DE102010020634B4 - Schiff, insbesondere Fahrgastschiff - Google Patents
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Abstract
Description
- Die Erfindung bezieht sich auf ein Schiff, insbesondere ein Fahrgastschiff, mit mindestens einem durch Schiffseiten begrenzten Schiffskörper, wobei an wenigstens einer der Schiffsseiten zumindest eine aus dem Schiffskörper hinausragende, begehbar ausgebildete Plattform angeordnet ist.
- Mit Schiffskörper ist hier ein Schiffsrumpf gemeint, der die entsprechenden Aufbauten trägt. Ein Schiff kann auch als Mehrrumpfschiff ausgebildet sein und weist dann mehrere, meistens parallel zueinander verlaufende Schiffskörper auf. Jeder Schiffskörper wird durch Schiffsseiten begrenzt. Darunter sollen die meistens lotrechten Bordwände, bzw. die Außenhaut des Schiffes verstanden werden.
- Die
GB 1 297 245 A -
US 5 337 692 A beschreibt ein Sportboot, das teilweise einen durchsichtigen Boden aufweist, so dass durch diesen hindurch zum Beispiel Fische beobachtet werden können. DieUS 2002/0129757 A1 - Reedereien von Fahrgastschiffen, insbesondere von Kreuzfahrtschiffen, sind stets bemüht, den Fahrgästen, bzw. den Passagieren, ein breites Freizeitangebot mit diversen Betätigungen zur Ertüchtigung des Körpers und/oder des Geistes zu bieten.
- Dabei sind Vergnügungs- oder Belustigungsattraktionen von zunehmender Bedeutung und kommen auf insbesondere größeren Kreuzfahrtschiffen immer mehr zum Einsatz.
- Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Schiff zu schaffen, das eine ansprechende Vergnügungsattraktion für den Zeitvertreib der Passagiere aufweist.
- Diese Aufgabe ist durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. Weiterbildungen und vorteilhafte Ausgestaltungen ergeben sich aus den Ansprüchen 2 bis 9.
- Erfindungsgemäß ist an wenigstens einer der Schiffsseiten zumindest eine aus dem Schiffskörper hinausragende, begehbar ausgebildete Plattform angeordnet. Die gesamte Plattform ist aus Plattformteilen zusammengesetzt. Zumindest der begehbare Bereich der Plattform weist wenigstens ein durchsichtig ausgebildetes Plattformteil auf.
- Der Werkstoff für das durchsichtig ausgebildete Plattformteil ist bevorzugt Glas, womit an einer der Schiffsseiten, bevorzugt jedoch an beiden Schiffsseiten eines Schiffskörpers eines Schiffes, vorzugsweise eines Einrumpfschiffes, eine zumindest bereichsweise durchsichtige, bzw. gläserne Plattform angeordnet ist. Die durchsichtige, bzw. die gläserne Plattform ist balkonartig ausgebildet. Sie steht über die maximale Breite eines Schiffes vor, so dass ein auf der Plattform stehender Betrachter einen ungehinderten Blick auf das Wasser hat, insbesondere auf den Bereich des Schiffskörpers, in welchem er in das Wasser eintaucht, also auf den Bereich der Wasserlinie des Schiffes.
- Die balkonartig ausgebildete, zumindest teilweise gläserne Plattform, bietet einer darauf stehenden oder gehenden Person nicht nur den attraktiven Blick nach unten durch die gläsernen Bereiche der Plattform hindurch, sondern vielmehr auch eine Betrachtungsmöglichkeit sowohl in Richtung des Bugs als auch des Hecks des Schiffes. Diese von der Plattform aus mögliche Betrachtungen sind mit den Sichtmöglichkeiten vergleichbar, die eine Brückennock eines Steuerhauses eines Schiffes bietet, welches aber für gewöhnlich den Passagieren eines Fahrgastschiffes nicht zugänglich ist.
- Jede Schiffsseite eines Schiffskörpers kann selbstverständlich auch mehrere begehbare Plattformen aufweisen. Bei einem Einrumpfschiff, mit einem Schiffskörper der zwei Schiffsseiten aufweist, sind somit auch mindestens zwei über die maximale Breite des Schiffskörpers vorstehende Plattformen, nämlich an jeder Schiffsseite eine Plattform, vorhanden. Bei einem Mehrrumpfschiff sind dagegen entsprechend mehr Plattformen anordbar.
- Auch bei einem Einrumpfschiff können an jeder Schiffsseite mehrere Plattformen angeordnet sein, zum Beispiel übereinander und/oder, in Schiffslängsrichtung, beispielsweise fluchtend hintereinander.
