DE2837513C2 - Verfahren zur Herstellung eines texturierten proteinischen Nahrungsmittelprodukts - Google Patents
Verfahren zur Herstellung eines texturierten proteinischen NahrungsmittelproduktsInfo
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Description
Beschreibung
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines texturierten proteinischen Nahrungsmittelprodukts,
welches gegartem Fleisch ähnlich ist aus Proteinfasern ohne Anwendung eines Bindemittels, wobei die
Proteine gesponnen werden und die Fäden in einer Form eine Preßdehydratation unterworfen, dann mit einer
Aromavorläuferlösung imprägniert und in einem Behälter sterilisiert werden. Das Produkt ist insbesondere
gegarten Rindfleischschnitten oder -stücken ähnlich.
Damit ein Produkt dieser Art als Nahrungsmittel angenommen wird, ist es nötig, daß sein Aussehen, seine
Zusammensetzung, seine Textur, seine Farbe und sein Geschmack soweit wie möglich an gegartes Fleisch
erinnern. Außerdem müssen seine Herstellungskosten mit denjenigen von natürlichem Fleisch konkurrieren
können. Es gibt bereits verschiedene Verfahren zur Texturierung von Proteinen. Bei den wichtigsten Verfahren
findet eine Extrusion oder ein Spinnen statt.
Die Kochextrusion stellt eine neuere Entwicklung auf dem Gebiet der Texturierung dar und führt ausgehend
von einer pflanzliche Proteine enthaltenden Paste zu dehydratisierten expandierten Produkten, die nach einer
Rehydratation ein Aussehen, Kaucharakteristiken und Geschmackseigenschaften besitzen, die mit denjenigen
eines gegarten Rinderhacksteaks vergleichbar sind.
So wird entsprechend der FR-PS 22 06 912 ein Gemisch aus pflanzlichen Proteinen, Wasser, Aromavorläufern
und anderen Bestandteilen in einen Kochextruder eingeführt, in welchem es der Einwirkung von Wärme und
Druck ausgesetzt wird, und extrudiert, wobei das erhaltene Extrudat sich im Moment des Eintritts in eine Zone
verringerten Drucks expandiert, so daß eine faserige Struktur entsteht.
Eine andere Technik der Kochextrusion gestattet die Herstellung eines Produkts, welches eine ähnliche
Textur wie ein Muskelfleisch aufweist. Bei einem solchen Produkt ist die Faserstruktur nicht oder nur geringfügig
expandiert. Beispielsweise werden gemäß der vorveröffentlichten FR-PS 23 20 061 faserige Proteinbänder
dadurch erhalten, daß man eine aromatisierte Paste mit Hilfe einer Schnecke in einen erhitzten Extrusionszylinder
preßt, wobei diese Paste in Form eines Bands unter einem geringen Druckgradienten ausgestoßen wird.
Diese Bänder werden in einem Bindemittel eingeweicht und übereinandergehäuft, worauf das Bindemittel
thermisch koaguliert wird.
Die Spinntechnik bietet eine noch bessere Möglichkeit, die faserige Struktur von Muskelfleisch durch Bildung
einzelner Fasern zu reproduzieren. Ihre Anwendung zur Herstellung eines Fleischersatzproduktes ist beispielsweise
in der FR-PS 21 21 742 beschrieben. Gemäß dieser Technik werden die Fasern in Bündel oder Bänder
zusammengefaßt, worauf die Bündel oder Bänder mit einer Emulsion imprägniert werden, welche Aromavorläufer,
Geschmacksverstärker, ein Bindemittel, ein Fett usw. enthält, die imprägnierten Bündel oder Bänder oberflächlich
koaguliert, übereinandergelegt und unter schwachem Druck vereinigt werden, und die Pakete gegarl
werden.
Bei diesen bekannten Techniken ist immer die Anwesenheit eines oder mehrerer in der Wärme koagulierbarer
Bindemittel erforderlich. Als Bindemittel wird häufig das Weiße von Eiern verwendet, wodurch die Herstellungskosten
noch weiter erhöht werden.
