DE2759046C3 - Nahrungsmittelprodukt mit blättriger Textur und Verfahren zu seiner Herstellung - Google Patents
Nahrungsmittelprodukt mit blättriger Textur und Verfahren zu seiner HerstellungInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Nahrungsmittelprodukt mit blättriger Textur, das aus mehreren und
zumindest teilweise miteinander verbundenen, zusammenhaltenden Filmen besteht, sowie auf Verfahren zur
Herstellung eines solchen Nahrungsmittelprodukts.
Es ist ein Verfahren zur Herstellung eines Ersalzprodukts für Rind-, Hühnchen- oder Fischfleisch bekannt,
bei welchem man eine wäßrige Lösung oder Dispersion eines pflanzlichen Proteins herstellt, welche bis zu 40
Gew.-%, bezogen auf Trockenfeststoffe, öl enthält, diese Lösung oder Dispersion unter Trocknung auf
einer Trommel in einen zusammenhaltenden Film überführt, mehrere von der Trommel abgehobene
Filmschichten übereinanderlegt, den erhaltenen Stoß rehydratisiert und schließlich den rehydratisici'ten Stoß
ein oder mehrere Male trocknet, um ihm einen guten Biß zu geben. Dieses Verfahren nutzt die Kohäsions-
und Adhäsionseigenschaften von Stoffen, die reich an Proteinen sind, zur Herstellung eines Fleischersatzprodukts
mit blättriger Struktur aus, welches zwischen den Zähnen ein Gefühl ergibt, welches an das erinnert, das
man beim Kauen eines Stücks Rind-, Hühnchen- oder Fischfleisch hat.
Es ist weiterhin ein Verfahren zur Herstellung von Blättern aus einem pflanzlichen Stoff bekannt, bei
welchem man Früchte, Gemüse oder Pflanzenstücke in Gegenwart von Wasser zerkleinert, das Zerkleinerungsprodukt der enzymatisehen Wirkung eines Gemischs
aus Cellulase und Pectinase unterwirft und die erhaltene Paste auf eine glatte Oberfläche gießt und in warmer
κι Luft trocknet. Bei diesem Verfahren werden die filmbildenden Eigenschaften der Oligosaccharide ausgenutzt,
die sich aus dem Abbau von Hemicellulosen und des Pectins, die im verwendeten pflanzlichen Stoff
enthalten sind, ergibt. Die Verwendung von Gemüse, das viel Stärke enthält, wie z. B. Kartoffeln, ist weniger
ratsam, da es dabei schwierig ist, ein zusammenhaltendes Blatt zu erhalten.
Es gibt außerdem noch verschiedene andere Verfahren zur Herstellung von Nahrungsmittelprodukten auf
>n der Basis von Früchten oder Gemüse in Form von
Blättern oder Blattstücken. Bei einem stellt man eine wäßrige Dispersion eines pflanzlichen Stoffs, wie z. B.
Kartoffel- oder Reismehl, her, beispielsweise einen Äpfel- oder Bananenbrei, läßt diesen schäumen,
2i trocknet den Schaum auf einem Trockenband, wie z. B.
auf einer Trommel, zerschneidet die erhaltenen noch weichen Blätter in Stücke und frittiert sie zur
Herstellung von Chips. Bei einem anderen Verfahren stellt man Trockenkonserven dadurch her, daß man
jo einen konzentrierten Frucht- oder Gemüsebrei in eine
Schicht verformt und trocknet. Bei einem weiteren Verfahren zerkleinert man Getreide, Gemüse oder
Futterpflanzen und fügt Wasser, Bindemittel und Weichmacher zu, wobei man eine viskose Masse erhält,
ji die man auf einem Stahlband trocknet. Auf diese Weise
wird ein endloses Blatt erhalten, das eine Elastizität und mechanische Festigkeit aufweist, die ausreicht, so daß
das Blatt als eßbares Einwickelpapier verwendet werden kann, beispielsweise für Nahrungsmittelratio·
ad nen. Bei dieser Art von Verfahren kommt es auf die Herstellung von Fertigprodukten in Form von Blätterstücken
oder einheitlichen Blättern an, die zusammenhaltend und verhältnismäßig widerstandsfähig sind.
