DE2162651C2 - Fleischähnliche Erzeugnisse und Verfahren zu ihrer Herstellung - Google Patents
Fleischähnliche Erzeugnisse und Verfahren zu ihrer HerstellungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung
sogenannter Fleischanaloga, d. h. fleischähnlicher Erzeugnisse und die danach erhaltenen flelschähnllchen
Erzeugnisse.
Wegen der steigenden Kosten von Fleisch und Fleischprodukten und wegen des In vielen Teilen der
Welt herrschenden Nahrungsmangels hat man sich seit
einiger Zelt sehr um die Herstellung fleischanaloger, d. h. fleischartiger Produkte bemüht. Fleischanaloga,
oder mit anderen Worten, künstliche Fleischprodukte sind im Vergleich zu natürlichen Fleischprodukten nicht
wegen der Kosten, sondern auch wegen der möglichen Verminderung des Kaloriengehaltes und der Möglichkeit
einer Erhöhung des Proteingehaltes vorteilhaft. Fleischartige Erzeugnisse können daher sowohl bezüglich der
Ernährung als auch bezüglich der Kosten vorteilhaft sein.
Gegenwärtig werden die meisten fleischartlgen Produkte nach zwei Grundverfahren hergestellt, nämlich
entweder durch Faserspinnen oder durch thermoplastisches Extrudieren. Die Faserspinntechnik lehnt sich an
das Faserspinnverfahren an, wie es für die Herstellung
von synthetischen Textllfasern angewendet wird. Bei diesem Verfahren werden faserige Proteinprodukte aus
Protein, wie Sojaprotein, durch Bildung einer splnnfählgen Masse aus alkalibehandeltem Protein und Auspressen der Masse durch eine Düse oder Spinnplatte In ein
wäßriges Fällbad, das eine Säure und ein Salz enthält,
hergestellt. Das saure Bad verfestigt bzw, härtet die in
dem Bad gebildeten Fäden oder Fasern. Die Fäden können zu Bündeln vereinigt und zur Orientierung der Molekularstruktur der Fasern verstreckt werden. Weitere Einzelheiten des Faserspinn Verfahrens sind z. B. der für die
Herstellung von gesponnenen flelschanalogen Fasern grundlegenden US-PS 26 82 466 zu entnehmen. Auch die
US-PS 27 30 448 und 27 30 447 beziehen sich auf solche
Verfahren, In DE-PS 8 83 997 Ist ein Verfahren zur Herstellung von künstlichem Fleisch beschrieben, bei dem
eine alkalische Protelnlösung durch Spinndüsen In Fallungsbäder gepreßt bzw. durch andere Mundstücke
extrudlert wird und die Proteinfasern anschließend zu
Bündeln vereinigt und geschnitten werden, um Fleischbrocken zu simulieren.
In DE-OS 1517033 1st ein alkalisches Verfahren
beschrieben, bei dem die gleichen Maßnahmen zur
ίο Anwendung gelangen.
Das andere Hauptverfahren zur Herstellung von fleischartlgen Erzeugnissen beruht auf dem thermoplastischen Extrudieren und lehnt sich an die Technologie an,
auf welcher die Herstellung von gebrauchsfertigen Nah-
is rungsmittelprodukten (Cereallen) auf Getreidebasis
beruht. Beim thermoplastischen Extrudlerverfahren wird eine Mischung aus Protein, Wasser, Geschmacksstoffen
und anderen Nebenanteilen hergesesteUt. in eine
Kochextnislonsanlage eingespeist, In der sie der Elnwlr
kung von Wärme und Druck unterworfen wird, und
dann ausgepreßt Das Extrudat dehnt sich beim Austreten In die Atmosphäre unter Bildung von als flelscuartig
bezeichneten Fasern aus. Beispiele für Patente, welche das thermoplastische Extruslonsverfahren für die Her
stellung von fleischartlgen Erzeugnissen beschreiben,
sind z. B. US-PS 31 02031 und 34 88 770 sowie die GBPS 11 74 906 und 11 05 904. In US-PS 28 79 163 Ist angegeben, daß die aufgearbeiteten Proteinmassen vor dem
Extrudieren mit wäßrigem Alkall weichgemacht werden.
Obwohl sowohl die aus der Textilindustrie stammende Faserspinntechnik als auch die an die Verarbeitung
gebrauchsfertiger Cereallen anlehnende thermoplastische Extruslonstechnlk schon allgemein zur Herstellung von
fleischartlgen Produkten angewendet worden Ist, gilt In
Fachkreisen, daß die Faserspinntechnik Im Hinblick auf
die Bildung von wirklich fielschartigen Fasern am vorteilhaftesten Ist. Die Faserspinntechnik Ist aber nicht nur
ziemlich kostspielig, sondern auch kompliziert und verfehlt daher ein Hauptziel der Herstellung flelschartiger
Erzeugnisse, nämlich einen billigen Fleischersatz. Ferner 1st In Fach- und Verbraucherkreisen allgemein anerkannt, daß keines der oben beschriebenen Verfahren ein
In bezug auf die Eßqualltät wirklich fielschartlges Produkt liefert.
Ein drittes Verfahren zur Herstellung von fleischartlgen Erzeugnissen kombiniert die Methodik des Spinnens
mit der Methodik des Auspressens und beruht auf der Bildung eines teigartigen Proteinmaterials, das dann
geformt und entweder als mehrlagiges Gebilde aus Pro
telntelg oder In einigen Fällen In Fern einer einzigen
Lage erhitzt wird. Natürlich hat das auch einem solchen Verfahren hergestellte Erzeugnis unterschiedliche Eigenschaften, je nachdem ob oder wie das schlchtförmlge
Material lamlnlnlert wird. Beispiele für diese Verfahrens
form sind z. B. In den US-PS 28 02 737 und 28 30 902 zu
finden.
Dieses In den letztgenannten Patenten beschriebene,
die Technik des Faserspinnens mit der Technik des thermoplastischen Extrudierens kombinierende Verfahren
1st Im Hinblick auf die Herstellung eines Produktes mit
fleischartlgen Eßqualltäten unvollkommen. Das Produkt kann, mit anderen Worten, zwar je nach der Art, In welcher das Teigblatt gemäß den zuletzt genannten Patentschriften geschichtet wird, das Aussehen und die Textur
von Fleisch haben, doch ergibt sich beim tatsächlichen
Verspeisen Im Mund ein Eindruck, der dem von Fleisch
nicht ähnlich Ist. Dies Ist wahrscheinlich durch das Fehlen strähniger Eigenschaften des Erzeugnisses bedingt.
Obwohl somit einige bekannte Verfahren zu Produkten
fahren, die In Aussehen und Textur den üblichen
Fleischprodukten sehr ähnlich sind, Ist heute kein
fleischanaloges bzw. flelschartlges Produkt mit der Eßquiültflt von echtem Fleisch und dessen Textur bzw.
Aussehen bekannt.
