DE1517033B2 - Verfahren zur Herstellung eines fleischähnlichen Nahrungsmittels - Google Patents
Verfahren zur Herstellung eines fleischähnlichen NahrungsmittelsInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von fleischähnlichen Nahrungsmitteln aus faserförmigem
koaguliertem und gesponnenem pflanzlichem Eiweiß unter Verwendung von Zusatzstoffen,
wie Bindemitteln, Fett und Geschmacksstoffen.
Nach den USA.-Patentschriften 26 82 466 und 29 52 543 und der belgischen Patentschrift 633 804
ist es bekannt, aus pflanzlichem Eiweiß, z. B. Casein oder Sojaprotein, durch Verspinnen, Koagulieren
und Entwässern eßbare Fasern herzustellen. Diese Vorveröffentlichungen sagen aber nichts darüber aus,
auf welche Weise dieser Fasern zu fleischähnlichen Nahrungsmitteln verarbeitet werden.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren zur Herstellung eines Nahrungsmittels der oben beschriebenen
Zusammensetzung zu schaffen, das hinsichtlich des Geschmacks, des Aussehens, der Konsistenz,
der Struktur und der Wärmebeständigkeit dem Fleisch sehr ähnlich ist und ebenso wie Fleisch zu
Speisen verarbeitet werden kann.
Diese Aufgabe wird bei dem erfindungsgemäßen Verfahren dadurch gelöst, daß die gesponnenen Fasern
quer zur Längsachse zerschnitten, mit den Zusatzstoffen zu einer viskosen Flüssigkeit gleichmäßiger
Konsistenz mit ungeordneten Fasern verrührt und die Fasern in dieser Flüssigkeit durch Zusammendrücken
ausgerichtet werden, worauf die so erhaltene Masse zur gewünschten Kompaktheit zusammengepreßt
und das Bindemittel gegebenenfalls hitzekoaguliert wird.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform des Verfahrens geschieht das Ausrichten der Fasern und das
Zusammenpressen der Masse zur gewünschten Kompaktheit gleichzeitig.
Ebenfalls gleichzeitig mit dem Ausrichten der Fasern und/oder mit dem Zusammenpressen der Masse
zur gewünschten Kompaktheit kann auch das Bindemittel durch Erhitzen koaguliert werden, vorzugsweise
bei einer Temperatur zwischen etwa 50 und
ίο etwa 105° C.
Die gesponnenen Eiweißfasern können nach verschiedenen an sich bekannten Verfahren hergestellt
werden. Eine große Zahl von eßbaren eiweißhaltigen Stoffen kann hierzu verwendet werden. Beispielsweise
seien genannt Sojabohnen, Mais, Erdnüsse, Eiweiß aus Erdnüssen u. dgl. Diese eßbaren Eiweißstoffe
können in Faserform übergeführt werden, beispielsweise durch Dispergieren von trockenem oder
in Wasser aufgeschlemmtem Eiweiß in einem alkalischen Medium. Die Menge des so dispergierten Eiweißes
kann zwischen 10 und 30 Gewichtsprozent liegen. Ein geeignetes alkalisches Medium ist Wasser,
das ein Alkalimetallhydroxyd enthält, z. B. 5 bis 10 Gewichtsprozent Natriumhydroxyd. Der pH-Wert
der Spinnlösung kann innerhalb weiter Grenzen schwanken und liegt in der Regel zwischen 9 und
13,5. Die Viskosität und die Temperatur dieser Dispersionen liegen in der Regel zwischen etwa 10 000
und 20 000 Centipoise bei 25 bzw. 45° C. Die Viskosität, der pH-Wert, die Temperatur und die Konzentrationen
des Alkalimetallhydroxyds und des Eiweißstoffs hängen in gewissem Grade von dem im
Einzelfalle verwendeten Eiweißstoff ab. Die Dispersionen können ferner so fein sein, daß kolloide Lösungen
entstehen.
Die zu verspinnende Dispersion oder Masse wird durch eine poröse Membrane, z. B. durch eine Spinndüse
hindurchgepreßt, wie man sie zur Herstellung von Kunstseide verwendet, und gelangt in ein koagulierendes
Bad, das in der Regel aus einer Lösung einer Säure und eines Salzes besteht. Die aus der
Spinndüse ankommenden Ströme werden in Form von Fasern oder Fäden niedergeschlagen, die einen
Durchmesser von etwa 0,075 bis etwa 0,1 mm haben. Man kann natürlich auch gröbere Fasern oder
Fäden herstellen, wenn man von einem Protein in Form von pulveriörmigem Material ausgeht und dieses
mit Hilfe einer etwa 25%igen Lösung von Alkali in Wasser in eine plastische Form überführt und dann
durch eine Düse hindurchdrückt. Die hergestellten Fäden oder Fasern haben einen größeren Durchmesser
und ähneln den Borsten von Malerpinseln.
