträgt, wenn die Durchlässigkeit der vorstehend beschriebenen Testflüssigkeit mit
dem Gehalt der Testverbindung 80,0 % ist, die physikali-
35Ϊ4260
sehe Retardanz der Verbindung 80,0.
Das vorstehend angegebene Meßverfahren erfolgt bei pH 5, jedoch kann die Messung auch bei anderen pH-Werten
ausgeführt werden. Das heißt, im Fall der Ausführung der Messung beispielsweise bei pH 8 wird der pH-Wert
der Flüssigkeit A auf 8 unter Anwendung einer wäßrigen 1n-Natriumhydroxidlösung anstelle von 1n-Schwefelsäure
eingestellt und das gleiche Verfahren wie vorstehend kann unter Anwendung der Flüssigkeit A ausgeführt werden.
Als Kristallsteuerungsverbindungen zur Anwendung im Rahmen der Erfindung werden bevorzugt Mercaptoazole
mit einer großen physikalischen Retardanz bevorzugt, stärker bevorzugt Mercaptotetrazole und Mercaptothiadiazole
mit einer großen physikalischen Retardanz.
Spezifischer werden als Kristallsteuerungsverbindungen zur Anwendung im Rahmen der Erfindung die durch
die folgenden allgemeinen Formeln (I) bis (V) bezeichneten Verbindungen bevorzugt:
worin R. ein Wasserstoffatom, eine substituierte oder
unsubstituierte Alkylgruppe (mit 15 oder weniger als 15 Kohlenstoffatomen), eine substituierte oder unsubstituierte
Arylgruppe (mit 20 oder weniger als 20 Kohlenstoffatomen) , oder eine heterocyclische Ringgruppe
bedeutet.
35HZoO
Beispiele für Alkylgruppen entsprechend R1 sind
geradkettige oder verzweigtkettige Alkylgruppen, wie Propylgruppen, Butylgruppen und dgl., cyclische Alkylgruppen,
wie Cyclohexylgruppen und dgl., und Adamantylgruppen.
Beispiele für Arylgruppen entsprechend R1 sind
Phenylgruppen, Naphthylgruppen und dgl. Weiterhin sind Beispiele für heterocyclische Ringgruppen entsprechend
R1 4- bis 6-gliedrige cyclische Ringgruppen mit einem
Stickstoffatom, einem Sauerstoffatom und dgl., beispielsweise
eine 3-Pyridylgruppe und dgl.
Beispiele für Substituenten für die vorstehenden Gruppen sind Alkylgruppen, Arylgruppen, Alkoxygruppen,
Carboxygruppen, SuIfogruppen, Hydroxygruppen, Aminogruppen, substituierte Aminogruppen, Halogenatome, Nitrogruppen,
Alkylcarbonylgruppen, Alkoxycarbonylgruppen und dgl.
20
20
(H)
S-R2
worin R2 ein Wasserstoffatom oder eine substituierte
oder unsubstituierte Alkylgruppe(mit 12 oder weniger
als 12 Kohlenstoffatomen) bedeutet.
Beispiele für Alkylgruppen sind Methylgruppen,
Ethy!gruppen, Propylgruppen, Butylgruppen und dgl.
Weiterhin sind Beispiele für Substituenten für die Alkylgruppe Alkylgruppen, Arylgruppen, Alkoxygruppen,
Carboxygruppen, Sulfogruppen, Hydroxygruppen, Aminogruppen,
substituierte Aminogruppen, Halogenatome, Nitrogruppen, Alkylcarbonylgruppen, Alkoxycarbonylgruppen
und dgl.
(Ill)
ι π
10
10
HS" "S" ^R3
worin R3 eine substituierte oder unsubstituierte Alkylgruppe
(mit 10 oder weniger als 10 Kohlenstoffatomen) oder eine substituierte oder unsubstituierte Aminogruppe
(mit 10 oder weniger als 10 Kohlenstoffatomen) bedeutet.
Beispiele für die vorstehenden Substituenten sind Alkylgruppen, Alkylcarbonylgruppen, Alkoxycarbonylgruppen
und dgl.
(IV)
Ii I 25
worin R4 eine substituierte oder unsubstituierte Alkylgruppe
(mit 10 oder weniger als 10 Kohlenstoffatomen) oder eine substituierte oder unsubstituierte Arylgruppe
(mit 10 oder weniger als 10 Kohlenstoffatomen) bedeutet,
Beispiele für die vorstehenden Substituenten sind eine Sulfogruppe und dgl.
N N N N
R5-S
worin R5 und R, jeweils eine substituierte oder unsubstituierte
Alkylgruppe (mit 10 oder weniger als 10 Kohlenstoffatomen) oder eine substituierte oder unsubstituierte
Aminogruppe (mit 10 oder weniger als 10 Kohlenstoffatomen) bedeuten.
Beispiele für Substituenten für die vorstehenden
Gruppen sind Hydroxygruppen, niedere Alky!gruppen, und dgl.
Gruppen sind Hydroxygruppen, niedere Alky!gruppen, und dgl.
Spezifische Beispiele für die Kristallsteuerungsverbindungen zu Anwendung im Rahmen der Erfindung sind
nachfolgend aufgeführt.
( l ) N=N
I I
N NH
I I
N NH
SH
( 2 ) N N
( 2 ) N N
N N-C3H7(Ji)
SH
( 3 ) N = N
N N-C4H9W
Ν —Ν I 1
N N-C6H13
SH
N = N
I I
N N-C8H17
SH
N = N 1 1
N N-C10H21
SH
35U280
N N-CH2
-O
SH
: 351S28Q
I I N N-CH2-CH
N = N I 1 N N-(CH2)S-COOH
SH
N = N I I N N
SH
N = N
N —(/ )
SH
351*280
(13) N=N
SH
(14) N= N
I !
N N
.SH
N N
SH
(16) N=N \ "*
SH
N= N 1 I
N N-
-OCH
SH
ι "ι N N
SH
SO3 Na
;-Ο
COOH
COOK
IN — | = Ν |
I | I |
N | N |
SH OH
N = N I I N N
OH
SH
35U280
N=N I 1 N N
NH2
SH
(24) N = N ! I N N
SH
(25) N
= N I I N N
CH;
SH
ι Ί N N
SO2NH2
SH
(27) N=N I I N N
COOCH3
SH
"35Ί4280
(28)
(29)
(30)
(31)
SH
N=N __/
CONH
SH
NHCOOC2H5
SH
NHCONHC2H5
SH
(32)
N=N
! N N
NHCOC5H1
SH
(33)
(34)
(35)
(36)
(37)
N I
NHCOO-/ \
SH
! N .NKCOCH2SCHs
\J
SH
I I
N N- (CH2 ) 2-N
C3H7W
SH C3H7W
N=N 0-C2H5
N N-CH2-CH
\ 0-C2H5
SH
N NH
35H280
35H280
(38) C4H9-N-
-SH
N N
JL-S-CH
N N
HS—!^ >-S-C2H5
S
HS-^5 χ*'—S-C5Hi
N N
*s·
N N
lJ
S-COOH
(45) N N
JL-S-COONa-H2O
• S
N N
COOH
N-N
HS
35H280
(48) Ν N
HS-
/L4H9In)
^COOH
HS«
S-CHo-CH
/CH3 I XCH3
(so) N N
HS
S-( CH2 )
CH
HS
Ls
35U280
S O 3 N a
N N
(54) N N
SO3Na
(55) N N N N
S —
(56) N N N N
(57) N N
HS A,
NH2
35U280
N N
NHCOCH3
N N
NHCOC3H7(Ii)
N N
HS-A, Q >-NHCOOCH3
ο
HS—^ >-NHCOOC2H5
35U280
Die Verbindungen der Formeln (I) bis (V) sind bekannt und die Herstellung derselben ist den Fachleuten
geläufig.
Die Kristallsteuerungsverbindungen zur Anwendung im Rahmen der Erfindung kann zu der Silberhalogenidemulsion
zu jedem Zeitpunkt vor der Beendigung (einschließlich der Beendigung der Oswald-Reifung) der Ausbildung
der Silberhalogenidkörner zugesetzt werden. Der Zeitraum der Ausbildung der Silberhalogenidkörner erstreckt
sich vom Beginn der Zugabe des Silberions und des Halogenions bis zu dem Zeitpunkt, wo die weitere
Ausbildung neuer Kristallkerne praktisch aufhört (Kernbildungszeitraum) und dem Zeitraum, wo die Silberhalogenidkörner
ohne wesentliche Bildung neuer Kristallkerne anschließend an den Kernbildungszeitraum wachsen.
