DE3390423C2 - Verfahren und Einrichtung zur Herstellung von Brausegranulat - Google Patents
Verfahren und Einrichtung zur Herstellung von BrausegranulatInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstel
lung von Brausegranulat, die insbesondere pharmazeutische
Wirkstoffe enthalten.
Ein weiterer Aspekt der Erfindung betrifft eine entsprechende
Einrichtung zur Herstellung von Brausegranulat.
Zu dem Stand der Technik gehörende Verfahren (FR-PSen
71 12 175 und 71 35 069) sehen drei Herstellungsschritte vor:
- 1) Schonende Befeuchtung von Kaliumcarbonat mit einer sehr geringen Menge demineralisierten Wassers, dann Hinzufügen von Glykokoll (Bindemittel), das Ganze in einem Mischer des Knetertyps, der die Reaktion des Bicarbonats mit der Zitronensäure einleitet;
- 2) Vortrocknen der Mischung in einem Fluidbett, welches durch einen warmen Luftstrom erhalten wird, was die Reak tion blockiert;
- 3) endgültige Trocknung ebenfalls in einem Fluidbett, wel ches durch die warme Luftströmung gebildet ist.
Diese zum Stand der Technik gehörende Verfahrensweise erfor
dert allerdings die umständliche Überführung der Charge nach
dem Zustand 1) von dem Mischer zu dem Trockner. Demzufolge
kann die in dem Mischer ausgelöste Brause-Reaktion nicht mit
äußerster Genauigkeit gesteuert werden, da ihr Abschluß, der
im Stadium 2) in dem Trockner auftritt, von der Zeit der Ent
leerung und des Transports der Charge zu dem Trockner abhängt.
Diese Zeit kann von einer Partie bis zur nächsten schwanken.
Diese Änderung der Zeit kann sich auf die Qualität des Granu
lats, welches nach Abschluß der Granulierung vorliegt, negativ
auswirken.
Bekannt ist ein Verfahren zur Herstellung von zu Brausetablet
ten verarbeitbaren Brausegranulaten durch Wärmebehandlung der
Brausebestandteile und nachfolgende Vakuumbehandlung, bei wel
cher die Brausebestandteile mit einem polaren Lösungsmittel
versetzt werden (EP 0 076 340). Während der Vakuumbehandlung
wird eine dosierte Menge des polaren Lösungsmittels zum Ge
misch der Brausebestandteile hinzugefügt, wobei CO₂ freigesetzt
wird. Die Wärmebehandlung wird jeweils nach Schnelltrocknung
des Gemisches so oft wiederholt, bis eine ausreichende Ober
flächenpassivierung erreicht ist. Im einzelnen ist es in die
sem Zusammenhang bekannt, als Granulierflüssigkeit ein wäß
riges Lösungsmittel einzusetzen und in einem geschlossenen
System Hydrogencarbonat und/oder Carbonat zu vermischen, hier
auf dieses Gemisch einer Vakuumbehandlung zu unterziehen, bei
welcher es mit einem polaren Lösungsmittel wie Wasser oder
einem hiermit gebildeten Gemisch versetzt wird, die entstehen
den Granulate zu zerkleinern und gegebenenfalls zu tablettie
ren. Dabei erfolgt also die Vakuumbehandlung bereits während
der Zugabe des Lösungsmittels. Das Verfahren soll in einem
geschlossenen System durchgeführt werden, welches einen Vaku
umkessel umfaßt. Wesentlich ist bei diesem Verfahren und der
zu dessen Durchführung verwendeten Einrichtung zur Herstellung
aufbrausenden Tablettenguts die weitgehende Passivierung der
aufbrausenden Pulverbestandteile. Im einzelnen wird beispiels
weise die Zitronensäure passiviert, dann doppelkohlensaures
Soda unter weitgehendem Unterdruck zugesetzt, und schließlich
werden dosierte Mengen Wasser aufeinanderfolgend zugegeben.
