DE2850271B2 - Vorrichtung zur intensiven Mischung von Flüssigkeiten - Google Patents
Vorrichtung zur intensiven Mischung von FlüssigkeitenInfo
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Description
Die Anmeldung betrifft eine Vorrichtung zur intensiven Mischung von Flüssigkeiten, von denen
mindestens eine viskos ist, unter gleichzeitigem hohem und schnellem Wärmetransport, bestehend aus einem
im wesentlichen stehend angeordneten rohrförmigen Behälter, der oben geschlossen oder verschließbar ist
und sich nach unten brustförmig zu einer Ausflußöffnung verjüngt mit Düsen, die oben im Behälter und
oberhalb der Verjüngung der Ausflußöffnung angeordnet sind und der Zuführung der Flüssigkeiten dienen.
Es ist bekannt, daß im technischen Betrieb die Vereinigung zweier Flüssigkeiten zu einer Lösung oder
Mischung nur bei aufgezwungener turbulenter Strömung wirtschaftlich durchzuführen ist (Ullmann, Band i,
195l,Seite701).
Für stetiges Mischen von Flüssigkeiten eignen sich vor allem raschlaufende Rührorgane oder besonders
Düsen; in manchen Fällen wird auch beides gleichzeitig eingesetzt.
Solange dje zu mischenden Flüssigkeiten ähnliche Temperaturen besitzen, treten gewöhnlich keine
Schwierigkeiten auf, Bringt mm jedoch verschiedene
Flüssigkeiten mit verschiedenen Temperaturen zusammen, wobei die Mischungstemperatur entweder unter
dem Schmelzpunkt oder über desn Siedepunkt einer Flüssigkeit liegt, so kann es zu Komplikationen
kommen.
Liegt nämlich die Mischungstemperatur oberhalb des
Siedepunktes der einen der zu vermischenden Flüssigkeiten, d. h, bei Verwendung eines verflüssigten Gases,
so wird diese Flüssigkeit bis zum Sättigungspunkt der Löslichkeit verdampfen. Die Verteilung eines verflüssigten Gases in einer anderen Flüssigkeit bzw. Flüssigkei-
»en ist nur unter Druck möglich.
Liegt dagegen die Mischungstemperatur unter dem Schmelzpunkt einer der Flüssigkeiten, so besteht die
Gefahr, daß diese Flüssigkeit — bei Verwendung von Düsen als Verteilerorgan — bereits am Düsenmund fest
wird. Eine Feinzerteilung der Schmelze in dem übrigen Medium ist deshalb nicht mehr möglich.
viskosen Flüssigkeiten in einer anderen Flüssigkeit bzw.
in einem Flüssigkeitsgemisch auf, vor allem, wenn
hierbei gleichzeitig eine Zustandsänderung von flüssig
zu fest erfolgt
Das Mischen einer Flüssigkeit mit einer viskosen Flüssigkeit, deren Schmelztemperatur über der Siedetemperatur der Flüssigkeit liegt, hat meist zum Ziel,
kleine, feste Partikel einer bestimmten Zusammensetzung mit einer großen Oberfläche herzustellen.
Wenn die Mischtemperatur der entstandenen Suspension aus der verfestigten viskosen Flüssigkeit in der
Flüssigkeit tiefer als der Siedepunkt der Flüssigkeit ist, lassen sich die verfestigten Schmelzpartikel auf einfache
Weise aus der Suspension abtrennen. Die eingesetzte viskose Flüssigkeit liegt dann in Form feiner FestDartikel vor.
So werden z. B. durch Abschrecken von Metall-, SaIz-
oder Schwefelschmelzen mit Wasser die entsprechenden Pulver erhalten.
wärmeabführenden Flüssigkeit — die verfestigten
lösen oder als Suspension zu belassen, so daß deren
direkte Weiterverarbeitung möglich ist
wärmeabführenden Flüssigkeit bzw. Flüssigkeiten auch
gleich eine Reaktion in der Mischkammer zwischen dem
viskosen Material und der Flüssigkeit bzw. Flüssigkeiten
vor sich gehen.
