DE2734466C2 - Verfahren zum Herstellen von Nahrungsmitteln aus Blut - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines
Nahrungsmittelproduktes aus vollständigem Blut oder aus
Blutderivaten, die rote Blutkörperchen enthalten, oder aus
tierischem Gewebe, das derartiges Blut enthält, durch
Entfärben des Blutes, Blutderivates oder Gewebes mit einem
Peroxid als Oxidationsmittel.
Blut hat bei der Zusammensetzung von Nahrungsmitteln
hauptsächlich wegen seiner intensiven Farbe eine nur
beschränkte Anwendung gefunden. Derartigen Beschränkungen
unterliegt nicht nur das vollständige Blut, sondern auch
abgetrennte rote Blutkörperchen, getrocknetes vollständiges
Blut, getrocknete rote Blutkörperchen und selbst Fleischteile
mit hohem Blutgehalt, z. B. Leber. Versuche, diese
Schwierigkeiten dadurch zu umgehen, daß man ein
Entfärbungsverfahren anwandte, haben nicht weitverbreitete
Anwendung gefunden.
Schon lange ist es bekannt, beispielsweise aus der
DE-PS 1 05 823, daß Blut durch Oxidationsmittel, wie
beispielsweise Wasserstoffperoxid, entfärbt werden kann,
wenngleich besondere Maßnahmen, wie beispielsweise das in der
genannten Patentschrift beschriebene Erhitzen, notwendig
waren, um die Schwierigkeiten zu überwinden, die wiederum
durch die katalytische Wirksamkeit von Blut im Hinblick auf
die Zersetzung von Peroxiden hervorgerufen werden. Ähnliche
Verfahren zur Entfärbung von Blut mit Wasserstoffperoxid sind
auch aus den DE-Patentschriften 3 31 887, 7 44 055 und
7 44 658 bekannt. Trotzdem sind Farbe und Aussehen von auf
herkömmliche Weise entfärbtem Blut kaum ansprechender als die
nahezu schwarze Färbung von nicht entfärbtem Blut.
Aufgabe der Erfindung ist somit die Schaffung eines
Verfahrens, durch das Blut besser geeignet und ansprechender
zur allgemeinen Verwendung in Nahrungsmitteln gemacht werden
kann.
Gegenstand der Erfindung ist das in Anspruch 1 angegebene
Verfahren.
Die Zersetzung des überschüssigen Peroxids erfolgt durch
Zugabe von weiterem Blut, weiteren Blutderivaten bzw.
weiterem bluthaltigen Gewebe. Vorzugsweise wird das Verfahren
zur Behandlung von vollständigem Blut verwendet, jedoch ist
es breiter Anwendung fähig und kann auch zur Behandlung von
bluthaltigem Gewebe, wie beispielsweise Fleischstücken oder
Fischteilen mit dunklem Fleisch, sowie zur Entfärbung von
roten Blutderivaten, wie beispielsweise abgetrennten roten
Blutkörperchen, getrocknetem vollständigem Blut und
getrockneten roten Blutkörperchen, angewandt werden.
Das zur Zersetzung des überschüssigen Oxidationsmittels
verwendete zusätzliche Blut kann eine weitere Probe desselben
Blutes sein, das der Entfärbung unterworfen war, jedoch kann
es für bestimmte Zwecke vorteilhaft sein, Blut in anderer
Form zuzusetzen. So kann beispielsweise nach der Entfärbung
von vollständigem Blut noch vorhandenes überschüssiges
Oxidationsmittel durch Vermischen mit Brocken aus rohem
Fleisch oder Fisch zersetzt werden. Die Menge und Form des
zusätzlichen Blutes muß natürlich mindestens ausreichen bzw.
geeignet sein, um die Menge an vorhandenem überschüssigen
Oxidationsmittel zu zersetzen, jedoch kann sie, davon
abgesehen, so variiert werden, wie es der für das Endprodukt
gewünschten Farbe entspricht. Diese Farbvariabilität bietet
bei der Herstellung von verschiedenen Produktarten Vorteile.
Je nach der Form des verwendeten zusätzlichen Blutes kann es
zweckmäßig sein, entweder das zusätzliche Blut dem entfärbten
Material zuzusetzen oder die Zugabe in umgekehrter Weise
vorzunehmen.