- Jede erfindungsgemäße Plattform ist aus mehreren Plattformteilen zusammengesetzt. Dabei ist jedes Plattformteil als Bauelement ausgebildet, welches Teil eines Bauelementensatzes ist, aus dem sich eine Plattform zusammensetzten lässt. Den begehbaren Boden der Plattform bildende Plattformteile sind durchsichtig ausgebildet. Eine Plattform kann somit aus durchsichtigen Plattformteilen aber auch aus nichtdurchsichtigen Plattformteilen bestehen, so dass die Plattform durchsichtige und undurchsichtige Bereiche aufweisen kann.
- Der Werkstoff für durchsichtig ausgebildete Plattformteile ist bevorzugt ein Glas, insbesondere ein Klarglas. Die Plattform weist somit vollständig oder bereichsweise einen gläsernen Boden auf, der begehbar ist.
- Bei einer besonders vorteilhaften Ausführungsform ist die Plattform eine Fachwerkkonstruktion, wobei ein oder auch mehrere durchsichtig ausgebildete Plattformteile in wenigstens eins der Gefache des Fachwerks integriert ist.
- Selbstverständlich kann jede Plattform auch mit Seitenwänden ausgerüstet sein, die beispielsweise relingartig, d. h. einer Reling oder einem Schanzkleid entsprechend, ausgebildet sind.
- Auch die Seitenwände können als Fachwerkkonstruktion ausgeführt sein und durchsichtige bzw. gläserne Gefache aufweisen.
- Bei einer Ausrüstung mit einer durchsichtigen Decke, bzw. einem Glasdach, ist wenigstens eine der Plattformen eines Schiffskörpers auch als gläserne Passage ausgebildet.
- Mindestens eine der Schiffsseiten eines Schiffskörpers kann durch mehrere zueinander benachbart angeordnete, bzw. nebeneinander verlaufende, gläserne Passagen zu einem im Außenbereich des Schiffes praktisch freischwebend vor der Bordwand angeordneten Aussichtsbereich ausgebildet sein.
- Wenigstens eine der Plattformen ist als eine am jeweiligen Schiffskörper abgehängte Konstruktion ausgebildet. Selbstverständlich ist es auch möglich wenigstens eine der Plattformen als am jeweiligen Schiffskörper mittels Streben abgestützte Konstruktion auszubilden. Auch eine Kombination von Abstützung mit Streben und Abhängung an Tragseilen ist möglich. Dabei sind Maßnahmen getroffen, die das Pendeln einer abgehängten Konstruktion verhindern, wie zum Beispiel die Verbindung der freien Enden der Plattformen mit dem Schiffskörper.
- Ausführungsbeispiele der Erfindung, aus denen sich weitere erfinderische Merkmale ergeben, sind in der Zeichnung dargestellt. Es zeigen:
-
1 : eine Draufsicht einer ersten Ausführung der Plattform, -
2 : eine Seitenansicht einer Plattform, die als am jeweiligen Schiffskörper abgehängte Konstruktion ausgebildet ist, -
3 : eine Ansicht der Plattform in einem Schnitt entlang der Linie III-III in2 , -
4 : die Draufsicht einer zweiten Ausführungsform einer begehbaren Plattform, und -
5 : eine Ansicht der Plattform gemäß4 in einem Schnitt entlang der Linie V-V in4 . -
1 zeigt in einer Draufsicht die Schiffsseite1 , die sich lotrecht zur Zeichnungsebene erstreckt. Eine Schiffsseite ist meistens durch das Blech der Außenhaut eines hier nicht weiter dargestellten Schiffskörpers gebildet. - An der Schiffsseite
1 ist eine aus dem Schiffskörper um die Breite der rechteckigen Fläche8 hinausragende Plattform7 angeordnet, die vom Bereich ihrer an den Schiffskörper angeschlossenen Enden3 und5 aus betreten werden kann. - Die Plattform
7 , insbesondere ihr begehbarer Boden, besteht aus Stahlträgern4 , die Bestandteil einer Fachwerkkonstruktion sind. Bestimmte Plattformteile, insbesondere die Plattformteile2 , welche sich im Bereich des Bodens der Plattform7 befinden, sind aus Glas, vorzugsweise Klarglas hergestellt und somit durchsichtig. - Wie
1 verdeutlicht, sind die durchsichtig ausgebildeten Plattformteile2 in jeweils ein zugehöriges Gefach der als Fachwerkkonstruktion ausgeführten Plattform7 integriert. - Mit
10 sind auf dem Schiffskörper aufgestellte und verankerte Brückenpfeiler bezeichnet, an denen die Plattform7 mittels der Tragseile9 abgehängt ist. - Alternativ, bzw. zusätzlich, kann die Plattform
7 auch als mittels Streben abgestützte Konstruktion ausgeführt sein. - Die Plattform
