DE2837513A1 - Verfahren zur herstellung eines texturierten proteinischen nahrungsmittelprodukts - Google Patents
Verfahren zur herstellung eines texturierten proteinischen nahrungsmittelproduktsInfo
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Description
PATENTANWALT München, den 28.8.1978
'DR. FICHARD KNEISSL
Widenmayerstr. 46 2837513
D-8000 MÜNCHEN 22
Tel. 089/295125
Tel. 089/295125
S 675
SOClfiTE DES PRODUITS NESTLE" S.A.
Vevey/Schweiz
Verfahren zur Herstellung eines texturierten proteinischen Nahrungsmittelprodukts
Priorität: 29.9.77 - Schweiz
9098U/06I5
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung eines texturierten proteinischen Nahrungsmittelprodukts,
das gegarten Fleischschnitten oder -stücken, insbesondere Rindfleischschnitten oder -stücken, ähnlich ist.
Die Erfindung bezieht sich auch cuf das hierdurch erhaltene Produkt.
Damit ein Produkt dieser Art als Nahrungsmittel angenommen wird, ist es nötig, daß sein Aussehen, seine Zusammensetzung,
seine Textur, seine Farbe und sein Geschmack soweit wie möglich an gegartes Fleisch erinnern. Außerdem
nüssen seine Herstellungskosten mit denjenigen von natürlichem Fleisch konkurrieren können. Es gibt verschiedene
Verfahren zur Texturierung von Proteinen. Bei den wichtigsten Verfahren findet eine Extrusion oder ein Spinnen
statt.
Die Kochextrusion stellt eine neuere Entwicklung auf dem
Gebiete der Texturierung dar und führt ausgehend von einer pflanzliche Proteine enthaltenden Paste zu dehydratisierten
expandierten Produkten, die nach einer Rehydratation ein Aussehen, Kaucharakteristiken und Geschmackseigenschaften
besitzen, die mit denjenigen eines gegarten Rinderhacksteaks vergleichbar sind.
So wird entsprechend der vorveröffentlichten FR-PS 2 206 912 ein Gemisch aus pflanzlichen Proteinen, Wasser,
Aromavorläufern und anderen Bestandteilen in einen Kochextruder eingeführt, in welchem es der Einwirkung von
Wärme und Druck ausgesetzt wird, und extrudiert, wobei das erhaltene Extrudat sich im Moment des Eintritts in
eine Zone verringerten Drucks expandiert, so daß eine faserige Struktur entsteht.
8O98U/06IS
Eine andere Technik der Kochextrusion gestattet die Herstellung
eines Produkts, welches eine ähnliche Textur wie ein Muskelfleisch aufweist. Bei einem solchen Produkt
ist die Faserstruktur nicht oder nur geringfügig expandiert. Beispielsweise werden gemäß der vorveröffentlichten
FR-PS 2 320 061 faserige Proteinbänder dadurch erhalten, daß man eine aromatisierte Paste mit Hilfe einer
Schnecke in einen erhitzten Extrusionszylinder preßt, wobei diese Paste in Form eines Bands unter einem geringen
Druckgradienten ausgestoßen wird. Diese Bänder werden in einem Bindemittel eingeweicht und übereinandergehäuft,
worauf das Bindemittel thermisch koaguliert wird.
Die Spinntechnik gestattet es sogar noch besser, die faserige Struktur von Muskelfleisch durch Bildung einzelner
Fasern zu reproduzieren. Ihre Anwendung zur Herstellung eines Fleischersatzprodukts ist beispielsweise in der vorveröffentlichten
FR-PS 2 121 742 beschrieben. Gemäß dieser Technik werden die Fasern in Bündel oder Bänder zusammengefaßt,
worauf die Bündel oder Bänder mit einer Emulsion imprägniert werden, welche Aromavorlaufer, Geschmacksverstärker,
ein Bindemittel, ein Fett usw. enthalten, die imprägnierten Bündel oder Bänder oberflächlich koaguliert,
übereinandergelegt und unter schwachem Druck vereinigt werden, und die Pakete gegart werden.