Aus der US-PS 27 85 069 ist ein Verfahren zur Herstellung eines texturierten proteinischen Nahrungsmittelprodukts,
welches gegartem Fleisch ähnlich ist, aus Proteinfasern ohne Anwendung eines Bindemittels, wobei die
Proteine gesponnen werden und die Fäden in einer Form einer Preßdehydratation unterworfen, dann mit einer
Arc!tia%'cr!äuferlösur.g imprägniert und in ein?m Behälter sterilisiert werden, bekannt Bei diesem Verfahren
dient die Preßdehydratation lediglich zum Auspressen des überschüssigen Wassers aus den erzeugten Proteinfäden,
die anschließend gebündelt werden und durch thermische Binden der erhaltenen Bündel unter Anschmelzen
miteinander verbunden werden. Das Auspressen ist bei diesem bekannten Verfahren keine Maßnahme, die Teil
der eigentlichen Erzeugung der an gegartes Muskelfleisch erinnernden Struktur des Endproduktes ist. Diese
Struktur wird erst in einem weiteren Arbeitsgang ausgebildet.
Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren der genannten Art so auszubilden, daß in einem
einzigen, einfach durchzuführenden Arbeitsschritt gleichzeitig mit der Entwässerung die Fleischstruktur des
Produkts erzeugt wird, die auch noch günstig für eine anschließende Aromatisierung des Produkts ist.
Diese Aufgabe wird bei einem Verfahren gemäß Oberbegriff des Patentanspruchs 1 durch die im Kennzeichen
beschriebenen Merkmale gelöst
Vorteilhafte Ausgestaltungen sind den Unteransprüchen zu entnehmen.
Das Spinnen erfolgt bei dem erfindungsgemäßen Verfahren in der üblichen Weise. Dabei wird also eine
Proteine enthaltende alkalische Lösung geeigneter Viskosität ("Spinnflüssigkeit") hergestellt und zur Bildung der
Fäden mit Hilfe einer Spinndüse in ein saures Koagulationsbad eingeführt Die verwendeten Proteine können
tierischen Ursprungs sein, wie dies bei Casein der Fall isv sie sind aber vorzugsweise pflanzlichen Ursprungs.
Solche Proteine können von Pflanzen wie Sojabohnen, Sonnenblumen, kleinen Saubohnen usw. erhalten werden.
Es können aber auch Gemische verschiedener Proteine verwendet werden, wie z. B. Sojaproteine und Lactalbumine
oder Casein, was zu zusammengesetzten Fasern führt
Die Spinnflüssigkeit besitzt im allgemeinen die folgenden Charakteristiken: pH zwischen 11 und 14, vorzugsweise
zwischen 12 und 13, Proteinkonzentration zwischen 5 und 20% und Temperatur zwischen 20 und 800C,
vorzugsweise zwischen 25 und 40° C.
Das verwendete Alkali ist normalerweise eine starke Base, wie z. B. Ätznatron oder Ätzkali. Die Verweilzeit
der alkalischen Lösung vor dem Einführen in die Spinndüse sollte nicht sehr lange sein, damit sich die Proteine
nicht abbauen. Im allgemeinen liegt sie zwischen l und 15 min.
Die Spinnflüssigkeit wird vorteilhafterweise zuvor unter einem Druck von 30—50 mm Hg entlüftet und vor
dem Einführen in die Spinndüse durch Filtration von unlöslichen Teilchen, welche die Spinndüse verstopfen
könnten, befreit
Das Koagulationsbad ist ein übliches saures Bad mit einem pH zwischen 0 und 3. Die verwendete Säure ist
eine für Nahrungsmittel zulässige Säure, wie z. B. Salz-, Phosphor-, Citronen-, Essig- oder Milchsäure. Salzsäure
wird bevorzugt
Das Bad enthält außerdem auch Salze, wie z. B. Chloride, Phosphate oder Acetate von Natrium oder Calcium,
insbesondere Natriumchlorid. Es ist vorteilhaft, das Koagulationsbad im Kreis zu führen und es dabei zu
regenerieren und seinen pH und seinen Salzgehalt zu standardisieren.