Dieses Verfahren kann jedoch nur ausgeübt werden, indem wenig
stens 50% des Volumens des Reaktionsbehälters für die Charge
genutzt werden. Hieraus ergibt sich eine erhebliche Unwirt
schaftlichkeit, die den industriellen Einsatz verbietet. Abge
sehen von der schlechten Apparatenutzung ist der Passivie
rungsvorgang selbst kompliziert, langdauernd und weitere Ko
sten verursachend. Nicht zuletzt kann die Passivierung einen
CO₂-Verlust in der Größenordnung 30% bedeuten, der erheblich
die Brauseeigenschaften beeinträchtigt.
Eine zum Stand der Technik gehörende Vorrichtung zur Herstel
lung von zu Brausetabletten zu verarbeitenden Brausegranulaten
aus einem wärmebehandelten Gemisch aus Säure, Hydrogencarbonat
und/oder Carbonat und ggfs. Zusatzstoffen, wobei zwischen
Säure und Carbonat in einem evakuierten Behälter eine Ober
flächenreaktion stattfindet, sieht ebenfalls eine Oberflächen
passivierung vor (AT-PS 372 299). Diese erfolgt wiederum,
indem dem Gemisch im Vakuum eine dosierte Menge eines polaren
Lösungsmittels zugeführt wird, das dadurch gebildete CO₂ abge
saugt wird und der Vorgang nach Vakuum-Schnelltrocknung des
Gemischs bis zum Erreichen der Oberflächenpassivierung wie
derholt wird.
Hingegen waren andere bekannte Verfahren und Einrichtungen zum
Mischen und Granulieren von pulverförmigen Substanzen ggfs.
unter Zugabe von Additiven, die durch eine Feuchtgranulation
mit einem Lösungsmittel in dampfförmiger Phase gefolgt von
einer Trocknung bei Unterdruck definiert war, u. a. dafür vor
gesehen, daß aus den pulverförmigen Substanzen Tabletten her
gestellt werden, aber keine Brausetabletten (DE-PS 22 18 729,
US-PS 3 946 996). Dabei ging die Fachwelt davon aus, daß die
Herstellung von Brausetabletten zu einem anderen technischen
Gebiet gehört als die Herstellung nicht aufbrausender Tablet
ten, da die Bestandteile der Brausetabletten, welche für deren
Brauseeigenschaften vorzusehen sind, spezielle technische
Probleme (zur Passivierung) schufen.
Bekannt ist auch ein Verfahren zur Herstellung von Brauseta
bletten, wonach pulverförmige Rohmaterialien in einer Granu
lier-Trockeneinrichtung, die Mittel zum Heizen aufweist, be
handelt werden, in welcher die Granulation durch Zugabe eines
Granulier-Lösungsmittels erfolgt, um das Granulat durch Be
feuchten zu bilden, und die Trocknung des Granulats erfolgt,
welches anschließend zu Tabletten zusammengepreßt wird (DE-OS
28 42 822). Hierbei ist aber ein organisches Lösungsmittel zu
verwenden, in dem insbesondere Polyvinylpyrrolidon lösbar ist.
Mit diesem Lösungsmittel, welches löslichen Wirkstoff enthält,
werden die in Schwebe befindlichen Partikel der Brausemischun
gen gesprüht. Bei Verdunstung dieses Lösungsmittels kann sich der
darin gelöste Wirkstoff auf die in Schwebe befindlichen Parti
kel in feiner Form absetzen. Hierzu wird das organische Lö
sungsmittel kurzzeitig verdampft. Eine nennenswerte chemische
Reaktion zwischen den Brausekomponenten tritt durch das orga
nische Lösungsmittel nicht ein. Das organische Lösungsmittel
verdampft bei der Beschichtung der Brausekomponenten mit einem
Beschichtungsmittel bzw. Bindemittel, insbesondere Polyvinyl
pyrrolidon kurzzeitig bzw. plötzlich. Weiterhin erfolgt nach
der in diesem Zusammenhang bekannten Fluidbett-Technologie das
Trocknen nicht unter Unterdruck oder Vakuum, sondern lediglich
durch Temperaturerhöhung. - Nachteilig ist im Blick auf die
Umweltbelastung die Verwendung eines organischen Lösungsmit
tels sowie der Umstand, daß die mit den in dem organischen
Lösungsmittel gelösten Wirkstoffe ausgelösten Reaktionen nicht
ohne weiteres exakt steuerbar sind. Gleichmäßige Produktions
eigenschaften sind daher nicht sicher zu erwarten.