Es wird bevorzugt, die Kristallsteuerungsverbindung während des Wachstums der Silberhalogenidkörner zuzusetzen.
Es wird besonders bevorzugt, um die Ausbildung einer großen Menge an feinen Körnern zu beschränken,
die Kristallsteuerungsverbindung nach der Beendigung der Ausbildung der Kristallkerne (Kernbildung) und vor der
Beendigung des Wachstums der Körner zuzusetzen.
Auch wird es im Kontrast zu dem vorstehenden bevorzugt, im Fall der Herstellung von aus feinen Körnern
aufgebauten Silberhalogenidkörnern, die Kristallsteuerungsverbindung
gemäß der Erfindung zum Zeitpunkt oder vor dem Zeitpunkt der Ausbildung der Kristallkerne zuzusetzen.
-33- 33Η28Θ
Die Kristallsteuerungsverbindung zur Anwendung im Rahmen der Erfindung kann vorhergehend in dem Reaktionsgefäß zur Ausbildung der Silberhalogenidkörner vorliegen
oder kann nach Beginn der Ausfällung der Silberhalogenidkörner zugesetzt werden. In diesem Fall kann die
Verbindung direkt zugegeben werden oder kann als Lösung in Wasser oder einem organischen Lösungsmittel, wie
Methanol, Ethanol und dgl., zugefügt werden.
Auch kann die Kristallsteuerungsverbindung zur Anwendung im Rahmen der Erfindung zu dem Reaktionssystem
allein zugesetzt werden oder kann zu dem Reaktionssystem zusammen mit einer Silberergänzungslösung , beispielsweise
einer wäßrigen Silbernitratlösung, und einer HaIogenergänzungslösung,
beispielsweise einer wäßrigen HaIogenidlösung, zugesetzt werden.
Im Fall der Zugabe der KristallSteuerungsverbindung
zur Anwendung im Rahmen der Erfindung kann die Verbindung kontinuierlich oder intermittierend zugegeben
werden. Für die wirksame Steuerung der Wachstums der Kristallebene wird es bevorzugt, die Menge der Kristallsteuerungsverbindung
gemäß der Erfindung zu erhöhen, beispielsweise die Zusatzmenge der Lösung dieser Verbindung
zu erhöhen oder die Konzentration der Verbindung in der Lösung zu erhöhen, und zwar entsprechend der
Erhöhung des Oberflächenbereiches der Silberhalogenidkörner .
3Q Das Platzeinnahmeverhältnis der (110)-Ebene der
Silberhalogenidkörner mit der (110)-Ebene gemäß der
Erfindung kann leicht geändert werden, indem die Zusatz-
35U280
menge der Kristallsteuerungsverbindung geändert wird.
Beispielsweise wird das Verhältnis der (110)-Ebene
entsprechend der Erhöhung der Zusatzmenge der Kristall-Steuerungsverbindung erhöht, wobei das Verhältnis der
(110)-Ebene maximal bei einem Zusatzmengenbereich der
Verbindung wird, wie nachfolgend beschrieben wird, und falls die Zugabemenge der Kristallsteuerungsverbindung
weiterhin jenseits des vorstehenden Bereiches erhöht wird, wird das Verhältnis der (100)-Ebene zu der
(110)-Ebene erhöht.
Die Zusatzmenge der Kristallsteuerungsverbindung zur Anwendung im Rahmen der Erfindung hängt von der
Art der eingesetzten Verbindung, den Herstellungsbedingungen für die Silberhalogenidemulsion, der Halogenzusammensetzung
der Silberhalogenidemulsion, der Korngröße der Silberhalogenidkörner und dgl. ab, beträgt
—5 — 2
jedoch vorzugsweise 5x10 bis 5x10 Mol je Mol
-4 -2
Silberhalogenid, stärker bevorzugt 1x10 bis 1 χ 10
Mol je Mol Silberhalogenid und am stärksten bevorzugt 3 χ 10~4 bis 6 χ 10~3 Mol je Mol Silberhalogenid.
Die Oberfläche der Silberhalogenidkörner gemäß der Erfindung besitzt die (110)-Ebene. In diesem Fall ist
das Platznahmeverhältnis der (110)-Ebene zu der Gesamtfläche der Silberhalogenidkörner vorzugsweise mindestens
20 % und stärker bevorzugt mindestens 80 %.
Weiterhin kann das Vorhandensein und das Verhältnis der (110)-Ebene der Silberhalogenidkörner durch ein
Elektronenmikroskop oder durch ein Farbstoffabsorptionsverfahren bestätigt werden.
Der Anteil der Silberhalogenidkörner mit der (110)-Ebene in der Silberhalogenidemulsion zur Anwendung
im Rahmen der Erfindung beträgt vorzugsweise mindestens 30 Gew.%, stärker bevorzugt mindestens 50 Gew.%,
c bezogen auf das Gesamtgewicht der Körner.
Im wesentlichen aus Silberbromidkörnern oder Silberjodbromidkörnern aufgebaute Silberhalogenidkörner,
welche die (110)-Ebene besitzen, können im Rahmen der
TO Erfindung eingesetzt werden. Die Silberhalogenidkörner
zur Anwendung gemäß der Erfindung können eine einzige Zusammensetzung haben oder können aus mehreren Schichten
oder Phasen (zwei Schichten oder drei Schichten) jeweils mit unterschiedlichen Halogenzusammensetzungen aufgebaut
sein. Wenn die Silberhalogenidkörner zur Anwendung gemäß der Erfindung nicht eine einzige oder homogene Zusammensetzung
besitzen, kann die Halogenzusammensetzung der inneren Schicht oder inneren Schichten der Silberhalogenidkörner
nicht nur aus Silberbromid oder Silberjodbromid bestehen, sondern kann auch Silberchlorid, Silberchlorbromid
und dgl. sein.
Der hier angewandte Ausdruck "im wesentlichen" bezeichnet, daß die Silberhalogenidkörner weiterhin Silberchlorid
zusätzlich zu Silberbromid oder Silberjodbromid enthalten können. Praktisch können die Silberhalogenidkörner
zur Anwendung im Rahmen der Erfindung weniger als 10 Mol%, vorzugsweise weniger als 5 Mol% Silberchlorid
enthalten.
Zur Steigerung der Empfindlichkeit der Silberhalogenidemulsion
selbst wird es bevorzugt, die auf den Oberflächen
35U28G
der Silberhalogenidkörner nach deren Ausbildung vorliegende Kristallsteuerungsverbindung durch Waschen mit
Wasser zu entfernen oder die Kristallsteuerungsverbindung durch Erhitzen wärmezuzersetzen. Jedoch kann die
Krsitallsteuerungsverbindung in der Silberhalogenidemulsion vorhanden sein, welche schließlich auf einen
Schichtträger zur Ausbildung des photographischen Materials aufgezogen wird.
Als hydrophiles Kolloid, welches für die Silberhalogenidemulsionen
gemäß der Erfindung verwendet wird, wird vorteilhafter Weise Gelatine eingesetzt, jedoch
können auch andere hydrophile Kolloide verwendet werden.
Beispiele für derartige hydrophile Kolloide sind Gelatinederivate, Pfropfpolymere von Gelatine und anderen
Polymeren, Proteine, wie Albumin, Casein, und dgl., Cellulosederivate, wie Hydroxyethylcellulose, Carboxymethylcellulose,
Celluloseschwefelsäureester, und dgl., Zuckerderivate, wie Natriumalginat, Stärkederivate
und dgl. und verschiedene synthetische Materialien von hohem Molekulargewicht, wie Polyvinylalkohol, Polyvinylalkohol
teilacetal, Poly-N-vinylpyrrolidion, Polyacrylsäure,
Polymethacrylsäure, Polyacrylamid, Polyvinylimidazol,
Polyvinylpyrazol und dgl.
Als Gelatine können gekalkte Gelatine sowie säurebehandelte Gelatine und enzymbehandelte Gelatine, wie
in Bull. Soc. Sei, Phot, Japan, Nr. 16, Seite 30 (1966) beschrieben, verwendet werden. Ferner können hydrolysierte
Produkte und Enzym-Zersetzungsprodukte der Gelatine verwendet werden.
Als Gelatinederivate gibt es verschiedene Reaktionsprodukte aus Gelatine und verschiedenen Verbindungen,
wie Säurehalogeniden,Säureanhydriden, Isocyanaten, Bromessigsäure,
Alkansultonen, Vinylsulfonamiden, Maleinimidverbindungen,
Polyalkylenoxiden, Epoxyverbindungen und dgl.