Nach der Koagulation werden die Fäden vorteilhafterweise gestreckt, was dadurch erfolgen kann, daß man
das Fadenbündel über orientierbare Rollen laufen läßt, die sich mit einer regelbaren Geschwindigkeit drehen.
Das Fadenbündel wird dann mit heißem Wasser, das beispielsweise eine Temperatur von 50—60°C aufweist,
gewaschen, um den Salzgehalt wesentlich herabzusenken. Dabei erfährt das Fadenbündel eine Hydratation.
An das Waschen schließt sich vorzugsweise eine Wassergehaltsverringerung an, die beispielsweise dadurch
ausgeführt wird, daß man das Fadenbündel zwischen Rollen und Preßzylinder hindurchlaufen läßt
Es wurde festgestellt, daß eine anschließende Wärmebehandlung bei einer maximalen Temperatur von 55°C,
vorzugsweise bei ungefähr 350C, während einiger Minuten vorteilhaft ist, da hierdurch die Preßdehydratation
erleichtert wird. Die Temperatur des Wassers soll 55° C nicht überschreiten, da darüber die mechanischen
Eigenschaften der Fasern beeinflußt werden.
Das Fadenbündel wird dann vorteilhafterweise neutralisiert, indem es durch ein Pufferbad mit einem basischen
pH, beispielsweise einer AJkalibicarbonatlösung, hindurchgeführt wird, bis der pH der Fasern 5—5,8
beträgt. Die Fadenbündel werden dann auf einer Spule aufgespult, wobei ein kleiner Kreuzungswinkel eingehalten
wird.
In diesem Zustand besitzen die Fasern einen Trockenfeststoffgehalt von wenigstens 18%. Die Fasern werden
dann von den Spulen abgenommen und in Faserpakete geschnitten. Die Fasern können während einer Zeit bis
zu maximal 3 st ruhen gelassen werden, bevor die Preßdehydratation in einer Form vorgenommen wird. Es wird
jedoch bevorzugt, die Fasern in frischem Zustand zu verarbeiten.
Die Form besitzt im allgemeinen die Gestalt eines Quaders, wobei eine der Flächen beweglich ist, beispielsweise
die Form eines Kolbens hat, der sich parallel zu den kleinen oder großen Kanten des Quaders bewegt. Zum
Pressen wird die Form mit den Fasern gefüllt, wobei diese im wesentlichen parallel zu diesen Kanten angeordnet
werden, d. h. also im Bewegungssinn des Kolbens. Die Fasern besitzen dabei vorzugsweise die Länge der Form.
Wenn der Kolben verrückt wird, dann werden die Fasern in axialem Sinn zusammengepreßt, so daß sie eine
Zick-Zack-Form erhalten, so daß sich die Fasern miteinander in den drei Dimensionen verzahnen und dabei
gleichzeitig dehydratisiert werden.
Der Druck und die Preßdauer werden so gewählt, daß ein Dehydratationsgrad erreicht wird, der unterhalb des
Gleichgewichtswassergehalts der Fasern liegt.
Als "Gleichgewichtswassergehalt" wird derjenige bezeichnet, bei dem die Fasern weder Flüssigkeit austreten
lassen noch absorbieren. So sollte der Wassergehalt der Fasern nach dem Pressen unterhalb ungefähr 71%
liegen, was einem Trockenfeststoffgehalt von 29% entspricht.
Der Trockenfeststoffgehalt der gepreßten Fasern liegt vorzugsweise zwischen 31 und 45%. Diese Ergebnisse
werden mit einem Druck von 250 bis 450 kg/cm2 während ungefähr 10 min erhalten.
Die Dehydratation der Fasern auf den vorstehend angegebenen Wert besitzt den Vorteil, daß hierdurch die
Absorption einer Aromavorläuferlösung auch in das Innere der Fasern während der nachfolgenden Imprägnierung
ermöglicht wird.
Die gepreßten Faserblöcke werden anschließend in die gewünschte Form geschnitten, wie z. B. Scheiben,
Würfel usw. Die gepreßten und geschnittenen Produkte werden dann mit einer Vorläuferaromalösung in
Kontakt gebracht.