Es gibt außerdem ein Verfahren zur Herstellung eines
Es gibt außerdem ein Verfahren zur Herstellung eines
v> Produkts von der Art von Chips, bei welchem man entwässerte gekochte Kartoffeln, d. h. also Kartoffelflocken
oder -körner, mit einem Brei aus rohen Kartoffeln oder aus einem Gemüse, wie z. B. Zwiebel,
oder aus einer Frucht, wie z. B. Äpfel, mischt, das
%) Gemisch in eine Schicht ausbreitet, ein Blatt herstellt
und dieses Blatt oder zwei übereinandergelegte Blätter in Stücke schneidet, die man anschließend frittiert. Die
Stücke aus übereinanderliegenden Blättern ergeben Produkte, die an aufgetriebene Äpfel erinnern. Es
handelt sich ganz einfach um Chips mit einer etwas größeren Stärke als normal und mit einer Struktur, die
an solche Chips erinnert, welche beim Zerschneiden eines einzigen Blatts erhalten werden.
Schließlich gibt es ein Verfahren zur Herstellung von
bo Flocken aus pflanzlichem Stoff, bei welchem man einen
Drei aus diesem Stoff, wie z. B. einen Kartoffelbrei herstellt, diesen Brei auf Walzen trocknet, den so
erhaltenen Film von einer Walze abnimmt und diesen Film in kleine Stücke zerbricht, welche die Form von
b5 Flocken aufweisen. Diese Art von Film ist spröde und
zerfällt leicht in Flocken.
Ferner ist ein Verfahren zur Herstellung eines Nahrungsmittelprodukts, das einen eßbaren knusprigen
Film in Form einer Rolle aufweist, bekannt, bei welchem
ein eine filmbildende, eßbare Stärkemasse enthaltendes feuchtes Gemisch zu einem dünnen Film verarbeitet und
dann durch Erhitzen zu einer knusprigen Rolle mit mehreren konzentrischen Schichten gehärtet wird. Bei
diesem Verfahren besteht die Stärkegrundlage beispielsweise aus Weizenmehl. Dieses Mehl enthält
Kleber, der die Rolle eines Bindemittels spielt. Mit Hilfe
dieser Stärkemasse kann ein Film erhalten werden, der beispielsweise ein Fruchtpüree enthält.
Es war jedoch bisher nicht bekannt, ein Nahrungsmittelprodukt mit blättriger Struktur zu schaffen, bei dem
die Filme überwiegend oder vollständig aus Kartoffeln bestehen. Der Erfindung lag die Aufgabe zugrunde, ein
solches Nahrungsmittelprodukt zu schaffen.
Gegenstand der Erfindung ist also ein Nahrungsmittelprodukt wie es im Anspruch 1 näher gekennzeichnet
ist.
Insbesondere im Hinblick auf das bekannte Verfahren, bei welchem als Bindemittel eine Stärkemasse
verwendet wird, war es überraschend, daß man mit Kartoffelbruchslücken einen zusammenhaltenden Film
herstellen kann, da solche Kartoffelbruchstücke nur Stärke, aber kein Bindemittel wie Kleber enthalten. Es
konnte in der Tat festgestellt werden, daß entgegen den aus dem Stande der Technik zu ziehenden Erwartungen
es möglich ist, ein strukturiertes Produkt dadurch herzustellen, daß man pflanzliche Filme, die arm an
Proteinen und reich an Stärke oder Cellulose sind, übereinanderhäuft. Man muß bedenken, daß die
einzelnen Filme zu spröde sind, als daß sie gehandhabt werden können. Es hat sich in der Tat erwiesen, daß man
Kartoffeln allein oder zusammen mit einem kleineren Teil einer Gemüseart wie Tomaten, Karotten und
Zwiebel, z. B. zur Herstellung einer wäßrigen Dispersion oder Paste zerkleinern und letztere beispielsweise
auf einer Trommel trocknen kann, um einen zusammenhaltenden Film herzustellen, den man abheben, ohne
Zerbrechen ergreifen, befeuchten und beispielsweise in einen Zylinder rollen kann, der parallel zur Walze
verläuft, und daß man auf diese Weise einen Stoß von übereinanderliegenden Filmschichten herstellen kann,
die ausreichend aneinanderhaften, so daß ein strukturiertes Produkt gebildet werden kann, das sich nicht
auflöst und das sich für alle interessanten und ursprünglichen Herstellungs- und Anwendungsarten
eignet.