Falls die Silberhalogenidkörner zur Anwendung gemäß der Erfindung aus Silberjodbromidkörnern aufgebaut sind,
beträgt der Gehalt an Silberjodid vorzugsweise weniger
als 40 Mol% und stärker bevorzugt weniger als 20 Mol% , bezogen auf die gesamten Körner.
Falls die Silberhalogenidkörner zur Anwendung gemäß der Erfindung aus mehreren Schichten jeweils mit unterschiedlichen
Halogenzusammensetzungen aufgebaut sind, kann das Silberhalogenid im Inneren hiervon aus Silberbromid,
Silberjodid, Silberchlorid, Silberjodbromid, Silberchlorbromid, Silberchlorjodbromid und dgl. bestehen.
Die photographischen Silberhalogenidemulsionen zur Anwendung gemäß der Erfindung können grundsätzlich nach
den beispielsweise in Glafkides, Chimie et Physique Photographique (Paul Montel Co., 1967), G.F. Duffin,
Photographic Emulsion Chemistry (Focal Press, 1966), V.L. Zelikman et al., Making and Coating Photographic
Emulsion (Focal Pres, 1964) und dgl. beschriebenen Verfahren hergestellt werden.
Das heißt, es kann das Säureverfahren, das Neutralisationsverfahren,
das Ammoniakverfahren und dgl. angewandt werden. Auch als System zur Umsetzung des löslichen
Silbersalzes und des löslichen Halogenides kann
35H280
ein Einseitenmischverfahren, ein gleichzeitiges Mischverfahren,
eine Kombination hiervon und dgl. angewandt werden.
Die Silberhalogenidemulsion zur Anwendung gemäß der Erfindung kann auch nach dem sogenannten Umkehrmischverfahren
zur Bildung der Silberhalogenidkörner in Gegenwart von überschüssigem Silberion hergestellt werden.
Als eines der gleichzeitigen Mischverfahren kann das sogenannte gesteuerte Doppeldüsenverfahren angewandt
werden, wobei der pAg in der flüssigen Phase zur Bildung des Silberhalogenids bei einem konstanten Wert gehalten
wird.
Der pAg-Wert in der flüssigen Phase zur Bildung
der Silberhalogenidkörner differiert entsprechend der Halogenzusammensetzung der Silberhalogenidkörner, beträgt
jedoch vorzugsweise 7 bis 11.
Die Silberhalogenidkörner in der photographischen Silberhalogenidemulsion zur Anwendung gemäß der Erfindung
können auch jede gewünschte Korngrößenverteilung besitzen und können ein Polydisperssystem oder ein Monodisperssystem
sein. Das Monodisperssystem ist ein disperses System, wobei 95 % der Körner eine Größe innerhalb
+60 % der numerischen Durchschnittskorngröße, vorzugsweise innerhalb +40 %, besitzen. Die numerische
Durchschnittskorngröße ist der numerische Durchschnittsdurchmesser der Durchmesser der projizierten Flächen der
Silberhalogenidkörner.
Im Fall der Anwendung des vorstehend beschriebenen
gesteuerten Doppeldüsenverfahrens kann eine Silberhalogenidemulsion
vom Monodisperstyp erhalten werden, worin die Kristallform regulär ist und die Korngrößen praktisch
einheitlich sind und weiterhin kann eine Silberhalogenidemulsion, die aus Silberhalogenidkörnern aufgebaut ist,
worin die (110)-Ebene mehr als 80 % der gesamten Oberflächenbereiche
einnimmt, erhalten werden.
Auch Silberhalogenidemulsionen vom Polydisperstyp können leicht durch das gewöhnliche Einseitenmischverfahren
oder das gleichzeitige Mischverfahren hergestellt werden.
In der Stufe des Wachsens der Silberhalogenidkörner wird es bevorzugt, eine Silbersalzlösung und eine HaIogenidlösung
so zuzusetzen, daß neue Kristallkerne sich nicht bilden.
Die Größe der Silberhalogenidkörner kann durch Steuerung der Temperatur, durch die Wahl der Art und Menge
des Lösungsmittels und die Steuerung der Zusatzgeschwindigkeit von Silbersalz und Halogenid gesteuert werden,
welche zum Wachsen der Silberhalogenidkörner verwendet werden.
Auch kann gewünschtenfalls durch Anwendung eines Silberhalogenidlösungsmittels während der Herstellung
der Silberhalogenidkörner zur Anwendung gemäß der Erfindung die Korngrößenverteilung und das Wachstumsausmaß
der Silberhalogenidkörner gesteuert werden. Es wird bevorzugt, daß die Menge des Lösungsmittels 10
_2 —1 bis 1,0 Gew.%, insbesondere 10 bis 10 Gew.% der
Reaktionsflüssigkeit beträgt.
55Η28Θ
Auch durch eine Erhöhung der Menge des Lösungsmittels kann die Korngrößenverteilung monodispers werden
und das Wachstumsausmaß der Silberhalogenidkörner kann erhöht werden. Die Anwendung eines Silberhalogenidlösungsmittel
ist auch zur Erhöhung der Korngröße wertvoll.
Beispiele für Silberhalogenidlösungsmittel zur Anwendung im Rahmen der Erfindung sind Ammoniak, Thioäther,
Thioharnstoffe, Kaliumthiocyanat und dgl. Thioäther sind beispielsweise in den US-PS 3 271 157, 3 790 387
3 574 628 und dgl. beschrieben.
Als Herstellung für Silberhalogenidkörner zur Anwendung gemäß der Erfindung ist ein Verfahren zur Steigerung
der Zusatzgeschwindigkeit, der Zusatzmenge und der Zusatzkonzentrationen der Silbersalzlösung, beispielsweise
einer wäßrigen Silbernitratlösung, und der Halogenidlösung, beispielsweise einer wäßrigen Kaliumbromidlösung, welche
zur Beschleunigung des Wachstums der Silberhalogenidkörner zugesetzt werden, vorzugsweise angewandt.
Derartige Verfahren sind beispielsweise in der GB-PS 1 335 925, den US-PS 3 672 900, 3 650 757 und 4 242 445,
den veröffentlichten japanischen Patentanmeldungen 142329/80 und 158124/80 und dgl. beschrieben.
Als Zugabeverfahren für das Silberion und das Halogenion im Fall der Ausbildung der Silberhalogenidkörner
zur Anwendung im Rahmen der Erfindung wird im Fall beispielsweise der Herstellung von Silberbromidkristallen
eine wäßrige Lösung von Silbernitrat und eine wäßrige Lö-
35U280
sung von Kaliumbromid verwendet. Das heißt, das Silberion wird üblicherweise in Form einer wäßrigen Lösung
eines wasserlöslichen Silbersalzes, beispielsweise Silbernitrat, und das Halogenion üblicherweise in Form
einer wäßrigen Lösung eines wasserlöslichen Halogenid, beispielsweise Kaliumbromid, Natriumbromid, Kaliumchlorid,
Kaliumjodid und dgl., zugegeben.
Die Silberhalogenidkörner gemäß der Erfindung können auch durch Ausbildung an der Oberfläche von
Impfkristallen oder Kernen, beispielsweise einem Oktaeder, einem Kubus und dgl., mit verschiedenen Halogenzusammensetzungen
der aus Silberbromid oder Silberjodbromid aufgebauten Schicht mit einer unterschiedlichen
Halogenzusammensetzung gegenüber vorstehend hergestellt werden.
Beispielsweise gibt es (1) Silberhalogenidkörner, worin der innere Kern aus Silberjodbromid aufgebaut
ist und die Oberflächenschicht gleichfalls aus Silberjodbromid aufgebaut ist und der Gehalt an Silberjodid
in der Oberflächenschicht größer ist als im inneren Kern und (2) Silberhalogenidkerne, worin der innere
Kern aus Silberchlorid oder Silberchlorbromid aufgebaut ist und die Oberflächenschicht aus Silberjodbromid
aufgebaut ist.
Weiterhin können zwei oder mehr Arten von Silberhalogenidkörnern oder Silberhalogenidemulsionen, die
3Q getrennt hergestellt wurden, zum Gebrauch vermischt
werden.