Es ist also ersichtlich, daß bei den bekannten Techniken die Struktur eines gegarten Muskeifleischs nur durch komplizierte
Techniken erhalten wird, die eine große Anzahl von Arbeitsgängen erfordern und bei denen immer die Anwesenheit
ein oder mehrerer in der Wärme koagulierbarer Bindemittel erforderlich ist. Als Bindemittel wird häufig
das Weiße von Eiern verwendet, wodurch die Herstellungskosten noch weiter erhöht werden.
609814/06·!
- 8 - 28375Ί3
chung der Herstellung von Fleischersatzprodukten, wobei
kein Bindemittel erforderlich ist und wobei Produkte erhalten werden, deren Aussehen und insbesondere deren Zusammenhalt
und Konsistenzeigenschaften und deren Färb-,
Textur- und Geschmackscharakteristiken mit denjenigen von gegarten; Fleisch vergleichbar sind.
Beim erfindungsgemäßen Verfahren werden die Proteine gesponnen
und die erhaltenen Fäden in einer Form einer Preßdehydratation unterworfen und anschließend mit einer Lösung
von Aromavorläufern imprägniert und in einem Behälter
sterilisiert. Das Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, daß die Preßdehydratation, bei der die Fasern in der Form
im wesentlichen parallel angeordnet sind, durch einen mechanischen Druck auf die Fasern in axialer Richtung ausgeführt
wird.
Das Spinnen erfolgt in der üblichen Weise. Dabei wird also eine Proteine enthaltende alkalische Lösung geeigneter
Viskosität ("Spinnflüssigkeit") hergestellt und zur Bildung der Fäden mit Hilfe einer Spinndüse in ein saures
Koagulationsbad eingeführt. Die verwendeten Proteine können tierischen Ursprungs sein, wie dies bei Casein der
Fall ist, sie sind aber vorzugsweise pflanzlichen Ursprungs. Solche Proteine können von Pflanzen wie Sojabohnen,
Sonnenblumen, kleinen Saubohnen usw. erhalten werden.
Es können aber auch Gemische verschiedener Proteine verwendet werden, wie z.B. Sojaproteine und Lactalbumine
oder Casein, was zu zusammengesetzten Fasern führt.
Die Spinnflüssigkeit besitzt im allgemeinen die folgenden Charakteristiken: pH zwischen 11 und 14, vorzugsweise zwischen
12 und 13, Proteinkonzentration zwischen 5 und 20 % und Temperatur zwischen 20 und 80°C, vorzugsweise zwischen
25 und 40°C.
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Das verwendete Alkali ist normalerweise eine starke Base, wie z.B. Ätznatron cder Ätzkali. Die Verweilzeit der alkalischen
Lösung vor dem Einführen in die Spinndüse sollte
nicht sehr lange sein, damit sich die Proteine nicht abbauen. Im allgemeinen liegt sie zwischen 1 und 15 min.
nicht sehr lange sein, damit sich die Proteine nicht abbauen. Im allgemeinen liegt sie zwischen 1 und 15 min.
Die Spinnflüssigkeit wird vorteilhafterweise zuvor unter einem Druck von 30 - 50 mm Hg entlüftet und vor dem Einführen
in die Spinndüse durch Filtration von unlöslichen Teilchen, weiche die Spinndüse verstopfen könnten, befreit.
'-■ ' -
Das Koagulationsbad ist ein übliches saures Bad mit einem pH zwischen 0 und 3. Die verwendete Säure ist eine für
Nahrungsmittel zulässige Säure, wie z.B. Salz-, Phosphor-, Citronen-, Essig- oder Milchsäure. Salzsäure wird bevorzugt.
Nahrungsmittel zulässige Säure, wie z.B. Salz-, Phosphor-, Citronen-, Essig- oder Milchsäure. Salzsäure wird bevorzugt.
Das Bad enthält außerdem auch Salze, wie z.B. Chloride,
Phosphate oder Acetate von Natrium oder Calcium,.insbesondere Natriumchlorid. Es ist vorteilhaft, das Koagulationsbad im Kreis zu führen und es dabei zu regenerieren und seinen pH und seinen Salzgehalt zu standardisieren.
Phosphate oder Acetate von Natrium oder Calcium,.insbesondere Natriumchlorid. Es ist vorteilhaft, das Koagulationsbad im Kreis zu führen und es dabei zu regenerieren und seinen pH und seinen Salzgehalt zu standardisieren.