Die Erfindung betrifft weiterhin das Verfahren zur Herstellung dieses Nahrungsmittelproduktes wie es im
Anspruch 2 näher gekennzeichnet ist.
In der folgenden Beschreibung wird der Einfachheit halber für dieses Produkt der Ausdruck »Blätterprodukt«
verwendet, wobei natürlich darunter ein Produkt mit blättriger Textur zu verstehen ist, das aus mehreren
zusammenhaltenden, übereinandergelegten und zumindest teilweise miteinander verbundenen Filmen besteht,
wobei die Filme sich aus verklebten Bruchstücken eines Nahrungsmittels zusammensetzen. Es wird deshalb von
einem Kartoffelblätterprodukt gesprochen, das nicht mit der mit »Blätterteig« bezeichneten Konditoreispezialität
zu verwechseln ist, mit welcher das erfindungsgemäße Produkt sowohl hinsichtlich der Zusammensetzung
als auch des Aussehens nur wenig Ähnlichkeit hat. Mit dem Ausdruck »Kartoffelbruchstücke« wird das
Wort »Bruchstücke« in einem weiten Sinn verwendet und umfaßt Teilchen oder Partikelchcn mit allen
Abmessungen, die sich beim Zerkleinern oder Mahlen der Kartoffeln und gegebenenfalls Gemüse ergeben.
Eine bevorzugte Ausführungsform des erfindungsgemäßen Produkts besteht aus einem Kartoffelblätterprodukt.
Eine andere Ausführungsform ist ein Blätterprodukt aus Kartoffeln und Gemüse, vorzugsweise
Tomaten, Karotten, Spinat, kleine Erbsen oder Zwiebeln. Es hat sich gezeigt, daß ein Blätterprodukt aus
Kartoffeln gemäß der Erfindung sich vorzüglich für die Herstellung der verschiedensten speziellen Gerichte,
wie z. B. Lasagne oder Pizza, oder zur Herstellung ganz
κι und gar neuer Gerichte eignet, wie z. B. zur Herstellung
von Fleischrouladen, die in Kartoffeln eingewickelt sind oder von krustriertem Fisch auf einer Kartoffelunterlage.
Das Kartoffelblätterprodukt besitzt eine ausreichend stabile Struktur für Anwendungen, die undenkbar
sind, wenn man nur Flocken, Körner oder Stücke aus Kartoffeln zur Verfügung hat. Für diese Anwendungsart
können Kartoffeln vorteilhafterweise mit Tomaten oder mit einem grünen Gemüse, wie z. B. kleinen Erbsen oder
Spinat, kombiniert werden.
jo Man kann hier an alle Blätterprodukte denken,
welche einen überwiegenden Anteil an Kartoffeln, und gegebenenfalls einen kleineren Anteil an Gemüse,
enthalten, und n»an kann sich die verschiedensten Arten
von neuen, attraktiven und interessanten Rezepten für die industrielle Realisierung vorstellen, wie z. B.
gefrorene Produkte. Beispielsweise eignet sich ein Blätterprodukt aus Gemüse und Kartoffeln oder aus
Kartoffeln allein für die Herstellung von Fertiggerichten, wie ζ. B. solchen aus einer Fleischschnitte oder
jo Fischschnitte und einem Stück Blälterprodukt mit den
gleichen Abmessungen, wobei das Ganze dann in einen Pfannenkuchenteig und Panierung eingehüllt und in öl
herausgebacken wird, oder solchen aus einer Blätterproduktumhüllung und einer Füllung aus Hackfleisch, Ei
j5 oder Käse, wobei das Ganze .dann in einer Pfanne
geschmort wird.