■ 42 " 35Η28Θ
Die Silberhalogenidkörner zur Anwendung gemäß der Erfindung können in Gegenwart eines Cadmiumsalzes,
eines Zinksalzes, eines Bleisalzes, eines Thalliumsalzes, eines Iridiumsalzes oder eines Komplexsalzes hiervon,
eines Rhodiumsalzes oder einem Komplexsalzes hiervon, eines Eisensalzes oder eines Komplexsalzes hiervon,
eines Goldsalzes oder eines Komplexsalzes hiervon und dgl. gebildet oder physikalisch gereift werden. Die
Zusatzmenge des Salzes wird entsprechend dem Zweck des photographischen Materials gewählt.
Nach der Ausbildung der Niederschläge der Silberhalogenidkörner
oder nach der physikalischen Reifung der Silberhalogenidkörner können lösliche Salze aus der
Silberhalogenidemulsion nach dem Nudelwaschverfahren zum Waschen der Emulsion nach der Gelierung der Gelatine
der Emulsion entfernt werden oder können durch ein Ausflockungsverfahren unter Anwendung eines anorganischen
Salzes, eines anionischen oberflächenaktiven Mittels, eines anionischen Polymeren, beispielsweise Polystyrolsulf
onsäure, oder eines Gelatinederivates, beispielsweise acylierte Gelatine, carbamoyliere Gelatine und dgl.,
entfernt werden.
Die Silberhalogenidemulsionen zur Anwendung im Rahmen der Erfindung können chemisch sensibilisiert
werden oder nicht. Für die chemische Sensibilisierung können beispielsweise die in H. Frieser, Die Grundlagen
der photographischen Prozesse mit Silberhalogeniden, Seite 675 bis 734, Akademische Verlagsgesellschaft
(1968) beschriebenen Verfahren verwendet werden.
- 43 - 35U280
Das heißt, es können ein Schwefelsensibilisierungsverfahren unter Anwendung aktiver Gelatine oder einer
schwefelhaltigen Verbindung, die zur Reaktion mit Silber fähig ist, beispielsweise Thiosulfate, Thioharnstoffe,
Mercaptoverbindungen, Rhodanine, und dgl., ein Reduktionssensibilisierverfahren
unter Anwendung eines reduzierenden Materials, beispielsweise Zinn(II)-salze,
Amine,Hydrazinderivate, Formamidinsulfinsäure, Silanverbindungen
und dgl., und ein Edelmetallsensibilisierverfahren unter Anwendung einer Edelmetallverbindung,
beispielsweise Goldkomplexsalze, sowie Komplexsalze der zur Gruppe VIII des Periodensystems gehörenden Metalle,
wie Platin, Iridium, Palladium und dgl., einzeln oder als Kombination eingesetzt werden.
Spezifische Beispiele für das Schwefelsensibilisierverfahren sind in den US-PS 1 574 944, 2 410 689,
2 278 947, 2 728 668, 3 656 955 und dgl. beschrieben; spezifische Beispiele für Reduktionssensibilisierverfahren
sind in den US-PS 2 983 609, 2 419 974, 4 054 458 usw.
beschrieben und spezifische Beispiele für das Edelmetallsensibilisierverfahren
sind in den US-PS 2 399 083, 2 448 060, der GB-PS 618 061 und dgl. beschrieben.
Die photographischen Silberhalogenidemulsionen zur Anwendung gemäß der Erfindung können verschiedene
Verbindungen zur Verhinderung der Ausbildung von Schleier während der Herstellung der photographischen Materialien
(nach der chemischen Reifung oder direkt vor dem Aufziehen), während der Lagerung der photographischen Materialien
oder während der photographischen Behandlung der photographischen Materialien oder weiterhin für die Sta-
35U280
bilisierung des photographischen Verhaltens der photographischen Materialien enthalten. Dabei sind zahlreiche
Verbindungen als Antischleiermittel oder Stabilisatoren bekannt, z. B. Azole, wie Benzothiazoliumsalze,
Nitroindazole, Triazole, Benzotriazole und Benzimidazole, insbesondere nitro- oder halogen-substituierte Benzimidazole,
heterocyclische Mercaptoverbindungen, wie Mercaptothiazole, Mercaptobenzothiazole, Mercaptobenzimidazole,
Mercaptothiadiazole, Mercaptotetrazole, insbesondere i-Phenyl-5-mercaptotetrazol, Mercaptopyrimidine,
wobei die vorstehenden heterocyclischen Mercaptoverbindungen eine wasserlösliche Gruppe, beispielsweise
eine Carboxygruppe oder eine Sulfogruppe besitzen, Thioketoverbindungen,
wie Oxazolinethion, Azaindene, wie Tetraazaindene, insbesondere 4-Hydroxysubstituierte
(1,3,3a,7)-Tetraazaindene, Benzolthiosulfonsäuren, Benzolsulf
insäure und dgl.
Diese Verbindungen sind im einzelnen in E.J.Bitt, Stabilization of Photographic Silver Halide Emulsions,
Focal Press (1974) beschrieben.
Die photographischen Silberhalogenidemulsionen zur Anwendung gemäß der Erfindung können spektral für Blaulicht
mit relativ längerer Wellenlänge, für Grünlicht, für Rotlicht oder Infrarotlicht unter Anwendung von
Sensibilisierfarbstoffen sensibilisiert werden. Als Sensibilisierfarbstoffe
können Cyaninfarbstoffe, Merocyaninfarbstoffe, komplexe Cyaninfarbstoffe, komplexe Merocyaninfarbstoffe,
holopolare Cyaninfarbstoffe, Styrylfarbstoffe, Hemicyaninfarbstoffe, Oxonolfarbstoffe, Hemioxonolfarbstoffe
und dgl. verwendet werden. Spezifische
- 45 - 35H28G
Beispiele für spektral sensibilisierende Farbstoffe sind beispielsweise in P. Glafkides, Chimie Photographique,
2. Auflage, Kapitel 35 bis 41, Paul Montel, Paris (1957) und F.M. Hamer, The Cyanine and Related Compounds, Interscience,
in den US-PS 2 503 776, 3 459 553, 3 177 210 und Research Disclosure, Band 176, 17643 (Dezember 1978,
Term J Paragraph 23-IV und dgl. aufgeführt.
Das unter Anwendung der photographischen Silberhalogenidemulsion gemäß der Erfindung hergestellte photographische
Material kann wasserlösliche Farbstoffe in der hydrophilen Kolloidschicht als Filterfarbstoff oder zur
Bestrahlungsverhinderung oder für verschiedene andere Zwecke enthalten. Derartige Farbstoffe umfassen Oxonolfarbstoffe,
Hemioxonolfarbstoffe, Styrylfarbstoffe, Merocyaninfarbstoffe,
Cyaninfarbstoffe und Azofarbstoffe. Unter diesen Farbstoffen sind Oxonolfarbstoffe, Hemioxonolfarbstof
fe und Meroxyaninfarbstoffe besonders brauchbar.
Die unter Anwendung der photographischen Silberhalogenidemulsionen
gemäß der Erfindung hergestellten photographischen Materialien können anorganische oder
organische Härtungsmittel in den photographischen Silberhalogenidemulsionsschichten und anderen hydrophilen
Kolloidschichten enthalten. Beispiele für Härtungsmittel sind Chromsalze, beispielsweise Chromalaun,
Chromacetat und dgl., Aldehyde, z. B. Formaldehyd, Glyoxal, Glutaraldehyd, und dgl., N-Methylolverbindungen,
z. B. Dimethylolharnstoff, Methyloldimethylhydantoin
und dgl., Dioxanderivate, z. B. 2,3-Dihydroxydioxan und dgl. aktive Vinylverbindungen, beispielsweise 1,3,5-Triacryloylhexahydro-s-triazin,
1,3-Vinylsulfonyl-2-
" 46 " 35U280
propanol und dgl., aktive Halogenverbindungen, ζ. Β. 2,4-Dichlor-6-hydroxy-s-triazin und dgl., Mucohalogensäuren,
z. B. Mucochlorsäure, Mucophenoxychlorsäure und dgl. Sie können einzeln oder in Kombination hiervon
verwendet werden.
Die unter Anwendung der photographischen Silberhalogenidemulsionen
hergestellten photographischen Materialien können weiterhin verschiedene oberflächenaktive
Mittel in den photographischen Emulsionsschichten oder anderen hydrophilen Kolloidschichten für verschiedene
Zwecke enthalten, beispielsweise als Uberzugshifsmittel,
als antistatische Mittel, zur Verbesserung der Gleiteigenschaft, der Dispergierbarkeit und dgl.,
zur Verhinderung der Haftung und zur Verbesserung der photographischen Eigenschaften, beispielsweise Entwicklungsbeschleunigung,
Erhöhung des Kontrastes und Sensibilisierung.