Wie oben schon erwähnt, ist für das stetige Mischen vun Flüssigkeiten die Verwendung von Düsen besonders vorteilhaft auch wenn eine der Flüssigkeiten viskos
ist. Es besteht aber bei viskosen Flüssigkeiten die.
Gefahr der zu früh einsetzenden Verfestigung, z. B. beim Verlassen der Düse.
Um dieser Gefahr vorzubeugen, ist es wesentlich, daß die mit der versprühten viskosen Flüssigkeit zu
vermischende Flüssigkeit den Düsenmund nicht berührt; man muß aber trotzdem den Weg der
versprühten Flüssigkeit bis zum Erreichen der Flüssigkeit so gering wie möglich halten und erzielt damit auf
diese Weise versprühte Partikelchen, die sehr klein sind. W Bei einer bekannten Vorrichtung (DE-OS 24 54 910)
wird eine Flüssigkeitsschicht an den Seitenwänden des Mischrohres erst unterhalb der Einführungsstelle der
Schmelze gebildet. Hierdurch tritt bei Schwankungen
des Flüssigkeitsspiegels die Gefahr einer Verstopfung
der Döse auf. Zusätzlich entstehen bei dem Ineinanderföhren der beiden Flüssigkeitsstrabfen Agglomerate, die
kein definiertes Kornspektrum besitzen.
Auch ist bei dieser Vorrichtung kein schneller Wärmetranpsort auf Grund der hängenden Flüssigkeitssäule möglich und es kann außerdem zu einer
Aufheizung der Mischung und damit in manchen Fällen zu unerwünschten Veränderungen, vor allem der
chemischen Eigenschaften der eingeführten Stoffe, hier to des Cyanurchlorids, kommen.
Der Anmeldung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der eingangs genannten Art so weiterzubilden, daß der Wärmeübergang durch eine intensive
Vermischung beim Zusammenbringen von mindestens zwei verschieden temperierten Flüssigkeiten vergrößert wird.
Dies -kann bei der Durchführung von chemischen Reaktionen zu einer raschen und schonenden Umsetzung führen.
Ferner ist aber auch umgekehrt möglich, bei dieser
Art des Wärmeüberganges einen bei erhöhtem Temperaturen vorhandenen chemischen Zustand sozusagen
»einzufrieren«, d. h, daß dieser Stoff vor und nach dem Mischen in seinen chemischen Eigenschaften unveränden ist
Für den physikalischen Bereich gilt bei einer intensiven Vermischung dasselbe:
Auch hier kann eine Veränderung des ursprünglichen
physikalischen Zustandes auftreten, wenn z. B. vor dem Vermischen beide Stoffe in flüssigem Zustand vorliegen,
nach dem Vermischen aber der eine in den festen Aggregatzustand übergegangen und in dem anderen
flüssigen Stoff verteilt ist, wie z. B. bei Suspensionen.
Die angegebene Aufgabe wird bei einer Vorrichtung »5
der eingangs genannten Art dadurch gelöst, daß die oben im rohrförmigen Behälter angeordnete Düse eine
Sprühdüse zur Erzeugung eines Sprühkegels oder Sprühnebels ist und daß die Düse oder Düsen oberhalb
der Verjüngung der Ausflußöffnung aus einem oder 4n mehreren in einer oder mehreren Reihen angeordneten
Sprühorganen bestehen, die leicht nach oben in Richtung der im oberen Teil des rohrförmigen Behälters
befindlichen Düse tangential gegen die Behälterwand gerichtete Ausflußöffnung aufweisen.
Die bei der Vermischung in d?sser Vorrichtung
erhaltenen Partikel in fester oder flüssiger Form liegen stets als sehr feine Teilchen vor, was sich immer als
besonders günstig erweist, einerlei, ob nach der Vermischung eine Suspension oder Emulsion vorliegt, so
oder ob in der Vorrichtung gleichzeitig eine Reaktion durchgeführt werden soll, siehe Beispiel 9.
Der beabsichtigte schnelle Wärmetransport wird durch die große Oberfläche, die durch das Versprühen
der Flüssigkeit erhalten wird, ermöglicht Durch das schnelle Abkühlen ist so eine Beeinflussung des
Kornspektrums möglich.