Nach der Koagulation werden die Fäden vorteilhafterweise
gestreckt, was dadurch erfolgen kann, daß man das Fadenbündel v.ber orientierbare Rollen laufen läßt, die sich
mit einer regelbaren Geschwindigkeit drehen.
mit einer regelbaren Geschwindigkeit drehen.
Das Fadenbündel wird dann mit heißem Wasser, das beispielsweise eine Temperatur von 5C-6O C aufweist, gewaschen, um den Salzgehalt wesentlich herabzusenken. Dabei
erfährt das Fadenbündel eine Hydratation.
An das Waschen schließt sich vorzugsweise eine Wassergehaltsverringerung
an, die beispielsweise dadurch ausgeführt
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wird, daß ir.an das Fadenbündel zwischen Rollen und Preßzyiinder
hindurchlaufen läßt.
Es wurde festgestellt, daß eine anschließende Wärmebehandlung
bei einer maximalen Temperatur von 55°C, vorzugsweise
bei ungefähr 35°C, während einiger Minuten vorteilhaft ist, da hierdurch die Preßdehydratation erleichtert
wird. Die Temperatur des Wassers soll 55 C nicht überschreiten, da darüber die mechanischen Eigenschaften der
Fasern beeinflußt werden.
Das Fadenbändel wird dann vorteilhafterweise neutralisiert,
indem es durch ein Pufferbad mit einem basischen pH, beispielsweise einer Älkalibicarbonatlösun«.!,- hindurchgeführt
wird, bis der pH der Fasern 5-5,8 beträgt. Die Fadenbündel werden dann auf einer Spule aufgespult, wobei
ein kleiner Kreuzungswinkel eingehalten wird.
In diesem Zustand besitzen die Fasern einen Trockenfeststoffgehalt
von wenigstens 18 %. Die Fasern werden dann von den Spulen abgenommen und in Faserpakete geschnitten.
Die Fasern können während einer Zeit bis zu maximal 3 st ruhen gelassen werden, bevor die Preßdehydratation in
einer Form vorgenommen wird. Es wird jedoch bevorzugt, die Fasern in frischem Zustand zu verarbeiten.
Die Form besitzt im allgemeinen die Gestalt eines Quaders, wobei eine der Flächen beweglich ist, beispielsweise
die Form eines Kolbens hat, der sich parallel zu den kleinen oder großen Kanten des Quaders bewegt. Zum
Pressen wird die Form mit den Fasern gefüllt, wobei diese im wesentlichen parallel zu diesen Kanten angeordnet
werden, d.h. also im Bewegungssinn des Kolbens. Die Fasern besitzen dabei vorzugsweise die Länge der Form.
Wenn der Kolben verrückt wird, dann werden die Fasern in
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axialem Sinn zusammengepreßt, so daß sie eine Zick-Zack-Fcrm
erhalten, so daß sich die Fasern miteinander in den drei Dimensionen verzahnen und dabei gleichzeitig dehydratisiert
werden.
Der Druck und die Preßdauer v/erden so gewählt, daß ein
Dehydratationsgrad erreicht wird, der unterhalb des Gleichgev.'ichtswassergehalts
der Fasern liegt.
Als "Gleichgewichtswassergehalt" wird derjenige bezeichnet,
bei dem die Fasern weder Flüssigkeit austreten lassen noch absorbieren. So sollte der Wassergehalt der Fasern nach
dem Pressen unterhalb ungefähr 71 % liegen, was einem Trockenfeststoffgehalt von 29 % entspricht.
Der Trockenfeststoffgehalt der gepreßten Fasern liegt vorzugsweise
zwischen 31 und 45 %. Diese Ergebnisse werden mit einem Druck 7
10 min erhalten.
10 min erhalten.
2 mit einem Druck von 250 bis 450 kg/cm während ungefähr
Die Dehydratation der Fasern auf den vorstehend angegebenen Wert besitzt den Vorteil, daß hierdurch die Absorption
einer Aromavorläuferlösung auch in das Innere der Fasern während der nachfolgenden Imprägnierung ermöglicht
wird.
Die gepreßten Faserblöcke werden anschließend in die gewünschte Form geschnitten, wie z.B. Scheiben, Würfel usw.