Die Gesamtmenge der zugesetzten Vorläufer ist so, daß die Gesamtkonzentration der Vorläufer im imprägnierten
Produkt 5 bis 10%, vorzugsweise 5 bis 7,5%, bezogen auf den Trockenfeststoffgehalt, beträgt.
Um das Aroma von gegartem Fleisch im Fertigprodukt zu erzielen, kann jedes System von Vorläuferverbindungen
verwendet werden, die in Gegenwart einer Schwefel im Sulfidzustand enthaltenden Substanz miteinan-
V. der die Maillard-Reaktion eingehen können. Die Maillard-Reaktion ergibt beim Erhitzen von Stoffen wie
V Aminosäuren, Peptiden oder Proteinen mit Sacchariden eine Bräunung und gleichzeitig eine Aromaentwicklung.
■ι; Als Aminosäuren können Proteinhydrolysate oder Hefeautolysate verwendet werden. Als Saccharide werden im
* allgemeinen Hexosen. wie z. B. Glucose, oder vorzugsweise Pentosen, wie z. B. Ribose oder Xylose, verwendet
Y; 5 Eine besonders vorteilhafte Saccharidquelle besteht in den Hydrolysaten von Pflanzenfraktionen, die reich an
'."■■ Polysacchariden sind, welche saure Gruppen tragen, wie sie beispielsweise in der vorveröffentlichten FR-PS
e 23 18 596 beschrieben sind und welche mit Vorteil anstelle von Ribose oder Xylose in die Vorläuferformulierung
f,'. eingesetzt werden können.
: Die Schwefel im Sulfidzustand enthaltende Substanz kann eine Substanz sein, in der der Schwefel im HS-Zu-
stand vorliegt, oder aber eine Substanz, die während der Maillard-Reaktion HS-Gruppen bilden kann.
! Sie kann auch ein alkalisches Hydrolysat eines pflanzlichen Stoffs sein, der reich an Schwefelderivaten ist, wie
! Sie kann auch ein alkalisches Hydrolysat eines pflanzlichen Stoffs sein, der reich an Schwefelderivaten ist, wie
'. es beispielsweise in der vorveröffenllichten FR-PS 23 18 597 beschrieben ist Cystein wird bevorzugt
Die Konzentration an Pentose und Cystein beträgt vorzugsweise 1 bis 2%. Es wurde festgestellt, daß bei einer
Erhöhung des Anteils an Öse im Verhältnis zum Cystein das Endprodukt hart wird und eine Verstärkung der
Farbe erfährt Im Gegensatz hierzu wird ein Erweichungseffekt wie auch eine Akzentuierung des Fleischgeschmacks
durch eine Erhöhung des Cysteinanteils erhalten.
?■; Die Vorläuferlösung enthält Zusätze wie Geschmacksverstärker, insbesondere Glutaminsäure oder deren
\& Natriumsalz, Glutamin, Inosinmonophosphat oder Puffermittel, wie z. B. saures Kaliumphosphat
f ί Die Konzentration der Zusätze ii:i imprägnierten Produkt beträgt vorteilhafterweise 4 bis 8%, bezogen auf
|f 20 Trockenfeststoffe.
Gemäß einer Variante kann man anstelle der Neutralisationsbehandlung der Fasern mittels Hindurchleiten
der Fasern durch ein Bad, beispielsweise eines alkalischen Bicarbonatbads, wie dies oben beschrieben wurde, der
Aromavorläuferlösung eine gewisse Menge eines Alkalihydroxids, das für Nahrungsmittel geeignet ist, vorzugsweise
Ätznatron, zusetzen, und zwar bis zu einem pH der Fasern von etwa 5,5.
Die Imprägnierung mit der Aromavorläuferlösung kann beispielsweise durch Besprengen auf einem Granulierteller
oder einem Transportband erfolgen.
Der Trockenfeststoffgehalt der Produkte nach der Imprägnierung beträgt 25 bis 40%.