7 weist des weiteren auch relingartige Seitenwände12 mit Handläufen6 und Aussteifungsstreben11 auf. Die Seitenwände12 sind ebenfalls durchsichtig und bestehen aus Glas. Zusätzlich weist die Plattform7 auch noch als Decke ein Glasdach13 auf, so dass die gesamte Plattform7 als eine gläserne Passage ausgebildet ist. -
2 zeigt eine Seitenansicht eines Bereiches der Schiffsseite1 , mit daran hinausragend angeordneter Plattform7 gemäß1 . Gleiche Bauteile sind mit gleichen Bezugszahlen wie in1 bezeichnet. -
3 zeigt eine Ansicht der Schiffsseite1 mit Plattform7 in einem Schnitt entlang der Linie III-III in1 . Gleiche Bauteile sind wiederum mit gleichen Bezugszeichen wie in1 und in2 bezeichnet. -
4 zeigt eine Draufsicht einer zweiten Ausführungsform der an einer Schiffsseite1 eines Schiffskörpers eines Fahrgastschiffes hinausragend angeordneten, begehbaren Plattform7' . Bei dem Ausführungsbeispiel gemäß4 weist der Schiffskörper des Schiffes eine Einwölbung seiner Schiffsseite1 auf, wodurch die in1 rechteckige Fläche8 hier nunmehr eine einem Kreisabschnitt ähnliche Fläche8' ist. Die freie Öffnungsseite der Fläche8' ist hier mit einer als Kreisbogenteil ausgebildeten begehbaren Plattform7' überspannt, die im Bereich ihrer endseitigen Anschlüsse betreten bzw. verlassen werden kann. Gleiche Bauteile sind mit gleichen Bezugszahlen wie in den1 bis3 bezeichnet. -
5 , in der eine Ansicht in einem Schnitt entlang der Linie V-V in4 dargestellt ist, verdeutlicht, dass die gläsernen Seitenwände12' der Plattform7' schräg gestellt sind, wodurch sich der auf dem gläsernen Plattformteil2 stehende Betrachter über den durch den Handlauf6 vorgegebenen Plattformrand hinauslehnen kann, um einen freien Blick nach unten zu genießen.
Claims (9)
- Schiff, insbesondere Fahrgastschiff, mit mindestens einem durch Schiffsseiten begrenzten Schiffskörper, wobei an wenigstens einer der Schiffsseiten (
1 ) zumindest eine aus dem Schiffskörper hinausragende, begehbar ausgebildete Plattform (7 ,7' ) angeordnet ist dadurch gekennzeichnet, dass zumindest der begehbare Bereich der Plattform (7 ,7' ) wenigstens ein durchsichtig ausgebildetes Plattformteil (2 ) aufweist. - Schiff nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Werkstoff für das durchsichtig ausgebildete Plattformteil (
2 ) Glas ist. - Schiff nach einem der Ansprüche 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Plattform (
7 ,7' ) eine Fachwerkkonstruktion ist, und dass das durchsichtig ausgebildete Plattformteil (2 ) in wenigstens eines der Gefache des Fachwerks integriert ist. - Schiff nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass jede Plattform (
7 ,7' ) mit wenigstens einer relingartigen Seitenwand (12 ,12' ) ausgerüstet ist. - Schiff nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens eine der Plattformen (
7 ,7' ) als gläserne Passage ausgebildet ist. - Schiff nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens eine der Plattformen (
7 ,7' ) mehrere zueinander benachbart angeordnete gläserne Passagen aufweist. - Schiff nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens eine seiner Plattformen (
7 ,7' ) als eine am jeweiligen Schiffskörper abgehängte Konstruktion ausgebildet ist. - Schiff nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens eine seiner Plattformen (
7 ,7' ) als eine am jeweiligen Schiffskörper mittels Streben abgestützte Konstruktion ausgebildet ist. - Schiff nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens eine seiner Plattformen (
7 ,7' ) als am jeweiligen Schiffskörper abgehängte und abgestützte Konstruktion ausgebildet ist.
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Citations (3)
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GB1297245A (de) * | 1970-01-23 | 1972-11-22 | ||
US5337692A (en) * | 1992-12-23 | 1994-08-16 | Troiani Thomas C | Transparent bottom boat |
US20020129757A1 (en) * | 2001-03-19 | 2002-09-19 | Matthews David G. | Extendable deck or room for a watercraft |
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Patent Citations (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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