DE1692735C3 - Verfahren zur Herstellung fleischähnlicher Weizenkleber-Produkte - Google Patents
Verfahren zur Herstellung fleischähnlicher Weizenkleber-ProdukteInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung fleischähnlicher Weizenkleber-Produkte.
In den vergangenen Jahren wurde ein Verfahren zur Herstellung fleischähnlicher Proteinprodukte mit faserartigen
Eigenschaften entwickelt, indem durch Verspinnen von pflanzlichem Protein, welches in billiger und
reichlicher Weise zur Verfügung steht. Faserbündel hergestellt wurden; insbesondere wurde ein Protein
verwendet, welches bei der Extraktion von ölhaltigen Samen mit Alkali erhalten wurde. Es wurde so
verfahren, daß die Fasern verbunden wurden, wobei sie erforderlichenfalls angefärbt oder mit Fett oder
Geschmacksstoffen versetzt wurden.
Bei einem derartigen Verfahren sind jedoch Stufen erforderlich, bei welchen Fäden durch Verspinnen von
Protein hergestellt und verbunden werden müssen.
Es wurde nun gefunden, daß fleischähnliche Proteinprodukte aus Weizenkleber hergestellt werden können,
ohne daß dabei die vorstehend erwähnten komplizierten Stufen angewendet werden müssen.
Ein Ziel der Erfindung liegt daher in der Schaffung fleischähnlicher Weizenkleber-Produkte, ohne daß
dabei die Bildung von Fäden durch Verspinnen von Protein und die Bildung von Faserbündeln erforderlich
ist.
Zwar ist es bereits aus der US-PS 31 97 310 bekannt, unter Umgehung des Spinnprozesses fleischähnliche
Produkte aus Weizengluten herzustellen, wobei die Faserbildung durch Rühren und Schlagen der Proteinaufschwemmung
und anschließende Hitzestabilisierung der so erhaltenen Proteinfasern erfolgt. Gegenstand
dieser Druckschrift ist jedoch ein Verfahren, bei dem 50 bis 75 Gewichtsprozent Wasser enthaltendes Weizengluten
im Gemisch mit 5 bis 35 Gewichtsprozent entfettetem ölsamenmehl verrührt wird. Dabei ist der
Zusatz des entfetteten ölsamenmehls zu der wässrigen Weizenglutensuspension unumgänglich, da es sich
gezeigt hat, daß ohne diesen Zusatz ein fasriges Produkt nicht zu erhalten ist, wie später gezeigt werden wird.
Der Erfindung liect daher die Aufgabe zugrunde, zum
einen die früheren komplizierten Verfahrensstufen, zum anderen den Spinnprozeß zu vermeiden und dennoch in
einfacher und wirtschaftlicher Weise zu einem fasrigen, fleischähnliehen Proteinprodukt zu gelangen. Weitere
Ziele ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung im einzelnen.
Bei der Herstellung von künstlichem Fleisch unter Verwendung von Weizenkleber, welches dieselben
Eigenschaften wie ein natürliches Fleisch besitzt, ist es meist von Bedeutung, dem Produkt faserartige Eigenschaften
zu verleihen. Es hat sich nun herausgestellt, daß es möglich ist, die am meisten erwünschte fasersrtige
Eigenschaft dadurch zu erzielen, daß Weizenkleber gerührt und gelatiniert wird, wobei der Kleber
is gleichzeitig dann ausgedehnt wird, wenn er in siedendem Wasser behandelt wird.
Gegenstand der Erfindung ist somit ein Verfahren zur
Herstellung fleischähnlicher Weizenkleber-Produkte, das sich dadurch auszeichnet, daß man Weizenkleber
mit anorganischen Alkalisalzen und anorganischen Reduktionsmitteln verknetet, Wasser mit einer Temperatur
von 50 bis 600C zu dem verkneteten Material in
einem Gewichtsverhältnis von verknetetem Material zu Wasser von 1 :1 bis 1 :3 zusetzt, diese Mischung 5 bis
10 min unter Rühren kocht, das gelatinierte Weizengluten wäscht, nach leichter Entwässerung durch Zugabe
genießbarer saurer Substanzen und Einwirkenlassen derselben während einiger Stunden oder 20 min unter
Kochen auf pH 4,5—6,5 einstellt und schließlich entwässert. Dabei hat es sich bewährt, daß man dem
Weizenkleber vor dem Kneten zusätzlich oder dem Wasser wasserlösliche Magnesium- und/oder Calciumsalze
zusetzt. Eine weitere bevorzugte Ausführungsform besteht darin, daß man dem Weizenkleber vor dem
Kneten zusätzlich synthetische hochmolekulare gummiartige Stoffe zusetzt.