Die eigentliche Aromatisierungsreaktion findet nach dem Fällen des Behälters oder Beutels mit den imprägnierten Produkten statt. Der Behälter wird verschlossen, vorzugsweise unter Vakuum oder unter einer Stick-Stoffatmosphäre, und einer thermischen Behandlung unterworfen, die bei einer Temperatur von 100 bis 130° C 15 min bis 4 st und vorzugsweise bei einer Temperatur von 120° C 1 bis 1V2 st dauert
Die eigentliche Aromatisierungsreaktion findet nach dem Fällen des Behälters oder Beutels mit den imprägnierten Produkten statt. Der Behälter wird verschlossen, vorzugsweise unter Vakuum oder unter einer Stick-Stoffatmosphäre, und einer thermischen Behandlung unterworfen, die bei einer Temperatur von 100 bis 130° C 15 min bis 4 st und vorzugsweise bei einer Temperatur von 120° C 1 bis 1V2 st dauert
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform wird ein geschmolzenes Fett als Übertragungsmedium, vorzugsweise
ein Gemisch aus 10% Rindsbrühenfett und 90% eines neutralen Fetts, dem gepreßten und imprägnierten
Produkt vor dem Einschließen in den Behälter beigegeben. Es wird so viel Fett zugegeben, daß das Produkt darin
eingetaucht ist. Durch diese Behandlung ("Saftigmachen") kann die Schmackhaftigkeit des Produkts verbessert
werden.
Die Erfindung wird anhand der folgenden Beispiele näher erläutert In den Beispielen sind die Mengen und
Prozentangaben in Gewicht ausgedrückt, sofern nichts anderes angegeben ist.
Spinnen von Fasern
Es wird eine 15,9%ige Dispersion von Promine R® der Firma Central Soja in Wasser sowie eine 7,65%ige
Ätznatron lösung hergestellt. Die Dispersion und die Lösung werden durch einen Wärmeaustauscher mit 66°C in
einen Kenics-Mischer eingepumpt, worauf die erhaltene Flüssigkeit unmittelbar in einen unter Vakuum stehenden
Entlüftungsturm geführt wird, wobei eine auf 25—35°C abgekühlte viskose Flüssigkeit erhalten wird. Nach
Filtration durch ein Filter der Porengröße 106 μηι wird die viskose Flüssigkeit durch eine Spinndüse mit 5600
Öffnungen eines Durchmessers von 180 μιη hindurchgeführt, die in ein Bad mündet, das 0,28% Salzsäure und
12% Natriumchlorid enthält (pH: 0,4). Die Verweilzeit im alkalischen Medium beträgt etwa 11,5 min. Die
erhaltenen Fäden werden reichlich mit Wasser von 550C bis zu einem pH von 4,4—4,6 gewaschen, ausgedrückt,
10 min mit Wasser von 35°C behandelt und durch ein 0,l%iges Natriumbicarbonatpufferbad geleitet, bis ein pH
von 5,8 bis 6,0 erreicht ist, und auf einer Spule aufgespult. Die erhaltenen Fasern besitzen einen Trockenfeststoffgehalt
von 19—21%.
Preßdehydratation
Nach einer Ruhezeit von 15 min wird ein Faserpaket von 20 cm Länge zugeschnitten, das vertikal in eine Form
mit den Abmessungen 14 χ 24 χ 22 cm eingebracht wird. Die Form wird so gefüllt, daß kein Raum freibleibt. Die
obere horizontale Fläche der Form besteht aus einem Kolben, mit welchem während insgesamt 10 min allmählich
in Stufen von 50 kg/min ein vertikaler Druck von 350 kg/cm2 ausgeübt wird. Aut diese Weise wird ein block
mit einem Trockenfeststoffgehalt von 34% erhalten.
Imprägnierung, Einbringen in Behälter, Garen
Es wird eine Aromavorläuferlösung der folgenden Zusammensetzung hergestellt:
Bestandteile g
Hydrolysat von Zuckerrübenschnitzeln 40,83
Cysteinchlorohydrat 7,37
Glucose 7,37
Mononatriumglutamat 18,15
Inosinimonophosphat 5,10
Ätznatron 4,45
Wasser 240
Diese Lösung wird mit Faserblöcken, die in Würfeln mit einer Kantenlänge von 1,5 cm geschnitten worden
sind, in einem Verhältnis von 7,4 g Vorläufertrockenfeststoffe auf 100 g Fasertrockenfeststoffe während 4 min
auf einem Granulierteller gemischt. Dann werden 300 g des imprägnierten Produkts in Metallbehälter mit einem
Fassungsvermögen von 425 cm3 eingebracht, worauf 10 g Rindsbrühenfett und 90 g hydriertes Fett hinzugefügt
werden und die Behälter verschlossen werden.