Für die Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens kann man als Ausgangsmaterial frische, rohe
oder gekochte, gesäuberte und geschälte Kartoffeln und gegebenenfalls Gemüse oder dergleichen in Form von
trockenen, flüssigen oder gefrorenen Konserven, insbesondere in Form von Flocken oder Körnern
verwenden. Dieses Ausgangsmaterial wird so aufbereitet, daß man eine wäßrige Paste oder Dispersion erhält,
•n die ungefähr 8 bis 40 Gew.-°/o Trockenstoffe enthält.
Wenn es sich um ganze oder nur grob unterteilte Gemüsepflanzen handelt, dann kann man sie als solche zerkleinern
oder dabei nötigenfalls Wasser zugeben. Wenn es sich um Trockengemüse handelt, dann kann man sie
to rehydratisieren und dann zerkleinern. Wenn es sich um
Körner oder Flocken aus Kartoffeln handelt, dann kann man ihnen einfach unter Umrühren Wasser zufügen.
Für den Fall, daß man ein solches Blätterprodukt aus verschiedenen Ausgangsmaterialien herstellen will,
kann man diese Ausgangsmaterialien zu Beginn oder beim Zerkleinern oder bei der Rekonstituierung oder
sogar nach einer gesonderten Herstellung einer wäßrigen Dispersion oder Paste aus beiden mischen.
Der wäßrigen Dispersion oder Paste können Farbstoffe, Aromastoffe, Aromavorprodukte, Aromaverstärker
und ähnliche Nahrungsmittelzusätze zugegeben werden, um dem Produkt bestimmte Geschmacks- und
Konservierungseigenschaften zu verleihen.
Eine erhitzte Oberfläche, die sich als besonders
b5 geeignet für die Durchführung des vorliegenden
Verfahrens erwiesen hat, ist eine Trockenwalze. Man kann die Anzahl der Walzen, ihre Abmessungen, den
Walzenabstand zwischen benachbarten Walzen, die
Drehgeschwindigkeit der Walzen und die Temperatur ihrer Oberflächen innerhalb weiter Grenzen variieren.
Man kann beispielsweise einen Trockner aus zwei Walzen verwenden, die sich im Gegensinn so drehen,
daß sie von oben her in den Walzenspalt einlaufen, oder aber einen Trockner mit einer Hauptv/alze mit großem
Durchmesser, an deren Umfang mehrere Satellitenwalzen mit kleinerem Durchmesser angeordnet sind. Wenn
solche Trockner verwendet werden, dann kann man die beiden Walzen oder die Haupt walze auf einer
Temperatur halten, die zwischen 120 und 160°C liegt,
wobei die Walzen von Hand oder mechanisch beschickt werden, die Größe des Walzenabstandes innerhalb der
für solche Vorrichtungen üblichen Grenzwerte eingestellt wird und die Walzen mit einer solchen ι.
Geschwindigkeit laufen gelassen werden, daß die Trocknungszeit zwischen ungefähr 2 und 25 see liegt.
Man kann den aus der wäßrigen Dispersion oder Paste hergestellten und auf der erhitzten Oberfläche
gebildeten zusammenhaltenden Film mit Hilfe eines Schabers abheben, der gut an der fraglichen Oberfläche
anliegt. Man kann den Film von einer Trockenwalze beispielsweise dadurch abheben, daß man einen
geradlinig anliegenden Schaber mit einem gewissen Winkel gegen die Oberfläche der Walze und parallel zu 21)
ihrer Achse anwendet. Der abgehobene Film kann eine Restfeuchtigkeil in der Größenordnung von 3 bis 30
Gew.-% aufweisen.