Die hler fur die Produktcharakterisierung verwendete
Bezeichnung »Eßqualltät« soll den beim Essen von Fleisch entstehenden und Im Mund wahrgenommenen
Beschaffenhelts- bzw. Konsistenzeindruck bezeichnen. Die EOqualitlt von echtem Fleisch wird auch als kaubar
bzw. als faserig bezeichnet. Da diese Eigenschaften der
Kaubarkelt und der Faserigkeit mit dem Verspeisen von
wirklichem Fleisch assoziiert werden, ist es natürlich für den Markterfolg flelschartlger Erzeugnisse wesentlich,
daß diese die Kaubarkelt und Faserigkeit von Fleisch aufweisen. Die Nachahmung der tatsächlichen Eßqualität
von Fleisch Ist schwierig, da es nicht nur auf eine Ausrichtung der Fasern, sondern auch auf einen entsprechenden Zusammenhalt des Materials ankommt, der
diesem Textur urui Aussehen von Fleisch verleiht und dennoch nur so groß ist, daß d!e for die Eßqualltät
wesentliche Faserigkeit gewährleistet Ist, die eine nicht
zu leichte Abrennbarkelt der Fasern erfordert.
Aufgabe dieser Erfindung Ist die Schaffung flelschanaloger bzw. flelschähnllcher, natürlichem Fleisch in Aussehen und Textur ähnlicher Erzeugnisse In besonders
wirtschaftlicher Welse, die weder auf dem Faserspinnen beruht noch notwendigerweise ein thermoplastisches
Extrudieren umfaßt und nicht auf die Verwendung von wärmekoagullerbarem Protein beschrankt Ist. Dabei soll
das Fleisch nicht nur in bezug auf Aussehen und Textur nachgebildet, sondern auch die tatsächlichen Eßqualltäten von Fleisch dadurch wiedergegeben werden, daß die
beim Verfahren gebildeten Ehizelfasern, vorzugsweise
durch ein eßbares Bindemittel, so gebui Jen werden, daß
ein Produkt In Form einer zusammenhangenden Fasermasse entsteht, deren Fasern so zusammenhangen, wie
es dem Im Mund beim Essen von gestreiftem bzw. geschichtetem, flelsch-faserartlgem Material entstehenden Beschaflenhelts- oder Konsistenzeindruck, d. h. der
Eßqualltät von Fleisch, entspricht.
Die Aufgabe der Erfindung wird gelöst durch das Verfahren nach Anspruch 1 und die Erzeugnisse nach
Anspruch 5. Die Unteransprüche beschreiben bevorzugte. Ausführungsformen der Erfindung.
Völlig überraschend wurde gefunden, daß durch eine
gegenüber den bekannten Verfahren neue Technologie aus In Wasser quellbaren Proteinmassen eine Faserstruktur erzeugt werden kann, der der natürlichen Fleisches so
ähnlich Ist, daß beim Verzehr das Eßgefühl von Fleisch
hervorgerufen wird. Dies beruht darauf, daß durch die
erfindungsgemäße Arbeltswelse parallel gerichtete schmale, blättchenfSrmlge Filamente entstehen, die beim
Zusammenfügen die erwünschte Struktur ergeben. Die kostenaufwendige Aufarbeltungs- und Reinigungsprozedur νοΛ Proteinmassen vor dem Faserspinnverfahren,
alkalisches Auflösen, Abtrennen unlöslicher Bestandteile und Ausfallen In siiurem Medium entfallt. Die vorzugsweise auf Walzenstuhlen auszuführende Blattblldung
erfordert bezüglich Reinheit und Viskositätskonstanz des Proteins keine besonderen Maßnähmen. Der mögliche
Verzicht auf zusätzliche Chemikalienbehandlung ist ein
erheblicher technischer Fortschritt.
Ein weiterer Vorteil der erfindungsgemäßen Verfahrensführung besteht darin, daß ein Wiederausrichten der
Fasern bzw. Faserbündel beim Zusammenführen überflüssig Ist, well das Schneiden der Blätter rechtwinklig
zur Bewegungsrichtung der Blattbahnen erfolgt, so daß
die Fasern In einer unendlichen seitlichen Anordnung
nebeneinander entstehen, und In dieser Lage besonders einfach unter Bildung einer zusammenhangenden Masse
s stabilisiert werden können. Vorzugsweise erfolgt eine
Beschichtung der ausgerichteten Fasern mit einem eßbaren Bindemittel, und schließlich die Stabilisierung der
Fasern zur Bildung einer zusammenhängenden Fasermasse. In der zusammenhangenden Fasermasse sind die
ίο einzelnen Fasern durch die Verfahrensführung zusammengefaßt und verschmolzen bzw. verklebt, die eine für
den Zusammenhalt der Fasern ausreichende Bindung aber eine leichte Trennung der Fasern während des Verspelsens ermöglicht, so daß die faserigen Eßqualltaten
von echtem Fleisch nachgemacht wenden.
Die Bezeichnung »Proteinmischung« bzw. »trockene Proteinmischung« werden hler austauschbar verwendet
und sollen alle bei der ursprünglich erfolglichen Bildung einer Proteinmischung verwendeten trockenen Kompo
nenten umfassen. Im Sinne dieser Terminologie enthält
die trockene Proteinmischung keinerlei zugesetztes Wasser.
Die Bezeichnungen »nasse Mischung« bzw. »In bezug
auf Feuchtigkeit eingestellte Proteinmischung« werden
austauschbar verwendet und beziehen sich auf die
angefeuchtete trockene Proteinmischung, wobei der verwendete Feuchtlgkeitsantell, d. h. Wasser, In
Gew.-%, bezogen auf das Gewicht der gesamten nassen Mischung, d. h. einschließlich der Feuchtigkeit, angege
ben wird.
Im ersten Schritt des erfindungsgemäßen Verfahrens wird eine Proteinmischung gebildet. Die Proteinmischung, die spater zur Bildung einer nassen Mischung
bezüglich Ihrer Feuchtigkeit eingestellt wird, kann 30 bis
100 Gew.-% eßbares Protein enthalten und enthält vorzugsweise 50 bis 100 Gew.-% eßbares Protein. Bei Verwendung von eßbarem Protein in Anteilen von unter 30
Gew.-% Ist nicht genügend Protein für die Herstellung
von fleischartigen Fasern mit den Eßqualltaten von
Fleisch vorhanden wie eingehender welter unten erläutert. Andererseits kann die Proteinmischung zu 100% aus
eßbaren Protein bestehen.
Obwohl man auch mit Proteinmischungen, die zu 100% aus eßbarem Protein bestehen, ausgezeichnete
Fasern bilden kann, wird zur Herstellung besonders schmackhafter flelschartlger Erzeugnisse bevorzugt, daß
der Proteingehalt der Proteinmischung nicht großer als 80 Gew.-% an eßbarem Protein Ist, wobei ein Maximalwert von 70 Gew.-% für den Anteil an eßbarem Protein
besonders bevorzugt '*lrd. Der restliche Teil umfaßt andere Komponenten, wie unten erläutert.
Obwohl dies für das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung flelschartlger Fasern mit den Eßqualltaten
von Fleisch nicht kritisch, aber vom Gesichtspunkt der
Verbraucheraufnahme bevorzugt Ist, kann die Proteinmischung außer eßbarem Protein gewisse bestimmte Mengen anderer Komponenten enthalten, die häufig als
Nebenanteile bezeichnet werden, wie Konservierungsmittel, Geschmackstoffe, Farbe, Emulgatoren, Stablllsa-
toren, Bindemittel, Vitamine und dergleichen.
Die Wahl des Ausgangsmaterlals für das eßbare Protein bzw. die Art des eßbaren Protein, Ist nicht kritisch.