Die Behälter werden in einem Autoklaven während IV2 st auf 1200C erhitzt und dann geöffnet. Geschmacksprüfungen
zeigen, daß das Fleischersatzprodukt eine Farbe, einen Geschmack und eine Textur aufweist, die
weitgehend an diejenigen von gekochtem Rindfleisch erinnern, und daß es keinen Sojageschmack besitzt.
20 Beispiel 2
Das Spinnen und Pressen wird wie in Beispiel 1 durchgeführt Hierauf wird der Faserblock in Scheiben von
150 g geschnitten. Die auf ein endloses Band aufgebrachten Scheiben werden mit der Aromavorläuferlösung
besprengL Die Geschwindigkeit des Bandes und die Geschwindigkeit der Lösungsabgabe erlauben eine genaue
Dosierung der Vorlaufermenge. Normalerweise werden 7,5 g je 100 g Trockenfeststoffe verwendet. Die Scheiben
werden dann in 200 g fassende St6riflex®-Beutel eingebracht und mit etwa 75 g des geschmolzenen Fettgemischs,
das in Beispiel 1 genannt ist saftig gemacht und dann während 1 st 15 min bei 120° C (Temperatur des
Erhitzungswassers) sterilisiert. Es wird eine Imitation von geschmortem Rindfleisch erhalten, das bei Raumtemperatur
über Monate hinweg seinen Geschmack und seine Textur beibehält, welche durchaus an richtiges
Fleisch erinnern, wobei keinerlei Sojageschmack besteht.
Beispiel 3
Es wird wie in Beispiel 1 vorgegangen, wobei die folgenden Aromavorläufergemische verwendet werden:
Es wird wie in Beispiel 1 vorgegangen, wobei die folgenden Aromavorläufergemische verwendet werden:
A | B | C | D | E |
I
40 * |
|
Konzentration (%) | 5 | 7,5 | 10 | 5 | 5 |
!/.·
& |
Zusammensetzung (g) | ty | |||||
Ribose | 4,96 | 7,44 | 9,92 | 3.65 | 4,96 | ti. |
Cystein | 3,58 | 5,37 | 7,16 | 2,63 | 3,58 | |
Glucose | 3,58 | 537 | 7,16 | — | — | % |
Alanin | 137 | 2,06 | 2,74 | 1,37 | b | |
Glutaminsäure | 4^6 | 7,44 | 9,92 | _ | 4,96 | |
Glutamin | 2,48 | 3,72 | 4,96 | 2,48 | ||
Inosinmonophosphat | 2,48 | 3,72 | 4,96 | — | 2,48 | 50 '■'- |
NaCl | 2,48 | 3,72 | 4,96 | — | 2,48 | Sp |
K2HPO4 | 137 | 2,06 | 2,74 | — | I37 | |
Wasser | 88,00 | 88,00 | 88,00 | 65.00 | 88,00 | |
Zugesetzte Lösung | 6,78 | 738 | 838 | 5.70 | 637 | |
in g auf 100 g gepreßte Würfel | ||||||
Geschmacksprüfungen zeigen, daß auf diese Weise Fleischersatzprodukte mit einer Farbe, einem Geschmack
und einer Textur erhalten werden, welche an gekochtes Rindfleisch erinnern, wobei kein Sojageschmack
vorliegt
Es wird wie in Beispiel 3 B (Probe I) verfahren. Die Textur wird mit einem Fleischersatzprodukt, das gemäß
Beispiel 3 B hergestellt worden ist bei dessen Herstellung jedoch bei ansonsten gleichen Bedingungen für die
Durchführung der Preßdehydratation die Fasern horizontal angeordnet wurden (Probe II und mit handelsüblichem
gekochtem Dosenrindfleisch (Probe III) verglichen.