Eine nur in Zusammenhang mit der Herstellung nicht aufbrausen
der pulverförmigen Substanzen bekannte Einrichtung weist einen
schwenkbaren trommelförmigen geschlossenen Behälter auf, in
dem eine Misch-, Rühr- und Fördereinrichtung angeordnet ist
(DE-PS 22 18 729). Die Misch-, Rühr- und Fördereinrichtung ist
in entgegengesetzten Richtungen antreibbar, um eine Förderwir
kung wahlweise mit oder gegen die Schwerkraft zu erzielen.
Insbesondere ist als Misch-, Rühr- und Fördereinrichtung eine
in beiden Drehrichtungen antreibbare Wendel vorgesehen. Der
Transport ist somit verhältnismäßig kompliziert.
Zum Stand der Technik gehören ferner Einrichtungen zur Her
stellung tablettierbereiter Mischungen in einem einzigen Appa
rat, jedoch nach dem Verfahren der Wirbelschichtgranulierung
bzw. nach dem Einstufen-WSG-Verfahren (Pharmazeutische Indu
strie 28 (1966), Seiten 144 bis 146; Pharmazeutische Industrie
30 (1968), Seiten 552 bis 561; Römpp Chemie Lexikon, Seite
4440). Die bekannten WSG-Verfahren sind dadurch gekennzeich
net, daß sie die einzelnen Partikel durch ein Bindemittel, wie
z. B. Polyvinylpyrrolidon, zusammenhaften lassen oder die Be
standteile stellenweise partiell an der Oberfläche lösen,
wonach sie beim Trocknen durch Rekristallisation zusammenwach
sen können (z. B. Zuckergranulat). Beide voranstehend genannten
Granulatsbildungsarten eignen sich kaum zur Herstellung ta
blettierbarer Massen für Brausetabletten. In dem erstgenannten
Fall hat das Bindemittel die Wirkung, das Auflösen der Tablet
te zu verlängern. In dem zweiten Fall der teilweisen Lösung
der Bestandteile und deren Verbindung durch Rekristallisation
muß ein erheblicher Anteil an solchen Grundmassen, die geeig
net sind zu granulieren (Zucker, Sorbitol) hinzugefügt werden,
welche die Brauseeigenschaften der Tabletten verschlechtern.
Demgemäß liegt dem erfindungsgemäßen Verfahren zur Herstellung
von Brausegranulaten die Aufgabe zugrunde, mit gesteigerter
Produktivität tablettierbares Granulat mit verbesserten Brau
seeigenschaften herzustellen.
Diese Aufgabe wird mit dem Verfahren gelöst, welches die Ver
fahrensschritte gemäß Anspruch 1 aufweist.
Ein zusätzlicher Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens
besteht darin, daß bei der Trocknung des Granulats unter Un
terdruck nur die in dem Mischer enthaltene Luft und die durch
die chemische Reaktion entstehende, relativ geringe Kohlendi
oxidgasmenge entfernt zu werden braucht. Relativ gering ist
auch die benötigte Wassermenge bzw. Menge wäßriger Lösung zum
Auslösen der chemischen Reaktion, an der die Rohmaterialien
beteiligt sind. Damit verbunden sind die Vorteile, die sich
daraus ergeben, daß alle Reaktionen und Verfahrensschritte
gemäß Anspruch 1 in ein und derselben Einrichtung, die Mehr
fachfunktionen ausübt, erfolgen. Damit läßt sich eine große
Genauigkeit der Verfahrensabläufe erzielen, die gefordert
wird, um die strikte Qualitätsanforderungen der pharmazeuti
schen Industrie, insbesondere an Homogenität des fertigge
stellten Granulats zu erfüllen.