Da die erfindungsgemäße Vorrichtung nicht nur unter Normaldruck, sondern bei allen Drücken arbeiten kann,
lassen sich schädliche Temperaturanstiege durch Ab- M)
senken des Druckes und dadurch Verdampfen eines Teils der Komponenten ausgleichen.
Die Partikelgröße läßt sich außerdem durch Wahl des Vordruckes und der Düsenbohrung einstellen.
Mit dem in der Glastechnik verwendeten Ausdruck: (>">
»brustförmige Verjütigung« ist eine Verjüngung gemeint, die nicht steil, sondern in einer flachen S-K:irve,
ausgehend von der Wanü" des rohrförmigen Behälters
zu der Ausflußöffnung hin, verläuft. Entsprechende
Verjüngungen liegen auch bei Rotweinflaschen «Is Obergang von der eigentlichen Flasche zu deren Hals
vor.
Die Größe des Durchmessers der Ausflußöffnung ist
an sich nicht kritisch, Sie hängt natürlich von der Viskosität der ausfließenden Medien ab und muß eine
solche Mindestgröße haben, daß Luft eintreten kann.
Die Ausflußöffnung wird bevorzugt in ein Ausflußrohr überführt, das einen beliebigen Durchmesser,
bevorzugt aber den gleichen oder einen größeren Durchmesser besitzt als die Ausflußöffnung.
Die Düse oder Düsen für die andere Flüssigkeit oder Flüssigkeiten können zwar an beliebiger Stelle des
rohrförmigen Behälters oberhalb der Verjüngung angeordnet sein, bevorzugt befinden sie sich aber im
Bereich direkt oberhalb der brustförraigen Verjüngung. Unter »viskos« wird im Rahmen dieser Anmeldung eine
Flüssigkeit bezeichnet, die bei Zimmertemperatur zähflüssig ist In diesem Ausdruck rind auch die als
»Schmelzen« bezeichneten Flüssigkeiten mit eingeschlossen, die bei Zimmertemperatur fest sind.
Die Sprühtemperatur der viskosen Flüssigkeiten sollte vorzugsweise in einem solchen Bereich lieget:, daß
auf Grund der physikalischen Eigenschaften der Flüssigkeit-»Viskosität, Oberflächenspannung« — die
Bildung der gewünschten feinteiligen Partikelchen erlaubt Dies ist durch einen Vorversuch zu ermitteln.
Für die tangential angeordneten Sprühorgane kommen Röhrchen oder Düsen in Frage sowie auch
öffnungen in den Kammerwänden bzw. — bei Vorliegen eines Zuleitungsringes — in dessen Kammerwänden.
Ein Ausführungsbeispiel wird an Hand von Abbildungen erläutert Es zeigt
Abb.2 eine Düsenanordnung in der Vorrichtung
nach A b b. 1,
Abb.3 eine Anordnung der Vorrichtung nach A b h. 1 zum Mischen in einem Verfahrensausschnitt.
Die Flüssigkeit, vorzugsweise in viskoser Form, wird
in die Zuführungsleitung 1 durch eine koaxiale Beheizung 2 über eine Sprühdüse 3 (Einst off-/cJer
Zweistoffdüse) in den rohrförmigen Behälter 5, die Mischkammer, geführt
Die mit dem zu versprühenden Material in Kontakt zu bringenden Medien gelangen durch getrennte
Zuführungsleitungen 7 in einen Verteilungsring mit verschiedenen Kammersegmenten 9.
Aus diesen Kamrnersegmenten werden die Medien über leicht nach oben in Richtung des oberen
Abschlusses bzw. der im oberen Teil befindlichen Düse gerichteten Sprühorgane 8 tangential in die Mischkammer 5 gespritzt.
Bei Verwendung von nur einer Zuleitung und nur einem Sprühorgan in der Mischkammer geht die
Zuleitung 7 direkt in das Sprühorgan 8 über und die Segmentkammer 9 entfällt.
Der Flüssigkeitsstrahl besitzt neben der Komponente in Umfangsrichtung eine Geschwindigkeitskomponente
in axialer Richtung. Die Flüssigkeit gelangt dadurch an die Wand der Mischkammer. Dort bildet sie eine
Flüssigkeitsschicht 4.
