-
Bandfördervorrichtung zum Ausgeben und '.Meiterfördern von Bogen
-
Die Erfindung betrifft eine Bandföraervorrichtung zum Ausgeben und
Weiterfördern zweier oder mehrerer nebeneinander befindlicher Bogen mittels über
Bandrollen geführter, zueinander schräg verlaufender, parallelogrammartig verstellbarer
Börderbänder -paare und zugehörige Gegenbänderpaare, zum Verändern des Bogenmittenabstandes
während der Bogenförderung von einer Buchbindereimaschine, beispielsweise einer
Bogenfalzmaschine, zu einer Maschine der Weiterverarbeitung, beispielsweise einer
Doppelstapelauslage.
-
Zum Ausgeben und Weiterfördern von Bogen, mit gleichzeitiger Veränderung
des Bogenabstandes und somit auch des Bogenmittenabstandes ist eine Bandfördervorrichtung
bekannt, die aus nebeneinander angeordneten, über Bandrollen geführten und parallelogrammartig
verstellbaren Förderbänderpaaren besteht, gemäß der BRD-Offenlegung3schrift Nr.
24 38 607.
-
Die Bandrollen sind hierbei einerseits mit unveränderlichem Abstand
auf einer im Maschinengestell gelagerten Welle und andererseits an, aur dieser Weile
schwenkbar befestigten Streben gelagert. Die Schrägeinstellung der Streben, und
damit die Parallelograimirverste llung der Forderbänderpaare erfolgt durch
eine
quer zu den Streben verlautende Gewindespindel.
-
Bei einer solchen Einrichtung ist es erforderlich, daß die Bandrollen
in der Art einer Keilriemenscheibe gestaltet und die P6rderbänder als Keilriemen
ausgebildet sind. Anderenfalls würden, infolge der Schräunrung der Förderbänder,
diese von den Bandrollen herunterlaufen und damit Störungen verursachen.
-
Die Verwendung von Keilriemen als Förderbänder erfordert einen verhältnismäßig
großen Durchmesser der Bandrollen und vergrößert das Gewicht der gesamten Anlage.
Außerdem ist die Parallelogrammverstellung der Bänderpaare von mehreren manuellen
Arbeitsoperast ionen abhängig, die exakt aufeinander abgestimmt sein müssen.
-
Werden diese Bedingungen nicht eingehalten, so ist eine eintandfreie
Parallelogrammverstellung und damit eine exakte Arbeit8-weise nicht gewährleistet.
-
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Bandfördervorrichtungen
konstruktiv leicht und übersichtlich zu gestalten und die Handhabung der Parallelogramnrverstellung
so ZU verbessern, daß mit Sicherheit Fehleinstellungen vermieden werden. Es ist
somit die Entwicklung einer Bandfördervorrichtung erforderlich, mit leichten und
biegsamen Förderbändern in Abhängigkeit einer zwangsweisen Parallelogrammlagerung
der Bänderpaare mit einfach zu handhabenden Verstellgliedern.
-
Diese Aufgabe wird erfindungsgemaß dadurch gelöst, daß an einer Bogenfördervorrichtung
zum Ausgeben und Weiterfördern zweier oder mehrerer nebeneinander befindlicher Bogen
mittels über Bandrollen geführter, zueinander schräg verlaufender, parallelogrammartig
verstellbarer P6rderbänderpaare und zugehöriger GeSenbänderpaare, zum Verändern
des Bogenmittenabstandes während der Bogenförderung von einer Buchbindereimaschine,
beispielsweise einer Bogenfalzmaschine, zu einer Maschine der Weiterverarbeitung,
beispielsweise einer Doppelstapelauelage, die wwei Bandrollen jeden Förderbandes
des Förderbänderpaares sowie die Bandrollen des Gegenbänderpaares an je einer im
Gestell der
Bandfördervorrichtung einseitig gelenkig gelagerten
Tragstange drehbar befestigt aind. Die Tragstangen jeden Bänderpaares sind hierbei
durch eine Zwischenstange zu je einem Parallelogrammgestänge verbunden. Diese sind
mit einer am Gestell befestigten Arretiervorrichtung versehen.