Das Koagulieren von Proteinfasern geschieht in einem Bad mit 5 bis 15 Gewichtsprozent Natriumchlorid
und 0,5 bis 10 Gewichtsprozent Säure. Verwendbare Säuren sind beispielsweise Essigsäure, Salpetersäure,
Zitronensäure, Phosphorsäure, Salzsäure und Schwefelsäure.
Die einzeln gesponnenen Fäden aus den Spinndüsen werden dann zu Bündeln oder Strängen vereinigt
und durch Leiten über Rollen gestreckt. Verschiedene Verfahren können verwendet werden, um
die Fasern zu strecken. Durch das Strecken wird die Struktur der Fasern unter Änderung des Durchmessers
und ihrer Festigkeit geändert.
Der pH-Wert der Stränge der Fasern, die aus dem Fällbad kommen, liegt zwischen etwa 1 und etwa 4.
Dieser Umstand zusammen mit dem verhältnismäßig
hohen Salzgehalt gibt ein im allgemeinen unerwünschtes saures und salziges Produkt. Daher entfernt
man in einem weiteren Verfahrensschritt die überschüssige Säure und die Salzlösung. Gut neutralisierte
und gewaschene Fasern haben einen pH-Wert von etwa 4 bis etwa 7 und einen zu vernachlässigenden
Gehalt an Natriumchlorid. Ein so vorbehandelter Faserstrang kann aus einem fast geschmacklosen
Bündel eines Nahrungsmittels von hohem Eiweißgehalt in ein Produkt übergeführt werden, das verschiedenen
Fleischprodukten ähnlich ist. Insbesondere kann man die Proteinfasern mit Zusatzstoffen
tränken, die Bindemittel, Geschmacksstoffe, färbende Stoffe und die Struktur verändernde Stoffe wie Fette
enthalten.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wird das Faserbündel zunächst quer zu seiner Längsachse zu
Abschnitten zerschnitten, die auf ein Förderband kommen. Dieses Zerschneiden des Strangs und das
Bringen der Abschnitte auf das Förderband kann mit den üblichen Mitteln geschehen. Der Strang wird zu
den Abschnitten zerschnitten, damit im weiteren Verfahren die einzelnen Faserbündel durch und durch
mittels der Zusatzstoffe getränkt werden können, durch welche die Farbe, der Geschmack, der Geruch
und andere Eigenschaften mitgeteilt werden sollen. Die Abschnitte können so behandelt werden, daß
die einzelnen Fasern sich voneinander trennen, so daß die Zusatzstoffe gleichmäßig und vollständig in
jeden Abschnitt eindringen können. Durch diese gleichmäßige Verteilung werden auch der Geschmack,
das Aussehen und andere Eigenschaften gleichmäßig. Es sei aber bemerkt, daß man den Strang auch
in unzerschnittener Form verarbeiten kann, wenn man dafür sorgt, daß auch in dieser Form die Zusatzstoffe
das Faserbündel oder den Strang vollständig durchtränkt. Es wurde indessen gefunden, daß
die Abschnitte leichter imprägniert werden können als ein zusammenhängender Strang von faserförmigen
eiweißhaltigen Stoffen.
Im nächsten Verfahrensschritt bringt man die Abschnitte mit den Zusatzstoffen zusammen, die den
Faserabschnitten die physikalischen Eigenschaften von Fleisch geben sollen. Je nach der Art des herzustellenden
Produkts kann man verschiedene Mischungen von Zusatzstoffen zusammenstellen. Im allgemeinen
enthalten die Zusatzstoffe ein färbendes Mittel zur Erzeugung der Färbung von Fleisch, ein
Bindemittel, um die einzelnen Fasern oder Fäden zusammenzuhalten, einen Geschmacksstoff, dessen
Art von dem gewünschten Endprodukt abhängt, ein Fett zur Erhöhung des Fettgehalts des Endprodukts
auf einen normalen Fettgehalt des Fleisches, und andere Zusatzstoffe, durch welche die Stabilität und
Beständigkeit des Endprodukts verbessert werden.