Die gepreßten und geschnittenen Produkte werden dann mit einer Vorläuferaromalösung in Kontakt gebracht.
Die Gesamtmenge der zugesetzten Vorläufer ist so, daß die Gesamtkonzentraticn der Vorläufer im imprägnierten Produkt
5 bis 10 %, vorzugsweise 5 bis 7,5 %, bezogen auf den Trokkenfeststoffgehalt,
beträgt.
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Um das Aroma von gegartem Fleisch im Fertigprodukt zu erzielen, kann jedes System von Vorläuferverbindungen verwendet
werden, die in Gegenwart einer Schwefel im Sulfidzustand enthaltenden Substanz miteinander die Maillard-Reaktion
eingehen können. Die' Maillard-Reaktion ergibt beim Erhitzen von Stoffen wie Aminosäuren, Peptiden oder
Proteinen mit Sacchariden eine Bräunung und gleichzeitig eine Aromaentwicklung. Als Aminosäuren können Proteinhydrolysate
oder Hefeautolysate verwendet werden. Als Saccharide
werden im allgemeinen Hexosen, wie z.B. Glucose, oder vorzugsweise Pentosen, wie z.B. Ribose oder Xylose,
verwendet.
Eine besonders vorteilhafte Saccharidquelle besteht in den Hydrolysaten von Pflanzenfraktionen, die reich an
Polysacchariden sind, welche saure Gruppen tragen, wie sie beispielsweise in der vorveröffentlichten FR-PS
2 318 596 beschrieben sind und welche mit Vorteil anstelle von Ribose oder Xylose in die Vorläuferformulierung eingesetzt
werden können.
Die Schwefel im Sulfidzustand enthaltende Substanz kann
eine Substanz sein, in der der Schwefel im HS-Zustand vorliegt, oder aber eine Substanz, die während der Maillard-Reaktion
HS-Gruppen bilden kann.
Sie kann auch ein alkalisches Hydrolysat eines pflanzlichen
Stoffs sein, der reich an Schwefelderivaten ist, wie
es beispielsweise in der vorveröffentlichten FR-PS 2 318 597 beschrieben ist. Cystein wird bevorzugt.
Die Konzentration an Pentose und Cystein beträgt vorzugsweise 1 bis 2 %. Es wurde festgestellt, daß bei einer Erhöhung
des Anteils an Öse im Verhältnis zum Cystein das Endprodukt hart wird und eine Verstärkung der Farbe er-
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fährt. Im Gegensatz hierzu wird ein Erweichungseffekt
wie auch eine Akzentuierung des Fleischgeschmacks durch eine Erhöhung des Cysteinanteils erhalten.
Die Vorläuferlösung enthält vorzugsweise Zusätze wie Geschmacksverstärker,
insbesondere Glutaminsäure oder deren Natriumsalz, Glutamin/ Inosinmonophosphat oder Puffermittel,
wie z.B. saures Kaliumphosphat.
Die Konzentration der Zusätze im imprägnierten Produkt beträgt vorteilhafterweise 4 bis 8 %, bezogen auf Trockenfeststoffe.
Gemäß einer Variante kann man anstelle der Neutralisationsbehandlung
der Fasern mittels Hindurchleiten der Fasern durch ein Bad, beispielsweise eines alkalischen Bicarbonatbads,
wie dies oben beschrieben wurde, der Aromavorläuferlösung eine gewisse Menge eines Alkalihydroxids,
das für Nahrungsmittel geeignet ist, vorzugsweise ätznatron,
zusetzen, und zwar bis zu einem pH der Fasern von etwa 5,5.
Die Imprägnierung mit der Aromavorläuferlösung kann beispielsweise
durch Besprengen auf einem Granulierteller oder einem Transportband erfolgen.
Der Trockenfeststoffgehalt der Produkte, nach der Imprägnierung
beträgt 25 bis 40 %.