Beispiele für oberflächenaktive Mittel sind nichtionische oberflächenaktive Mittel, wie Saponin (Steroidreihen),
Alkylenoxidderivate, beispielsweise Polyethylenglykol,
Polyethylenglykol/Polypropylenglykol-Kondensationsprodukte, Polyethylenglykolalkyläther oder PoIyethylenglykolalkylaryläther,
Polyethylenglykolester, Polyethylenglykolsorbitanester, Polyalkylenglykolalkylamine,
Polyalkylenglykolalkylamide, Polyethylenoxidadditionsprodukte von Siliconen und dgl., Glycidolderivate,
z. B. Alkenylbernsteinsäurepolyglyceride, Alkylphenolpolyglyceride
und dgl., Fettsäureester von mehrwertigen Alkoholen, Alkylester von Zuckern und dgl.,an-
- 47 - 3514286
ionische oberflächenaktive Mittel mit dem Gehalt einer
Säuregruppe, wie einer Carboxylgruppe, einer Sulfogruppe, einer Phosphorgruppe, einer Schwefelsäureestergruppe,
einer Phosphorsäureestergruppe und dgl., beispielsweise Alkylcarboxylate, Alkylsulfonate, Alkylbenzolsulfonate,
Alkylnaphthalinsulfonate, Alkylsschwefelsäureester,
Alkylphosphorsäureester, N-Acyl-N-alkyltaurine, SuIfobernsteinsäureester,
SuIfoalkylpolyoxyethylenalkylphenyläther, Polyoxyethylenalky!phosphorsäureester und
dgl., amphotere oberflächenaktive Mittel, wie Aminosäuren, Aminoalkylsulfonsäuren, Aminoalkylschwefelsäureester,
Aminoalkylphosphorsäureester, Alkylbetaine, Aminoxide, und dgl. und kationische aktive Mittel, wie
Alkylaminsalze, aliphatische oder aromatische quaternäre Ammoniumsalze, heterocyclische quaternäre Ammoniumsalze,
wie Pyridinium, Imidazolium und dgl. und aliphatische Ringe oder heterocyclische Ringe enthaltende Phosphoniumsalze
oder Sulfoniumsalze.
Weiterhin können die unter Anwendung der photographischen Silberhalogenidemulsionen gemäß der Erfindung hergestellten
photographischen Materialien Polyalkylenoxid oder Derivate hiervon, wie Äther, Ester, Amine und
dgl., Thioätherverbindungen, Thiomorpholine, quaternäre Ammoniumsalzverbindungen, Urethanderivate, Harnstoffderivate,
Imidazolderivate, 3-Pyrazolidone und dgl. in den photographischen Silberhalogenidemulsionsschichten
zum Zweck der Erhöhung der Empfindlichkeit, der Erhöhung des Kontrastes oder der Beschleunigung der Entwicklung
enthalten. Beispiele derartiger Verbindungen sind beispielsweise in den US-PS 2 400 532, 2 423 549, 2 716 062,
3 617 280, 3 772 021, 3 808 003 und der GB-PS 1 488 991 und dgl. beschrieben.
-48- 5514280
Als hydrophiles Kolloid oder als Bindemittel, welches für die Silberhalogenidemulsionsschicht oder
eine Zwischenschicht gemäß der Erfindung verwendet wird, wird vorteilhafterweise Gelatine eingesetzt, jedoch
können auch andere hydrophile Kolloide, wie sie vorstehend aufgeführt sind, verwendet werden.
Die photographischen Silberhalogenidemulsionen gemäß der Erfindung können weiterhin farbbildende Kuppler
enthalten, d. h. Verbindungen, die zur Farbbildung durch oxidative Kupplung mit einem primären aromatischen
Amin als Entwicklungsmittel, beispielsweise Phenylendiaminderivaten
und Aminophenolderivaten, bei Farbentwicklungsverfahren fähig sind, enthalten.
Beispiele von derartigen Kupplern sind Magentakuppler,
wie 5-Pyrazolonkuppler, Pyrazolbenzimidazolkuppler, Cyanacetylcumaronkuppler, offenkettige Acrylacetonitrilkuppler
und dgl., Gelbkuppler, wie Acrylacetamidkuppler,
z. B. Benzoylacetanilide, Pivaloylacetanilide, und dgl., Cyankuppler, wie Naphtholkuppler, Phenolkuppler und dgl.
Es wird bevorzugt, daß diese Kuppler nicht diffundierbare Kuppler mit einer hydrophoben Gruppe, welche
als Ballastgruppe bezeichnet wird, im Molekül sind. Die Kuppler können 4-äquivalent oder 2-äquivalent zu dem
Silberion sein.
Auch können gefärbte Kuppler mit Farbkorrektureffekt
oder sogenannte DIR-Kuppler, d. h. Kuppler, die einen
Entwicklungshemmstoff im Verlauf der Entwicklung freisetzen, verwendet werden.
3514299
Ferner können nicht-färbende DIR-Kupplungsverbindungen,
welche ein farbloses Kupplungsreaktionsprodukt liefern und Entwicklungsheininstoffe freisetzen, ebenso
wie die DIR-Kuppler verwendet werden.
Die unter Anwendung der Silberhalogenidemulsionen gemäß der Erfindung hergestellten photographischen
Materialien können weiterhin Hydrochinonderivate, Aminophenolderivate,
Gallussäurederivate, Ascorbinsäurederivate
un(ä dgl., als Farbschleierverhinderungsmittel enthalten.
Die unter Anwendung der photographischen Silberhalogenidemulsionen
gemäß der Erfindung hergestellten photographischen Materialien können ultraviolettabsorbierende
Mittel in der hydrophilen Kolloidschicht enthalten. Beispiele für ultraviolettabsorbierende Mittel sind
Benzotriazolverbindungen, die durch eine Arylgruppe substituiert sind, wie sie beispielsweise in der US-PS
3 533 793 beschrieben sind, 4-Thiazolidonverbindungen, wie in den US-PS 3 314 794 und 3 352 681 beschrieben,
Benzophenonverbindungen, wie in der japanischen Patentanmeldung 2784/71 beschrieben, Zimtsäureesterverbindungen,
wie in den US-PS 3 705 805 und 3 707 375 beschrieben, Butadienverbindungen, wie in der US-PS
4 045 229 und Benzoxidolverbindungen, wie in der US-PS 3 700 455 beschrieben. Ferner können die in der US-PS
3 499 762 und der japanischen Patentanmeldung 48535/79 beschriebenen Verbindungen als ultraviolettabsorbierende
Mittel verwendet werden. Auch ultraviolettabsorbierende Kuppler, beispielsweise einen a-Naphtholcyanfarbstoff
bildende Kuppler und ultraviolettabsorbierende Polymere können verwendet werden. Diese Ultraviolettabsorber
können für eine spezifische Schicht gerbend oder härtend sein.
Im Rahmen der Erfindung können die folgenden bekannten Verblassungsverhinderungsmittel und Farbbildstabilisatoren
einzeln oder in Kombination verwendet werden. Als Verblassungsverhinderungsmittel dienen Hydrochinonderivate,
Gallussäurederivate, p-Alkoxyphenole, p-Oxyphenolderivate
und Bisphenole.
Weiterhin können die photographischen Siberhalogenidemulsionen gemäß der Erfindung verschiedene Zusätze, wie
Weißungsmittel, Desensibilisatoren, Plastifizierer, Gleitmittel, Mattierungsmittel, öle, Beizmittel und dgl.
enthalten.
Diese Zusätze sind für Praxis in Research Disclosure, Band 176, Seite 21 bis 31 (RD-17643) (Dezember 1978) beschrieben.
Die photographischen Silberhalogenidemulsionen gemäß der Erfindung können für verschiedene photographische
Färb- und Schwarz-Weiß-Silberhalogenidmaterialien verwendet
werden. Beispielsweise können die Emulsionen gemäß der Erfindung als farbpositive Emulsionen, Emulsionen
für farbphotographische Papiere, farbnegative Emulsionen, Farbumkehremulsionen (die einen Kuppler enthalten oder
nicht), Emulsionen für photographische graphische Materialien, z. B. lithographische Filme, Emulsionen für
photographische CRT-Wiedergabematerialien, Emulsionen für photographische radiographische Materialien , insbesondere
direkt photographierende Materialien unter Anwendung von Intensivierrastern und indirekt photographische
Materialien, sowie als Emulsionen für Kolloidübertragungsverfahren,
Silbersalzdif f usionsübe*" tragungsver-
fahren, Farbstoffübertragungsverfahren, Silbersalzbleichverfahren,
photographische Ausdruckmaterialien, photographische Wärmeentwicklungsmaterialien und dgl. , verwendet
werden.
