DE3237827A1 - Grosses passagierschiff - Google Patents
Grosses passagierschiffInfo
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Description
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Oy Wärtsilä Ab 11. 10. 1982
FI-OOlOl Helsinki 10 WA 42
Großes Passagierschiff
Die Erfindung betrifft ein großes Passagierschiff,
das sowohl Passagierkabinen als auch allgemeinen Zwecken dienende Räume sowie Diensträume aufweist. Der Ausdruck
"großes Passagierschiff" bezeichnet in dieser Beschreibung und in den Ansprüchen ein Passagierschiff mit mehreren
hundert Passagierkabinen.
In einem Passagierschiff sind die Passagierkabinen gewöhnlich so angeordnet, daß einige der Kabinen sog. Außenkabinen
an den Seiten des Schiffes und andere Kabinen Innenkabinen im Innern des Schiffes sind. Die Innenkabinen
können keine Fenster haben und aus diesem Grund sind die Passagiere nicht bereit, für diese Kabinen denselben Preis
wie für Außenkabinen zu zahlen. Es sind Versuche unternommen worden, dieses Problem durch Anordnung aller Passagierkabinen
an den Außenseiten des Schiffes zu lösen, aber dies machte es notwendig, die Kabinen auf so vielen Decks vorzusehen,
daß der Gesamtaufbau des Schiffes wegen der Vorschriften für Passagierräume unter und über dem höchsten
durchgehenden Deck kompliziert wurde. Außerdem hat man viele Passagierkabinen auf so niedrigen Decks angeordnet,
daß sie aus diesem Grund nicht attraktiv für die Passagiere waren. Ein typisches Beispiel eines solchen Schiffes ist in
"Schiff und Hafen" Nr. 9/1965,S.727-734 dargestellt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde,das oben geschilderte Problem durch ein neues Designprinzip zu lösen,
das die Gesamtkonstruktion des Schiffes einfacher und wirtschaftlicher macht.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß das Schiff in einen oberen Teil und in einen unteren
Teil unterteilt ist, von denen der untere Teil nach oben bis zum obersten, -sich über den gesamten Schiffsrumpf erstreckenden
Deck reicht, daß der untere Teil im wesentlichen keine Passagierkabinen enthält, und daß im wesentlichen
alle Passagierkabinen als sog. Außenkabinen an einer den oberen Teil des Schiffes bildenden Mehrdeckeinheit angeordnet
sind, welche Einheit beträchtlich schmäler als der untere Teil des Schiffes ist und entsprechend den Regeln
für Aufbauten über dem obersten durchgehenden Deck konstruiert ist.
Dieses Designprinzip bringt den Vorteil, daß alle Kabinen in einem Teil des Schiffes gelegen sind, der entsprechend
den Schiffsbauregsln nicht als ein Teil des Rumpfes
klassifiziert ist, sondern als ein Aufbau, für den andere Vorschriften gelten wie für den eigentlichen Schiffsrumpf
^ Daraus ergibt sich eine Reihe von Vorteilen bezüglich der Bauanforderungen an die Kabinen-und außerdem wird es
wesentlich einfacher, die notwendigen Passagierwege zwischen verschiedenen Stockwerken des Passagzerkabinenabteils unterzubringen.
Der untere Teil eines erfindungsgemäßen Schiffs bildet den eigentlichen Schiffsrumpf und ist entsprechend den
für den Rumpfaufbau geltenden Vorschriften zu konstruieren.
Die Erfindung macht es wesentlich leichter^ diesen Vorschriften
zu genügen, da der allgemeine Aufbau nicht durch eine große Anzahl von Passagierkabinen verkompliziert ist. Das
in der oben zum Stand der Technik genannten Zeitschrift gezeigte Schiff ist ein gutes Beispiel dafür, welche Schwierigkeiten
sich ergeben, wenn ein Teil der Passagierkabinen
unter dem obersten durchgehenden Deck und ein Teil der Passagierkabinen
über diesem Deck angeordnet wird. Dieses Schiff würde bezüglich verschiedener seiner Passagierweganordnungen
nicht den heute für Passagierschiffe geltenden Vorschriften genügen.
Die Erfindung bringt den Vorteil, daß alle Passagierkabinen Außenkabinen sind, d.h. des den Passagieren attraktivsten
Typs. Da alle Kabinen sich in einem Teil des Schiffs befinden, der als Aufbau klassifiziert werden kann,können sie
in einfacherer Weise gebaut werden als wenn sie ein Teil des Schiffrumpfes wären. Insbesondere ist es zweckmäßig, die
Kabinen in Form vorgefertigter Kabinenelemente zu machen, die von der Außenseite in ihren vorgesehenen Platz eingeschoben
werden können. Dank dieser Anordnung der Kabinen hat die Außenwand nicht besonders strengen Anforderungen
bezüglich Festigkeit, Haltbarkeit gegenüber Wellenaufprall usw. zu genügen.