Übliche Proteinquellen sind pflanzliche Proteine, doch können auch tierische Proteine verwendet werden. BeI-
spiele für geeignete pflanzliche Proteinausgangsstoffe
sind Sojabohnen, Saflorsamen, Mals, Erdnüsse, Weizen,
Erbsen, Sonnenblumensamen, Baumwohllsamen, Kokosnuß, Rapssamen, Sesamsamen, Blattproteine, einzellige
Proteine, wie Hefe und dergleichen. Wenn der Protelnausgangsstoff pflanzlicher Art Ist, wird das Protein Im
allgemeinen vor der Verwendung In eine relativ reine
Form gebracht. Wenn beispielsweise Sojabohnen als ProteinausgangsstofT verwendet werden, können diese
geschalt und der Extraktion mit Lösungsmittel, vorzugsweise Hexan, zur Entfernung des Öls unterworfen werden. Das entsprechende ülfrele Sojabohnenmehl wird
dann z. B. in Wasser suspendiert und zur Lösung des Proteins sowie zur Abtrennung ungelöster Kohlehydrate
mit Alkall ve.setzt. Dann kann das Protein durch Zugabe eines sauren Stoffes aus der alkalischen Lösung gefällt,
das gefällte Protein gewaschen und zur Erzeugung eines Im wesentlichen reinen Protelnisolates getrocknet werden. FOr andere cereallsche Proteinausgangsstoffe kön-
nen ähnliche Verfahren angewendet werden.
Gewünschtenfalls können auch tierische Proteinausgangsstoffe verwendet werden. Hierzu gehören tierische
Proteine, wie sie aus Milch, Geflügel, Fleisch und/oder Fisch erhältlich sind. Ein typisches Beispiel für ein geelgnetes tierisches Protein ist Eialbumln.
Es ist zu betonen, daß der Proteinanteil der trockenen Proteinmischung sowohi ein wärmekoagu'uerbares ais
auch Irgendein anderes eßbares Protein sein kann. Natürlich muß das Protein mit Wasser hydratlsierbar sein,
damit die im folgenden erläuterte wirksame Anfeuchtung erzielbar Ist.
Obwohl als Proteine nicht notwendigerweise wärmekoagullcrbare Proteine verwendet werden müssen, können
solche wärmekoagullerbaren Proteine. gewünschtenfalls verwendet werden. Wie oben erwähnt, besteht ein Vorteil dieses Verfahrens darin, daß es nicht notwendigerweise von der Verwendung von wärmekoagullerbarem
Protein zur Bildung der trockenen Proteinmischung abhängt. Wenn das Protein nicht wärmekoagullerbar ist,
müssen - wie im folgenden genauer erläutert - Bindemittel entweder In der trockenen Mischung oder in einer
gesonderten Bindebehandlung verwendet werden, d. h. die Fasern werden mit einem eßbaren Bindemittel versehen bzw. beschichtet.
Beispiele für nicht wärmekoagullerbare Proteine, die
sich für aas erfindungsgemäße Verfahren eignen, sind
Kasein, Baumwollsamenproteln, das bei ph 7 löslich Ist,
eine Sojaproteinfraktion, die bei ph 4,5 löslich Ist und
durch alkalische Hydrolyse zunächst aufgeschlossen wird, und andere, relativ niedermolekulare pflanzliche
Proteine.
Wegen eier Kosten, aber auch für eine gute Faserbildung werden Im allgemeinen pflanzliche Protelnausgangsstoffe bzw. pflanzliche Proteine, wie Sojaprotein so
und Weizenprotein, gegenüber tierischen Proteinen bzw. Ausgangsstoffen solcher Proteine bevorzugt.
Die nasse Mischung, d. h. die In bezug auf Ihre Feuchtigkeit eingestellte trockene Mischungszubereitung, enthält 90 bis 10 Gew.-% Trockenmischung und 10 bis 90
Gew.-% Wasser
Nach Bildung der Proteinmischung wird deren Feuchtigkeitsgehalt zur Bildung einer nassen Mischung eingestellt, die 10 bis 90%, bezogen auf das Gewicht der nassen Mischung, Feuchtigkeit enthält. Der Feuchtlgkelts-
gehalt der nassen Mischung sollte nicht über 90 Gew.-% liegen, well höhere Feuchtigkeitsanteile eine derart geringe Viskosität ergeben, daß beim folgenden Verarbeiten keine blattförmigen Gebilde entstehen. Andererseits sind Feuchtigkeitsanteile der nassen Mischung von
unter etwa 10 Gew.-% deswegen unzweckmäßig, well das Material dann so viskos wird, daß es nur mit großen
Schwierigkelten weüerverarbeitet werden kann.
Der genaue Wert des Feuchtigkeitsgehaltes im oben
angegebenen Bereich für eine spezielle Herstellung hingt von der Art der Bildung blattförmiger Gebilde aus dam
nassen Proteinteig ab. Wenn die BlaUblldung beispielsweise durch Walzen erfolgt, wird ein Feuchtigkeitsgehalt
Im Bereich von 15 bis 35 Gew.-%, Insbesondere Im
Bereich von 20 bis 30 Gew.-«, bevorzugt. Wenn jedoch
andere Methoden angewendet werden, etwa der Einsatz von Trockentrommeln, oder das Auspressen bzw. Extrudieren blattförmiger Gebilde, sollte der Feuchtigkeitsgehalt erheblich höher sein und beispielsweise zwischen 55
und 80 Gew.-% liegen.
Zur Sicherstellung einer gleichmäßigen Verteilung der Feuchtigkeit In der nassen Mischung nach Zugabe von
genügend Feuchtigkeit für einen zwischen 10 und 90% des Gewichtes der nassen Mischung liegenden, eingestellten Feuchtigkeitsgehalt sollte die angefeuchtete
Trockenmischung zur Bildung eines praktisch gleichmäßigen, zusammenhängenden, bearbeitbaren Proteinteiges
durchgearbeitet bzw. durchmischt werden. Die jeweils anzuwendende genaue Mischzeit und die optimale
Mischdauer hängen von der verv >:»deten Proteinquelle,
der Zusammensetzung der Mischung '.md natürlich auch
der Art der verwendeten Mischanlage ab. Der hler verwendete Ausdruck »Einstellen des Feuchtigkeitsgehaltes
der trockenen Mischung« soll die Zugabe von Feuchtigkeit, 4. h. Wasser, Innerhalb des oben angegebenen Bereiches und das Mischen zur Sicherstellung einer gleichmäßigen Feuchtigkeitsverteilung und Entstehung einer
praktisch gleichmäßen, zusammenhängenden, beaibeitbaren, teigartigen, nassen Proteinmiscliung bezeichnen.
Man kann die allgemein erhältlichen Anlagen für die
Durchmischung verwenden. Beispielswelse sind als Mischanlagen Planeten-Paddelmischer, »Sigma«-
Mischer, Bandmischer, Doppelpaddelmischer, »Hobart«- Mlscher, Extruder oder andere bekannte Mischanlagen,
geeignet.
Der nächste Hauptschritt des Verfahrens der Erfindung umfaßt die Blattbildung der in Ihrem Feuchtigkeitsgehalt eingestellten Proteinmischung, ν eiche das
Aussehen eines zusammenhängenden, bearbeitbaren Teiges hat und einem Brotteig sehr ähnlich Ist. Dieser
zusammenhängende, bearbeitbare Proteinteig, der wie
oben erwähnt die Textur, den Charakter und die Bearbeitbarkeit von Brotteig hat, 1st zur Blatlölldung bestens
geeignet.