Die eigentliche Aromatisierungsreaktion findet nach dem
Füllen des Behälters oder Beutels mit den imprägnierten Produkten statt. Der Behälter wird verschlossen, vorzugsweise
unter Vakuum oder unter einer Stickstoffatmosphäre,
und einer thermischen Behandlung unterworfen, die bei einer Temperatur von 100 bis 130°C 15 min bis 4 st und Vorzugs-
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weise bei einer Temperatur von 12O°C 1 bis 1 1/2 st dauert.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform wird ein geschmolzenes
Fett als Übertragungsmedium, vorzugsweise ein Gemisch aus 10 % Rindsbrühenfett und 90 % eines neutralen
Fetts, dem gepreßten und imprägnierten Produkt vor dem Einschließen in den Behälter beigegeben. Es wird so
viel Fett zugegeben, daß das Produkt darin eingetaucht ist. Durch diese Behandlung ("Saftigmachen") kann die
Schmackhaftigkeit des Produkts verbessert werden.
Die Erfindung wird anhand der folgenden Beispiele näher erläutert. In den Beispielen sind die Mengen und Prozentangaben
in Gewicht ausgedrückt, sofern nichts anderes angegeben ist.
Beispiel 1 Spinnen von Fasern
Es wird eine 15,9%ige Dispersion von Promine R ^ der Firma
Central Soja in Wasser sowie eine 7,65%ige Ätznatronlösung hergestellt. Die Dispersion und die Lösung werden durch
einen -Wärmeaustauscher mit 66 C in einen Kenics-Mischer
eingepumpt, worauf die erhaltene Flüssigkeit unmittelbar in einen unter Vakuum stehenden Entlüftungsturm geführt
wird, wobei eine auf 25-35°C abgekühlte viskose Flüssigkeit erhalten wird. Nach Filtration durch ein Filter der
Porengröße 106 um wird die viskose Flüssigkeit durch eine Spinndüse mit 5600 öffnungen eines Durchmessers von 180 um
hindurchgeführt, die in ein Bad mündet, das 0,28 % Salzsäure und 12 % Natriumchlorid enthält (pH: 0,4). Die Verweilzeit
im alkalischen Medium beträgt etwa 11,5 min. Die
erhaltenen Fäden werden reichlich mit Wasser von 55°C bis zu einem pH von 4,4-4,6 gewaschen, ausgedrückt, 10 min
90S8U/Ö6IS
mit Wasser von 35°C behandelt und durch ein 0,1%iges Natriumbicarbonatpufferbad
geleitet, bis ein pH von 5,8 bis 6,0 erreicht ist, und auf einer Spule aufgespult.
Die erhaltenen Fasern besitzen einen Trockenfeststoffgehalt von 19-21 %.
Nach einer Ruhezeit von 15 min wird ein Faserpaket von
20 cm Länge zugeschnitten, das vertikal in eine Form mit den Abmessungen 14x24x22 cm eingebracht wird. Die Form
wird so gefüllt, daß kein Raum freibleibt. Die obere horizontale Fläche der Form besteht aus einem Kolben, mit welchem
allmählich in Stufen von 50 kg/min ein vertikaler
Druck von 350 kg/cm angewendet wird. Auf diese Weise wird
ein Block mit einem Trockenfeststoffgehalt von 34 % erhalten.
Es wird eine Aromavorläuferlösung der folgenden Zusammensetzung hergestellt:
Bestandteile: cf
Hydrolysat von Zuckerrübenschnitzeln 40,83
Cysteinchlorohydrat 7,37
Glucose 7,37
Mononatriumglutamat 18,15
Inosinmonophosphat ■ ' 5,10
Ätznatron 4,45
Wasser 240
Diese Lösung wird mit Faserblocken, die in Würfel mit
einer Kantenlänge von 1,5 cm geschnitten worden sind, in einem Verhältnis von 7,4 g Vorläufertrockenfeststoffe auf
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10Og Fasertrockenfeststoffe während 4 min auf einem Granulierteller
gemischt. Dann werden 300 g des imprägnierten Produkts in Metallbehälter mit einem Fassungsvermögen
von 425 cm eingebracht, worauf 10 g Rindsbrühenfett und
SO g hydriertes Fett hinzugefügt werden und die Behälter verschlossen werden.
Die Behälter werden in einem Autoklaven während 1 1/2 st auf 120 C erhitzt und dann geöffnet. Geschmacksprüfungen
zeigen, da3 das Fleischersatzprodukt eine Farbe, einen Geschmack und eine Textur aufweist, die weitgehend an diejenigen
von gekochtem Rindfleisch erinnern, und daß es
keinen Sojageschmack besitzt.
keinen Sojageschmack besitzt.