Als Weizenkleber kann ein solcher verwendet werden, wie er nach bisher bekannten Verfahren
erhalten wurde; es ist jedoch vorzuziehen, bei der Herstellung des Weizenklebers mehr oder weniger als
1% Natriumchlorid zuzusetzen, da auf diese Weise die Ausbeute an Weizenmehl nicht nur erhöht, sondern
auch dessen Qualität verbessert wird. Für den Fall, daß Kleber, welcher aus Teig abgetrennt wird, bei
Zimmertemperatur aufbewahrt wird, ist es vorzuziehen, feuchten Kleber innerhalb von 24 Stunden von dem
Zeitpunkt an zu verwenden, von welchem er von dem Teig abgetrennt worden ist. Dies ist sogar in
bakteriologischer Hinsicht erforderlich.
so Im allgemeinen liegt der pH-Wert eines derartig frischen Weizenklebers oberhalb oder unterhalb 6,0,
wobei jedoch der pH-Wert auf 7,0 bis 10 eingestellt wird. Dies ist zur Beschleunigung der Reduktionswirkung
sowie zur Verbesserung der faserartigen Eigenschaft des Gels (das auch als Flocken bezeichnet wird)
wirksam.
Die Menge des zu verkneteten anorganischen Reduktionsmittels beträgt ungefähr 50 bis 1 000 ppm,
wobei jedoch im Falle der Verwendung von Natriumsulfit oder saurem Natriumsulfit als anorganisches
Reduktionsmittel 100 bis 500 ppm vorgezogen weiden. Sie Struktur des Weizenklebers wird durch die Zugabe
' dieses Reduktionsmittels mäßig aufgelockert, wobei der Weizenkleber pastenartig wird und die physikalischen
h> Eigenschaften des Endproduktes derart verbessert
werden, daß es als Fleisch geeignet ist.
Wie vorstehend erwähnt, wird der Weizenkleber paslenartig, wenn anorganische Alkalisal/e und anorga-
nische Reduktionsmittel mit dem Weizenkleber verknetet werden.
Wird jedoch der Weizenkleber zusätzlich zu den anorganischen Alkalisalzen und anorganischen Reduktionsmitteln
mit Calcium- oder Magnesiumsalzen verknetet, oder wird die Paste in einer Lösung von
Calcium- oder Magnesiumsalzen gekocht, dann kann ein Teil der Endgruppen des Kelbers durch Calcium- oder
Magnesiumsalze substituiert werden. Als Ergebnis dieser Behandlung kann die Festigkeit des gebildeten
Gels erhöht werden; es ist jedoch nicht erforderlich, diese Behandlung durchzuführen.
Die Menge des zu verkneteten Caclium- oder Magnesiumsalzes liegt vorzugsweise bei 0,1 bis
1,0 Gew.% bezogen auf den Weizenkleber. Die Konzentration der wässrigen Calciumsalz- oder Magnesiumsalzlösung,
welche zum Kochen der Paste verwendet wird, liegt vorzugsweise bei 0,1 bis 1,0 Gew.%,
bezogen auf den Weizenkleber.
Um dem Weizenkleber eine Farbe zu verleihen, welche der Farbe von natürlichem Fleisch ähnelt, ist es
erforderlich, genießbare Farbstoffe zuzusetzen, welche in einfacher Weise von dem Weizenkleber adsorbiert
werden, beispielsweise Annatto, Food Red No. 3, Food Violet (natürliches Caramel) od. dgl. Diese genießbaren
Farbstoffe verleihen eine natürliche Farbe, gleichgültig, ob sie der Paste vor oder nach der Behandlung in
siedendem Wasser zugesetzt werden.