Die Blattbildung kann am einfachsten durch Walzbearbeitung erzielt werden, doch läßt sich dies auch nach
anderen Methoden, beispielsweise durch Extrudieren, erreichen.
Die Blattbildung der nassen Mischung zur Bildung eines Blattes aus zusammenhängendem, bearbeitbarem
Proteinteig kann mit einem Zweiwalzenstuhl, einem Vierwalzenstuhl, einem Extruder oder dergleichen erfolge·*. Bei Anwendung von Walzverfahren wird vorzugsweise mit unterschiedlichen Walzengeschwindigkeiten
gearbeitet, wobei die schnellere Walze /.wischen etwa 1
und 20% und vorzugsweise mlndeitens 3% schneller läuft, als die langsamere Walze. Es hat sich nämlich
gezeigt, daß mit Walzengesc.hwlndlgkelten von mindestens 1% und vorzugsweise mindestens 3% das Blatt von
der schneller laufenden Walze zweckmäßig gespeist wird.
Bei Anwendung von Walzverfahren liegen die Walzengeschwlndlgkelten vorzugsweise zwischen 2 und 350
U/mln. Wenn während der Blattbildung keine Wärmekoagulierung des Proteins gewünscht wird, werden die
Walzen auf Temperaturen von 20 bis 660C, vorzugsweise von 26 bis 570C, gehalten. Wenn jedoch wahrend
der Blattbildung eine gewisse Wärmekoagullerung des
Proteins gewünscht wird, sollte die Walzentemperatur
zur Erwärmung des Blattes auf Temperaturen zwischen 68 und 990C eingestellt werden. In einigen Fällen wird
der Fasercharakter verbessert, wenn während der Blattbildung eine gewisse Wärmekoagullerung erfolgt
(s. Beispiel 6).
Der Walzdruck sollte Im Idealfall Im Bereich zwischen
17,5 und 7150 N/cm Hegen. Wie jedoch dem Fachmann
bekannt, hangen die genauen Walzenumfangsgeschwindigkeiten, Walzentemperaturen und WalzdrUcke von der
Art des der Blattblldung unterzogenen Materials ab und
können Im Einzelfall In Anbetracht der jeweils vorliegenden Bedingungen In einfacher Welse ermittelt werden.
Allgemein gilt, daß die Zähigkeit bzw. Festigkeit der
letztlich gebildeten Fasern um so größer Ist, je höher die
angewendeten Drücke sind. Vorzugswelse sollten die
Walzdrücke für die Bildung der geschmacklich besten Fasern Im Bereich von 1750-5300 N/cm liegen.
Faserausrichtung aggreglert, d. h. angesammelt oder zusammengefaßt. Im illgemelnen, d. h. für die Nachahmung der parallel In einer Richtung sich erstreckenden
Faseranordnung natürlicher Flelschprodukte, wird eine
parallele Faseranordnung angestrebt, doch kann eine wirre Faseranordnung angestrebt werden, etwa für die
Herstellung hackflelschartlger Erzeugnisse nach Art von Hackfielschplätzchen. Die Art des Aggreglerens der
Fasern Ist nicht kritisch und man kann parallele oder wirre Anordnungen aggregleren oder ansammeln. Für
eine parallele Anordnung können z. B. die mit der oben
beschriebenen Drehschneldeanlage geschnittenen einzelnen Strangfasern dadurch aggreglert werden, daß man sie
auf einem endlosen Transportband mit bestimmter Wanderungsrate häuft, so daß Faseransammlung durch
Anhäufen In gewünschter Dicke erzielt wird. Die hler
verwendeten Bezeichnungen »aggregleren« bzw. »ansammeln« werden In Ihren allgemeinsten Bedeutungen angewendet und sollen das Sammeln o<'er Zusammenführen
werden, daß Blattgeblide mit Dicken von etwa 50 μίτι bis
etwa I mm, vorzugsweise etwa 0,1 bis 0,8 mm erhalten werden. Blattdicken In diesen Bereichen haben sich zur
Herstellung von ausgezeichnet flelschartlgen Fasern als bevorzugt erwiesen. Bei Dicken über 1 mm ergibt das
Produkt meist keinen faserigen Eindruck mehr, während bei Dicken von unter 50 μνη die Fasern für die Herstellung guter flelschartlger Erzeugnisse zu dünn werden.
Nach der Blattblldung wird das Blatt aus zusammenhängendem, bearbeltbarem Proteinteig zur Bildung einzelner Teigstränge zerschnitten. Das Zerschneiden zur
Bildung einzelner Teigstränge oder -fasern (die Bezeichnungen »Stränge« und »Fasern« werden hler austauschbar verwendet) kann auf verschiedenen Wegen erfolgen.
Beispielsweise kann ein Blatt aus zusammenhängendem, bearbeltbarem Proteinteig In abgemessenen Mengen einer
Drehschneldeanlage zugeführt werden, die mehrere In Abständen voneinander auf einem Zylinder angeordnete
Schneidmesser aufweist, wobei der Zylinder auf einer drehbaren Welle befestigt ist. Die Schnitte werden senkrecht zur Arbeltsrichtung der Anlage gelegt, so daß das
Blatt aus zusammenhängendem, bcrbelbarem Protelntelg In eine Mehrzahl von einzelnen Strängen mit Längen
entsprechend der Blattbreite zerschnitten wird. Die Dicke
der einzelnen Stränge hängt von der Dicke und der Durchlaufgeschwindigkeit des Blattes, den Abständen
zwischen den Schneidmessern und der Drehgeschwindigkeit des Messerzylinders ab und alle diese Bedingungen
können ohne weiteres zur Steuerung der gewünschten Strangdicke eingestellt werden. Nach dem Schneiden
können die parallel ausgerichteten Stränge auf einem Transportband gesammek und In zweckmäßigen Stapelhöhen zur Vorbereitung für den nächsten Verfahrensschrltt angeordnet werden.
Anstelle von drehenden Schneidmessern können natürlich auch andere Schneidvorrichtungen verwendet
werden, wie z. B. Anlagen, wie sie zum Zerschneiden
von Zigarettentabak oder von Papier allgemein verwendet wenden. Wenn parallel In einer Richtung angeordnete
Fasern gewünscht werden, darf die Zerschneideanlage das Teigblatt nicht zu wirren Fasern verarbeiten, sondern
muß es In eine Vielzahl von allgemein parallel ausgerichteten Strängen zerschneiden, wie dies z. B. bei der oben
beschriebenen und für diesen Zweck geeigneten Drehschneldeanlage der Fall ist.
Nach dem Zerschneiden des Blattes aus zusammenhängendem, bearbeitbarem Protein zur Bildung faserartI-ger Stränge werden die Fasern in einer gewünschten
In der allgemeinsten Ausführungsform der Erfindung
führt der nächste und letzte Schritt des Verfahrens zur Stabilisierung eier In der gewünschten Welse ausgerichteten Fasern zur Bildung einer zusammenhängenden
Fasermasse, die Fleisch In Aussehen, Textur und Eßelgenschaften sehr ähnlich Ist. Die Stabilisierung wird Im
allgemeinen durch Erhitzen der ausgerichteten Fasern auf Temperaturen in Bereich von 68 bis 204" C erzielt.
Bei Temperaturen In diesem Bereich wird die Mischung
durch Wärme verfestigt bzw. gehärtet, wodurch man eine Stabilisierung In der gewünschten Form bzw. Konfiguration erreicht.