Das Spinnen und Pressen wird wie in Beispiel 1 durchgeführt. Hierauf wird der Faserblock in Scheiben von 150 g
geschnitten. Die auf ein endloses Band aufgebrachten Scheiben
v/erden mit der Aromavorläuferlösung besprengt. Die
Geschwindigkeit des Bands und die Geschwindigkeit der Lösungsabgabe erlauben eine genaue Dosierung der Vorläufermenge. Normalerweise werden 7,5 g je 100 g Trockenfeststoffe verwendet. Die Scheiben werden dann in 200 g fassende Sterif ley. ^ -Beutel eingebracht und mit etwa 75 g des geschmolzenen Fettgemischs, das in Beispiel 1 genannt ist, safrig gemacht und dann während 1 st 15'.min bei 120°C
(Temperatur des Erhitzungswassers) sterilisiert. Es wird eine Imitation von geschmortem Rindfleisch erhalten, das bei Raumtemperatur über Monate hinweg seinen Geschmack
und seine Textur beibehält, welche durchaus an richtiges Fleisch erinnern, wobei keinerlei Sojageschmack besteht.
Geschwindigkeit des Bands und die Geschwindigkeit der Lösungsabgabe erlauben eine genaue Dosierung der Vorläufermenge. Normalerweise werden 7,5 g je 100 g Trockenfeststoffe verwendet. Die Scheiben werden dann in 200 g fassende Sterif ley. ^ -Beutel eingebracht und mit etwa 75 g des geschmolzenen Fettgemischs, das in Beispiel 1 genannt ist, safrig gemacht und dann während 1 st 15'.min bei 120°C
(Temperatur des Erhitzungswassers) sterilisiert. Es wird eine Imitation von geschmortem Rindfleisch erhalten, das bei Raumtemperatur über Monate hinweg seinen Geschmack
und seine Textur beibehält, welche durchaus an richtiges Fleisch erinnern, wobei keinerlei Sojageschmack besteht.
9098U/0&8
Beispiel 3
Es wird wie in Eeispiel 1 vorgegangen, wobei die folgenden Aromavorläufergemische verwendet werden:
A B C D E
Konzentration (%) 5 7,5 10 5 5
Konzentration (%) 5 7,5 10 5 5
Zusammensetzung (g)
Ribose 4,96 7,44 9,92' 3,65 4,96
Cystein 3,58 5,37 7,16 2,63 3,58
Glucose 3,58 5,37 7,16
Alanin 1,37 2,06 2,74 - 1,37
Glutaminsäure . 4,96 7,44 9,92 - 4,96
Glutamin 2,48 3,72 4,96 - 2,48
Inosinmonophosphat 2,48 3,72 4,96 - 2,48
NaCl 2,48 3,72 4,96 - 2,48
K2HPO4 1,37 2,06 2,74 - 1,37
Wasser 88,00 88,00 88,00 65,00 88,00
Zugesetzte Lösung in 6,78 7,58 8,38 5,70 6,57
g auf 100 g gepreßte
Würfel
Geschmacksprüfungen zeigen, daß auf diese Weise Fleischersatzprodukte
mit einer Farbe, einem Geschmack und einer Textur erhalten werden, welche an gekochtes Rindfleisch erin- ·
nern, wobei kein Sojageschmack vorliegt-,
Es wird wie in Beispiel 3 B (Probe I) verfahren. Die Textur
wird mit einem Fleischersatzprodukt, das gemäß Beispiel 3 B hergestellt worden ist, wobei jedoch bei der
Preßdehydratation die Fasern horizontal angeordnet worden sind (Probe II) und mit handelsüblichem gekochtem Dosenrindfleisch
(Probe III) verglichen.
909814/0608
1 '
Die Textur wird auf drei wesentliche Merkmale untersucht; Härte, Zusammenhalt und Brucharbeit.