Werden verschiedenartige Flüssigkeiten durch die Zuleitungen 7, in die Mischkammer eingeführt, so tritt
hier eine intensive Durchmischung dieser eingeführten Flüssigkeiten auf, deren Intensität noch durch Einbrin-
gen eines Gases oder von Lösungsmittelbrüden über die
Sprühorgane 8 erhöht werden kann.
In die Flüssigkeitsschicht 4 sprüht man die aus der Düse 3 austretende Flüssigkeit. Der Sprühwinkel für
diese aus Düse 3 versprühte Flüssigkeit kann zwischen 15 und 150°, vorzugsweise zwischen 15 und 120°, liegen.
Die Sprühform variiert von Hohl- über Vollkegel bis zum ungeordneten Nebel, je nach Düsentyp.
Beim Auftreffen der Sprühpartikelchen 6 erstarrt und/oder löst sich, oder reagiert das versprühte Medium
in der Flüssigkeitsschicht. Die eingebrachte Energie wird an die Flüssigkeitsschicht, unabhängig vom Druck
in der Mischkammer, abgegeben.
Die ablaufende Mischung, die den rohrförmigen Behälter 5 durch die Ausflußöffnung 12 verläßt, gelangt
in den Behälter 14, der entweder direkt oder aber über Leitung 13 an die Ausflußöffnung 12 des Behälters 5 —
evtl. lösbar — angeschlossen sein kann.
Λ·ιΓ sjioco U/pico icf oft msicflifh f*int*n hplipKi /pn
. .«. «...«. ..«.« .-. — „ . -.. e-··
Druck, d. h. einen beliebigen Unter- oder Überdruck, im
rohrförmigen Behälter 5 und Behälter 14 durch bekannte Vorrichtungen, die über Leitung 16 mil dem
Behälter 14 verbunden sind, einzustellen, siehe A b b. 3. (Die bekannten Vorrichtungen zum Einstellen des
Druckes sind jedoch in A b b. 3 nicht gezeigt).
Die Mischung wird am Ausfluß 15 entnommen. Der Behälter 14 kann aber gegebenenfalls auch als
Reaktionsbehälter für eine weitere Behandlung oder Umsetzung dienen.
Es ist aber auch möglich. Unter- oder Überdruck direkt in der Ablaufleitung 13 durch die bekannten
Vorrichtungen anzulegen und die ablaufende Mischung aus der Leitung 13 in bekannter Weise wegzutransportieren
unter Verzieh' einer Zwischenschaltung von Behälter 14.
Das Volumen des rohrförmigen Behälters 5 wird bestimmt durch die Eigenschaften der verwendeten
Flüssigkeiten, wobei der Weg der versprühten Partikelchcn bis zum Auftreffen auf die Flüssigkeitsschicht 4
möglichst kurz gehalten werden sollte.
Dadurch ist es möglich, relativ große Durchsätze in einem sehr kleinen rohrförmigen Behälter durchzuführen.
Zum Beispiel beträgt das Volumen in Beispiel 8 ca. 1,2 I. Durch Einstellen eines bestimmten Druckes, z. B.
eines Unterdruckes in Mischkammer, kann die Wärmeenergie der versprühten Komponente im Kontakt mit
der Flüssigkeitsschicht abgeführt werden. Die Vorrichtung eignet sich aber auch zum Einstellen von Überdruck
wenn z. B. Gase in Lösung gehalten werden sollen. Das Gemisch 11, das die Ausflußöffnung verläßt,
kann variieren und z. B. aus Festprodukt, flüssigem und dampfförmigem Medium oder gebildeter Lösung aus
den vermischten Medien und flüssigem oder gasförmigem Produkt bestehen, oder aus Reaktionsprodukt
flüssigem und gasförmigem Medium. Die Anzahl der Zuführungsleitungen 7 hängt vom jeweiligen Fall ab:
So kann bei Einführung nur eines einzigen Stoffes eine Zuführungsleitung genügen; zur besseren Verteilung
dieses einen Stoffes können sich aber auch mehrere Zuführungsleitungen als günstig erweisen, siehe z.B.