Bevorzugte Stablllslerungstemperaturen liegen zwischen 77 und 1490C. Temperaluren über 2040C sollten
zur Vermeidung nachteiliger Wirkungen nicht angewendet werden.
Die Dauer der Wärmestablllslerung hängt notwendigerweise von der Größe bzw. dem Volumen der erwärmten Masse ab. Obwohl eine ausreichende Stabilisierung
ohne Druck erfolgen kann, wird die Anwendung von etwas Druck bevorzugt. Die Druckeinwirkung kann z. B.
durch Verwendung eines Autoklavs für die Stabilisierung erfolgen. Man kann das Material aber auch auf eine
besondere Zone begrenzen und die Expansionsneigung während des Stabilisieren zur Erzeugung des Druckes
ausnützen. Eine hierfür geeignete Vorrichtung besitzt zwei Im wesentlichen synchron laufende, beheizte Stahltransportbänder mit seitlichen Begrenzungswänden, In
der die ausgerichteten Fasern bei gleichzeitig erfolgender Wankstabilisierung vom weiteren Ende eines konvergierenden Transportbandspaltes zum engeren Ende eines
konvergierenden Transportbanspaltes geführt werden.
In einer bevorzugter Ausführungsform der Erfindung ist ein zusätzlicher Schritt vorgesehen, der nach dem Zerschneiden des Blattes zu Fasern und vor der Stabilisierung durchgeführt wird und auf einer Erwärmung der
Fasern oder Stränge In einer gesonderten Verfahrensstufe beruht. Bei Anwendung diese zusätzlichen Behandlungs-Schrittes sind die dann nach dem erfindungsgemäßen
Verfahren erhaltenen Fasern fester und haben die Textur von deutlich begrenzten, kaubaren Fasern. Dieser Wärmebehandlungsschritt der Fasern ist besonders dann
zweckmäßig, wenn ein besonders strähniges oder grobes
Fleisch, wie Rindsbraten (s. Beispiel 5), nachgeahmt werden soll. Für diese Behandlungsstufe der Fasererwärmung sind Temperaturen Im Bereich von 68 bis 1500C
bei einer Wärmebehandlungsdauer von einigen Sekunden bis 60 min geeignet.
GewUnschtenfalls kann die Stabilisierung auch ohne
Erwärmung erzielt werden, vorausgesetzt man verwendet geeignete eßbare Bindemittel. Man kann, mit anderen
Worten, die Gellereigenschaften bestimmter Stoffe, wie
Gummis (Polysaccharide). Gelatinen oder Stärken für die Stabilisierung ausnützen und dadurch die Wärmestabilisierung
des Produktes vermelden. Beispiele für geeignete eßbare Bindemittel, deren Verwendung die Notwendlgke,:
der Stabilisierung durch Wärme erübrigt, sind Guaran (Guar gum), Polysaccharld. der Früchte von w
Roblnla pseudoacacld (Locust bean gum), Carrageenan-Extrakt.
Pektin, Arabischgummi, Oummlarablcum, Agar, Cellulosederivate, wie Carboxymethylcellulose,
Malsstärke, Kartoffelstärke. Weizenstärke, Taploka und
dergleichen. r>
Bei Verwendung eßbarer Bindemittel und Stabilisierung
ohne Erwärmen wird häufig komprimiert, und zwar mit Drücken von 0,35 bis 70N/cmJ. Bei einigen Blndemineln
sind die Gellerelgenschaften so ausgeprägt, daß die Stabilisierung cmfäiii uiirCn längeres SiChcn'SSSCn _'"
erzlelbar 1st.
Der oben erwähnte, bevorzugte zusätzliche Verfahrensschritt, der nach der Faserausrlchtung und vor der Stabilisierung
erfolgt, beruht auf dem Beschichten oder Umhüllen der ausgerichteten Fasern mit einem eßbaren >■>
Bindemittel. Geeignete Bindemittel sind bereits oben genannt. Zusätzlich ist zu bemerken, daß einige eßbare
Proteine so ausgeprägte Haft- bzw. Klebelgenschaften haben, daß In diesem Fall eine dünne Beschichtung mit
Wasser allein schon genügend Bindemittel darstellt, jo
Dementsprechend kann für diesen bevorzugten Schritt a^h Wasser als eßbares Rliidemltte! erfindungsgemäß
verwendet werden.
Der oben erwähnte zusätzliche Verfahrensschritt des Beschichtens der ausgerichteten Fasern mit einem eßba- r>
ren Bindemittel Ist Teil einer Ausführungsform des Verfahrens
der Erfindung. Wenn der Proteinanteil der trokkenen Proteinmischung nicht wärmekoagullerbar Ist,
wird die Beschichtung der ausgerichteten Fasern vor dem Stabilisieren mit einem eßbaren Bindemittel oder die -40
Verwendung von Bindemittel In der Proteinmischung wesentlich.
Die Beschlchtungsstufe nach dem Aggregleren bzw. Ansammeln der Fasern und nach deren Ausrichtung In
einer gewünschten Konfiguration kann allgemein unter Verwendung von geeigneten eßbaren Bindemitteln erfolgen.
Außer den oben bereits erwähnten Bindemitteln sind als weitere Beispiele z. B. Elalbumln, Getreide bzw.
Ceralien, Dextrose, wärmekoagullerbare Proteine und Alginate zu nennen. Im allgemeinen sind geeignete r>n
eßbare Bindemittel mindestens teilweise wasserlöslich.
Das eßbare Bindemittel wird durch Zugabe von Feuchtlgkeltkelt
zu dem eßbaren Blndemlttelmaterlal unter Bildung einer Mischung aus Wasser und eßbarem Bindemittel
hergestellt, wobei die Mischung allgemein zwisehen 60 und 80 Gew.-% Wasser und vorzugsweise zwischen
65 und 75 Gew.-% Wasser enthält. Die Mischung aus Wasser und eßbarem Bindemittel kann auf verschiedenen
Wegen auf die ausgerichteten Fasern aufgeschichtet bzw. aufgebracht oder aufgetragen werden. Beispielsweise
kann die Mischung aus eßbarem Bindemittel und Wasser auf die ausgerichteten Fasern aufgesprüht oder
extrudiert als dünner Film auf die ausgerichteten Fasern aufgebracht werden. Man kann die Mischung aber auch
nach irgendeinem anderen üblichen Beschlchtungsverfahren auf die Fasern auftragen, z. B. durch Eintauchen
der Fasern in die Mischung aus eßbarem Bindemittel und Wasser.
Die auf eine ausgerichtete Fasermasse aufgebrachte Menge an eßbarem Bindemittel hängt von mehreren
Bedingungen ab, etv/a der gewünschten Textur des Endproduktes, dem zur Bildung der aggreglerten Fasern verwendeten
Protelnmaterlal und dem jeweils verwendeten eßbaren Bindemittel. Allgemein Ist es zur Herstellung
eines Produktes, das ausreichend Bindemittel für den notwendigen Zusammenhang enthält, welcher die
Handhabung und Verpackung des Produktes ohne Zerfall gewährleistet, ohne die Eßelgenschaften von strähnigem
Fleisch durch eine zu feste Bindung zu beeinträchtigen, zweckmäßig, wenn das Verhältnis von Fasermaterlal
zu dem gegebenenfalls verwendeten Blndemlttelmaterlal Im Bereich von 95 : 5 bis 5 : 95 und vorzugsweise zwlsehen
75 : 25 und 20 : 80 liegt.
