DE883997C - Verfahren zur Herstellung von kuenstlichem Fleisch - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von kuenstlichem Fleisch

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DE883997C DEB16573A DEB0016573A DE883997C DE 883997 C DE883997 C DE 883997C DE B16573 A DEB16573 A DE B16573A DE B0016573 A DEB0016573 A DE B0016573A DE 883997 C DE883997 C DE 883997C
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    • AHUMAN NECESSITIES
    • A23FOODS OR FOODSTUFFS; TREATMENT THEREOF, NOT COVERED BY OTHER CLASSES
    • A23JPROTEIN COMPOSITIONS FOR FOODSTUFFS; WORKING-UP PROTEINS FOR FOODSTUFFS; PHOSPHATIDE COMPOSITIONS FOR FOODSTUFFS
    • A23J3/00Working-up of proteins for foodstuffs
    • A23J3/22Working-up of proteins for foodstuffs by texturising
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    • A23J3/22Working-up of proteins for foodstuffs by texturising
    • A23J3/28Working-up of proteins for foodstuffs by texturising using coagulation from or in a bath, e.g. spun fibres

Description

  • Verfahren zur Herstellung von künstlichem Fleisch Die Erfindung betrifft künstliches Fleisch und insbesondere Verfahren zur synthetischen Herstellung von Nahrungsmitteln, die das Aroma, die Farbe, den Geschmack und den Biß von Fleisch haben und trotzdem kein tatsächliches tierisches Fleisch enthalten.
  • Bekanntliche sind Proteine für die menschliche Ernährung wesentlich, und zwar sind die in Form von Fleisch dargebotenen für den durchschnittlichen menschlichen Geschmack von allen Eiweißnährungsmitteln :die beliebtesten. Leider gehören indessen :die verschiedenen Fleischarten zu den teuersten Nahrungsmitteln, und es ist daher seit langem .das Ziel der Forschung auf dem Lebensmittelgebiet, einen billigen, jedoch befriedigenden Ersatz für Fleisch zu finden. Es wurden in dieser Richtung bereits einige Fortschritte erzielt. Verschiedene Fleischaromen wurden synthetisch 'hergestellt und sind im Handel zu haben. Als Beispiel seien Bouillonwürfel mit Huhn-, Ochsenfleisch- und anderem Fleischgeschmack genannt. Außerdem wurden verschiedene Nahrungsmittelfarbstoffe entwickelt, so daß die Farbe verschiedener Fleischsorten synthetisch erzeugt werden kann. Es wurde außerdem gezeigt, .daß einige pflanzliche Eiweißstoffe fast den gleichen Nährwert haben wie viele im Fleisch enthaltene Eiweiße, obwohl sie viel billiger sind. Bis jetzt :bestand die Schwierigkeit in der Nachahmung .der Struktur und des Aussehens von natürlichem Fleisch, wobei .die Gewebestruktur natürlich auch den Biß bedingt. Pflanzlicher Fleischersatz auf der Grundlage von Weizenkleber hat einen gewissen Biß, besitzt jedoch nicht den faserigen Charakter von Fleisch und gibt außerdem nicht jenes angenehme Gefühl, das vom Zerbeißen im Mund während des Kauens eines Stücks Fleisch auftritt.
  • Unter Berücksichtigung des oben Gesagten betrifft nun die Erfindung die synthetische Herstellung eines Produktes, das in bezug auf sein Aussehen, auf seine faserige Beschaffenheit, auf sein Aroma, auf seinen Nährwert und -seine Kaubarkeit natürlichem Fleisch äußerst ähnlich ist und aus pflanzlichem Eiweiß oder nicht faserigern tierischem Eiweiß hergestellt wird.
  • Ferner betrifft die Erfindung die Herstellung von künstlichem Fleisch, wie oben beschrieben, das dem weißen Fleisch von Huhn oder Truthahn, einem Filet Mi.gnon, einem Schweinekotelett oder anderen besonderen Arten und Stücken, wie sie in Fleischerläden zu haben sind, äußerst ähnlich ist.
  • Ferner betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Herstellung von künstlichem Fleisch, wobei .dieses Verfahren verhältnismäßig einfach ist und kontinuierlich durchgefährt werden kann. Auch betrifft die Erfindung ein sehr billiges Verfahren zur Herstellung von künstlichem Fleisch, wie oben beschrieben, so daß das erzeugte erfindungsgemäße künstliche Fleisch im Verkauf sehr billig kommt.