Das Oxidationsmittel für das vorliegende Verfahren ist
Wasserstoffperoxid, das als solches zugesetzt oder an Ort und
Stelle erzeugt werden kann, beispielsweise aus Natrium- oder
Calciumperoxid. Ausgenommen in übermäßigen Mengen, entfärbt
jedoch verdünntes Wasserstoffperoxid normalerweise rohes
vollständiges Blut nicht, wie in der oben erwähnten DE-PS
1 05 823 erwähnt ist.
Zur Erleichterung der Entfärbungsreaktion zwischen dem Blut
und dem Oxidationsmittel wird daher Blut bei Umgebungstem
peratur einer pH-Wert-Änderung von mindestens 2, vorzugsweise
3 oder mehr Einheiten unterworfen, wonach die pH-Wert-Ände
rung wieder rückgängig gemacht wird, vorzugsweise unter
Erzielung praktisch des ursprünglichen Wertes, um die
Peroxidoxidation zu erleichtern.
Das zu entfärbende Blut besitzt normalerweise einen pH-Wert
im Bereich von 6 bis 8, weshalb bevorzugtermaßen das Blut auf
etwa pH 3 oder etwa pH 11 und wieder auf den ursprünglichen
pH-Wert zurückgebracht wird. Das Oxidationsmittel wird nach
der pH-Wert-Änderung zugesetzt, kann jedoch vor oder nach der
Rückstellung des pH-Wertes auf etwa den Ursprungswert
zugesetzt werden. Ob das Oxidationsmittel vor oder nach der
pH-Wert-Rückstellung zugesetzt wird, eine berächtliche
Entfärbung pflegt lediglich nach der Rückstellung zu
erfolgen. Zur Änderung des pH-Wertes wird als Säure
vorzugsweise Salzsäure und als Alkali vorzugsweise
Natriumhydroxid verwendet.
Die beschriebene pH-Wert-Umkehrtechnik führt in einfacher
Weise zu einem entfärbten Material, das sich zum Vermischen
mit nicht oxidiertem Blut oder roten Blutderivaten gemäß dem
Hauptmerkmal der Erfindung eignet. Sie kann jedoch außerdem
dazu verwendet werden, Blut für andere Zwecke zu entfärben,
wobei eine spezielle Behandlung zur Entfernung überschüssigen
Oxidationsmittels angewendet wird oder nicht oder wobei der
Überschuß durch andere und herkömmliche Verfahrenstechniken
zersetzt wird. Die Verwendung von Blut oder bluthaltigen
Materialien für die Zersetzung ist jedoch besonders
vorteilhaft, weil dieses Vorgehen besonders kostengünstig ist
sowie in einfacher Weise zu in einer bestimmten Weise
gefärbten Produkten führt.
Im folgenden werden zwei bevorzugte Verfahren zur pH-Wert-
Umkehrung beschrieben.
- I. Vollständiges Blut wird mit Salzsäure auf einen pH-Wert von 3 angesäuert, wobei eine vorkoagulierte Aufschlämmung (precoagulum slurry) erhalten wird, die anschließend wieder mit Natronlauge auf einen pH-Wert von 6 bis 8 zurückgestellt wird. Danach wird Wasserstoffperoxid unter heftigem Rühren zugesetzt, und nach beispielsweise 10 min wird das erhaltene blaßgelbe gewonnene Produkt mit Wasser gewaschen und weiterbehandelt, wie gewünscht.
- II. Vollständiges Blut wird mit Natronlauge auf einen pH-Wert von 11 gebracht und nach 5 min mit Salzsäure auf einen pH-Wert von 6 bis 8 neutralisiert. Danach wird unter heftigem Rühren Wasserstoffperoxid eingebracht und nach etwa 15 min das Produkt gewaschen oder in anderer Weise weiterbehandelt, beispielsweise durch Zugabe von Blut.
Als Teil des pH-Wert-Umkehrverfahrens ist die Herstellung von
Wasserstoffperoxid an Ort und Stelle aus Calcium- oder
Alkali- oder anderen Erdalkaliperoxiden besonders nützlich.
Die Zugabe der zuletzt genannten Peroxide zu dem Blut ergibt
ein alkalisches Medium, wobei die erwünschte pH-Wert-
Verschiebung erfolgt, und die Neutralisation zur
Wiederherstellung des ursprünglichen pH-Wertes (pH-Wert-
Umkehrung) ist von der Erzeugung von Wasserstoffperoxid
begleitet. Bevorzugte Mengen sind 5 bis 10% Calcium- oder
anderes Peroxid, bezogen auf das Gewicht.
In Kombination mit dem pH-Wert-Umkehrverfahren ist es
möglich, das Blut einer Wärmebehandlung zu unterziehen.