5
5
Die Belichtung zur Erzielung der photographischen Bilder können in gewöhnlicher Weise ausgeführt werden.
Das heißt, verschiedene Lichtquellen unter Einschluß von Infrarotlicht, wie Naturlicht (Sonnenlicht), Wolframlampen,
Fluoreszenzlampen, Quecksilberlampen, Xenonbogenlampen,
Kohlenbogenlampen, Xenonblitzlampen, Kathodenstrahlflugflecken,
Lichtemittierdioden, Laserlicht, beispielsweise Gaslaser, YAG-Laser, Farbstofflaser,
Halbleiterlaser und dgl., können verwendet werden.
Auch das von einer Fluoreszenzsubstanz emittierte Licht, die durch Elektronenstrahlen, Röntgenstrahlen γ-Strahlen,
α-Strahlen und dgl. erregt ist, kann verwendet werden.
Die Belichtungszeit beträgt von 1/1000 Sekunde bis zu 1 Sekunde bei Anwendung einer gewöhnlichen Kamera.
Jedoch kann die Lichtaussetzungszeit kürzer als 1/1000
4 6 Sekunde, beispielsweise 1/10 bis 1/10 Sekunden, wie im Fall der Anwendung einer Xenonblitzlampe oder eines
Kathodenstrahlrohr, sein oder kann länger als 1 Sekunde sein. Gewünschtenfalls kann die spektrale Zusammensetzung
des für die Belichtung verwendeten Lichtes durch Anwendung von Farbfiltern gesteuert werden.
Zur Behandlung der photographischen Materialien, die unter Anwendung der Silberhalogenidemulsionen gemäß
der Erfindung hergestellt wurden, können die bekannten Verfahren und bekannten Behandlungsflüssigkeiten, wie sie
•35U280
beispielsweise in Research Disclosure, Band 176, Seite 28 bis 30 (RD-17643) beschrieben sind, angewandt werden.
Die photographische Behandlung kann entsprechend dem Zweck, ein photographisches Verfahren zur Ausbildung
von Silberbildern (Schwarz-Weiß-Entwicklungsverfahren) oder ein photographisches Verfahren zur Ausbildung von
Farbbildern (farbphotographisches Verfahren) sein. Die Behandlungstemperatur wird üblicherweise im Bereich
von 18 bis 50 0C gewählt, kann jedoch niedriger als 18 0C sein oder kann höher als 50 0C sein.
Gegebenenfalls können auch andere Entwicklungsverfahren, beispielsweise eine Wärmeentwicklung, angewandt
werden.
15
15
Die Erfindung wird nachfolgend anhand der Beispiele erläutert, ohne daß sie hierauf begrenzt ist. Falls nichts
anderes angegeben ist, sind sämtliche Prozentsätze und dgl. auf das Gewicht bezogen.
Für die Kristallsteuerungsverbindungen gemäß der Erfindung und die Vergleichsverbindungen (a) bis (d),
die in der nachfolgenden Tabelle I gezeigt sind, wurde die physikalische Retardanz durch das vorstehend beschriebene
Meßverfahren für die physikalische Retardanz gemessen. Dabei wurde die Messung bei pH 5 durchgeführt.
Dann wurden Silberhalogenidemulsionen nach dem folgenden
Verfahren hergestellt und die Beschleunigungswirkung zur Entwicklung der (110)-Ebene wurde mit jeder Verbindung
bewertet.
-53- 35H280
Während 1000 ml einer wäßrigen 2%igen Gelatinelösung
mit einem Gehalt von 20 ml einer wäßrigen 25%igen Ammoniaklösung gut gerührt wurden, wurden 1000 ml
einer wäßrigen Silbernitratlösung mit einem Gehalt von 100 g Silbernitrat und eine wäßrige Kaliumbromidlösung
mit dem Gehalt der notwendigen und ausreichenden Menge an Kaliumbromid zu der wäßrigen Gelatinelösung bei
50 0C nach dem gesteuerten Doppeldüsenverfahren während
eines Zeitraums von 40 Minuten zugesetzt.
Die Zugabegeschwindigkeit der wäßrigen Kaliumbromidlösung wurde so gesteuert, daß der pAg-Wert im Reaktionsgefäß
stets bei 10,0 während der Zugabe gehalten wurde.
Die dabei erhaltene Silberhalogenidemulsion bestand aus regulären Oktaederkörnern mit einer mittleren Korngröße
(Durchmesser der projezierten Schnittfläche, gemessen durch das TGZ-3-Meßgerät von Carl Zeiss A.G.,
West-Deutschland) von 0,85 μΐη und war aus der (111)-Ebene
aufgebaut.
Die dabei erhaltene Silberhalogenidemulsion wurde in gleiche Teile aufgeteilt und nach der Dispergierung
jedes Teils in 1000 ml Wasser, das 30 ml 25%iges Ammoniak enthielt, wurden 0,6 mMol/Mol Silberhalogenid der
in Tabelle I aufgeführten Verbindung zu dem Gemisch zugesetzt, worauf 1000 ml einer wäßrigen Lösung, die
80 g Silbernitrat enthielt, und eine wäßrige Kaliumbromidlösung, die die notwendige und ausreichende Menge
an Kaliumbromid enthielt, zu dem Gemisch bei 50 0C nach
dem gesteuerten Doppeldüsenverfahren im Verlauf von
35H280
40 Minuten zugesetzt wurden, wobei der pAg-Wert bei
10,0 gehalten wurde.
Die äußere Form der in jeder der dabei erhaltenen Silberhalogenidemulsionen enthaltenen Silberhalogenidkörner
wurde mit einem Elektronenmikroskop untersucht. Die dabei erhaltenen Ergebnisse sind in Tabelle I gezeigt.
Weiterhin wurden die folgenden Verbindungen als Vergleichsverbindungen verwendet.
35U28Q
.Vergleichsverbindung(^)
:
N N
I I
CH
SH J
Vergleichsverbindung (b):
S°12H25
SH
Vergleichsverbindung (c)
N N
HS-" ^ S^ ^S-CgH17(n)
Vergleichsverbindung (d)
N N
(η)
35H28G
Tabelle | 90 | I | Äußere Form der Silber- halogenid- körner |
Bemerkung | |
Probe- Nr. |
Verbindung Physika lische Re- tardanz (pH 5) |
90 | Rhombisches Dodecaeder |
erfindungsge | |
1 | (3) | 90 | Il | Il | |
2 | (4) | 80 | Il | Il | |
3 | (5) | 90 | Il | Il | |
4 | (6) | 90 | Il | Il | |
5 | (10) | 100 | Il | Il | |
6 | (13) | 90 | Il | Il | |
7 | (15) | 90 | Il | Il | |
8 | (17) | 100 | Il | Il | |
9 | (39) | 90 | Il | Il | |
10 | (40) | 90 | Il | Il | |
11 | (41) | 80 | Il | Il | |
12 | (42) | O | Il | Il | |
13 | (43) | 40 | Reguläres Oktaeder |
Vergleich | |
14 | Vergleichs verbindung (a) |
O | Rundes regu läres Octae- der |
Il | |
15 | Vergleichs verbindung (b) |
0 | Rundes regu lates Octae- der |
Il | |
16 | Vergleichs verbindung (c) |
Reguläres Octaeder |
Il | ||
17 | Vergleichs verbindung (d) |
||||
Wie sich klar aus den Werten der Tabelle I ergibt, konnten bei Anwendung der Kristallsteuerungsverbindungen
gemäß der Erfindung mit einer physikalischen Retardanz von höher als 70 photographische Silberhalogenidemulsionen
hergestellt werden, die Silberbromidkörner als rhombi-
' 57 " 35U280
sches Dodecaeder enthielten. Das heißt, unter Anwendung der Kristallsteuerungsverbindungen gemäß der Erfindung
konnte die (110)-Ebene bemerkenswert entwickelt werden.
Nach gutem Rühren von 1000 ml einer wäßrigen 2%igen Gelatinelösung mit einem Gehalt von 20 ml einer wäßrigen
25%igen Ammoniaklösung wurden 1000 ml einer wäßrigen SiI-bernitratlösung
mit einem Gehalt von 100 g Silbernitrat und eine wäßrige Kaliumbromidlösung mit dem Gehalt
der notwendigen und ausreichenden Menge an Kaliumbromid zu der Gelatinelösung bei 50 0C nach dem gesteuerten
Doppeldüsenverfahren im Verlauf von 40 Minuten zugesetzt. 15
Die Zugabegeschwindigkeit der wäßrigen Kaliumbromidlösung wurde so gesteuert, daß der pAg-Wert in dem Reaktionsgefäß während der Zugabe bei 10,0 gehalten wurde.