Man kann den abgehobenen Film durch Aufsprühen von Wasser oder durch Hindurchleiten durch einen jo
Wasserdampfstrom befeuchten. Man kann den Film so befeuchten, daß er einen Feuchtigkeitsgehalt zwischen
10 und 90 Gew.-% aufweist. Man kann die einzelnen Filmblätter übereinanderlegen oder man kann auf
einem Träger mehrere Schichten eines kontinuierlichen r> Filmbands aufrollen. Wenn ein Walzentrockner verwendet
wird, dann kann man den abgehobenen Film auf einem sich drehenden Zylinder sammeln und aufrollen,
der parallel zur Walze verläuft. In diesem Fall kann man den Film während des Laufs zwischen der Trockenwalze
und dem Zylinder oder während des Aufrollens befeuchten. Wenn man ein Aufspritzen von Wasser auf
den aufzurollenden Film wählt, dann kann man mit Vorteil ein oder mehrere Flach- oder Rundspritzdüsen
in einer Weise verwenden, daß der Film über seine v-,
gesamte Breite gleichmäßig befeuchtet wird. Vorzugsweise wird für die Befeuchtung Wasser mit einer
Temperatur zwischen 5 und 90°C verwendet. Man kann diesem Wasser Färbemittel, Aromastoffe, Aromavorprodukte,
Aromaverstärker und andere übliche Nahrungsmittelzusätze zugeben, um dem Produkt bestimmte
Nahrungs-, Geschmacks- oder Konservierungseigenschaften zu erteilen.
Man kann die übereinandergelegten Filmschichten durch Ausüben eines Drucks auf den Stoß zusammen- π
drücken. Im Falle des Aufrollens kann man einen Druck auf den Stoß während seiner Bildung mit Hilfe einer
Rolle, die parallel zum Aufwickelzylinder verläuft, ausüben.
Man kann den Stoß während seiner Herstellung einer t,o
Erhitzung unterwerfen, um die Textur zu verbessern und um den Zusammenhalt der Filme zu erhöhen. Wenn im
Falle des Aufrollens die Erhitzung nicht bereits beispielsweise durch die Dampfbefeuchtungsdüsen
erfolgt ist, dann kann man in einem geeigneten Abstand b5
zum Aufrollzylinder einen Erhitzungskörper anordnen, der durch Konvexion oder Strahlung wirkt.
Vorzugsweise wird das Übereinanderlegen oder Aufrollen in einer solchen Weise durchgeführt, daß man
eine gesamte Stärke der übereinanderliegenden und zusammengedrückten Schicht zwischen 0,1 und 10 cm
erhält im Falle des Aufrollens kann man das erhaltene Blät'erprodukt dadurch abtrennen, daß man es entlang
der Zylinderachse aufschneidet und flach ausbreitet.
Wie oben angedeutet, kann zwar das vorliegende Produkt als solches nach Zubereitung auf verschiedene
Art verzehrt werden, beispielsweise nach Zubereitung in einer Fritteuse oder im Mikrowellenofen, als Happen
oder Snack zum Beispiel, oder in der Pfanne oder in Wasser, in einer Suppe zum Beispiel, jedoch wird es
bevorzugt, das Produkt im frischen Zustand oder nach einer Konservierung durch Trocknung, Gefrieren oder
Sterilisation in Dosen, bei der Herstellung von vollständigen oder diätetischen Küchenprodukten zu
verwenden, beispielsweise für Appetitbissen, Canapees, Gratins, Rouladen und anderen Fleischpasteten.
Die folgenden Beispiele erläutern das Verfahren zur Herstellung des erfindungsgemäßen Produkts, das
Produkt selbst und seine Anwendungsmöglichkeiten. Die Prozentangaben sind in Gewicht ausgedrückt.
