DE1959476C - Verfahren zur Verhinderung von Verfärbungen in gekochten Eiprodukten - Google Patents
Verfahren zur Verhinderung von Verfärbungen in gekochten EiproduktenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung gekochter Eiprodukte.
Es ist bekannt, daß hartgekochte Eier eine typische graue oder grüne Verfärbung im Bereich des Übergangs
zwischen dem Eigelb und dem Eiweiß bilden. In Fällen, wo das gesamte Ei in Scheiben geschnitten
oder das Eigelb vom Eiweiß getrennt werden soll, ist die Farbe entweder des Eigelbs oder des Eiweißes
oder beider recht unansehnlich und unappetitlich. Eine solche Verfärbung liegt auch bei kommerziell
hergestellten Eiprodukten vor, bei denen das Eigelb von Eiweiß umgeben ist. Es sind Versuche gemacht
worden, die Verfärbung in solchen kommerziellen Eiprodukten weitgehend zu beseitigen, indem man im
Eigelb bestimmte Zusätze verwendete, beispielsweise das Calcium-Dinatriumsalz der Äthylendiamintetraessigsäure.
Dabei hat man jec'och die Verfärbung nicht in nennenswerter Weise beseitigen können.
Es ist erfindungsgemäß festgestellt worden, daß die charakteristische Verfärbung, die an der Grenzfläche
von Eigelb zu Eiweiß bei gekochten Eiprodukten im wesentlichen dadurch beseitigt werden kann, daß
dem Eigelb vor dem Umhüllen mit Eiweiß geringe Mengen eines physiologisch verträglichen Oxydationsmittels
zugesetzt werden.
Die Erfindung bezweckt die Behandlung des rohen oder gekochten Eigelbs in der geschilderten Art und
Weise. Zu den Oxydationsmitteta, die gemäß der Erfindung angewendet werden können, gehören alle eßbaren
Verbindungen, die Wasserstoffperoxyd abgeben, wie die Percarbonate, die Pernitrate, die Perbenzoate,
die Fersäureanhydride, die Persäuren, die Fett-Peroxyde usw. Die Verwendung von Wasserstoffperoxyd
wird jedoch vorgezogen.
ίο Eine weitere Ausbildung des erfindungsgemäßen
Verfahrens besteht darin, daß das Oxydationsmittel nur auf die Oberfläche des Eigelb-Fonnkörpers aufgetragen
wird, bevorzugt durch Eintauchen in eine Wasserstoffperoxydlösung. Vorzugsweise wird eine
Wasserstoffperoxydlösung verwendet, dit J,l bis 10%
Wasserstoffperoxyd, bezogen auf das Gesamtgewicht der Lösung, enthält.
Nach einem weiteren Vorschlag der Erfindung kann das Oxydationsmittel auch dem flüssigen Eigelb
ao zugegeben werden. So kann dem flüssigen Eigelb
0,001 bis I0O Wasserstoffperoxyd, bezogen auf das
Gewicht des Eigelbs, zugesetzt werden. Zweckmäßigerweise beträgt die Menge des zugesetzten Wasserstoffperoxyds
0,02 bis 0,05 0Zo des Eigelbs.
In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird flüssiges Eigelb mit einem kleinen Anteil
eines proteolytischen Enzyms, insbesondere Papain, kombiniert. Das Enzym dient dazu, das vorhandene
Protein zu hydrolysieren, und es sorgt für ein glatteres Gefüge im gekochten Eiprodukt.
Die proteolytischen Enzyme, die erfindungsgemäß angewendet werden können, sind normalerweise
solche Enzyme, die das Protein und das Lipoprotein vollständig hydrolysieren, das in dem Eigelb vorhanden
ist, dem das Enzym zugesetzt worden ist. Zu Beispielen solcher Enzyme gehören Papain, Bromelin,
Pepsin, Trypsin u. dgl. Vorzugsweise wird Papain verwendet. Die dem Eigelb zuzusetzende Enzymmenge
liegt bei etwa 0,001 bis l°/o, bezogen auf das Eigelbgewicht.