Bei dieser Behandlung wird das Blut vorzugsweise auf
mindestens 65 und insbesondere 70 bis 100°C erhitzt, bevor
das Oxidationsmittel zugesetzt wird. Möglich ist auch die
Erhitzung auf eine Temperatur unter 65°C.
In den Fällen, in denen diese Wärmebehandlung während der
Entfärbungsstufe angewandt wird, wird das entfärbte Blut auf
unter 65°, vorzugsweise unter 50°C gekühlt, bevor es mit dem
zusätzlichen Blut vermischt wird.
Für die meisten Verfahren, gleichgültig, ob das Wasserstoff
peroxid als solches zugesetzt oder an Ort und Stelle erzeugt
wird, wobei jedoch in jedem Fall die Wärmebehandlung durchge
führt wird, bringt die Zugabe von 3 bis 6% 30%igen
(100-volume) Wasserstoffperoxids, bezogen auf den Gewichtsan
teil des vollständigen Blutes, gute Ergebnisse. Vorzugsweise
wird das Oxidationsmittel dem Blut unter raschem Rühren
zugesetzt, wonach etwa 5 bis 15 min später zusätzliches Blut
in einer Menge von 2 bis 6 Gew.-% (berechnet als
vollständiges Blut) hinzugegeben wird. Anstelle der Zugabe
von vollständigem Blut in einer Menge von 2 bis 6 Gew.-% zu
dem entfärbten Material kann das entfärbte Material mit
bluthaltigen Materialien, wie beispielsweise Fleisch oder
Fleisch- oder Fischabfällen, die ein einer Menge von 5 bis 60
Gew.-%, bezogen auf das Gemisch, angewandt werden, vermischt
werden.
Wie bereits oben erwähnt, wird das erfindungsgemäße Verfahren
vorzugsweise zur Behandlung von vollständigem Blut angewandt.
Vollständiges Blut, das auch rekonstituiertes getrocknetes
vollständiges Blut sein und mit einem Antikoagulierungsmittel
versetzt sein kann, ergibt beim Entfärben überraschenderweise
ein Proteinkoagulat, das weiterverarbeitet werden kann. Die
Wirkung der Entfärbung ist sehr drastisch: Vollständiges
Blut, eine dunkelrote Flüssigkeit, wird zu einem blassen,
granularen Koagulat mit einer groben, weichen Oberflächen
struktur, und wenig Flüssigkeit bleibt zurück. Das Koagulat
kann sogar irrtümlicherweise als Hühnerfrikassee angesehen
werden. Die Farbe kann jedoch in der oben beschriebenen Weise
durch Vermischen mit zusätzlichem Blut variiert werden, wobei
dann ein Produkt erhalten wird, das mehr Hackfleisch ähnelt.
Weiter wurde gefunden, daß die Stoffe, die dem vollständigen
Blut vor der Entfärbung zugesetzt werden, in die Koagulat
struktur eingebunden werden und während der folgenden
Behandlungen mit ihr vereinigt bleiben. Nicht nur kann das
Koagulat zur Entfernung überschüssigen Oxidationsmittels
behandelt werden, beispielsweise durch Zugabe von weiterem
Blut oder bluthaltigem Material, sondern es kann auch weniger
milden Behandlungen unterworfen werden, wie beispielsweise
dem Einmachen, der Pasteurisierung, der Sterilisierung und
anderen herkömmlichen Verarbeitungsverfahren.
Das Merkmal der Einbindung von weiteren Bestandteilen ist
deswegen von besonderer Bedeutung, da es auf diese Weise
ermöglicht wird, geschmacksverbessernde Zusätze in die
Struktur des Koagulats einzuschließen. Das auf diese Weise
erhaltene Nahrungsmittelprotein kann leicht mit einer
ansprechenden Struktur ausgestattet werden. Der geschmacks
verbessernde Zusatz kann u. a. dazu verwendet werden, den
Geschmack, die Struktur (Saftigkeit und Gefühl im Mund), den
Duft und die Farbe des Koagulats zu verbessern.
Typische Beispiele für derartige geschmacksverbessernde
Zusätze sind Fleischarten, hydrolysierte Proteine tierischer
oder pflanzlicher Herkunft, Fette, Öle, hydrophile Kolloide,
Farbstoffe und künstliche Aromastoffe. Für bestimmte Zwecke
braucht es nicht erforderlich zu sein, überschüssiges Oxida
tionsmittel in dem Koagulat zu zerstören, jedoch ist diese
Zersetzung normalerweise zweckmäßig. Das Oxidationsmittel
kann dadurch zersetzt werden, daß man zusätzliches Blut oder
alternativ andere Materialien zusetzt, beispielsweise in
den Fällen, in denen das Oxidationsmittel Wasserstoffperoxid
ist, Katalase oder Säuren oder Natriummetabisulfit.