  • Künstliche Textilfasern wurden bereits synthetisch aus pflanzlichen Eiweißstoffen, wie z. B. Sojabohnen-, Getreide- oder Erdnußproteinen, sowie auch aus tierischen Proteinen, wie z. B. Kasein und Gelatine, synthetisch hergestellt. Allgemein gesprochen werden solche Fäden und Fasern dadurch hergestellt, .daß man eine Menge -Fäden aus diesen Proteinen erzeugt, sie in einem Fallbad ausfällt und dann mittels mehrerer Rollen, die mit jeweils ansteigender Geschwindigkeit umlaufen, streckt. Diese Fäden werden dann in eine genügend konzentrierte Salzlösung, wie ;z. B. Natriumchlorid, gebracht, um sie daran zu hindern, wieder in Lösung zu gehen. (Eine Konzentration von etwa 1/z °/o ist ausreichend, obwohl auch höhere Salzkonzentrationen angewendet werden 'können.) Diese Fäden werden dann im weiteren Herstellungsverlauf durch Behandlung in einem Formaldehydbad unlöslich gemacht.
  • Die Fäden werden im allgemeinen durch Dispersion der als Ausgangsmaterialien verwendeten Proteine in einem geeigneten dispergierenden Medium, wie z. B. -einer alkalischen wäßrigen Lösung, hergestellt. Tatsächlich kann die Dispersion je nach dem dispergierten Stoff und dem Dispersionsmittel zu einer kolloidalen Lösung werden, und die Verwendung des einen Ausdrucks schließt daher natürlich auch den anderen ein. Die Dispersion wird dann :durch eine :durchlässige Wand, z. B. eine Spinndüse, in ein in der Regel aus einer sauren Salzlösung bestehendes Fälkbad gepreßt. Die durch die Spinndüse austretenden Strahlen werden so in Form von Fäden ausgefällt. Es können jedoch auch grober-, Fäden 'hergestellt werden, indem man von Proteinen in Form eines Pulvers ausgeht, dieselben dann mit etwa 25 % Wasser plastifiziert und das plastifizierte Protein durch Düsen in Strangform auspreßt. Die nach diesem rein mechanischen Strangpreßverfahren hergestellten Fäden sind viel dicker als die mittels einer Spinndüse "erzeugten. Diese groberen Fäden haben ungefähr die Dicke von Malerpinselborsten und obwohl sie, wie nachstehend b'esc'hrieben, später noch gestreckt werden, ist der endgültige Faden doch noch verhältnismäßig dick. Andererseits besitzen die aus einer Spinndüs mit etwa 5 ooo his 15 ooo Lochungen von jeweils etwa 0,075 mm Durchmesser austretenden Fäden einen Durchmesser von etwa 0,075 mm. Wenn diese Fäden, wie nachstehend ausgeführt, gestreckt werden, .dehnen sie sich, wodurch der Durchmesser bis auf eine durchschnittliche Fadendicke von etwa 2o Mi'kron verringert wird.
  • Ungeachtet des ersten Verfahrensschritts bei der Herstellung der Fäden sind diese für gewöhnlich weiß und elastisch und ähneln den Fäden eines Muskelgewebes, wobei der einzige Unterschied ist, daß die aus dem Mundstück einer Strangpresse ausgepreßten dicker sind als die mittels einer Spinndüse erzeugten. Wenn der Proteindispersion ein Farbstoff zugesetzt wird, behalten die erzeugten Fäden etwa die Farbe .des verwendeten Farbstoffes bei. Wie nachstehend näher ausgeführt, wird das Strangpreßverfahren dann angewendet, wenn ein grobstrukturiertes Fleisch nachgeahmt werden soll, während eine Spinndüse dann verwendet wird, wenn ein Fleisch mit verhältnismäßig feinem Gewebe angestrebt wird.