Das Zusammenbringen der Zusatzstoffe mit den Faserabschnitten kann dadurch geschehen, daß man
die Zusatzstoffe zusammen mit den Abschnitten einfach in einen Behälter einbringt. Hierauf rührt man
die Abschnitte und die Zusatzstoffe in einer beliebigen Weise, so daß die Fasern durch die Zusatzstoffe
getränkt werden. Dieses Rühren kann auf verschiedene Art geschehen. Man kann z. B. von Hand in
einem geeigneten Gefäß rühren. Die Abschnitte und die Zusatzstoffe müssen lange genug gerührt werden,
so daß die einzelnen Abschnitte vollständig von den Zusatzstoffen durchtränkt werden. Eine sehr
gleichmäßige Verteilung der Zusatzstoffe in die Abschnitte ist erwünscht, so daß jede Faser in Berührung
mit den Zusatzstoffen steht. Dadurch entsteht ein Endprodukt mit gleichmäßigem Geschmack, Geruch,
mit gleichmäßiger Struktur und gleichmäßigen anderen physikalischen Eigenschaften. Das verbessert
die fleischähnlichen Eigenschaften des Endprodukts. Das Rühren muß so kräftig sein, daß die einzelnen
Fasern der Abschnitte voneinander getrennt werden können. Bei geeignetem Rühren trennen sich die Fasern
voneinander und die Abschnitte nehmen die Form eines bauchigen mit Flüssigkeit durchtränkten
Baumwollballs an. Unter diesen Bedingungen erhält die gesamte Masse eine gleichmäßige Viskosität oder
Konsistenz, und die einzelnen Abschnitte gehen in der gesamten Masse auf, die zu einer ziemlich viskosen
Flüssigkeit mit ungeordneten Fasern darin wird. An diesem Punkt des Verfahrens ähnelt die viskose
Masse mit den darin enthaltenden Fasern und den Zusatzstoffen aus verschiedenen Gründen noch
nicht dem Fleisch. Die Masse ist zunächst in einem gewissen Sinne viskos. Die Fasern sind ferner in keiner
Weise so ausgerichtet wie im Fleisch. Schließlich haben die Fasern nicht die dichte Konsistenz, wie sie
Fleisch normalerweise hat. Daher behandelt man in einem nächsten Verfahrensschritt die viskose Masse
so, daß sie verschiedene der physikalischen Eigenschaften von Fleisch erhält. Man zieht also die Masse
mit den ungeordnet ausgerichteten Fasern aus und bearbeitet sie so, daß die Fasern gleichmäßiger ausgerichtet
werden. Fleisch hat üblicherweise eine Faserausrichtung, die für jeden Muskel charakteristisch
ist.
Das Ausrichten und das Zusammendrücken der Fasern kann gleichzeitig geschehen. Die Masse des
viskosen Materials wird zusammengequetscht, so daß die Fasern in Berührung miteinander gebracht werden
und die Kompaktheit von Faserbündeln im Fleisch erreicht. Man kann mehr oder weniger stark
zusammendrücken, um die Eigenschaften von verschiedenen natürlichen Fleischarten wiederzugeben.
So hat z. B. ein Endprodukt, das Rindfleisch ähneln soll, normalerweise eine kompaktere Faserstruktur
als ein Endprodukt, das Fischfleisch ähnlich sein soll. Entsprechend diesem Endzweck wird ein höherer
oder geringerer Druck angewendet. Dieses Zusammendrücken kann durchgeführt werden durch Quetschen
der Fasern mittels mechanischer Mittel oder von Hand. Wesentlich ist, daß die Fasern zusammengepreßt
werden.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens verwendet man einen
durch Hitze koagulierbaren Binder. Diese Bindemittel koagulieren, wenn man die Masse aus dem faserförmigen
eiweißhaltigen Produkt und den Zusatzstoffen auf eine Temperatur von etwa 50 bis etwa
105° C erhitzt. Diese Wärme wird angewendet während des Ausrichtens und Zusammenpressens des
Materials. Während des Zusammenpressens der Masse und des Auseinanderbringens der einzelnen Fasern
koaguliert das Bindemittel durch die Anwendung von Wärme, wobei man ein kompaktes und
verfestigtes Produkt erhält. Ein bevorzugtes handelsübliches Bindemittel der irreversiblen Art ist Eialbumin.
Man kann eine Temperatur von 50 bis etwa 105° C verwenden, um das Eialbumin auszuhärten.