Weitere vorteilhafte Merkmale des Verfahrens ergeben sich aus
den Ansprüchen 2-8.
Eine zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens beson
ders geeignete Einrichtung, die sich von dem erörterten Stand
der Technik (DE-PS 22 18 729) erfinderisch unterscheidet, ist
in Anspruch 9 angegeben.
Vorteilhafte Ausgestaltungen dieser Einrichtung sind Gegen
stand der Ansprüche 10-12.
Die Erfindung wird im folgenden anhand der Zeichnung erläu
tert, in deren Fig. 1 die Bezugszeichen folgende Bedeutung
haben:
1 Produktionsturm
2 Vorratstrichter
3 selbsttätige Dosiereinrichtung
4 Mischungs-Granulierungs-Trocknungsapparat
5 Wärmeaustauscherblock
6 Bandmischer
7 Entleerungseinrichtung.
2 Vorratstrichter
3 selbsttätige Dosiereinrichtung
4 Mischungs-Granulierungs-Trocknungsapparat
5 Wärmeaustauscherblock
6 Bandmischer
7 Entleerungseinrichtung.
Die Granulation besteht z. B. in einer Verbindung der Natriumbicar
bonat- und Zitronensäurepartikel durch chemische Bindung.
Diese chemischen Bindungen werden durch Zufuhr einer vorbe
stimmten Menge demineralisierten Wassers erhalten, welches
eine teilweise aufbrausende Reaktion mit Bildung von Mono-,
Di- oder Trinatriumzitrat hervorruft. Diese Natriumzitratmole
küle werden als Bindeglieder der Natriumbicarbonat- und der
Zitronensäurepartikel betrachtet und geben der Mischung die
physikalischen Eigenschaften der Zusammenpreßbarkeit.
Die aufbrausende Reaktion, die durch externen Zusatz von
1 bis 6 Gew.-% wäßriger Lösung (Wasser oder Feuchtmacher
lösung) ausgelöst wird, erhält sich selbst, da sie Wasser
erzeugt, und wird durch Trocknung mittels Trockner
gestoppt.
Das Verfahren der Granulierungs-Trocknung läßt sich ins
besondere zum Verwirklichen einer aufbrausenden Mischung
als Grundmasse anwenden, der in einem weiteren Verfahrens
schritt die aktiven Wirkstoffe und die eine Gleitwirkung
ergebenden Wirkstoffe hinzugesetzt werden. Beispielsweise
werden die bestimmten Parameter für gebremst aufbrausendes
Aspirin genannt, für welches auf feuchtem Weg ein Granulat
mit drei Bestandteilen hergestellt wird: Natriumbicarbonat,
Zitronensäure und gegebenenfalls Glykokoll (Binder).
Es ist ebenso für die Herstellung einer aufschäumenden
Mischung verwendbar, die einen oder mehrere aktive Wirkstoffe
enthält. Beispielsweise werden wir die für eine Zusammensetzung
angewendeten Parameter nennen, die den unter dem Namen
"Paracetamol" bekannten Wirkstoff 4-Hydroxyacetamilid ent
hält.
Das erfindungsgemäße Herstellungsverfahren wird in
einer besonders wirksamen Weise teilweise unter Unterdruck
durchgeführt.