Da alle technischen Ausrüstungen wie Zu- und Abwasserleitungen ,Air-Conditioning-Rohre, elektrische Kabel, Passagierwege
wie Treppen und Aufzüge usw. zwischen den zwei Reihen von Außenpassagierkaoinen angeordnet werden können,
kann die Gesamtlänge aller Verrohrungen, Verkabelungen usw. gering gehalten werden. Eine Anordnung mit einem durchgehenden
zentralen vertikalen Raum für die technische Ausrüstung macht es außerdem möglich, die Länge und die Zahl der horizontalen
Rohr- und Leitungsabschnitte zu verringern, wodurch der vertikale Abstand zwischen den Decks in dem Passagierkabinenabteil
verkleinert werden kann. Die Anordnung gemäß der Erfindung hat auch einen vorteilhaften Einfluß auf die Stabilität
eines Schiffes, da der Schwerpunkt des Schiffes auf einem niedrigeren Niveau als bei konventionellen Schiffen
sein wird. Auch die Rettungboote können auf einer niedrigeren Ebene angeordnet werden. Die Erfindung macht es weiterhin
möglich, Balkone oder einen Wandelgang außerhalb der Kabinen vorzusehen, und die Fenster der Kabinen können groß
gemacht werden, da sie vor schwerem Wellenaufprall geschützt sind.
Der beste Platz für die Rettungsboote des Schiffes liegt außerhalb des Passagierkabinenabteils auf dessen
unterstem Deck. Aus praktischen Gründen benötigt das Trag— system der Rettungsboote einigen Platz in vertikaler - ichtung,
so daß die Rettungsboote in der Praxis zwischen dem ersten und dem zweiten Stockwerk des Passagierkabinenabteils
liegen werden. Auf diese Weise werden die Rettungsboote
so wenig wie möglich den Ausblick aus den Passagierkabinen stören.
Durch Trennen der gesamten technischen Ausrüstung von den Passagierkabinen und deren Anordnung in einem zentralen
vertikalen Raum werden die bei ihrer Benutzung auftretenden Geräusche nicht störend in die Passagierkabinen
hineinwirken.
Vorteilhaft kann über dem schmäleren Passagierkabinenabteil ein leichter breiter Aufbau wie z.b. ein Sonnendeck
oder dgl. angeordnet werden. Dieser verbessert das Aussehen des Schiffes und bildet gleichzeitig einen Schutz
für die Passagierkabinen gegen die Sonne sowie einen Schutz für die Balkone der Passagierkabinen gegen Regen.
Die Erfindung wird nachfolgend an einem Ausführungsbeispiel unter Zuhilfenahme beigefügter Zeichnungen näher
erläutert. Es zeigen
Fig. 1 einen Querschnitt eines erfindungsgemäßen Passagierschiffs längs der Line I-I in Fig. 2 und
Fig. 2 einen Schnitt des Passagierschiffes längs der Linie H-II in Fig. 1.
In der Zeichnung ist mit dem Bezugszeichen 1 der untere Teil eines erfindungsgemäßen Passagierschiffes und
mit dem Bezugszeichen 2 der schmälere obere Teil des Schiffes bezeichnet, in welchem schmäleren oberen Teil die Passagierkabinen
3 angeordnet sind. Der breite untere Teil des Schiffes bildet den Schiffsrumpf und der schmälere obere Teil
ist ein Aufbau. Alle allgemeinen Zwecken dienenden Räume
wie die Eingangshalle, Einkaufsflächen, Ausstellungsräume,
Restaurants und Show-Räume, Mannschaftskabinen und Vorratsräume
sowie die Antriebsmaschine, notwendige Hilfsmaschinen, Treibstoff- und Wassertanks usw. sind in dem
unteren Teil des Schiffes untergebracht. Die Anordnung aller dieser allgemeinen Zwecken dienenden Räume in dem
/" 'Rumpfteil des Schiffes und deren vollständige Trennung
von dem Passagierkabinenabteil bringt kurze Passagierwege, /10 eine effektive Funktion und ein ruhiges Passagierkabinenabteil.
In der Mitte des schmäleren Passagierkabinenabteils wird gewöhnlich ein freier Raum verfügbar sein und es ist
von Vorteil, hier einen vertikalen durchgehenden Raum 4 vorzusahen, in dem Passagierwege und Transporteinrichtungen
wie Treppen 10 und Aufzüge 11, sowie Arbeits- und Lagerräume für den Kabinenservice und notwendige Rohre und
Leitungen, wie z.B. großeAir-Conditioning-Rohre 13 untergebracht
werden können. Der vertikale Raum 4 kann sich, wenn so gewünscht, nach unten unter das Passagierkabinenabteil
erstrecken. In Längsrichtung des Schiffes kann der Raum 4 so lang wie das Passagierkabinenabteil sein, oder
aber auch kürzer.