Ein bevorzugter Temperaturbereich liegt zwischen etwa 65 und etwa 80° C, wobei ein Produkt entsteht,
das die gewünschten Eigenschaften hat.
Je nach den Eigenschaften des Bindemittels können die Hitze oder die anderen Maßnahmen zum
Koagulieren vor oder während des Zusammenpressens angewendet werden. Ein wesentliches Ergebnis,
das hierbei erstrebt wird, ist das Verdichten des faserförmigen Materials, so daß die einzelnen Fasern
der Masse fest aneinandergebunden sind. Das Bindemittel dient auch dazu, die verschiedenen Bestandteile
der Zusatzmittel innerhalb der Faserabschnitte fest einzuschließen. Das koagulierte Bindemittel
wirkt als Mittel zum Einschließen der verteilten Zusatzstoffe an der Faser selbst, so daß eine gleichmäßige
und vollständige Verteilung der Zusatzstoffe, die durch das Rühren erreicht war, auch im fertigen
Endprodukt erhalten bleibt. Das ist natürlich wesentlich, um eine Gleichmäßigkeit des Endprodukts und
eine gute Qualität zu erhalten. Das Bindemittel verhindert auch das Entweichen der Geschmacksstoffe
und der färbenden Stoffe aus dem Endprodukt.
Bei dieser Stufe des Verfahrens ist das Verfah- #rensprodukt eine ungebrochene koagulierte Masse
von fleischähnlicher Struktur, welche die wesentlichen Eigenschaften von natürlichem Fleisch hat. Diese zusammenhängende
Masse kann nun weiter verarbeitet werden, um ihr die Eigenschaften des Endprodukts
zu geben. Wenn man z. B. ein hackfleischähnliches Produkt herstellen will, hackt man das Endprodukt,
um die Konsistenz von natürlichem Hackfleisch zu erhalten, stellt man ein Produkt her, das Muscheln,
Fischen oder Geflügel ähnlich sein soll, so kann man das Endprodukt in Scheiben schneiden oder zu Würfeln
formen. Ebenso kann ein schinkenähnliches Endprodukt zu Scheiben geschnitten oder zu Würfeln geformt
werden.
Da bei dieser Verfahrensstufe das Endprodukt noch Feuchtigkeit enthält, und zwar im Bindemittel
eingeschlossenes Wasser, so kann ein weiterer Verfahrensschritt sich anschließen. Dieser Schritt besteht
im Trocknen, so daß das Endprodukt verpackt und in üblicher Weise ohne Einfrieren gelagert werden
kann. Durch das Trocknen wird der Feuchtigkeitsgehalt auf etwa 2 bis etwa 8 Gewichtsprozent, vorzugsweise
auf etwa 4 bis etwa 5 Gewichtsprozent herabgesetzt. So kann z. B. ein künstliches Hackfleisch
getrocknet werden, so daß das Endprodukt in körniger Form vorliegt. Dieses körnige Endprodukt
kann ohne Kühlung gelagert werden und nimmt leicht wieder Wasser auf, wenn man es in Gegenwart
von Feuchtigkeit erhitzt. Das Trocknen kann in beliebiger an sich bekannter Weise durchgeführt werden.
Die meisten der oben erwähnten Verfahrensschritte zur Herstellung eines Endprodukts aus einer rohen
Faser können in den üblichen Vorrichtungen oder einfach von Hand durchgeführt werden.
Zur Herstellung eines hackfleisch- oder rindfleischähnlichen Produkts verwendet man je kg des
faserförmigen eiweißhaltigen Materials 1,2 kg Serum und Fett als Zusatzstoff. Das Fett in einer Menge
von etwa 0,2 kg kann ein tierisches oder ein Pflanzenfett oder ein Gemisch beider sein, je nachdem,
welche Eigenschaften das Endprodukt haben soll. Vorzugsweise verwendet man bei diesem Beispiel
ein Pflanzenfett. Das Serum wurde durch Mischen der nachstehenden Bestandteile erhalten:
51,0% Wasser
15,0% Eiweiß
10,0% Weizengluten
15,0% Eiweiß
10,0% Weizengluten
8,0% Sojabohnenmehl
7,0% Zwiebel
7,0% Zwiebel
5,0% Zucker
2,0% hydrolysiertes Eiweiß
1,0% Salz
0,5% Mononatriumglutamat
ίο 0,5% künstlicher Farbstoff
ίο 0,5% künstlicher Farbstoff
100,0%
Das Serum und das Fett wurden kombiniert mit einem faserförmigen eiweißhaltigen Material mit unregelmäßig
ausgerichteten Fasern. Dieser Eiweißstoff ist pflanzlichen Ursprungs, z. B. Mais-Eiweiß oder
Sojabohnen-Eiweiß. Vorzugsweise verwendet man Sojabohnen als Ausgangsstoff. Das Fett, das faserförmige
Material und das Serum wurden intensiv gemischt, so daß die Fasern durch und durch vom Serum
und Fett getränkt waren. Dann wurde die so getränkte Masse weiterverarbeitet, um die einzelnen
Fasern derart auszurichten, daß sie Rindfleisch entsprachen. Während der Ausrichtung der Fasern wurde
die Masse zusammengepreßt, um die Fasern einander anzunähern und mittels des Bindemittels von
Eialbumin die Fasern zu verbinden. Beim Pressen wurden Temperaturen zwischen 50 und 105° C angewendet.