Geeignete Mengen für geschmacksverbessernde Zusätze, die vor
der Entfärbung eingebracht werden können, sind beispielsweise
die folgenden:
Gew.-% | |
Fleisch und Fleischnebenprodukte | |
0-50 | |
Fette und Öle | 0-20 |
Hydrolysiertes Protein | 0-50 |
Farbstoffe | 0-5 |
Aromastoffe | 0-10 |
Hydrophile Kolloide | 0-5 |
Das Fleisch und die Fleischnebenprodukte sind vorzugsweise
Fleischabfälle, wie beispielsweise Leber. Das bevorzugte Fett
ist Rindertalg. Die Zugabe von Fetten, Ölen oder hydrophilen
Kolloiden stellt ebenfalls eine bevorzugte Maßnahme dar, da
das erhaltene Koagulat dann nicht nur einen verbesserten
Geschmack, sondern auch eine saftige Struktur aufweist. Ein
Beispiel für ein Kolloid, das besonders zufriedenstellende
Ergebnisse liefert, ist Carrageenan, das vorzugsweise in
einer Menge von 1 bis 2 Gew.-% verwendet wird. Die Zugabe von
Kochsalz (bis zu 5%) stellt ebenfalls eine bevorzugte
Maßnahme dar, da der Geschmack des erhaltenen Produktes
verbessert und in manchen Fällen die Entfärbungswirkung
verstärkt wird, besonders wenn das Wasserstoffperoxid an Ort
und Stelle erzeugt wird.
Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren entfärbtes Blut,
gleichgültig ob mit Aromastoffen oder ohne diese, kann in
vorteilhafter Weise in zahlreiche Nahrungsmittel und
Viehfutterarten eingebracht werden. Es kann als Bestandteil
in beispielsweise trockenen Bisquits, halbfeuchten Produkten
mit einem Feuchtigkeitsgehalt von 15 bis 45 Gew.-% und
verminderter Wasseraktivität, Würsten, Pasteten, Hamburgern
und Fleischanaloga verwendet werden. Gewünschtenfalls kann es
zu einem Pulver getrocknet und als Proteinergänzung verwendet
werden.
Die Erfindung wird im folgenden anhand von Beispielen näher
erläutert.
- a) Eine Probe aus vollständigem Blut wurde mit 50%iger Salzsäure auf einen pH-Wert von 3,0 angesäuert, wonach eine viskose, dunkelbraune Paste erhalten wurde. 4,5 Gew.-% 30%igen Wasserstoffperoxids wurden, nachdem der pH-Wert des Gemisches durch Zusatz von Natronlauge wieder auf 7,0 zurückgestellt worden war, eingerührt. Bei der Neutralisierung erfolgte die Entfärbung, wobei rehbraune, hackfleischähnliche Stücken mit sehr wenig Flüssigkeit erhalten wurden.
- b) Eine Probe aus vollständigem Blut wurde mit Natronlauge bis auf einen pH-Wert von 11,5 alkalisch gemacht. Nach Erniedrigung des pH-Wertes der Flüssigkeit durch Zusatz von 50%iger Salzsäure wurden 4,5 Gew.-% 30%iges Wasserstoff peroxid zugesetzt. Es erfolgte eine rasche Entfärbung, die zu einem aus blaß-rehbraunem, hackfleischartigem, feuchtem Granulat bestehenden Produkt führte.
- c) Es wurde vorgegangen, wie bei (a) beschrieben, mit der Abweichung, daß anstelle von Salzsäure Calciumtetrahydro diorthophosphat verwendet wurde. Das auf diese Weise erhaltene Produkt ähnelte dem nach (a) erhaltenen stark.
- d) Vollständiges Blut wurde mit einer Dispersion aus Calciumperoxid in Wasser behandelt. Der erhaltene pH-Wert des Gemisches betrug 11,5 und wurde durch Zugabe von Salzsäure auf 7,0 erniedrigt. Diese pH-Wert-Erniedrigung führte zur Bildung einer zähen, blaß-graubraunen, hackfleischartigen Paste.
- e) Es wurde, wie in (d) beschrieben, vorgegangen mit der Abweichung, daß eine Citronensäurelösung anstelle von Salzsäure verwendet wurde. Wie unter (d) beschrieben, bestand das erhaltene Produkt aus einer zähen, blaß-graubraunen, hackfleischartigen Paste.