Das verwendete Enzym hat eine Stärke von etwa 6000 Hämoglobin-Einheiten pro Gramm des Enzymmaterials.
Das flüssige Eigelb und das flüssige Eiweiß werden gemäß der Erfindung während des Verfahrens
auf erhöhte Temperaturen gebracht, die ausreichen, das Eigelb und das Eiweiß zum Gerinnen zu bringen
und auch alle proteolytischen Enzyme zu inaktivieren, die im Verfahren Anwendung findu. können.
Diese Temperaturen liegen im Bereich von etwa 82 bis 1003C.
Das nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellte
Eiprodukt zeigt wesentlich verbesserte Farbcigcnschaften,
da keine sichtbaren Anzeichen für die charakteristische Verfärbung im Bereich des Übergangs
zwischen Eigelb und Eiwem vorhanden sind. Das Produkt ist deshalb ansprechend und anregend,
wenn es für die Herstellung von Speisen verwendet wird.
Die folgenden Beispiele dienen zur Veranschaulichung
der Erfindung.
Das Eiweiß wurde vom Eigelb von 72 frischen kühlen Eiern getrennt, und das Eiweiß und das
Eigelb wurde in getrennte Behälter gegeben. In das Eigelb, das 1000 Gramm wog, wurden 4 ml einer
5%>igen Papain-Lösung gegeben (0,02 Gewichtsprozent,
bezogen auf das Gewicht des Eigelbs).
3 4
Man ließ das Papain mit dem Eigelb 20 bis 50 Mi- für die gleiche Dauer gelagert. Beim Zerschneiden
nuten lang reagieren. Dem Eigelb wurden 10 ml des Produktes zum Freilegen des Bereichs der
einer 5%igen Wasserstoffperoxyd-Lösung zugemischt charakteristischen Verfärbung wurde festgestellt, daß
(0,05 Gewichtsprozent, bezogen auf das Gewicht des die typisch graue oder grüne Verfärbung vorhanden
Eigelbs). Das behandelte Eigelb wurde in eine .ior- 5 war.
male Wurstform gegeben, die einen Durchmesser von Beispiel 2
20 mm hatte. Sie wurde an beiden Enden geschlossen.
20 mm hatte. Sie wurde an beiden Enden geschlossen.
Die Form wurde in heißes Wasser mit einer Tempe- Das Verfahren gemäß Beispiel 1 wurde im wesentratur
von etwa 93° C etwa 25 Minuten lang gelegt. liehen wiederholt, außer daß kein Wasserstoffperoxyd
Die Form wurde dann aus dem heißen Wasser io dem rohen Eigelb vor der Koagulation bei erhöhten
herausgenommen und in kaltes Wasser gelegt, bis die Temperaturen zugesetzt wurde. Start dessen wurde
Temperatur des Eigelbs etwa 21° C betrug. An- das koagulierte Eigelb in eine l°/oige Wasserstoffschließend
wurde das Eigelb aus der Form heraus- peroxyd-Lösung für die Dauer von etwa 10 Minuten
genommen. Ein Stück des festgekochten Eigelbs in getaucht und anschließend gespült, um überschüssiges
einer Länge von etwa 32 cm wurde in eine" zweite 15 Peroxyd vom Eigelb zu entfernen. Das Eigelb wurde
Wurstform gelegt, die einen Durchmesser von etwa anschließend entsprechend Beispiel 1 weiterverar-45
mm hatte. Oie Form enthielt etwa 350 Gramm beitet, um das gekochte Eiprodukt zu erhalten,
rohen flüssigen r.iweißes, das das feste Eigelb voll- Das Produkt wurde den gleichen Temperaturen ständig umgab. Die Form wurde an beiden Enden über die gleichen Zeiträume ausgesetzt, um das Maß geschlossen und etwa 20 Minuten lang in heißes ao der Verfärbung zu bestimmen. Beim Zerschneiden Wasser bei einer Temperatur von etwa 92° C gelegt. und Prüfen des Produktes konnte keine Verfärbung Das gekochte Eirollenprodukt wurde aus dem heißen am Übergang zwischen dem Eigelb und dem Eiweiß Wasser herausgenommen und in kaltes Wasser gelegt, festgestellt werden,
bis die Temperatur des Gesamtproduktes etwa 21° C Beispiel 3