Für die Nachahmung bestimmter Flelschprodukte Ist
die Zugabe pflanzlicher oder tierischer Fette bzw. öle,
einzeln oder In Mischungen, und zwar meist vor oder gleichzeitig mit der gegebenenfalls erfolgenden Beschlch-
!ung mit eßbsrsü Bindern!··?!" sinnvoll. Durch diese
Maßnahme kann der Fettgehalt der Proteinfasern auf einen gewünschten Wert gebracht werden. Der
gewünschte Fettgehalt richtet sich allgemein nach der Art des nachzuahmenden Flelschproduktes. Die Art des
zu verwendenden Fettes kann vom jeweiligen Marktziel und dergleichen abhängig gemacht werden. Pflanzliche
Fette, wie Baumwollsamenöl, sind z. B. zur Nachahmung von Fleisch geeignet, das ungesättigtes Fett aber
keine tierischen Produkte enthält. Tierische Fette sind als Zusatz dann geeignet, wenn keine Einwendungen
gegen die Verwendung solcher Fette bestehen. Ferner können weitere Komponenten, wie Geschmacksstoffe,
Farben, Gewürze und dergleichen, zur Fettzubereitung zugegeben werden, um bestimmte Flelschprodukte nachzuahmen.
Geeignete Fette zur Verwendung In der Fettzubereitung
sind bekannt. Allgemein gehören hierzu die flüssigen
oder halbflüsslgen Glycerldspelsefette, die von tierischen oder pflanzlichen bzw. marinen Fetten und ölen
abgeleitet sind, sowie synthetisch hergestellte Speisefette. Diese Glycerlde können gesättigte oder ungesättigte
»langkettlge« Acylreste mit etwa 12 bis etwa 22 C-Atomen
enthalten, sie Laurln-, Lauroleln-, Myrlstln-, Myrlstoleln-,
PaImItIn-, Palmltoleln-, Stearin-, Olein-, Llnol-,
Llnolen-, Arachln-, Arachldon-, Behen-, Eruca- und dergleichen -säurereste und werden allgemein aus eßbaren
Fetten und ölen gewonnen, wie Baumwollsamenöl, Sojabohnenöl,
Kokosnußöl, Rüböl, Erdnußöl, Olivenöl, Palmöl, Palmkernöl, Sonnenblumenöl, Relsschalenöl,
Maisöl, Sesamsamenöl, Safloröl, Chelranthusöl, Kressesamenöl, Walöl, Sardlnenöl, HerlngEöI, Menhadenöl,
Schweineschmalz, Talg und dergleichen. Diese Glycerlde können zum Teil auch ein oder zwei »kurzkettlge« Acylgruppen
mit 2 bis etwa 6 C-Atomen enthalten, wie
Acetyl-, Proplonyl-, Butyryl-, Valeroyl- und Caproylreste enthalten. Sie können durch statistische oder bei niedrigen
Temperaturen ablaufende Zwlschenveresterungsreaktlonen von Fett-Trlglycerid enthaltenden ölen und
Fetten gewonnen werden, wie zwlschenverestertes oder
umgelagertes Baumwollsamenöl oder Schweineschmalz. Geeignete Fette und öle können ferner auf verschiedenen
anderen Wegen durch organische Synthesen erhalten werden. Wenn eine Fettzubereitung eingesetzt werden
soll, wird diese vorzugsweise In einem Verhältnis von 1: 0,1 bis 1 : 4 an faserigem Material zu Fettmaterlal verwendet.
Das gegebenenfalls verwendete eßbare Bindemittel und die Fettzubereitung können miteinander und mit
Geschmacksstoffen, Farben und anderen Nebenanteilen vermischt und gleichzeitig auf die ausgerichteten Fasern
aufgetragen werden.
Nach dem oben beschriebenen Stabilisieren wird das
Produkt zerschnitten, getrocknet, mit weiteren Stoffen beschichtet, gebraten, gefroren, sterilisiert, erhitzt oder
auf anderem Wege behandelt und danach zur Verwendung abgepackt werden.
In den folgenden Beispielen sind einige Ausführungsformen des Verfahrens der Erfindung näher erläutert.
1000 g der folgenden trockenen Proteinmischung wurden durch Vermischen der trockenen Komponenten
während 25 min bei 60U/mln In einem Hobart-Mischer
hergestellt:
Menge In g
*) wärmekoagullerbares Protein.
316 g Wasser bei Raumtemperatur (24° C) wurden
zusammen mit 0,1 g Papaln, einem proteolytlschem Enzym, zu der Trockenmischung gegeben und zur Bildung einer angefeuchteten, teigartigen Protelnnaßmlschung 40 see bei 60 U/mln durchmischt.
Die bezüglich Ihres Feuchtlgkeltsghaltes eingestellte
nasse Mischung wurde In den Vorratsbehälter eines Zwelwalzenstuhls eingespeist. Die Walzengeschwlndigkelt wurde so eingestellt, daß sich eine Walze um etwa
20% (etwa 6 U/mln) schneller drehte, als die andere Walze, wobei beide Walzen bei Raumptemperatur
(240C) belassen wurden. Hierdurch wurde die Blattbildung des Proteinteiges erzielt und ein Teigblatt aus
zusammenhängendem, bearbeitbarem Proteinteig gebildet. Das Blatt wurde auf die schneller laufende Walze
übertragen und von dieser Walze abgezogen. Der Abstand zwischen den Walzen wurde so eingestellt, daß
das entstehende Blatt eine Dicke von 0,38 mm entstand. Das Blatt war glatt, durchscheinend, hatte eine rosa
Farbe und war relativ fest. Das 0,38 mm dicke Blatt wurde In Stücken mit Abmessungen von annähernd
10 χ 20 cm geschnitten und diese Blattstücke wurden zu Stapeln von jeweils vierundsechzig Blättern zusammengefaßt. Die Stapel wurden von Hand zwischen zwei Holzbrettchen auf Dicken von etwa 25 mm zusammengedrückt. Dann wurden die Stapel mit einer üblichen
Fleischschneideanlage zu einzelnen Fasern zerschnitten. Jeder Schnitt ergab vierundsechzig Fasern, die sich leicht
voneinander trennen ließen. Die an den Fasern gemessenen Querschnittsgroßen lagen zwischen 0,2 mm bis
maximal 0,8 mm.
Danach wurden die Fasern In praktisch paralleler Ausrichtung aggreglert. Das Gewicht der Faserbündel betrug
jeweils etwa 250 g. Folgende Mischung wurde zur Verwendung als eßbares Bindemittel hergestellt:
Menge In g
Gelatine
5,713
27,254
12.240
Komponenten
Menge in g
Wasser
32,640
3,298
0,392
3,298
0,392
81,537
0,039
0,024
122,400
204,000
Alle trockenen Komponenten des eßbaren Bindemittels wurden In einer Hobart-Mischanlage 10 min bei
π 60 U/mln durchmischt. Dann wurde das Pflanzenöl
(Speisefett) zugegeben und weitere 5 min gemischt. Schließlich wurden 122,4 g Wasser zugegeben und weitere 15 min bei 60 U/mln gemischt. Die Mischung war
braun und hatte eine etwas dickere Konsistenz als
.mi Kuchenteig. Der Feuciiügkeibgeiiali uciiüg όΟτί.