Diese Technik erlaubt es:
- - die getrennten Befeuchtungs- und Trockenphasen zu besei tigen,
- - die Herstellungszeit zu verkürzen und damit die Produktivi tät zu erhöhen,
- - die Energie sparsamer einzusetzen, ohne das geringste Risiko der chemischen Destabilisierung durch eine Behandlung ausgehend von den Lösungsmitteln einzugehen.
Dabei können alle wesentlichen Verfahrensschritte zur Herstel
lung des Granulats, aus dem dann die Brausetabletten gefertigt
werden, in ein und derselben Einrichtung mit den nachfolgenden
sehr wichtigen Vorteilen durchgeführt werden, die sowohl die
Qualität als auch die industrielle Wirtschaftlichkeit betref
fen:
- - Keine Entleerung noch Übergabe der Reaktionsmischung, demzufolge Möglichkeit, die aufbrausende Reaktion in außerordentlich präziser Weise zu beenden; dies hat wei ter zur Folge, daß die bisher von Fertigungslos zu Ferti gungslos eintretenden Schwankungen der Produkteigenschaf ten verschwinden;
- - Zeitgewinn;
- - Die bisher verwendeten Mischer mußten mit einem Druckaus gleich versehen werden, um einen durch die Bildung von CO₂ hervorgerufenen Druckanstieg zu vermeiden. Weiterhin mußten in diesen Mischern regelmäßig Verstopfungen besei tigt werden. Diese beiden Faktoren verursachten erhebli che Pulververluste, die bei dem vorliegenden neuen Ver fahren nach der Erfindung nicht auftreten (ungefähr 1%);
- - Möglichkeit, die Parameter der Granulierungs-Trockner einzustellen und diese zu automatisieren, was nach dem bisherigen Stand der Technik sehr schwierig, wenn nicht unmöglich war.
Das verwendete Prinzip der Feuchtgranulation gestattet es,
ausgehend von Pulvern mit definierter Teilchengröße, ein Er
zeugnis zu erhalten, dessen Granulateigenschaften dem späteren
Preßvorgang angepaßt sind.
Eine andere Besonderheit der Erfindung besteht darin, daß
die verwendeten Apparate in einem vertikalen Produktions
turm angeordnet sind.
Dementsprechend zeichnet sich das Verfahren zur Herstellung
aufbrausenden Granulats, welches zur Kompression bestimmt ist,
durch die Verwendung eines Produktionsturms (1) aus,
in dem die folgenden Verfahrensschritte ausgeführt
werden:
- 1. Die Gewichte der Ausgangsmaterialien, welche Vorrats trichter (2) verlassen, werden festgestellt.
- 2. Durch eine selbsttätige Dosiereinrichtung (3) werden diese Ausgangsmaterialien ganz oder teilweise in einem Mischer- Granulierungs-Trockner (4) eingespeist.
- 3. Die Mischung, die Granulierung und die Trocknung des aufschäumenden Granulats unter Unterdruck werden durch geführt.
- 4. Die Abkühlung erfolgt in einem Wärmeaustauscherblock (5) durch Fluidbildung, der kompakter als ein Trockner mit fluidisiertem Luftbett ist.
- 5. Die Kalibrierung durch einen hin- und hergehenden Granulierer und die endgültige Mischung in einem Band mischer (6), beispielsweise des Typs Gondard auf Waagen zur Berechnung der Ausbeute werden durchgeführt.
- 6. Die Entleerung erfolgt durch eine Entleerungseinrichtung (7) dieses Mischers in Behälter des Typs Flo-Bin.
Die Vorgänge von 1 bis 6 laufen vertikal nach unten ab, und
die Übergaben erfolgen durch Schwerkraft und staubfrei.
Besonders interessant ist, daß die drei geschilderten Ab
läufe des Punktes 3 (Mischung, Granulierung, Trocknung) in
der Prozeß-Überwachungswarte automatisierbar sind.