Das entstandene Produkt hatte den Geschmack, die Farbe, die Struktur und die anderen
Eigenschaften von Rindfleisch. Dann zerkleinerte man das Produkt zur Konsistenz von Hackfleisch und
trocknete es, sodaß es ohne Beeinträchtigung seiner Eigenschaften gelagert werden konnte. Wenn man
das Endprodukt nicht zerkleinerte sondern zerschnitt, so erhielt man Scheiben, die Rindfleisch ähnelten.
Ein dem Schinken ähnliches Produkt wurde im wesentlichen nach demselben Verfahren, wie es im
Beispiel 1 beschrieben ist, hergestellt. Zwischen den beiden Verfahren bestanden nur geringe Unterschiede.
Das hierbei verwendete Serum hatte die nachstehende Zusammensetzung:
40,0% Wasser
20,0% Eiweiß
18,Oo/e
lO,Oo/o
18,Oo/e
lO,Oo/o
Zucker
Salz
8,0% Gewürze
8,0% Gewürze
3,6% hydrolysiertes Pflanzeneiweiß
0,4% künstlicher Farbstoff
100,0%
Für jedes kg des Fasermaterials wurden 0,6 kg Zusatzstoffe verwendet, wobei das Serum 0,5 kg und
das Pflanzenfett 0,1 kg ausmachten. Das schinkenähnliche Endprodukt wurde nicht zerkleinert sondern
nur getrocknet; das ist aber eine Frage, die lediglich von dem Verwendungszweck abhängt.
Zur Herstellung von Endprodukten, die Geflügelfleisch oder Seetieren ähnlich sind, wurde das Verfahren
der Beispiele 1 und 2 mit einigen kleinen Änderungen wiederholt. Je kg des Fasermaterials verwendete
man 0,7 kg Zusatzstoffe, unter welchen das Fett, ein Pflanzenöl, 0,2 kg ausmachte. Das Serum
hatte die nachstehende Zusammensetzung:
7 8
60,0% Wasser 0,4% künstliche Geschmacksstoffe
ίηοί r
7,0% Gewürze
7,0% Gewürze
4,0% Zucker Das fertige Endprodukt wurde getrocknet und
4,0% Salz 5 konnte je nach Bedarf zerkleinert oder auf eine an-
0,6% Mononatriumglutamat dere Art weiterbehandelt werden.
Claims (4)
1. Verfahren zur Herstellung von fleischähnlichen Nahrungsmitteln aus faserförmigem koaguliertem
und gesponnenem pflanzlichem Eiweiß unter Verwendung von Zusatzstoffen, wie Bindemitteln,
Fett und Geschmacksstoffen, dadurch gekennzeichnet, daß die gesponnenen
Fasern quer zur Längsachse zerschnitten, mit den Zusatzstoffen zu einer viskosen Flüssigkeit
gleichmäßiger Konsistenz mit ungeordneten Fasern verrührt und die Fasern in dieser
Flüssigkeit durch Zusammendrücken ausgerichtet werden, worauf die so erhaltene Masse zur gewünschten
Kompaktheit zusammengepreßt und das Bindemittel gegebenenfalls hitzekoaguliert wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Ausrichten der Fasern und
das Zusammenpressen der Masse zur gewünschten Kompaktheit gleichzeitig geschieht.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß gleichzeitig mit dem Ausrichten
der Fasern und/oder dem Zusammenpressen der Masse zur gewünschten Kompaktheit das
Bindemittel durch Erhitzen koaguliert wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß auf eine Temperatur
zwischen etwa 50 und etwa 105° C erhitzt wird.
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