-
Durch diese Konstruktion ist eine absolut parallele Schrägverstellung
aller Bandrollen eines jeden Förderbänderpaares gewährleistet. Dadurch können ganz
normale flache Förderbänder vervJendet werden, ohne daß Funktionsstörungen auftreten.
Die flachen Förderbänder laufen in jeder Schrägstellung mit voller Sicherheit auf
den Bandrollen. Außerdem läßt sich eine solche Bandfördervorrichtung äußerst einfach
auf jede gewünschte Schrägstellung einstellen.
-
Dieser Einstellvorgang kann noch dadurch erleichtert werden, daß die
Zwischenstange des Parallelogranmgestänges des Gegenbänderpaares mit einer Bogenmitten-Einstellskala
und das Gestell zwischen den Lagerstellen des Parallelogrammgestänges mit einem
ortsfesten Anzeigeelement versehen ist. Die Bogenmitten-Einstellskala besitzt Einstellmarken
mit Angabe verschiedener Bogenmittenabstände.
-
Eine weitere Erleichterung des Einstellvorganges kann dadurch erzielt
werden, daß das Parallelogrammgestänge des Förderbänderpaares mit dem Parallelogrammgestänge
des Gegenbänderpaares durch eine Führungsstange höhenverschiebbar verbunden ist.
Durch eine solche mechanische Verbindung beider Parallelogrammgestange ist eine
zwangsweise gemeinsame Schrägverstellung beider Bänderpaare gewährleistet, so daß
eine Einzelverstellung entfällt.
-
Damit entfallen auch die bei einer Einzelventellung möglichen Abweichungen
der Schrägeinstellung zwischen den Förderbänderpaaren und den Gegenbänderpaaren.
Die Höhenverschiebbarkeit ermöglicht hierbei die Einstellung des Abstandes zwischen
dem Förderbänderpaar und dem Gegenbänderpaar auf die Dicke der zu fördernden Bogen.
-
Der Antrieb der Bandfördervorrichtung läßt sich vorteilhaft so gestalten,
daß die der Maschine der Weiterverarbeitung zugewanten, an den ltagstangen gelagerten
Bandrollen des Förderbänderpaares und des Gegenbänderpaares mit ebenfalls an den
Tragstangen gelagerten Antriebsbandrollen verbunden sind. Die über diese Antriebsbandrollen
geführten Antriebsbänder gleichen
sich jeder Schrägstellung des
Parallelogrammgestänges und damit der Bandfördervorrichtung an. Zur Erhöhung der
Betriebssioherheit können sie als SeilriemenscIleiben mit Keilriemen oder Rundriemen
ausgebildet sein.
-
Zum Einstellen der wirksamen Trieb länge auf die Länge der zu verarbeitenden
Bogen können an den Tragstangen Bandfühungsrollen längsverstellbar gelagert sein.
Dies gilt vorteilhafter Weise für die Tragstangen des Gegenbänderpaares. Es ist
jedoch auch möglich, das Förderbänderpaar mit solchen Bandführungsrollen auszurüsten.
Die Bandführungsrollen lenken die Förderbänder nach oben oder nach unten ab, so
daß die Bogen erst dann von den Bänderpaaren erfaßt werden, wenn sie von den Bogenzuführwalzen
freigegeben sind.
-
In der Zeichnung ist ein Ausfühiungsbeispiel des Gegenstandes der
Erfindung dargestellt. Es zeigen: Fig.1 die Bandfördervorrichtung in Draufsicht,
Fig.2 die zugehörige Seitenansicht, Fig.3 die obere Zwischenwelle in Draufsicht
und Fig.4 die Bogenaus- und -übergabe aus einer tieferliegenden Buchbindereimaschine.
-
Aus einer Buchbindereimaschine in diesem Ausführungsbeispiel aus einer
aus der Zeichnung nicht näher ersichtlichen Falzmaschiene, werden nach Fig.1 zwei
Bogen 1, 2 nebeneinander, mit einem Bogenmittenabstand 3, ausgegeben. Dieser Bogenmittenabstand
ist variabel, d.h. er kann für die verschiedenen zu verarbeitenden Serien unterschiedlich
sein, abhängig beispielsweise von der Bogengröße und von der Bogenart (z.B. Doppelbogen
oder Doppelnutzen). Dieser variable Bogenmittenabstand 3 soll durch die erfindungsgemäße
Bandfördervorrichtung auf einen konstanten Bogenmittenabstand 4 verändert werden.