Kartoffeln der Art Bintje werden gesäubert, geschält und gekocht. Hierauf werden sie in einen wäßrigen Brei
oder in eine wäßrige Dispersion mit 20% Trockenfeststoffgehalt überführt. Diese Dispersion wird auf einem
Trockner getrocknet, der eine Hauptwalze mit 50 cm Länge und 50 cm Durchmesser aufweist und mit vier
Satellitenwalzen von 13 cm Durchmesser ausgerüstet ist. Der Dampfdruck für die Erhitzung innerhalb der
Hauptrolle wird auf 3 atü gehalten, der Rollenabstand beträgt 5 mm, und die Drehgeschwindigkeit der
Hauptrolle ist 4,3 U/min. Es wird ein trockener Film mit nahezu 50 cm Breite erhalten.
Der trockene Film wird um einen Zylinder mit 40 cm Außendurchmesscr gewickelt, der mit einem Motor
variabler Geschwindigkeit verbunden ist. Die Drehgeschwindigkeit des Zylinders wird so eingestellt, daß der
Film nicht gedehnt wird.
Während des Laufs vom Trockner zum Aufrollzylinder wird mit Hilfe von zwei Rundspritzdüsen Wasser
aufgespritzt, welche parallel zum Aufrollzylinder ausgerichtet sind und mit einem solchen Druck gespeist
werden, daß sie insgesamt 141 Wasser pro Minute abgeben. Auf den Film wird gleichzeitig ein Dampfstrahl
aufgebracht, und zwar mit Hilfe eines mit feinen Löchern ausgerüsteten Rohrs, das unterhalb des Films
zwischen dem Treckner und dem Aufrollzylinder angeordnet ist. Die aus dem Rohr austretenden Strahlen
werden mit Hilfe eines unmittelbar über dem Rohr angeordneten Gitters in einen glatten, verhältnismäßig
homogenen Strom zerteilt. Die Dampfabgabe wird auf 40 kg/min eingestellt.
Der Stapel wird während seiner Bildung dadurch zusammengedrückt, daß ein leichter Druck ausgeübt
wird, und zwar mit Hilfe einer Metsllrolle, die mit Kunststoff bekleidet ist, einen Durchmesser von 12 cm
aufweist und parallel und über dem Aufrollzylinder angeordnet ist. Der Stapel wird während seiner Bildung
mit Hilfe eines linearen Infrarotstrahlen abgebenden Erhitzungskörpers erhitzt, der parallel zum Zylinder in
einem Abstand von etwa 10 cm angeordnet ist, und zwar auf derjenigen Seite, welche vom Trockner abgewandt
ist. Der Erhitzungskörper liefert 6000 W.
Der Brei wird von Hand auf dem Trockner ausgebreitet, und das Verfahren wird während 1 h
fortgesetzt. Das Blätterprodukt wird vom Zylinder durch Aufschneiden entlang einer Achse des Zylinders
abgenommen. Das Produkt besitzt eine homogene, kompakte, etwas sandige, blätterartige Textur, eine sehr
helle, nahezu weiße Farbe und einen natürlichen Kartoffelgeschmack. Der Gehalt an Trockenfeststoffen
beträgt 40% und die Dicke ungefähr 1 cm. Zur Konservierung wird das Produkt gefroren.
Beispiele 2 bis 3
Es werden einige Blätterprodukte in ähnlicher Weise wie in Beispiel ! beschrieben mit verschiedenen
Ausgangsmaterialien aus Kartoffeln und Gemüse hergestellt. Im allgemeinen reicht für die Herstellung
der wäßrigen Suspension oder Paste, d. h. des wäßrigen Breis, ein mechanischer Rührer. Von Fall zu Fall wird
jedoch zur Verfeinerung des Breis eine Kolloidmühle zu Hilfe genommen. Für jede Herstellung wird eine Wanne
1S mit 50 kg Brei hergestellt. Entsprechend der Fließfähigkeit
des Breis wird er mit Hilfe einer Pumpe oder von Hand auf dem Trockner ausgebreitet. Die Dauer einer
jeden Fabrikation schwankt zwischen 30 min und 2 h. Manchmal werden drei Satellitenwalzen des Trockners
κι und manchmal alle vier verwendet. Die Befeuchtung
erfolgt mit Wasser oder Dampf oder mit beidem. Von Fall zu Fall wird Infrarotheizung angewendet, wenn
festgestellt wird, daß dadurch der Zusammenhalt der Filme im Stapel verbessert wird. In der folgenden
Tabelle sind die Einzelheiten der verwendeten Ausgangsmaterialien, die wesentlichen Arbeitsbedingungen
und die erhaltenen Resultate angegeben.