Die dabei erhaltene Silberhalogenidemulsion bestand aus regulären Oktaederkörnern mit einer mittleren Korngröße
(Durchmesser der projizierten Schnittfläche gemessen
mit dem TGZ-3-Meßgerät von Carl Zeiss A.G. in West-Deutschland) von 0,85 μπι und war aus der (111 )-Kristallebene aufgebaut.
Dann wurde die dabei erhaltene Silberhalogenidemulsion in zwei Anteile unterteilt, die jeweils Silberbromid
entsprechend zu 50 g Silbernitrat enthielten und jeder Anteil wurde in 1000 ml Wasser mit einem Gehalt
von 30 ml 25%igem Ammoniak dispergiert. Dann wurden 75 ml einer Methanollösung mit 0,1 % der Verbindung (13) gemäß
der Erfindung zu einer Dispersion zugesetzt und die gleiche
-58- 35Η28Θ
Menge an Methanol, die keine Kristallsteuerungsverbindung enthielt, wurde zu der anderen Dispersion zugesetzt
und das Wachstum der Silberhalogenidkörner wurde bei beiden Mischungen in folgender Weise fortgesetzt.
Hierzu wurden 1000 ml einer wäßrigen Lösung mit dem Gehalt von 80 g Silbernitrat und eine wäßrige
Kaliumbromidlösung mit dem Gehalt der notwendigen und ausreichenden Menge an Kaliumbromid zu jedem Gemisch
bei 50 0C nach dem gesteuerten Doppeldüsenverfahren während eines Zeitraums von 40 Minuten zugefügt,
während der pAg-Wert bei 10,0 gehalten wurde.
Die dabei erhaltene Silberhalogenidemulsion (Emulsion A), die keine Kristallsteuerungsverbindung
enthielt, bestand aus einem regulären Oktaeder (Fig. 1), wobei die äußere Form der Silberhalogenidkörner aus
der (111)-Kristallebene aufgebaut war. Andererseits war die Silberhalogenidemulsion (Emulsion B), die die
Verbindung (13) enthielt, gemäß der Erfindung ein praktisch rhombisches Dodecaeder, worin die äußere
Form der Körner aus der (110)-Kristallebene aufgebaut war (Fig. 2).
Beispiel 3
25
25
Entsprechend dem gleichen Verfahren wie in Beispiel 2 mit der Ausnahme, daß die Zugabegeschwindigkeit
der wäßrigen Lösung von Kaliumbromid so gesteuert wurde, daß der pAg-Wert im Reaktionsgefäß stets bei
8,0 gehalten wurde, wurden Silberhalogenidemulsionen hergestellt.
35U280
In diesem Fall zeigte die Silberhalogenidemulsion (Emulsion C), die die Verbindung (13) gemäß der Erfindung
nicht enthielt, eine kubische Form, während die äußere Form der Silberhalogenidkörner aus der (100)-Ebene
aufgebaut war (Fig. 3), während die Silberhalogenidemulsion ebenso wie die Emulsion B, die die Verbindung
(13) gemäß der Erfindung enthielt, praktisch aus einem vollständigen rhombischen Dodecaeder aufgebaut
war, worin die äußere Form der Silberhalogenidkörner aus der (110)-Kristallebene aufgebaut war.
Weiterhin sind die Empfindlichkeiten und Schleierwerte der Silberhalogenidemulsionen, die in den
Beispielen 2 und 3 hergestellt wurden, in Tabelle II gezeigt, wobei die Empfindlichkeit der Emulsion B
vor der chemischen Sensibilisierung zu 100 gesetzt wurde.
Wie sich klar aus den in Tabelle II gezeigten Werten ergibt, ist ersichtlich, daß die Emulsion B
gemäß der Erfindung mit der (110)-Ebene bemerkenswert die Ausbildung von Schleier bei der gleichen
Empfindlichkeit begrenzen konnte.
Nach der Entsalzung von drei Arten der Emulsionen A, B und C, die in den Beispielen 2 und 3 erhalten
worden waren, nach einem gewöhnlichen Verfahren, wurde
Gelatine zu jeder Emulsion zugesetzt und aufgelöst. Nach einer Gold- und Schwefelsensibilisierung der
erhaltenen Emulsionen mit Natriumthiosulfat, Kalium-
35H280
thiocyanat und Kaliumchloraurat jeweils bei dem
gleichen pH-Wert (6,5) , dem gleichen pAg-Wert (8,6) und der gleichen Temperatur (60 °C) wurde jede Emulsion
auf einen Celluloseacetatfxlm ohne Zusatz eines spektralsensibilisierenden Farbstoffes aufgezogen und
getrocknet.
Dann wurde nach der Durchführung einer Belichtung mit weißem Licht jedes photographischen Filmes, der
in dieser Weise hergestellt worden war, durch einen optischen Keil jeder Film unter Anwendung des Entwicklers
D-19 (Produkt der Eastman Kodak Co.) während 10 Minuten bei 20 0C entwickelt. Dann wurden die
Schleierwerte nach der chemischen Sensibilisierung bei der gleichen Empfindlichkeit verglichen. Die dabei
erhaltenen Ergebnisse sind in Tabelle II aufgeführt.
Photographische Eigenschaft
Empfindlichkeit vor der chemischen Sensibilisierung
Schleier vor der chemischen Reifung
Empfindlichkeit nach der chemischen Sensibilisierung
Schleier nach der chemischen Sensi- 0,07 bilisierung
Kristallebenen der Fig.4,7, Silberhalogenid- 10 und 13
körner
Tabelle II | (110)-Ebene Emulsion B |
(100)-Ebene Emulsion C |
(111)-Ebene Emulsion A |
100 (Standard) |
400 |
400 | 0,02 | 0,06 |
0,04 | 800 | 800 |
η 800 | ||
0,02
Fig.5,8,
11 und 14
11 und 14
0,10
Fig. 6,9 12 und 15
Zu jeder der drei Arten der Emulsionen A, B und C, die in Beispiel 4 erhalten worden waren, wurde
als Sensibilisierfarbstoff 3,3'-Diethyl-9-methyl-
thiacarbocyanin zugesetzt und, nachdem die Emulsionen 30 Minuten bei 40 0C stehengelassen worden waren,
wurde jede Emulsion auf einen Celluloseacetatfilmträger aufgezogen und getrocknet.
10
Hinsichtlich der spektralen Reflexionsspektrenwerte der dabei erhaltenen aufgezogenen Proben wurden
die spektralen Reflexionsspektren der Proben, die praktisch die gleiche minimale Reflektanz (etwa 40 %)
zeigten, verglichen, wobei die Ergebnisse in Fig. 16 gezeigt sind.
Aus den in Fig. 16 gebrachten Ergebnissen ist ersichtlich, daß die aus der (110)-Kristallebene
aufgebaute Emulsion B eindeutig unterschiedliche spektrale Eigenschaften gegenüber denjenigen der Emulsion
A, die aus der (111)-Kristallebene aufgebaut
ist, und der Emulsion C, die aus der (100)-Kristallebene aufgebaut ist, zeigt. Das heißt, im spektralen
Reflexionsspektrum der Silberhalogenidemulsion gemäß der Erfindung, die aus der (110)-Kristallebene aufgebaut
ist, ist die Form des Reflexionsspektrums praktisch eine Standform im Vergleich zu den aus den anderen
Kristallebenen aufgebauten Silberhalogenidemulsionen, was bedeutet, daß eine Silberhalogenidemulsion
mit verbesserter Farbreproduzierbarkeit erhalten werden kann.
" 62 " 35H28G
Entsprechend dem gleichen Verfahren wie im Fall der Herstellung der Emulsion B im Beispiel 2 mit der
Ausnahme, daß eine wäßrige Lösung von Kaliumbromid und 5 Mol% Kaliumjodid anstelle der wäßrigen Lösung von
Kaliumbromid verwendet wurde, wurde eine photographische Silberhalogenidemulsion erhalten, die aus Silberjodbromidkörnern
mit einem Gehalt von 5 Mol% Silberjodid aufgebaut war. Die photographische Emulsion
bestand aus regulären rhombischen Dodecaederkörnern, die aus der (110)-Kristallebene aufgebaut waren.