Außerdem können die Verfahrensschritte 1 bis 5 in ihrer
zeitlichen Aufeinanderfolge automatisiert werden. Diese
Automatisierung gestaltet das Verfahren hinsichtlich der
Ausbeute der Arbeitskraft wirtschaftlich (etwa 1 t/h für
zwei Personen), da Unterbrechungen der Charge zwischen den
Verfahrensschritten vermieden werden.
Die Einrichtung, zur Mischung-Granulierung-Trocknung ist
von einem Tank vollständig abgeschlossen gebildet, der mit
einer mechanischen Rühreinrichtung für die Mischung der
eingeschlossenen Pulver versehen ist und mit Entklumpungs
messern ausgestattet ist, die die Zerkleinerung von Klumpen
gewährleisten, welche durch das Lösungsmittel im Verlaufe
der Befeuchtung gebildet wurden. Dieser Tank weist außerdem
vorzugsweise auf:
- - Eine doppelte Wand (Doppelmantel), welche den Durchgang eines Fluid als Wärmemittel gestattet,
- - eine Zugabe- und Abgabeschleuse für Ausgangsstoffe,
- - eine Unterdruckeinrichtung, die es gestattet, einen Unterdruck von 70 Millibar aufrecht zu erhalten.
Alle mechanischen oder physikalischen Elemente, die in die
aufeinanderfolgenden Verfahrensschritte der Granulierungs
trocknung eingreifen, werden durch Wärmefühler, durch
Messung der Stromstärke und des Unterdrucks gesteuert.
Beispielsweise kann ein Apparat des Typs DVT Lödige in
angepaßter Form eingesetzt werden. Eine andere Besonderheit der
Erfindung beruht in der vorteilhaften Verwendung eines
Wärmeaustauscherblocks zum Kühlen des Granulats.
Die folgenden Beispiele I und II veranschaulichen die
Erfindung, jedoch ohne Einschränkung des Schutzumfangs.
Formulierung:
- - "Paracetamol"
- - Vitamin C
- - Natriumbicarbonat
- - Zitronensäure
- - Kaliumbicarbonat
- - Sorbitol.
Die Versuche wurden mit einer Pulvermischung von 58 kg
durchgeführt.
Die verschiedenen obengenannten Ausgangsmaterialien werden
nacheinander in den Mischer (4) ohne Rücksicht auf die physi
kalischen Unverträglichkeiten eingebracht, die zwischen
ihnen existieren können. Die Mischung wird in 3 Minuten
hergestellt. Während dieses Zeitablaufs wird eine Tempera
turerhöhung des Pulvers durch Einführen einer Flüssigkeit
als Wärmeträger in dem Doppelmantel des Mischers durchgeführt.
Das Lösungsmittel ist eine Mischung aus Wasser und dem
Natriumdioctylsulfosuccinat.
Befeuchtung durch Besprühen oder Ansaugen des Lösungsmittels
durch Unterdruck.
Konzentration des Lösungsmittels: 0,64% bezogen auf das
Pulvergewicht.
Das Besprühen wird unter atmosphärischem Druck während
5 Minuten durchgeführt.
Sie wird durch eine Verminderung des atmosphärischen Drucks
bis auf 70 hPa (Millibar) erreicht; bei diesem Druck wird der
Siedepunkt des Lösungsmittels erreicht. Die Trocknung wird
durch Temperaturerhöhung fortgesetzt.
Dieser Verfahrensschritt dauert ungefähr 37 Minuten. Das
Stoppen des Trocknens wird durch Überwachen der Rest
feuchtigkeit des Pulvers ausgelöst.
Die Vorteile dieser Technik sind:
- - Erzeugung eines Granulats besserer Qualität, insbesondere größerer Homogenität,
- - Verwendung von Wärmezonen genügend niedriger Temperatur, um keine Destabilisierung von wärmeempfindlichen Wirk stoffpräparaten hervorzurufen,
- - mögliche vollständige Automatisierung,
- - geringer benötigte Wärmezufuhr zur Verdampfung des Lösungsmittels.