betrug. as
rohen flüssigen r.iweißes, das das feste Eigelb voll- Das Produkt wurde den gleichen Temperaturen ständig umgab. Die Form wurde an beiden Enden über die gleichen Zeiträume ausgesetzt, um das Maß geschlossen und etwa 20 Minuten lang in heißes ao der Verfärbung zu bestimmen. Beim Zerschneiden Wasser bei einer Temperatur von etwa 92° C gelegt. und Prüfen des Produktes konnte keine Verfärbung Das gekochte Eirollenprodukt wurde aus dem heißen am Übergang zwischen dem Eigelb und dem Eiweiß Wasser herausgenommen und in kaltes Wasser gelegt, festgestellt werden,
bis die Temperatur des Gesamtproduktes etwa 21° C Beispiel 3
betrug. as
Das gekochte Eiprodukt wurde etwa 72 Stunden Das Verfahren gemäß Beispiel 1 wurde wiederholt,
lang in einen Kühlschrank mit einer Temperatur von außer daß kein proteolytisches Enzym dem Eigelb
etwa 10° C gelegt, um das Maß der Verfärbung zu zugesetzt wurde. Das entstandene Eiprodukt hatte im
bestimmen, die im Produkt auftreten würde. Am wesentlichen die gleichen Farbcharakteristiken, wie
Ende dieses Zeitraums wurde das Produkt heraus- 30 man sie mit dem Verfahren im Beispiel 1 erhielt,
genommen und aufgeschnitten, ,sm Übergang zwischen dem Eigelb und dem Eiweiß konnte keine Beispiel 4
Verfärbung festgestellt werden.
genommen und aufgeschnitten, ,sm Übergang zwischen dem Eigelb und dem Eiweiß konnte keine Beispiel 4
Verfärbung festgestellt werden.
Zum Vergleich wurde ein Eirollenprodukt nach Das Verfahren gemäß Beispiel 2 wurde wiederholt,
dem oben beschriebenen Verfahren hergestellt, mit 35 außer daß kein proteolytisch'-s Enzym dem Eigelb
dem einzigen Unterschied, daß man dem Eigelb kein zugesetzt wurde. Das entstandene Eiprodukt hatte im
Wasserstoffperoxyd zusetzte. Das entstandene ge- wesentlichen die gleichen Farbcharakteristiken, wie
kochte Produkt wurde bei der gleichen Temperatur man sie mit dem Verfahren nach Beispiel 2 erhielt.
Claims (8)
1. Verfahren zur Verhinderung des Auftretens von Verfärbungen an der Grenzfläche von Eigelb
zu Eiweiß bei der Herstellung von gekochten Eiprodukten, wie Eirollen, dadurch gekennzeichnet,
daß dem Eigelb vor dem Umhüllen mit Eiweiß geringe Mengen eines physiologisch verträglichen Oxydationsmittels zugesetzt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Oxydationsmittel Wasserstoffperoxyd
zugesetzt wird.
3. Verfahren nscb Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß das Oxydationsmittel nur auf die Oberfläche des Eigelb-Formkörpers aufgetragen
wird, bevorzugt durch Eintauchen in eine Wasserstoffpercxyd-Lösung.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Lösung 0,1 bis
10° ο Wasserstoffperoxyd, bezogen auf das Gesamtgewicht der Lösung, enthalt.
5. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Oxydationsmittel dem
flüssigen Eigelb zugegeben wird.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß dem flüssigen Eigelb 0,001 bis
1 °/o Wasserstoffperoxyd, bezogen auf das Eigelb, zugr-setzt wird.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die zugesetzte Menge des Wasserstoff
peroxy ds 0,02 bis 0,05° ο des Eigelbs beträgt.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß dem flüssigen Eigelb
ein proteolytisches Enzym, insbesondere Papain, in Mengen von etwa 0,001 bis I0O, bezogen
auf das Eigelbgewicht, zugegeben wird.
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