A b b. 2; selbst bei Verwendung mehrerer Komponenten, die auch gleichzeitig als Mischung eingeführt
werden können, eignet sich der in A b b. 2 beispielhaft beschriebene, mehrere Sprühorgane enthaltende Verteilungsring.
Der genaue Biegungswinke! der Röhrchen im
Verteilungsring wird in Abhängigkeit von der einzuführenden Flüssigkeit so eingestellt, daß die Flüssigkeitsschicht gerade die oben in der Vorrichtung angeordnete
Düse erreicht, aber nicht berührt.
Durch die brustförmige Verjüngung und die dadurch erzeugte dickere Flüssigkeitsschicht an dieser Wand-">
stelle wird erreicht, daß — trotz der Ausflußöffnung die übrigen Kammerwände immer mit einer gleichmäßigen,
d. h. ununterbrochenen Schicht der anderen Flüssigkeit oder Flüssigkeiten bedeckt sind. Hierdurch
ist eine hohe Mischgeschwindigkeit gewährleistet.
ίο Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist vielseitig einsetzbar:
ίο Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist vielseitig einsetzbar:
So eignet sie sich zum Inkontaktbringen und
gegebenenfalls Reagieren von Flüssigkeiten, von denen
bei der gegebenen Kontakt- oder Reaktionstemperatur
Ii eine Flüssigkeit als viskose Flüssigkeit vorliegen kann.
und ggf. eine der Komponenten ein verflüssigtes Gas ist.
Sie eignet sich sehr gut zum Inkontaktbringen von Schmelzen jeder Art — wie z. B. Schwefel-, Metall- oder
:ι> Besonders interessant ist sie für das Herstellen von
feinkörnigen Partikeln — z. B. aus viskosen Flüssigkeiten oder Flüssigkeitsgemischen — in Lösungsmitteln,
bei denen die Gefahr besteht, daß die Partikel mit dem betreffenden Lösungsmittel einer chemischen Verände-
.''> rung unterliegen.
Dieses trifft zum Beispiel zu beim Versprühen von flüssigem Cyanurchlorid in Lösungsmitteln, die mit
Cyanr*chlorid in Reaktion treten können.
Andererseits ist aber die erfindungsgemäße Vorrich-
Andererseits ist aber die erfindungsgemäße Vorrich-
)» tung ausgezeichnet geeignet, reaktionsfähige Komponenten
direkt miteinander in Kontakt zu bringen, auch wenn eine dieser Komponenten viskos vorliegt, und ggf.
eine der Komponenten ein verflüssigtes Gas ist, bzw. eine der Komponenten in gelöster Form vorliegt.
'"> Diese Art der Durchführung von Reaktionen eignet
sich besonders für Umsetzungen, bei denen das am oberen Ende der Vorrichtung eingespritzte Material
Veränderungen erleiden kann durch die am unteren Ende der Vorrichtung eingeführte Komponente, wie
■«> z. B. die Hydrolyse von Cyanurchlorid in Lösungen oder
Suspensionen.
Alle diese Veränderungen treten bekanntlich durch längeres gemeinsames Verweilen der in Kontakt
gebrachten Komponenten im Kontaktraum auf.
-^ Diese Gefahr ist bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung
aber nicht gegeben, da die Kontaktzeiten hier außerordentlich kurz sind.
Sehr wesentlich ist ferner die Möglichkeit, die erfindungsgemäße Vorrichtung bei Reaktionen einzu-
5" setzen, bei denen es auf Selektivität ankommt, bei denen
also das Weiterreagieren des Reaktionsproduk'~s mit
den anderen anwesenden Komponenten oder mit sich selbst vermieden werden muß.
So ist z. B. bei der Umsetzung von flüssigem
Cyanurchlorid mit Natriummethylmercaptid die Bildung des unerwünschten 2,4-Dimethylmercapto-6-chlor-striazin
stark reduziert.
Aber nicht nur zum Vermeiden unerwünschter Veränderungen oder Reaktionen der Komponenten
w> untereinander läßt sich die erfindungsgemäße Vorrichtung
verwenden, sondern auch in allen den Fällen, in denen Schaden durch Auftreten von Temperaturveränderungen
entstehen können.