Aus einzelnen Lagen von Aluminiumfolie wurden kleine offene Schachteln hergestellt. Die Schachteln hatten Breiten von etwa 6,4 cm. Längen von 10 cm und Tiefen von 5 cm. In den Boden der Schachteln wurde eine
-'■> Lage Fasern gebracht. Über die Fasern wurde eine
Schicht aus eßbarem Bindemittel gegossen. Dann wurde wieder eine Faserlage auf die Mischung gelegt, mit Bindemittel begossen u^.d diese Vorgänge abwechselnd bis
zur Füllung der Schachtel wiederholt. Dann wurde die
i<> Schachtel lose In Aluminiumfolie eingeschlagen und In
einem Autoklav 6OmIn unter einem Druck von 14 N/cm2 auf 16O0C erhitzt.
Die Untersuchung des Produktes zeigte eine dunkelbraune Masse, In der heller gefärbte Fasern erkennbar
υ waren. Die Eßqualltät war faserig und der Eßqualität von
Fleisch ähnlich. Das Verhältnis von Fasern zu Bindemittel betrug 38 : 61. Im wesentlichen ähnlichen Ergebnisse
werden erhalten, wenn man als Protein der Trockenmischung dieses Beispiels Kasein verwendet und der
to Gesamtproteingehalt der trockenen Proteinmischung 65
bzw. 75% beträgt.
992 g der folgenden trockenen Proteinmischung wur-4ΐ den durch Vermischen der trockenen Komponenten
während 5 min bei 60 U/mln In einem Hobart-Mischer
hergestellt:
Menge In g
El-Elweißfeststoffe #)
Lactalbumln *)
Sojaproteln-Fraktlon *)
Rlndflelschgeschmack
Speisefett (Sojabohnenöl)
Gesamttrockenmischung
*) wärmekoagullerbares Protein
100
149
674
59
10
992
Die trockene Mischung enthielt 93% Protein. Dann wurden 404 g Wasser zur Bildung einer nassen
Mischung, die 29 Gew.-% Wasser enthielt, zugegeben. Die nasse Mischung wurde etwa 1 min bei 60 U/mln
durchmischt und zur Herstellung homogener Teigplätzchen In einen Extruder mit Düse und einer Drehschneldeanlage gebracht. Die Plätzchen wurden zur Erzeugung
einet· Telgblattes mit einer Dicke von etwa 0,64 mm In
einen Zweigwalzenstuhl eingespeist. Die Walzbedingungen waren wie folgt:
Wjlzengeschwindlgkelt: etwa 3.5 U/mln
Unterschied der Walzengeschwindigkeiten: die vordere Walze lief etwa 3% schneller als die hintere Walze
Walzeraemperatur: vordere Walze 43"C, hintere Walze
Walzendruck: geschätzt auf 1800 N/cm.
Das Teigblatt wurde mit einer Drehschneldeanlage zur
Erzeugung von Fasern mit Breiten von etwa 0.5 mm und
Längen von 30,5 cm zerschnitten. Die Fasern wurden In
paralleler Ausrichtung angesammelt.
Es wurde eine Blndemlttelmlschung folgender Zusammensetzung
hergestellt:
Komponenten | Gew.-% Jer |
gesamten | |
Trocken- | |
mlschungs- | |
zube reitung | |
getrocknetes El-Elwelß *) | 7,0 |
Sojaproteln-Fraktlon *) | 77,4 |
Laclalbumln *) | 4,8 |
Gelatine (»ΚηοχΌ | 3,7 |
Rindfleischgeschmack | 6,1 |
Sojabohnenöl | 1,0 |
100,0
Komponenten
Menge In g
*) wärmekoagullerbares Protein
El-Elwelßfeststoffe | 40 |
Gelatine | 182 |
.Rlndflelschgeschmack | 18 |
r.pu/ -<v H .ni | |
Gesamt
824
Diese Komponenten wurden In einem Mischer 10 min
bei 60 U/mln durchmischt.
Hs wurde eine Fettmischzubereitung folgender Zusammensetzung
hergestellt:
Komponenten
Menge In g
Sojabohnenöl
El-Elwelßfeststoffe
Wasser
Gesamt
80 10 10
IÖÖ
Dann wurde ein fleischanaloges Produkt der folgenden
Zusammensetzung hergestellt:
Fasermaterial: 33%
Bindematerial: 54% - Verhältnis Fasermaterial zu
Bindematerial = 1 : 1.64 4"
Fettmaterial: 13% - Verhältnis Fasermaterlal zu
Fettmaterial = 1.0:0,4
100%
Das fleischanaloge oder fleischartige Material wurde a
wie In Beispiel 1 durch abwechselnde Schichtung von Fasern und Bindemittel erhalten. Das Fettmaterial
erzeugte eine ungleichmäßige fettige Textur, die einem fettigen Fleisch, wie Speck, ähnelte.
Das Gesamtgewicht des fleischartigen Erzeugnisses so betrug 750 g. Es wurde unter einem Druck von
0,35 N/cm2 zwischen zwei parallelen Platten aus rostfreiem
Stahl komprimiert und In einem Autoklav während 1 h bei 77° C stabilisiert.
Das fertige Produkt hatte die Form einer Platte mit einer Dicke von etwa 38 mm, einer Breite von 100 mm
und einer Länge von 100 mm. Es war faserig und zeigte fleischähnliches Aussehen, fleischähnllche Textur und
fleischähnllche Eßqualität. Bei Bewertung in einem Topfgericht wurde es In bezug auf Eßqualität als sehr oo
fleischähnlich befunden.
Jede Charge der trockenen Proteinmischung wurde mit
Wasser versetzt, so daß Naßmischungen mit F;uchtlgkeltsgehalten
von 28% erhalten wurden. Die nasse Mischung wurde etwa 1 min durchmischt. Jede Charge
der nssscn Mischung ",vu'dc dann irs eirsen Extruder
gebracht, dessen Auspreßende mit Düsen von 6,35 mm versehen war und das eine Drehschneldeanlage umfaßt.
Der extrudlerte und nunmehr homogene Teig wurde zur Bildung dünner Plätzchen zerschnitten.
Die Plätzchen wurden kontinuierlich in einen etwa 2 U/mln arbeitenden Zwelwalzenstuhl gebracht. Die
Vorderwalze drehte sich um etwa 4% schneller als die Hinterwalze. Die Temperatur der Vorderwalze betrug
43nC, die der Hinterwalze 240C und der Walzdruck
wurde auf 1800 N/cm geschätzt. Der Teig wurde auf die vordere Walze übertragen. Der Abstand zwischen den
Walzen wurde so eingestellt, daß ein Blatt mit einer Dicke von 0,43 mm entstand. Das endlose Teigblatt
wurde einer kontinuierlich arbeitenden Drehschneldeanlage zugeführt, die mit solcher Geschwindigkeit arbeitete,
daß Fasern mit Breiten von etwa 0,4 mm gebildet wurden. Die Fasern wurden auf einem Transportband In
Im wesentlichen paralleler Ausrichtung angesammelt. Dann wurden die Fasern auf ein anderes Transportband
übertragen, das mit solcher Geschwindigkeit lief, daß
eine Faserlage mit einer Stärke von etwa 3 mm entstand.