Die Forderung nach dem konstanten Bogenmittenabstand 4 ergibt sich durch die sich
anschließende, aus der Zeichnung nicht ersichtliche, in zwei Stationen nebeneinander
arbeitende Maschine der Weiterverarbeitung mit konstanten BaumaBen, beispielsweise
einer Doppelstapelauslage.
-
In der Zeichnung ist die erfindungsgemaß..e Bandfördervorrichtung
nur als Prinzipskizze enthalten. Zur Vereinfachung der zeichnerischen Darstellung
sind hierbei, insbes. in den Fig.2 und 4, einzelne Elemente in eine Projektionsebene
verlegt.
-
Die Bogen 1, 2 gelangen nach der Ausgabe durch 3ogenzuführwalzen 6,
7 in Je eine, in ihrer Schrägstellung auf den variablen Bogenmittenabstand 3 eingerichtete
Bandfördervorrichtung. Eine jede solche Bandfördervorrichtung besteht in ihren Grundelementen
aus einem Förderbänderpaar 8 und einem Gegenbänderpaar 14 (Fig.2). In Fig.1 ist
der Ubersichtlichkeit halber nur das oberhalb gelagerte Gegenbänderpaar 14 dargestellt.
Das Förderbänderpaar 8 und das Gegenbänderpaar 14 lassen sich zueinander durch an
sich bekannte, aus der Zeichnung nicht ersichtliche Mittel auf die Dicke der zu
fördernden Bogen einstellen. Das Förderbän, derpaar 8 ist über untere Bandrollen
9, 10 geführt, die an rechtwinklig abgebogenen und einseitig gelenkig in dem Gestell
5 gelagerten unteren Tragstangen 11 drehbar befestigt sind. Die ortsfesten unteren
Lagerstellen 12 der unteren Tragstangen 11 sind hierbei in Abhängigkeit vom konstanten
Bogenmittenabstand 4 festgelegt. Die beiden unteren Tragstangen 11 sind durch eine
untere Zwischenstange 13 gelenkig miteinander verbunden. Die unteren Tragstangen
11 und die untere Zwischenstange 13 bilden zusammen ein Parallelogrammgestänge.
-
In gleicher Weise ist über dem Förderbänderpaar 8 das Gegenbänderpaar
14 auf oberen Bandrollen 15, 16 gelagert. Das zugehörige Parallelogrammgestänge
wird hierbei durch obere Tragstangen 17, mit ihren oberen Lagerstellen 18 und mit
der angelenkten oberen Zwischenstange 19 gebildet. Die Zwischenstangen 13, 19 sind
einseitig verlängert und durch eine Führungastange 20 miteinander verbunden. Das
Förderbänderpaar 8 und das Gegenbänderpaar 14 verschieben sich somit beim Einstellen
auf den gewtinsohten Bogenmittenabstand gemeinsam. Die Verlängerung der Zwischenstangen
13 19 dient hierbei der Überbrückung des Bogenförderbereiches, so daß die Führungsstange
20 außerhalb des größten Bogenformats liegt. Damit die Einstellbarkeit der Bandfördervorrichtung
auf die Jeweilige Bogendicke erhalten bleibt ist die Fhhrungsstange 20 nur mit einer
der Zwischenstange 13 oder
19 starr befestigt. Zu der anderen Zwischenstange
steht sie durch Lagerung in einer Bohrung oder in einem langloch in 8chiebeverbindung.
-
Durch Schwenken der Tragstangen 11, 17 um Ihre lagerstellen 12, 18
wird die Bandfördervorrichtung auf den variablen Bogenlittenabstand 3 der Bogen
1, 2 eingestellt und mittels einer kretiervorrichtung 21 festgestellt. Diese besteht
in diesem Ausführungsbeispiel au3 einer an sich bekannten Ereuzeri££schraube, die
bei Anzug die Parallelogrammgestänge am Gestell 5 arretiert.