  • Eine einzige Spinndüse erzeugt so mehrere tausend sehr feine Fäden (Durchmesser etwa 20 Mikro.n). Diese mehreren tausend Einzelfäden stellen eine Fadengruppe oder ein Fadenbündel dar, das einen Durchmesser von etwa 6,25 mm besitzen kann. Wenn, wie, nachstehend ausgeführt, viele Spinndüsen oder Mundstücke vorgesehen werden, erhält man eine beträchtliche Anzahl solcher Fadenbündel oder -gruppen, die, wenn man sie miteinander vereinigt, ein nachstehend Strang genanntes Fadengebilde darstellen, das je nach der Anzahl der verwendeten Mundstücke oder Spinndüsen für gewöhnlich 7,5 oder ro cm Durchmesser haben kann.
  • Die Bildung von Fadengruppen und -strängen ist bereits bekannt und gehört nur insofern zu der Erfindung, als sie. mit den nachstehend beschriebenenVerfahrensschritten als vorausgehenderArbeitsgang das Verfahren zur Herstellung künstlicher Fleischprodukte vervollständigt. Das erfindungsgemäße Verfahren bedient sich der ,zur Zeit bekannten Spinntechnik mit Ausnahme der Behandlung zur Unlöslichmachung der Fäden.
  • Um die in .der beschriebenen Weise !hergestellten Fäden in ein Fleischprodukt umzuwandeln, müssen sie durch Ausquetschen oder Zentrifugieren von überschüssiger Salzlösung befreit werden. Das bedeutet jedoch nicht, daß sie bis zur Trockne ausgequetscht werden müssen. Sie müssen jedoch bis auf einen Feuchtigkeitsgehalt von etwa 75 % ausgequetscht oder zentrifugiert werden, wobei ein Feststoffgehalt von etwa :25 % bleibt. Die so behandelten Fadengruppen werden dann mit Bindemitteln behandelt, die sowohl eßbare Bindemittel aus der Gruppe der Getreidebinder als auch eßbare Proteinbindemittel sein können. Beispiele für Get_r,eird.-bindemittel sind Weizenmehl, Sojabohnenmehl ti. dgl., während Beispiele für eflbare Proteinbindemittel Gelatine, Kasein, Trockenmilch u. dgl. sogar einschließlich eßbare Wursthäute sind. Diese elil)aren Proteinbind°mittel können entweder kontinuierlich in Pulverform mittels einer geeigneten Zerstäubnngsvorriehtung aufg°hracht «-erden, oder man kann die Fadengruppen durch ein die Bindemittel in flüssiger Form enthaltendes Bad laufen lassen. Bei Verwendung einer Wursthaut wird diese nach dein üblichen Verfahren gefüllt. Nach Behandlung mit dem eßbaren Bindemittel werden die Fädeii durch ein Bad aus geschmolzenem Fet_ geschieht oder mit Fett in fester Form behandelt, z. B. indem man ein Fettband in den Strang einführt, wonach die Fadengruppen in Form eines Stranges miteinander verhaftet und zusammengepreßt werden, worauf sie in die zum Gebrauch und Verkauf geeigneten Längen geschnitten werden. Der zum Zusammenkleben der Fäden an-"wendete Druck kann schwach oder stark sein, je nach der gewünschten Dichte und Gewebestruktur des Endproduktes. Ein fertiges Stück kann z. B. eine Stranglänge von etwa 2o bis 25 cm und einen Durchmesser von 7.5 oder io cm haben. Dieses endgültige künstliche Fleischstück kann der Länge nach in Scheiben oder in einem leichten Winkel zur Faserrichtung oder quer durch das Gewebe geschnitten werden, je nach der Fleischart, die nachgeahmt «-erden soll. Es kann dann in jeder gewünschten Weise entweder gebraten, auf dem Rost gebraten oder gekocht werden. Um :die verschiedenen Fl,eisc'lisorten nachzuahmen, können bei gleichbleibendem Grundverfahren viele Einzelheiten geändert werden. Vorstehend wurde gesagt, dar die Fäden als Fadengruppen von den Spinndüsen kommen. -Man kann unterschiedlich"- Wirkungen erzielen, indem man die Anzahl der Gruppen, die nach der Behandlung mit dem Bindemittel und vor dem Durchlaufen des Fettbades zusammengebracht werden, variiert. Es können einzelne Gruppen einzeln durch das Fettbad geschickt werden, oder man kann zwei oder mehr Gruppen zusammenfassen und als eine einheitliche Gruppe durch das Fettbad führen. Ein anderer veränderlicher Faktor ist die Fettart, welche auf die Fadengruppen aufgebracht wird, und ein weiter veränderlicher Faktor ist die Dicke des aufgebrachten Fettüberzuges. Andere Variablen sind natürlich auch das Aroma, das zusammen mit dein Fett und dem Farbstoff zugegeben werden kann. Der Aromastoff kann einer der handelsüblichen einschließlich Proteinhydrolysate sein. Der Aroma- und der Farbstoff können auch während anderer Verfahrensstufen zugegeben werden. Die Gewebestruktur des Fleisches kann nach dem vorstehend erläuterten Verfahren geändert werden, indem man die breiige Masse des pflanzlichen Proteins anstatt durch eine Spinndüse nach dem Plastifizieren durch andere Mundstücke auspreßt. Nach dem letzteren Verfahren erhält man dickere Fäden, weshalb dieses Verfahren zur Nachahmung von grobfaserigem Fleisch verwendet werden kann.