Die bei der vorstehend geschilderten Behandlung erhaltene Paste wird zu Kleberflocken, einem Zwi- M
schenprodukt von künstlichem Fleisch, verarbeitet, indem sie durch Rühren in Wasser und durch Erhitzen
gelatinisiert wird; die Bedingungen hinsichtlich des Erhitzens und der Gelatinisierung sind wichtige
Faktoren, die zur Erzielung der verschiedenen Arten js
fleischähnlicher Weizenkleber-Produkte gemäß der Erfindung erforderlich sind. Die Faktoren werden durch
das Gewichtsverhältnis zwischen Paste und siedendem Wasser, durch die Umdrehungsgeschwindigkeit des
Rührers, durch das hohe Molekulargewicht des dem siedendem Wasser zugesetzten gummiartigen Mittels,
durch den pi I-Wert o. dgl. bestimmt.
Im allgemeinen wird das Gewichtsverhältnis zwischen Paste und siedendem Wasser auf 1 :1 bis 1 :3
eingestellt, je geringer jedoch die Wassermenge ist, desto feiner sind die erzeugten Flocken; je höher die
Wassermenge ist, desto dicker sind die Flocken, welche einem lang und dünn geschnittenen Fleisch ähneln. Je
höher die Umdrehungsgeschwindigkeit des Rührers ist, desto dünnere Faserbündel werden erzeugt; je geringer
die Geschwindigkeit ist, desto breitere bandförmige Flocken aus faserartigen Produkten werden erzeugt.
Werden 0,1 bis 5 Gew.% Polysaccarid, beispielsweise Stärke, Tamarindengummi, Guar-Gum, Johannisbrot-Gummi,
Carraghenin oder Natriumalginat oder ein synthetisches gummiartiges Mittel mit hohem Molekulargewicht,
beispielsweise CMC, CMS oder PAA, in die Paste eingeknetet, dann tritt der gleiche Effekt auf. Der
pH-Wert der Paste beeinflußt in erheblicher Weise die Eigenschaft der Flocken. Steigt der pH-Wert in die t>o
Nähe von 7,0 bis 10,0, dann wird die faserartige Eigenschaft der Flocken verbessert, wobei dem
Ansteigen des pH-Wertes über 8,5 die Menge der in das siedende Wasser einschmelzenden Flocken ansteigt,
wobei die Flocken-Ausbeute allmählich abnimmt und hi die Flocken gleichzeitig dazu neigen, undurchsichtig zu
werden.
Wie vorstehend erwähnt, müssen beim Gelatinisieren der Paste durch Erhitzen verschiedene Faktoren
berücksichtigt werden. Die für die Gelatinisierung von Kleber in die faserartige Form unerläßliche Erfordernis
besteht darin, den Kleber zu rühren und auszudehnen. Das Gesnchtsverhältnis zwischen Paste und siedendem
Wasser, der pH-Wert o. dgl. sind Anforderungen, die bei der Auswahl der wirksamsten Herstellungsbedingungen
berücksichtigt werden müssen. Gummiartige Mittel mit hohem Molekulargewicht, welche dem siedenden
Wasser zugesetzt werden, sind zur Änderung des Aussehens, der Form und der physikalischen Eigenschaften
der Flocken erforderlich.
Aus den vorstehend geschilderten Anforderungen geht hervor, daß das am meisten zu bevorzugende
Verfahren zur Gelatinisierung darin besteht, der Paste eine bestimmte Menge warmes Wasser mit einer
Temperatur von 50 bis 6<0°C zuzugeben, wobei die
Menge das 1 bis 3-fache des Gewichtes der Paste beträgt, worauf die Paste erhitzt und die Mischung
gerührt wird. Infolge des ersten Rührens dispergiert die
Paste in dem warmen Wasser. Wird die Temperatur auf ungefähr 70° C erhöht und das warme Wasser gerührt,
dann beginnt die Paste zu agglomerieren, wobei sie allmählich durch die Bewegung des Rührers durch
Ausdehnung und Faltung gelatinisiert wird. Wird die Temperatur des warmen Wassers auf 85 bis 900C
erhöht, dann ist die Gelatinisierung praktisch beendet. Im allgemeinen wird das warme Wasser nach dem
Sieden 5 bis 10 Minuten lang erhitzt, um die Gelatinisierung zu beenden. Dann werden Flocken
dadurch hergestellt, daß das gelatinisierte Produkt in warmen Wasser gewaschen und entwässert wird.