Entsprechend dem gleichen Verfahren wie im Fall der Herstellung der Emulsion B in Beispiel 2 mit der
Ausnahme, daß eine wäßrige Lösung von Kaliumbromid und 15 Mol% Kaliumjodid anstelle der wäßrigen Lösung
von Kaliumbromid verwendet wurde, wurde eine photographische Silberhalogenidemulsion erhalten, die aus
Silberjodbromidkörnern mit einem Gehalt von 15 Mol%
Silberjodid aufgebaut war. Die photographische Emulsion
bestand aus regulären rhombischen Dodecaederkörnern, die aus der (110)-Kristallebene aufgebaut
waren.
Entsprechend dem gleichen Verfahren wie im Fall der Herstellung der Emulsion B von Beispiel 2 mit der
Ausnahme, daß die Verbindung (40) gemäß der Erfindung anstelle der Verbindung (13) gemäß der Erfindung ver-
wendet wurde, wurde eine photographische Silberbromidemulsion
hergestellt. Die photographische Emulsion bestand aus regulären rhombischen Dodecaederkörnern, die
aus der (110)-Kristallebene aufgebaut waren.
Entsprechend dem gleichen Verfahren wie in Beispiel 6, wobei jedoch die Verbindung (40) gemäß der
Erfindung anstelle der Verbindung (13) gemäß der Erfindung
eingesetzt wurde, wurde eine Silberjodbromidemulsion
hergestellt. Die Emulsion bestand aus regulären rhombischen Doedcaederkörnern, die aus der
(110)-Kristallebene aufgebaut waren.
Die Erfindung wurde vorstehend anhand bevorzugter Ausführungsformen beschrieben, ohne daß die Erfindung
hierauf begrenzt ist.
- Leerseite -
Claims (17)
1. Photographische Silberhalogenidemulsion, gekennzeichnet
durch einen Gehalt an Silberhalogenidkör-
5 nern, deren Oberfläche eine (110)-Kristallebene ist, die
im wesentlichen aus Silberbromid oder Silberjodbromid aufgebaut ist.
2. Verfahren zur Herstellung einer photographischen
10 Silberhalogenidemulsion, welche Silberhalogenidkörner
enthält, deren Oberfläche praktisch aus Silberbromid oder Silberjodbromid aufgebaut ist, dadurch gekennzeichnet,
daß das Wachstum der Silberhalogenidkörner in einem wäßrigen Medium in Gegenwart eines hydrophilen
15 Schutzkolloids und mindestens einer, die Entwicklung
l'clclim
Icleplinne
Icleplinne
Telex
I clckopicrcr
I'oMUiru München Deutsche Hank Munchcii Bayer. Vcreinsl'.ink Miinchen
Kin-Nr IHKJrU-XiM Klo.-Nr. 2S25.\s<
> Klo-Ni
35U280
einer (110)-Kristallebene beschleunigenden Verbindung
ausgeführt wird.
3. Verfahren zur Herstellung einer photographisehen
Silberhalogenidemulsion nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß als die Entwicklung der (110)-Kristallebene
beschleunigende Verbindung mindestens eine Kristallsteuerungsverbindung mit einer physikalischen
Retardanz von mindestens 70 angewandt wird. 10
4. Verfahren zur Herstellung einer photographischen Silberhalogenidemulsion nach Anspruch 3, dadurch
gekennzeichnet, daß eine Kristallsteuerungsverbindung mit einer physikalischen Retardanz von mindestens 80
angewandt wird.
5. Verfahren zur Herstellung einer photographischen Silberhalogenidemulsion nach Anspruch 3, dadurch
gekennzeichnet, daß eine Kristallsteuerungsverbindung mit einer physikalischen Retardanz von mindestens 90
angewandt wird.
6. Verfahren zur Herstellung einer photographischen Silberhalogenidemulsion nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß als Kristallsteuerungsverbindung eine Verbindung entsprechend der Formel (I)
N-
N„\ „Ν. (D
SH
angewandt wird, worin R1 ein Wasserstoffatom, eine substituierte
oder unsubstituierte Alkylgruppe mit 15 oder
weniger als 15 Kohlenstoffatomen, eine substituierte oder unsubstituierte Arylgruppe mit 20 oder weniger
als 20 Kohlenstoffatomen oder eine heterocyclische Ringgruppe bedeutet.
7. Verfahren zur Herstellung einer photographischen Silberhalogenidemulsion nach Anspruch 3, dadurch
gekennzeichnet, daß als Kristallsteuerungsverbindung eine Verbindung entsprechend der Formel (II)
N N
angewandt wird, worin R2 ein Wasserstoffatom oder eine
substituierte oder unsubstituierte Alkylgruppe mit 12 oder weniger als 12 Kohlenstoffatomen bedeutet.
8. Verfahren zur Herstellung einer photographisehen
Silberhalogenidemulsion nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß als Kristallsteuerungsverbindung
eine Verbindung entsprechend der Formel (III)
N
.4- 35H290
angewandt wird, worin R3 eine substituierte oder unsubstituierte
Alkylgruppe mit 10 oder weniger als 10 Kohlenstoffatomen oder eine substituierte oder unsubstituierte
Aminogruppe mit 10 oder weniger als 10 Kohlenstoffatomen bedeutet.
9. Verfahren zur Herstellung einer photographischen
Silberhalogenidemulsion nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß als Kristallsteuerungsverbindung
eine Verbindung entsprechend der Formel (IV)
N N-R4
y ^
(IV)
angewandt wird, worin R. eine substituierte oder unsubstituierte Alkylgruppe mit 10 oder weniger als 10 Kohlenstoffatomen
oder eine substituierte oder unsubstituierte Arylgruppe mit 10 oder weniger als 10 Kohlenstoffatomen
bedeutet.
10. Verfahren zur Herstellung einer photographischen Silberhalogenidemulsion nach Anspruch 3, dadurch
gekennzeichnet, daß als Kristallsteuerungsverbindung eine Verbindung entsprechend der Formel (V)
N N N N
(V)
R5-S^ "S^ ^S-S
3BU280
angewandt wird/ worin R- und R, jeweils eine substituierte
oder unsubstituierte Alkylgruppe mit 10 oder weniger als 10 Kohlenstoffatomen oder eine substituierte
oder unsubstituierte Aminogruppe mit 10 oder weniger
als 10 Kohlenstoffatomen bedeuten.
11. Verfahren zur Herstellung einer photographischen
Silberhalogenidemulsion nach Anspruch 3 bis 10, dadurch
gekennzeichnet, daß die zugesetzte Menge der Kristallsteuerungsverbindung 5 :
je Mol Silberhalogenid beträgt.
je Mol Silberhalogenid beträgt.
-5 -2
Kristallsteuerungsverbindung 5 χ 10 bis 5x10 Mol
12. Photographische Silberhalogenidemulsion nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Platzeinnahmeverhältnis
der (110)-Ebene zu der Gesamtfläche der Silberhalogenidkörner mindestens 20 % beträgt.
13. Photographische Silberhalogenidemulsion nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß das Platzeinnahmeverhältnis
der (110)-Ebene zu der Gesamtfläche der Silberhalogenidkörner mindestens 80 % beträgt.
14. Photographische Silberhalogenidemulsion nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Anteil der
Silberhalogenidkörner mit der (110)-Ebene in der Silberhalogenidemulsion mindestens 30 Gew.%, bezogen
auf das Gesamtgewicht der Körner, beträgt.
15. Photographische Silberhalogenidemulsion
τ« gekennzeichnet durch den Gehalt von Silberhalogenidkörnern,
deren Oberfläche praktisch aus Silberbromid oder Silberjodbromid aufgebaut ist, wobei die Emulsion durch
Ausführung des Wachstums der Silberhalogenidkörner in
einem wäßrigen Medium in Gegenwart eines hydrophilen Schutzkolloides und mindestens einer die Entwicklung
einer (110)-Kristallebene beschleunigenden Verbindung
hergestellt wurde.
5
5
16. Photographische Silberhalogenidemulsion nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß als die Entwicklung
der (110)-Kristallebene beschleunigende Verbindung mindestens eine Kristallsteuerungsverbindung
mit einer physikalischen Retardanz von mindestens 70 verwendet wird.
17. Photographische Silberhalogenidemulsion nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß die Silberhalogenidkörner
eine monodisperse Korngrößenverteilung besitzen, wobei 96 % der Körner eine Größe innerhalb
+60 % der numerischen Durchschnittskorngröße besitzen.
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