  • Bei Nachahmung eines Stücks Schweinefleisch od. dgl. werden z. B. die aus mehreren Spinndüsen kommenden Fadengruppen, die für gewöhnlich einen Durchmesser von 6,25 mm haben, getrennt gehalten, anstatt zusammengeschlossen. Jede dieser Gruppen wird dann einzeln durch Schweineschmalz oder Speisefett oder andere geschmolzene Fette geführt. wobei sie einen etwa 1,6 mm dicken Fettüberzug erhält. Nach dem Überziehen mit Fett werden .die überzogenen Fadengruppen zu dem endgültigen Strang mit einem Durchmesser von 7,5 bis io cm zusammengeschlossen. Vordem endgültigen Zusammenschluß können die Gruppen durch das Bindemittel geführt, und es können nach Belieben Aroma-, Farbstoffe, Vitamine u. dgl. zugegeben werden.
  • Bei Nachahmung eines Filet Mignon ist das Verfahren demjenigen zur Herstellung eines Stücks Schweinefleisch ähnlich, nur mit der Ausnahme, daß die von der Spinndüse kommenden Fadengruppen zunächst vor dem Aufbringen des Fettüberzugs ,zu etwa vier Gruppen zusammengeschlossen werden. Mit anderenWorten, es werden keine einzelnen Gruppen finit Fett überzogen, sondern mehrere drei oder vier von der Spinndüse kommende Gruppen enthaltende Grüppen werden gleichzeitig mit Fett überzogen. Der Zusammenschluß erfolgt dann wie vorstehend beschrieben.
  • Bei Nachahmung des heißen Fleisches von Huhn oder Truthahn werden alle Fadengruppen nach Behandlung mit dem Bindemittel und vor Durchlaufen des Fettbades zusammengeschlossen.
  • Die Zähigkeit oder Zartheit des künstlichen Fleischproduktes kann durch den Grad der Streckung, der die Fäden zu Beginn des Herstellungsverfahrens ausgesetzt werden, geregelt "werden. Wenn die Fäden überhaupt nicht gestreckt werden, erhält man ein sprödes, Weizenschrot ähnliches Produkt. Zur Erzielung einer echten Faser mit einer gewissen Elastizität und nicht eines spröden, brüchigen Fadens ist eine gewisse Streckung erforderlich, und zwar für gewöhnlich um etwa 5o 1/o oder mehr, je nach dem Durchmesser der Fäden. Bei verstärkter Streckung werden die Fäden zäher. Je mehr die Fäden gestreckt werden, um so zäher werden sie, und eine Streckung um etwa 4ooo/o hat sich als praktische Streckungsgrenze erwiesen. Darüber hinaus neigen die Fäden dazu, zu reißen. Diese Streckung bewirkt eine Orientierung der Moleküle, und es genügt daher als Mindeststreckung eine solche, bei der diese Molekularorientierung auftritt. Wie vorstehend gesagt, ist dazu eine Streckung um etwa 5o% erforderlich.
  • Ein anderes \"erfa.hren zur Regelung der Zähigkeit besteht in der Verwendung härtender, gerbender oder unlöslich machender Chemikalien. Zum Beispiel bewirkt ein Einweichen des Fadens in einer Natriumchloridlösung beliebiger Konzentration bis zur Sättigungskonzentration ein Zäherwerden. Eine solche Salzlösung hat auf viele Fleischarten eine ähnliche Wirkung. Andere Chemikalien, wie z. B. Aluminiumsulfat, Formaldehyd und Gerbsäure, machen die Fäden unlöslich, obwohl man darauf achten muß, daß keine toxischen oder sonstigen unerwünschten Nebenwirkungen auftreten.