Wird ein pflanzliches Protein, das aus ölsamen extrahiert wird, versponnen, dann wird eine saure
Salzlösung als Koagulierungsbad für die Paste verwendet. Daher besitzen die fertiggestellten Fasern einen
pH-Wert von ungefähr 3,0, so daß sie folglich mit Alkali neutralisiert werden müssen. Jedoch liegen die pH-Werte
der erfindungsgemäßen Flocken innerhalb des alkalischen Bereiches. Erfindungsgemäß ist es daher
erforderlich, den pH-Wert im Gegensatz zu dem oben erwähnten bekannten Verfahren unter Verwendung
einer genießbaren Säure auf 4,5 bis 6,5 einzustellen und damit auf den pH-Wert eines natürlichen Fleisches und
der daraus hergestellten Nahrungsmittel abzustimmen. Erfindungsgemäß werden Salzsäure, Essigsäure, Zitronensäure,
Weinsäure o. dgl. verwendet. Bei Verwendung von Zitronensäure werden beispielsweise Flocken,
deren Feststoffgehalt 30 bis 40% beträgt, in eine wässrige Lösung aus 1/60 bis 1/100 Mol Zitronensäure,
welche das 2- bis 3-fache des Gewichts der Flocken ausmacht, eingetaucht; die Neutralisation wird dadurch
beendet, daß die Flocken einige Stunden stehen gelassen werden oder ungefähr 20 Minuten lang
gekocht werden. Es ist möglich, die Wasserabsorptionsfähigkeit sowie den Eßgenuß durch Zugabe von 2 bis
5 Gew.% Natriumchlorid zu der wässrigen Lösung der Zitronensäure, welche zu diesem Zeitpunkt verwendet
wird, zu steuern. Diese erfindungsgemäßc Neutralisation bewirkt nicht nur, die Flocken auf einen für
Nahrungsmittel geeigneten pH-Wert zu bringen, sondern hat auch die Wirkung, einen unangenehmen
Geschmack und Geruch des Klebers zu beseitigen, die Genießbarkeit zu erhöhen und die Ausbeuten zu
stabilisieren. In diesen Punkten unterscheidet sich die erfindungsgemäße Neutralisation von der des oben
erwählen bekannten Verfahrens.
Aus den Flocken wird als Ergebnis einer Entwässe-
rung mittels einer Zentrifuge oder mittels einer anderen geeigneten Methode ein künstliches Fleisch gewonnen
(Feststoffgehalt 30 bis 40%), welches hinsichtlich seinem
Aussehen, seiner Struktur, seiner Genießbarkeit sowie seiner Wasserabsorptionsfähigkeit einem natürlichen
Fleisch stark ähnelt.
Es ist möglich, zur Verbesserung des Geschmacks und der Genießbarkeit der fleischähnlichen Weizenkleber-Produkte
gemäß vorliegender Erfindung Fette, Geschmacksstoffe und Bindemittel zuzusetzen. Dieses Ziel
kann dadurch erreicht werden, daß die genannten Zusätze in pulverisierter Form über das Fleisch gestreut
werden; man kann auch so verfahren, daß das Fleisch in eine Flüssigkeit, welche diese Substanzen enthält,
eingetaucht wird. Diese Substanzen werden den fleischähnlichen Weizenkleber-Produkten dann zugegeben,
wenn diese der zweiten Verarbeitung unterzogen werden. In diesem Fall entweicht etwas Fett, sofern 5 bis
lOGew.% Fett in die Paste eingeknetet werden, wobei jedoch 3 bis 5 Gew.% Fett in den fleischähnlichen
Weizenkleber-Produkten absorbiert bleiben.
Weizenkleber ist ein sich nicht im Gleichgewicht befindliches Protein, dem die Aminosäure Lysin fehlt.
Der Nährwert des Klebers kann durch Zusatz von Lysin verbessert werden. Es ist daher möglich, fleischähnliche
Weizenkleber-Nahrungsprodukte herzustellen, die hinsichtlich ihres biologischen Wertes dem natürlichen
Fleisch nahekommen. Es ist möglich, nicht nur den biologischen Wert zu erhöhen, sondern auch den
fleischähnlichen Weizenkleber-Produkten einen erwünschten Geschmack durch die Zugabc von Lysin zu
verleihen.