Die Faserlage wurde mittels einer Feinstsprühdose mit Wasser besprüht. Das Gewichtsverhältnis von Fasern zu
Wasser betrug etwa 80: 20. Die Faserlage wurde kontinulerllch
auf das untere Band einer zur Stabilisierung verwendeten, zwei Bänder umfassenden Kochförderanlage
gebracht. Da das Kochförderband erheblich langsamer lief als das die nassen Fasern tragende Förderband
wurde auf dem Band der Kochförderanlage eine kontinulerliche Lage mit einer Dicke von etwa 64 mm aufgebaut.
Das obere Band der Kochförderanlage wurde so ein6-stellt,
daß ein Kompressionsverhältnis von 2: 1,5 erzielt wurde. Beide Bänder der Kochförderanlage wurden auf
12O0C gehalten. Die Bandgeschwindigkeit war so elngestellt,
daß eine Kochzeit (Verweilzeit In der Stabilisierungszone)
von 1 h gewährleistet war. Das aus der Kochförderanlage austretende stabilisierende Produkt war eine
endlose Platte mit einer Dicke von 38 mm und einer Breite von 30 cm. Das Produkt war faserig und zeigte
fleischähnliches Aussehen, fleischähnliche Textur und fleischähnllche Eßqualität.
In einer Mischanlage wurden verschiedene Chargen aus trockener Proteinmischung hergestellt. Es wurde
etwa 5 min bei 60 U/mln gemischt. Die Zusammensetzung der Trockenmischung war wie folgt:
Unter den in Beispiel 3 angegebenen Arbeltsbedingungen
wurde ein neuer Versuchslauf durchgeführt, bei welchem
die Fasern außer Benetzung mit Wasser wie in Beispiel
3 noch ungleichmäßig mit Fettzubereitung aus Soja-
bohnenöl beschichtet wurden. Dies erfolgte unmittelbar
vor der Stabilisierung. Der Durchsatz wurde so eingestellt, daß ein nasses Produkt Folgender Zusammensetzung erhalten wurde:
Fasern: 65%
Wasser 20«
100%
Das nasse Produkt wurde durch kontinuierliche Verarbeltung In der Koch förderanlage wie In Beispiel 3 stabilisiert. Das fertige Produkt erwies sich als faserig und
ähnelte gekochtem Fleisch In bezug auf Aussehen, Textur und Eßqualltät.
15
Es wurde eine trockene Proteinmischung nach der In
Beispiel 1 beschriebenen Mischmethodik mit der dort
angegebenen Zusammensetzung hergestellt. Wasser (das kein Enzym enthielt) von Raumtemperatur wurde der
trockenen Mischung zur Bildung einer 29% Feuchtigkeit enthaltenden nassen Mischung zugegeben. Die nai.se
Mischung wurde durchmischt, extrudlert, pelletislert, zu Blättern geformt und zu parallelen Fasern zerschnitten,
wobei allgemein wie in Beispiel 2 mit den Änderungen gearbeitet wurde, daß die Temperatur der vorderen und
der hinteren Walze jeweils bei 88° C lag, die Blattdicke 0,25 m.Ti betrug und das Blatt zu 0,25 mm breiten Fasern
zerschnitten wurde. Die Fasern wurden zu einem FaserbOndel zusammengefaßt, dieses lose In Aluminiumfolie
eingeschlagen und die Fasern in einem Ofen während 4OmIn bei 1210C der Wärmebehandlung unterzogen.
Die Untersuchung nach der Wärmebehandlung zeigte, daß die Fasern viel zäher und fester als vor der Behänd- y>
lung, aber Immer noch feucht waren und sich leicht voneinander trennen ließen.
Die folgende Zubereitung wurde als Bindemittel wie in
Beispiel 1 hergestellt:
Gelatine
70 g
214g
150 g
400 g
96 g
gefriergetrocknetes Blut
Wasser
Gesamt
40
60g
186Og
2850 g
Die wärmebehandelten Fasern wurden auf Aluminiumfolie ausgebreitet und mit Bindemittel beschichtet.
Das Gewichtsverhaltnis von Fasern zu Bindemittel betrug 233:446. Die nassen Fasern wurden dann aggreglert, indem sie unter Erhaltung der paraHelen Ausrichtung zu Bündeln mit Durchmessern von 25 mm zusammengeschoben wurden. Das Faserbündel wurde in Aluminiumfolie eingeschlagen und 20 min in einem Autoklav bei 160° C stabilisiert.
Ein anderes, mit Bindemittel beschichtetes Faserbündel wurde hergestellt und im Autoklav wie oben
beschrieben erhitzt, jedoch mit der Änderung, daß die
Fasern nach dem Zerschneiden keiner Wärmebehandlung unterzogen wurden.
Die Untersuchung der beiden fertigen Produkte zeigte,
daß beide faserig waren und in bezug auf Aussehen, Textur and EBqualltSt flelschähnHch waren. Das fleischanaloge Erzeugnis aus den wärmebehandelten Fasern zeigte
jedoch eine besser definierte Textur und besser kaubare Faser, als das Fleischanalog aus den nicht wärmebehandelten Fasern, und ähnelte daher In allen Eigenschaften
einem sehr groben, gekochten Rindfleisch besser al: jenes.
Nach dem Verfahren von Beispiel 5 wurden zwei Char
gen Proteinfasern mit der Abänderung hergestellt, dai bei der Charge A die Walztemperaturen 430C, be
ChavgeB 93° C betrugen, so daß während der Blattbil
dung eine gewisse Wärmekoagullerung erfolgte. Beld«
Faserchargen wurden dann wie In Belspell 5 mit Binde
mittel der dort angegebenen Zusammensetzung und nach dem dort erläuterten Verfahren einschließlich Behänd
lung Im Autoklav beschichtet bzw. verarbeitet.
Die Untersuchung dieser beiden fleischanaloger Erzeugnisse ergab, daß beide in bezug auf Aussehen
Textur und Eßqualltät flelschähnHch waren. Da; Analog B wurde jedoch als grobem gekochtem Rind
fleisch ähnlicher als das Analog A bewertet, da bei B du Fasern deutlicher bzw. besser definiert waren und eine Ir
■r» bezug auf Kaubarkelt bessere Eßqualität aufwiesen.
230 245/52
Claims (5)
1. Verfahren zur Herstellung von flelschähnllchen
Erzeugnissen durch Mischen von wasserqueilbarem Protein mit Wasser und Bilden einer teigartigen
feuchten Mischung, Bearbeiten der Mischung und Formen faserartiger Strange, Vereinigen der Stränge
zu gewünschten Bündeln und Stabilisieren der Fasern unier Bildung einer zusammenhangenden flelchähnllchen Fasermasse, dadurch gekennzeichnet, daß
man zur Herstellung der faserartigen Strange aus der teigartigen, feuchten Proteinmischung ein zusammenhängendes bearbeUbares Blatt bildet und dieses
anschließend zerschneidet.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man den faserartigen Strängen vor der
Stabilisierung eine Fettzubereitung In einem Gewichtsverhältnis von 1:0,1 bis 1:4 faseriges Material zu Fettmaterial zusetzt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß man die fascrämgen Stränge vor
dem Stabilisieren einer Wärmebehandlung zur Bildung fester, deutlich definierter, kaubarer Fasern
unterwirft.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß man während der Blattbildung Temperaturen von 68 bis 990C einhält.
5. Fleischähnliche Erzeugnisse, hergestellt nach dem Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis 4.
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