Da die erfindungsgemäße Vorrichtung nicht nur unter Normaldruck, sondern bei allen Drücken arbeiterr kann,
!assen sich schädliche Temperaturanstiege durch Absenken
des Druckes und dadurch Verdampfen eines Teils der Komponenten ausgleichen.
Die Partikeigröße läßt sich außerdem durch Wahl des Vordruckes und der Düsenbohrung einstellen.
Durch die folgenden Beispiele wird die Verwendung der Vorrichtung näher erläutert.
Über die beheizte Zuführungsleitung 1 leitet man filziges Cyanurchlorid von ca. 170° C in die Einstoffdüse. Die Düse 3 besitzt eine Bohrung von 1,54 mm und
einen Sprüh winkel von ca. 78°. Der Vordruck des ι ο flüssigen Cyanurchlorids beträgt 5,9 bar. Durch die Düse
3 sprüht man 80,5 kg/h Cyanurchlorid in die Mischkammer. Die Mischkammer besitzt einen Durchmesser von
100 mm und in ihr herrscht Atmosphärendruck. Das Wasser (966 kg/Stde.) gelangt über 4 verschiedene
Zuführungsleitungen 7 in die Kammersegmente 9 und bildet nach Austritt aus den acht Röhrchen 8 eine
Flüssigkeitsschicht 4 in der Mischkammer.
Mischkammer durch die Ausflußöffnung 2. Ihre Konzentration an Cyanurchlorid beträgt 7,7%.
Die Werte des Simazin-Tests (s. Ullmann, Bd. 9,19/5,
S. 652), ein Maß für die Reaktionsfähigkeit des Cyanurchlorids, betragen 55 min. und 0,6% Rückstand.
Der ASS-Test (s. Ullmann, Bd. 9, 1975, S. 652) erbringt einen Rückstand von 0,6%.
Die Versuchsdurchführung ist gegenüber Beispiel 1 dahingehend abgewandelt, daß
die Bohrung der Cyanurchlorid-Düse 1,1 mm
der Sprühvordruck 6,0 bar
die Cyanurchloridmenge 403 kg/Stde.
der Druck in der Mischkammer 0,13 bar
und die resultierende Cyanurchlorid-Konzentra
tion in Wasser 4,0% beträgt.
Die Werte des Simazin-Tests betragen 55 min und 0,2% Rückstand. Der ASS-Test erbringt einen Rückstand von 03%. «0
Die Versuchsdurchführung ist gegenüber Beispiel 1 dahingehend abgewandelt, daß
35
50
die Bohrung der Cyanurchlorid-Düse 1,85 mm
der Sprühvordruck 6,0 bar
die Cyanurchloridmenge 118 kg/Stde.
und die resultierende Cyanurchlorid-Konzentra
tion in Wasser 103% beträgt
Die Werte des Simazin-Tests betragen 45 min und 0% Rückstand. Der ASS-Test erbringt einen ROckstand
von 03%.
Die Versuchsdurchführung ist gegenüber Beispiel 1 dahingehend abgewandelt, daß
die Bohrung der Cyanurchlorid-Düse 1,17 mm
der Sprühwinkel der Düse ca. 70°
der Sprühvordruck 5,0 bar
die Cyanurchloridmenge 30,6 kg/Stde.
die Wassermenge 555 kg/Stde.
der Kammerdurchmesser 80 mm
und die resultierende Cyanurchlorid-Konzentra
tion in Wasser 5,2% beträgt
Die Werte des Simazin-Tests betragen 37 min und 0% Rückstand. Der ASS-Test erbringt keinen Rück-
60
65
stand.
Das Kornspektrum der in den Beispielen 1-4 erzielten Cyanurchlorid-Partikelchen hat im Durchschnitt folgendes Aussehen:
> ΙΟΟμηι | 3% |
> 63 μπι | 14% |
> 40 μηι | 33% |
> 10 μπι | 50% |
< 10 μπι | 50% |
Die Versuchsdurchführung ist gegenüber Beispiel 1 dahingehend abgewandelt, daß
die Bohrung der Cyanurchlorid-Düse 2,6 mm
der Sprüh vordruck 43 bar
die Cyanurchloridmenge 340 kg/Stde.
die Acetonmenge 11001/Stde.