Wie vorstehend erwähnt, betrifft die vorliegende Erfindung ein Verfahren zur Herstellung eines neuen
Typus von künstlichem Fleisch, wobei die Eigenschaften, welche für Weizenklebcr charakteristisch sind,
ausgenützt werden. Dieses künstliche fleisch kann ebenso wie natürliches Fleisch als Rohmaterial zur
Herstellung einer jeden Art von verarbeitetem Fleisch, wie beispielsweise Schinken, Wurst, Hackfleisch,
Fleischaufstrich, Corned Beef ο. dgl., verwendet werden. Ist es erforderlich, die Fasern aus künstlichem Fleisch
weich zu machen, so kann dies in einfacher Weise dadurch erzielt werden, daß die fleischähnlichen
Wcizcnkleber-Produkte einer Protease- Behandlung unterzogen werden, so wie dies in der Praxis mit
natürlichem Fleisch geschieht.
Die folgenden Beispiele erläutern die Erfindung, ohne
sie zu beschränken.
1 kg eines frischen feuchten Klebers werden in einen 20-l-Kuchenmisclier gegeben, der mit einem Broiriilirer
versehen ist, worauf eine entsprechende Menge Farbstoff und 5 g Natriumbicarbonat zupcsctzt werden.
Dann wird der Kleber mit einer mittleren Geschwindigkeit 2 bis 3 Minuten lang geknetet. Nach der Zugabe von
0,2 g saurem Natriumsulfit wird das Kneten weiter fortgesetzt. Auf diese Weise wird eine homogene Paste
erhalten.
Unmittelbar nach dem Rühren der Paste mit langsamer Geschwindigkeit werden 3 I warmes Wasser
(50 bis 60° C) zugegeben, worauf die Paste in das Wasser in netzartiger l'orm diffundiert. Wird die Temperatur
des wannen Wassers mittels direkter Heizung odei
mittels Wasserdampf erhöht und das Rühren fortgesetzt, dünn agglomeriert die Paste allmählich. Die Paste
irclatinisicrt, wobei sie durch die Wirkung des Rühreis
ausgedehnt wird. Das gebildete Gel wird 5 bis IO Minuten nach dem Sieden herausgenommen und mit
Wasser gewaschen. Der pH-Wert des Gels (Flocken), welches mit Wasser gewaschen ist, beträgt ungefähr 8,4.
Das Gel (Flocken) wird leicht entwässert und anschließend in 1/75 Mol einer wässrigen Zitronensäurelösung
eingetaucht. Die Lösung wird nach der Zugabe von 60 g Natriumchlorid zum Sieden erhitzt. Nachdem
die Neutralisation 20 Minuten nach dem Sieden beendet to ist, wird das Gel (Flocken) mittels einer korbähnlichen
Zentrifuge entwässert. Auf diese Weise wird ein künstliches Fleisch in geschnittener Form erhalten,
dessen pH-Wert ungefähr 5,0 beträgt und dessen Feststoffgehalt 30 bis 40% ausmacht.
Das in Beispiel 1 beschriebene Verfahren wird wiederholt, mit der Ausnahme, daß 5 g Natriumcarbonat
anstelle von 5 g Natriumbicarbonat verwendet werden. Es werden Ergebnisse erhalten, die denen das
Beispiel 1 ähneln, wobei jedoch die Härte der erhaltenen Flocken etwas größer ist als die der Flocken
gemäß Beispiel I.
,. B e i s ρ i e 1 3
Das in Beispiel 1 beschriebene Verfahren wird wiederholt, mit der Ausnahme, daß 50 ml 1 η wässrige
Natriumhydroxydlösung anstelle von 5 g Natriumbicarbonat verwendet werden. Es werden Ergebnisse erzielt,
die denen des Beispiels 1 ähneln.
Es wird die in Beispiel 1 beschriebene Arbeitsweise
wiederholt, mit der Ausnahme, daß 5 g Kaliumcarbonat anstelle von 5 g Natriumbicarbonat verwendet werden.
Es werden Ergebnisse erzielt, die denen des Beispiels 1 ähneln.