  • Wenn die Fäden weicher oder zarter gemacht werden sollen, kann man proteolytische Enzyme, z. B. Papain, Bromelin, Pepsin, Trypsin usw., wie bei den bekannten Verfahren zum Weichmachen von Fleisch anwenden. Eine partielle Hydrolyse, die denselben Zweck verfolgt, kann mittels Salzsäure, Natriumsulfid, Alkalihydroxyden usw. durchgeführt werden, wie in der Eiweißchemie bekannt ist.
  • Viele Fleischsorten haben Flechsen und durch die einzelnen Fasern verlaufende Bindegewebe. Auch .diese können nachgeahmt werden. Wenn z. B. Albumin als Bindemittel verwendet wurde, so wird es beim Kochen unlöslich und zäh, weshalb ein mit einem Albuminbindemitfiel behandelter Faden einer Flechse oder einem Stück Bindegewebe ähnelt. Wenn also die von einer oder mehreren Spinndüsen kommenden Fäden anstatt durch ein eßbares Proteinbindemittel oder Getreidebindemittel durch ein Albuminbindemittel geführt werden, ist das Endergebnis, daß diese besonderen, so behandelten Fadengruppen als Flechsen oder Bindegewebe in dem Fleisch erscheinen. Diese Flechsen oder Bindegewebe laufen dann natürlich parallel der Faserrichtung. Man kann selbstverständlich nun eine einzelne Spinndüse vorsehen, die eine Fadengruppe erzeugt, die dann durch ein Albuminbindemittel und dann in einen von einer Vielzahl Spinndüsen kommenden Fadenstrang geführt wird, wobei dieser Strang mit einem eß:baren Bindemittel behandelt worden war. In diesem Fall kann die nachgeahmte Flechse oder das Bindegewebe dann in einem Winkel zu den oder quer durch die eßbaren Fasern geführt werden. Vorstehend wurde als Beispiel ausgeführt, wie bestimmte besondere Fleischarten nachgeahmt werden können. Natürlich kann, fast jede Fleischsorte nachgeahmt werden, indem man einfach einen oder mehrere der vorstehend erwähnten veränderlichen Faktoren variiert, d. h. die Art des Zusammenschlusses der von den Spinndüsen kommenden Fadengruppen vor der Fettbehandlung, die Artdes zu dieser Behandlung verwendeten Fettes, die Dicke des Fettüberzuges, die Anzahl und die Richtung der nachgeahmten Flechsen oder Bindegewebe, das Aroma, den Farbstoff und die Zähigkeit. Wenn man zusätzliche Nährstoffe wünscht, so können diese dem Endprodukt durch Zugabe von Vitaminkonzentraten, Trockenmilchfeststoffen, Aminosäuren u. dgl. einverleibt werden. Das Aroma eines Produktes kann natürlich noch verstärkt werden, wenn das Fettbad, z. B. bei Nachahmung des weißen Fleisches von Huhn oder Truthahn, aus Huhn- oder Truthahnfett besteht. Zur Nachahmung von Schweinefleisch empfiehlt sich, Schweinefett und für Rindfleisch Rinderfett zu verwenden. Nicht nur ,die äußerlichen Eigenschaften dieser 'künstlichen Produkte ähneln denjenigen von natürlichem Fleisch, sondern es ist interessant, daß der übliche p11-Wert dieses Kunstproduktes etwa 6 beträgt, und da experimentelle Ergebnisse ;zeigen, daß der p11-Wert von natürlichem Fleisch für gewöhnlich auch etwa 6 beträgt, geht daraus hervor, daß sogar der pH-Wert von natürlichem Fleisch künstlich erzeugt wird. Wenn andere Wirkungen, wie z. B. das Pökeln bei der Nachahmung eines Sauerbratens, erwünscht sind, kann der p11-Wert leicht erhöht oder erniedrigt werden.