Formulierung:
- - Calciumcarbasalat
- - Lysincarbamat
- - Zitronensäure
- - Aroma
- - Polyäthylenglykol (PEG)
- - Ammonium-Saccharin
- 1. Das Calciumcarbasalat wird in einem der Trichter 2
gespeichert. Es wird anschließend in der Dosiereinrichtung
3 gewogen und in den Mischer-Granulierungs-Trockner 4
eingebracht.
Bei dieser Ausführungsform der Erfindung gestattet es die Automatik des Produktionsturms, die Funktionen des Mischens und der Granulierung entfallen zu lassen und nur die Funktion des Trocknens in dem Trockner 4 beizubehalten. - 2. Nach der Trocknung wird das Calciumcarbasalat in den Kühler (Wärmeaustauscher) 5 geschickt, um das Erzeugnis auf seine Ausgangstemperatur zurückzuführen.
- 3. Die Einstellung der Partikelgröße erfolgt entweder durch einfachen Durchgang durch einen Rost oder ein Sieb oder durch Zerkleinern. Die Wahl dieser Zerkleinerungs mittel hängt dabei von der Art der gelieferten Erzeugnisse ab.
- 4. Entleeren in einen Bandmischer 6, in dem das genaue Gewicht des Erzeugnisses bestimmt wird.
Die vier voranstehenden Verfahrensschritte werden im folgenden
für das Lysincarbamat und für die Zitronensäure wiederholt.
Nachdem diese drei Bestandteile in den Mischer aufgenommen
sind, werden in dem Mischer die zugehörigen Bestandteile
eingebracht, wie das Aroma, das PEG und das Ammonium-
Saccharin.
Claims (13)
1. Verfahren zur Herstellung von Brausegranulat, wonach
pulverförmige Rohmaterialien in einer Granulier-Trockeneinrichtung,
die Mittel zum Heizen aufweist, behandelt
werden, in welcher die Granulation durch Zugabe eines
Granulier-Lösungsmittels erfolgt, um ein Granulat durch
Befeuchten zu bilden, und die Trocknung des Granulats
erfolgt,
wobei eine vertikal angeordnete Einrichtung verwendet wird, die einen Arbeitsturm bildet, in welchem die Rohmaterialien nahe der obersten Stelle in Fülltrichtern gespeichert sind, dann durch Schwerkraft in eine Misch-Granulier-Trockeneinrichtung staubfrei eingespeist werden,
worauf sämtliche Rohmaterialien in der Misch-Granulier- Trockeneinrichtung trocken mechanisch gemischt werden, worauf als Granulier-Lösungsmittel ein wäßriges Lösungs mittel in diese Misch-Granulier-Trockeneinrichtung eingespeist wird, welches eine chemische Reaktion auslöst, an der die Rohmaterialien beteiligt sind, worauf das Gemisch der Rohmaterialien und des Lösungsmittels bei atmosphärischem Druck bis zur Bildung eines Granulats durchgemengt wird,
worauf die Trocknung des Granulats unter Vakuum erfolgt, das trockene Granulat gekühlt wird und die Entleerung der Einrichtung durch Schwerkraft erfolgt.
wobei eine vertikal angeordnete Einrichtung verwendet wird, die einen Arbeitsturm bildet, in welchem die Rohmaterialien nahe der obersten Stelle in Fülltrichtern gespeichert sind, dann durch Schwerkraft in eine Misch-Granulier-Trockeneinrichtung staubfrei eingespeist werden,
worauf sämtliche Rohmaterialien in der Misch-Granulier- Trockeneinrichtung trocken mechanisch gemischt werden, worauf als Granulier-Lösungsmittel ein wäßriges Lösungs mittel in diese Misch-Granulier-Trockeneinrichtung eingespeist wird, welches eine chemische Reaktion auslöst, an der die Rohmaterialien beteiligt sind, worauf das Gemisch der Rohmaterialien und des Lösungsmittels bei atmosphärischem Druck bis zur Bildung eines Granulats durchgemengt wird,
worauf die Trocknung des Granulats unter Vakuum erfolgt, das trockene Granulat gekühlt wird und die Entleerung der Einrichtung durch Schwerkraft erfolgt.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Granulier-Lösungsmittel aus der Gruppe ausgewählt
ist, die entmineralisiertes Wasser und eine wäßrige Lösung
von Natrium-Dioktylsulfosukinat umfaßt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß nach der Trocknung und der Kühlung die getrockneten
und gekühlten Rohmaterialien durch Schwerkraft in eine
Kalibrierungseinrichtung eingespeist werden.