Die in Beispiel 1 beschriebene Arbeitsweise wird wiederholt, mit der Ausnahme, daß 0,2 c Nalriumsulfit
anstelle von 0,2 g saurem Nalriumsulfit verwendet werden. Es wird ein Produkt erhalten, das dem gemäß
Beispiel 1 ähnelt; wird jedoch die geknetete Masse in warmen Wasser zerschlagen, dann ist der dispergierte
Zustand etwas schlecht.
Die in Beispiel 1 beschriebene Arbeitweise wird wiederholt, mit der Ausnahme, daß 3 I einer 0,2%-igcn
wässrigen Calciiimchloridlösung anstelle von 3 I warmen Wasser verwendet werden. Die erzielten Ergebnisse
ähneln denen gemäß Beispiel 1, wobei jedoch die erhaltenen !locken wie Muskelfleisch schmecken.
Die in Beispiel 1 beschriebene Arbeitsweise wird
wiederholt, mit der Ausnahme, daß 3 I einer 0,2%-igen wässrigen Magnesiumphosphatlösung anstelle von 31
mi warmen Wasser verwendet werden. Es werden Ergebnisse erzielt, die denen des Beispiels 1 ähneln. ■
Die in Beispiel I beschriebene Arbeitsweise wird
ι wiederholt, wobei 5 g Natriunibk-irbonat und 0,2 g
saures Natriumsulfit gleichzeitig anstatt getrennt zugesetzt werden. Is werden Ergebnisse erhallen, die
denen des Beispiels 1 ähneln.
1 kg frischer feuchter Weizenkleber wird in einen 201-Kuchenmischer gegeben, der mit einem Brotriihrer
vergehen ist, worauf der Kleber bei mittlerer Geschwindigkeit
2 bis 3 Minuten lang nach der Zugabe von 3 g !Natriumcarbonat geknetet und anschließend nach der
Zugabe von Ig saurem Natriumsulfitanhydrid, 0,3 g Natriumsulfit (das 7 Moleküle Kristallisationswasser
enthält) und 4 g Calciumchlorid weitergeknetet wird. Es wird eine homogene Paste erhalten.
1,51 warmes Wasser (50 bis 6O0C), in welchem
entsprechende Mengen Annatto, Food Red No. 3, Food Violet No. 1 oder natürliches Caramel geschmolzen
worden sind, werden der vorstehend erwähnten Paste zugesetzt, worauf die Mischung durch Erhitzen unter
Rühren mit hoher Geschwindigkeit gelatinisiert wird. Dabei werden homogene Mikroflocken mit faserartigen
Eigenschaften in einer bestimmten Richtung erhalten; außerdem fällt künstliches Fleisch, welches dem auf dem
Markt befindlichen Corned Beef sehr ähnlich ist, an. Das Fleisch wird nach der Neutralisation und Entwässerung
einer zweiten Verarbeitung unterzogen.
Beispiel 10
Durch Schmelzen von 9 g Carragheenin in 3 I Wasser, die zum Erhitzen gemäß Beispiel 1 verwendet werden,
ist es möglich, ein Gel herzustellen, das etwas klebrig ist und Klumpen aus Hackfleisch ähnelt. Das Gel kann nach
der Neutralisation und Entwässerung zur Herstellung von Hackfleisch verwendet werden.
Beispiel 11
Ein fertiges künstliches Fleisch wird in Bandform überführt Dieses Fleisch kann nach der Neutralisation
und Entwässerung als Fleischaufstrich verwendet werden.
Zum Nachweis, daß nach dem aus der US-PS 31 97 310 bekannten Verfahren kein faseriges Produkt
erhalten wird, wenn der darin beschriebenen Mischung
kein entfettetes ölsamenmehl zugesetzt wird, wurden
folgende Versuche durchgeführt:
lOOGew.-Teile feuchtes frisches Weizengluten und
10 Gew.-Teile getrocknetes Eiweiß wurden miteinander
gemischt unter Bildung einer Mischung A.
100 Gew.-Teile feuchtes frisches Weizengluten, 10 Gew.-Teile getrocknetes Eiweiß und 0,002 Gew.-Teile Natriumsulfit (Reduktionsmittel) wurden miteinander gemischt unter Bildung einer Mischung B.