  • Es sei betont, daß .das Endprodukt absolut steril und vollständig frei von Enzymen und Bakterien ist, vorausgesetzt, daß das gesamte Verfahren unter sterilen Bedingungen durchgeführt wurde. Für manche Zwecke kann ein Zusatz von Enzymen vorteilhaft sein. Diese müssen jedoch dann absichtlich zugegeben werden. Wenn das Endprodukt unter sterilen Bedingungen in Büchsen oder Vakuum verpackt wird, ist es selbstverständlich absolut steril. Das ist bei unbehandeltem natürlichem Fleisch natürlich nicht der Fall, das jederzeit Bakterien und Enzyme enthält, welche ein Verderben und Faulen bewirken.
  • Die Erfindung kann weitgehende Abänderungen erfahren, ohne daß dadurch ihr Rahmen verlassen wird.

Claims (3)

  1. PATENTANSPRÜCHE: z. Verfahren zur Herstellung von künstlichem Fleisch, dadurch gekennzeichnet, daß man eine Anzahl Fäden aus einem Eiweißstoff herstellt, auf diese ein eßbares Bindemittel, wie z. B. ein Getreidebindemittel oder ein eßbares Proteinbindemittel, und danach einen Fettüberzug aufbringt.
  2. 2. VerfahrenzurHerstellung von künstlichem Fleisch, dadurch gekennzeichnet, daß man eine Anzahl Fäden aus einem Eiweißstoff herstellt, dieselben mindestens so stark streckt, daß eine Orientierung der Moleküle auftritt, auf Gruppen oder Bündel dieser gestreckten Fäden ein eßbares. Bindemittel, wie z. B. ein Getreidebindemittel oder ein eßbares Proteinbindemittel, aufbringt, die Fäden durch ein Bad aus geschmolzenem Fett laufen läßt und sie dann zu einem Strang zusammenschließt.
  3. 3. Verfahren zur Herstellung von künstlichem Fleisch, dadurch gekennzeichnet, daß man ein Protein in einem Dispersionsmittel dispergiert, die erhaltene Dispersion unter Erzeugung einer Anzahl feiner Fäden durch eine durchlässige Wand in ein Fällbad preßt, die Fäden mindestens so weit streckt, daß eine Molekularorientierung auftritt, auf Gruppen aus diesen gestreckten Fäden ein eß@bares Bindemittel, wie z. B. Getreidebindemittel oder ein eßbares Proteinbindemittel, aufbringt, die Fäden durch ein Bad aus geschmolzenem Fett laufen läßt und sie dann zu einem Strang zusammenschließt. q.. Verfahren zur Herstellung von künstlichem Fleisch, dadurch gekennzeichnet, daß man einen gepulverten Eiweißstoff mit Wasser plastifiziert und den plastifizierten Stoff zur Erzeugung einer Anzahl von Fäden durch Mundstücke in ein Fällbad auspreßt, die erhaltenen Fäden mindestens so stark streckt, daß eine Molekularorientierung auftritt, auf Gruppen aus diesen gestreckten Fäden ein eßbares Bindemittel, wie z. B. ein Getreidebindemittel oder ein Proteinbindemittel, aufbringt, die Fäden durch ein Bad aus geschmolzenem Fett führt und sie dann zu einem Strang zusammenschließt. 5. Verfahren zur Herstellung von künstlichem Fleisch, .dadurch gekennzeichnet, daß man eine Anzahl von Fadengruppen oder -bündeln aus einem Proteinstoff herstellt, die Fäden mindestens bis zum Auftreten einer Molekularorientierung, jedoch nicht über etwa 4000/0 streckt, auf die Fadenbündel ein eßbares Bindemittel, wie z. B. ein Getreidebindemittel oder ein eß:bares Proteinbindemittel, aufbringt, die Fadenbündel durch ein Bad aus geschmolzenem Fett führt und dann zu einem Strang zusammenschließt. 6. Verfahren zur Herstellung von künstlichem Fleisch, dadurch gekennzeichnet, daß man eine Anzahl von Fadengruppen oder -bündeln aus einem Proteinstoff herstellt, die Fäden mindestens bis zum Auftreten einer Molekularorientierung, jedodh nicht über 4oo% streckt, auf die Fadengruppen ein eßbares Bindemittel, wie z. B. ein Getreidebindemittel oder ein eßbares- Proteinbindemittel, aufbringt, die Fadenbündel einzeln durch ein Bad aus geschmolzenem Fett führt und sie dann zu einem Strang zusammenschließt. 