- f) Die Verfahren gemäß (d) und (e) wurden mit der Abwei chung wiederholt, daß vor der Zugabe von Calciumperoxid dem Blut 5% Kochsalz zugesetzt wurden. In diesem falle besaß das feste Produkt nach der Neutralisierung eine sehr blasse Cremefarbe, woraus sich ein beträchtlicher synergi stischer Effekt mit Kochsalz ergibt.
- a) Entfernung des Peroxids mit Blut: Dem nach Beispiel 1(b) erhaltenen entfärbten Produkt wird weiteres Blut zuge setzt, bis eine Probe von 5 ml nach Verdünnen mit Wasser auf 100 ml und Titrieren mit 0,1 n Kaliumpermanganat keinen Peroxidgehalt ergibt. Danach wird das Produkt ge trocknet, wonach ein blasses Material erhalten wird, das nach Zerkleinern ein Pulver ergibt, das sich als Protein ergänzung eignet.
- b) Entfernung des Peroxids mit Fleisch: Eine Probe aus
entfärbtem Blut mit einem Gehalt an überschüssigem
Wasserstoffperoxid wird, wie in einem der Beispiele 1(a)
bis (f) beschrieben, hergestellt. Dieses entfärbte Blut
wird anschließend in eine Fleischmischung der folgenden
Zusammensetzung eingebracht:
Gew.-% Entfärbtes Blut 14,0 Haschierter Fleischausschuß 56,0 Fleischsaft 30,0
Eine 5-ml-Probe der überstehenden Flüssigkeit der Masse wurde
mit Kaliumpermanganat nach Verdünnen auf 100 ml titriert und
ergab einen Titrationswert, der gleich demjenigen war, der
von einer 5-ml-Probe einer das entfärbte Blut nicht
enthaltenden Masse erhalten worden war. Das Ergebnis zeigt,
daß restliches Peroxid in dem entfärbten Blut durch das in
den Fleischabfällen vorhandene Blut wirksam zersetzt wird.
Nach dem Vermischen wurde die erhaltene Masse in Büchsen
hitzesterilisiert. Nach Abkühlen und Öffnen der Büchsen
zeigte das Produkt ein Aroma und ein Aussehen, die denen von
Fleischausschuß und Fleischsaft allein glichen.
Claims (5)
1. Verfahren zur Herstellung eines Nahrungsmittelproduktes aus
vollständigem Blut oder Blutderivaten, die rote
Blutkörperchen enthalten, oder aus tierischem Gewebe, das
derartiges Blut enthält, durch Entfärben des Blutes,
Blutderivates oder Gewebes mit einem Peroxid als
Oxidationsmittel,
dadurch gekennzeichnet,
daß man das Oxidationsmittel im Überschuß über die zum
vollständigen Entfärben erforderliche Menge einsetzt und
anschließend vollständiges Blut oder ein Blutderivat mit
roten Blutkörperchen oder bluthaltiges tierisches Gewebe mit
dem entfärbten Gemisch aus Blut, Blutderivaten, oder
tierischem Gewebe und Oxidationsmittel in einer Menge
vermischt, die ausreicht, um den Überschuß an Oxidations
mittel zu zersetzen und einen gewünschten Farbton des
Endproduktes zu erzeugen, wobei man das Blut oder das
Blutderivat oder das Gewebe vor dem Vermischen mit dem
Oxidationsmittel bei Raumtemperatur einer pH-Wert-Änderung
von mindestens 2 Einheiten in die saure oder alkalische
Richtung und anschließend einer umgekehrten Ändrung des
pH-Wertes unterworfen hat und wobei die umgekehrte Änderung
des pH-Wertes auch nach dem Vermischen mit dem
Oxidationsmittel erfolgen kann.
2. Verfahren gemäß Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß man das Oxidationsmittel Blut oder einem Blutderivat oder
einem Gewebe zusetzt, das bereits einen Aromastoff oder ein
anderes geschmacksverbesserndes Mittel enthält.
3. Verfahren gemäß Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß man das Blut oder Blutderivat oder Gewebe vor dem
Vermischen mit dem Oxidationsmittel einer Wärmebehandlung
unterzieht.
4. Verfahren gemäß Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß man die Wärmebehandlung durch Erhitzen auf eine
Temperatur von 65°C oder darüber durchführt.
5. Verfahren gemäß Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß man das Produkt in Büchsen einschließt und sterilisiert.
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