Bei- Brei
Ausgangsmaterial, Herstellung (Verhältnisse in %,
bezogen auf Trocken-IeStStOfIc)
bezogen auf Trocken-IeStStOfIc)
Trockner, | 3 | Befeuchtung | Dampf | Ulätlerprodukl | Be | Farbe | Textur | Ge | |
llauplwalze | schmack | ||||||||
Gehalt | 3 | Wasser | Gehalt | ||||||
an | an | ||||||||
Trocken- | 3 | Trocken- | |||||||
fest- | kg/min | lcsl- | |||||||
slolTen | 3 | 40 | stolTen | weiß | kompakt, | Kartoffel | |||
% | Dampf | l/min | % | sandig | |||||
20 | druck | 'icnipli» ii | K) | - | 40 | creme | kompakt, | Kartoffel | |
sundig | |||||||||
20 | 10 | _ | 46 | creme | kompakt, | geröstete | |||
spröde | Zwiebel | ||||||||
25 | U/min atü | 10 | 40 | 38 | weiß | filzig, | Kartoffel | ||
4,3 | spröde | ||||||||
26 | 12 | 42 | is ρ i e 1 | 6 | |||||
4,3 | |||||||||
4,3 | |||||||||
3 | |||||||||
1 Brei aus frischen
gekochten Kartoffeln
gekochten Kartoffeln
2 43% Mehl von gelben
F.rbsen, geknetet mit
57% frischen gekochten
Kartoffeln
F.rbsen, geknetet mit
57% frischen gekochten
Kartoffeln
3 14% lyophilisiertes
Zwiebelpulver, geknetet
mit 86% frischen, gekochten Kartoffeln
Zwiebelpulver, geknetet
mit 86% frischen, gekochten Kartoffeln
4 90% frische gekochte
Kartoffeln, geknetet mit
10% Kartoffelfasern
Kartoffeln, geknetet mit
10% Kartoffelfasern
Zur Konservierung der Blätterprodukte der Beispiele 1 bis 3 werden sie einzeln in Plastiksäcke eingebracht
und dann rasch gefroren und bei —200C aufbewahrt
Schichten mit einer Dicke von 2 bis 3 mm des aufgetauten Blätterprodukts von Kartoffeln gemäß
Beispiel 1 werden abgelöst, Stücke von 3 cm χ 3 cm werden herausgeschnitten, und diese werden in einen
Mikrowellenofen eingeführt. Es werden krustige Happen mit einem angenehmen Geschmack erhalten.
Ein Kabeljaufilet wird mit einer Schicht eines Blätterprodukts der gleichen Stärke bedeckt. Das ganze
wird in einem Pfannkuchenteig und in Panierung eingehüllt, in öl frittiert und gefroren. Vor dem
Verbrauch wird es einige Augenblicke in einer Pfanne in Margarine geschmort. Auf diese Weise werden vier
Filets erhalten, die mit den verschiedenen Blätterproduktstücken der Beispiele 1 bis 3 bedeckt sind. Die
Blätterprodukie bilden mit dem Fisch eine sehr gelungene Kombination und geben den Produkten eine
attraktive Textur und einen attraktiven G eschmack.
Es wird ein Gericht von der Art einer Lasagne hergestellt, welches sich aus aufeinanderfolgenden
Schichten von Bechamel-Sauce, aufgetautem Kartoffelblätterprodukt von Beispiel 1, Hackfleisch-Sauce,
Kartoffelblätterprodukt, Hackfleisch-Sauce, Kartoffelblätterprodukt und Bechamel-Sauce zusammengesetzt.