-
Zur Erleichterung des Einstellvorganges besitzt die obere Zwischenstange
19, d.h. die Zwischenstange des Parallelogrammgestänges des Gegenbänderpaares 14
eine Bogenmitten-Einstellskala 22, auf der für die verschiedenen Bogenmittenabstände
Einstellmarken verzeichnet sind. Diesen Einstellmarken ist ein ortsfestes Anzelgeelement
23, in diesem Ausführungsbeispiel ein am Gestell 5 befestigter Anzeigepfeil, zugeordnet.
Die Verschiebung des variablen Bogenmittenabstandes 3 zum konstanten Bogenmittenabstand
4 ist somit ohne Mühe ablesbar.
-
Der Antrieb der Bandfördervorrichtung erfolgt über untere und obere
Antriebsbandrollen 24, 25 die neben den Bandrollen 9, 15 gelagert und mit diesen
verbunden sind. Ueber die Antriebsbandrollen 24, 25 sind untere und obere Antriebsbänder
26, 27 geführt, zu auf Je einer unteren und einer oberen Zwischenwelle 28, 29 gelagerten
unteren und oberen Antriebsbandrolle 30, 31. In Fig.1 wurde aus Gründen der Übersichtlichkeit
auf die Darstellung der Zwischenwellen 28, 29 verzichtet. Die obere Zwischenwelle
29 ist dafür aus Fig.3 ersichtlich. An die Stelle der Antriebsbandrollen 24 25 mit
den Antriebsbändern 26, 27 können Jedoch auch in aus der Zeichnung nicht ersichtlicher
Weise, Keilriemenscheiben mit Keilriemen oder Rundriemen treten. Die Zwischenwellen
28, 29 werden über je ein unteres und ein oberes Antriebaband 32, 33 von den sich
anschließenden bekannten Bogenförderelementen 34, 35 angetrieben. Dadurch stimmt
die Fördergeschwindigkeit der erfindungsgemäßen Bandfördervorrichtung mit der Fördergeschwindig
keit der sich anschließenden Bogenförderelemente 34, 35 genau überein.
-
Zum Einstellen der Bandfördervorrichtung auf verschiedene Bogen~ längen
sind an den oberen Tragstangen 17 Bandführungsrollen36 längenverstellbar befestigt.
Die Längsverstellbarkeit ist hierbei durch in Langlöchern 37 der oberen Tragstangen
17 geführte und mit den Tragstangen verschraubte Rollenhalter 38 gewährleistet.
Die Bandführungsrollen 36 können dadurch so auf die länge der zu verarbeitenden
Bogen 1, 2 eingestellt werden, daß bei Freigabe der Bogen durch das Bogenzuführwalzenpaar
6t 7 die Bogen 1, 2 von dem Förderbänderpaar 8 mit Gegenbänderpaar 14 erfaßt werden.
-
Die erfindungsgemäße Bandfördervorrichtung läßt sich so einstellen,
daß der variable Bogenmittenabstand 3 kleiner (siehe Zeichnung Fig.1), gleich oder
größer als der konstante Bogenmittenabstand 4 gestaltet ist. Dadurch lassen sich
alle Arten von Bogen, wie beispielsweise Doppelbogen, Doppelnutzent Einzelbogen
oder ungeschnittene Doppelnutzen aller Formate in eine mit konstanten Maßen ausgerüstete
Maschine der Weiterverarbeitung überleiten. Bei der Verarbeitung von Einzelbogen
wird hierbei nur eine der nebeneinander befindlichen Bandfördervorrichtungen in
Betrieb gehalten. Die zweite, oder noch weitere daneben vorhandene Bandfördervorrichtungen
sind dann ausgeschaltet oder laufen leer mit'.
-
Weiterhin ist es auch möglich, auf an sich bekannte Weise, die Bandfördervorrichtung
auf unterschiedliche Höhen der Bogenausgabe einzurichten. Die Bogenaus- und -übergabe
aus einer tieferliegenden Buchbindereimaschine ist aus Fig.4 ersichtlich.
-
Leerseite