J—— U/-————.v—l»—I* !»·· JL — *mm 1(U*
uvi »TSSSCTgviiSii im ACCtCH ίTO
der Mischkammerdruck 0,13 bar
und die resultierende Cyanurchlorid-Konzentration im Aceton 28,4% beträgt.
Die Temperatur der ablaufenden Suspension betrug 14° C. Der Hydrolysegrad des Cyanurchlorids lag nach 1
Stde. Standzeit der Mischung bei 03%. Das photographisch bestimmte Kornspektrum wies keine Partikelchen
> 100 μπι aus.
Über die beheizte Zuführungsleitung 1 leitet man flüssigen Schwefel von ca. 150° C in die Düse 3. Die Düse
besitzt einen Sprühwinkel von ca. 90°. Der Vordruck der Schmelze beträgt 7,2 bar. Durch die Düse sprüht man
623 kg/1 Schwefel in die Mischkammer. Die Mischkammer besitzt einen Durchmesser von 100 mm und in ihr
herrscht Atmosphärendruck.
Das Toluol (1070 kg/h) gelangt über vier verschiedene Zuführungsleitungen 7 in die Kammersegmente 9
und bildet nach Austritt aus den acht Röhrchen 8 eine Flüssigkeitsschicht 4 in der Mischkammer.
Die Schwefel-Toluol-Suspension verläßt die Mischkammer durch die Ausflußöffnung 12. Ihre Konzentration an Schwefel beträgt 53%.
Über die beheizte Zuführungsleitung 1 leitet man flüssiges Natrium von ca. 1200C in die Düse 3. Die Düse
besitzt einen Sprühwinkel von ca. 78°. Der Vordruck der
Schmelze beträgt 4,2 bar. Durch die Düse sprüht man 57 kg/h Natrium in den Mischraum. Die Mischkammer
besitzt enen Durchmesser von 80 mm und in ihr herrscht Atmosphärendruck.
Der Diäthyläther (540 kg/h) gelangt über drei
verschiedene Zuführungsleitungen 7 in die Kammersegmente 9 und bildet nach Austritt aus den sechs
Sprühorganen β eine Flüssigkeitsschicht 4 in der Mischkammer. Durch die vierte Zuführungsleitung 7
führt man zur Inertisierung des Vermischens 300 l/h Stickstoff in die Mischkammer.
Die Natrium- und Äthersuspension verläßt die Mischkammer durch die Ausflußöffnung 12 mit einer
Natriumkonzentration von 93%-
Über die beheizte Zuführungsleitung 1 leitet man flüssiges Cyanurchlorid von ca. 165° C in die Düse 3. Die
Düse besitzt einen Sprühwinkel von ca. 90°. Der
Vordruck der Schmelze beträgt 6,5 bar. Durch die Düse
3 sprüht man 320 kg/h Cyanurchlorid in die Mischkammer. Die Mischkammer besitzt einen Durchmesser von
100 mm und in ihr herrscht ein Druck von ca. 0,13 bar.
Toluol (1070 l/h) gelangt über vier verschiedene Zuführungsleitungen 7 in die Kammersegmente 9 und
bildet nach Austritt aus den acht Sprühorganen 8 eine Flüssigkeitssch'cht 4 in der Mischkammer.
Die Cyan'jithloridtoluolsuspension verläßt die
Mischkammer durch die Ausflußöffnung 12 mit einer Cyanurchloridkonzentration von 25,7%.
Das fotografisch bestimmte Kornspektrum wies 90% der Partikelchen
< 10 μπι aus.
Über die beheizte Zuführungsleitung 1 leitet man flüssiges Cyanurchlorid von ca. 17O0C in die Düse 3. Die
Düse besitzt eine Bohrung von 0,8 mm und einen Sprühwinkel von ca. 78°. Der Vordruck der Schmelze
beträgt 4 bar. Durch die Düse sprüht man 44,7 kg/h Cyanurchlorid in die Mischkammer. Die Mischkammer
hat einen Durchmesser von 80 mm und in ihr herrscht Atmosphärendruck.