100 Gew.-Teile feuchtes frisches Weizengluten, 10 Gew.-Teile getrocknetes Eiweiß und 0,002 Gew.-Teile Natriumsulfit (Reduktionsmittel) wurden miteinander gemischt unter Bildung einer Mischung B.
100 Gew.-Teile feuchtes frisches Weizengluten,
ίο 10 Gew.-Teile getrocknetes Eiweiß und 2 Gew.-Teile
geröstetes, entfettetes Sojabohnenmehl (Teilchengröße 0,044 mm) wurden miteinander gemischt unter Bildung
einer Mischung C.
Jede der vorstehend angegebenen Mischungen A, B
!5 und C wurde in einem Waring-Mischer nach den Angaben in Beispiel 1 der US-PS 31 97 310 10 min lang
innig durchgeknetet. Während dieses Durchknetens wies die Oberfläche der Masse jeder durchgekneteten
Mischung eine Fasertextur auf. Dann wurde das Durchkneten beendet, die jeweilige Mischung wurde
sofort aus dem Waring-Mischer entnommen und mittels eines Messers in zwei Hälften zerschnitten. Die
Schnittfläche jeder Hälfte wies aber keine Fasertextur auf. Jede Hälfte wurde zu einer Platte gepreßt und dann
in einen Ofen eingeführt. Jede Platte wurde in dem Ofen bei 116° C 10 min oder 30 min lang getrocknet.
Bei jeder getrockneten Platte handelt es sich um eine thermisch modifizierte Glutenmasse mit einer isotropen
Struktur, die auch äußerlich keine Faserstruktur mehr aufwies. Diese thermisch modifizierte Glutenplatte wies
einen gleichmäßigen Anbiß auf und konnte mit den Fingern in beliebigen verschiedenen Richtungen in
Stücke zerrissen werden. Wenn die thermisch modifizierte Glutenplatte im Mund gekaut wurde, war das
Kaugefühl völlig verschieden von demjenigen eines gerösteten Fleischstückes.
Die vorstehend beschriebenen Versuche zeigen somit, daß nach dem aus der US-PS 3197 310 bekannten
Verfahren unter keinen Umständen ein faseriges Produkt mit den nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
erzielbaren vorteilhaften Eigenschaften erhältlich ist
809650/75
Claims (3)
1. Verfahren zur Herstellung fleischahnlicher Weizenkleber- Produkte, dadurch gekennzeichnet,
daß man Weizenkleber mit anorganischen Alkalisalzep. und anorganischen Reduktionsmitteln
verknetet, Wasser mit einer Temperatur von 50 bis 60° C zu dem verkneteten Material in einem
Gewichtsverhältnis von verknetetem Material zu Wasser von 1:1 bis 1 :3 zusetzt, diese Mischung 5
bis 10 min unter Rühren kocht, das gelatinierte Weizengluten wäscht, nach leichter Entwässerung
durch Zugabe genießbarer saurer Substanzen und Einwirkenlassen derselben während einiger Stunden
oder 20 min unter Kochen auf pH 4,5—6,5 einstellt und schließlich entwässert.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man dem Weizenkleber vor dem
Kneten zusätzlich oder dem Wasser wasserlösliche Magnesium- und/oder Calciumsalze zusetzt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß man dem Weizenkleber vor
dem Kneten zusätzlich synthetische hochmolekulare gummiartige Stoffe zusetzt.
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
JP1769066 | 1966-03-24 | ||
JP41060346A JPS502023B1 (de) | 1966-09-14 | 1966-09-14 |
Publications (3)
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---|---|
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DE1692735C3 true DE1692735C3 (de) | 1978-12-14 |
Family
ID=26354246
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1692735A Expired DE1692735C3 (de) | 1966-03-24 | 1967-03-23 | Verfahren zur Herstellung fleischähnlicher Weizenkleber-Produkte |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE1692735C3 (de) |
Families Citing this family (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
IL54096A (en) * | 1978-02-22 | 1981-07-31 | Shemer M | Physical form of gluten comprising inert material in gluten matrix,method for its manufacture and its use in food products |
-
1967
- 1967-03-23 DE DE1692735A patent/DE1692735C3/de not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE1692735B2 (de) | 1978-04-13 |
DE1692735A1 (de) | 1972-02-10 |
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) |