Auf die gleiche Art und Weise wird ein zweites Gericht hergestellt, bei welchem die Hackfleisch-Sauce durch
eine Pilzsauce ersetzt wird. Die beiden Produkte werden gefroren. Vor dem Verzehr werden sie 30 bis 40 min im
Ofen auf 225° C erhitzt. Die Struktur der beiden
Produkte wird gut bewahrt, und zwar insbesondere diejenige des Produkts mit Pilzen. Auf diese Weise wird
ein nach Kartoffeln schmeckendes Gericht erhalten, das nicht hergestellt werden kann, wenn man nur über
Kartoffeln in Form von Flocken, Körnern oder frischen Knollenstücken verfügt, da die Struktur in der Folge
aufgrund einer Diffusion der Sauce der Füllung durch die Kartoffelschichten zusammenbricht.
Es wird eine Schicht von 2 mm Dicke von dem aufgetauten Kartoffelblätterprodukt von Beispiel 1
abgehoben. Es wird ein Kreis herausgeschnitten, und dieser wird zur Hälfte auf sich zur Bildung eines
Halbmonds zurückgeschlagen. Dann werden ein rohes Ei, Gewürze und feingehackte Gemüse eingefüllt. Die
Ränder werden zusammengezwickt, um die so gebildete Tasche zu verschließen. Hierauf wird die Tasche in Öl
frittiert und dann gefroren. Vor dem Verzehr wird sie im Ofen erwärmt. Sie erweist sich als krustig und die
Füllung paßt gut zum Kartoffelgeschmack der Kriisle.
10
Ein Kabeljaufilet wird in eine Käseschicht eingewikkelt,
worauf es auf ein aufgetautes Blätterprodiikt von Beispiel 1 aufgebreitet und gefroren wird. Vor dem
Verzehr wird dieses Fischgericht im Ofen erwärmt. Das Blätterprodukt geht im Ofen auf und gibt dem Gericht
eine attraktive Note.
Claims (5)
1. Nahrungsmittelprodukt mit blättriger Textur, bestehend aus mehreren zusammenhaltenden, übereinandergelegten
und zumindestens teilweise miteinander verbundenen Filmen, dadurch gekennzeichnet,
daß es die Form eines Stapels aus Filmen, aufweist und dadurch erhalten wird, daß
man eine wäßrige Dispersion oder Paste aus Kartoffelbruchstücken oder aus Kartoffelbruchstücken mit
einem kleineren Teil einer zerkleinerten Gemüseart herstellt, auf einer erhitzten Oberfläche eine Schicht
bildet, diese Schicht auf dieser Oberfläche so trocknet, daß ein zusammenhaltender Film entsteht, den
Film von der erhitzten Oberfläche abnimmt, den Film befeuchtet und einen Stapel von übereinanderliegenden
Schichten des befeuchteten Films herstellt, wobei man die übereinanderliegenden Schichten
zusammendrückt.
2. Verfahren zur Herstellung eines Nahrungsmittelprodukts nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß man eine wäßrige Dispersion oder Paste aus Kartoffelbruchstücken oder aus Kartoffelbruchstücken
mit einem kleineren Teil einer zerkleinerten Gemüseart herstellt, auf einer erhitzten Oberfläche
eine Schicht bildet, diese Schicht auf dieser Oberfläche so trocknet, daß ein zusammenhaltender Film
entsteht, den Film von der erhitzten Oberfläche abnimmt, den Film befeuchtet und einen Stapel von
übereinanderliegenden Schichten des befeuchteten Films herstellt, wobei man die übereinanderliegenden
Schichten zusammendrückt.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die wäßrige Dispersion oder wäßrige
Paste einen Trockenfeststoffgehalt zwischen 8 und 40 Gew.-% aufweist.
4. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß man den Film so befeuchtet, daß sein
Wassergehalt zwischen 10 und 90 Gew.-% liegt.
5. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß man den gebildeten Stapel trocknet
oder gefriert.
Applications Claiming Priority (1)
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