Alle Passagierkabinen 3 können identisch sein, was ein wesentlicher Vorteil für die Herstellung ist. Der
Rumpfteil des Schiffs, d.h. der untere Teil des Schiffs kann ganz unabhängig von den Passagierkabinen gebaut werden.
Die Passagierkabinen können in Form von Einheitsmodulen gefertigt werden, die von den Seiten in ihre Plätze in der
Rahmenkonstruktion des Passagierkabinenabteils eingeschoben werden. Das bedeutet auch, daß eine Passagierkabine, die
beispielsweise durch Feuer zerstört worden ist, rasch durch eine andere Kabineneinheit ausgetauscht werden kann.
An der Außenseite jeder Kabineneinheit 3 kann ein Balkon 5 mit einem Geländer 6 angeordnet werden, welches
Geländer so konstruiert ist, daß es kein Hindernis bildet, wenn eine Kabineneinheit eingebaut oder ersetzt wird. Die
Balkone 5 können getrennt für jede Kabine sein oder sie können in Längsrichtung des Schiffes verbunden sein, um
Wandelgänge zu bilden. Auf den verschiedenen Stockwerken können unterschiedliche Anordnungen getroffen werden.
Die Rettungsboote 7 des Schiffs können außerhalb^ des ■
10;" schmäleren Passagierkabinenabteils angeordnet werden. Wie in Fig. 1 gezeigt, können die Rettungsboote vorteilhaft
zwischen dem ersten und dem zweiten Stockwerk des Passagier-,kabinenabteils
hängen. Mit dieser Lösung ist es möglich, außerhalb der Passagierkabinen des ersten Stockwerks einen
' Wandelgang 8 zu schaffen, der sich in Längsrichtung des Schiffs erstreckt, und in den höheren Stockwerken Balkone
5 anzuordnen.
An der Oberseite des schmäleren Passagierkabinenabteils kann eine leichte breite Einheit angeordnet werden,
wie z.B. eine Sonnendeckkonstruktion 9. Dieser Einheit können auch die Räume der Offiziere, Swimmingpools, eine
"sog· Sky -Bar usw. zugeordnet werden.
Die Erfindung ist nicht auf die dargestellte Ausführungsform beschränkt, Abwandlungen sind innerhalb des Rahmens
der beigefügten Ansprüche möglich.
Claims (5)
- if I jPATENTANWÄLTE ,* „·, j ; ; < j.. * "feleffti (0B9) 17 01 ββ 3237827ZIPSE + HABERSACK:' ··'·· ··'· ··' ' :..:™*™»w»>*BBM EUROPÄISCHEN PATENTAMT ZUGELASSENE VEH ITIETER Τβ|β*<07> a13^7CHPL.-INQ. K-J. HABERSACK, MÜNCHEN -m.~» t-nDIPL.-PHYS. E. ZIPSE, BADEN-BADEN D-SGw tvnjncriltsn lSOy Wärtsilä Ab 11. 10. 1982FI-OOlOl Helsinki 10 WA 42Patentansprüche:.; 1.Großes Passagierschiff, das sowohl Passagierkabinen (3) als auch allgemeinen Zwecken dienende Räume sowie Diensträume (12) aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß das Schiff in einen oberen Teil (2) und in einen unteren Teil (1) unterteilt ist, von denen der untere Teil (1) nach oben bis zum obersten, sich über den gesamten Schiffsrumpf erstreckenden Deck reicht, daß der untere Teil (1) im wesentlichen keine Passagierkabinen (3) enthält, und daß im wesentlichen alle Passagierkabinen (3) als sogenannte Außenkabinen an einer den oberen Teil (2) des Schiffes bildenden Mehrdeckeinheit angeordnet sind, welche Einheit beträchtlich schmäler als der untere Teil (1) des Schiffes ist und entsprechend den Regeln für Aufbauten über dem obersten durchgehenden Deck konstruiert ist.
- 2.Schiff nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß an der Außenseite der Passagierkabinen (3) ein Balkon (5) oder dgl. für jede Kabine und/ oder ein Wandelgang (8) in Längsrichtung des Schiffs angeordnet ist.
- 3.Schiff nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß an der Außenseite der schmäleren Passagierkabineneinheit (2) ein Raum für die Rettungsboote (7) des Schiffes vorgesehen ist.ι rη 9
- 4.Schiff nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß im Zentralbereich der schmäleren Kabineneinheit (2) ein vertikaler Raum (4) vorgesehen ist, in dem Treppen (10) und Aufzüge (11) sowie notwendige Verrohrungen, Verkabelungen und andere technische Ausrüstungen wie beispielsweise Air-Conditioning-Rohre (13) untergebracht sind.
- 5.Schiff nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch g e k e π η z-fe',i( fc h η e t, daß an der Oberseite ,10, der schmäleren Passagierkabineneinheit (2) eine breitere'Leichtkonstruktion wie ein Sonnendeck (9) oder dgl. ange- -, '-^ordnet ist.
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