4. Verfahren nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß nach der Kalibrierung die getrockneten, gekühlten
und kalibrierten Rohmaterialien durch Schwerkraft zu
einem Bandmischer gefördert werden.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Rohmaterialien Natriumbicarbonat, Zitronensäure sind
und das Lösungsmittel demineralisiertes Wasser ist.
6. Verfahren nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Rohmaterialien außerdem Glykokol umfassen.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Rohmaterialien umfassen:
- - "Paracetamol"
- - Natriumbicarbonat
- - Kaliumbicarbonat
- - Sorbit
- - wasserfreie Zitronensäure
- - Askorbinsäure
und daß das Lösungsmittel eine wäßrige Lösung von
"Manoxol", das den Wirkstoff Sulfobutandisäure/1,4-
bis(2-äthylhexyl)ester enthält, ist.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Rohmaterialien umfassen:
- - Kalziumcarbasalat
- - Lysincarbamat
- - Zitronensäure.
9. Einrichtung zur Herstellung von Brausegranulat, die
eine Mischeinrichtung und eine Granulier-Trockeneinrichtung umfaßt,
in welcher Rohmaterialien zum Granulieren mit einem Lösungsmittel
eingegeben werden, wobei die Trockeneinrichtung Mittel zum Heizen
und Mittel zur Erzeugung eines Unterdrucks aufweist, um eine
Trocknung unter Unterdruck durchzuführen,
dadurch gekennzeichnet,
daß sie vertikal ausgebildet ist, um einen staubfreien Arbeitsturm
(1) zu bilden, der in seinem Inneren nahe
der obersten Stelle Fülltrichter aufweist, in denen die Roh
materialien gespeichert sind und die dazu eingerichtet sind,
durch Schwerkraft die Granulier-Trockeneinrichtung (4) zu
speisen, welche Mittel zum Einstellen auf Atmosphärendruck
wenigstens während des Granulierens aufweist, Mittel zum
Trocknen des Granulats unter Unterdruck sowie Mittel zum
Entleeren der getrockneten Rohmaterialien durch Schwerkraft
umfaßt, um diese durch Schwerkraft in einen Kühler (5) ein
zuspeisen und des weiteren durch Schwerkraft auszutragen.
10. Einrichtung nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß sie eine Kalibriereinrichtung zum Kalibrieren der
Rohmaterialien in Flußrichtung hinter dem Kühler (5) aufweist.
11. Einrichtung nach Anspruch 8 oder 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß sie in Flußrichtung hinter der Kalibriereinrichtung
einen Bandmischer (6) umfaßt.
12. Einrichtung nach einem der Ansprüche 9 bis 11,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Einrichtung zum Einführen des Lösungsmittels
eine mittels Unterdruck wirkende Ansaugeinrichtung ist.
Applications Claiming Priority (3)
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---|---|---|---|
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Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3390423T1 DE3390423T1 (de) | 1985-01-24 |
DE3390423C2 true DE3390423C2 (de) | 1996-08-14 |
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ID=26223202
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
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---|---|
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DK (1) | DK163565C (de) |
EG (1) | EG17260A (de) |
ES (1) | ES528271A0 (de) |
GB (1) | GB2146244B (de) |
GR (1) | GR81352B (de) |
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