Durch zwei gegenüberliegende Zuführungsleitungen 7 gelangt über vier Sprühorgane 8 Methylenchlorid in
einer Menge von 364 l/h, durch eine andere Zuführungsleitung 7 9,7 kg/h Natronlauge, die in 1001 Wasser
gelöst ist, und durch die vier Einführungsleitungen eine Isopropyiaminlösung, die 70Gew.-% Isopropylamin
enthält, in einer Menge von 20,5 kg/h in die Mischkammer.
Aus der ablaufenden Reaktionsmischung wird das 2-Isopropylamino-4,6-dichlor-s-triazin in einer Ausbeute von mehr als 99% isoliert. Laut Dünnschicht-Chro-
matogramm ist das Produkt einheitlich.
(DC= Lauf mittel besteht aus 14 Gewichtsteilen Petroläther 50/75, einem Gewichtsteil Essigester, 2
Gewichtsteilen Chloroform und 2 Gewichtsteilen ίο Eisessig.)
Beispiel 10
Über die beheizte Zuführungsleitung 1 leitet man flüssiges Cyanurchlorid von ca. 17O0C in die Düse 3. Die
Düse besitzt eine Bohrung von 0,8 mm und einen Sprühwinkel von ca. 78°. Der Vordruck der Schmelze
beträgt 6 bar. Durch die Düse sprüht man 49 kg/li
Cyanurchlorid in die Mischkammer. Die Mischkammer hat einen Durchmesser von 80 mm und in ihr herrscht
ein Druck von 4 bar.
Durch vier gegenüberliegende Zuführungsleitungen 7 gelangt über acht Sprühorgane 8 flüssiges η-Butan in
einer Menge von 610 l/h in die Mischkammer.
Die ablaufende Mischung gelangt in einen Zwischen
behälter. Aus diesem Zwischenbehälter wird sie in einen
Entspannungsbehälter übeführt, wo das η-Butan bei einem Druck von 0,1 bar verdampft. Das zurückbleibende pulverförmige Cyanurchlorid hat eine Körnung von
mehr als 95% < 100 μπι.
Claims (6)
1. Vorrichtung zur intensiven Mischung von
Flüssigkeiten, von denen mindestens eine viskos ist,
unter gleichzeitigem hohem und schnellem Wärmetransport, bestehend aus einem im wesentlichen
stehend angeordneten rohrförmigen Behälter, der oben geschlossen oder verschließbar ist und sich
nach unten brustförmig zu einer Ausflußöffnung
verjüngt mit Düsen, die oben im Behälter und oberhalb der Verjüngung der Ausflußöffnung
angeordnet sind und der Zuführung der Flüssigkeiten dienen, dadurch gekennzeichnet, daß
die oben im rohrförmigen Behälter (5) angeordnete Düse (3) eine Sprühdüse zur Erzeugung eines
Sprühkegels oder Sprühnebels ist und daß die Düse oder Düsen oberhalb der Verjüngung der Ausflußöffnung (12) aus einem oder mehreren in einer oder
mehreren Reihen angeordneten Sprühorganen (8) bestehen^ die leicht nach oben in Richtung der im
oberen Teil des rohrförmigen Behälters befindlichen Düse tangential gegen die Behälterwand gerichtete
Ausflußöffnung aufweisen.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sich die Abflußöffnung (12) des
rohrförmigen Behälters in einem Ausflußrohr des gleichen oder größeren Durchmessers wie die
Ausflußöffnung fortsetzt
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Sprühorgane (8) im Bereich
direkt oberhalb der Verjüngung (10) angeordnet sind.
4. Verfahren nach Anspruch 1 —3, dadurch gekennzeichnet, daß die tangential angeordneten
Sprühorgane (8) aus Röhrchen oder Düsen bestehen.
5. Verfahren nach Anspruch 1-4, dadurch gekennzeichnet, daß die tangential angeordneten
Sprühorgane (8) aus öffnungen in der Kammerwand bestehen.
6. Verfahren nach Anspruch 1 —4, dadurch gekennzeichnet, daß die tangential angeordneten
Sprühorgane (8) öffnungen in den Kammerwände^ des Zuleitungsringes, der aus verschiedenen Kammersegmenten (9) besteht, darstellen.
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