Die Verfahren sind wie folgt:
Härte
Härte
Die Härte wird mit Hilfe eines INSTRON Vfy -Apparats gemessen,
der mit einer Kramer-Zelle mit 10 Klingen ausgerüstet ist. Die Probe wird in die Zelle eingeschlossen und
unter Druck der Einwirkung der zehn Klingen ausgeset2t, die an einen Kolbenkompressor angeschlossen sind. Die
zum Zerkleinern der Probe unter den Versuchsbedingungen nötige Kraft wird ermittelt und stellt das Resultat dar.
Zusammenhalt und Brucharbeit
Der Zusammenhalt wird mit Hilfe eines INSTRON ^ -Apparats
durch Messen der Zugfestigkeit ermittelt. Die Probe wird in einer spitzen Zange festgehalten, wobei die Fasern
senkrecht zur Zugrichtung orientiert sind. Die Probe wird bis zum Bruch gedehnt. Die registrierte maximale Spitzenhöhe
ist der Zusammenhalt der Probe,während die zum Brechen erforderliche Energie die Brucharbeit darstellt.
Resultate
Härte Zusammenhalt Brucharbeit kg/1? g/9 Probe 10" 10 Joule/g
Probe Probe
I. Rindfleischer- 5 52,5 140
satzprodukt
(Fasern senkrecht zur
Oberfläche des
Kolbens angeordnet
(Fasern senkrecht zur
Oberfläche des
Kolbens angeordnet
9098UZOStI
Härte Zusammenhalt Brucharbeit kg/g g/g Probe -10 Joule/
Probe Probe
II. Rindfleischersatz- 5 v 32,5 25
produkt (Fasern
parallel zur Kolbenoberfläche angeordnet
III. Handelsübliches 2,4 35-9,5 gekochtes Dosenrindfleisch
nicht gemessen
Es wird festgestellt, daß der Zusammenhalt durch Pressen,
der Fasern in axialer Richtung gegenüber einem seitlichen
Pressen wesentlich verbessert wird, ohne daß die Härte verändert wird.
Es wurden weitere Versuche durchgeführt, wobei die Faserbündel nach dem Ausdrücken dadurch imprägniert wurden,
daß sie durch ein Serumbad hindurchgeführt wurden, das 15 % Weißes vom Ei wie auch übliche Zusätze, Gewürze,
Färbemittel und pflanzliche Aromaöle enthielt. Der Zusammenhalt
war 12 bis 16 g/g Probe, während die Härte 7 bis 11 kg/g Probe war.
Beispiel 5.
Es werden mit den folgenden Faserzusammensetzungen Resultate
erhalten, die denen der Beispiele 1-3 entsprechen:
Protein der Fasern, % Promine R ^ Lactalbumin Casein
60 40 .·
75 25
85 \ - 15 90 \ - 10
909814/0605
Claims (16)
1. Verfahren zur Herstellung eines texturierten proteinischen
Nahrungsmittelprodukts, welches gegartem Fleisch ähnlich ist, aus ·Proteinfasern ohne Anwendung
eines Bindemittels, wobei die Proteine gesponnen werden und die Fäden in einer Form einer Preßdehydratation
unterworfen, dann mit einer Aromavorläuferlösung imprägniert und in einem Behälter .sterilisiert
werden, dadurch gekennzeichnet, daß die Preßdehydratation, wobei die Fasern in der Form weitgehend parallel
angeordnet sind, durch mechanisches Pressen der Fasern in axialer Richtung durchgeführt wird.
2. Verfahren nach■Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Fasern wenigstens 60 Gew.-% Sojaproteine enthalten.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Fasern etwa 40 Gew.-% Lactalbumin und etwa
60 Gew.-% Sojaproteine enthalten.
4. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Fasern 75 bis 90 Gew.-% Sojaproteine und
bis TO Gew.-% Casein enthalten.
5. Verfahren nach Anspruch'1, dadurch gekennzeichnet,
daß nach dem Spinnen das Fadenbündel mit Wasser einer Temperatur von höchstens 55°C und vorzugsweise von
etwa 35°C ungefähr 10 min gewaschen wird.