7. Verfahren zur Herstellung von künstlichem Fleisch, dadurch gekennzeichnet, daß man eine Anzahl von Fadenbündeln aus einem Proteinstoff herstellt, die Fäden bis mindestens zum Auftreten einer Molekularorientierung, jedoch nicht über 40o % streckt, auf die Fadenbündel eine eßbares Bindemittel, wie ;z. B. ein Getreidebindemittel oder ein eßbares Proteinbindemittel, aufbringt, eine Anzahl dieser Fadenbündel zusammenschließt und diese zusammengeschlossenen Bündel dann einzeln durch ein Bad aus geschmolzenem Fett führt, worauf sie dann zu einem Strang zusammengeschlossen werden. B. Verfahren zur Herstellung von künstlichem Fleisch, dadurch gekennzeichnet, daß man eine Anzahl von Fadenbündeln aus einem Proteinstoff herstellt, .die Fäden mindestens bis zum Auftreten einer Molekularorientierung, jedoch nicht über 40o % streckt, auf die Fadenbündel ein eßbares Bindemittel, wie z. B. ein Getreidebindemittel oder ein eßbares Proteinbindemittel, aufbringt, die Fadengruppen zu einem Strang zusammenschließt und diesen .dann durch geschmolzenes Fett führt. g. Verfahren zur Herstellung von nachgeahmtem weißem Geflügelfleisch, dadurch gekennzeichnet, daß man eine Anzahl von Fadenbündeln aus einem Proteinstoff herstellt, die Fäden mindestens bis zum Auftreten einer Molekularorientierung, jedoch nicht über etwa 400% streckt, auf die Fadenbündel ein eßbares Bindemittel, wie z. B. ein oder ein eßbares Proteinbindemittel, aufbringt, die Fadengruppen zu einem Strang zusammenschließt und diesen dann durch ein Bad aus geschmolzenem Fett derjenigen Geflügelart, deren Fleisch nachgeahmt werden soll, führt. io. Verfahren zur künstlichen Erzeugung von Schweinefleisch, dadurch gekennzeichnet, daß man eine Anzahl von Fadenbündeln aus einem Proteinstoff herstellt, die Fäden mindestens bis zum Auftreten einer Molekularorientierung, jedoch nicht über etwa 4000/0 streckt, auf die Fadenbündel ein eßbares Bindemittel, wie z. B. ein Getreidebindemittel oder ein eßbares Proteinbindemittel, aufbringt, die Fadenbündel einzeln :durch ein Bad aus geschmolzenem Schweinefett führt und sie dann zu einem Strang zusammenschließt. ii. Verfahren zur Herstellung von künstlichem Beefsteak, dadurch gekennzeichnet, daß man eine Anzahl von Fadenbündeln aus einem Proteinstoff 'herstellt, die Fäden mindestens bis zum Auftreten einer Molekularorientierung, jedoch nicht über 40o % streckt, auf die Fadenbündel ein eßbares Bindemittel, wie z. B. ein Getreidebindemittel oder ein eß:bares Proteinbindemittel, aufbringt, eine Anzahl dieser Fadenbündel zusammenschließt und diese zusammengeschlossenen Bündel dann einzeln durch geschmolzenes Rinderfett führt, worauf sie zu einem Strang ;zusammengeschlossen werden. 1a. Verfahren zur künstlichen Erzeugung einer Fleischflechse, dadurch gekennzeichnet, daß man ein Fadenbündel aus einem Proteinstoff herstellt, die Fäden mindestens bis zum Auftreten einer Molekularorientierung, jedoch nicht über 400'/0 streckt und dann auf die Fadenbündel einAlbuminbindemittel aufbringt. 13- Verfahren zur Herstellung von künstlichem Fleisch mit Flechsen, dadurch gekennzeichnet, daß man eine Anzahl von Fadenbündeln aus einem Proteinstoff herstellt, die Fäden mindestens bis zum Auftreten einer Molekularorientierung, jedoch nicht über 400 0/0 streckt, auf eines dieser Fadenbündel ein Albuminbindemittel und auf die anderen Fadenbändel ein eßbares Bindemittel, wie z. B. ein Getreidebindemittel oder ein eßbares Proteinbindemittel, aufbringt, alle Fadengruppen durch geschmolzenes Fett führt und sie dann zu einem Strang vereinigt.
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