Die Textur wird auf drei wesentliche Merkmale untersucht: Härte, Zusammenhalt und Brucharbeit
Die Verfahren sind wie folgt: Härte
Die Härte wird mit Hilfe eines INSTROW-Apparats gemessen, der mit einer Kramer-Zelle mit 10 Klingen
ausgerüstet ist. Die Probe wird in die Zelle eingeschlossen und unter Druck der Einwirkung der zehn Klingen
ausgesetzt, die an einen Kolbenkompressor angeschlossen sind. Die zum Zerkleinern der Probe unter den
Versuchsbedingungen nötige Kraft wird ermittelt und stellt das Resultat dar.
to Zusammenhalt und Brucharbeit
Der Zusammenhalt wird mit Hilfe eines INSTRON®-Apparats durch Messen der Zugfestigkeit ermittelt. Die
Probe wird in einer spitzen Zange festgehalten, wobei die Fasern senkrecht zur Zugrichtung orientiert sind. Die
Probe wird bis zum Bruch gedehnt. Die registrierte maximale Spitzenhöhe ist der Zusammenhalt der Probe,
während die zum Brechen erforderliche Energie die Brucharbeit darstellt.
Resultate Härte Zusammenhalt Brucharbeit
kg/g Probe g/g Probe 10~10 Joule/g
Probe
I. Rindfleischersatzprodukt (Fasern senkrecht zur 5 52,5 140 Oberfläche des Kolbens angeordnet)
II. Rindfleischersatzprodukt (Fasern parallel zur 5 32,5 25 Kolbenoberfläche angeordnet)
III. Handelsübliches gekochtes Dosenrindfleisch 2,4 35 ±9,5 — *)
*) nicht gemessen
Es wird festgestellt, daß der Zusammenhalt durch Pressen der Fasern in axialer Richtung gegenüber einem
seitlichen Pressen wesentlich verbessert wird, ohne daß die Härte verändert wird.
Es wurden weitere Versuche durchgeführt, wobei die Faserbündel nach dem Ausdrücken dadurch imprägniert
wurden, daß sie durch ein Serumbad hindurchgeführt wurden, das 15% Weißes vom Ei wie auch übliche Zusätze,
Gewürze, Färbemittel und pflanzliche Aromaöle enthielt Der Zusammenhalt war 12 bis 16 g/g Probe, während
die Härte 7 bis 11 kg/g Probe war.
Es werden mit den folgenden Faserzusammensetzungen Resultate erhalten, die denen der Beispiele 1—3
entsprechen:
Protein der Fasern
% Promine Re Lactalbumin Casein
60 40 -
75 - 25
85 - 15
90-10
Claims (4)
1. Verfahren zur Herstellung eines texturierten proteinischen Nahrungsmittelproduktes, welches gegartem
Fleisch ähnlich ist, aus Proteinfasern ohne Anwendung eines Bindemittels, wobei die Proteine gesponnen
werden und die Fäd^n in einer Form einer Preßdehydratation unterworfen, dann mit einer Aromavorläuferlösung
imprägniert und in einem Behälter sterilisiert werden, dadurch gekennzeichnet, daß die Preßdehydratation,
bei der die Fasern in der Form weitgehend parallel angeordnet sind, durch mechanisches
Pressen der Fasern in axialer Richtung während 10 Minuten unter einem Druck von 250—450 kg/cm2
durchgeführt wird, wobei der Trockenfeststoffgehalt der Fasern nach dem Pressen über 29 Gew.-% liegt
ίο 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Fasern höchstens 3 Stunden ruhen gelassen
ίο 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Fasern höchstens 3 Stunden ruhen gelassen
werden, bevor sie der Preßdehydratation unterworfen werden.
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Form die Gestalt eines
Quaders aufweist, dessen eine Fläche beweglich ist, indem sie durch einen Kolben gebildet wird, der parallel
zu den kleinen oder den großen Kanten des Quaders bewegt werden kann, und daß man die Form
vollständig füllt, indem man die Fasern in Bewegungsrichtung des Kolbens parallel zu diesen Kanten
anordnet
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Trockenfeststoffgehalt der Fasern nach
dem Pressen zwischen 31 und 45 Gew.-°/o liegt.
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