6. Verfahren nach einem dei Ansprüche 1 und 5, dadurch
gekennzeichnet, daß das Fadenbündel ggf. nach einer Waschung, Wasserverringerung und thermischen Behandlung
dadurch neutralisiert wird, daß es durch ein Pufferbad mit einem basischen pH ,_ vorzugsweise durch
9O98U/Q585
ein Alkalibicarbonatbad neutralisiert wird, bis der pH der Fasern 5-5,8 beträgt.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 und 5, dadurch
gekennzeichnet, daß die Fasern höchstens 3 st ruhengelassen werden, bevor sie der Preßdehydratation unterworfen
werden.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 und 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Form die Gestalt eines Quaders
aufweist, dessen eine Fläche beweglich ist, indem sie durch einen Kolben gebildet wird, der parallel
zu den kleinen oder den großen Kanten des Quaders bewegt werden kann, und daß man die Form vollständig
füllt, indem man die Fasern im wesentlichen parallel zu diesen Kanten anordnet, d.h. also in Bewegungsrichtung
des Kolbens.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet,
daß die Fasern axial während 10 min unter einem Druck
2
von 250 bis 450 kg/cm gepreßt werden, wobei der
von 250 bis 450 kg/cm gepreßt werden, wobei der
. Trockenfeststoffgehalt der Fasern nach dem Pressen
über 29 Gew.-% und vorzugsweise zwischen 31 und 45 Gew.-% liegt.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 und 5, dadurch
gekennzeichnet, daß die gepreßten Faserblöcke in die gewünschte Form geschnitten und dann mit einer Aromavorläuferlösung
imprägniert werden, und zwar in einer solchen Menge, daß die gesamte Konzentration an Vorläufern
im imprägnierten Produkt 5 bis 10 Gew.-%, vorzugsweise 5 bis 7,5 Gew.-%, bezogen auf Trockenfeststoffe,
beträgt.
9098U/G685
.3·
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 und 5, dadurch
gekennzeichnet, daß die AromaVorläuferlösung mindestens
ein Saccharid, eine Stickstoff im Aminozustand aufweisende Verbindung und eine Schwefel im Sulfidzustand
aufweisende Verbindung enthält.
12. Verfahren nach Anspruch 4 , dadurch gekennzeichnet,
daß die Aromavorläuferlösung eine Pentose, vorzugsweise Ribose oder Xylose, und/oder eine Hexose, vorweise
Glucose,· und Cystein enthält, wobei die Konzentration an Pentose und Cystein 1 bis 2 Gew.-%,
bezogen auf Trockenfeststoffe, beträgt.
13. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Aronavorläuferlösung als Saccharid ein Hydrolysat
von Pflanzenfraktionen, die reich an saure Gruppen tragenden Polysacchariden sind, vorzugsweise
ein Hydrolysat von Zuckerrübenschnitzeln, enthält.
14. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Aromavorläuferlösung außerdem Zusätze wie
Geschmacksverstärker, insbesondere Glutaminsäure oder deren Natriumsalz, Glutamin, Inosirimonophosphat
saures
und Puffersalzef wie z.B/Kaliumphosphat, enthält, wobei die Konzentration der Zusätze im imprägnierten Produkt 4 bis 8 Gew.-%, bezogen auf Trockenfeststoffe, beträgt.
und Puffersalzef wie z.B/Kaliumphosphat, enthält, wobei die Konzentration der Zusätze im imprägnierten Produkt 4 bis 8 Gew.-%, bezogen auf Trockenfeststoffe, beträgt.
15. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 und 5, dadurch
• gekennzeichnet, daß die imprägnierten Produkte in einen Behälter eingebracht werden, der Behälter verschlossen
wird, und zwar vorzugsweise unter Vakuum oder unter einer Stickstoffatmosphäre, uhd der Behälter
15 min bis 4 st bei einer Temperatur von 1OO bis 130°C und vorzugsweise 1-bis 1 1/2 st bei einer
Temperatur von 120°C einer Wärmebehandlung unterworfen wird.
9098U/06gS
Λ-
16. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß man vor dem Verschließen des Behälters dem imprägnierten Produkt ein geschmolzenes Fett zugibt,
vorzugsweise ein Gemisch aus etwa TC Gew.-% Rinds--
Cpremier jus;
brühenfett/und etwa 90 Gew.-% neutralem/hydriertem Fett.
brühenfett/und etwa 90 Gew.-% neutralem/hydriertem Fett.
8098U/068S
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